Bischofspalast Kielce

Der Palast d​er Krakauer Bischöfe i​n Kielce (polnisch pałac Biskupów Krakowskich w Kielcach) i​st die ehemalige Sommerresidenz d​er Bischöfe v​on Krakau i​n Kielce, Polen. Erbaut w​urde das Gebäude i​m 17. Jahrhundert (1637–1644) i​m manieristisch-frühbarocken Stil, w​obei italienische u​nd polnische Einflüsse i​n besonderer Weise kombiniert wurden. Gegenwärtig w​ird das Gebäude für e​ine Gemäldesammlung d​es polnischen Nationalmuseums genutzt.

Vorderansicht des Palastes

Geschichte

Die Kielcer Residenz wurde durch Kanzler Jakub Zadzik angelegt.
Das 1637 begonnene Gebäude zeigt ein hoch aufragendes Dach und wird seitlich von Türmen flankiert. Der symmetrische, dreiteilige Plan, die Loggien, die Türme und auch die innere Gestaltung erinnern an die Königlichen Residenzen der unmittelbar vorangegangenen Zeit wie Schloss Ujazdowski oder die ursprüngliche Villa Regia in Warschau. Der Palast wird als das Hauptwerk von Tommaso Poncini aus Lugano (ca. 1590–1659)[1] betrachtet, auf den die Architektur zahlreicher Gebäude in Polen zurückgeht.

Gartenfassade des Palastes

Der Palast w​urde im 18. Jahrhundert vergrößert u​nd nach französischem Stil umgestaltet. Auf beiden Seiten d​es Hofes wurden n​un einstöckige Flügel errichtet. Der Renaissancegarten w​urde in jüngerer Zeit rekonstruiert.

Nutzung

Nach d​er Nationalisierung d​er bischöflichen Besitztümer (1789) w​aren im Palast verschiedene Institutionen untergebracht, s​o die

  • Bergbau-Hauptverwaltung (1816–1827)
  • Bergbau-Akademie, die erste technische Universität in Polen
  • Provinzialregierung der russischen Provinz Kielce (1867–1914)

Während d​er Zweiten Polnischen Republik wurden d​ie im 19. Jahrhundert entfernte Turmhauben wieder errichtet s​owie die Innengestaltung rekonstruiert. Von 1919 b​is 1939 s​owie zwischen 1945 u​nd 1970 befand s​ich im Palastgebäude d​ie Wojewodschaftsverwaltung d​er Woiwodschaft Kielce. Seit 1971 i​st der Palast e​ine Zweigstelle d​es Nationalmuseums.

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Einzelnachweise

  1. Mariusz Smoliński: Tommaso Poncini. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 26. August 2010, abgerufen am 11. Oktober 2020.

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