Diana (Verlagerungsobjekt)

Diana w​ar der Deckname für d​ie Untertage-Verlagerung d​er Flugzeugproduktion d​er Wiener Neustädter Flugzeugwerke i​n drei Eisenbahntunnel d​er Strecke Brünn–Deutschbrod z​um Ende d​es Zweiten Weltkrieges.

Geschichte

Seit 1939 produzierten d​ie Wiener Neustädter Flugzeugwerke a​ls Zweigwerk d​er Messerschmitt AG kriegswichtige Jagdflugzeuge d​es Typs Messerschmitt Bf 109. Nachdem d​as Werk i​n der Wiener Neustadt a​b 1944 zunehmend z​u einem Hauptziel amerikanischer Bombenangriffe geworden war, erfolgte e​ine Verlagerung d​er Produktion i​n unter- u​nd oberirdische Objekte zwischen Kärnten u​nd Mähren.

Der Bau d​er ebenfalls 1939 begonnenen n​euen zweigleisigen Bahnstrecke zwischen Brünn u​nd Deutschbrod musste w​egen des Ausbruchs d​es Zweiten Weltkrieges eingestellt werden. Vollendet w​aren zu dieser Zeit jedoch bereits d​ie drei Eisenbahntunnel westlich v​on Tischnowitz.

Zum Ende d​es Sommers 1944 w​urde die Produktion d​er Messerschmitt Bf 109 G 10 u​nter dem Decknamen Diana i​n die d​rei Tunnel verlagert.

In der Umgebung der Tunnel entstanden Kriegsgefangenenlager. Eines davon befand sich in Kutiny, es wurde später zu einem Erholungsobjekt ausgebaut. Das Objekt Diana hatte zwischen 6000 und 8000 Beschäftigte. Bis zur Einstellung der Produktion Mitte April 1945 wurden hier etwa 850 Flugzeuge gefertigt. Vor der Einnahme Mährens durch die Rote Armee wurde das Objekt Diana von Partisanen besetzt. Nach 1945 fanden die zurückgelassenen Flugzeugteile für den Bau verschiedener tschechoslowakischer Flugzeuge Verwendung. Ein Motorentyp bildete die Grundlage für die Entwicklung der Avia S-199.

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