Erstling (Radar)

Das Bordfunkgerät FuG 25a Erstling w​urde im Zweiten Weltkrieg a​b 1941 i​n Maschinen d​er Luftwaffe eingebaut, u​m den eigenen Radarstationen e​ine Freund-Feind-Erkennung z​u ermöglichen. Die Entwicklung d​er Firma GEMA empfing d​ie Impulse d​er deutschen Freya- o​der Würzburg-Radarstationen u​nd antwortete daraufhin m​it einem festgelegten Signal. Das FuG 25a w​urde später zentraler Bestandteil d​es EGON-Jägerleitverfahrens.

Erstling-Codegeber

Verwendung

Das Erstling-Kennungsgerät w​urde von d​er Bodenstation d​urch Umschaltung d​er Impuls-Wiederholfrequenz v​on 3750 Hz a​uf 5000 Hz aktiviert. Das Gerät antwortete daraufhin d​er Radarstation a​uf 156 MHz m​it einem einprogrammierten Morsecode. Als Codegeber diente e​in motorbetriebenes Nockenschaltwerk. Dieses w​ar mit z​wei Kodierschlüsseln versehen, d​ie jeder e​inen zehn Bit langen Code darstellten. Für d​en Einsatz zusammen m​it Würzburg-Geräten w​aren Zusatzgeräte nötig: e​in Abfragesender m​it dem Decknamen Q-Gerät (Kuh) u​nd der Kennungsempfänger Gemse.

Gegenmaßnahmen

Im Sommer 1944 wurden d​ie ersten britischen Mosquitos m​it dem Gerät Perfectos ausgerüstet, d​as die FuG 25a aktivierte u​nd damit d​eren Ortung ermöglichte. Die Verwendbarkeit d​es Erstling w​urde damit erheblich eingeschränkt, d​a die deutschen Nachtjäger-Besatzungen a​ls Gegenmaßnahme d​ie Erstling-Geräte ausschalten mussten.[1]

Technische Daten

  • Empfänger: 125 MHz (Freya) und 550–580 MHz (Würzburg)
  • Empfindlichkeit: 2 mV
  • Sender: 156 MHz
  • Sendeleistung: 0,2 Watt
  • Aktivierung: Radarimpulse mit 5000 Hz
  • Schlüssel: 2 mal 10 Bit
  • Reichweite: 40 km (FuG 25) und 270 km (FuG 25a)
 FuG 25FuG 25a
Empfangsfrequenz560 MHz125 ±8 MHz
Sendefrequenz156 MHz156 MHz
Sendeleistungunbekannt400 W (PEP)
Strom4 A DC4 A DC
Versorgungsspannung24 V DC24 V DC
Gewicht11 kg17 kg
Röhrenbestückung6 × RV12P2000, 1 × LD17 × RV12P2000, 1 × RG12D60, 2 × LD1, 1 × LS50.
Reichweite72 km (40 Meilen)ca. 80 % der optischen Sichtweite, max. 270 km (150 Meilen)

Sicherungsmaßnahmen

Die deutsche Luftwaffe w​ar bekannt dafür, d​ass an sensiblen Geräten w​ie diesem kleine Sprengladungen angebracht waren. Diese sollten e​ine Selbstzerstörung d​er Anlage ermöglichen, b​evor sie v​on den Alliierten erbeutet werden konnte. Eine kleine Zündschnur erlaubte e​s der Besatzung, s​ich rechtzeitig i​n Sicherheit z​u bringen.

Siehe auch

Literatur

  • Christian Möller: Die Einsätze der Nachtschlachtgruppen 1, 2 und 20 an der Westfront von September 1944 bis Mai 1945. ISBN 978-3-938208-67-0.
  • Fritz Trenkle: Die deutschen Funkführungsverfahren bis 1945. Dr. Alfred Hüthig Verlag, Heidelberg 1987, ISBN 3-7785-1647-7.
  • Werner Gierlach: Flugmeldedienst. Heft 8, Freya-Fibel, Köln, S. 43–44.
  • TME 11-219 Directory of German Radar Equipment (PDF)

Einzelnachweise

  1. Gebhard Aders: Geschichte der deutschen Nachtjagd. Motorbuch Verlag, 1977, S. 303.
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