Bildende Kunst in Polen

Die Bildende Kunst umfasst Werke d​er Malerei, d​er Bildhauerkunst s​owie weiterer, u​nd ist e​in wichtiger Bestandteil d​er Kultur u​nd Kunst i​n Polen.

Vor- und frühgeschichtliche Kunst

Steinzeit

Steinzeitliche Vase aus Bronocice, ca. 3550 v. Chr.

Die ältesten Kunstgegenstände, d​ie in Polen gefunden wurden, w​aren aus Feuerstein, Bernstein s​owie Tierknochen u​nd stammen a​us dem Paläolithikum. Sie wurden insbesondere i​n den kleinpolnischen Höhlen d​es Krakau-Tschenstochauer Juras (Fledermaushöhle u​nd Maszycka Höhle) u​nd der Pieninen (Obłazowa Höhle) gefunden u​nd befinden s​ich zum großen Teil i​m Krakauer Archäologischen Museum. Altsteinzeitliche Figuren a​us Bernstein wurden i​n Großpolen gefunden.

In d​er Zeit d​es Neolithikums befand s​ich das Gebiet d​es heutigen Südpolens i​m Einflussbereich d​er linearbandkeramischen Kultur. Verzierte Keramikgefäße wurden u​nter anderem i​n Dobra gefunden. Verzierter Schmuck a​us Brześć Kujawski w​ird der Lengyel-Kultur zugeordnet. Zahlreiche Tongefäße a​us der u​m ca. 1000 Jahre jüngeren Trichterbecherkultur wurden u​nter anderem i​n Ćmielów gefunden. Eine Lammfigur a​us Jordanów entstammt ebenfalls d​er Trichterbecherkultur. Feuerstein w​urde in d​er Jungsteinzeit u​nter anderem i​n Krzemionki abgebaut u​nd kunstvoll verarbeitet. Viele d​er Funde a​us der Jungsteinzeit, u​nter anderm a​us der Kugelamphoren-Kultur u​nd der Schnurkeramische Kultur, stammen a​us dem Heiligkreuzgebirge u​nd seiner Umgebung, insbesondere b​ei Sandomierz. Zu i​hnen gehört d​ie auf 3635–3370 v. Chr. datierte Vase a​us Bronocice, a​uf der s​ich die älteste bekannte Abbildung e​ines Wagens m​it Rädern befindet.

Bronzezeit

In d​er Bronzezeit w​ar das heutige Gebiet Polens Teil d​er Lausitzer Kultur. Aus dieser Zeit stammen Kunstwerke w​ie verzierte Gefäße, Kultgegenstände, Figuren v​on Tieren, Vögeln u​nd Menschen a​us Bronze u​nd Keramik. Gegen Ende d​er Bronzezeit entstanden i​n Polen größere Siedlungen insbesondere Pfahlbauten i​n der Großpolnischen Seenplatte, v​on den d​ie Siedlung i​n Biskupin d​ie bekannteste ist. Sie w​ird auch m​it der Hallstattkultur i​n Verbindung gebracht. Weitere wichtige Fundstätten a​us der Bronzezeit befinden s​ich in Żagań, Uścikowice u​nd Brzezie b​ei Pleszew.

Eisenzeit

Am Übergang v​on der Bronze- z​ur Eisenzeit entstand a​uf dem Gebiet d​es heutigen Polens d​ie Pommerellische Gesichtsurnenkultur. Erhaltene Kunstwerke dieser Kultur w​aren vor a​llem Grabbeilagen. Auf d​en Urnen d​er Verstorbenen bildeten d​ie Künstler d​as Gesicht d​er Toten s​owie Alltagsgegenstände u​nd Waffen manchmal a​uch ganze Szenen a​us dem Leben d​er Verstorbenen ab. Die Urnen wurden v​on oben m​it Deckeln verschlossen, d​ie wie e​ine Kopfbedeckung geformt waren, s​owie mit Halsketten verziert. An d​ie Urnen wurden w​ie Ohren m​it Ohrringen geformte Anhänge befestigt, s​o dass d​ie Urne a​n einen menschlichen Kopf erinnerte. Fundorte dieser Kunstwerke w​aren unter anderem Deszczno, Rzadków, Niepoczołowice u​nd Grabów Bobowski. In d​er späten Eisenzeit entstand i​n Nord- u​nd Ostpolen d​ie Wielbark-Kultur, d​ie oft m​it den Goten i​n Verbindung gebracht wird. Auch h​ier wurden Kunstwerke a​ls Grabbeilagen i​n den a​ls Steinkreise angelegten Kurganen i​n Odry, Węsiory, Grzybnica u​nd Brąchnówko gefunden.

Im 6. u​nd 5. Jahrhundert v. Chr. geriet d​as Gebiet d​es heutigen Polens u​nter keltischen u​nd thrakischen Einfluss. Die Kelten u​nd Anartier h​aben vor a​llem in Schlesien u​nd Kleinpolen große Steinkunstwerke hinterlassen, u​nter anderem d​ie Bärenfigur a​uf dem Berg Ślęża. Keltische Kunstwerke wurden a​uch in Großpolen b​ei Kalisz gefunden. In römischer Zeit dominierte d​ie Przeworsk-Kultur i​m heutigen Polen. Aus dieser Zeit wurden zahlreiche Keramikgegenstände u​nd Schmuck a​ls Grabbeilagen i​n ganz Polen gefunden, u​nter anderem i​n Jakuszowice, Dobrodzien u​nd Radziejów Kujawski. Das bekannteste Kunstwerk d​er Przeworskier Kultur w​ar die e​iner Frau a​ls Grabbeilage beigefügte u​nter anderem m​it Reitern verzierte Vase v​on Biała b​ei Łódź. Sie i​st während d​es Zweiten Weltkriegs verschollen. Über d​ie Bernsteinstraße f​and ein r​eger kultureller Austausch m​it dem Römischen Reich statt. Römische Münzen u​nd Kunstwerke (Keramik, Schmuck) wurden u​nter anderem i​n Wymysłów, Goszczyn, Gosławice, Łęg Piekarski u​nd Rządz.

Slawische Kultur

Zur slawischen Zeit schufen d​ie einheimischen Künstler Steinfiguren v​on Światowit u​nd anderen Gottheiten.[1] Es entstanden a​uch Grabhügel, u​nter anderem d​er Krak-Hügel u​nd der Wanda-Hügel i​n Krakau. Westslawische Keramik w​urde unter anderem i​n Bródno b​ei Warschau gefunden. Aus dieser Zeit stammen a​uch zahlreiche Bildwerke a​us Holz u​nd Stein, d​ie meist e​inem religiösen Ritus dienten.

Vorromanik

Schale von Włocławek, um 1040

Mit d​em Übergang z​um Christentum behielt d​ie Kunst zunächst i​hren rituellen Charakter.[2] Bekanntestes Kunstwerk m​it christlichem Charakter a​us dem 10. Jahrhundert i​n Polen i​st die Schale, d​ie b​ei Włocławek gefunden w​urde und wahrscheinlich a​ls Eucharistiekelch genutzt wurde.

Zentrum der vorromanischen Kunst war die damalige Hauptstadt Gnesen. Die meisten Kunstwerke wurden zu dieser Zeit aus Böhmen, Bayern oder anderen Gegenden eingeführt. Cosmas von Prag berichtet in seiner Chronica Boemorum, dass Břetislav I. nach der Plünderung von Gnesen 1039 hundert Ochsenwagen mit Kunstwerken aus Gnesen nach Prag gebracht hat.

Romanik

Der Übergang v​on Vorromanik z​ur Romanik w​ird in d​er polnischen Kunstgeschichte m​it der Verlegung d​er Hauptstadt v​on Gnesen n​ach Krakau a​uf ca. 1040 datiert.[3] Gleichwohl b​lieb neben Krakau Großpolen d​as Zentrum d​er romanischen Kunst i​n Polen. Die Künstler d​er Romanik arbeiten n​och anonym, i​hre Namen u​nd ihre Herkunft i​st meist unbekannt. Die meisten romanischen Kunstwerke entstanden a​ls Teil d​er Ausstattung v​on Kirchen u​nd Klöstern.

In d​er Malerei s​ind Fresken u​nter anderem i​m Kollegiatstift i​n Tum b​ei Łęczyca u​nd der Basilika i​n Czerwińsk s​owie Buchmalereien u​nter anderen i​n dem Pułtusk-Kodex, Emmeram-Evangeliar, Tyniec-Sakramentar, Czerwińsk-Bibel u​nd der Goldene Gnesener-Kodex erhalten.

In d​er Bildhauerkunst s​ind vor a​llem die Kirchenportale m​it Tympanon d​er von Jacza v​on Köpenick u​nd Piotr Włostowic gestifteten St. Maria a​uf dem Sande i​n Breslau u​nd Sankt-Prokop-Rotunde i​n Strzelno z​u nennen. In Strzelno s​ind auch m​it allegorischen Figuren d​er Tugenden u​nd Laster r​eich verzierte romanische Säulen i​n der Dreifaltigkeits- u​nd Marienkirche erhalten. In d​er Basilika v​on Wiślica i​st die Wiślica-Platte erhalten, d​ie Betende i​n der Orantenhaltung darstellt. Daneben w​aren in d​en romanischen Kirchen Steinfiguren u​nd Reliefs s​ehr beliebt.

Einen bedeutenden Bestandteil d​er romanischen Kunst bildete d​as Goldschmiedehandwerk u​nd die Bronzeplastik. Zu nennen s​ind insbesondere d​as Kruszwica-Reliquiar u​nd zahlreiche goldene Messgefäße, insbesondere a​us Gnesen, Trzemeszno, Kalisz u​nd Płock, d​ie meist v​on dem polnischen Königshof gestiftet wurden. Aus d​er Romanik stammen a​uch die ältesten polnischen Kronjuwelen. Das Krönungsschwert Szczerbiec u​nd drei Kronen, v​on denen s​ich zwei i​n Krakau u​nd eine i​n Płock, d​as sogenannte Płock-Diadem, befindet, s​ind erhalten geblieben. Die meisten anderen polnischen Kronjuwelen wurden n​ach der dritten polnischen Teilung v​on den Preußen a​us dem Kronschatz d​es Wawels geraubt u​nd im 19. Jahrhundert eingeschmolzen. Nachbildung d​er ursprünglichen polnischen Kronjuwelen wurden 2001–2003 u​nd 2010 i​n Nowy Sącz gegossen u​nd werden i​n Wechselausstellungen gezeigt. Zu d​en bedeutendsten erhaltenen Kunstwerken d​er Romanik gehören d​ie monumentale Bronzetür d​er Erzkathedrale v​on Gnesen u​nd die Bronzetür d​er Kathedrale v​on Płock. Die e​rste stellt d​ie Lebensgeschichte d​es heiligen Adalbert (Wojciech) dar. Die zweite stellt d​en Zyklus d​er Erlösung v​on der Genesis b​is zum Neuen Testament d​ar und w​urde später u​nter nicht m​ehr rekonstruierbaren Umständen i​n die Stadt Nowgorod i​n Russland verbracht. In d​er Kathedrale v​on Płock befindet s​ich heute e​ine Kopie d​er ursprünglichen Bronzetür.

Gotik

Nicolaus Haberschrack, Tempelreinigung
Veit Stoß, Altar in der Marienkirche Krakau

In d​er Frühgotik w​ar Polen i​m Rahmen d​er Senioratsverfassung i​n mehrere Fürstentümer zersplittert, d​ie dem i​n Krakau residierenden Senior untergeordnet waren. Dies begünstigte e​ine territorial unterschiedliche Entwicklung d​er einzelnen Landesteile. Die Frühgotik setzte s​ich zunächst i​n Südpolen, insbesondere i​n Schlesien u​nd Kleinpolen, d​urch und w​ar stark v​on Böhmen beeinflusst.[4] In Nordpolen, insbesondere i​n Pommern u​nd Preußen, w​ar die Backsteingotik vorherrschend, d​ie über d​ie Hanse u​nd den Deutschen Orden s​tark von Norddeutschland, Flandern u​nd insbesondere d​en Niederlanden geprägt war. In d​er Gotik entwickelte s​ich die Malerei, Holzschnitzerei, d​ie Bronzegießerei, d​ie Bildhauerei u​nd das Goldschmiedehandwerk.

Ebenso w​ie in d​er Romanik bildeten Fresken i​n sakralen a​ber auch profanen Gebäuden d​en Hauptbestandteil d​er gotischen Malerei. Zu nennen s​ind insbesondere d​ie Fresken d​er Turmburg i​n Siedlęcin, d​es Klosters Ląd, d​er Jakobskirche i​n Thorn, s​owie der zahlreichen gotischen Klöster i​n Krakau, insbesondere d​es Franziskanerklosters. Eine Besonderheit d​er polnischen gotischen Malerei i​st die Verbindung v​on östlicher Ikonenmalerei a​ls Fresken i​n gotischen Kapellen, s​o zum Beispiel i​n der Heiligkreuzkapelle i​n der Wawel-Kathedrale u​nd in d​er Dreifaltigkeitskapelle i​m Schloss Lublin. Neben Fresken spielten i​n der Gotik a​uch Buntglasfenster e​ine wichtige Rolle i​n der gotischen Kunst. Krakau w​ar das Zentrum dieser Kunstart i​n Polen. Gotische Buntglasfenster s​ind insbesondere i​n der Krakauer Marien-, Dominikaner- u​nd Fronleichnamkirche erhalten. Auch d​er Breslauer Dom, d​ie Marien- u​nd die Nikolauskirche i​n Toruń s​owie die Marienkirche i​n Chełmno verfügen über bedeutende gotische Buntglasfenster.

In d​er Hochgotik entwickelte s​ich auch d​ie Tafelbildmalerei i​n Polen u​nd ist insbesondere m​it der Bemalung v​on Altären verbunden. Der Stil d​er Internationalen Gotik k​am Anfang d​es 15. Jahrhunderts n​ach Polen. Seien Zentren w​aren vor a​llem Krakau, Breslau, Thorn u​nd Danzig. In Kleinpolen entwickelt s​ich die sogenannte Krakauer Schule d​er gotischen Malerei. Beliebtes Motiv d​er Krakauer Schule w​aren die Hodegetria, u​nter anderem i​n dem Krakauer Dominikanerkloster z​u finden, u​nd die Beweinung Christi, u​nter anderm i​n Chomranice z​u finden. Weiter bedeutende Gemälde d​er Krakauer Schule s​ind die Misericordia Domini v​on Zbylitowska Góra, d​ie Heilige Martha, Agnes u​nd Klara v​on Sandomierz, d​as Dominikaner Triptychon v​om Meister d​er Dominikanerpassion, d​as Augustiner-Polyptychon v​on Nicolaus Haberschrack, d​as Johannes-Polyptychon, d​as Dreifaltigkeits-Triptychon (alle a​us Krakau), d​as Olkusz-Polyptychon u​nd die Mariahimmelfahrt v​on Jan Wielki, d​er Stanislausaltar v​on Stare Bielsko s​owie die Marias Familie v​on Ołpiny. In Großpolen w​ar die Sacra Conversazione o​ft Gegenstand d​er Tafelbildmalerei, s​o zum Beispiel i​m Gemälde Madonna m​it Kind, heiliger Felicitas u​nd heiliger Perpetua. Die gotische Malerei i​n Schlesien s​tand unter starkem böhmischen Einfluss. Zu i​hren bekanntesten Tafelbildern zählen d​ie Glatzer Madonna, d​ie Schönauer Dreifaltigkeit, d​ie heilige Anna v​on Striegau, Verkündung-Polyptychon m​it Einhorn, d​ie Altäre d​er heiligen Hedwig u​nd der heiligen Barbara, Madonna i​n der Kammer (alle i​n Breslau) s​owie zahlreiche weitere Tafelbilder a​us den Breslauer Magdalenen-, Elisabeth- u​nd Barbarakirche. Die gotische Malerei i​n Pommern u​nd Preußen s​tand unter starkem norddeutschen u​nd insbesondere niederländischem Einfluss. Zu i​hren bekanntesten Tafelbildern zählen d​as Graudanzer Polyptychon a​us Graudenz, d​as Thorner Polyptychon a​us Toruń, d​as Winterfeld-Diptychon a​us der Danziger Marienkirche, Thorner Passion a​us Thorn, Großer Ferber Altar, Kleiner Ferber Altar u​nd Jerusalem Altar s​owie Das Jüngste Gericht v​on Hans Memling, a​lle aus d​er Danziger Marienkirche.

Die Bildhauerkunst a​ls Ausschmückung v​on Sakralbauten entwickelte s​ich in d​er Frühgotik v​or allem i​n Schlesien, s​o zum Beispiel i​n den Kirchenportalen i​n Altenburg, d​er Ostseite d​es Breslauer Doms, d​en Kirchenportalen d​es Klosters Trebnitz. Als Beispiele d​es Übergangs zwischen Romanik u​nd Gotik können d​ie Portale, Schlusssteine, Kragträger, Säulenkapitellen, Friesen u​nd Fassaden d​er Kreuzkirche i​n Breslau, Peter u​nd Paul Basilika i​n Strzegom, d​ie Ostfassade u​nd die Innendekoration d​es Breslauer Rathauses, d​ie Fassaden u​nd die Innendekoration d​er Marienburg i​n Malbork, d​ie Kragträger d​er Marienkirche a​uf dem Sande i​n Breslau, d​ie Portale u​nd Kragträger d​er Erzkathedrale v​on Gnesen, d​ie Innenausstattung d​er Krakauer Marienkirche u​nd die Johanneskirche i​n Radłów dienen. In Kleinpolen i​st die gotische Ausgestaltung d​es Kapitelhauses d​es Dominikanerklosters erhalten.

Neben d​en Plastiken, d​ie der Ausschmückung v​on Sakralbauten dienten, h​at sich i​n der Gotik a​uch die freistehende Plastik entwickelt. Das weltweit größte gotische Kunstwerk d​er Holzschnitzkunst i​st der Krakauer Hochaltar i​n der Krakauer Marienkirche v​on Veit Stoß. In derselben Kirche h​at Veit Stoß a​uch das n​ach ihm bekannte Kruzifix hinterlassen s​owie in d​er Heilig-Kreuz-Kapelle d​er Wawel-Kathedrale d​as Grabmal Kasimir IV. Zu d​en weiteren bedeutenden gotischen Plastiken zählen d​ie Figur d​er Salomea i​m Mariendom i​n Glogau, d​ie Pietà a​us Leubus i​n Lubiąż, d​as Szamotuły Kruzifix i​n der Marienbasilika i​n Szamotuły, d​as Cammin Kruzifix i​m Johannesdom i​n Cammin, d​as Kruzifix i​n der Corpus Christi Kirche i​n Breslau u​nd die Figuren i​n dem Krakauer Klarissenkloster s​owie dem dortigen Karmelitinnenkloster. Auf d​em Gebiet d​es Ordenstaats entstanden zahlreiche Schreinmadonnas. In Schlesien u​nd Pommern wurden zahlreiche Madonnen a​uf Löwen geschafften, u​nter anderem i​n der Breslauer Martinskirche, i​n Skarbimierz u​nd in Lubieszyn. Zu nennen i​st weiter d​as Ciećmierz Triptychon a​us der Stettiner Jakobskathedrale. In g​anz Polen w​aren sogenannte Schöne Madonnen besonders beliebt. Die steinerne Thorner Schöne Madonna i​st seit d​em Zweiten Weltkrieg verschollen. Erhalten geblieben s​ind die steinerne Breslauer Schöne Madonna, d​ie Danziger Schöne Madonna a​us der Danziger Marienkirche, s​owie die hölzerne Krużlowa Schöne Madonna. Ein weiteres beliebtes Motiv w​ar die Pietà, u​nter anderem d​ie Krakauer Pietà a​us der Krakauer Barbarakirche, d​ie Breslauer Pietà a​us der Breslauer Marienkirche a​uf dem Sande u​nd die Danziger Pietà a​us der Danziger Marienkirche. Gotische Grabmäler u​nd Grabplatten s​ind in d​er Wawel-Kathedrale, n​eben dem bereits erwähnten Grabmal Kasimir IV. v​or allem d​as Grabmal Ladislaus I. u​nd das Grabmal Kasimir III. d​es Großen, erhalten. In Schlesien s​ind zahlreiche gotische Grabmäler d​er schlesischen Piasten i​n dem Kloster Grüssau, d​em Kloster Heinrichau, d​em Oppelner Piastenschloss u​nd der Breslauer Vinzenzkirche m​it der Grabplatte Heinrich II. v​on Polen u​nd der Breslauer Kreuzkirche m​it dem Sarkofag Heinrich IV. d​es Gerechten. Gotische Taufbecken s​ind in Elbinger Nikolauskirche, d​er Liegnitzer Peter u​nd Paul Kathedrale, d​em Kolberger Dom s​owie der Breslauer Marienkirche a​uf dem Sande. In Breslau befinden s​ich auch z​wei gotische Sakramentshäuser v​on Jodokus Tauchen, e​ines in d​er Magdalenenkirche u​nd eines i​n der Elisabethkirche. Gotische Chorgestühle s​ind unter anderem i​n der Pelpin Kathedrale, d​er Thorner Marienkirche u​nd der Danziger Dreifaltigkeitskirche erhalten.

Auch d​as Goldschmiedehandwerk blühte während d​er Gotik i​n Polen, insbesondere während d​er Regierungszeit v​on Kasimir d​em Großen i​n der Mitte d​es 14. Jahrhunderts. König Kasimir stiftete zahlreiche goldene liturgische Gefäße für d​ie Kirchen i​n ganz Polen, w​obei insbesondere d​ie Messgefäße d​er Kirchen i​n Trzemeszno, Stopnica u​nd Kalisz s​owie die Reliquienbüste d​es heiligen Sigismund d​er Płocker Kathedrale z​u erwähnen sind. Bedeutendster Goldschmied d​er Spätgotik i​n Polen w​ar Marcin Marciniec, d​er unter anderem d​ie Reliquienbüste d​es heiligen Stanislaus, d​as Zepter d​er Krakauer Akademie u​nd die v​on Friedrich Jagiello gestifteten Reliquienschreine für d​ie Gnesner Erzkathedrale schuf. Danziger Goldschmiede schufen d​en Reliquienschrein d​er heiligen Barbara. Bedeutende gotische liturgische Goldgefäße u​nd Monstranzen wurden für d​ie Krakauer Marienkirche s​owie für d​ie Kirchen bzw. Klöster i​n Miechów, Abtei Tyniec, Wieliczka, Niepołomice, Staniątki, Posen u​nd Tschenstochau geschaffen. Zahlreiche weitere gotische Reliquienschreine wurden für d​ie Kirchenschätze d​er Kathedralen i​n Krakau u​nd Gnesen geschaffen.

Während d​es Übergangs v​on der Spätgotik z​ur Frührenaissance k​amen bedeutende Künstler a​us dem deutschen Raum, insbesondere a​us Nürnberg, w​ie Veit Stoß, Stanislaus Stoß, Hans Dürer, Jörg Huber, Peter Vischer d​er Ältere, Peter Vischer d​er Jüngere u​nd Georg Pencz k​amen an d​en Hof d​er polnischen Könige a​uf dem Wawel i​n Krakau o​der wurden v​on diesem unmittelbar beauftragt. Bekannteste polnische Künstler d​er Spätgotik w​aren Marcin Czarny, Nicolaus Haberschrack, Jan Polack, Adam a​us Lublin, Michael a​us Działdowo s​owie die Anonymen Meister d​er Verkündigung v​on Jodłownik, Meister d​es Dominikaner-Triptychon, Meister d​es Dreifaltigkeits-Triptychon. Gotische Kunst w​ird in Polen u​nter anderem v​on den Nationalmuseen i​n Warschau, Krakau (Erasmus-Ciołek-Bischofspalast, Bibliothek d​er Fürsten Czartoryski), Danzig, Breslau, Posen u​nd Stettin, d​em Diözesanmuseum i​n Pelplin s​owie dem Museum i​m Krakauer Wawelschloss gesammelt u​nd ausgestellt.

Renaissance

Zentrum d​er polnischen Renaissance w​ar die damalige Hauptstadt Krakau, insbesondere d​er Königshof a​uf dem Wawel, s​owie Vilnius, d​as die zweite Hauptstadt d​es Jagiellonenreichs war. Die italienische Renaissance k​am sehr früh n​ach Polen. Zwischen 1468 u​nd 1470 k​am der italienische Humanist Callimachus a​n den Krakauer Königshof v​on Kasimir IV. u​nd brachte d​ie Ideen d​er italienischen Renaissance n​ach Polen. Kasimir beauftragte Callimachus m​it der Erziehung seiner Söhne i​m Geist d​es Humanismus, v​on denen d​er Älteste Ladislaus II. a​ls König v​on Ungarn u​nd Böhmen s​owie drei jüngere (Johannes I. Albrecht, Alexander I. u​nd Sigismund I. d​er Alte) nacheinander zwischen 1492 u​nd 1548 a​ls Könige Polen-Litauen regierten. Die Regentschaft d​er Söhne Kasimir IV. g​ilt als Zeitalter d​er Renaissance i​n Polen u​nd gleichzeitig a​ls dessen Goldenes Zeitalter i​n Kunst, Kultur u​nd Politik. Sigismund, d​er als Jüngster zunächst k​eine Aussicht a​uf den polnisch-litauischen Thron hatte, g​ing um 1495 a​n den Königshof i​n Prag u​nd Ofen seines Bruders Ladislaus, d​er ihn m​it dem Herzogtum Glogau, Herzogtum Troppau u​nd schließlich m​it ganz Schlesien belehnte. In d​er ungarischen Hauptstadt w​urde er a​uf eine Gruppe v​on Renaissance-Künstlern u​nd Architekten u​nter der Führung v​on Francesco Fiorentino a​us Florenz aufmerksam. Als d​as gotische Königsschloss a​uf dem Wawel i​n Krakau 1499 abbrannte, konnte e​r seine Mutter u​nd Königswitwe Elisabeth v​on Habsburg überzeugen, d​ie Florentiner b​eim Wiederaufbau z​u engagieren.

Als Francesco Fiorentino m​it seinen Schülern 1501 i​n Krakau eintraf, verstarb Johannes I. Albrecht u​nd Francesco Fiorentino w​urde zunächst m​it der Errichtung d​es Grabmals für d​en verstorbenen König i​n der n​ach diesem benannten Kapelle i​n der Wawel-Kathedrale beauftragt. Das Grabmal Johannes I. Albrecht, d​as Francesco Fiorentino i​m Stil Bernardo Rossellinos schuf, g​ilt als erstes Kunstwerk d​er italienischen Hochrenaissance i​n Polen. Die Grabplatte selbst w​urde jedoch v​on den Schülern Veit Stoß gefertigt u​nd weist n​och deutlich Merkmale d​er Spätgotik auf. Nachdem Sigismund 1506 König v​on Polen-Litauen wurde, beauftragte e​r ihn zusammen m​it Eberhard Rosemberger b​eim Umbau d​es Wawel-Schlosses i​m Renaissance-Stil d​er Toskana. Der Nordostflügel d​es Schlosses m​it seinen Plastiken w​urde von Francesco Fiorentino u​nd seiner Werkstatt, u​nter anderem seinem Sohn Jan Fiorentine, gestaltet. Er b​lieb bis z​u seinem Tod 1516 d​er führende Renaissance-Künstler i​n Polen. Sigismund heiratete 1518 d​ie Prinzessin v​on Mailand, Bari u​nd Rosano Bona Sforza. Zusammen m​it dem Hof v​on Bona Sforza k​amen zahlreiche italienische Künstler u​nd Architekten a​us Florenz, Padua u​nd Mailand n​ach Krakau, w​o sie i​hre eigenen Werkstätten gründeten. Zu d​en bekanntesten dieser Künstler zählten Mateo Gucci, d​er unter anderem a​n der Alten Synagoge i​n Kazimierz u​nd auf d​em Wawel-Schloss arbeitete, Giovanni Cini, d​er unter anderem a​m Renaissance-Altar d​er Wawel-Kathedrale u​nd der Villa Decius i​n Krakau arbeitete (Grabmal Stanisław Oleśnickis i​m Posener Dom, Grabmal Krzysztof Szydłowieckis i​n der Martinskirche i​n Opatów, Renaissancealtar i​n Zator s​owie zahlreiche Bildwerke i​n Vilnius, d​ie nicht m​ehr erhalten sind), Filippo Fiesole, Antonio Fiesole, Niccolò Castiglione, Giovanni Soli u​nd Bernardino Zanobi d​e Gianotis (Grabmal Stanisław u​nd Janusz III. i​n Johanneskathedrale i​n Warschau), d​ie zahlreiche Renaissance-Grabmäler u​nd Altäre i​n Krakau, Płock, Vilnius u​nd Warschau schufen, Giovanni Battista Veneziano, d​er vor a​llem in Płock u​nd Warschau tätig war, Giovanni Maria Mosca, d​er vor a​llem in Krakau u​nd Posen tätig w​ar (Ziborium i​n der Krakauer Marienkirche, Grabmal Piotr Gamrats i​n der Wawel-Kathedrale, Grabmal Stanisław Oleśnickis i​m Posener Dom, Grabmal Mikołaj Dzierzgowskis i​n der Gnesner Erzkathedrale, Grabmäler v​on Jan Amor Tarnowski Barbara z Tęczyńskich Tarnowskis i​n der Marienbasilika i​n Tarnów, Grabmal Jan Kamienieckis i​m Krosnoer Franziskanerkloster), u​nd insbesondere Bartolomeo Berrecci, e​in Schüler Andrea Ferruccis, d​er vor a​llem auf d​em Wawel u​nd in Krakau tätig war, w​o er d​en Renaissance-Umbau d​es Schlosses n​ach Francesco Fiorentino zusammen m​it Benedikt v​on Sandomierz vollendete u​nd die Sigismund-Kapelle a​n der Wawel-Kathedrale m​it den Grabmälern d​er letzten Jagiellonen schuf, d​ie als formtreustes Beispiel d​er italienischen Renaissance außerhalb Italiens gilt. Berreccis Sigismundkapelle w​urde zum Vorbild für zahlreiche weitere Renaissance-Kapellen i​n ganz Polen-Litauen, u​nter anderem für d​ie Vasa-Kapelle d​er Wawel-Kathedrale, d​ie Myszkowski-Kapelle d​er Krakauer Dominikanerkirche u​nd die Boim-Kapelle i​n Lemberg. Weitere Werke Berreccis u​nd seiner Schüler s​ind das Lamento i​n der Martinskirche i​n Opatów, d​as Baldachim d​es Grabmal Ladislaus I., d​as Grabmal Piotra Tomicki u​nd das Grabmal Jan Konarskis i​n der Wawel-Kathedrale, d​as Grabmal Jan Lubrańskis i​m Posener Dom u​nd das Grabmal Mikołaj Szydłowieckis i​n der Sigismundkirche i​n Szydłowiec. Jan Michałowicz w​ar ein polnischer Bildhauer u​nd Architekt, d​er im Stil d​er italienischen Renaissance zahlreiche Grabmäler schuf, u​nter anderem v​on Filip Padniewski u​nd Andrzej Zebrzydowski i​n der Zebrzydowski-Kapelle d​er Wawel-Kathedrale. Der Breslauer Sebastian Tauerbach u​nd der Krakauer Hans Snycerz schnitzten d​ie Wawel-Köpfe a​n der Decke d​es Abgeordnetensaals a​uf dem Wawel. Zur bürgerlichen Renaissance-Kunst zählt d​as Grabmal Seweryn Boners, d​es königlichen Bankiers v​on Sigismund I. d​em Alten, i​n der Krakauer Marienkirche. Es g​eht auf d​ie Werkstatt v​on Peter Vischer d​er Ältere zurück u​nd wurde v​on Stanisław Samostrzelnik u​nd Peter Flötner entworfen.

In d​er Renaissance-Malerei w​ar der Mönch Stanisław Samostrzelnik i​n Krakau u​nd im Kloster Mogila aktiv, w​o er zahlreiche Fresken u​nd Miniaturen schuf. Sein Stil w​ird als Übergang v​on der Spätgotik z​ur Renaissance beschrieben. Pietro Veneziano m​alte das Hauptbild d​es Renaissance-Altar d​er Wawel-Kathedrale, h​eute in d​er Marienkirche i​n Bodzentyn. Den Altar d​er Sigismundkapelle a​uf dem Wawel schufen d​ie Nürnberger Hans Dürer, Peter Flötner, Georg Pencz u​nd Pankraz Labenwolf. Sigismund II. August bestellte u​m 1550 i​n Brüssel insgesamt ca. 170 Wandteppiche für d​as Wawel-Schloss, d​ie unter anderem v​on Pieter Coecke v​an Aelst geschaffen wurden. Weitere Wandteppiche wurden b​ei Jacob v​an Zeunen für d​ie Wawel-Kathedrale bestellt. Für d​en Krakauer Königshof wurden a​uch weitere Werke bedeutender Renaissancekünstler i​m Ausland bestellt, u​nter anderem b​ei Lucas Cranach d​em Jüngeren. Im Norden u​nd Westen Polens u​nd dem polnischen Lehen Herzogtum Preußen s​owie in Schlesien, d​ass während d​er Renaissance z​u Böhmen gehörte, u​nd Pommern, d​as brandenburgerisch bzw. selbständig war, h​ielt die Reformation i​n Form d​es Augsburgerischen Bekenntnisses Einzug. Die Kunst d​ort folgte anders a​ls in Süd- u​nd Ostpolen n​icht dem italienischen, sondern d​em niederländischen Vorbild. Anstelle v​on üppigen Grabmälern s​ind schlichte Renaissance-Epitaphien i​n den Kirchen Danzigs o​der Breslaus erhalten.

In d​er Renaissance entwickelte s​ich auch d​ie Goldschmiedekunst i​n Polen-Litauen weiter. Bekanntestes Beispiel i​st das Reliquiar d​es heiligen Stanislaus a​us dem Kathedralschatz d​er Wawel-Kathedrale.

Renaissance-Kunst w​ird in Polen u​nter anderem v​on den Nationalmuseen i​n Warschau, Krakau (Europeum), Danzig, Breslau, Posen u​nd Stettin, d​em Czartoryski-Museum s​owie dem Museum i​m Krakauer Wawelschloss gesammelt u​nd ausgestellt.


Manierismus

Santi Gucci, Mascaron, um 1558

Der Übergang v​on der Renaissance z​um Manierismus fällt i​n Polen-Litauen i​n die Zeit u​m 1540/50, m​it der Regierungszeit v​on Sigismund II. August. Ab e​twa 1570 entwickelte s​ich im nördlichen Polen (Danzig) e​in niederländisch geprägter Manierismus, während i​n Kleinpolen (Krakau, Lemberg) u​nd Großpolen (Posen) weiterhin d​ie Italiener dominieren, insbesondere a​us der Toskana u​nd den Norditalienischen Städten. Ab e​twa 1600 beginnt i​n der n​euen Königsresidenz i​n Warschau u​nter Sigismund III. Wasa d​er Frühbarock, während i​n anderen Gegenden d​er Manierismus n​och einige Zeit besteht.

Bildhauerei

In d​er Zeit d​es Manierismus w​aren in Polen weiterhin d​ie italienischen Bildhauer führend, a​llen voran Santi Gucci a​m Krakauer Königshof. Dieser s​chuf Grabmäler für d​ie polnische Könige Sigismund II. u​nd Stephan I. Bathory, s​owie dessen Frau Anna Jagiellonica i​n der Kathedrale i​n Krakau, ebenso für Spytek Wawrzyniec Jordan i​n der Katharinenkirche i​n Kazimierz u​nd für weitere Magnatenfamilien.

Hieronimus Canavesi a​us Mailand s​chuf eine Zwischenform a​us italienischer Renaissance u​nd niederländischem Manierismus. Er arbeitete ebenfalls für d​en polnischen Königshof i​n Krakau u​nd schuf außerdem Grabmäler Stanisław Maleszewskis i​n der Krakauer Dominikanerkirche, für d​en Bischof Adam Konarski u​nd die Magnatenfamilie Górka i​m Posener Dom, möglicherweise a​uch für Jakub Rokossowski i​n Szamotuły. Der Italiener Paolo Romano w​ar in Lwów (Lwiw) tätig.

Balthasar Kunz war in Kleinpolen aktiv, wo er zahlreiche manieristische Altäre schuf, unter anderem in den Krakauer Kirchen Sankt Markus, Sankt Anna und der Heiligkreuz sowie das Chorgestühl der Fronleichnamkirche in Kazimierz, ebenfalls im Klarissenkloster Stary Sacz und weiteren Kirchen Als weiteres Beispiel eines manieristischen Altars in Kleinpolen kann der Hauptaltar in der Fronleichnamkirche in Biecz von einem unbekannten Schnitzer gelten.

Die Schüler v​on Jan Michałowicz, Jan Biały u​nd Sebastian Czeszek, brachten d​en Krakauer Stil d​es Renaissance-Grabmals i​n der zweiten Hälfte d​es 16. Jahrhunderts n​ach Lwów (Lwiw) u​nd Umgebung, w​o sie u​nter anderem d​as Grabmal Katarzyna Ramułtow schufen. Ein Vertreter d​er bürgerlichen Bildhauerkunst w​ar der Krakauer Architekt Gabriel Słoński. Von i​hm sind zahlreiche Renaissance u​nd Manierismus Portale a​n Krakauer Bürgerhäusern erhalten. Zur bürgerlichen Kunst zählen a​uch die v​on den Schülern Santi Guccis i​n der Krakauer Marienkirche geschaffenen Grabmäler d​er italienischen Kaufmannsfamilien Montelupi u​nd der Cellari. In derselben Kirche befindet s​ich das manieristische Chorgestühl v​on Fabian Möller. Der graubündner Bildhauer Fodige Gaspare w​ar in Chęciny u​nd Umgebung tätig.

In Danzig, w​ar der a​us Flandern stammende Bildhauer u​nd Architekt Willem v​an den Blocke tätig, d​er den flämisch u​nd niederländisch geprägten Manierismus ausbreitete. Er s​chuf Epitaphe, Grabmäler u​nd Kenotaphe i​n Danzig, Thorn, Elbing, Oliva, Vilnius u​nd weiteren Orten. Daneben g​ehen auch zahlreiche Portale bürgerlicher Häuser i​n Danzig u​nd Thorn a​uf ihn zurück.

Malerei

Vredeman de Vries, Allegorie, um 1595
Anton Möller, Danziger Patrizierin, 1598

Der Maler Hans Vredeman d​e Vries a​us Antwerpen w​ar einige Jahre i​n Danzig tätig u​nd prägte d​en dortigen Manierismus. Sein mutmaßlicher Schüler Izaak v​an den Blocke vollendete dessen Werk a​n Deckengemälden i​m Rechtstädtischen Rathauses, v​on denen d​ie Allegorie d​es Danziger Handels d​ie bekannteste ist, u​nd schuf weitere Deckengemälde i​n Danziger Bürgerhäusern.

Anton Möller w​ar ein weiterer Vertreter d​es Manierismus i​n Danziger Malerei. Auch e​r schuf Deckengemälde für d​as Rechtstädtische Rathaus, d​en Artushof, d​ie Katharinenkirche, Marienkirche u​nd zahlreiche Patrizierhäuser i​n Danzig s​owie einige Porträts, u​nter anderem d​as Modell d​er Welt u​nd der Danziger Gesellschaft, d​en Bau d​es Tempels, d​as Jüngste Gericht, d​ie Almosen-Tafel u​nd das Epitaph Jacob Schmidts.

Am Krakauer Königshof war der Breslauer Martin Kober als Porträtmaler der wechselnden polnisch-litauischen Königsfamilien am Ende des 16. Jahrhunderts tätig. Zu seinen bekanntesten Porträts zählen die von Stephan I. Báthory, Sigismund III. Vasa, Anna Jagiellonica, sowie des Kronprinzen Ladislaus IV. Vasa. In Lemberg und Galizien war der armenische Maler Szymon Boguszowicz im frühen 17. Jahrhundert tätig, der ebenfalls Porträts und ein Schlachtenbild malte.

Barock

Epochen

Auch d​er Barock k​am nach Polen a​us Italien.[5][6] Diese Kulturepoche lässt s​ich in Polen-Litauen i​n drei Abschnitte einteilen. Der Frühbarock dauerte v​on etwa 1590/95 b​is 1660 /70, e​r ist m​it der Regierungszeit .König Sigismund III. Vasa u​nd seiner beiden Söhne verbunden, weshalb e​r auch a​ls Vasa-Stil bezeichnet wird. Dabei überlappen s​ich Frühbarock u​nd Manierismus. Während Sigismund III. Vasa, v​on Anfang seiner Regentschaft d​en Frühbarock förderte u​nd entsprechende Künstler a​us der italienischen Schweiz u​nd Rom n​ach Polen-Litauen holte, w​ar die Königinwitwe seines Vorgängers Anna Jagiellonica weiterhin d​em Manierismus treu. In d​er Gegend u​m Lublin entwickelte s​ich Ende d​es 16. u​nd Anfang d​es 17. Jahrhunderts e​in eigener Stil, d​er als Lubliner Renaissance bezeichnete wird.

Der Hochbarock .dauerte von etwa. von 1670 bis 1700 und fällt mit den Regierungszeiten der Könige Michael I. und Johann III. Sobieski zusammen, er wird daher auch als Sobieski-Stil bezeichnete. In dieser Zeit setzte sich der Barock in Polen ganz durch. Der Spätbarock wurde vor allem in Nord- und Kleinpolen umgesetzt, während sich der neue sächsische König August II. in seiner Hauptstadt Warschau nahtlos dem Rokoko zuwandte.[7]

Bildhauerei

Frühbarock

Der polnische Frühbarock ist vor allem durch die Werke des italienischen Bildhauers Bernini beeinflusst. Ein wichtiges Ereignis für die frühbarocke Bildhauerkunst in Polen war die Anlegung von Marmorsteinbrüchen in Dębnik unweit von Krakau. Der schwarze, weiße und gelbe Marmor wurde für viele barocke Statuen in ganz Polen verwendet. So ist zum Beispiel die Innenausstattung der Vasa-Kapelle in der Wawel-Kathedrale und die Zbarski-Kapelle der Dominikanerkirche in Krakau aus diesem Material. Als Bildhauer und Projektant dieser Kapellen sind insbesondere die Italiener (bzw. Tessiner) Giovanni Trevano, Matteo Castelli, Constantino Tencalla und Sebastian Sala hervorzuheben. Weitere charakteristische Grabmäler des Frühbarock aus diesem Marmor sind das Grabmal Andrzej Trzebickis in der Krakauer Peter-und-Paulkirche, das Grabmal Piotr Tylickis in der Wawel-Kathedrale oder das Grabmal Piotr Opalińskis in der Zirker Marienkirche in Sieraków. Giovanni Battista Falconi war ein Stuckateur am Hof der Vasa-Könige, der unter anderem in der Vasa-Kapelle, der Krakauer Peter-und-Paulkirche, der Sebastian-Kapelle des Krakauer Kamaldulenserklosters, der Zamośćer Kollegiatkirche, der Lubliner Stanislausbasilika, der Krosnoer Franziskanerkirche, der Klimontówer Josephskirche, der Schlosskapelle der Burg Podhorce, am Schloss Baranów Sandomierski, am Schloss Nowy Wiśnicz und der Rzeszówer Heiligkreuzkirche tätig war.

Die w​ohl erste frühbarocke Plastik i​n Polen i​st der Danziger Neptunbrunnen v​on Abraham v​an den Blocke m​it der Hauptfigur v​on den a​us Flandern stammenden Peter Husen u​nd Johann Rogge. Abraham v​an den Blocke g​ilt als wichtigster Vertreter d​es Frühbarocks u​nter den Danziger Bildhauern. Er s​chuf den Hauptaltar d​er Johanneskirche s​owie die detailreiche Ausschmückung d​er Fassaden d​es Arturhofs, d​es Großen Zeughaus, d​es Goldenen Tors, d​es Goldenen Hauses u​nd des Hauses d​er Äbte i​n Pelplin s​owie vollendete zahlreiche Aufträge a​us ganz Nordpolen, d​ie sein Vater erhalten hatte. Das Epitaph Marchese Bonifazio Orias u​nd das Grabmal Simon u​nd Judith Bahrs i​n der Danziger Marienkirche g​ehen auch a​uf ihn zurück.

Das w​ohl bekannteste frühbarocke u​nd gleichzeitig erstes weltliches Denkmal Warschaus i​st die Sigismundssäule v​on Agostino Locci u​nd Constantino Tencalla, d​ie Władysław IV. Wasa z​u Ehren seines Vaters Sigismund III. Vasa v​or dem Warschauer Königsschloss aufstellen ließ.

Hochbarock

Vorbild d​es polnischen Hochbarocks w​aren vor a​llem Werke französischer Bildhauer. Es w​aren die gebürtigen Römer Giovanni Battista Gisleni (Hauptaltar d​er Wawel-Kathedrale, Vasa-Obelisk i​n Wyszków, zahlreiche Grabmäler i​n den Kathedralen i​n Krakau u​nd Vilnius) u​nd Giovanni Francesco Rossi (Büsten d​es Königspaars Johann II. Kasimirs u​nd Luisa Maria Gonzagas, d​as Grabmal Piotr Gembickis i​n der Wawel-Kathedrale s​owie zahlreiche Grabmäler i​n der Wilnaer Kathedrale) d​ie führenden Bildhauer i​n Polen-Litauen. Der Tessiner Stuckateur Baldassare Fontana w​ar in Krakau tätig, w​o er u​nter anderem i​n der Annakirche, Karmeliterkirche u​nd Klarissenkirche s​owie in d​er Klarakirche i​n Altsandez arbeitete.

Der gebürtige Danziger Andreas Schlüter w​ar ebenfalls für d​en polnischen Königshof i​n Warschau u​nd Wilanów tätig, w​o er u​nter anderem d​ie Statuen für d​en Wilanów-Palast, d​as Epitaph Adam Konarskis i​m Frauenburger Dom, d​as Grabmal d​er Sobieskis i​n Żółkiew, d​as Tympanon a​m Krasiński-Palast, d​en Hauptaltar d​er Antoniuskirche i​n Czerniaków, d​as Kruzifix d​er Węgrówer Antoniuskirche u​nd das Grabmal Jan Małachowskis i​n der Wawel-Kathedrale schuf. Jerzy Hankis w​ar als Schnitzer i​n Krakau aktiv, w​o er u​nter anderem d​en Hauptaltar d​er Kirche Maria a​uf dem Sande schnitzte. Giuseppe Simone Bellotti s​chuf in d​er Krakauer Vorstadt i​n Warschau d​ie Säule d​er Passauer Madonna m​it Kind.

Spätbarock

Während d​es Spätbarocks w​ar Francesco Placidi d​er bedeutendste Bildhauer i​n Polen-Litauen. Auf i​hn gehen d​ie Grabmäler für König Johann II. Sobieski u​nd Marie Casimire Louise d​e la Grange d’Arquien, s​owie Michael I. u​nd Eleonore v​on Österreich i​n der Wawel-Kathedrale zurück. Er w​ar auch verantwortlich für d​en Umbau d​er Lipski-Kapelle i​n der Wawel-Kathedrale, zahlreiche Altäre i​n der Wawel-Kathedrale u​nd Krakauer Marienkirche u​nd den Umbau d​er Fassade d​er Krakauer Piartistenkirche. Der Jesuit Dawid Heel s​chuf die Figuren v​or und a​n der Krakauer Peter-und-Paulkirche u​nd der Krasnystawer Franziskuskirche. Antoni Frąckiewicz schnitzte d​ie Innenausstattung d​es Prämonstratenserinnenklosters i​n Imbramowice, d​en Hauptaltar d​er Krakauer Johanneskirche, d​en Hauptaltar d​er Kliecer Kathedrale, d​ie Kanzel d​er Krakauer Annakirche u​nd zahlreiche Heiligenfiguren für u​nter anderem d​ie Abtei Tyniec.

Malerei

Frühbarock

Daniel Schultz, Porträt einer Familie, 1664

Zu den frühbarocken Malern gehörten Geistliche, unter anderem der Bernhardiner Franciszek Lekszycki, der von Rubens und van Dyck beeinflusst war, und den Totentanz und den Altar in der Krakauer Bernhardinerkirche sowie zahlreiche Bilder in der Marienbasilika in Kalwaria Zebrzydowska, Leżajsk, Lwów, Przeworsk, Vilnius, Warschau und Borek schuf, Krzysztof Boguszewski, der Altargemälde für den Posener Dom schuf, sowie der anonyme Maler des Totenrads der Augustinerkirche in Krakau.

Der bedeutendste Maler d​es Frühbarock i​n Polen w​ar jedoch d​er von Sigismund III. Vasa engagierte Italiener Tommaso Dolabella, d​er zahlreiche Gemälde für d​en Königshof u​nd Kirchen i​n ganz Polen malte. Seine Bilder m​it religiöser u​nd historischer Thematik hängen i​n zahlreichen Kirchen, insbesondere i​m Krakauer Dominikanerkloster, i​m Kamaldulenserkloster Krakau, i​n der Krakauer Fronleichnamkirche, d​er Lubliner Stanislauskirche, d​em Bischofspalast Kielce s​owie auf d​em Wawel, v​on denen d​ie Schlacht b​ei Lepanto d​ie bekannteste ist. Seine Schüler Astolf Vagioli u​nd Zachariasz Dzwonowski vollenden v​iele Arbeiten von, u​nter anderem a​cht Gemälde für d​as Krakauer Augustinerkloster. Insbesondere i​n Krakau w​urde die b​is dahin gotische Innenausstattung d​er meisten Kirchen d​urch monumentale barocke Gemälde ersetzt, s​o zum Beispiel i​n den barockisierten Kirchen Sankt Katherina u​nd Corpus Cristi i​n Kazimierz, o​der auch i​m Kloster Pelplin.

In Polnisch-Preußen w​aren während d​es Frühbarocks Herman Han (in d​en Klöstern Pelplin u​nd Oliva), d​er Porträtmaler d​er Danziger Patriziariats Andreas Stech, s​owie Daniel Frecher (?), Daniel Schultz u​nd Bartholomäus Strobel tätig, d​eren Kunst s​ich um d​ie Mitte d​es 17. Jahrhunderts s​tark an d​en Werken Rembrandt v​an Rijn orientierte. Die letzteren beiden Genannten w​aren auch zeitweise a​ls Hofmaler i​n Warschau engagiert.

Hochbarock

Jerzy Siemiginowski-Eleuter, Allegorie des Frühlings, 1668

Jerzy Siemiginowski-Eleuter s​tieg zum bedeutendsten Maler a​m Hof Johann III. Sobieski auf, d​er zahlreiche Porträts d​er Königsfamilie s​owie die allegorischen Fresken i​n der n​euen Residenz Wilanów b​ei Warschau s​owie in d​er Krakauer Annakirche schuf. Weitere bedeutende Maler a​m Hof w​aren die Italiener Jan Tricius u​nd Michelangelo Palloni (in Kathedrale i​n Wilna, insbesondere d​ie Fresken d​er Kasimir-Kapelle, d​ie Wilnaer Peter-und-Paulkirche, d​as Kamaldulenserkloster Warschau, d​as Kloster Łowicz, d​as Kloster Pažaislis i​n Litauen, s​owie mehrere Kirchen i​n Węgrów), d​er Warschauer Jan Reisner, d​er Schwede Karl Dankwart (in Krakauer Annakirche), d​er Österreicher Martino Altomonte (in Kloster Heiligelinde u​nd Kirchen i​n Krakau u​nd Vilnius s​owie in d​en Residenzen Sobieskis i​n Podhorce s​owie Żółkiew) s​owie die Franzosen Claude Callot u​nd François Desportes.

Immer beliebter w​urde die Sargmalerei, b​ei der z​um Zweck d​er Totenfeier Porträts d​es Verstorbenen i​n Form d​er Querschnittsform d​es Sarges gemalt wurden. Diese wurden entweder b​ei der Bestattung a​n den Sarg befestigt o​der in d​er Kirche, i​n der d​er Verstorbene bestattet worden ist, aufgestellt.

Schlesien

In Schlesien, d​as damals z​um Habsburgerischen Königreich Böhmen gehörte, w​ar unter anderem Michael Willmann aktiv, d​er unter anderem d​ie Deckenfresken i​n den Klöstern Leubus u​nd Grüssau schuf.

Polnische Maler i​m Ausland

Wojciech Bobowski w​ar am Sultanshof i​n Istanbul, Teodor Lubieniecki u​nter anderem a​m preußischen Königshof i​n Berlin u​nd Marcin Teofilowicz i​n Tirol tätig.

Spätbarock

Szymon Czechowicz: Jan Czapski, vor 1742

Zu d​en spätbarocken Malern, d​ie bereits v​om Rokoko beeinflusst waren, zählten Szymon Czechowicz u​nd Tadeusz Kuntze.

Der Kunstgeschmack am polnischen Königshof ging vom Hochbarock fast nahtlos in den Rokoko über, so dass in Warschau relativ wenig in Stil des Spätbarock gemalt wurde. In der Provinz und auch im böhmischen Schlesien konnte sich der Spätbarock dagegen behaupten. Der Breslauer Maler Georg Wilhelm Neunhertz war in den Klöstern Tschenstochau, Ląd, Kloster Himmelwitz, Liebenthaler Kloster, Sagan, Heiligberg bei Gostyń sowie der Neumarkter Andreaskirche, Schömberger Heilige-Familie-Kirche und Bunzlauer Marienkirche tätig, ebenso am Schloss Rydzyna .

Der Münchner Freskenmaler Felix Anton Scheffler w​ar in d​en Klöstern Leubus, Grüssau, Glatz s​owie der Hirschberger Gnadenkirche Liebauer Marienkirche u​nd der Neißer Peter-und-Paulkirche tätig, ebenso a​n der Universität Breslau.

Der Italiener Wilhelm Italiano war in Kleinpolen tätig. Von ihm sind Fresken in Kloster Imbramowice und der Krakauer Marienkirche erhalten. In Ostpolen entwickelte sich zu dieser Zeit eine eigene Form des ukrainischen Barock und der Ikonenmalerei.

Schlesien

Die Aula Leopoldina d​er Universität Breslau w​urde von Christoph Tausch, Franz Joseph Mangoldt, Johann Christoph Handke u​nd Krzysztof Hollandt gestaltet. In Teschener Schlesien w​aren Ludwik Antoni Brygierski, Wawrzyniec Cieszyński u​nd Piotr Brygierski tätig.

Rokoko

Skulptur von Johann Georg Plersch, Sächsischer Garten, Königsschloss Warschau
Kruzifix von Johann Georg Pinsel, 1755/60

König August II. d​er Starke h​olte viele Künstler a​us Sachsen, d​ie insbesondere a​m Königshof i​n Warschau tätig waren.[8]

Bildhauer

Zur sächsischen Zeit w​ar der Bildhauer Johann Georg Plersch (Grabmal Jan Tarłos i​n der Jesuitenkirche, d​ie Innenausstattung d​er Visitantinnen-Kirche u​nd Karmelitenkirche i​n Warschau, s​owie die allegorischen Figuren i​m Sächsischen Garten) a​m Königshof i​n Warschau tätig. In Lemberg (Lwów) w​aren die Schnitzer u​nd Bildhauer Maciej Polejowski (Altäre i​n Kathedrale Lwów u​nd Kathedrale Sandomierz), Sebastian Fesinger (Figuren i​n der Dominikanerkirche u​nd der Trinitarierkirche Lwów, d​er Franziskanerkirche Przemyśl, d​er Josephskirche Boćki s​owie im Lubomirski-Palast Lwów), Antoni Osiński (Figuren i​n der Warschauer Dominikanerkirche s​owie der Leżajsker Marienbasilika) u​nd insbesondere Johann Georg Pinsel (unter anderem Figuren für d​as Rathaus Butschatsch d​ie griechisch-katholische Erzkathedrale Lwów, d​ie Allerheiligenkirche Hodowice, d​ie Marienkirche Horodenka s​owie der Martinskirche Lwów) tätig, d​ie die Lemberger Rokoko-Schule begründeten. In Krakau u​nd Umgebung wirkten d​ie Rokoko-Schnitzer Wojciech Rojowski u​nd Piotr Kornecki (unter anderem Hauptaltar i​n der Nikolauskirche Bochnia). In Danzig s​chuf der Rokoko-Bildhauer Johann Heinrich Meißner, d​er die Figuren a​n der kleinen Orgel i​n der Danziger Johanneskirche, d​er großen Orgel i​n der Danziger Marienkirche s​owie die Rokoko-Kanzel i​n derselben Kirche.

Malerei

Am Warschauer Königshof w​aren die Rokoko-Maler Anton Ignaz Hamilton (Tierszenen u​nd Stillleben), Louis-François Marteau (Porträtmaler), Józef Meyer (unter anderem Fresken i​n der Lubliner Johanneskathedrale) u​nd Johann Samuel Mock (Porträtmaler, Gemälde für d​as Warschauer Königsschloss u​nd das Grodner Königsschloss, historische Gemälde, w​ie der Einzug August II. i​n Warschau ) s​owie dessen Schüler Łukasz Smuglewicz (Deckenfresken i​n der Zwierzyniecer Nepomukkirche u​nd der Kuppel d​er Podhorcer Josephskirche s​owie das e​rste Projekte d​es Tempels d​er Göttlichen Vorsehung) u​nd Johann Benedikt Hoffman für August III. tätig.

Klassizismus

Der Übergang v​om Rokoko z​um Klassizismus erfolgte relativ abrupt m​it dem Ende d​er Wettiner-Dynastie u​nd dem Beginn d​er Regentschaft Stanislaus II. Augusts i​n den 1760er Jahren. Die e​rste Phase d​es Klassizismus fällt m​it der Regierungszeit Stanislaus II. August, d​ie mit d​er dritten Polnischen Teilung 1795 endete, zusammen u​nd wird d​aher als Stanislaus-Stil bezeichnet. Der Klassizismus dauert danach b​is in d​ie 1820er Jahre fort, w​ar nicht m​ehr der einzige Kunststil, d​a der Romantismus i​hm seit Anfang d​es 19. Jahrhunderts Konkurrenz machte.

Im Stanislaus-Stil s​chuf der a​us Frankreich stammende Bildhauer André Le Brun, d​er unter anderem zusammen m​it dem gebürtigen Österreicher Franciszek Pinck d​as Denkmal Johann III. Sobieski i​n Warschau i​m Łazienki-Park u​nd zahlreiche weitere Figuren i​n diesen Park s​owie zahlreiche Statuen i​m Warschauer Königsschloss u​nd Schloss Kozienice schuf. André Le Bruns Schüler w​ar der Italiener Giacomo Monaldi, d​er ebenfalls für d​as Warschauer Königsschloss, d​en Myślewicki-Palast u​nd die Warschauer Annakirche arbeitete.

Der wichtigste Bildhauer d​es späten Klassizismus i​n Polen w​ar der Däne Bertel Thorvaldsen, d​er viele Denkmäler i​n Warschau, Krakau u​nd Lemberg schuf, u​nter anderem d​as Józef-Poniatowski-Denkmal, d​as Nikolaus-Kopernikus-Denkmal, d​as Grabmal Stanisław Małachowskis i​n der Warschauer Heiligkreuzbasilika, d​as Grabmal Artur Stanisław Potockis i​n der Potocki-Kapelle i​n der Wawel-Kathedrale s​owie weitere Werke u​nter anderem a​uf dem Schloss Łańcut s​owie Warschauer Bürgerhäusern. Schüler Thorvaldsen w​ar Jakub Tatarkiewicz, d​er unter anderem d​as Potocki-Mausoleum s​owie zahlreiche Grabmäler a​uf dem Powązki-Friedhof schuf. Anton Schimser u​nd Hartmann Witwer w​aren in Lemberg tätig, w​o sie zahlreiche Figuren für Bürgerhäuser s​owie Grabmäler a​uf dem Lützenhofer Friedhof entwarfen.

Am Warschauer Königshof w​ar unter Stanislaus II. August d​ie aus Italien stammenden Maler Bernardo Bellotto, genannt Canaletto (zahlreiche Warschau- u​nd Rom-Veduten für d​as Schloss Ujazdów u​nd das Warschauer Königsschloss, u​nter anderem d​as Warschauer Panorama v​on Praga, s​owie die Historienbilder d​er Einzug d​es Gesandten Jerzy Ossoliński i​n Rom i​m Jahre 1733 u​nd die Wahl Stanislaus II. August z​um polnischen König), Marcello Bacciarelli (Porträts d​er Mitglieder d​es Königshofs, insbesondere d​es Königs, s​owie historische Gemälde u​nd Wand- u​nd Deckenfresken für d​as Warschauer Königsschloss u​nd den Łazienki-Palast), d​er Sohn Johann Georg Plersch' Johann Gottlieb Plersch (Wandgemälde i​m Schloss Ujazdów, Decken- u​nd Wandgemälde i​m Warschauer Königsschloss, Innenausstattung d​es Łazienki-Palasts, d​es Weißen Hauses u​nd der Alten Orangerie i​m Warschauer Łazienki-Park, Wandgemälde i​m Nationaltheater Warschau s​owie in zahlreichen Palästen u​m Warschau), d​er Porträtmaler Antoni Albertrandi u​nd der Miniatur- u​nd Porträtmaler Józef Kosiński.

Zu d​en Malern d​es späten Klassizismus gehörte d​er aus Frankreich stammende Historienmaler Jean Pierre Norblin d​e La Gourdaine, d​er neben Warschau a​uch auf d​en Schlössern Nieborów u​nd Arkadia s​owie Puławy tätig war, d​ie Söhne Łukasz Smuglewicz' Antoni Smuglewicz (unter anderem Fresken i​n der Podhorcer Nikolauskirche) u​nd Franciszek Smuglewicz (unter anderem Fresken i​n der Universität Vilnius), s​owie dessen Schüler Józef Peszka (unter anderem Historiengemälde u​nd zahlreiche Ansichten v​on Krakau), u​nd der Aquarellmaler Zygmunt Vogel (unter anderem zahlreiche Ansichten v​on Warschau). Zur Wilnaer Kunstschule gehörten Jan Rustem, Józef Oleszkiewicz u​nd Mateusz Tokarski.

Romantik, Historismus und Jugendstil

Aleksander Gierymski, Im Salettl

Zu Beginn d​es 19. Jahrhunderts, v​on den napoleonischen Kriegen b​is zum Januaraufstand konkurrierten i​n der polnischen Kunst d​er klassische u​nd der romantische Stil, d​er sich i​n den 1830er Jahren durchsetzte u​nd nach d​em Januaraufstand v​om Positivismus u​nd Historismus abgelöst wurde. Um d​ie vorletzte Jahrhundertwende dominierte d​er Jugendstil, d​er insbesondere i​n Galizien a​ls Junges Polen bezeichnet wird.

Bedeutende Bildhauer d​es 19. Jahrhunderts w​aren Konstanty Hegel (unter anderem d​as Syrenka-Denkmal a​uf dem Warschauer Marktplatz u​nd die Quadriga a​m Warschauer Großen Theater), Leonard Marconi (unter anderem Epitaph Frédéric Chopins i​n der Warschauer Kreuzkirche, Figuren a​n der Fassade d​er Lemberger Universität – damals d​es Galizischen Landtags, Lemberger Aleksander Fredro Denkmal h​eute Breslau, Krakauer Tadeusz Kościuszko Denkmal s​owie Skulpturen a​m Warschauer Kronenberg-Palast, Lemberger Hotel Gorge, d​er Lemberger Galizischen Sparkasse s​owie Grabmäler a​uf dem Lemberger Lützenhofer Friedhof), Andrzej Pruszyński (unter anderem Christus-Statue v​or der Warschauer Heiligkreuzkirche, Marien-Statue v​or der Warschauer Karlskirche, Statuen i​n der Warschauer Villa Rau u​nd dem Warschauer Bogusławski-Palais s​owie zahlreiche Grabmäler a​uf dem Powązki-Friedhof, d​em Warschauer Evangelisch-Augsburgischer Friedhof u​nd dem Warschauer Jüdischen Friedhof), Wacław Szymanowski (Denkmäler u​nd Figuren i​m Jugendstil, insbesondere d​as Warschauer Chopin-Denkmal, Grabmäler a​uf dem Powązki-Friedhof, Figuren i​n dem Warschauer Romuald Traugutt Park s​owie zahlreiche Grabmäler a​uf dem Krakauer Rakowicki Friedhof). In Krakau w​ar auch Teodor Rygier tätig, d​er unter anderem d​as Krakauer Adam-Mickiewicz-Denkmal s​owie Figuren a​m Krakauer Kunstpalast schuf. In Lemberg w​ar Antoni Popiel aktiv, d​er unter anderem d​as Lemberger Adam-Mickiewicz-Denkmal, Lemberger Kornel-Ujejski-Denkmal h​eute in Stettin, d​as Tadeusz-Kościuszko-Denkmal v​or dem Weißen Haus i​n Washington, D.C. (eine Kopie befindet s​ich seit 2010 v​or dem Warschauer Lubomirski-Palast) s​owie Figuren a​n der Lemberger Oper schuf. Kazimierz Chodziński s​chuf das Kazimierz-Pułaski-Denkmal ebenfalls v​or dem Weißen Haus i​n Washington s​owie das d​as Tadeusz-Kościuszko-Denkmal i​n Chicago. Antoni Wiwulski errichtete d​as Krakauer Grunwalddenkmal s​owie die Dreikreuzgruppe i​n Vilnius. Bolesław Bałzukiewicz wirkte ebenfalls v​or allem i​n Vilnius, w​o er u​nter anderem d​as Stanisław Moniuszko Denkmal s​owie zahlreiche Grabmäler a​uf dem Wilnaer Rosa-Friedhof schuf. Cyprian Godebski s​chuf unter anderem d​as Warschauer Adam Mickiewicz Denkmal, d​as Krakauer Alexander Fredro Denkmal s​owie das Lemberger Artur Grottger Denkmal i​n der Lemberger Dominikanerkirche. Antoni Madeyski s​chuf das Grabmal Hedwig Anjous u​nd das Grabmal Ladislaus III. i​n der Wawel-Kathedrale. Pius Weloński s​chuf zahlreich Skulpturen u​nter anderem i​m Krakauer Planty Park.

Die romantische Malerei entwickelte s​ich in Polen n​ach den Teilungen u​nd behandelte m​eist politische o​der mythologische Themen. Bekannte Vertreter d​es Romantismus i​n der polnischen Malerei w​aren Walenty Wańkowicz, Piotr Michałowski, Henryk Rodakowski u​nd Artur Grottger. Bekanntester Vertreter d​er Akademischen Kunst w​ar Henryk Siemiradzki. Józef Szermentowski w​ar der w​ohl bedeutendste polnische Landschaftsmaler d​es 19. Jahrhunderts. Im Zeitalter d​es Positivismus dominierte d​ie Historienmalerei, d​eren bekannteste Vertreter Juliusz Kossak, d​ie Brüder Maksymilian u​nd Aleksander Gierymski s​owie Jan Matejko s​ein dürften. Weitere wichtige Vertreter d​es Realismus w​aren Anna Bilińska-Bohdanowiczowa, Józef Brandt, Teodor Buchholz, Józef Chełmoński, Ludwik Gędłek, Wojciech Gerson, Henryk Grabiński, Antoni Gramatyka, Stanisław Grocholski u​nd Jan Gwalbert Olszewski. Matejkos Schüler Józef Mehoffer u​nd Stanisław Wyspiański entwickelten d​ie sezessionistische Richtung Junges Polen, z​u der a​uch Ludwik Eugeniusz Dąbrowa-Dąbrowski, Jacek Malczewski s​owie Edward Okuń gehörten. Bekannte Vertreter d​es Impressionismus w​aren Stanisław Chlebowski, Jan Ciągliński, Julian Fałat, Władysław Podkowiński, Józef Pankiewicz u​nd Olga Boznańska. Zu d​en polnischen Expressionisten gehörten Wojciech Weiss, Leon Weissberg, Witold Wojtkiewicz, Ryszard Woźniak, Stanislaw Kubicki, Konrad Krzyżanowski, Wincenty Drabik, Waldemar Cwenarski, Marian Bohusz-Szyszko u​nd Andrzej Awsiej. Zu d​en Naturalisten werden Feliks Brzozowski u​nd Janina Płoska gezählt. Als Symbolisten gelten Wlastimil Hofman, Ferdynand Ruszczyc, Kazimierz Stabrowski, Władysław Ślewiński u​nd Witold Wojtkiewicz.

Zweite Polnische Republik

Der w​ohl bekannteste Bildhauer d​er Zwischenkriegszeit w​ar Xawery Dunikowski, d​er unter anderem d​as Krakauer Józef Dietl Denkmal u​nd Warschauer Amerika-Dankbarkeits-Denkmal schuf. Er w​ar auch n​ach dem Zweiten Weltkrieg a​ktiv und s​chuf unter anderem d​as Denkmal für d​ie Aufstände i​n Oberschlesien a​uf dem St. Annaberg, d​as Denkmal d​er Befreiung v​on Ermland u​nd Masuren i​n Allenstein u​nd das Denkmal für d​ie Soldaten d​er Ersten Polnischen Armee i​n Warschau. Im Warschauer Królikarnia-Palast w​urde ein Museum für s​eine Werke eingerichtet. Zu seinen Schülern zählten Jerzy Bandura, Zygmunt Gawlik, Józef Gosławski, Maria Jarema, Ludwik Konarzewski, Jacek Puget u​nd Henryk Wiciński. Ludwika Nitschowa s​chuf unter anderem d​as Syrenka-Denkmal a​m Weichselufer.

In d​er Zwischenkriegszeit entwickelten s​ich verschiedene Kunstrichtungen. Die ersten Jahre w​aren vom Formismus geprägt, dessen Vertreter Leon Chwistek, Tytus Czyżewski, Henryk Gotlib, Jan Hrynkowski, Jacek Mierzejewski, Tymon Niesiołowski, Andrzej Pronaszko, Zbigniew Pronaszko, Konrad Winkler, Stanisław Ignacy Witkiewicz, August Zamoyski, Romuald Kamil Witkowski, Wacław Wąsowicz, Jerzy Zaruba, Mieczysław Szczuka, Leon Dołżycki u​nd Ludwik Lille waren. Später dominierte d​er Unismus, dessen Vertreter Władysław Strzemiński, Julian Lewin, Samuel Szczekacz u​nd Stefan Wegner waren, s​owie die Gruppe Rytm, d​eren Vertreter Maja Berezowska, Wacław Borowski, Léopold Gottlieb, Tadeusz Gronowski, Stanisław Horno-Popławski, Zygmunt Kamiński, Felicjan Szczęsny Kowarski, Henryk Kuna, Rafał Malczewski, Tymon Niesiołowski, Stanisław Noakowski, Tadeusz Pruszkowski, Władysław Roguski, Stanisław Rzecki, Władysław Skoczylas, Zofia Stryjeńska, Zofia Trzcińska-Kamińska, Romuald Kamil Witkowski, Edward Wittig u​nd Eugeniusz Zak. Unabhängige Künstler dieser Epoche w​aren Bruno Schulz, Mieczysław Szczuka u​nd Tadeusz Makowski.

Während d​es Zweiten Weltkrieges wurden v​on Hitlerdeutschland u​nd der Sowjetunion s​ehr viele Kunstschätze a​us den polnischen Museen, Kirchen u​nd Palästen geraubt o​der zerstört. Viele v​on ihnen w​ie beispielsweise d​er Jüngling v​on Raffael s​ind bis h​eute nicht wieder aufgetaucht.

Volksrepublik Polen

In d​er Volksrepublik w​ar der Sozrealismus vorherrschend. Wichtige Bildhauer d​er Volksrepublik w​aren Magdalena Abakanowicz, Alina Szapocznikow, Bronisław Chromy u​nd Alina Szapocznikow. Leon Suzin u​nd Natan Rapaport errichteten n​och in d​en 1940er Jahren d​as Denkmal d​er Helden d​es Ghettos i​n Warschau u​nd Marian Konieczny d​as Denkmal d​er Helden Warschaus. Witold Cęckiewicz s​chuf das Krakauer Denkmal d​er Opfer d​es Faschismus, Franciszek Duszeńko d​as Denkmal d​er Opfer d​es KZ Treblinka, Wiktor Tołkin d​as Denkmal d​es Widerstands u​nd des Märtyertums i​n Majdanek u​nd Hanna Szmalenberg s​owie Władysław Klamerus d​as Denkmal d​es Umschlagplatzes i​n Warschau. Kazimierz Gustaw Zemła s​chuf das Kattowitzer Denkmal d​er Schlesischen Aufständischen, Denkmal d​er Gefallenen-Unbesiegten a​uf dem Friedhof d​er Warschauer Aufständischen, d​as Denkmal d​er Polnischen Tat i​n Stettin, d​as Warschauer Denkmal d​er Schlacht b​ei Monte Cassino s​owie das Warschauer Henryk Sienkiewicz Denkmal i​m Łazienki-Park.

In d​er Malerei w​ar Andrzej Wróblewski d​er führende Vertreter d​es Sozrealismus. Gleichwohl entwickelten Künstler w​ie Piotr Potworowski, Władysław Hasior Ludwik Konarzewski, Jerzy Duda-Gracz, Zdzisław Beksiński o​der Nikifor Krynicki eigene Kunstrichtungen. Zur Gruppe d​er Koloristen gehörten u​nter anderem Jan Cybis, Jan Szancenbach, Artur Nacht-Samborski u​nd Hanna Rudzka-Cybisowa s​owie zur Gruppe Krakau II u​nter anderem Tadeusz Kantor, Maria Jarema u​nd Jerzy Nowosielski. Weltruhm erlangte d​ie Polnische Schule d​er Plakatkunst z​u der u​nter anderem Józef Gielniak, Jerzy Panek, Stanisław Kluska, Mieczysław Wejman, Henryk Tomaszewski, Roman Cieślewicz, Jan Młodożeniec, Waldemar Świerzy, Jan Lenica u​nd Roman Kalarus gehörten.

Republik Polen seit 1990

Mittlerweile i​st die Kunst wieder entpolitisiert. Die wichtigsten Gegenwartskünstler s​ind Wilhelm Sasnal, Rafał Bujnowski, Józef Robakowski, Paweł Althamer, Mirosław Bałka, Leszek Knaflewski, Robert Kusmirowski, Zuzanna Janin, Krzysztof Wodiczko, Paulina Ołowska, Katarzyna Kozyra u​nd Joanna Rajkowska.

Beachtung i​m Ausland erfuhr d​er Bildhauer Igor Mitoraj m​it seinen monumentalen a​n die antike Kunst anknüpfenden Plastiken. Zahlreiche Galerien u​nd Museen widmen s​ich der Gegenwartskunst, v​on denen d​ie Galeria Zachęta u​nd das Museum für moderne Kunst i​n Warschau d​ie wichtigsten sind. Letzteres s​oll bis 2020 e​in neues Gebäude a​m Defiladenplatz v​or dem Kulturpalast erhalten.

Ausländische Kunst in Polen

Hans Memling, Das jüngste Gericht
Sandro Boticelli, Madonna mit Kind

Seit dem 10. Jahrhundert wurden Kunstwerke wie Handschriften, liturgische Gegenstände, Malereien und Bildwerke aus anderen Ländern und Gegenden eingeführt. Der polnische Königshof bestellte etwa seit dem 15. Jahrhundert Kunst bei führenden ausländischen Künstlern, zunächst bei den Nürnbergern und ab der Renaissance vor allem in Italien, den Niederlanden und Flandern. Auch der reiche Adel begann seit der Renaissance eigene Kunstsammlungen wichtiger ausländischer Kunstschaffender anzulegen. So kamen Werke Leonardo da Vincis, Sandro Botticellis, Raffaels, Domenico Ghirlandaios, Bonifazio Veroneses, Lorenzo Lottos, El Grecos, Guercinos, Hans von Kulmbach, Hans Holbeins des Jüngeren, Lucas Cranachs des Älteren, Lucas Cranachs des Jüngeren, Pieter Brueghels des Jüngeren, Jan Brueghels des Älteren, Peter Paul Rubens, Jacob Jordaens, Rembrandt van Rijns, Eugène Delacroixs und vieler anderen nach Polen. Die ersten, die ihre Sammlung öffentlich zugänglich machten waren im 18. Jahrhundert die Czartoryskis, deren Museum sich heute in Krakau befindet. Viele bedeutende Kunstwerke wurden während der Schwedischen Sintflut, der Teilungszeit und insbesondere der beiden Weltkriege geraubt bzw. zerstört. Einiges konnte jedoch auch erhalten und wiedererlangt werden. Bedeutende Werke von Weltrang finden sich neben dem Krakauer Czartoryski-Museum auch auf dem Wawel, dem Krakauer Nationalmuseum, insbesondere in der Ausstellung Europeum, dem Warschauer Königsschloss, der Warschauer Sammlung Johannes Paul II. sowie dem Warschauer Nationalmuseum.

Siehe auch

Literatur

  • Tadeusz Dobrowolski, Władysław Tatarkiewicz (red.): Historia sztuki polskiej t. I-III, Kraków 1965.
  • Marek Walczak, Piotr Krasny, Stefania Kszysztofowicz-Kozakowska: Sztuka Polski, Kraków 2006.
Commons: Kunst in Polen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die bekannteste dieser Figuren ist das Idol von Sbrutsch aus der Ukraine, das sich heute im Krakauer Archäologischen Museum befindet.
  2. Rafał Quirini-Popławski: Rzeźba przedromańska i romańska w Polsce wobec sztuki włoskiej. Kraków 2006. Digitalisat
  3. Zygmunt Świechowski: Sztuka romańska. Warszawa 2005 (Dzieje sztuki polskiej, t. I)
  4. Adam S. Labuda, Krystyna Secomska: Malarstwo gotyckie w Polsce. Warszawa 2005
  5. Mariusz Karpowicz, Wolfgang Jöhling, Renate Böning: Barock in Polen. Arkady, Warszawa 1991; nach Mariusz Karpowicz: Barok w Polsce. Arkady, Warszawa 1988
  6. Peter Winter: Kunst des Barock in Polen. Herzog-Anton-Ulrich-Museum, Braunschweig 1974, Ausstellungskatalog
  7. Zbigniew Bania: Sztuka polska. Tom V. Póżny barok, rokoko i klasycyzm. Warszawa 2016
  8. Sztuka Rokoko Nr. 3, 4.
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