Focke-Wulf Ta 152
Die Focke-Wulf Ta 152 (Suggestivname: Würger, ebenso wie ihr Vorgänger Fw 190 D) war ein deutsches Jagdflugzeug aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Von allen deutschen einmotorigen Propellerflugzeugen, die zu Kampfeinsätzen kamen, erreichte es die höchste Geschwindigkeit. Aufgrund der geringen Stückzahl und der späten Verfügbarkeit hatte dieser Flugzeugtyp jedoch keinen nennenswerten Einfluss mehr auf die Luftlage im damaligen Reichsgebiet.
Focke-Wulf Ta 152 | |
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Typ: | Jagdflugzeug |
Entwurfsland: | |
Hersteller: | Focke-Wulf |
Erstflug: | 1944 |
Indienststellung: | Dezember 1944 |
Produktionszeit: | 1944 bis 1945 |
Stückzahl: | ca. 150 (mit Prototypen) |
Entwicklung
Die Ta 152 war eine Weiterentwicklung der mit einem V-Motor ausgerüsteten Fw 190 D. Das Herstellerkürzel „Ta“ stand für den Chefkonstrukteur Kurt Tank bei Focke-Wulf. Verschiedene Varianten wurden entwickelt, unter anderem eine Zerstörervariante Ta 152 C-3 und ein Höhenjäger Ta 152 H. Die H-Variante besaß gestreckte Tragflächen, eine Wasser-Methanol-Einspritzung (MW-50) und Lachgaseinspritzung über der Volldruckhöhe (GM-1) für eine kurzzeitige Leistungserhöhung. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 752 km/h gehörte die Ta 152 zu den schnellsten Propellerflugzeugen des Zweiten Weltkrieges.
Es ist schwierig, die Zahl der gefertigten Flugzeuge zu ermitteln. Nachweisbar sind folgende Zahlen: Die Luftwaffe erhielt von Dezember 1944 bis Februar 1945 insgesamt 39 Ta 152, im März 1945 keine. 32 Exemplare gingen in die Erprobung, lediglich sieben an die Luftflotte Reich. Die Firma ATG baute bis Januar 1945 insgesamt 37 Ta 152 H-0. Focke-Wulf lieferte im Januar 1945 20 Stück.[1]
Die späte Verfügbarkeit dieses Flugzeugtyps in der Endphase des Zweiten Weltkriegs sowie die geringe Zahl von Flugzeugen, die letztlich bei den Einsatzverbänden ankamen, führte dazu, dass nur wenige Kampfeinsätze geflogen wurden und dementsprechend kaum Einsatzbeurteilungen existieren. Die I. und die III. Gruppe des Jagdgeschwaders 301, die im Januar/Februar 1945 in Finsterwalde und Alteno lagen, verfügten über einige Exemplare des Höhenjägers.
Einsatz
Die Ta-152 hatte bis zum Ende des Krieges vermutlich nur sieben Abschüsse und vier Verluste im Luftkampf. Vier Siege erzielte Josef Keil vom 1. März 1945 bis zum 21. April 1945. Mindestens drei Siege erzielte Willi Reschke.[2]
Technische Daten
- Einsatzzweck
- Jagdflugzeug / Jagdbomber
- Abmessungen
- Spannweite: 11,00 m
- Länge: 10,80 m
- Höhe: 3,38 m
- Flügelfläche: 19,50 m²
- Flügelstreckung: 6,2
- Massen
- Rüstmasse: 4014 kg
- Startmasse: 5320 kg
- Leistungen
- Antrieb: ein hängender 12-Zylinder-V-Motor Daimler-Benz DB 603L/LA mit 2000 PS, zweistufigem Höhenlader und Ringkühler
- Höchstgeschwindigkeit mit MW-50-Anlage: 736 km/h in 10.000 m Höhe
- Höchstgeschwindigkeit mit Kampfleistung: 702 km/h in 9500 m Höhe
- Marschgeschwindigkeit: 550 km/h in 8400 m Höhe
- Steigleistung: 10.000 m in 13,3 min (mit MW-50)
- Dienstgipfelhöhe: 12.300 m
- Reichweite: 1140 km
- Bewaffnung
- Ta 152 H-1
- Einsatzzweck
- Höhenjagdflugzeug
- Abmessungen
- Spannweite: 14,82 m
- Länge: 10,82 m
- Höhe: 3,36 m
- Flügelfläche: 23,50 m²
- Flügelstreckung: 9,3
- Massen
- Leermasse: 3920 kg
- Startmasse: maximal 5215 kg
- Leistungen
- Antrieb: ein flüssigkeitsgekühlter V-12-Motor Jumo 213 E-1 mit 1750 PS (2050 PS mit MW-50, 2150 PS mit GM-1) Startleistung
- Höchstgeschwindigkeit: 730 km/h in 9500 m Höhe (ohne MW-50/GM-1)
- Marschgeschwindigkeit: 500 km/h
- Steiggeschwindigkeit: 1050 m/min
- Dienstgipfelhöhe: 14.800 m
- Reichweite: 1200 km
- Bewaffnung
Erhaltene Flugzeuge
Soweit bekannt, gibt es lediglich ein Exemplar, das den Krieg überstanden hat. Es befindet sich im National Air and Space Museum in Washington D.C. Das Flugzeug war 1945 auf dem Geleitträger Reaper zusammen mit einigen weiteren deutschen Flugzeugen in die USA gebracht worden.
Weblinks
- Ta 152 und Jumo 213
- Luftarchiv.de: Ta 152
- Luftwaffe Resource Center: Ta 152
- Focke-Wulf Ta 152 H-0/R11. In: National Air and Space Museum. Smithsonian Institution, abgerufen am 31. Juli 2021 (englisch): „The result was an airplane faster and more maneuverable than the P-51 Mustang and the P-47 Thunderbolt.“
- https://airandspace.si.edu/stories/editorial/vintage-aircraft-tool-cataloging-re-housing-and-preservation-project
Einzelnachweise
- Quelle: Unterlagen aus dem Bundesarchiv/Militärarchiv Freiburg
- Harmann 1999, Seite 107.
- Die Weltkrieg-II-Flugzeuge. Motorbuchverlag, ISBN 3-87943-302-X, S. 311.
- Typenkompass. Focke-Wulf seit 1925. Motorbuchverlag, ISBN 978-3-613-03006-0, S. 108.