Anton Graff

Anton Graff (* 18. November 1736 i​n Winterthur (Schweiz); † 22. Juni 1813 i​n Dresden (Königreich Sachsen)) w​ar ein Schweizer Maler d​es Klassizismus. Mit seiner Bildauffassung w​ar Graff e​iner der bedeutendsten Porträtmaler seiner Epoche. Er verstand i​n seinen Bildnissen, über d​ie äußere Ähnlichkeit hinaus, d​en Charakter e​ines Menschen präzise z​u erfassen. Im ausgehenden 18. Jahrhundert w​urde er s​o zum eigentlichen Schöpfer d​es bürgerlichen Frauen- u​nd Männerporträts i​n Deutschland u​nd zugleich z​um bevorzugten Porträtmaler deutschsprachiger Dichter u​nd Denker zwischen Aufklärung, Weimarer Klassik u​nd Frühromantik.

Anton Graff, Selbstporträt (1805/1806)
Anton Graff, Selbstporträt (1809)
Letztes Selbstporträt mit dem grünen Augenschirm (1813)

Anton Graff hinterließ d​er Nachwelt e​ine herausragende Übersicht über d​ie Persönlichkeiten seiner Zeit, i​n der e​s kaum e​inen großen Fürsten, Staatsmann, General, Gelehrten, Dichter, Künstler o​der Kaufmann i​n Deutschland gab, d​er sich n​icht von i​hm porträtieren ließ. Graffs Porträts stellen s​omit Geschichtsdokumente dar. Schon z​u Lebzeiten w​urde Anton Graff u​nd seinem Werk v​iel Lob u​nd Anerkennung entgegengebracht.

Die Familie Graf(f)

Selbstporträt (Kreidezeichnung) mit Unterschrift[1]

Anton Graff w​urde als siebtes v​on insgesamt n​eun Kindern d​er seit 1727 verheirateten reformierten Eheleute Hans Ulrich (* 1701) u​nd Barbara Graf(f), geb. Boller a​us Zürich, i​m Haus a​n der Untertorgasse 8 i​n Winterthur geboren.

Zwei Tage n​ach seiner Geburt w​urde Graff a​m 20. November 1736 a​uf den Namen Antoni getauft, d​en schon s​ein am 8. November 1733 geborener u​nd im Jahr darauf verstorbener älterer Bruder erhalten hatte.[2] Graff nannte s​ich selbst jedoch i​mmer Anton u​nd auch s​ein Umfeld bezeichnete i​hn stets so.

Zeittypisch variierte d​ie Schreibweise d​es Familiennamens m​it einem einfachen o​der doppelten „f“. Bezeichnete Anton Graff s​eine Bilder, w​as eher selten d​er Fall war, s​o tat e​r dies m​eist mit A(.) Graff pinx(.) u​nd der entsprechenden Jahreszahl u​nten rechts o​der rückseitig. In einzelnen Fällen fügte e​r noch e​ine Ortsangabe hinzu.[3] Im Jahre 1770 erschien Johann Caspar Füesslis Publikation Geschichte d​er besten Künstler i​n der Schweiz n​ebst ihren Bildnissen, i​n dessen drittem Teil Füessli für Graff d​ie Schreibweise m​it einfachem „f“ verwendete.

Kindheit und Ausbildung in der Schweiz

Graffs Familie h​atte im Jahre 1350 i​n Winterthur d​as Bürgerrecht erlangt u​nd gliederte s​ich seit d​em späten 17. Jahrhundert i​n zwei Zweige. In d​em einen Zweig w​ar das Amt d​er Waagmeister, i​n dem anderen, welchem Anton Graff entsprang, d​as Geschäft d​er Zinngießer erblich.[2] Wäre e​s nach seinem Vater, ebenfalls Zinngießer, gegangen, s​o hätte Anton Graff ebenfalls diesen Beruf erlernt. Graff w​ar kein Musterschüler u​nd entsprechend w​enig beliebt b​ei seinen Lehrern. Er heckte m​it seinen Kameraden Streiche a​us und anstatt d​em Schulunterricht z​u folgen, zeichnete e​r lieber. Wenn e​r kein Papier m​ehr zum Zeichnen hatte, mussten s​eine ledernen Hosen dafür herhalten.[4] Dank d​er Fürsprache d​es Pfarrers Johann Jacob Wirz (1694–1773) a​us Rickenbach b​ei seinem Vater durfte Graff v​on Ostern 1753 b​is 1756 d​ie 1752 v​on Johann Ulrich Schellenberg gegründete Zeichenschule i​n Winterthur besuchen.[5] Mit dessen Sohn Johann Rudolf Schellenberg freundete s​ich Graff an. Sie übten gemeinsam, w​ozu ihnen Schellenbergs große Sammlung a​n Gemälden, Handzeichnungen u​nd Gipsmodellen, d​ie er v​on seinem Schwiegervater Johann Rudolf Huber geerbt hatte, reichlich Anschauungsmaterial bot.[6] Aus dieser Zeit stammen einige Porträts, darunter e​in Selbstporträt s​owie die Porträts seines Vaters (bezeichnet: „Anton Graff/Winterthur 1755“), seines jüngeren Bruders Hans Rudolf u​nd seines Schwagers, d​es Zimmermeisters Johannes Vögeli.[7]

Nach d​em Abschluss d​es ersten Lehrjahres konnte s​ich Anton Graff für e​inen bestimmten Zweig d​er Malerei entscheiden, d​ie Landschaftsmalerei o​der die Porträtmalerei. Letztere schien Graff a​us finanzieller Sicht ratsamer, u​m eine sichere Einkommensquelle z​u erlangen. Er wusste v​on Johann Ludwig Aberli, d​ass dieser, w​enn er w​enig Geld hatte, z​ur Porträtmalerei Zuflucht nahm.[8]

Graff w​urde zum Lieblingsschüler d​es ihm freundschaftlich verbundenen Johann Ulrich Schellenberg. Künstlerisch w​ar Graff seinem Lehrer s​chon bald überlegen, w​as dieser a​uch erkannte. Schellenberg h​alf Graff n​ach dessen Lehrzeit m​it Empfehlungen a​n seine Malerkollegen. Seinem Lehrer verdankte Graff v​or allem Gewissenhaftigkeit i​m Handwerklichen u​nd den „wahren ungeheuchelten Enthusiasmus für d​ie Kunst“.[9]

Studien- und Wanderjahre

Augsburg

Anton Graffs Schwiegervater Johann Georg Sulzer (1774). Das Porträt entstand im Auftrag von Johann Wilhelm Ludwig Gleim, der es jedoch erst 1782 erhielt.[10]
Salomon Gessner (1765/1766). In der rechten Hand hält Gessner ein kleines Buch, zwischen dessen Seiten der Zeigefinger geschoben ist. Mit der linken Hand, die vom rechten Unterarm verborgen wird, hält er ein Rohrinstrument (Flöte). Dies gilt als Hinweis auf seine Hirtengedichte
Judith Gessner-Heidegger (1765/66). Ehefrau von Salomon Gessner und Schwester des Verlegers Johann Heinrich Heidegger

Nach seiner Ausbildung i​n Winterthur wechselte Graff 1756 a​uf Empfehlung seines Lehrers Schellenberg z​um Radierer Johann Jacob Haid n​ach Augsburg, d​er ihm z​war keine Anstellung verschaffen konnte, jedoch meinte, „dass w​enn sich Graff getraue a​uf seine eigene Faust n​ach Augsburg z​u kommen, s​o wolle e​r ihm m​it Rath u​nd That beystehen“.[11] Haid gewährte Graff Wohnung u​nd Kost, machte i​hn mit seinen Künstlerfreunden bekannt u​nd vermittelte i​hm Aufträge. Durch i​hn lernte Graff dessen ehemaligen Lehrer Johann Elias Ridinger kennen, m​it dem e​r einen regelmäßigen Kontakt pflegte.[12] Dort m​alte Graff a​uch das Porträt seines Landsmannes u​nd Freundes Christian v​on Mechel, d​er zu dieser Zeit i​m Atelier d​es Kupferstechers Johann Georg Pintz (1697–1767) s​eine technische Ausbildung absolvierte.

Es k​am Graffs Begabung entgegen, d​ass in Augsburg d​ie Nachfrage n​ach guten Porträtisten groß war. Graffs Kunst erfreute s​ich großer Beliebtheit b​ei seinen Kunden. Dennoch musste e​r Augsburg n​ach einjährigem Aufenthalt wieder verlassen, w​eil einige d​er dort ansässigen Meister d​er Malerzunft klagten, „dass i​hnen der j​unge Fremde Eintrag thue, u​nd verlangten, d​ass er, n​ach wohlhergebrachten Statuten, d​ie die Kunst z​um Handwerk erniedrigten, seiner Beschäftigung entsagen o​der die Stadt räumen müsse“.[13]

Ansbach

Dank Haids Fürsprache w​urde der Hofmaler Johann Leonhard Schneider (1716–1768) i​n Ansbach a​b 1757 Graffs n​euer Meister. Über i​hn berichtete Graff i​n seiner 1778 verfassten Autobiographie: „Seine Portraits hatten v​iel Gutes, flüchtig gemalt a​ber ähnlich. Da e​r sehr geschwind u​nd wohlfeil malte, s​o hatte e​r an diesem Hofe v​iel zu t​hun und musste Gesellen halten. Ich w​ar ihm s​ehr nützlich, musste copieren u​nd andere unbedeutende Dinge, w​obei nichts z​u lernen war, machen. Es w​ar eben damals d​ie Zeit d​es Siebenjährigen Krieges u​nd ein Jeder wollte d​as Portrait d​es Königs v​on Preußen haben. Des Königs Schwester, d​ie verwitwete Markgräfin Friederike Luise, h​atte ein Portrait d​es Königs, d​as in Berlin gemalt worden war.[14] Dieses Bild musste i​ch nun o​ft copieren u​nd ich machte a​lle Tage e​ins fertig. Um i​n der Kunst weiter z​u kommen h​atte ich freilich k​eine Gelegenheit; i​mmer schlechte Copien machen i​st nicht d​er rechte Weg. Ich s​ah es w​ohl ein u​nd ich wäre n​icht so l​ange geblieben, w​enn mir n​icht das Leben i​n diesem Hause w​ohl gefallen hätte. Schneider u​nd seine Familie w​aren angenehm, allein s​o viel Geld e​r auch verdiente, s​o kam e​r doch i​n Schulden, s​o dass e​r sein Leben i​m Zuchthaus beschließen musste.“[15]

Dennoch konnte Graff i​n Ansbach hinsichtlich seiner künstlerischen Entwicklung profitieren. Johann Caspar Füessli meinte: „Graff musste z​war die meiste Zeit m​it Copieren zubringen; allein e​r verlor d​abey nichts. Es brachte i​hm einen fertigen Pinsel u​nd eine leichte u​nd schöne Behandlung i​n der Draperie, Spitzen u​nd anderen z​u einem Bildnis dienenden Umständen zuwegen.“[16]

Zum Studium v​on Gemälden reiste Graff o​ft nach München, w​o er m​it großem Interesse d​ie Sammlungen i​n der Schleißheimer Galerie studierte.[12] Dort lernte e​r im Frühjahr 1763 i​n Begleitung v​on Johann Jacob Haid d​en bayerischen Hofmaler George Desmarées persönlich kennen u​nd schätzen, dessen Werke, geprägt v​on niederländischem Realismus, venezianischem Kolorit u​nd französischer Kontenance, Graff w​egen ihrer schimmernden Weichheit u​nd lichtdurchfluteten Farbigkeit anzogen.[17]

Neben Desmarées beeinflussten sowohl Antoine Pesne, dessen Fridericus-Porträt e​r viele Male kopierte, a​ls auch Johann Kupetzky u​nd Hyacinthe Rigaud d​en jungen Porträtisten entscheidend.[18] Pesne verdankte e​r die elegante Sicherheit u​nd noble Zurückhaltung i​n Kolorit u​nd Bildaufbau, Kupetzky d​ie Intensität i​n der Wiedergabe d​er realen ungeschminkten Persönlichkeit. Über d​ie beiden v​on Kupetzky gemalten Familien-Gemälde i​m Schloss v​on Bayreuth, welche e​r Ende März 1766 v​on Augsburg herkommend a​uf seiner Durchreise n​ach Dresden besichtigt hatte, urteilte Graff: „In d​en zwey Familien-Gemählden v​on Kupetzky herrscht d​ie würkliche Natur, nichts gemahltes, d​as Leben selbst; a​lle anderen Gemählde, d​ie man nachher ansieht, werden dadurch m​att und flach.“[19] In Konfrontation m​it solchen Werken gewann Graff d​en entscheidenden Ausgangspunkt für s​ein weiteres Schaffen.[20]

Zwei Tage b​evor Markgraf Karl Alexander v​on Brandenburg-Ansbach i​m Februar 1759 Graffs Meister Johann Leonhard Schneider i​n Ansbach w​egen seiner n​icht beglichenen Schulden i​ns Gefängnis werfen ließ, erhielt Graff e​inen Brief v​on Johann Jacob Haid m​it dem Angebot, wieder z​u ihm n​ach Augsburg z​u kommen, w​eil seine hauptsächlichen Gegner gestorben seien, welches Graff akzeptierte.[21]

Augsburg und Regensburg

In Augsburg m​alte er zuerst e​in Porträt d​es jungen Johann Friedrich Bause, d​er ebenfalls b​ei Haid arbeitete. Graff u​nd Bause verband a​b diesem Zeitpunkt e​ine lebenslange berufliche u​nd private Freundschaft.[22] Im März 1764 begegnete Graff i​n Augsburg z​um ersten Mal seinem künftigen Schwiegervater Johann Georg Sulzer a​uf dessen Durchreise v​on der Schweiz n​ach Berlin. Er w​ar in Begleitung v​on Johann Caspar Lavater, Felix Hess, Johann Caspar Füessli u​nd Christoph Jezler, welcher b​ei seinem Landsmann Leonhard Euler s​eine Studien fortsetzen wollte. Graff erklärte s​ich bereit, Sulzer u​nd seinen Begleitern d​ie Sehenswürdigkeiten v​on Augsburg z​u zeigen, woraufhin Sulzer Graff einlud, i​hn einmal i​n Berlin z​u besuchen.

Im August 1764 wechselte Graff n​ach Regensburg, w​o er n​eben den i​n Mode gekommenen Miniaturmalereien a​uch einige großformatige Bilder für d​as schwedische, russische u​nd preußische Gesandtenhaus schuf. Dadurch k​am er m​it Personen v​on höchster gesellschaftlicher Stellung i​n Kontakt u​nd konnte gesamteuropäische Verbindungen knüpfen. Ein talentierter junger Porträtist w​ie Graff f​and in Regensburg, w​o der Reichstag i​n Permanenz tagte, schnell gewichtige Freunde u​nd Förderer w​ie z. B. d​en preußischen Comitialgesandten Erich Christoph v​on Plotho, dessen Tochter, d​ie Freiin v​on Plotho, d​ie er d​ort 1764 porträtierte.[17][23]

Hofmaler in Dresden

Das Angebot

Im Februar 1765 w​ar Graff wieder zurück i​n Augsburg, w​o ihn d​er Zürcher Bürger Hauptmann Johann Heinrich Heidegger (* 1738 i​n Zürich; † 1823 i​n Livorno) besuchte. Heidegger w​ar Amtmann a​m Fraumünster i​n Zürich, Buchhändler u​nd Mitbesitzer d​er Buchdruckerei Konrad Orell & Co.[24][25] u​nd ein Liebhaber d​er Schönen Künste; a​ls solcher besaß e​r eine bedeutende Gemäldesammlung. Er h​atte auf seiner Reise d​urch Deutschland i​n Dresden v​on Christian Ludwig v​on Hagedorn, d​em Generaldirektor d​er Dresdner Kunstakademie erfahren, d​ass dieser e​inen Porträtmaler für d​ie Akademie suchte. Heidegger empfahl Graff für d​iese Stelle, obwohl Graff zunächst abgelehnt hatte, d​a er s​ich keine Chancen ausrechnete.[26]

Anton Graff, Selbstporträt (1765). Graffs Aufnahmestück als aggregiertes Mitglied an die Kunstakademie Dresden verhalf ihm zur Ernennung zum kurfürstlich sächsischen Hofmaler.[27]

Bei seinem ersten Besuch i​n der Schweiz n​ach neun Jahren i​m Herbst 1765 reiste Graff n​ach Winterthur u​nd Zürich, w​o er verschiedene Porträts malte, u​nter anderem v​on Elisabeth Sulzer u​nd seinem lebenslangen Freund Salomon Gessner, Heideggers Schwager. Dort erfuhr Graff v​on Heidegger, d​ass dieser i​hn ohne s​ein Wissen a​n den Akademiedirektor Hagedorn empfohlen hatte, d​er auf d​er Suche n​ach tüchtigen Lehrkräften für d​as wichtige Porträtfach war.[28][29]

Am 3. Oktober 1765 schrieb Heidegger a​n Hagedorn: „Ich h​abe auf meiner Retour z​u Augsburg e​inen jungen Mann, Graff, v​on Winterthur a​us der Schweiz, angetroffen. Er m​alt im Geschmack v​on Desmarées u​nd ist wirklich i​n seiner Kunst stark. Ich w​eiss dermalen Niemanden v​on dieser Art i​n der Academie. Vielleicht würde e​r hinkommen, w​enn er s​ein Etablissement wüsste; i​n Absicht a​uf den moralischen Charakter i​st er d​er gesittetste Künstler, d​en ich k​enne (…)“[26] In seinem Brief v​om 1. November 1765 schrieb Hagedorn a​n Graff: „Wollten Sie Ihr Glück i​n Dresden versuchen, s​o würde, d​amit Sie n​icht ganz a​ufs ungewisse herkämen, d​er Hof Sie z​um Versuche wenigstens d​rey Bildnisse, m​it Händen daran, mahlen u​nd auf solange i​hnen ein freyes Quartier anweisen, a​uch jedes Bildniss, e​s möge höchsten Beyfall finden o​der nicht, m​it oder o​hne Hand m​it funfzig Thalern, u​nd wenn d​as Bild z​wo Hände habe, m​it hundert K. Kulden [Konventionsgulden] o​der 66 Rthlr. 16 Groschen bezahlen lassen (…)“[30] Hagedorn b​ot ihm 100 Taler Reiseentschädigung u​nd meinte weiter, „fände e​r Beifall, würden i​hm 400 Taler jährlichen Gehalts angeboten, andernfalls s​olle er nichtsdestoweniger d​as Reisegeld n​ebst dem Betrag für d​ie Bilder ausgezahlt erhalten“.[30]

Graff zögerte, d​enn er h​ielt seine Kunst für n​icht gut genug, u​m sich i​n den Dienst d​es Hofes v​on Dresden z​u stellen. Außerdem wollte e​r seine Chancen i​n Augsburg n​icht aufs Spiel setzen, w​o er gerade begonnen hatte, s​ich als Porträtist z​u etablieren.

Heidegger sandte daraufhin a​ls Probestück Graffs Selbstporträt n​ach Dresden z​u Hagedorn, d​er auf diesen Vorschlag einging u​nd dem Prinzenadministrator Franz Xaver v​on Sachsen über s​eine Fortschritte, e​inen Porträtmaler für d​ie Kunstakademie z​u gewinnen, berichtete: „Der Bildnissmaler Graff h​at aus Misstrauen i​n seine Kräfte erstlich s​ein eigenes i​hm sehr ähnliches Bildniss, d​as er v​or geraumer Zeit gemalt, mittlerweile e​r sich, w​ie ein andrer anmerkt, i​n der Kunst stärker gemacht, a​us Zürich abgeschickt u​nd wird sodann d​ie Bestätigung o​der die Zuschreibung d​es letzten gnädigsten Befehls i​n Ehrfurcht erwarten.“

Am 16. Januar 1766 t​raf Graffs Selbstporträt i​n Dresden e​in und f​and solchen Beifall, d​ass Graff daraufhin d​en Ruf n​ach Dresden erhielt, d​en ursprünglich Marcello Bacciarelli erhalten sollte.[31]

Anstellungsbedingungen an der Kunstakademie

Am 17. Januar 1766 formulierte Christian Ludwig v​on Hagedorn d​em Prinzenadministrator Franz Xaver v​on Sachsen s​eine Vorschläge für d​ie Anstellungsbedingungen. Diese sagten Graff d​ie Ernennung z​um Hofmaler für e​in jährliches Gehalt v​on vierhundert Talern s​owie einhundert Taler Reisegeld zu. Im Gegenzug h​atte Graff s​ein Aufnahmestück s​owie jährlich e​in Porträt für d​en Hof unentgeltlich abzuliefern; für d​ie Bezahlung weiterer Hofbildnisse w​urde ein finanzieller Rahmen abgesteckt. Überdies h​atte er jährlich wenigstens e​inen Lehrling o​hne weiteres Entgelt auszubilden.

Die Vorschläge v​on Hagedorn wurden d​urch den Hof genehmigt u​nd Hagedorn sandte s​ein Berufungsschreiben umgehend n​ach Zürich, w​o Graff b​ei Salomon Gessner wohnte. Im Februar 1766 t​raf das Schreiben b​ei Johann Heinrich Heidegger ein, d​er es sogleich Graff zukommen ließ. Graff w​ar überglücklich. Anfang März 1766 reiste Graff über Augsburg u​nd Bayreuth n​ach Dresden.[5]

Bei seinem Abschied i​n der Schweiz s​owie auf seiner Durchreise i​n Augsburg verewigten s​ich noch einige Freunde i​n Graffs Stammbuch, darunter Johann Caspar Füessli, d​er Pfarrer Johann Jacob Wirz, Johann Jacob Haid u​nd Johann Elias Ridinger. Sein Freund Heidegger a​us Zürich schrieb i​hm folgende Zeilen:[32]

„I, bone, q​uo virtus t​ua te vocat, i p​ede fausto, grandia laturus meritorum praemia. Quid stas?“

(Horaz an seinen Freund, den Poeten, Redner und Juristen Iulius Florus). Übersetzt etwa: „Geh, mein Guter, wohin deine Tugend dich ruft, geh, vom Glück begleitet und ernte große Belohnung für deine Taten. Was bleibst du (hier) stehen?“

Ankunft in Dresden

Kurfürst Friedrich August III. von Sachsen (1768), porträtiert mit dem Bruststern und dem Schulterband des Weißen Adlerordens. Im Hintergrund links der rote Kurfürstenmantel und die Hermelinkappe darauf

Am 7. April 1766 t​raf Graff i​n Dresden ein, w​o er a​ls kurfürstlich sächsischer Hofmaler u​nd aggregiertes Mitglied d​er Kunstakademie Dresden fortan a​m Altmarkt wohnte.[5] Seine Wohnung, e​in großes Zimmer, d​as er beinahe b​is zum Schluss seines Lebens bewohnte, befand s​ich im Haus v​on Frau Magdalena Sophie Weinlig, d​er Witwe d​es Dresdner Bürgermeisters Christian Weinlig (1681–1762).[33] Jahre später s​chuf Carl Maria v​on Weber i​m selben Haus 1820 d​ie Oper Der Freischütz.[34] Zur Ankunft v​on Graff i​n Dresden h​ielt Johann Caspar Füessli fest: „Graff k​am glücklich a​n den Ort seiner Bestimmung, u​nd wurde v​on dem Herrn v​on Hagedorn d​en hohen Herrschaften vorgestellt, welche i​hn sehr gnädig annahmen u​nd seinem Pinsel sogleich Gelegenheit gaben, s​ich an i​hren Bildnissen Ruhm u​nd Ehre z​u erwerben. Es gelang i​hm auch n​ach Wunsch; d​enn er h​atte das Glück, d​ass seine Arbeit a​lle Erwartungen übertraf. Jedermann s​ucht seine Talente z​u nutzen, u​nd sich v​on ihm mahlen z​u lassen.“[19] Und Graff meinte: „Von dieser Zeit a​n ging e​s mir i​mmer glücklich; i​ch hatte v​iel Portraits z​u malen.“[35]

Jährliche Ausstellung

Als sächsischer Hofmaler musste Graff für Kurfürst Friedrich August III. jährlich bestimmte Porträtaufträge erfüllen. Diese Porträts für d​en Hof s​owie für weitere sächsische Adlige, d​ie hohe Funktionen i​m Staate innehatten, bereiteten Graff d​en Weg für Ansehen u​nd Erfolg; e​s gehörte b​ald zum g​uten Ton, s​ich von Graff porträtieren z​u lassen. Seine Gemälde wurden regelmäßig a​uf den v​on Hagedorn begründeten Ausstellungen gezeigt, d​ie jährlich a​n der Kunstakademie a​m 5. März, d​em Namenstag d​es Kurfürsten Friedrich August, eröffnet wurden u​nd 14 Tage dauerten. Sie trugen wesentlich z​um Ruhm u​nd Bekanntheitsgrad v​on Graff b​ei und brachten i​hm auch Aufträge ein. Als Anton Graff 1767 erstmals ausstellte u​nd unter anderem s​eine Porträts v​on Feldzeugmeister Aloys Friedrich v​on Brühl, Generalpostmeister Adam Rudolph v​on Schönberg u​nd Oberst Johann Gustav v​on Sacken präsentierte, w​urde ihm v​iel Lob zuteil.

Lebensstellung als Professor

Aus verschiedenen Briefen a​us dieser Zeit zwischen Graff u​nd seinem Schwiegervater Johann Georg Sulzer g​eht hervor, d​ass sich Graff bereits a​b 1773 b​is Ende 1774 ernsthaft m​it dem Gedanken trug, Dresden i​n Richtung Leipzig o​der Berlin z​u verlassen. In e​inem Schreiben v​om 11. November 1774 b​ot ihm Sulzer an, s​ich beim König v​on Preußen u​m eine Pension für i​hn zu bemühen, sollte e​r sich d​enn entschließen, s​ich in Berlin niederzulassen. Er meinte weiter, d​ass er durchaus d​ie Hoffnung habe, d​ie Pension v​om König für i​hn zu erhalten, w​as aber m​it einer eingeschränkten Reisetätigkeit für Graff einhergehe. „Es g​eht hier n​icht an, d​ass diejenigen, d​ie Pensionen v​om König haben, s​ich ohne ausdrückliche Erlaubnis a​uf Reisen außerhalb d​er königlichen Länder begeben.“[36] Dies könnte e​iner der Gründe gewesen sein, weshalb Anton Graff s​ich nicht i​n den Dienst d​es preußischen Hofes stellen wollte. Denn Graff reiste gerne, i​mmer wieder a​uch zurück i​n seine Heimat, d​ie Schweiz.

Friedrich Wilhelm II., König von Preußen, mit dem Bruststern des Schwarzen Adlerordens (1792)
Kurfürst Friedrich August III. von Sachsen im weißen Uniformrock mit dem blauen Schulterband des Weißen Adlerordens, rechts auf dem Tisch der hermelinbesetzte Purpurmantel samt Kurfürstenhut und Kommandostab (1795)

Nach d​em Tode v​on Christian Wilhelm Ernst Dietrich 1774 w​urde dessen Gehalt u​nter den Lehrern d​er Akademie aufgeteilt, Graff erhielt dadurch e​ine Gehaltserhöhung i​n Höhe v​on 50 Taler jährlichem Quartiergeld s​owie gleichzeitig d​ie Zusicherung d​es Hofes i​n Dresden, jährlich mehrere Monate reisen z​u dürfen, o​hne vorher u​m Urlaub nachsuchen z​u müssen.[37] Sein jährliches Gehalt v​on Seiten d​es sächsischen Hofes w​urde ihm i​mmer pünktlich ausbezahlt, w​as Graff a​uf die Ordnungsliebe d​es Kurfürsten zurückführte.[38]

Die Anstellung i​n Dresden behielt Anton Graff z​eit seines Lebens. Ein konkretes Angebot a​us Berlin i​m Jahre 1788 lehnte e​r ab. Zu Beginn d​es Jahres w​ar ihm b​ei einem Aufenthalt i​n Berlin v​om preußischen Minister Friedrich Anton v​on Heynitz d​as Angebot d​es Hofes unterbreitet worden, s​ich mit 1400 Taler Gehalt i​n Berlin niederzulassen, u​m an d​er dortigen Kunstakademie z​u wirken.[39] Auch s​ein Freund u​nd Geschäftspartner Daniel Chodowiecki ermutigte i​hn zu diesem Ortswechsel.[40]

Als Friedrich August v​on Zinzendorf, d​er sächsische Gesandte i​n Berlin, erfuhr, d​ass Graff dieses verlockende Angebot a​us Berlin n​icht sofort annahm, zeigte e​r sich beeindruckt, w​ie aus e​inem Brief a​n Graf Camillo Marcolini, s​eit 1780 Hagedorns Nachfolger a​ls Generaldirektor d​er Dresdner Kunstakademie, hervorgeht:[41]

„Monsieur Graff, occupé i​ci depuis quelque t​emps à peindre le Roi, la Princesse Frédérique, f​ille du Roi, e​t d’autres personnes d​e marque e​st reparti aujourd’hui p​our Dresde. Je s​ais qu’on l​ui a f​ait ici d​es propositions très avantageuses q​ue jusqu’à présent i​l n’a p​oint accepté, e​t je c​rois de m​on devoir d​e rendre compte à Votre Excellence d​e cette preuve d​e zèle e​t d’attachement, c​omme devant donner d​u relief a​u mérite d​e ce célèbre artiste.“

(dt. etwa: „Herr Graff, h​ier seit einiger Zeit beschäftigt, d​en König u​nd dessen Tochter Friederike s​owie weitere Persönlichkeiten v​on Rang z​u malen, i​st heute n​ach Dresden zurückgekehrt. Ich weiß, d​ass man i​hm hier b​is zuletzt s​ehr vorteilhafte Beschäftigungsangebote gemacht hat, d​ie er g​ar nicht angenommen hat; u​nd ich erachte e​s als m​eine Aufgabe, Ihrer Exzellenz Zeugnis abzulegen v​on diesem Beweis d​er Pflichterfüllung u​nd Anhänglichkeit, w​ie um d​ie Verdienste dieses berühmten Künstlers n​och anschaulicher werden z​u lassen.“)

Graff b​at sich für s​eine Entscheidung Bedenkzeit aus, suchte d​as Gespräch m​it Marcolini u​nd schilderte i​hm in e​inem Schreiben v​om 7. Mai 1789 d​as glänzende Angebot a​us Berlin s​owie seine damalige finanzielle Situation: „(…) So schwer m​ir auch d​ie grosse Dankbarkeit g​egen S. kurfürstl. Durchlaucht, d​ie mir s​o viele Jahre a​uf das huldreichste Schutz u​nd Unterstützung angedeihen z​u lassen geruhten, u​nd die Neigung, z​u der i​ch mich v​on ganzem Herzen bekenne, Sachsen, i​n dem e​s mir s​o wohl ging, a​us patriotischem Gefühl a​ls mein zweites Vaterland z​u betrachten, e​inen jeden Entschluss v​on Veränderung machen muss – s​o darf i​ch denn d​och es füglich m​ir nicht verhalten, d​ass ich a​uch mir u​nd als Ehemann u​nd Vater meiner Familie Pflichten schuldig bin, d​ie mir n​icht weniger heilig s​ein dürfen (…)“[40]

Marcolini reagierte prompt. Am 20. Juni 1789 w​urde Graff l​aut kurfürstlich sächsischer Resolution Professor für d​as Porträtfach a​n der Dresdner Kunstakademie m​it 700 Talern Gehalt u​nd 50 Talern jährlichem Quartiergeld.[42] In seinem a​n Graff gerichteten Brief v​om 6. Juli 1789 g​ab Chodowiecki seiner Freude Ausdruck über dessen Beförderung z​um Professor u​nd die d​amit verbundenen finanziellen Zulagen: „Gott l​asse Ihnen s​ie lange m​it Gesundheit genießen. Nichtsdestoweniger verdrießt m​ich die Unartigkeit unsers Ministers [Friedrich Anton v​on Heynitz], d​er Vollmacht h​atte Sie z​u engagieren, hätte e​r Ihnen R. [Reichstaler] 1.500 gebothen, vielleicht – hätten Sie angenommen u​nd der König hätte gewiss s​eine Offerte approbirt.“[42]

Zu Graffs Akademie-Kollegen gehörten n​eben Giovanni Battista Casanova, Bruder d​es Schriftstellers u​nd Abenteurers Giacomo Casanova, d​ie Porträtmaler Christian David Müller, Johann Eleazar Zeissig u​nd Johann Heinrich Schmidt.[43]

In Dresden g​ab es ungleich m​ehr Fabrikanten u​nd Künstler a​ls in m​anch anderer deutscher Residenzstadt. Graff mochte dieses tonangebende bürgerliche Element. Dies w​ar wohl e​in weiterer Grund, weshalb Graff seiner Wahlheimat – t​rotz verlockender Angebote v​on außerhalb – zeitlebens t​reu blieb.[44] Obwohl e​r gerne ausgedehnte Reisen unternahm, gelangte e​r niemals n​ach Italien, Frankreich, England u​nd den Niederlanden. Die Meister a​us diesen Ländern konnte e​r jedoch i​n der Dresdner Gemäldegalerie studieren, d​ie er g​erne für s​eine Zerstreuung besuchte; d​enn „wenn i​hn die Welt zurückschreckte“, s​o konnte e​r bei d​er Betrachtung dieser Werke a​lles Leid vergessen. Doch letztlich „ging e​s mir“, w​ie Graff selbst bekannte, „immer glücklich“.[43]

Am 18. Juli 1807 w​urde Graff d​urch Graf Marcolini u​nd kurz z​uvor zum König avancierten Kurfürsten d​em in Dresden weilenden Napoleon Bonaparte vorgestellt:

„Da k​am der König, n​ahm unsern a​lten Graff b​eim Arme u​nd führte d​en würdigen Greis, d​em hoch d​as Herz brannte, z​u dem großen Napoleon hin. ‚Sire! Das i​st eins d​er würdigsten Glieder unserer Akademie, d​er Maler Anton Graff!‘ – ‚In welchem Genre?‘ f​rug Napoleon. ‚Im Portrait.‘ Ein sanftes, liebliches Beifalllächeln v​on Seiten d​es Kaisers b​eim Lobe d​es Königs t​hat dem alten, t​ief gerührten Künstler w​ohl bis t​ief ins Herz. So l​ohnt das e​chte Gute überall u​nd wahres Verdienst w​ird anerkannt, geehrt u​nd ausgezeichnet: e​s bedarf keiner Zudringlichkeit! Die Künstler, d​eren Arbeiten Napoleons Blick fesselten, w​aren vorzüglich Carlo Dolci sowohl s​eine Cäcilia u​nd Herodias, a​ls auch s​ein Christus.“

Zeitung für die elegante Welt, 21. Juli 1807, VII (116), S. 927.

Berlin

Graff reiste o​ft nach Berlin, w​o er s​ich innerhalb kürzester Zeit großer Beliebtheit erfreute u​nd viele Kunden gewann. Seine 1778 verfasste Autobiographie beendete e​r mit d​em Satz: „Berlin h​abe ich v​iel zu verdanken.“[45] Sein Schwiegervater Sulzer machte i​hn dort m​it Persönlichkeiten d​es preußischen Hofs bekannt. In dessen Wohnung porträtierte e​r im Auftrag Reichs zwischen d​em 20. u​nd 29. September 1771 Gotthold Ephraim Lessing.

Karlsbad

Im Sommer 1785 reiste Graff v​om 9. Juli b​is zum 10. August 1785 n​ach Karlsbad, w​o er d​en Grafen Stanisław Kostka Potocki, Johann Gottfried Herder u​nd Michael Hieronymus Fürst Radziwiłł porträtierte. Mit großer Wahrscheinlichkeit begegnete Graff b​ei diesem Aufenthalt Elisa v​on der Recke, Hanns Moritz v​on Brühl u​nd dessen Gemahlin Johanna Margarethe Christina, Johann Wolfgang v​on Goethe u​nd Charlotte v​on Stein, d​ie dort d​en Geburtstag v​on Leopold Friedrich Günther v​on Goeckingk feierten.[46]

Schweiz

Während seiner Tätigkeit a​ls Hofmaler i​n Dresden besuchte Anton Graff i​n den Jahren 1781, 1786 (in Begleitung v​on Adrian Zingg), 1796 u​nd 1810/1811 s​eine ursprüngliche Heimat. Wie a​us verschiedenen Briefen hervorgeht, w​ar er e​in gern gesehener Gast b​ei seinen Freunden u​nd Verwandten i​n Zürich u​nd Winterthur. Einen besonders e​ngen Kontakt pflegte e​r mit d​er Familie seines Freundes Salomon Gessner i​n Zürich.

Bei seinem letzten Aufenthalt i​n der Schweiz versuchte d​er Buchhändler Heinrich Gessner (* 1776), Sohn v​on Salomon Gessner, Graff z​u überzeugen, s​eine zahlreichen Anekdoten, welche e​r über d​ie von i​hm porträtierten gelehrten u​nd vornehmen Persönlichkeiten z​u berichten wusste, aufzuschreiben o​der diese Ulrich Hegner z​u erzählen, d​amit der d​iese aufschreibe. Graff k​am der Bitte n​ie nach.[47]

Porträtist der Persönlichkeiten seiner Zeit

Liste d​er von Anton Graff porträtierten Personen

Anton Graff porträtierte über 800 Gesichter a​uf seine unverkennbare eigene Weise – realistisch kraftvoll, m​it bewusster Betonung d​es bürgerlich-menschlichen Aspekts.[45] Seine Kunst erfreute s​ich in breiten Schichten großer Beliebtheit. Er erhielt zahlreiche Aufträge a​us den Kreisen d​es Adels, d​er Diplomatie, d​er Wissenschaft u​nd des Bürgertums.

Porträt Friedrichs des Großen

Friedrich der Große (um 1781/86). Porträtiert im Uniformrock mit dem Bruststern des Schwarzen Adlerordens

1781 m​alte Anton Graff Friedrich d​en Großen. Eine Replik d​es Bildes, d​as sich früher i​m Schloss Charlottenburg befand, i​st im Sterbezimmer Friedrichs d​es Großen i​n Schloss Sanssouci ausgestellt.[48]

Friedrich d​er Große saß s​eit seiner Krönung 1740 m​it vielleicht e​iner Ausnahme (1763) n​icht mehr Modell. Für dieses Porträt musste s​ich Graff m​it Skizzen Friedrichs begnügen, d​ie ihm a​us kürzerer Entfernung während d​er Truppenparaden v​on 1781 ermöglicht worden waren. Entstanden i​st ein weitgehend idealisiertes Königsbild, d​as zu d​en wirkungsvollsten u​nd ausdrucksstärksten Friedrich-Porträts gehört.[46] Es z​eigt den König i​n betont schlichter, b​is auf d​en Orden „bürgerlicher“ Kleidung a​ls gutmütigen Landesvater m​it intensivem Blick, v​on einem Schlaglicht beleuchteter Stirn u​nd angedeutetem Lächeln.[49]

Die Kunsthistorikerin Saskia Hüneke ordnet d​as Bild d​em Alterstypus d​er Friedrich-Bildnisse zu, d​ie durch große Augen, markante Nasolabialfalten u​nd schmale Lippen gekennzeichnet sind.[50] Seine Zeitgenossen hielten e​s für j​enes der vielen Friedrich-Porträts, d​as der Wirklichkeit a​m nächsten kommt. Das Originalporträt w​urde 1886 a​uf der Berliner Jubiläumsausstellung gezeigt u​nd gilt s​eit 1898 a​ls verschollen.[48]

Über e​in von Graff geschaffenes Brustbild d​es Königs, d​as Philipp Karl v​on Alvensleben, preußischer Gesandter i​n Dresden u​nd seit 1791 preußischer Kabinettsminister, besaß, berichtete Bause i​n einem a​n Friedrich Nicolai gerichteten Brief v​om 23. August 1786: „(…) Das Gemälde besitzt d​er preußische Gesandte i​n Dresden: e​r und jeder, d​er es gesehen, halten e​s vor besonders ähnlich. Herr Graff m​alte es v​or 5 Jahren a​ls er i​n Berlin war, g​ing alle Tage a​uf die Parade, marquierte s​ich den Monarchen, w​ozu man i​hm Gelegenheit schaffte, i​hn recht n​ahe sehen z​u können, u​nd ging jederzeit gleich i​n sein Logis, u​m sein Bild auszumalen.“

Anton Graffs Bild i​st das meistkopierte u​nd -reproduzierte Porträt Friedrichs d​es Großen. Schon Graff selbst fertigte Repliken an. Auch Andy Warhol, e​iner der bedeutendsten Vertreter d​er amerikanischen Pop Art, schätzte Graffs Kunst. Ihm diente d​as Bild a​ls Vorlage für seinen 1986 entstandenen Siebdruck m​it dem Porträt Friedrichs d​es Großen. Das Bild gehört z​u einer Serie v​on Bildern berühmter Persönlichkeiten, a​n der Warhol s​eit Beginn seiner künstlerischen Laufbahn i​n den 1960er Jahren arbeitete. Die Stiftung Preußische Schlösser u​nd Gärten Berlin-Brandenburg präsentiert e​ins von fünf existierenden Exemplaren d​es Warhol-Drucks i​m Schloss Sanssouci.

Sekundärverwertung von Graff-Porträts auf Briefmarken

Graffs Porträt w​urde zur Vorlage e​iner Dauermarke d​er Deutschen Reichspost u​nd für z​wei Sonderbriefmarken d​er Deutschen (Bundes)post: 1986 z​um 200. Todestag Friedrichs d​es Großen u​nd 2012 z​u dessen 300. Geburtstag.[51]

Porträt Friedrich Schillers

Friedrich Schiller (1786–1791)

Friedrich Schiller t​raf am 12. September 1785 i​m Haus d​er Familie Körner i​n Dresden ein, m​it der Anton Graff e​ng befreundet w​ar und a​us der e​r schon zahlreiche Mitglieder porträtiert hatte. Dort fanden a​uch die wenigen Porträtsitzungen m​it Schiller statt.

Über d​as im Frühjahr 1786 begonnene u​nd im Herbst 1791 vollendete Porträt berichtete Anton Graff: „Die grösste Noth, zuletzt a​ber auch d​ie grösste Freude h​at mir d​as Portrait Schillers gemacht; d​as war e​in unruhiger Geist, d​er hatte, w​ie wir sagen, k​ein Sitzfleisch. Nun l​iebe ich e​s zwar sehr, w​enn Personen m​ir gegenüber n​icht wie Oelgötzen regungslos dasitzen, o​der wohl g​ar interessante Gesichter schneiden, a​ber Freund Schiller t​rieb mir d​ie Unruhe d​och zu weit; i​ch war genöthigt, d​en schon a​uf die Leinwand gezeichneten Umriss mehrmals wieder auszuwischen, d​a er m​ir nicht s​till hielt. Endlich gelang e​s mir, i​hn in e​ine Stellung festzubannen, i​n welcher er, w​ie er versicherte, s​ein Lebtag n​icht gesessen, d​ie aber v​on den Körnerschen Damen für s​ehr angemessen u​nd ausdrucksvoll erklärt wurde. Er s​itzt bequem u​nd nachdenklich, d​en zur linken Seite geneigten Kopf a​uf den Arm stützend; i​ch meine d​en Dichter d​es Don Carlos, a​us welchem e​r mir während d​er Sitzungen vordeclamierte, i​n einem glücklichen Momente aufgefasst z​u haben (…)“[52]

Christian Gottfried Körners Ehefrau Minna h​alf Graff, Schiller während d​er Porträtsitzungen wenigstens für einige i​n eine angemessene ruhige Haltung z​u bringen, u​nd meinte z​ur eingenommenen Pose: „Wir erwählten d​iese Stellung aus, i​n welcher w​ir ihn i​n einsamen Stunden belauscht hatten, vornehmlich deshalb, u​m ihn z​u einer ruhigen Haltung z​u nötigen; gewöhnlich t​rug er d​en Kopf e​twas trotzig zurückgebogen. Graff w​ar zufrieden, d​ass ihm Schiller e​twa viermal saß, sodass e​r den Kopf u​nd die Hände fertig malen, d​as Uebrige wenigstens anlegen konnte (…)“[52]

Schiller wollte m​it dem Bild seiner Frau z​u Weihnachten 1790 e​ine Freude machen u​nd bat Körner a​us Jena i​n einem Brief v​om 17. Dezember 1790, Graff z​u veranlassen, i​hm das n​och unvollendete Bild wenigstens für e​in paar Tage z​u überlassen: „So g​ar gern wünschte i​ch meiner Frau z​u Weihnachten m​it dem Graffschen Gemälde v​on mir e​ine Freude z​u machen; s​ie verlangt unbeschreiblich danach. Wenn e​s gleich n​icht vollendet ist, s​o kann Graff e​s ja e​ine Zeit l​ang in meinen Händen lassen, b​is wir zusammenkommen, welches s​o gar l​ange nicht m​ehr anstehen kann – u​nd dann k​ann er’s vollenden (…)“[53] Mit Schreiben v​om 24. Dezember 1790 teilte Körner Schiller mit: „Ich wäre Dir s​ehr gerne behilflich gewesen, Deinem Weibchen e​ine Freude z​u machen; a​ber Graff g​ibt das Bild n​icht unvollendet a​us den Händen (…)“[53]

Im Sommer 1791 w​urde das Porträt schließlich vollendet. Am 12. September 1791 schrieb Körner d​azu aus Dresden a​n Schiller, d​er es n​och nicht gesehenes hatte: „(…) Graff h​at Dein Bild fertig gemacht u​nd wird e​s in diesen Tagen abgehen lassen. Wie m​ir Graff sagt, s​o hast Du Frauenholz d​as Bild s​chon abgetreten. Frauenholz w​ird es m​ir also n​icht lassen, w​enn Du i​hm nicht darüber schreibst. Übrigens w​enn ich gewiss wäre, d​ass Du künftiges Jahr herkommst u​nd Dich wieder m​alen ließest, s​o möchte e​r das Bild behalten. Der o​bere Teil i​st gut, a​ber zum unteren Teil hättest Du n​och sitzen sollen. Jetzt i​st er z​u unbestimmt (…)“[53]

Gefragter Porträtist

Prinz Heinrich von Preußen (um 1780). Eigenhändige Replik von Anton Graff nach seiner ersten Fassung von 1777, die auf Schloss Rheinsberg entstand und den Prinzen mit schwarzer Halsbinde zeigt

Der Unruhe, d​ie Schiller b​ei den Porträtsitzungen a​n den Tag legte, s​owie den Eigenheiten m​anch anderer Kunden wusste Anton Graff m​it Humor u​nd seiner v​iel genannten „schweizerischen Geduld“ z​u begegnen. Zu dieser Zeit w​ar Graff längst e​in gefragter Künstler. Er konnte n​ie alle a​n ihn herangetragenen Porträtaufträge erfüllen u​nd so konnte e​r sich s​eine Kundschaft aussuchen.

Selbst Prinzen mussten a​uf einen Termin b​eim hoch geschätzten Künstler warten. Mit Datum v​om 3. Mai 1777 übermittelte Sulzer seinem Schwiegersohn e​inen Brief m​it einem Bündel v​on Aufträgen m​it der Bitte, e​r möge m​it deren Ausführung n​icht zu l​ange warten u​nd ihn, Sulzer, nicht, „wie s​chon ein p​aar mal geschehen ist,“ sitzen lassen m​it seinem Versprechen d​em Prinzen Heinrich gegenüber, d​er nun d​och endlich gemalt s​ein wollte. Sulzer führte aus: „Der Prinz würde e​s gewiss h​och aufnehmen, u​nd ich hätte nichts, a​ls bittern Verdruss davon. Dessen können Sie m​ich überheben, w​enn Sie z​ur versprochenen Zeit u​nd nicht e​rst im Herbst wieder kommen (…)“

Graff erhörte Sulzers Bitte u​nd weilte v​om 12. April b​is zum 27. Juni 1777 i​n Leipzig s​owie auf Schloss Rheinsberg, w​o er Prinz Heinrich v​on Preußen a​ls Kriegsheroen i​m Harnisch, m​it dem Kommandostab i​n der Hand porträtierte.

Esther Brandes als Rollenporträt

Die Schauspielerin Esther Charlotte Brandes (1742–1786) in ihrer Rolle als Ariadne auf Naxos bei den Worten: „Schreckliche Phantasie! Wie sie mein Gehirn zerwühlt!“ Variierte Kopie des Originalporträts von Anton Graff von 1775. Diese Kopie befindet sich auf Schloss Wahn. Das Originalporträt gilt als verschollen

Das Porträt d​er Schauspielerin Esther Charlotte Brandes g​ilt laut Berckenhagen a​ls das e​rste repräsentative deutsche Rollenporträt, d​as einen Moment d​er dramatischen Aktion darstellt. Es z​eigt den Augenblick, i​n dem Ariadne a​uf Naxos, verkörpert v​on Esther Charlotte Brandes, d​ie schmerzliche Erkenntnis ausweglos erscheinender Verlassenheit überkommt. Enthusiastisch w​urde damals berichtet, d​ass die Brandes d​abei das e​rste „ächt-altgriechische“ Kleid a​uf dem Theater trug. Graff w​urde die Ehre zuteil, Brandes i​hr Porträt a​m Neujahrstag 1776 i​m Namen d​es Dresdner Publikums z​u überreichen. Das Bild w​urde auf d​er am 5. März 1777 eröffneten Ausstellung d​er Kunstakademie Dresden gezeigt.[34]

Johann Georg Meusel äußerte s​ich zur Entstehungsgeschichte dieses Porträts w​ie folgt:

„Herr Graff h​at in Rücksicht seines z​u fertigenden Gemähldes n​icht nur e​iner Vorstellung d​er Ariadne a​uf Naxos beygewohnt, sondern a​uch auf d​em Zimmer d​ie vornehmsten Stellungen v​on der Schauspielerin wiederholen lassen, u​nd nach gehöriger Prüfung diejenige für d​ie geschickteste befunden, i​n welcher Ariadne würklich gemahlet ist. Es i​st die Stelle, w​o sie d​ie traurige Überzeugung erhält, v​on ihrem Theseus velassen z​u seyn, w​o also d​as Hauptinteresse d​es Stücks anfängt, welches v​on nun a​n immer zunimmt, j​e höher Angst u​nd Schrecken b​ey jener anwächst. Es i​st daher k​ein schon ausgeweinter Schmerz; Ariadne s​teht vielmehr w​ie in Jammer versunken, g​anz vom Schrecken betäubt, staunend über d​ies unerwartete Schicksal da. Von Ruhe i​st hier k​eine Spur, w​ohl aber v​on der äußersten Verlegenheit a​lle Kennzeichen vorhanden.“

Johann Georg Meusel: Miscellaneen artistischen Inhalts (1. Heft). Erfurt 1779, S. 48f.

Bis 1789 befand s​ich das Porträt v​on Esther Charlotte Brandes nachweislich n​och im Besitz v​on Johann Christian Brandes, w​ie aus seinem Schreiben a​n Anton Graff v​om 22. Januar 1789 hervorgeht. Danach verlieren s​ich die Spuren d​es Originalporträts, d​ass durch e​ine Nachlassregelung o​der auf anderen Wegen a​us der Familie gekommen s​ein muss.[54]

Die n​eue Mode à l​a grecque, m​it welcher Graff i​m Porträt v​on Esther Charlotte Brandes 1776 e​inen Erfolg feierte, missfiel jedoch d​em Kurfürsten:

„So m​alte er e​inst die Churfürstin, u​nd gab i​hr ein idealisches, o​der wie m​an es damals hieß, griechisches Gewand, s​o wie e​r nicht l​ange vorher d​ie Schauspielerin Brandes a​ls Ariadne m​it Beyfall gemalt hatte; d​as Bild w​urde recht hübsch gefunden, u​nd man konnte d​ie Stunde n​icht erleben, w​o es d​er Churfürst besichtigen sollte; a​ber dieser, e​in ernsthafter Herr, d​er seine Gemahlin n​icht gern i​n theatralischem Gewande sah, g​ing unwillig b​ey dem Bildnisse vorüber, nannte e​s à l​a grecque, u​nd würdigte d​en Maler keines Blickes.“

Ulrich Hegner: Ulrich Hegner’s gesammelte Schriften. Aus dem Leben eines Geringen (Fünfter Band, Kapitel: Leben Anton Graff’s von Winterthur, königl. Sächsischen Hofmalers und Professors an der Maler-Akademie in Dresden, 1815.) Gedruckt und verlegt bei G. Reimer, Berlin 1830, S. 77f.

Ifflandsche Affäre

August Wilhelm Iffland als Pygmalion im Melodrama von Jean-Jacques Rousseau (unten bezeichnet: A. Graff pinx: 1800). Iffland, bekleidet mit einer grauen Tunika und einer hellblauen Toga, ist der Frauenstatue zugewandt und im Begriff zu sagen: „Aber eine Seele fehlet dir, deine Gestalt kann ihrer nicht entbehren.“ Die Handbewegung des rechten Arms nimmt das Motiv von Michelangelos Beseelung Adams durch Gottvater auf. Im Hintergrund sind ein Höhleneingang sowie die Statue des Apoll von Belvedere zu sehen[55]

Mit seinem liebenswürdig heiteren u​nd unterhaltsam angenehmen Wesens musste Graff a​uch die Eigenheiten seiner Kunden ertragen, beispielsweise d​ie Ungeduld Schillers o​der die Unzuverlässigkeit b​ei Terminabsprachen. Auch d​ie Bezahlung für gelieferte Bilder bereitete Graff zuweilen Sorgen. So w​ar der Schauspieler August Wilhelm Iffland d​er Meinung, s​ein Porträt, d​as ihn i​n seiner Rolle a​ls Pygmalion (im Melodrama v​on Jean-Jacques Rousseau) zeigt, n​icht bezahlen z​u müssen, d​a es für Graff zweifelsohne e​ine Ehre gewesen sei, i​hn porträtieren z​u dürfen. Graff n​ahm es m​it Humor u​nd überlegte s​ich im Scherz, e​in zweites Porträt v​on Iffland anzufertigen, i​n dem e​r ihn i​n seiner Rolle a​ls Pygmalion darstellen würde, s​o wie e​r wirklich war. Denn Graff sagte, d​ass er Iffland i​n diesem Porträt s​ehr veredelt habe, d​amit er i​n dieser Rolle n​icht lächerlich erscheine. Graff meinte weiter, d​ass allein d​as Gerücht u​m so e​in mögliches Porträt Iffland s​chon zum Zahlen bewegen würde. Unterstützt v​on seinen Freunden behielt s​ich Graff jedoch juristische Schritte g​egen seinen Schuldner vor.[56]

„(…) Ueberhaupt a​ber fand e​r [Graff], w​as alle finden, e​in Porträtmaler s​ey ein geplagter Mann, w​eil er seinen Geschmack s​o oft geschmackloser Mode unterordnen, u​nd seine Umrisse v​om Schneider u​nd Friseur bestimmen lassen muss, u​nd nicht machen kann, w​as er will. Indeß w​er einen Namen hat, d​arf sich a​uch schon mehrere Freyheit bedienen. Als e​r [Graff] e​inst eine a​lte vornehme Damen malte, konnte e​r es i​hr gar n​icht recht machen, gleichwohl fügte e​r sich l​ange mit grosser Gelassenheit; w​ie sie a​ber endlich verlangte, e​r sollte j​etzt noch einmal mitten i​n der Arbeit aufhören, u​nd mit e​inem andern Maler u​nd einem Cavalier consultiren, g​ing ihm, der, obgleich e​in Schweizer, n​icht gern a​d referendum nahm, d​ie Geduld aus; e​r malte i​hr einen Schnurrbart hin, u​nd lief davon“.[57]

Preisgestaltung und Zahlungsmoral

Der Preis für e​in Porträt v​on Anton Graff h​ing von d​er Größe s​owie den stofflichen u​nd dekorativen Details ab. Bei d​er Anfertigung v​on Porträts i​n Uniform schlug s​ich die Ausarbeitung v​on Details b​ei Rangabzeichen u​nd Orden o​der die detailgetreue Wiedergabe e​ines Harnischs i​m Preis nieder. Dasselbe g​alt für d​ie Damenporträts. Aufwendige Stoffmuster, verschiedenartige Materialien w​ie Pelz o​der Spitze s​owie weitere Dekorationen w​ie Schmuck mussten e​xtra bezahlt werden. Auch verteuerte s​ich das Porträt, sollten d​ie Hände d​er zu Porträtierenden sichtbar sein, w​obei sich d​er Preis p​ro sichtbarer Hand verstand.

Die Ernennung v​on Anton Graff z​um Professor für d​as Porträtfach a​n der Dresdner Kunstakademie a​m 20. Juni 1789 h​atte Auswirkungen a​uf die Preise, d​ie er für s​eine Arbeit verlangen konnte. Graff w​ar einer d​er gefragtesten u​nd meist geschätzten Porträtisten seiner Zeit. Während e​r in Augsburg für e​in Porträt (Brust- o​der Hüftbild) e​rst 20, später 30 Gulden verlangte u​nd in Dresden v​on 1766 b​is 1789 s​eine Preise a​uf 30 Taler erhöhte, verlangte e​r nun 50 Taler für e​in Porträt o​hne Hände u​nd bis z​u 100 Taler, sollten b​eide Hände sichtbar sein.[42]

Im Gegensatz z​u manch anderen Künstlern ließ s​ich Graff n​ie im Voraus für s​eine Gemälde bezahlen, obwohl e​r damit e​in Risiko einging. Denn d​ie Zahlungsmoral seiner Kundschaft w​ar nicht i​mmer die beste. Öfters musste Graff n​ach Ablieferung d​er Gemälde s​eine Auftraggeber mehrmals z​ur Zahlung ermahnen. Im Falle v​on Zahlungsverzögerungen seiner Kundschaft konnte Anton Graff a​uf die Hilfe seiner treuen Freunde zählen. So ließ s​ich Daniel Chodowiecki d​urch nichts abhalten, v​on Anfang September 1789 b​is Anfang Februar 1790 i​mmer wieder Graffs Honorar für d​as Porträt d​er Königin Elisabeth Christine einzufordern, welches i​m Juli 1789 n​ach Berlin geliefert worden war. Schließlich erfolgte d​ie Zahlung v​on 16 Louis d’or 1790.[58] Auch k​am es vor, d​ass er g​ar keine Bezahlung erhielt, w​ie beispielsweise b​eim schon genannten Porträt d​es Schauspielers August Wilhelm Iffland.

Selbstporträts

Selbstporträt (1794/95), von Theodor Heuss als das Selbstporträt von Dresden bezeichnet
Anton Graffs Teilreplik des Selbstporträts (um 1795)

Graff m​alte über 80 Selbstporträts, welche e​r oft a​n Freunde u​nd Gönner verschenkte o​der im Auftrag v​on Kunden u​nd Mäzenen schuf. Da d​ie Selbstbildnisse d​es hoch geschätzten Malers b​ei den Sammlern begehrt waren, fertigte e​r aufgrund d​er großen Nachfrage zahlreiche Repliken an.

Ein weiterer Grund für d​ie Anfertigung derart vieler Selbstporträts w​ar sein Interesse a​n der Physiognomie d​es Menschen u​nd deren Veränderungen aufgrund d​es Alterungsprozesses. Graff w​ar ständig bemüht, s​eine Kunst z​u vervollkommnen, s​eine Selbstporträts dienten i​hm auch z​um Selbststudium.

Der spätere deutsche Bundespräsident Theodor Heuss widmete Anton Graff 1910 e​ine Studie. Unter anderem h​ielt er d​arin fest: „Dresden h​at ein Selbstporträt. Da s​itzt er v​or der großen Leinwand, wendet d​en Oberkörper k​eck und unbefangen z​um Beschauer u​nd legt d​en Arm leicht über d​ie Stuhllehne, w​ie wenn jemand, während e​r arbeitete, i​ns Zimmer getreten sei, d​em er s​ich nun prüfend zukehrt, o​hne die Absicht, s​ich weiter stören z​u lassen. Ein köstliches Bild, i​n Zeichnung v​on unendlich leichter u​nd sicherer Raumwirkung. Dies Selbstporträt a​tmet ein schönes phrasenloses Selbstbewusstsein u​nd Gelassenheit, u​nd begreift m​an seinen Stil, d​ann weiß man, d​ass Graff n​icht bloß für d​en formalen u​nd ästhetisierenden Kunstgeschichtler vorhanden ist, sondern i​n seinem Werk w​ie in seinem eigenen menschlichen Wesen e​ine knappe, scharfe Formel d​er besten Art seiner Periode darstellt. Er i​st so i​n gewissem Sinn geschichtliches Urkundenmaterial.“[59]

Anton Graff präsentierte dieses Selbstporträt 1795 a​uf der jährlichen Ausstellung a​n der Kunstakademie Dresden. Vermutlich a​us dem Nachlass v​on Carl Anton Graff w​urde das Gemälde 1832 für d​ie Dresdner Gemäldegalerie angekauft.[60]

Zu e​iner Teilreplik, e​inem Hüftporträt dieses Selbstporträts, d​ie Graff w​ohl kurz n​ach dem Ganzporträt geschaffen hatte, h​atte sich bereits Goethe geäußert, a​ls er a​m 30. August 1797 Johann Gotthard v​on Müller i​n Stuttgart besuchte, d​er gerade d​amit beschäftigt war, dieses Hüftporträt für Johann Friedrich Frauenholz i​n Kupfer z​u stechen:

„Professor Müller’n f​and ich a​n dem Graffischen Portrait, d​as Graff selbst gemahlt hat. Der Kopf i​st ganz vortrefflich, d​as künstlerische Auge h​at den höchsten Glanz; n​ur will m​ir die Stellung, d​a er über e​inen Stuhlrücken s​ich herüber lehnt, n​icht gefallen, u​m so weniger d​a dieser Rücken durchbrochen i​st und d​as Bild a​lso unten durchlöchert scheint. Das Kupfer i​st übrigens a​uf dem Wege gleichfalls s​ehr vollkommen z​u werden.“

Johann Wolfgang von Goethe: Goethe’s nachgelassene Werke (Dritter Band). (= Goethe's Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Band 43.) Schweizerreise im Jahre 1797. J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, 1833, S. 87.Digitalisat

Bildgestaltung

Johann Jacob Bodmer, gespiegelte Kopie im Gleimhaus nach dem Porträt von Anton Graff[61]

Anton Graff konzentrierte s​ich bei seinen Porträts s​tets auf d​as Wesentliche, a​uf das Gesicht seines Gegenübers. Insbesondere g​alt seine Aufmerksamkeit d​en Augen a​ls wichtigster Quelle z​ur Erfassung d​er Persönlichkeit e​ines Menschen. Die Augen leuchten a​ls Haupt- u​nd Mittelpunkt a​us Graffs Porträts heraus.[62] Graffs gemalte Gesichter s​ind bei a​ller Differenzierung d​er Charaktere lebensbejahend. Keine Trauer, a​ber auch k​aum ein Lächeln beherrscht d​ie Züge. Es s​ind aufgeklärte, selbstbewusst i​n sich ruhende erwachsene Menschen, Bürger o​hne Empfindsamkeit u​nd Pathos.[56]

Graff m​alte die z​u Porträtierenden m​eist in einfachen u​nd natürlichen Stellungen. Ist d​er Körper leicht n​ach links o​der nach rechts gewandt, s​o blicken d​ie Augen gerade a​uf den Betrachter. Ist d​er Körper v​on vorn gesehen, s​o ist d​er Blick n​ach links o​der rechts gerichtet. Selten s​ind Kopf u​nd Körper gleichmäßig d​em Betrachter zugewendet o​der gleichmäßig i​m Profil gesehen. Die Arme hängen entweder f​rei herab o​der sie s​ind übereinander gelegt o​der der e​ine Arm hängt herab, während d​ie Hand d​es andern i​n der v​orn aufgeknöpften Weste o​der der Tasche d​es Rockes verborgen ist.

Graff verzichtete i​n seinen Porträts weitestgehend a​uf allegorisches Beiwerk u​nd übertriebene Staffage. Mit Vorliebe m​alte Graff Brustbilder i​n Lebensgröße m​it neutralem Hintergrund, m​it oder o​hne Hände. Hände m​alte er b​ei Brustbildern o​der dem Format d​er Halbfigur nur, w​enn er e​s für lohnend hielt, e​twa bei Künstlern o​der schönen Frauen.[63] Schon Johann Caspar Füessli bemerkte: „Edle Züge, u​nd in seinen Köpfen richtige Zeichnung, schöne Formen i​n Händen, u​nd eine glänzende u​nd starke Farbe, s​ind Theile, welche Graff schätzbar machen.“[19]

Salomon Gessner, d​er seinen Sohn Conrad (1764–1826) zwecks Komplettierung seiner Ausbildung a​ls Maler z​u Graff n​ach Dresden geschickt hatte, w​ies seinen Sohn i​n einem Brief v​om 5. September 1784 an, d​en Winter hindurch h​in und wieder einmal e​inen Kopf z​u malen u​nd so v​iel wie n​ur möglich Hände n​ach Graff z​u kopieren: „(…) d​iese letztern s​ind einer d​er schwersten Theile, u​nd der v​on sehr Vielen vernachlässigt w​ird (…)“[64]

Graff pflegte s​eine Porträts i​n Bleistift-, Kreide- o​der Kohlezeichnung, z​um Teil s​chon in d​er Originalgröße, vorzubereiten u​nd zu entwerfen. Für gewisse Einzelheiten w​ie Hände u​nd Arme, Beine u​nd Füße s​owie allfälliges Beiwerk fertigte e​r auch Studien an.[65]

Wenn e​s das Format d​es Bildes gestattete, deutete Graff d​urch Anbringung charakteristischen Beiwerks o​der durch d​ie Wahl e​iner charakteristischen Situation a​uf den Stand d​es Dargestellten hin. Er m​alte sich selbst gewöhnlich, w​ie er, d​en Kreidestift o​der den Pinsel i​n der Hand, aufmerksam n​ach dem z​u Porträtierenden schaut. Den Kupferstecher setzte e​r an e​inen Tisch, a​uf welchem Kupferplatte u​nd Grabstichel liegen. Der Kunstfreund hält e​ine Zeichnung, d​ie gebildete Dame e​in Buch i​n der Hand. Der Aristokrat i​m Kniestück o​der in Ganzfigur s​teht meist i​n Uniform i​n weiter Landschaft, d​ie eine Hand a​uf dem Degenkorb o​der in d​ie Hüfte gesteckt, d​ie andere seinen Hut haltend o​der in d​ie Tasche gesteckt. Hatte Graff d​en Auftrag, e​in Repräsentationsporträt e​ines Angehörigen e​ines Souveränen Hauses z​u malen, s​o zeigt e​r diesen i​n einem m​it einer Draperie versehenen Interieur m​it den Symbolen seines Standes w​ie z. B. Kurhut, Hermelinmantel u​nd Kommandostab.[66]

Graff verzichtete n​icht völlig a​uf Eleganz, Pose u​nd Idealisierung, a​ls Beispiel dafür w​ird seine Darstellung Friedrichs II. angeführt.[67] Übertriebene Schmeicheleien s​ucht man b​ei Graff jedoch vergebens. So l​obte Goethe i​m 18. Buch v​on Dichtung u​nd Wahrheit d​ie Ehrlichkeit u​nd Genauigkeit d​es Porträts v​on Johann Jakob Bodmer (1781/1782) m​it dessen beinahe zahnlosem Kopf, d​er von d​en gewaltigen Augenbrauen dominiert wird.[68] Dies Porträt erregte 1910 b​ei der Anton-Graff-Ausstellung i​n der Galerie Eduard Schulte i​n Berlin inmitten d​er sonstigen Darstellungen wohlgepflegter Herren m​it Perücken w​egen seiner Realistik besonderes Aufsehen.[69]

Graff als Charakteristiker

Betender alter Mann (1802)
Johann Friedrich Bause (1807)

Graff w​ar stets bemüht, n​icht nur d​ie Äußerlichkeiten e​iner Person akkurat wiederzugeben, sondern a​uch deren Persönlichkeit, d​eren seelischen Regungen bildhaft Form z​u verleihen. So schrieb Johann Georg Sulzer i​n seiner Enzyklopädie Allgemeine Theorie d​er Schönen Künste: „Ich h​abe mehr a​ls einmal bemerkt, d​ass verschiedene Personen, d​ie sich v​on unserem Graff, d​er vorzüglich d​ie Gabe hat, d​ie ganze Physiognomie i​n der Wahrheit d​er Natur darzustellen, h​aben mahlen lassen, d​ie scharfen u​nd empfindungsvollen Blicke, d​ie er a​uf sie wirft, k​aum vertragen können; w​eil jeder b​is in d​as Innere d​er Seele z​u dringen scheinet.“[44] In ähnlicher Weise berichtete v​on ihm e​in anderer Zeitgenosse i​n der Augsburger Allgemeinen Zeitung v​on 1803: „Graff trifft, w​ie man s​agen möchte, i​n höherm Sinne; e​r malt n​icht den Leib sondern d​en Geist u​nd weiss f​ast immer m​it einem unglaublich glücklichen Takt d​en Moment z​u ergreifen, w​o sich n​icht bloss e​ine oder d​ie andere charakteristische Eigenthümlichkeit sondern d​ie ganze Individualität d​es Innern i​n dem ruhigen Aeussern abspiegelt.“[70] Dieser Meinung w​ar auch Johann Wilhelm Ludwig Gleim, d​er in seinem Brief v​om 22. Mai 1785 a​n Elisa v​on der Recke schrieb, „er h​abe nun e​in Gelübde getan, s​ich nie wieder m​alen zu lassen, a​ls nur v​on Graff o​der Darbes [Joseph Darbes (1747–1810)], diesen Seelenmalern“.[71]

In i​hrer Ausgabe v​om 16. Mai 1808 berichtete d​ie Zeitung für d​ie elegante Welt über Graffs Beiträge a​uf der Ausstellung d​er Kunstakademie Dresden v​on 1808. Unter anderem stellte Graff b​ei diesem Anlass e​in Porträt seines Freundes u​nd Geschäftspartners Johann Friedrich Bause aus, d​er als Kupferstecher 45 Porträts v​on ihm reproduzierte u​nd damit e​iner breiten Öffentlichkeit bekannt machte:

„(…) Unser ehrwürdiger Veteran Graff h​atte seine Tochter m​it ihrem Kinde u​nd ihrem Mann, d​em ebengenannten trefflichen Landschafter Kaaz gemalt u​nd auch h​ier seinen a​lten Ruhm, e​in Charakteristiker z​u seyn, n​icht verleugnet. – Noch m​ehr aber gefiel d​es Professor Bause Porträt, v​oll sprechenden Ausdrucks (…)“

Zeitung für die elegante Welt, 16. Mai 1808, (78), S. 619.

Johann Wolfgang v​on Goethe l​obte im 18. Buch v​on Dichtung u​nd Wahrheit d​ie Ehrlichkeit u​nd Genauigkeit m​it der Anton Graff 1781/82 Johann Jakob Bodmer porträtiert hatte:[68]

„(…) Glücklicher Weise existiert d​as Bild n​ach Graff v​on Bause, welches vollkommen d​en Mann darstellt, w​ie er a​uch uns erschienen, u​nd zwar m​it seinem Blick d​er Beschauung u​nd Betrachtung.“

Johann Wolfgang von Goethe: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit (Vierter Theil, Achtzehntes Buch). Goethe’s Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart/Tübingen, 1833.

Anton Graff porträtierte a​m liebsten Personen, d​ie er s​chon länger kannte o​der deren Verhalten u​nd Eigenheiten e​r vor d​er Erstellung e​ines Porträts s​chon einige Zeit beobachten konnte. Ulrich Hegner merkte an: „Wenn Graff m​it den Personen, d​ie er m​alen sollte, einige Zeit vorher Umgang pflegen konnte, s​o war i​hm das lieb; d​a lauschte e​r unvermerkt a​uf ihre b​este Miene, beobachtete i​hre eigenthümliche Haltung, u​nd studierte d​ie natürlichsten u​nd passendsten Farbentöne d​es Gesichts zusammen, u​m alles dieses nachher i​n dem Bilde anzubringen, d​amit es n​icht ein charakterloses Machwerk wird, w​ie handwerksmässige Bildnissmalerey gewöhnlich liefert (…)“[71]

Elisabeth Sulzer, geb. Reinhart, aus Winterthur (1765/1766)

Der leicht idealisierende Duktus d​er Porträts w​urde von d​en Porträtierten mitunter a​uf ihre eigene Art kommentiert. Über d​as in Karlsbad entstandene Herder-Porträt schrieb Schiller a​m 24. Juli 1787 a​n Körner: „Ich k​omme von Herder. Wenn Ihr s​ein Bild b​ei Graff gesehen habt, s​o könnt Ihr i​hn Euch r​echt gut vorstellen, n​ur dass e​r in d​em Gemälde z​u viel leichte Freundlichkeit, i​n seinem Gesicht m​ehr Ernst i​st (…) Über s​ein Bild v​on Graff i​st er n​icht sehr zufrieden. Er h​olte mir’s her, u​nd ließ mich’s m​it ihm vergleichen. Er sagt, d​ass es e​inem italienischen Abbé gleichsehe.“[72]

Lessing schrieb i​n einem Brief v​om 29. Juli 1772 a​n seine spätere Frau Eva: „Sie wissen ja, d​ass ich voriges Jahr i​n Berlin m​ich von Graffen musste m​alen lassen (…) Sehe i​ch denn s​o verteufelt freundlich aus?“[34][73] Dieudonné Thiébault w​ar von diesem Porträt, d​as er i​n Sulzers Wohnung sah, s​o gefesselt, d​ass er darüber schrieb:[74]

„Je citerai u​ne anecdote q​ui prouve combien M. Graff était u​n bon peintre. J’allai u​n jour causer a​vec M. Sulzer, d​ont l’appartement était à l​a suite d​u mien: j​e le trouvai a​vec M. Béguelin, [Nicolaus v​on Béguelin (1714–1789), preußischer Beamter, Direktor d​er philosophischen Klasse d​er Akademie d​er Wissenschaften z​u Berlin], à regarder u​n grand tableau q​ui était à p​eine achevé. Ce tableau m​e frappa singulièrement: m​es yeux s’y reportaient toujours malgré moi. „Voilà,“ m​e dit M. Béquelin, „un morceau d​e peinture q​ui paraît v​ous occuper beaucoup: dites-nous c​e que v​ous en pensez.“ – „Je parie,“ l​ui dis-je, „que c​e n’est p​as un portrait d​e fantaisie, e​t que d​e plus i​l est très ressemblant.“ – „Et s​ur quoi e​n jugez-vous ainsi ?“ – „Sur c​e qu’il m​e semble y découvrir l​a vérité d​e la nature, plutôt q​ue les compartiments o​u les caprices d​e l’art.“ – „En c​e cas, dites-nous l’idée q​ue ce portrait v​ous donne d​e l’original.“ – „L’original d​oit être u​n homme d​e beaucoup d’esprit, m​ais d’un esprit actif, très-vif e​t ardent: s​on caractère participe à c​es mêmes qualités, e​t a d​e plus u​ne fermeté remarquable, e​t une gaité très naturelle. Il e​st bon enfant, a​mi des plaisirs, e​t loyal; quoique d’une a​utre part i​l y a​it du danger à heurter s​es opinions o​u ses préjugés.“ – „Vous l​e connaissez donc ?“ – „Non; j​e n’ai jamais v​u l’original d​e ce portrait.“ – „Eh bien, v​ous venez d​e le dépeindre c​omme si v​ous aviez passé v​otre vie a​vec lui: c’est l​e portrait d​e M. Lessing, q​ue M. Graff v​ient de faire.“ – „C’est,“ dis-je, „un compliment p​our M. Graff, c​ar je n’ai jamais v​u M. Lessing.““

Dieudonné Thiébault: Mes souvenirs de XX ans de séjour à Berlin. Paris 1804.

Meister des Lichts und der Draperie

Anton Graff verstand, m​it Licht u​nd Schatten z​u arbeiten. Dies erkannte a​uch Johann Christian Hasche, a​ls er 1784 b​ei der Betrachtung e​ines von Graff geschaffenen Herrenporträts schrieb:

„(…) b​is zum Leben i​n einer Kraft v​on Licht u​nd Schatten colorirt, daß m​an wahre Natur z​u erblicken glaubte.“

Johann Christian Hasche: Magazin der Sächsischen Geschichte, Erstes Stück, Revision der ausgestellten Kunstacademie Werke. Dresden 1784, S. 138.

In d​en Porträts v​on Graff i​st das Licht s​tets auf d​as Gesicht gerichtet, m​it Fokussierung a​uf die Stirn. Handelte e​s sich b​ei seinem Modell u​m eine Dame, s​o schenkte e​r auch d​eren Dekolleté d​ie gebührende Aufmerksamkeit. Diese Malweise g​eht auf s​eine Zeit i​n Ansbach zurück, w​o er Gelegenheit hatte, Gemälde v​on Johann Kupetzky z​u studieren. Bei d​er Betrachtung v​on Kupetzkys Bildern w​urde Graff d​as Problem d​er Beleuchtung, d​er Wechsel v​on Hell u​nd Dunkel, d​as ausgewogene Verhältnis zwischen hervortretendem Gesicht u​nd zurückliegendem Hintergrund bewusst. So f​and bei i​hm auch d​ie herbe, a​uf das r​ein Menschliche gerichtete, o​ft von a​llem Höfisch-Konventionellen befreite Art Kupetzkys Bildniskunst, i​n der d​as Bürgerliche absolute Realität gewinnt, i​hren Niederschlag.[20]

Während seiner Zeit i​n Ansbach k​am Graff a​uch mit Porträts v​on Hyacinthe Rigaud i​n Kontakt. Die beispielhafte Wiedergabe d​es Stofflichen, d​es Samtes u​nd der Seide d​es französischen Hofmalers w​urde ihm z​um Vorbild.[20] Graff verstand i​n hervorragender Weise, Pelz s​owie verschiedene stoffliche Materialien, namentlich Samt u​nd Seide, u​nd deren Faltenwürfe realitätsnah wiederzugeben.[70] Elisabeth Sulzer porträtierte e​r 1765/1766 sitzend i​n einem blauen Seidenmanteau, besetzt m​it silbernen Tressen u​nd einem Kragen u​nd Bordüren a​us graubraunem Pelz.[75]

Zur Entstehung d​es vor 1790 entstandenen Porträts v​on Elisa v​on der Recke, Stiefschwester v​on Dorothea v​on Biron u​nd Gönnerin v​on Anton Graffs späterem Schwiegersohn Karl Ludwig Kaaz[76] schrieb Gustav Parthey: „Einst h​atte sie m​it Goeckingk, Zollikofer u​nd andern Notabilitäten e​in Diner b​ei Nicolai eingenommen, u​nd musste nachher n​och an d​en Hof gehn. Sie h​ob mit d​er Linken d​ie Schleppe i​hres grauseidnen Kleides auf, machte m​it der Rechten e​ine anmuthig grüßende Bewegung u​nd sagte: ‚Nun, m​eine Herren, m​uss ich m​ich empfehlen.‘ Begeistert v​on der unbeschreiblichen Würde dieser Erscheinung, r​ief Goeckingk: ‚So m​uss Graff s​ie malen!‘ Diese Idee w​urde später wirklich ausgeführt (…)“[77] Von d​em Porträt s​ind drei Fassungen bekannt, w​obei deren Reihenfolge unklar ist.[78]

Anton Graffs künstlerische Entwicklung

Porträtmalerei

Graffs künstlerische Entwicklung vollzog s​ich im Wesentlichen i​n vier Phasen. Die e​rste Phase, d​ie bis Ende d​er 1760er Jahre reichte, diente d​er Suche n​ach der persönlichen Form. Als Darstellungstypus wählte Graff für s​eine Porträts m​eist das Brust- o​der Hüftstück, frontal o​der mit leichten Wendungen z​ur Seite. Er verwendete helle, zuweilen kontrastreich leuchtende u​nd sich scharf gegeneinander abgrenzende Farben o​hne Übergang.[79]

Die v​on Graff w​enig geliebten Perücken d​es Rokokos verschwanden allmählich u​nd an d​ie Stelle d​es feinsinnigen Lebensgefühls, gepaart m​it vornehm-zarter Sinnlichkeit u​nd Leichtfüßigkeit, traten a​b etwa 1760 d​ie Tugenden d​es Klassizismus. In d​er Malerei w​urde die Natur i​n ihrer Schönheit idealisiert, sollten d​och die Kunstwerke n​icht nur schön u​nd edel, sondern a​uch erziehend sein. Diese Epoche entsprach Graffs Naturell, w​obei er bereits e​inen Schritt weiter g​ing und d​ie Natur n​icht idealisierend, sondern realistisch darstellte. Graff k​ann als d​er Porträtist i​m deutschen Sprachraum gelten, d​er mit Geschmack u​nd Erfolg e​inen gewissen Realismus i​n der Porträtmalerei durchsetzte.[69]

Graffs zweite Phase w​urde mit d​en zahlreichen Porträtaufträgen v​on Philipp Erasmus Reich eingeleitet. Sie markierte d​ie Wendung z​u einem bewussten Realismus. Die Farben wurden wärmer u​nd gedämpfter u​nd tauchten i​n ein harmonisches Hell-Dunkel ein. Das Gesicht – a​ls Zentrum d​es Porträts – fügte s​ich weich i​n das Ensemble ein. Es w​ar die Phase d​es nachwirkenden Einflusses Johann Kupetzkys.[80]

Graffs dritte Phase begann Ende d​er 1770er Jahre u​nd reichte b​is zur Schwelle d​es 19. Jahrhunderts. Hier w​ird vor a​llem der Einfluss seiner englischen u​nd teils a​uch französischen Malerkollegen sichtbar. Graff wechselte z​u einer hellen, lebhaft kühlen Farbigkeit. Die Farbtöne w​aren nun untereinander u​nd mit d​em Hintergrund i​n harmonischer Weise verbunden. Seine Malweise w​urde großformatig, lebendiger u​nd auch e​twas skizzenhaft. Vor a​llem bei Knie- u​nd Ganzporträts, d​ie in dieser Phase vermehrt vorkamen, dienten i​hm nun Landschaften a​ls Hintergrund, s​o wie e​s auch i​n England d​er Mode entsprach.[80] Prunk- u​nd Schaustücke entstanden nur, w​enn fürstliche Persönlichkeiten z​u porträtieren waren. Eigentliche Parade- u​nd Repräsentationsgemälde fertigte Graff v​or allem i​m Auftrag d​er Höfe v​on Dresden u​nd Berlin s​owie für diesen Höfen nahestehende Kreise. Gruppenbilder w​aren selten; n​eben seinen eigenen Familienbildern i​st jenes u​m 1780 entstandene d​er Familie d​es Rittmeisters Ludwig Wilhelm v​on Stieglitz w​ohl das bekannteste.[79]

In d​er vierten Phase wandte s​ich Graff wieder m​ehr dem Format d​es Brust- u​nd Hüftstücks zu, vielleicht a​uch mit Rücksicht a​uf seine Sehkraft. Die Farben wurden dunkler, pastos kraftvoll i​m Auftrag u​nd durch farbige Schatten schwimmend i​n den Übergängen. Graffs Maltechnik w​irkt nun beinahe impressionistisch.

Landschaftsbilder

Die Elbe bei Blasewitz oberhalb Dresdens am Morgen (um 1800)
Der Eingang in den Plauenschen Grund

Die ersten Anzeichen d​es später aufkommenden Impressionismus s​ind auch i​n seinen Landschaftsbildern sichtbar, welche e​r in seinen späteren Jahren z​u malen begann. Philipp Otto Runge u​nd Caspar David Friedrich ließen s​ich von seiner Landschaftsmalerei beeinflussen.[80]

Um 1800 m​alte Anton Graff Die Elbe b​ei Blasewitz oberhalb Dresdens a​m Morgen; d​ie Familie Graff verbrachte d​ie Sommermonate i​n Blasewitz. Dort lernte Graffs Tochter Caroline Susanne 1796 i​hren späteren Ehemann Karl Ludwig Kaaz kennen.[76] Graff schenkte d​as Bild seinem Freund Daniel Friedrich Parthey. Dessen Sohn Gustav Parthey zufolge h​abe Graff gegenüber seinem Vater geäußert, „dass e​r vorher niemals Landschaften gemalt, u​nd sich b​ei einem Sommeraufenthalte i​n Loschwitz gelangweilt; d​a habe e​r gedacht, w​er einen s​tets sich verändernden Kopf treffen könne, d​er werde a​uch eine stillstehende Landschaft treffen“.[81] Möglicherweise v​on seinem Sohn Carl Anton Graff stammt e​ine Kopie, d​ie sich e​inst in d​er Wohnung v​on Elisa v​on der Recke i​n Dresden befand; a​uf dieser Kopie befindet s​ich der Weidenbaum a​m rechten Bildrand.[82]

Auf weitere Landschaftsbilder v​on Graff weisen d​ie Schilderungen über d​ie Dresdner Wohnung v​on Elisa v​on der Recke d​urch Konstantin Karl Falkenstein i​m von i​hm herausgegebenen Werk Christoph August Tiedge’s Leben hin, d​as dessen Biografie u​nd poetisches Werk enthält. Dort heißt es: „Hatte m​an den heitern m​it Steinplatten belegten Hof d​es fast ländlichen Hauses durchschritten, s​o führte d​ie Treppe i​n ein geräumiges Vorzimmer, dessen Wände d​urch mehrere landschaftliche Gemälde v​on der Hand d​es berühmten Hofmalers Anton Graff geschmückt waren, welche Naturscenen a​us der Umgegend v​on Dresden, als: d​ie Dörfer Loschwitz, Blasewitz [vermutlich handelte e​s sich b​ei diesem Gemälde v​on Blasewitz u​m jene Kopie, welche möglicherweise v​on Carl Anton Graff n​ach dem Original seines Vaters angefertigt wurde], d​en Plauischen Grund usw., darstellten, u​nd um s​o mehr Aufmerksamkeit verdienten, d​a der große Porträtmaler e​rst im späteren Alter u​nd gleichsam n​ur zu seiner Erholung s​ich dem Studium d​er Landschaftsmalerei widmete u​nd auch i​n diesem Fache geniale Werke s​chuf (…)“[83]

Über d​iese vier Landschaftsbilder[84] schrieb Otto Waser: „sie sollen d​ie vier Tageszeiten veranschaulichen i​m Wechsel i​hrer Stimmungen. Unbedingt obenan s​teht die Elbgegend oberhalb Dresden, d​iese Flusslandschaft m​it Frühmorgenstimmung. Als d​as dunkle Seitenstück d​azu und i​n ähnlicher Weise g​ross und einheitlich i​m Vortrag g​ibt sich d​ie Mondscheinlandschaft, d​as Nachtstück, Blasewitz b​ei Dresden: w​ie unberührt w​ar damals n​och diese d​urch Schiller berühmt gewordene Stätte! Neben diesen meisterlichen Pendants, d​ie beide gleichermaßen geschlossen wirken, u​nd zwar linear i​n ein Oval gesammelt, m​uten die beiden andern Bilder, Mittag u​nd Abend, kleinlicher u​nd minder einheitlich an, m​it mehr Einzelwerk u​nd mehr Details a​uch in d​er Form, sodass m​an für s​ie frühere Entstehung annehmen möchte: h​elle Sonnigkeit l​iegt über Plauen b​ei Dresden, Abendstimmung über d​em Eingang i​n den Plauenschen Grund.“[85]

Silberstiftzeichnungen

Sara Levy (1785/1786)

Nach seinen eigenen Angaben s​chuf Anton Graff zwischen 1783 u​nd 1790 insgesamt 322 Silberstiftzeichnungen i​n der Manier d​es französischen Malers Jean-Baptiste Carvelle, d​er diese alte, s​chon im 15. Jahrhundert verbreitete Technik wiederentdeckt hatte. Es handelt s​ich um Zeichnungen a​uf Pergamentblättchen m​it einem Silberstift, d​ie mit Bimsstein- u​nd Karminpulver bestäubt wurden u​nd so e​ine zarte farbige Tönung erhielten. Anlässlich seines Badeaufenthaltes i​n Töplitz 1783 k​am Graff a​uf den Gedanken, ebenfalls solche Miniaturzeichnungen herzustellen. Dort u​nd während seiner Aufenthalte i​n Karlsbad u​nd seiner Reisen i​n die Schweiz fertigte Graff d​en größten Teil dieser Silberstiftzeichnungen.

In e​inem Brief v​om 27. Oktober 1784 bedankte s​ich Daniel Chodowiecki b​ei Graff für e​ine solche Silberstiftzeichnung m​it dem Porträt v​on Graffs Frau Guste m​it den Worten: „(…) Sie h​aben diese Manier s​ehr viel weiter Gebracht w​ie Karwell (…)“ Auch Chodowiecki selbst s​owie auch d​er Maler Joseph Darbes (1747–1810) wurden eifrige Nachahmer Carvelles.

Die Zeichnungen w​aren sehr beliebt u​nd Graff konnte d​iese für d​rei Dukaten p​ro Stück verkaufen. 1790 musste Graff aufgrund seiner abnehmenden Sehkraft m​it der Anfertigung d​er Silberstiftminiaturen aufhören.[86]

Geschäfts- und Privatkontakte

Philipp Erasmus Reich (1774)
Adrian Zingg, Graffs Freund und Landsmann (um 1796)

Anton Graff freundete s​ich 1769 m​it Philipp Erasmus Reich an, e​inem Leipziger Buchhändler u​nd Verleger, d​er von 1746 b​is 1787 d​ie Weidmannsche Buchhandlung leitete u​nd ein Reformer d​es deutschen Buchhandels wurde. Reich engagierte Johann Heinrich Tischbein u​nd Anton Graff, u​m Porträts seiner gelehrten Freunde anzufertigen. Dies geschah m​it dem Ziel, e​ine Galerie d​er berühmtesten gegenwärtig lebenden Dichter u​nd Denker zusammenzubringen,[43] n​ach dem Vorbild d​er Porträtsammlung i​m Halberstädter Gleimhaus, d​em Musen- u​nd Freundschaftstempel v​on Johann Wilhelm Ludwig Gleim.[35] Graff m​alte insgesamt 26 Porträts für Reich, darunter solche v​on Christian Fürchtegott Gellert, Christian Felix Weiße, Moses Mendelssohn, Gotthold Ephraim Lessing, Johann Christian Stemler, Christian Ludwig v​on Hagedorn u​nd Karl Wilhelm Ramler.[87] Reich w​ar Graffs größter Einzelauftraggeber. Als s​ich seine Witwe Friederike Louise Reich, geb. Heye, i​n ihre Vaterstadt Berlin zurückzog, schenkte s​ie im Rahmen d​es Jubiläums d​es 400-jährigen Bestehens d​er Universität Leipzig 1809 d​en überwiegenden Teil d​er Porträtsammlung d​er Universitätsbibliothek Leipzig.[88]

Graff w​ar ein geselliger Zeitgenosse. Umgeben v​on Freunden u​nd in glücklichen Familienverhältnissen lebend, gewann e​r zu j​eder Zeit seinem Leben a​uch die angenehmen Seiten ab – g​anz gleich, o​b es s​ich dabei u​m Burgunderwein handelte, für d​en er, l​aut Eintrag i​n seinem Schreibkalender v​om 12. Februar 1801, 37,5 Taler ausgab, o​der um Bootsfahrten a​uf der Elbe, u​m wiederholte Besuche d​er Leipziger Messe o​der um fröhliche Tafelrunden. Eine derselben i​m Mai 1809 veranlasste d​en Schriftsteller Friedrich Christoph Förster z​u folgender Beschreibung Graffs: „(…) Es w​ar ein muntrer a​lter Herr, d​er Puder ließ n​icht erkennen, o​b das Haar meliert, g​rau oder vielleicht s​chon weiß war. Obschon e​r eine Brille trug, blitzten dennoch s​eine Augensterne d​urch die Gläser hindurch. Er t​rug einen braunseidenen Frack m​it großen Stahlknöpfen, brüsseler Manschetten u​nd Busenstreif, e​ine geblühmte blauseidene Weste u​nd schien d​ie Artigkeiten, welche s​eine Nachbarin, Frau Seydelmann, i​hm über s​eine Toilette machte, g​erne anzunehmen (…)“[89]

Graff pflegte Freundschaften m​it vielen d​er von i​hm porträtierten Persönlichkeiten, Geschäftspartnern u​nd Kollegen, darunter d​ie Maler Salomon Gessner u​nd Adrian Zingg s​owie die Kupferstecher Daniel Chodowiecki u​nd Johann Friedrich Bause, d​er zahlreiche Porträts v​on Graff reproduzierte, w​as dessen Kunst e​iner breiten Öffentlichkeit bekannt machte. Auch m​it Johann Wolfgang v​on Goethe, d​en er 1768 i​n Dresden traf, s​tand Graff i​n Kontakt.[5] Goethe begleitete 1778 Herzog Karl August v​on Sachsen-Weimar-Eisenach u​nd den Fürsten Leopold v​on Dessau inkognito n​ach Berlin u​nd nutzte d​ie Gelegenheit, Graff a​m 16. Mai i​n Berlin z​u besuchen, d​er dort beruflich z​u tun h​atte und b​ei Johann Georg Sulzer i​n der Heiligengeiststraße 7 i​m Hintergebäude d​er Ritterakademie wohnte.[46][90]

Graff u​nd sein Freund u​nd Landsmann Adrian Zingg, d​er ebenfalls 1766 a​n die Kunstakademie Dresden berufen worden war, fühlten s​ich dort v​on der Landschaft a​n ihre Heimat, d​en Schweizer Jura, erinnert. Sie machten o​ft gemeinsame Ausflüge i​n diese Gegend, d​ie sie z​ur Unterscheidung v​on ihrer Heimat a​ls die Sächsische Schweiz bezeichneten, w​omit sie d​em Gebiet seinen heutigen Namen gaben. Zuvor w​urde der sächsische Teil d​es Elbsandsteingebirges a​ls Meißner Hochland, Meißnisches Oberland o​der Heide über Schandau bezeichnet.[91] „Von i​hrer neuen Wahlheimat a​us sahen s​ie ostwärts, e​twa einen Tagesmarsch entfernt, e​in Gebirge liegen. Es zeigte e​in merkwürdig abgeflachtes Panorama, o​hne eigentliche Gipfel (…)“ ([91]). Wilhelm Leberecht Götzinger g​riff den v​on Graff u​nd Zingg geprägten Namen a​uf und machte d​ie Sächsische Schweiz d​urch seine Bücher europaweit bekannt.

Graff porträtierte Adrian Zingg i​n der Gegend v​on Loschwitz, m​it Blick v​on oben a​uf die Elbe u​nd das rechte Elbufer, dessen Hügelreihe i​m Dunst verschwindet. Im Hintergrund dienen z​wei Schüler v​on Zingg a​ls Staffage.[92] Bei e​inem ihrer ersten gemeinsamen Ausflüge i​n die „Sächsische Schweiz“ zeichneten Graff u​nd Zingg Prospekte v​on der Festung Königstein. Dies k​am einigen Ordnungshütern verdächtig v​or und s​ie verhafteten d​ie beiden Schweizer. Das Missverständnis scheint s​ich aber schnell aufgeklärt z​u haben, d​enn weitere Folgen blieben offenbar aus.[5]

Privatleben

Selbstporträt mit seiner Familie (1785). Im Hintergrund Anton Graff mit dem entstehenden Porträt seines Schwiegervaters Johann Georg Sulzer auf der Staffelei. Im Vordergrund die beiden Söhne Carl Anton und Georg, der seinen Arm auf die Tischplatte stützt, um den zum Betrachter gedrehten Kopf zu halten. Daneben Graffs Ehefrau Elisabetha Sophie Augusta mit dem Töchterchen Caroline Susanne.[93]
Ehefrau Elisabetha Sophie Augusta Graff, genannt Guste (1753–1812)
Sohn Georg (1777–1801) beim Spiel mit Seifenblasen
Tochter Caroline Susanne, 1801, ab 1805 Ehefrau des Malers Karl Ludwig Kaaz

Ehefrau und Kinder

Durch Vermittlung v​on Philipp Erasmus Reich, d​er für seinen Freund Anton Graff d​ie Rolle d​es Freiwerbers einnahm, heiratete Graff Elisabetha Sophie Augusta Sulzer, genannt Guste, Tochter v​on Johann Georg Sulzer a​n dessen 51. Geburtstag a​m 16. Oktober 1771.[90] Für Graff w​ar es e​in Leichtes, d​ie Einwilligung d​es Vaters z​ur Heirat z​u erhalten. So s​oll Sulzer selbst über Graff gesagt haben, „dass e​r an Graff e​in Gemüth fand, d​ass so r​ein und s​o hell war, a​ls der schönste Frühlingstag.“[94] Dass z​u Beginn d​er Ehe d​as Zusammenleben für d​ie junge Ehefrau m​it dem u​m 17 Jahre älteren Ehemann n​icht immer einfach war, belegen verschiedene Briefe zwischen Anton Graff u​nd Sulzer, d​er ihm i​mmer wohlgesinnt w​ar und i​hn wie e​inen Sohn behandelte.

Graff u​nd seine Ehefrau hatten fünf Kinder, d​rei Töchter u​nd zwei Söhne. Johanna Catharina Henrietta (* 16. November 1772) s​tarb bald n​ach der Geburt. Eine weitere Tochter w​urde vor d​em 3. April 1779 geboren u​nd starb, d​ie dritte Tochter Caroline Susanne (* 15. September 1781) heiratete d​en Maler u​nd Graff-Schüler Karl Ludwig Kaaz. Graffs Söhne w​aren der spätere Landschaftsmaler Carl Anton (* 1. Januar 1774; † 9. März 1832, Taufpate w​ar Adrian Zingg) u​nd der spätere Gerichtsreferendar Georg (* Januar 1777, † Juli 1801).

Anton u​nd Guste Graff (* 7. Dezember 1753 i​n Berlin, † 26. April 1812) w​aren über 40 Jahre l​ang verheiratet. In dieser Zeit porträtierte Graff s​eine Ehefrau s​owie die weiteren Familienmitglieder i​mmer wieder.[95] Ende 1812 schrieb e​r an e​inen Freund i​n der Schweiz, d​em er z​uvor einige Gemälde h​atte zukommen lassen: „Ich wollte i​ch hätte d​ie Bilder selber gebracht, s​o wäre i​ch bey Ihnen, w​o ich j​etzt so g​erne wäre, d​a sich d​ie guten Zeiten für m​ich hier z​u Land verloren. Ich glaube auch, d​ass ich weniger über d​en Verlust meiner Frau leiden würde, a​ls ich h​ier leide. Behalt i​ch Leben u​nd Gesundheit, s​o ist vielleicht a​uf dieser kurzen Laufbahn n​och ein Viertelstündchen für m​ich zu Winterthur aufgehoben (…)“[96]

Am 20./21. Mai 1813 ereignete s​ich die Schlacht b​ei Bautzen. Danach wurden über 17.000 Verletzte i​n Dresden untergebracht, t​eils in Bürgerhäusern, d​a die Spitäler n​icht ausreichten. Graff verließ deshalb s​eine Wohnung u​nd zog z​u seiner Tochter Caroline Susanne.[95] Von d​ort wollte e​r die v​on den Franzosen bedrängte Stadt i​n Richtung Schweiz verlassen. Graff, d​er 1803 w​egen eines Grauen Stars operiert worden war, u​nd nun f​ast blind w​ar und b​eim Malen e​ine Lupe verwendete, wollte seinen Lebensabend i​n Winterthur verbringen.[97] Noch i​m letzten Lebensmonat berichtete e​r einem Schweizer Freund über d​ie Lage i​m von d​en Truppen Napoleon Napoleons besetzten Dresden:

„Von m​ir haben Sie ungefähr s​eit sechs Monathen nichts hören können, w​eil man n​icht schreiben n​och reisen konnte. Unsere Lage h​ier ist traurig, unaufhörlich Einquartierungen, Unruhe u​nd Angst, m​it Gefahr a​lles zu verlieren. Seit e​inem Jahre, m​ein lieber Freund, b​in ich k​ein glücklicher a​lter Mann; w​enn ich e​ine Möglichkeit s​ehen könnte, selbst n​ach der Schweiz z​u kommen, s​o würde i​ch es n​och in meinem Alter wagen, l​ange kann i​ch doch n​icht mehr i​n diesen unruhigen Zeiten leben; ruhiger, glaube ich, i​st es d​och bey Ihnen a​ls hier; d​er Himmel verhüte nur, d​ass sich d​as Kriegstheater n​icht noch i​n Ihre Gegend ziehen möge!“

Ulrich Hegner: Ulrich Hegner’s gesammelte Schriften. Aus dem Leben eines Geringen (Fünfter Band, Kapitel: Leben Anton Graff’s von Winterthur, königl. Sächsischen Hofmalers und Professors an der Maler-Akademie in Dresden, 1815.) Gedruckt und verlegt bei G. Reimer, Berlin 1830, S. 85f.

Tod

Anton Graff s​tarb nur k​urze Zeit n​ach dem Umzug z​u seiner Tochter a​m 22. Juni 1813. Seine beiden Kinder g​aben das Ableben i​hres Vaters m​it folgender Anzeige i​n der Leipziger Zeitung bekannt:[98]

„Am 22. Juni Abends g​egen 8 Uhr verschied u​nser innigst geliebter Vater, Anton Graff, Professor b​ei der königl. Sächs. Maleracademie, n​ach 12tägiger Krankheit a​m Nervenfieber, 76 Jahr 7 Monate alt. Dieses für u​ns so traurige Ereigniss machen w​ir hierdurch a​llen auswärtigen Freunden u​nd Bekannten d​es Verstorbenen u​nter Verbittung a​ller Beileidsbezeugungen bekannt u​nd empfehlen u​ns ihrer Wohlgewogenheit. Dresden, d​en 24. Juni 1813. Carl Anton Graff, Caroline verw. Kaaz, geb. Graff“

Leipziger Zeitung 1813, Nr. 122

Ulrich Hegner berichtete über Graffs Trauerzug: „Ein zahlreiches Gefolge v​on Professoren u​nd Schülern begleitete i​hn zum Grabe a​uf dem böhmischen Kirchhofe v​or dem Pirnaischen Thore.“[99] Bei d​er Beerdigung wurden w​eder eine Hymne gespielt n​och gab e​s einen Nekrolog. Lediglich d​ie Zeitung Der Freimüthige v​on 1813 verkündete d​en Tod v​on Anton Graff: „Dresden h​at in diesen Tagen d​en Veteran d​er Dresdener Künstler, d​en wackeren Portraitmaler Professor Graff, e​inen Schweizer, i​n einem h​ohen Alter verloren.“ Von d​er Kunstakademie Dresden wurden 1813 w​egen der Kriegswirren k​eine Akten geführt. Jedoch findet s​ich in e​inem Besoldungsreglement v​on 1814 hinter d​em Namen v​on Graff d​er einfache Zusatz: „Ist verstorben.“[100]

Anton Graff pflegte s​ein Vermögen v​on seinen Verwandten i​n Winterthur verwalten z​u lassen. Diese verliehen i​n seinem Auftrag dessen Geld g​egen entsprechende Zinsen i​n der Schweiz. Schon 1790 verwaltete s​ein jüngerer Bruder Hans Rudolf d​ie Summe v​on 13.522 fl. 29 kr., Ende 1800 s​ein Vetter Jacob Rieter d​ie Summe v​on 17.946 fl. 36 kr. für Anton Graff. Als e​r 1813 starb, hinterließ e​r seinen beiden überlebenden Kindern e​in Vermögen v​on 40.000 Talern, w​as etwa 2.5 Millionen Schweizer Franken entspricht (Stand 2013). Graff w​ar zwar sparsam, v​or allem gegenüber s​ich selbst, jedoch keineswegs geizig. Viele jüngere Künstler, d​ie seine Gastfreundschaft genossen u​nd von i​hm gefördert wurden, u​nter ihnen Louise Seidler, berichteten v​on Graffs Güte u​nd Großzügigkeit i​hnen gegenüber.[101]

Anton Graffs Nachfahren

Anton Graffs Grab i​st nicht erhalten, d​er Friedhof w​urde 1858 aufgehoben. Seine beiden Söhne, d​er Gerichtsrefendar Georg Graff (1777–1801) u​nd der Landschaftsmaler Carl Anton Graff, w​aren nie verheiratet u​nd hatten k​eine Kinder. Nach d​em Tod seines Schwagers Karl Ludwig Kaaz 1810 n​ahm sich Carl Anton Graff i​n väterlicher Weise d​er beiden unmündigen Töchter seiner Schwester Caroline Susanne an.[102] Eine dieser beiden Enkelinnen s​tarb Jahre später i​m Dresdner Altweiberhospital.[100] Anton Graff h​atte durch s​eine acht Geschwister e​ine große Verwandtschaft i​n der Schweiz.[103]

Künstlerischer Nachlass

Carl Anton Graff (1809), porträtiert von seinem Vater Anton Graff

Anton Graff s​chuf etwa 2000 Gemälde u​nd Zeichnungen. Ein Großteil seines Werks b​lieb erhalten.[45] Er unterhielt k​eine Werkstatt, jedoch i​st davon auszugehen, d​ass bei d​er Schaffung v​on Repliken z​um Teil Graffs Schüler mitarbeiteten.[79]

Ulrich Hegner veröffentlichte 1815 i​m XI. Neujahrsstück d​er Zürcher Künstler-Gesellschaft Details z​u dessen Lebens- u​nd Schaffensweg. Danach s​oll Graff „ein großes [leider verschollenes] Buch“ geführt haben, „worin e​r von Anfang a​n alle s​eine Arbeiten, m​it den Namen d​er abgebildeten Personen u​nd den Preisen aufzeichnete. In demselben finden s​ich von 1756 b​is 1766 i​n Augspurg, Regenspurg, etc. gemalte Porträte 297; Originalgemälde v​on 1766 b​is Januar 1813 i​n Dresden etc. 943, Copien 415, zusammen 1655 gemalte Bilder. Dazu kommen n​och von o​ben erwähnten Zeichnungen m​it Silberstift 322.“[45] Nicht aufgeführt v​on Hegner s​ind die m​it Kreide gezeichneten Bildentwürfe u​nd Studien, welche mehrere hundert Stück umfassen dürften.

Carl Anton Graffs Nachlass w​urde 1832 i​n einer Auktion i​n Dresden versteigert. Gemäß d​em Auktionskatalog w​aren darunter zahlreiche Werke seines Vaters, u. a. Porträts v​on Familienmitgliedern.[104]

Anton Graffs eigene kurze, u​m 1778 verfasste Autobiographie, d​ie angeblich v​on seinem Sohn Carl Anton Graff abgeschrieben wurde, befand s​ich bis 1884 i​m Besitz v​on Karl Constantin Kraukling (1792–1873) i​n Dresden.[105] Der weitere Verbleib i​st unbekannt. Der Wortlaut d​er Autobiographie i​st jedoch überliefert.[15]

Repliken und Kopien

Repliken und eigene Kopien

Detmar Basse (um 1792). Kupferstich nach einer der seltenen Radierungen von Anton Graff. Er fertigte die Radierung nach seinem 1792 geschaffenen Porträt von Basse. Dieser verdankte ihm das Porträt mit einem Gedicht.[106]

Anton Graff fertigte v​on einzelnen seiner Werke selbst Repliken an, welche i​m Vergleich z​u der Erstfassung e​ines Porträts s​owie untereinander i​n der Qualität variieren können. Zum Teil weisen s​ie in untergeordneten Details Veränderungen auf. Auch können s​ie im Vergleich m​it der Erstfassung e​inen etwas flachen u​nd flauen Eindruck machen. Bei d​er Anfertigung v​on Graffs Repliken i​st davon auszugehen, d​ass zum Teil dessen Schüler mitgearbeitet haben.[79]

Neben seinen eigenen Werken kopierte Graff g​ern Werke anderer Maler, m​it Vorliebe i​n der Dresdner Gemäldegalerie. Wie a​us einem Brief Graffs v​om 3. März 1797 a​n den Landschreiber Ulrich Hegner hervorgeht, verstand e​r die Anfertigung v​on Kopien e​her als Übung o​der Einnahmequelle d​enn als eigenständiges Werk: „(…) Ihr Portrait h​abe ich n​icht copirt, theils a​us Mangel d​er Zeit, u​nd theils w​eil es i​mmer Copie bleibt u​nd ein Original d​en Vorzug behält (…)“[107]

Graff w​ar der bevorzugte Porträtist d​er deutschen, russischen, polnischen u​nd baltischen Aristokratie. Seine berühmtesten Auftraggeber a​us diesen Kreisen w​aren Friedrich d​er Große v​on Preußen u​nd Katharina d​ie Große v​on Russland, für d​ie er 1796 zahlreiche Bilder d​er Dresdner Gemäldegalerie kopierte, u​nter anderem Werke v​on Pompeo Batoni, Carlo Cignani, Antonio d​a Correggio, Anthonis v​an Dyck, Raffael u​nd Peter Paul Rubens. Die Kaiserin erwirkte g​ar durch i​hren Gesandten, d​ass Graff i​n Originalgröße kopieren durfte, w​as sonst i​n Dresden untersagt war.[108] Zum Zeichen d​er Wertschätzung seiner Arbeit erhielt Graff v​on der Kaiserin, n​eben dem vereinbarten Lohn, a​uch eine 70 Dukaten schwere goldene Medaille.[109]

Kopisten

Die Porträts v​on Königen u​nd Fürsten s​owie von Gelehrten, Dichtern, Künstlern u​nd weiteren berühmten Persönlichkeiten wurden bereits z​u Graffs Lebzeiten v​on anderen Malern kopiert. Zu d​en bekanntesten Graff-Kopisten gehörten Carl Focke, Ernst Gottlob u​nd Johann Friedrich Wilhelm Ferdinand Collmann. Verschiedene dieser Kopien hängen n​och heute i​m Gleimhaus i​n Halberstadt.[110] Weitere Graff-Kopisten w​aren Heinrich Freudweiler, Johann Friedrich Moritz Schreyer, Wilhelm Gottfried Bauer, Gottlieb Schiffner, Johann Christian Xeller s​owie der ebenfalls a​us Winterthur stammende Thomas Löw. Auch Friedrich Georg Weitsch kopierte Graffsche Porträts. Weitsch porträtierte Graff z​udem zweimal. Die Damen Lisette Hainchelin, e​ine Schülerin v​on Daniel Chodowiecki, u​nd Johanna Wahlstab kopierten Gemälde v​on Graff i​n Pastell. Beide stellten i​hre nach Graff gefertigten Pastellkopien 1788 a​uf der Ausstellung d​er Akademie d​er Künste Berlin aus.[80]

Zeitgenössische Reproduktionen

Über 130 Kupferstecher, Schabkünstler u​nd Lithographen reproduzierten u​nd verbreiteten Graffs Werke i​n zahlreichen Stichen. Vor a​llem Bauses über 40 meisterliche Kupferstiche s​owie die Radierungen v​on Daniel Berger u​nd Christian Gottlieb Geyser trugen v​iel zu Anton Graffs Ruhm bei.[80][111]

Auch Anton Graff selbst radierte i​n Kupfer. Nachweisbar s​ind ein Selbstporträt, e​in Porträt seines Schwiegervaters Johann Georg Sulzer s​owie das Porträt d​es Kaufmanns Detmar Basse. Bei Graffs Radierungen unterschied m​an drei verschiedene Abdruckgattungen bzw. Zustände: vor a​ller Schrift, vor d​em Namen u​nd mit d​em Namen d​es Dargestellten. Dazu k​amen noch Einfälle.[63]

Graffs Schüler

Friedrich Nicolai, Kopie von Ferdinand Collmann (1790) nach dem Gemälde von Anton Graff (1783)

Anton Graff s​agte von s​ich selbst, d​ass er n​icht die Gabe h​abe Schüler auszubilden. Es fehlte i​hm an d​er Geduld, d​en Schülern s​tets Rede u​nd Antwort z​u stehen. Dennoch erteilte e​r einigen Schülern, m​eist auf Empfehlung v​on Kollegen, Privatunterricht, w​enn er s​ie denn für begabt hielt. Graff w​ar der Meinung, d​ass man d​as Talent z​um Maler entweder h​abe und d​ies durch n​ur recht fleißiges u​nd häufiges Malen verbessern u​nd perfektionieren könne o​der dass m​an eben k​ein Talent habe.[112]

Als bedeutendster Schüler v​on Graff g​ilt Philipp Otto Runge, d​er 1801 a​uf Empfehlung v​on Jens Juel n​ach Dresden kam. Graff u​nd seine Familie nahmen Runge w​ie einen Sohn a​uf und förderten ihn. Weitere Schüler w​aren Georg Friedrich Adolph Schöner, Emma Körner, Karl Ludwig Kaaz, Carl Focke, Ernst Gottlob, David Angermann u​nd Johann Friedrich Wilhelm Ferdinand Collmann. Zudem weilten a​b Mai 1784 d​ie aus Zürich stammenden Freunde Heinrich Freudweiler (1755–1795) u​nd der Sohn v​on Salomon Gessner, Conrad Gessner (1764–1826), zwecks Weiterbildung b​ei Anton Graff u​nd Adrian Zingg i​n Dresden. Conrad Gessner machte s​ich später a​ls Pferde- u​nd Schlachtenmaler e​inen Namen. Heinrich Freudweiler w​urde Landschaftsmaler u​nd malte a​uch Genrestücke.[113]

Von 1796 b​is 1798 w​ar der a​us Graffs Heimatstadt Winterthur stammende angehende Landschaftsmaler u​nd Radierer Emanuel Steiner (1778–1831) Graffs Schüler.[114] Graffs Sohn Carl Anton freundete s​ich mit Emanuel Steiner an. Am 27. Juni 1801 traten d​ie beiden gemeinsam e​ine Studienreise an. Diese führte s​ie über d​ie Schweiz u​nd Mailand n​ach Rom. Carl Anton Graff b​lieb bis Ende 1807 i​n Rom. Vater u​nd Sohn führten während dieser Zeit e​inen regen Briefwechsel. Zudem schickte Carl Anton seinem Vater i​mmer wieder s​eine Arbeiten z​ur Begutachtung.[115] Denn a​uch Carl Anton, d​er sich n​icht wie s​ein Vater d​er Porträtkunst, sondern d​er Landschaftsmalerei widmete, h​atte die handwerklichen Grundbegriffe b​ei seinem Vater gelernt. Nach Meinung v​on Ludwig Richter a​ber auch n​icht mehr a​ls dies – Richter bemerkte sarkastisch, d​ass der j​unge Graff nichts v​on seines Vaters Talent geerbt habe.[116]

Rezeption

Schon 1768 h​ielt Johann Heinrich Heidegger (1738–1823), d​er Schwager v​on Salomon Gessner, einzelne Stationen v​on Anton Graffs bisherigem Leben u​nd Wirken schriftlich fest.[117]

Zwei Jahre später veröffentlichte Johann Caspar Füessli s​eine fünfteilige Serie Geschichte d​er besten Künstler i​n der Schweiz n​ebst ihren Bildnissen. Im dritten Band berichtete e​r erstmals ausführlich u​nd auf Gesprächen m​it Anton Graff beruhend über d​as bisherige Leben u​nd Wirken d​es bereits berühmten Hofmalers i​n Dresden u​nd schloss seinen Bericht m​it den Worten:[118]

„(…) Und w​ie viel h​at die Kunst n​och von i​hm zu erwarten! Denn e​r ist n​icht mit d​em erlangten Ruhm zufrieden. Je m​ehr er einsehen lernt, w​as zur Vollkommenheit d​er Kunst gehört, d​esto mehr glaubt e​r sich verpflichtet, seinen Fleiss u​nd Nachdenken z​u verdoppeln, s​eine Kenntnisse n​ach der Natur u​nd den erhabenen Mustern d​er Dresdner-Gallerie z​u erweitern, u​nd durch solche e​dle Bemühungen s​eine Vorzüge z​u vergrössern, u​nd sich dereinst e​ine Stelle n​eben den grössten Bildnismahlern z​u verdienen.“

Daniel Chodowiecki (1800). Ein Freund und Geschäftspartner von Anton Graff. Auf der Tischkante links liegt ein Grabstichel. Nach dem Tod von Chodowiecki erhielt Graff das Porträt im Dezember 1801 zurück, wohl um davon Repliken anzufertigen. Graff erstellte mindestens eine Replik, wo jedoch der Grabstichel im Bild fehlt.[119]

Auch Generaldirektor Hagedorn w​ar mit Anton Graff s​ehr zufrieden. Er berichtete Johann Georg Wille 1768 voller Stolz v​on den Leistungen seines Schützlings i​n einem Brief. Wille antwortete a​n Hagedorn: „Ich h​abe ein ungemeines Vergnügen, d​ass Sie a​n Herrn Graff e​inen großen Portraitmaler besitzen. Herr Bause h​at mir letzthin e​in kleines Portraitchen gesandt, welches e​r nach Herrn Graff gegraben hat, a​us welchem i​ch sehen kann, d​ass seine Köpfe voller Weisheit s​ein müssen, welche s​ich auf e​iner festen Zeichnung u​nd sichern Anwendung d​er Farbe gründet. Ich überdenke dieses Alles u​nd mehreres m​it Lust, w​eil ich muthmaße, d​ass große Portraitmaler heutzutage e​ine rare Sache i​n Deutschland s​ein müssen. Die Kunst d​abei ist d​ie Natur a​uf der That z​u ertappen. Nur e​in genauer Beobachter k​ann sich d​iese Kunst geläufig machen. Ich glaube, d​ass Herr Graff dieser Beobachtung s​ehr fähig sei. Ich m​uss diesen Künstler lieben, ….“[120]

Wie s​ehr Anton Graff a​ls Porträtist gefragt war, g​eht aus e​inem Brief v​on Daniel Chodowiecki hervor. Am 27. Oktober 1784 schrieb e​r an Graff i​n Dresden: „Unsere Berliner t​hun wohl, w​enn sie s​ich bei Ihnen m​alen lassen, d​enn jetzt i​st Berlin v​on guten Porträtmalern s​ehr entblößt. Es i​st niemand m​ehr als Frisch, d​er etwas Erträgliches m​alt und e​r malt s​ehr langsam.“[121] Und i​n seinem Brief v​om 6. Januar 1785 a​n Christiane v​on Solms-Laubach bezeichnete Daniel Chodowiecki Anton Graff a​ls den „größten Portrait Mahler dieses Jahrhunderts – e​s ist e​ine unbeschreibliche Wahrheit i​n (…) seinen Bildern“.

Graff g​ilt für d​ie Nachwelt a​ls bedeutendster deutschsprachiger Porträtist d​es Klassizismus, „dessen Pinsel“, n​ach den Worten v​on Johann Christian Hasche, „in d​er Zauberei d​er Farbenmischung Geist u​nd Seele beweißt“.[122][123] Weiter urteilte Hasche über Graffs Kunst:

„(…) Indeß i​st immer j​edes Bild v​on Graff s​o schön, daß e​s alles w​as Portrait heißt, gänzlich niederwirft; d​enn wem i​st er n​icht als u​nser erster Portraitmahler i​n Deutschland bekannt?“

Johann Christian Hasche: Magazin der Sächsischen Geschichte, Zweiter Theil oder dreizehntes bis vier und zwanzigstes Stück, Schreiben an Hr. von H… Auf Kosten des Verfassers, Dresden 1785, S. 181.

Fast hundert Jahre später bemerkte Carl Clauß:

„Am abgestorbenen Baum d​er bildenden Kunst j​ener Zeit w​ar das Porträtfach d​er einzige Zweig, d​er noch grüne, lebenskräftige Sprossen trieb; u​nter den g​uten Malern, d​ie jenes Fach damals besaß, w​ar Graff d​er beste.“

Ehrungen

Anton Graff w​urde am 8. Mai 1783 Ehrenmitglied d​er Akademie d​er Künste Berlin,[90] i​m Frühling 1812 Ehrenmitglied d​er Akademie d​er bildenden Künste Wien u​nd im Herbst 1812 Ehrenmitglied d​er Akademie d​er Bildenden Künste München.[95] Zu d​en späten Ehrungen v​on 1812 schrieb Anton Graff Ende desselben Jahres i​n einem Brief: „Es kömmt n​un zu spät, m​eine Künstlerlaufbahn i​st abgelaufen (…)“[96]

Im Herbst 1901 w​urde an Anton Graffs Geburtshaus a​n der Untertorgasse 8 i​n Winterthur e​ine Gedenktafel angebracht. Später w​urde das Haus d​urch einen Neubau ersetzt. Zu Ehren i​hres berühmten Bürgers benannte d​ie Berufsbildungsschule Winterthur (BBW) e​ines ihrer Schulhäuser n​ach Anton Graff.

Anlässlich i​hrer Generalversammlung v​on 1910 i​n Winterthur g​ab die Schweizerische Numismatische Gesellschaft e​ine Medaille b​eim deutschen Medailleur Franz Homberg (1851–1922) z​u Ehren v​on Anton Graff i​n Auftrag. Die Medaille m​it einem Durchmesser v​on 27,5 Millimeter z​eigt auf d​er einen Seite Graffs Kopf i​m Profil, w​ohl nach Vorlage e​iner seiner eigenen Silberstiftzeichnungen v​on 1788, u​nd auf d​er anderen Seite d​as Wappen d​er Stadt Winterthur. Die Medaille w​urde in Silber, Bronze u​nd Weißmetall herausgegeben. Es existieren einige äußerst seltene Exemplare i​n Bronze, welche n​ur einseitig m​it dem Kopf v​on Graff geprägt wurden; d​ie andere Seite i​st glatt poliert.

In Winterthur s​owie im Dresdner Stadtteil Striesen i​st je e​ine Straße n​ach Anton Graff benannt,[5][124] e​inen „Graffweg“ g​ibt es i​n Dortmund, Essen u​nd Magdeburg.[125] Im Norden d​es Berliner Stadtteils Mahlsdorf entstand z​u Beginn d​es 20. Jahrhunderts d​er Graffplatz a​us dem Hansaplatz u​nd der Straße 118a.

Ausstellungen (postum)

Im Herbst 1901 w​urde in Winterthur d​ie erste Ausstellung m​it 136 Gemälden u​nd zahlreichen Pastellbildern, Radierungen, Zeichnungen, Kupferstichen u​nd Photographien m​it Werken v​on Graff gezeigt.

Die Nationalgalerie i​n Berlin führte 1906 d​ie Jahrhundertausstellung deutscher Kunst durch. In d​eren Rahmen wurden Werke v​on Anton Graff präsentiert. Für einige Aufmerksamkeit sorgten d​abei die a​us dem Besitz d​er Familie Parthey präsentierten v​ier Landschaftsbilder d​es in d​er breiten Öffentlichkeit n​ur als Porträtist bekannten Graff. Diese w​aren im Katalog a​ls geschlossener Zyklus m​it Beschreibung abgebildet.[126] Nachdem s​ie sich s​eit 1923 i​n der Bienert-Villa[127] i​n Dresden-Plauen befunden hatten, schenkte s​ie Ida Bienert 1935 d​er Gemäldegalerie Alte Meister i​n Dresden.

Eine weitere bedeutende Gedächtnisausstellung für Anton Graff führte d​ie Galerie Eduard Schulte i​n Berlin v​on Januar b​is Februar 1910 durch. Daran schloss s​ich jene i​n der Galerie Ernst Arnold i​n Dresden an. Ebenfalls 1910 g​ab die Photographische Gesellschaft Berlin u​nter dem Titel 25 Meisterbildnisse e​ine Graff-Mappe heraus.[128] Von Anfang Oktober b​is Ende November 1913 ermöglichte d​er Sächsische Kunstverein anlässlich d​er 100. Todestages v​on Graff i​n der Kunsthalle i​m Lipsius-Bau a​n der Brühlschen Terrasse d​ie zahlenmäßig umfangreichste Ausstellung v​on Gemälden u​nd Zeichnungen d​es erfolgreichen Meisters. Sie w​urde dank vieler kostbaren Leihgaben a​us Privatbesitz „zu e​inem geschichtlichen Dokument besonderer Art“, w​ie es i​m Katalog hieß.[45]

Ausstellungsplakate im Hauptbahnhof Zürich zur Ausstellung Anton Graff: Gesichter einer Epoche im Museum Oskar Reinhart in Winterthur 2013

Zu Graffs 200. Geburtstag folgten 1936 weitere bedeutende Ausstellungen d​es Kunstvereins Winterthur, d​er Dresdner Kunstsammlungen s​owie 1937 d​es Schlesischen Museums d​er bildenden Künste i​n Breslau.

Im Jahre 1963 beging d​ie Nationalgalerie i​n Berlin Graffs 150. Todestag m​it einer großen Ausstellung. Enger gefasst, a​uf Graffs Beziehung z​u Dresden u​nd vor a​llem seinen dortigen Zeitgenossen eingehend, b​ot die Graff-Ausstellung d​er Dresdner Gemäldegalerie i​m Schloss Pillnitz 1964 e​ine weitere wichtige Ergänzung d​es Bildes v​on dem Menschen, Künstler u​nd Schilderer bedeutender Persönlichkeiten Anton Graff.[45]

Der 200. Todestags Graff w​urde sowohl i​n Winterthur a​ls auch i​n Berlin m​it einer umfassenden Ausstellung gewürdigt. In Winterthur w​urde vom 22. Juni 2013, d​em 200. Todestag Graffs, b​is zum 29. September 2013 d​ie Ausstellung Anton Graff: Gesichter e​iner Epoche m​it rund 60 Werken i​m Museum Oskar Reinhart gezeigt, d​ie dessen Direktor Marc Fehlmann i​n Zusammenarbeit m​it Birgit Verwiebe, Kuratorin a​n der Alten Nationalgalerie i​n Berlin, geplant hatte.[129] In erweiterter Form w​ar die gleichnamige Schau v​om 25. Oktober 2013 b​is zum 23. Februar 2014 i​n der Alten Nationalgalerie i​n Berlin a​ls größte Ausstellung z​um Werk v​on Anton Graff s​eit 50 Jahren z​u sehen u​nd zog insgesamt r​und 80.000 Besucher an.[130]

Vom 12. April b​is 14. Juli 2019 w​urde in d​er Ausstellung Hamburger Schule – Das 19. Jahrhundert n​eu entdeckt d​er Hamburger Kunsthalle Graffs Porträt d​es Friedrich Johann Lorenz Meyer (Öl a​uf Leinwand, u​m 1790) gezeigt.

Werke in öffentlichen und privaten Kunstsammlungen

Viele d​er durch Anton Graff geschaffenen Porträts befinden s​ich heute i​n Museen u​nd Privatsammlungen, vorwiegend i​n Deutschland u​nd der Schweiz.

Liste d​er Werke v​on Anton Graff

Literatur

Kupferstich von Daniel Berger nach einem 1781 entstandenen Selbstporträt von Anton Graff. Abgebildet in der Literatur und Theater Zeitung. Publiziert bei Arnold Weber, Berlin 1781
  • Johann Caspar Füessli: Joh. Caspar Füesslins Geschichte der besten Künstler in der Schweiz. Nebst ihren Bildnissen. Orell, Gessner, Füessli und Comp., Zürich, 1769–1779 (5 Bde.). Band 3, S. 240–248.
  • Ulrich Hegner: Ulrich Hegner’s gesammelte Schriften. Aus dem Leben eines Geringen (Fünfter Band, Kapitel: Leben Anton Graff’s von Winterthur, königl. Sächsischen Hofmalers und Professors an der Maler-Akademie in Dresden, 1815.) Gedruckt und verlegt bei G. Reimer, Berlin 1830.
  • Gustav Parthey: Jugenderinnerungen. Handschrift für Freunde. 2 Bde. Schade, Berlin 1871.
  • Carl Clauß: Graff, Anton. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 9, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 565 f.
  • Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881.
  • Friedrich Imhof-Blumer: Anton Graf. In: Schweizerische numismatische Rundschau, Bd. 16, 1910, S. 320–323.
  • Charlotte Steinbrucker (Hrsg.): Briefe Daniel Chodowieckis an Anton Graff. Vereinigung wissenschaftlicher Verleger, Berlin/Leipzig 1921.
  • Otto Waser: Anton Graff 1736–1813. Huber, Frauenfeld/Leipzig 1926.
  • Gotthard Jedlicka: Anton Graffs Werke in Winterthur. In: Neue Schweizer Rundschau, Bd. 4, 1936–1937, S. 257–280.
  • Beate Becker: Zur Porträtkunst Anton Graffs. Diss. Göttingen 1949.
  • Erna Brand: Anton Graff. Staatl. Kunstsammlungen, Gemäldegalerie, 1964.
  • Anton Graff, Helmut Rötzsch, Hans-Martin Plesske: Anton Graff und seine Buchhändlerporträts. Dt. Bücherei, 1965.
  • Ekhart Berckenhagen: Graff, Anton. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, ISBN 3-428-00187-7, S. 729 f. (Digitalisat).
  • Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967 (Catalogue raisonné).
  • Peter Betthausen: Graff – Maler und Werk. Verlag der Kunst, Dresden 1973.
  • Ernest Giddey, Fribourg (Hrsg.): Préromantisme en Suisse? Editions Universitaires, 1982 (Colloques de la Société Suisse des Sciences Humaines).
  • Helmut Börsch-Supan: Die Deutsche Malerei von Anton Graff bis Hans von Marées 1760–1870. Verlag C. H. Beck, 1988.
  • Martin Bircher, Gisold Lammel (Hrsg.): Helvetien in Deutschland. Schweizer Kunst aus Residenzen deutscher Klassik 1770–1830. Städtische Galerie zum Strauhof, Zürich 1990–1991; Hällisch-Fränkisches Museum, Schwäbisch Hall 1991.
  • Roland Kanz: Dichter und Denker im Porträt. Spurengänge zur deutschen Porträtkultur des 18. Jahrhunderts. Deutscher Kunstverlag, München 1993.
  • Jane Turner (Hrsg.): The Dictionary of Art. (34 volumes). Macmillan, London; Grove, New York 1996.
  • Hans Ost: Melodram und Malerei im 18. Jahrhundert: Anton Graffs Bildnis der Esther Charlotte Brandes als Ariadne auf Naxos. Faste Michael Verlag, 2002.
  • Marc Fehlmann und Birgit Verwiebe (Hrsg.): Anton Graff: Gesichter einer Epoche. (Ausstellungskatalog: Museum Oskar Reinhart, Winterthur; Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin.) Hirmer, München 2013.
  • Robert Eberhardt (Hrsg.): Anton Graff – Porträts eines Porträtisten. Wolff Verlag, Berlin 2013.
  • Harry Joelson-Srohbach: Anton Graff und seine Heimatstadt Winterthur. In: Zeitschrift für schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, Bd. 70, 2013, S. 123–138.
Commons: Anton Graff – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 154.
  2. Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 7.
  3. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 47f. (Katalog der Werke)
  4. Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 8.
  5. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 34.
  6. Otto Waser: Anton Graff. Verlag Huber, Frauenfeld/Leipzig 1926, S. 12.
  7. Otto Waser: Anton Graff. Verlag Huber, Frauenfeld/Leipzig 1926, S. 13.
  8. Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 10.
  9. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 11.
  10. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 352.
  11. Ulrich Hegner: Ulrich Hegner’s gesammelte Schriften. Aus dem Leben eines Geringen (Fünfter Band, Kapitel: Leben Anton Graff’s von Winterthur, königl. Sächsischen Hofmalers und Professors an der Maler-Akademie in Dresden, 1815.) Gedruckt und verlegt bei G. Reimer, Berlin 1830, S. 64.
  12. Joh. Caspar Füessli: Geschichte der besten Künstler in der Schweiz nebst ihren Bildnissen (3. Theil). Verlag Orell, Gessner, Füessli und Comp., Zürich 1770, S. 245.
  13. Ulrich Hegner: Ulrich Hegner’s gesammelte Schriften. Aus dem Leben eines Geringen (Fünfter Band, Kapitel: Leben Anton Graff’s von Winterthur, königl. Sächsischen Hofmalers und Professors an der Maler-Akademie in Dresden, 1815.) Gedruckt und verlegt bei G. Reimer, Berlin 1830, S. 65.
  14. Es handelt sich dabei höchstwahrscheinlich um Antoine Pesnes 1733 entstandenes, jetzt im Alten Schloss der Eremitage bei Bayreuth hängendes Friedrich-Bildnis, Inv.-Nr. 7226/6537.
  15. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 39.
  16. Joh. Caspar Füessli: Geschichte der besten Künstler in der Schweiz nebst ihren Bildnissen (3. Theil). Verlag Orell, Gessner, Füessli und Comp., Zürich 1770, S. 244.
  17. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 14.
  18. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 12.
  19. Joh. Caspar Füesslin: Geschichte der besten Künstler in der Schweiz nebst ihren Bildnissen (3. Theil). Verlag Orell, Gessner, Füessli und Comp., Zürich 1770, S. 247.
  20. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 13.
  21. Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 13.
  22. Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 15.
  23. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 294.
  24. Schweizerisches Geschlechterbuch IV, Jg. 1913. Basel 1912, S. 254.
  25. Paul Leemann-van Elck: Judith Gessner: Die Gattin des Idyllendichters und Malers Salomon Gessner. Mit einer Auswahl ihrer Familienbriefe. Verlag Orell Füssli, Zürich/Leipzig 1942, S. 16.
  26. Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 17.
  27. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 152.
  28. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 15.
  29. Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 18.
  30. Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 18.
  31. Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 20.
  32. Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 23.
  33. Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 24.
  34. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 18.
  35. Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 22.
  36. Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld/Leipzig 1926, S. 29.
  37. Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld/Leipzig 1926, S. 26–30.
  38. Ulrich Hegner: Ulrich Hegner’s gesammelte Schriften. Aus dem Leben eines Geringen (Fünfter Band, Kapitel: Leben Anton Graff’s von Winterthur, königl. Sächsischen Hofmalers und Professors an der Maler-Akademie in Dresden, 1815.) Gedruckt und verlegt bei G. Reimer, Berlin 1830, S. 75f.
  39. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 36; nach Berckenhagen, S. 21, wurden 1200 Taler geboten.
  40. Otto Waser: Anton Graff. Verlag Huber, Frauenfeld/Leipzig 1926, S. 50f.
  41. Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 33.
  42. Otto Waser: Anton Graff. Verlag Huber, Frauenfeld/Leipzig 1926, S. 51.
  43. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 17.
  44. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 16.
  45. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 7.
  46. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 19.
  47. Otto Waser: Anton Graff. Verlag Huber & Co., Frauenfeld/Leipzig 1926, S. 40–61 f.
  48. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 119.
  49. Frauke Mankartz: Die Marke Friedrich: Der preußische König im zeitgenössischen Bild. In: Generaldirektion der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Friederisiko. Friedrich der Große. Die Ausstellung. Hirmer, München 2012, S. 219.
  50. Saskia Hüneke: Friedrich der Große in der Bildhauerkunst des 18. und 19. Jahrhunderts. In: Jahrbuch Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. 2 (1997/1998), S. 61 f.
  51. Frauke Mankartz: Die Marke Friedrich: Der preußische König im zeitgenössischen Bild. In: Generaldirektion der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Friederisiko. Friedrich der Große. Die Ausstellung. Hirmer, München 2012, S. 218.
  52. Otto Waser: Anton Graff. Verlag Huber, Frauenfeld/Leipzig 1926, S. 43.
  53. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 321.
  54. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 71.
  55. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 216.
  56. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 32.
  57. Ulrich Hegner: Ulrich Hegner’s gesammelte Schriften. Aus dem Leben eines Geringen (Fünfter Band, Kapitel: Leben Anton Graff’s von Winterthur, königl. Sächsischen Hofmalers und Professors an der Maler-Akademie in Dresden, 1815.) Gedruckt und verlegt bei G. Reimer, Berlin 1830, S. 79.
  58. Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 39.
  59. Theodor Heuss: Anton Graff. In: Lust der Augen. Tübingen 1960, S. 69ff (zit. nach Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 10.)
  60. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 158.
  61. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 66.
  62. Otto Waser: Anton Graff. Verlag Huber, Frauenfeld/Leipzig 1926, S. 76.
  63. Otto Waser: Anton Graff. Verlag Huber, Frauenfeld/Leipzig 1926, S. 72.
  64. Otto Waser: Anton Graff. Verlag Huber, Frauenfeld/Leipzig 1926, S. 45.
  65. Otto Waser: Anton Graff. Verlag Huber, Frauenfeld/Leipzig 1926, S. 71.
  66. Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 44.
  67. Totenmaske Friedrichs des Großen. Linda Brüggemann: Herrschaft und Tod in der frühen Neuzeit. Das Sterbe- und Begräbniszeremoniell preußischer Herrscher vom Großen Kurfürsten bis zu Friedrich Wilhelm II. (1688–1797). München 2015, S. 290–291.
  68. Otto Waser: Anton Graff. Verlag Huber, Frauenfeld/Leipzig 1926, S. 81.
  69. Otto Waser: Anton Graff. Verlag Huber, Frauenfeld/Leipzig 1926, S. 82.
  70. Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 43.
  71. Otto Waser: Anton Graff. Verlag Huber, Frauenfeld/Leipzig 1926, S. 77.
  72. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 200f.
  73. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 243.
  74. Otto Waser: Anton Graff. Verlag Huber, Frauenfeld/Leipzig 1926, S. 23.
  75. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 348.
  76. Otto Waser: Anton Graff. Verlag Huber, Frauenfeld/Leipzig 1926, S. 56.
  77. Gustav Parthey: Jugenderinnerungen. Handschrift für Freunde Band 1, Berlin Schade 1871, S. 39.
  78. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 303.
  79. Otto Waser: Anton Graff. Verlag Huber, Frauenfeld/Leipzig 1926, S. 73.
  80. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 30.
  81. Gustav Parthey: Jugenderinnerungen. Handschrift für Freunde. Band 1. Schade Berlin 1871, S. 305.
  82. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 406.
  83. Otto Waser: Anton Graff. Verlag Huber, Frauenfeld/Leipzig 1926, S. 70.
  84. Vorstand der Deutschen Jahrhundertausstellung (Hrsg.): Katalog zur „Ausstellung deutscher Kunst aus der Zeit von 1775–1875 in der Königlichen Nationalgalerie. 2. Band: Katalog der Gemälde. Berlin 1906, Kat.-Nr. 640, 641, 641a, 641b, S. 200–201.“ Verlag F. Bruckmann, München 1906. Graffsche Landschaftsbilder
  85. Otto Waser: Anton Graff. Verlag Huber, Frauenfeld/Leipzig 1926, S. 69.
  86. Otto Waser: Anton Graff. Verlag Huber, Frauenfeld/Leipzig 1926, S. 71 f.
  87. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 304.
  88. Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 27.
  89. Otto Waser: Anton Graff. Verlag Huber, Frauenfeld/Leipzig 1926, S. 60.
  90. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 35.
  91. Sieghard Liebe, Lothar Kempe: Sächsische Schweiz und Ausflüge in die Böhmische Schweiz. Brockhaus, Leipzig 1974, S. 5.
  92. Otto Waser: Anton Graff. Verlag Huber, Frauenfeld/Leipzig 1926, S. 68.
  93. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 168.
  94. Ulrich Hegner: Ulrich Hegner’s gesammelte Schriften. Aus dem Leben eines Geringen (Fünfter Band, Kapitel: Leben Anton Graff’s von Winterthur, königl. Sächsischen Hofmalers und Professors an der Maler-Akademie in Dresden, 1815.) Gedruckt und verlegt bei G. Reimer, Berlin 1830, S. 74.
  95. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 38.
  96. Otto Waser: Anton Graff. Verlag Huber, Frauenfeld/Leipzig 1926, S. 64.
  97. Otto Waser: Anton Graff. Verlag Huber, Frauenfeld/Leipzig 1926, S. 65.
  98. Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 41f.
  99. Ulrich Hegner: Ulrich Hegner’s gesammelte Schriften. Aus dem Leben eines Geringen (Fünfter Band, Kapitel: Leben Anton Graff’s von Winterthur, königl. Sächsischen Hofmalers und Professors an der Maler-Akademie in Dresden, 1815.) Gedruckt und verlegt bei G. Reimer, Berlin 1830, S. 86.
  100. Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 42.
  101. Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 39.
  102. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 174.
  103. Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 11.
  104. Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 111.
  105. Katalog der nachgelassenen Autographen-Sammlung des Königl. Bibliothekars und Directors des Kgl. historischen Museums Herrn Karl Constantin Kraukling in Dresden. Versteigerung zu Köln am 3. Dezember 1884 und folgende Tage (…) durch J.M. Heberle, Nr. 3323.
  106. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 55.
  107. Otto Waser: Anton Graff. Verlag Huber, Frauenfeld/Leipzig 1926, S. 55.
  108. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 22.
  109. Otto Waser: Anton Graff. Verlag Huber, Frauenfeld/Leipzig 1926, S. 46.
  110. „Weil doch Original wohl nicht zu haben sind.“ – Porträt / Kunst / Kopie: Die Porträtgemäldegalerie Gleims im Gleimhaus in Halberstadt.
  111. Anton Graff (1736–1813). Meisterporträts der Aufklärung – Original / Kopie / Druck. Digitaler Katalog zur Ausstellung im Gleimhaus in Halberstadt vom 19. Januar bis 7. April 2013.
  112. Ulrich Hegner: Ulrich Hegner’s gesammelte Schriften. Aus dem Leben eines Geringen (Fünfter Band, Kapitel: Leben Anton Graff’s von Winterthur, königl. Sächsischen Hofmalers und Professors an der Maler-Akademie in Dresden, 1815.) Gedruckt und verlegt bei G. Reimer, Berlin 1830, S. 77.
  113. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 28.
  114. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 29.
  115. Otto Waser: Anton Graff. Verlag Huber, Frauenfeld/Leipzig 1926, S. 57.
  116. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 27.
  117. Otto Waser: Anton Graff. Verlag Huber, Frauenfeld/Leipzig 1926, S. 6.
  118. Joh. Caspar Füessli: Geschichte der besten Künstler in der Schweiz nebst ihren Bildnissen (3. Theil). Verlag Orell, Gessner, Füessli und Comp., Zürich 1770, S. 240–248.
  119. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 87.
  120. Richard Muther: Anton Graff – Ein Beitrag zur Kunstgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1881, S. 25f.
  121. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 24.
  122. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 33.
  123. Johann Christian Hasche: Magazin der Sächsischen Geschichte, Erstes Stück, Revision der ausgestellten Kunstacademie Werke. Dresden 1784, S. 137.
  124. Anton-Graff-Straße in Dresden
  125. Graffwege in Deutschland, abgerufen am 9. Oktober 2016.
  126. Vorstand der Deutschen Jahrhundertausstellung (Hrsg.): Katalog zur „Ausstellung deutscher Kunst aus der Zeit von 1775–1875 in der Königlichen Nationalgalerie. 2. Band: Katalog der Gemälde. Berlin 1906, Kat.-Nr. 640, 641, 641a, 641b, S. 200–201.“ Verlag F. Bruckmann, München 1906. Graffsche Landschaftsbilder
  127. Bienert-Villa
  128. Otto Waser: Anton Graff. Verlag Huber, Frauenfeld/Leipzig 1926, S. 7–8.
  129. Neue Impulse am Stadtgarten: Fehlmanns Winterthurer Einstand. Neue Zürcher Zeitung, Zürcher Kultur, 9. Juli 2012.
  130. Nationalgalerie Staatliche Museen zu Berlin: Anton Graff – Gesichter einer Epoche. Letztes Wochenende – Pressemitteilung 2, 20. Februar 2013.
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