AKN Eisenbahn
Die AKN Eisenbahn GmbH (Altona-Kaltenkirchen-Neumünster Eisenbahn GmbH; bis 12. Juni 2018 AKN Eisenbahn AG) ist ein seit 1883 bestehendes regionales Eisenbahnverkehrsunternehmen und Eisenbahninfrastrukturunternehmen mit Sitz in Kaltenkirchen. Sie betreibt Strecken in Schleswig-Holstein und Hamburg. Diese Länder sind auch Anteilseigner und besitzen je die Hälfte der Gesellschaft.
AKN Eisenbahn GmbH | |
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Rechtsform | Gesellschaft mit beschränkter Haftung[1] |
Gründung | 1883 |
Sitz | Kaltenkirchen, Deutschland |
Leitung | Ulrich Bergmann |
Mitarbeiterzahl | rund 290 (2016)[2] |
Umsatz | 23,9 Mio. € (2016) |
Branche | Verkehrsunternehmen |
Website | akn.de |
Profil
Die AKN betreibt vertakteten Personenverkehr als Eisenbahn-Verkehrsunternehmen auf einem Streckennetz zwischen Hamburg, Neumünster, Elmshorn, Henstedt-Ulzburg und Norderstedt. Insbesondere in Hamburg und dem angrenzenden Umland fährt die AKN in einem schnellbahnähnlichen Verkehr (während des Berufsverkehrs im 10-Minuten-Takt) mit direktem Anschluss an U- und S-Bahnen. Auf weiter von der Großstadt entfernten Strecken ähnelt der Betrieb hingegen mehr dem einer Regionalbahn. Im Jahr befördert die AKN etwa 11,8 Millionen Fahrgäste (2018) und leistet 2,6 Millionen Zugkilometer (2013).
Das Unternehmen ist mit 50 Prozent Anteil Eigentümerin der Nordbahn Eisenbahngesellschaft, die im Auftrag der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein den Personennahverkehr auf der Marschbahn und den Bahnstrecken Altona–Wrist, Bad Oldesloe–Neumünster, Neumünster–Heide und Heide–Büsum betreibt.
Der Betrieb ist Mitglied im Tarifverband der Bundeseigenen und Nichtbundeseigenen Eisenbahnen in Deutschland (TBNE) und Verbundunternehmen im Hamburger Verkehrsverbund (HVV).
Die AKN baut und betreibt weiterhin Eisenbahn-Infrastruktur in Schleswig-Holstein und Hamburg. Die von den Personenzügen der AKN genutzten Strecken Hamburg–Neumünster sowie Elmshorn–Henstedt-Ulzburg sind im Besitz des Unternehmens und werden von ihm unterhalten. Die Strecke Ulzburg Süd–Norderstedt Mitte gehört der Verkehrsgesellschaft Norderstedt (VGN), die mit Betrieb und Unterhalt die AKN beauftragt hat. Daneben gibt es Eisenbahn-Infrastruktur der AKN, die vorwiegend von anderen Eisenbahn-Verkehrsunternehmen genutzt wird. Dazu gehören unter anderem:
- der Bahnhof Fehmarn-Burg
- Teile der Bahnstrecke Kiel–Schönberger Strand
- ab 2017 neu errichtete Zugbildungsanlagen für die Hamburger S-Bahn in Hamburg-Eidelstedt und Hamburg-Stellingen
Geschichte
Im Jahr 1879 regte die Altonaer H. K. Notnagel & Co. als Pächter des bei Quickborn befindlichen Himmelmoores, wo Torf als Heizmittel abgebaut wurde, den Bau einer Eisenbahn zur Beförderung des Torfs an. Die Gemeinden Quickborn und Kaltenkirchen sowie die damals noch selbstständige Stadt Altona unterstützten dieses Vorhaben. Nach Gründung der Altona-Kaltenkirchener Eisenbahn-Gesellschaft (AKE) im Jahre 1883 und Zusage des Kaisers am 27. April 1883 begannen bereits im Herbst 1883 die Bauarbeiten dieser neuen Eisenbahn. Am 8. September 1884 wurde der Personenverkehr auf der Strecke vom Gählerplatz (südlich der heutigen Gählerstraße) in Altona nach Kaltenkirchen eröffnet, am 24. November desselben Jahres folgte der Güterverkehr.[3] Die Aktien wurden von der Stadt Altona, den Gemeinden Quickborn, Ulzburg und Kaltenkirchen und von der Baufirma Kintzel & Lauser gehalten.
Am 1. März 1915 erfolgte die Umfirmierung in Eisenbahn-Gesellschaft Altona-Kaltenkirchen-Neumünster.[4]
1981 übernahm die AKN die ebenfalls im HVV betriebene Alsternordbahn (ANB) und die Elmshorn-Barmstedt-Oldesloer Eisenbahn (EBOE). Für die ANB hatte die AKN die Betriebsführung schon seit Beginn 1953 inne, bei der EBOE seit 1957. 1992 wurde die Alsternordbahn an die Verkehrsgesellschaft Norderstedt (VGN) verkauft, der Betrieb und der Unterhalt wird aber weiterhin von der AKN durchgeführt.
Bis zur Umwandlung in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit Wirkung vom 13. Juni 2018 firmierte die Gesellschaft als Aktiengesellschaft.[5]
Streckennetz
Die AKN betreibt als Eisenbahninfrastrukturunternehmen folgende Eisenbahnstrecken bzw. Streckenabschnitte:[6]
- Hamburg-Eidelstedt–Neumünster
- Norderstedt Mitte–Ulzburg Süd
- Elmshorn–Henstedt-Ulzburg
- Hamburg-Bergedorf–Geesthacht
- Kiel-Gaarden–Schönberg (Holst)
Außerdem betreibt sie den Güterbahnhof Industriegebiet Hamburg Ost mitsamt mehrerer Industriestammgleise sowie innerhalb des Bahnhofs das Streckengleis der Bahnstrecke Hamburg-Tiefstack–Glinde.
Liniennetz
Die Stammstrecke der AKN ist die Bahnstrecke Hamburg-Altona–Kaltenkirchen–Neumünster.
Die AKN ist seit 1965 teilnehmendes Verkehrsunternehmen im Hamburger Verkehrsverbund (HVV). Im Hamburger Schnellbahnnetz werden die AKN-Linien neben den U-Bahn-Linien (U), S-Bahn-Linien (S) und Regionalbahnen (R) mit einem orangefarbenen „A“ gekennzeichnet. Auf Netzplänen, die nur die AKN-Linien zeigen, und bei Veröffentlichungen unabhängig vom HVV, werden jedoch andere Farben verwendet: Rot für die A1, Grün für die A2 und Dunkelblau für die A3.
Im nahezu gesamten Streckennetz (ab Boostedt seit 2002) gilt der Tarif des HVV, ansonsten der Schleswig-Holstein-Tarif. Außerdem gibt es einen Anstoßtarif für den Wechselverkehr mit der Deutschen Bahn AG.
Linie | Länge | Strecke | Haltestellen |
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64,506 km | Hamburg-Eidelstedt – Quickborn – Kaltenkirchen – Neumünster (AKN-Stammstrecke) |
Eidelstedt – Eidelstedt Zentrum – Hörgensweg – Schnelsen – Burgwedel – Bönningstedt – Hasloh – Quickborn Süd – Quickborn – Ellerau – Tanneneck – Ulzburg Süd – Henstedt-Ulzburg – Kaltenkirchen Süd – Kaltenkirchen – Holstentherme – Dodenhof – Nützen – Lentföhrden – Bad Bramstedt Kurhaus – Bad Bramstedt – Wiemersdorf – Großenaspe – Boostedt [– Neumünster Süd – Neumünster, nicht im HVV] | |
7,783 km | Norderstedt – Ulzburg Süd (– Kaltenkirchen) (Alsternordbahn, im Auftrag der VGN) |
Norderstedt Mitte – Moorbekhalle – Friedrichsgabe – Quickborner Straße – Haslohfurth – Meeschensee – Ulzburg Süd (– Henstedt-Ulzburg – Kaltenkirchen Süd – Kaltenkirchen) | |
24,489 km | Elmshorn – Barmstedt – Henstedt-Ulzburg (westlicher Teil der ehemaligen EBOE) |
Elmshorn – Langenmoor – Sparrieshoop – Bokholt – Voßloch – Barmstedt Brunnenstraße – Barmstedt – Langeln – Alveslohe – Henstedt-Ulzburg – Ulzburg Süd | |
Im Zuge der Bahnreform ab Mitte der 1990er Jahre beteiligte sich die AKN erfolgreich auch an den Ausschreibungen um den Betrieb auf anderen Strecken, die teilweise vorher von der Deutschen Bahn betrieben wurden.
Seit dem 15. Dezember 2002 fährt die Nordbahn, ein Tochterunternehmen der AKN Eisenbahn GmbH und der Hamburger Hochbahn AG, auf der von Neumünster bis Bad Segeberg reaktivierten Strecke Neumünster–Bad Oldesloe (Regionalbahn-Linie RB 82).
Vom 14. Dezember 2003 bis zum 10. Dezember 2011 betrieb die Schleswig-Holstein-Bahn, eine 100-prozentige Tochter der AKN, den Personenverkehr auf den Strecken Neumünster–Heide und Heide–Büsum mit durchgehenden Zügen. Zuvor fuhren AKN-Züge im Personenverkehr schon bis Heide. Seit dem 11. Dezember 2011 wird diese Strecke nach erneuter Ausschreibung ebenfalls von der Nordbahn betrieben.
Seit dem 12. Dezember 2004 fahren Züge der Linie A1 zweimal am Tag (montags bis freitags) über Eidelstedt hinaus bis zum Hamburger Hauptbahnhof, wobei sie die Gleise sowie die Antriebsenergie für ihre VTA-Zweikrafttriebwagen aus der seitlichen Stromschiene der Hamburger S-Bahn ab Eidelstedt auf ihrem Weg über Stellingen, Langenfelde, Diebsteich, Holstenstraße, Sternschanze und Dammtor bis zum Hauptbahnhof nutzen. Zum 13. Dezember 2009 wurde das abendliche Fahrtenangebot zum Hauptbahnhof aufgegeben, lediglich die beiden morgendlichen Durchfahrten werktags sind beibehalten worden.
Seit Dezember 2005 fahren zusätzliche Züge der Linie A2 (wie früher) morgens und nachmittags über Ulzburg Süd hinaus weiter bis Kaltenkirchen.
Ausbau und Beschleunigung
Die Fahrzeiten der AKN sind für viele Relationen nicht konkurrenzfähig mit dem Auto, selbst bei Betrachtung der Strecke von Bahnhof zu Bahnhof. Bedingt wird dies durch
- die fehlende Durchbindung der AKN-Triebwagen in Neumünster und Eidelstedt für Reisende in das Zentrum von Hamburg oder nach Kiel
- die geringen Abstände der Haltestellen entlang der Linien A1 und A2
- die lediglich auf 100 km/h ausgelegten Strecken
- die lediglich auf 88 km/h bis 105 km/h ausgelegte Höchstgeschwindigkeit der Triebwagen
So beträgt beispielsweise die Fahrzeit zwischen Henstedt-Ulzburg und Kiel durchschnittlich 87 Minuten, zwischen Bad Bramstedt und Hamburg Hauptbahnhof etwa 75 Minuten. Um die Situation zu verbessern, wurden bereits mehrere Konzepte entwickelt. Zu den erwogenen Maßnahmen zählen unter anderem der Ausbau der AKN-Strecken für höhere Geschwindigkeiten, die Einrichtung von Expresslinien mit reduzierter Anzahl von Zwischenhalten oder der Bau einer Verbindungsstrecke zur Flughafen-S-Bahn Hamburg.
Der Bau einer Verbindungsstrecke zum Flughafen wird von der schleswig-holsteinischen Landesregierung aufgrund des erheblichen Kostenaufwandes von mindestens 150 Millionen Euro nicht unterstützt.[7] Das Land konzentriert sich stattdessen auf den Ausbau der bestehenden Trasse der AKN zwischen Eidelstedt, Quickborn und Kaltenkirchen, die sowohl von der AKN als auch von der S-Bahn Hamburg betrieben werden könnte. Beide Unternehmen sind an der Bedienung der Strecke interessiert.[8][9] Als Vorbereitung auf die vorgesehene Umstellung auf S-Bahn-Betrieb wurde bis 2013 der Abschnitt Halstenbeker Straße bis zur Landesgrenze nahe dem Haltepunkt Burgwedel ausgebaut, ein neuer Haltepunkt Schnelsen Süd ist geplant, nachdem der Abschnitt Bönningstedt – Quickborn bereits vollständig zweigleisig ausgebaut wurde.[10] Die AKN forderte bereits in der Vergangenheit die Einrichtung einer ganztägigen umsteigefreien Verbindung von Eidelstedt bis zum Hamburger Hauptbahnhof, scheiterte dabei jedoch an den Betriebskosten und den beschränkten Trassenkapazitäten. Mit einer Verlängerung der S-Bahn-Strecke würde zumindest die Trassenkapazität kein wesentliches Hindernis mehr darstellen.
Güterverkehr
Im südlichen Schleswig-Holstein und östlichen Hamburg betrieb die AKN den Güterverkehr auf den verbliebenen Strecken der ehemaligen Südstormarnschen Kreisbahn, Billwerder Industriebahn und Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn (BGE).
Im Norden wurde vor allem die Strecke von Hamburg-Langenfelde Gbf nach Neumünster Süd regelmäßig befahren, die Strecke von Henstedt-Ulzburg nach Barmstedt bei Bedarf. Im Süden wurde das Industriegebiet Hamburg-Billbrook und die Strecken Tiefstack–Glinde sowie Bergedorf–Geesthacht bedient. Sechs Diesellokomotiven waren im Einsatz.
Zum 31. Dezember 2010 wurden der Güterverkehr eingestellt und die Lokomotiven bis auf eine (V 2.017) verkauft.[11]
Fahrzeuge
Die AKN setzt im Personenverkehr zweiteilige Triebwagen LHB VTA mit dieselelektrischem Antrieb und LINT 54 ein. 1993 wurden 18 Fahrzeuge des Typs VTA mit Asynchronmotoren beschafft. Vier Triebwagen davon gehören der Verkehrsgesellschaft Norderstedt (VGN). Acht Triebwagen des Typs VTA wurden mit Stromabnehmern an den Drehgestellen nachgerüstet; sie fahren seit 2004 auf dem Abschnitt Eidelstedt – Hamburg Hauptbahnhof der S-Bahn Hamburg rein elektrisch mit Stromaufnahme über die seitlichen Stromschienen. 2015 erneuerte das Unternehmen seinen Fahrzeugbestand durch die Beschaffung von 14 neuen Triebzügen des Typs LINT mit einer Länge von je 54 Metern, die 15 Fahrzeuge des Typs VT 2E aus den 1970er Jahren ersetzten.[12] Jeder neue Triebwagen trägt den Namen und Wappen einer der 14 Anliegerkommunen entlang der Linie A1.[13]
Für den Güterverkehr besaß die AKN mehrere Dieselloks. Eine letzte MaK G 1100 BB mit der Nummer V 2.017 befindet sich für Bauzugdienste im Jahr 2021 noch im Bestand.
Dampflokomotiven
Der Verkehr wurde mit fünf zweiachsigen vollverkleideten Trambahnlokomotiven von Henschel aufgenommen, die eine Mittelpufferkupplung besaßen. Mit Verlängerung der Strecke wurden auch normale dreiachsige Dampflokomotiven beschafft, die über die bei der Staatsbahn üblichen Zug- und Stoßvorrichtungen verfügten, die ersten drei, ebenfalls von Henschel, verfügten aber noch wegen des Fahrens auf Straßen über ein verkleidetes Triebwerk. Mit wachsendem Verkehr wurden immer stärkere Lokomotiven beschafft, vierfach gekuppelte erstmals Anfang der 1920er Jahre. 1947 wurden drei gebrauchte preußische T 13.1 beschafft. Die Dampflokomotiven wurden alle bis Mitte der 1950er Jahre ausgemustert und verkauft.
Diesellokomotiven
Die erste Diesellokomotive war eine 1947 von der Kleinbahn des Kreises Ostprignitz erworbene 1935 gebaute zweiachsige Diesellok der DWK (V 11, später V 2.011), im Folgejahr beschaffte man eine weitere der V 36 ähnliche Lokomotive von Deutz (V 1, später V 2.001), die jedoch schon 1967 abgestellt wurde.
Es folgten Mitte der 1950er Jahre mehrere MaK-Stangenlokomotiven, zuerst drei MaK 600 D in den Jahren 1953/1954 (V 2–4, später V 2.002–004). Im Jahr 1956 erhielt der Fahrzeugbestand weiteren Zuwachs in Form einer Deutz A4M 220 R (V 5, später V 2.005), einer echten V 36 sowie eines weiteren Deutz-Nachbau-Typs (V 6–7 bzw. V 2.006–007), zweier MaK 240 B (V 8–9, später V 2.008–009), und einer MaK 400 C (V 10, später V 2.010), die über die VHH den Weg zur AKN gefunden hatten. Von der EBO erhielt die AKN außerdem schon 1969 eine weitere MaK 600 D, die die Nummer V 2.001 in Zweitbesetzung erhielt, und bereits 1973 nach einem Unfall abgestellt wurde.
Die erste Großdiesellok wurde 1964 in Form einer Deutz DG 1200 BBM (V 2.012) bezogen, zwei weitere vom etwas schwächer motorisierten Typ DG 1000 BBM (V 2.014–015) folgten 1968, eine weitere DG 1000 BBM wurde 1974 von der EBO unter der Nummer V 2.013 übernommen, die zwischenzeitlich schon eine angemietete Deutz MG 530 C getragen hatte. Alle vier Deutz-Großdiesellokomotiven wurden 1995/1996 an die Karsdorfer Eisenbahngesellschaft verkauft.
Von ursprünglich vier 1970/1971 beschafften MaK G 1100 BB wurden drei (V 2.016, V 2.018 und V 2.019) in den Jahren 2004 und 2006 nach Italien verkauft, die vierte (V 2.017) befindet sich noch bei der AKN im Einsatz. Einen Außenseiter im ansonsten von den zwei Herstellern Deutz und MaK dominierten Fahrzeugpark stellte die 1974 beschafften V 2.020, eine Henschel DHG 700 C, dar, die bereits 1983 verkauft wurde. Die später beschafften Lokomotiven wurden allesamt im Jahr 2010 an die Firma Northrail verkauft. Es handelt sich dabei um vier MaK DE 1002, von denen eine (V 2.021) fabrikneu im Jahr 1985, eine andere (V 2.022) im Jahr 1995 von der Teutoburger Wald-Eisenbahn übernommen und die beiden übrigen (V 2.023 und V 2.024) 2002 von der Dortmunder Eisenbahn gekauft wurden.
Triebwagen
1930 erhielt die AKN die ersten drei Triebwagen T1–T3. Es waren vierachsige Fahrzeuge mit 81-kW-Ottomotoren, die von der Triebwagenbau Kiel (TAG) gebaut waren. Auf Grund der guten Erfahrungen wurde 1934 ein vierter Triebwagen beschafft, dieses Mal von den Linke-Hofmann-Werken und mit dieselelektrischem Antrieb. 1940 folgte ein weiterer Triebwagen der gleichen Firma, aufgrund der Treibstoffeinschränkungen war ein regelmäßiger Triebwagenbetrieb aber nicht mehr möglich.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 1951 zwei Esslinger Triebwagen beschafft, 1955 ein weiterer und zwei Steuerwagen, 1953 wurden zwei Esslinger Triebwagen der Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn (BGE) übernommen.
Jahrelang war die AKN eine Hochburg der MAN-Schienenbusse in Norddeutschland, von denen 1956 zwei (VT 11 und 12) und 1963 acht weitere Exemplare (VT 2.13 bis 2.20) angeschafft worden waren, zwei weitere fuhren bei der verbundenen Alsternordbahn. 1969 wurden zwei weitere Triebwagen (VT 2.09 und 2.10) gebraucht gekauft. Außerdem waren sieben dazugehörige MAN-Steuerwagen in Betrieb. Die letzten MAN-Schienenbusse fuhren Ende Mai 1993 bei AKN und ANB, seitdem werden bei der ANB/A2 die neuen dieselelektrischen Doppeltriebwagen VTA eingesetzt.[14]
1969 wurden vier gebrauchte Uerdinger Schienenbusse gekauft, 1981 kamen durch die Übernahme der benachbarten Elmshorn-Barmstedt-Oldesloer Eisenbahn (EBOE, auch: EBO) noch sieben dieser Fahrzeuge hinzu, von denen zwei betriebsfähig sind und für Sonderverkehre eingesetzt werden. Mit der Beschaffung der neuen VTA-Triebwagen 1993 wurden die übrigen Schienenbusse überflüssig.
1976 wurden 16 Doppeltriebwagen mit der Bezeichnung VT 2E in Dienst gestellt, die 2015/2016 ausgemustert und bis auf fünf Exemplare verschrottet wurden.
Wagen
Die AKN besaß bis zu 34 Personenwagen, sieben Packwagen, davon drei mit Postabteil, und 120 Güterwagen, darunter sieben Milchwagen.
- Plattformwagen Nr. 9
- Gedeckter Güterwaggon
Siehe auch
Literatur
- Jörg Minga, Reinhardt Hassenstein: 125 Jahre AKN Eisenbahn AG 1883–2008. Ellert & Richter, Hamburg 2008, ISBN 3-8319-0318-2.
- Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen, Band 13: Schleswig-Holstein 2 (westlicher Teil). EK-Verlag, Freiburg 2012, ISBN 978-3-88255-672-8.
- Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen. Teil 1. Schleswig-Holstein/Hamburg. Zeunert, Gifhorn 1972, ISBN 3-921237-14-9
- Hans-Jürgen Kielmann: Ein Jahrhundert EISENBAHN. Altona – Kaltenkirchen – Neumünster. Von der Dampftramway zur modernen Vorortbahn. Verein Verkehrsamateure und Museumsbahn e.V., Hamburg 1984, ISBN 3-923999-10-0
- Wolfgang Burmester: Unser Schnelsen · ein Verkehrszentrum besonderer Art · 1884–1995. Verlagshaus Meincke, Norderstedt 1996
Weblinks
Einzelnachweise
- Impressum auf www.akn.de
- AKN-Unternehmensbericht 2016
- Wolfgang Burmester: Unser Schnelsen. Verlagshaus Meincke, Norderstedt, 1996, S. 9.
- Eisenbahndirektion Mainz (Hrsg.): Amtsblatt der Königlich Preußischen und Großherzoglich Hessischen Eisenbahndirektion in Mainz vom 13. März 1915, Nr. 15. Bekanntmachung Nr. 173, S. 97.
- AKN Eisenbahn AG: Wandlung zur GmbH. akn.de, abgerufen am 23. Juni 2018
- Schienennetz-Nutzungsbedingungen der AKN Eisenbahn GmbH. Besonderer Teil (SNB-BT). (PDF) 1. November 2020, abgerufen am 21. August 2021.
- Harald Haase: S-Bahn-Verlängerung Hamburg Airport (Flughafen) – Kaltenkirchen mittelfristig nicht machbar – Land will sich auf AKN-Korridor über Quickborn konzentrieren. (Nicht mehr online verfügbar.) Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein, 19. Dezember 2008, archiviert vom Original am 19. Juli 2014; abgerufen am 6. Oktober 2012 (Studie; PDF; 157 KiB).
- S-Bahn soll bis Kaltenkirchen fahren. In: Hamburger Abendblatt. 13. März 2009, abgerufen am 13. März 2009.
- Startschuss – AKN fährt ab 2011 zweigleisig. In: Hamburger Abendblatt. 26. November 2009, abgerufen am 26. November 2009.
- Im April starten Arbeiten zum zweigleisigen Ausbau der AKN-Strecke in Hamburg-Schnelsen. (Nicht mehr online verfügbar.) AKN, 23. März 2011, archiviert vom Original am 3. August 2011; abgerufen am 8. August 2011.
- eisenbahn-magazin 11/2010, S. 19
- AKN bekommt ab 2015 neue Dieselzüge. In: nahverkehrhamburg.de. 6. Mai 2013, abgerufen am 6. Mai 2013.
- Hamburgs Staatsrat Andreas Riekhof tauft vierzehnten AKN-Zug. AKN, 9. Mai 2018, abgerufen am 20. Juli 2018.
- Andreas Dressel: Rollout in Kaltenkirchen: Erster VTA vorgestellt · Chronologie einer Inbetriebnahme. In: Hamburger Nahverkehrs-Nachrichten 2/1993, S. 3–5, sowie unter Kurzmeldungen und -Berichte, AKN, S. 11, Verein Verkehrsamateure e. V., Hamburg, Juni 1993