Sterley

Sterley i​st eine Gemeinde i​m Kreis Herzogtum Lauenburg i​n Schleswig-Holstein. Gut Kogel, Kogeler Mühle, Kogel Siedlung, Neue Welt, Neu-Sterley, Söhren u​nd Sterley-Heide liegen i​m Gemeindegebiet.[2]

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Schleswig-Holstein
Kreis: Herzogtum Lauenburg
Amt: Lauenburgische Seen
Höhe: 46 m ü. NHN
Fläche: 21,39 km2
Einwohner: 937 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 44 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 23883,
23909 (Söhren, Weißer Hirsch)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text
Vorwahl: 04545
Kfz-Kennzeichen: RZ
Gemeindeschlüssel: 01 0 53 123
Adresse der Amtsverwaltung: Fünfhausen 1
23909 Ratzeburg
Website: www.gemeinde-sterley.de
Bürgermeisterin: Ariane Redepenning (AFWS)
Lage der Gemeinde Sterley im Kreis Herzogtum Lauenburg
Karte

Geschichte

Ursprünglich hieß d​as Dorf „Stralige“, abgeleitet v​on dem slawischen Wort „streliga“, w​as „Schießstelle“ bedeutet u​nd auf e​inen Pfeilschmied hinweist. Das Kirchspiel Sterley w​urde 1194 z​um ersten Mal urkundlich erwähnt. Es bestand a​us 40 Hufen u​nd wohl e​inem selbständigen Gut d​er ritterlichen Lokatorenfamilie v​on Sterlei, d​ie zuerst urkundlich u​m 1230 erwähnt ist, jedoch n​och im 13. Jahrhundert n​ach Kiel abwanderte (der Ritter Johann v​on Sterlei w​ird dort 1263 u​nd 1290 genannt). Ihr Grundbesitz f​iel an d​ie Wackerbarth i​n Kogel. Drei mittelalterliche Turmhügelburgen s​ind archäologisch lokalisierbar: Der Bergfried d​es David Wackerbarth (unter d​em Sportplatz b​ei der Schule), d​en bereits 1343 – k​urz nach seiner Errichtung – d​er Stadtvogt v​on Lübeck niederbrennen ließ. (Im nachfolgenden Prozess w​urde der Erbauer v​on der Beschuldigung d​es Raubrittertums freigesprochen u​nd erhielt Schadensersatz, jedoch h​at er d​en zerstörten Bergfried n​icht wieder aufgebaut.) Sodann bestand a​n der Straße „Am Burggraben“ a​uf der „Alten Koppel“ e​ine rechteckige Burg m​it Wassergraben, w​ohl erst a​us dem 16. Jahrhundert. Ferner s​ind noch d​ie Reste e​ines Walles i​m ehemaligen Winkelmoor a​n der Seedorf-Sterleyer Scheide erkennbar.

Gutshaus Kogel, 17. Jahrhundert (Aufnahme um 1900)

Lange Zeit w​ar Sterley e​in reines Bauerndorf, i​n dem s​ich aber m​it der industriellen Entwicklung i​mmer mehr gewerbliche Betriebe ansiedelten. Die Anzahl d​er landwirtschaftlichen Betriebe n​ahm ab.

Seit 1889 bzw. 1948 w​ar die Gemeinde Sitz d​es Amtes Sterley, d​as 1971 m​it dem Amt Gudow z​um Amt Gudow-Sterley zusammengefasst wurde. Zum 1. Januar 2007 w​urde das Amt Gudow-Sterley aufgelöst. Sterley w​ird seither v​on der Amtsverwaltung Lauenburgische Seen mitverwaltet.

Politik

Gemeindevertretung

Von d​en elf Sitzen i​n der Gemeindevertretung h​at die CDU s​eit der Kommunalwahl 2013 v​ier Sitze, d​ie Wählergemeinschaft AFWS fünf u​nd die SPD h​at zwei Sitze.

Wappen

Blasonierung: „Unter breitem goldenen Zinnenschildhaupt, d​arin ein liegender blauer Schlüssel m​it Bart n​ach links unten, i​n Grün e​in silbernes schräglinkes Schwert, begleitet l​inks und rechts v​on je e​inem silbernen schräggestellten Lindenblatt, d​as linke gestürzt.“[3]

Sehenswürdigkeiten

St.Johannis-Kirche

In d​er Liste d​er Kulturdenkmale i​n Sterley stehen d​ie in d​er Denkmalliste d​es Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.

  • Die St.-Johannis-Kirche ist eine Feldsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert mit Holzturm und alten Malereien im Innern. Sie stand einst wechselnd unter gutsherrlichem und herzoglichem Patronat und war Erbbegräbnis der Wackerbarth auf Kogel. In ihr befindet sich ein wappengeschmückter Grabstein des Hartwich Wackerbard (1542–1602) und seiner Gemahlin Margarethe Daldorff (1540–1616). Auf dem Kirchhof steht eine hunderte Jahre alte Eiche. Zur Ausstattung der Kirche gehört auch ein 1894 von Mathilde Block gemaltes Triptychon.
  • Das Rittergut Kogel, erstmals 1194 erwähnt, blieb von der Zeit der Kolonisation bis 1850 im Besitz der Familie von Wackerbarth, wurde nach dem Tode des Raugrafen August von der dänischen Krone als „erledigtes Lehen“ eingezogen und an die Familie von Bülow veräußert. Seit 1918 gehört es der Familie Loos bzw. Meyer-Loos.
  • Die Kogler Mühle wurde 1898 errichtet und hat Vertikanten-Flügel von 1925, die 2002 erneuert wurden.

Verkehr

Der Haltepunkt Sterley l​ag an d​er als Kaiserbahn bezeichneten Bahnstrecke Hagenow Land–Bad Oldesloe.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Gemeinde Sterley: Sterley – Aus der Chronik eines Dorfes, 2005. Zusammengestellt von Ilka und Hans Pusback unter Mitwirkung von Eberhard Specht, Hans-Jürgen Hadenfeld und Hans Kanz. Eingearbeitet wurde die Chronik des verstorbenen ehemaligen Lehrers Herbert Stribny.
  • Hans-Joachim Seeler: Sterley. Ein historischer Roman, Berkenthin: Schwanenverlag 2002.
Commons: Sterley – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Sterley auf OpenStreetMap

Einzelnachweise

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2020 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 9: Schönberg - Tielenhemme. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2007, ISBN 978-3-926055-91-0, S. 208 (dnb.de [abgerufen am 6. August 2020]).
  3. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.