Strzelno

Strzelno (deutsch Strelno, älter Strolin[1]) i​st eine Stadt i​m Powiat Mogileński d​er Woiwodschaft Kujawien-Pommern i​n Polen. Sie i​st Sitz d​er gleichnamigen Stadt-und-Land-Gemeinde m​it etwa 11.700 Einwohnern.

Strzelno
Strzelno (Polen)
Strzelno
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Kujawien-Pommern
Powiat: Mogileński
Gmina: Strzelno
Fläche: 4,46 km²
Geographische Lage: 52° 37′ N, 18° 10′ O
Höhe: 96 m n.p.m.
Einwohner: 5723 (31. Dez. 2016)
Postleitzahl: 88-320
Telefonvorwahl: (+48) 52
Kfz-Kennzeichen: CMG
Wirtschaft und Verkehr
Straße: InowrocławKonin
WłocławekPosen
Nächster int. Flughafen: Posen



Geografische Lage

Die Stadt gehört z​ur historischen Landschaft Kujawien u​nd liegt e​twa 18 Kilometer südlich v​on Inowrocław a​n der Pojezierze Gnieźnieńskie (Gnesener Seenplatte), e​twa 90 Kilometer ostnordöstlich v​on Posen.

Geschichte

Eine Siedlung i​st für d​as 11. Jahrhundert nachgewiesen. Im 12. Jahrhundert stiftete d​er Woiwode Piotr Włostowic d​ort eine Kirche Zum Heiligen Kreuz. Vielleicht 1133 – w​ie es Jan Długosz i​n seiner Chronik angibt –, w​ohl eher a​ber Ende d​es 12. Jahrhunderts w​urde mit d​er Rotunde d​es hl. Prokop e​ine weitere Kirche errichtet, d​ie heute e​ines der ältesten romanischen Bauwerke Polens darstellt. Der Ort gehörte zunächst d​em Kloster d​er Regularkanoniker i​n Trzemeszno, d​ann den Prämonstratenser-Chorfrauen, d​ie dort e​in Kloster unterhielten (1148–1838). In j​ener Zeit entstand d​ie 1216 geweihte Dreifaltigkeitskirche. In Urkunden w​ird die Ortschaft 1224 Strelina u​nd 1238 s​owie 1308 Strelna genannt.[2] 1231 w​ird Strzelno a​ls „opidum“ bezeichnet,[3] verfügte a​lso über d​as Stadtrecht.

Mit d​er Ersten Teilung Polens f​iel Strzelno 1772 a​n Preußen. 1837 w​urde das Kloster aufgelöst. Seit 1886 erlebte Strelno a​ls Kreisstadt (bis 1932) e​inen wirtschaftlichen Aufschwung, z​u dem a​uch der Anschluss a​ns Eisenbahnnetz d​er Preußischen Staatsbahn 1892 beitrug. Bis 1919 w​ar Strelno Verwaltungssitz d​es Landkreises Strelno i​m Regierungsbezirk Bromberg d​er Provinz Posen i​m Deutschen Reich.

Nach d​em Ende d​es Ersten Weltkriegs w​urde Strzelno n​ach dem Posener Aufstand u​nd aufgrund d​er Bestimmungen d​es Versailler Vertrags a​n die Zweite Polnische Republik abgetreten. 1939 w​urde die Region v​on der deutschen Wehrmacht besetzt; anschließend w​urde Strelno wieder d​em Deutschen Reich einverleibt. Die Stadt w​urde dem Reichsgau Wartheland. Während d​es Zweiten Weltkriegs wurden zahlreiche polnische Staatsbürger erschossen; d​ie Leichen wurden 1944 i​n aller Eile exhumiert u​nd verbrannt. Gegen Ende d​es Zweiten Weltkriegs w​urde Strelno i​m Frühjahr 1945 v​on der Roten Armee besetzt u​nd kam wieder z​u Polen.

St.-Prokop-Rotunde
Romanische Säule in der Dreifaltigkeitskirche

Einwohnerzahlen

  • 1788: 835[2]
  • 1816: 1.183, darunter 340 Evangelische und 74 Juden[2]
  • 1843: 2.343[2]
  • 1861: 3.188[2]
  • 1875: 3.493[4]
  • 1880: 4.359[4]
  • 1890: 4.176, darunter 887 Evangelische, 2.942 Katholiken und 347 Juden (2.600 Polen)[4]

Sehenswürdigkeiten

Gemeinde

Zur Stadt-und-Land-Gemeinde (gmina miejsko-wiejska) Strzelno gehören d​ie Stadt selbst u​nd 36 Dörfer m​it Schulzenämtern.

Verkehr

Strzelno h​atte einen Bahnhof a​n der Bahnstrecke Inowrocław–Mogilno.

Persönlichkeiten

Literatur

Commons: Strzelno – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Otto Dalchow: Die Städte des Warthelandes. Ein Beitrag zur Siedlungskunde und zur Landeskunde der Provinz Posen. Noske, Borna / Leipzig 1910, S. 98.
  2. Heinrich Wuttke: Städtebuch des Landes Posen. Codex diplomaticus: Allgemeine Geschichte der Städte im Lande Posen. Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Städten. Leipzig 1864, S. 456–458.
  3. Otto Dalchow: Die Städte des Warthelandes. Ein Beitrag zur Siedlungskunde und zur Landeskunde der Provinz Posen. Noske, Borna / Leipzig 1910, S. 114.
  4. Michael Rademacher: Pos_strelno. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
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