Herpersdorf (Nürnberg)
Herpersdorf (umgangssprachlich: Hiabaschdoaf[1]) ist seit dem 1. Juli 1972 ein Stadtteil von Nürnberg. Zusammen mit den Gemeindeteilen Worzeldorf, Gaulnhofen und Weiherhaus (Nürnberg) gehört Herpersdorf zur Außenstadt Süd (statistischer Bezirk 49) von Nürnberg.
Herpersdorf Statistischer Distrikt 492 Stadt Nürnberg | |
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Höhe: | 339 m |
Fläche: | 1,03 km² |
Einwohner: | 8500 (31. Dez. 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 8.252 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 |
Postleitzahl: | 90455 |
Vorwahl: | 0911 |
Lage des statistischen Bezirks 49 Kornburg, Worzeldorf | |
Geschichte
Um 3000 v. Chr. gab es vermutlich die erste Besiedlung. In der Nähe des Eichenlöhleins ist bei Ausgrabungen in den Jahren 2001 und 2005 eine Siedlung – vermutlich spätbronzezeitlichen Ursprungs – entdeckt worden.
Ungefähr um 1200 n. Chr. herum erfolgte die Ansiedlung von Bürgern, die in der Mitte oder am Rande des Reichswaldes ein Lehen erhielten. Deren Namen waren wohl Worzer, Herper, Bilo und Gulo. Im Nürnberger Salbuch wird die Gemeinde im Jahre 1250 das erste Mal erwähnt.
Um 1890 siedelten viele Arbeiter in der Gegend, die im Steinbruch und später in der Ziegelei arbeiteten. Damals lebten in der Kerngemeinde Altworzeldorf etwa 300 Einwohner. Verstärkte Zuwanderung von neuen Bewohnern wurde in den 1940er und 1950er Jahren verzeichnet, als sich viele Flüchtlinge und Bombengeschädigte hier niederließen.
Zu einem weiteren Bevölkerungsanwachsen kam es in den 1970er Jahren, als in Nürnberg neue Arbeitsplätze entstanden und daraus folgend die Einwohnerzahl auch im Nürnberger Süden auf über 10.000 Bewohner anstieg.
Ursprünglich wohnten dort Menschen, die neben der Steinbrucharbeit hauptsächlich in der Landwirtschaft tätig waren. Heute haben die meisten Einwohner ihre Arbeitsstätten in Nürnberg.
Heute ist der Ort weit über die Grenzen Nürnbergs auch durch den Radsport bekannt. Der 1919 gegründete Verein RC Herpersdorf brachte zahlreiche erfolgreiche Radsportler hervor.[2]
Literatur
- Hans Bosch: Aufsatz über die Siedlungsgeschichte im Nürnberger Süden
- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6.
- Günter P. Fehring, Anton Ress, Wilhelm Schwemmer: Die Stadt Nürnberg (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 10). 2. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München 1977, ISBN 3-422-00550-1, S. 355.
- Gottlieb Geiss: Rund um die Kornburg. Heimatmuseum, Kornburg 1960.
- Gottlieb Geiss: In: Worzeldorfer Mitteilungsblatt. Aufsätze in verschiedenen Jahrgängen.
- Georg Paul Hönn: Herpersdorff. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 487 (Digitalisat).
- Martin Schieber: Die Geschichte des Klosters Pillenreuth. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 80, 1993, S. 1–115, online.
- Karl-Heinz Schreyl: Der Ludwigs-Donau-Mainkanal. Museen der Stadt Nürnberg, Nürnberg 1972, (Ausstellungskatalog der Museen der Stadt Nürnberg 3), (Katalog zur Ausstellung im Stadtmuseum Fembohaus anlässlich der Eröffnung des Nürnberger Staatshafens).
- Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 32.
Weblinks
- Herpersdorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 22. November 2021.
Einzelnachweise
- E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 32. Nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: Híɘbɘšdǫɘf.
- Webpage RC Herpersdorf