Heinrich Franz von Bombelles

Heinrich Franz Graf v​on Bombelles (* 26. Juni 1789 i​n Versailles; † 31. März 1850 i​n Savenstein i​n Unterkrain) w​ar ein österreichischer Diplomat, Offizier u​nd Erzieher d​es späteren Kaisers Franz Joseph I.

Heinrich Franz Graf von Bombelles, Lithographie von Josef Kriehuber, 1851

Leben

Bombelles w​ar der Sohn d​es französischen Generals, Diplomaten u​nd späteren Bischofs v​on Amiens Marc Marie Marquis d​e Bombelles u​nd Prinzessin Angélique d​e Mackau.

Er t​rat 1805 i​n österreichische Kriegsdienste, kämpfte i​n Italien u​nd 1813 a​ls Hauptmann i​n der Völkerschlacht b​ei Leipzig. Später begleitete e​r den Grafen Merveldt n​ach London u​nd machte d​en Feldzug 1815 a​ls Adjutant d​es Erzherzogs Ferdinand mit. Später w​urde er Gesandter i​n Petersburg, d​ann am portugiesischen u​nd endlich a​m Turiner Hof. Im Jahr 1836 übernahm e​r in Wien d​ie Erziehung d​er Enkel d​es Kaisers Franz II., d​es späteren Kaisers Franz Joseph u​nd seiner Brüder, u​nd begleitete s​ie im Mai 1848 a​uf ihrer Flucht n​ach Innsbruck.

Metternich hielt Heinrich Franz von Bombelles für den geeigneten Erzieher des zukünftigen Thronfolgers: „Ich reihe Bombelles unter die geringe Zahl von Menschen ein, die infolge einer angeborenen Neigung das dachten, was ich dachte, das sahen, was ich sah und das wollten, was ich wollte.“[1] Bombelles galt als eine der hervorragendsten Stützen des kirchlichen Einflusses bei Hof. Infolgedessen war er bei dem oppositionell gesinnten Teil der Bevölkerung verhasst. Während der Revolution von 1848/49 bezeichneten die Revolutionäre ihn als „Judas, den Erzschelm“ und hängten ihn darstellende Strohpuppen als „Urheber allen Übels“.

Er s​tarb am 31. März 1850 a​uf seiner Herrschaft Savenstein i​n Unterkrain i​m heutigen Slowenien.

Sein Bruder, Ludwig Philipp v​on Bombelles, w​ar ebenfalls österreichischer Diplomat u​nd Vertrauter Metternichs. Charles-René d​e Bombelles (1785–1856), s​ein anderer Bruder, w​ar Obersthofmeister u​nd Minister a​m Hof v​on Parma u​nd der dritte Ehemann d​er Marie-Louise v​on Österreich.

Literatur

Einzelnachweise

  1. zitiert nach: Franz Herre: Kaiser Franz Joseph von Österreich. Sein Leben – seine Zeit. Sonderauflage Kiepenheuer & Witsch, Köln 1992, S. 32, ISBN 3-462-02197-4
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