Großzügigkeit
Großzügigkeit gilt als eine Tugend.
Wesen
Sie besteht darin, ohne Verpflichtung oder Zwang, anderen Leistungen oder Werte in einem Umfang zukommen zu lassen, die über das normale Maß oder das üblicherweise zu Erwartende hinausgehen. Im Allgemeinen gilt Großzügigkeit auch nicht als kalkuliert taktisches Verhalten, das mit adäquaten Gegenleistungen rechnet oder diese herbeiführen will. Das schließt aber nicht aus, dass solche Gegenleistungen erbracht werden oder üblich sind (siehe etwa den Potlatch bei indianischen Völkern).
Beschreibung
Der Großzügige hängt nicht an Kleinigkeiten oder sieht über Unwichtiges oder Fehler von anderen hinweg.[1] In der Architektur meint Großzügigkeit ein Bau mit großen, luftigen Räumen. Aristoteles sieht in der Charaktertugend der Großzügigkeit (eleutheriotes) die rechte Mitte zwischen Verschwendungssucht (asotia) und Knausrigkeit bzw. Geiz (aneleutheria).[2]
Literatur
- Helmuth Berking, Schenken. Zur Anthropologie des Gebens, Frankfurt/M./New York 1996
- Tibor R. Machan, Generosity. Virtue in Civil Society, Washington 1998
- Tor Nørretranders, Über die Entstehung von Sex durch generöses Verhalten. Warum wir Schönes lieben und Gutes tun. Reinbek 2006
- Thomas Ramge, Nach der Ego-Gesellschaft. Wer gibt gewinnt – Die neue Kultur der Großzügigkeit, München und Zürich 2006
Weblinks
Einzelnachweise
- Knaur: Das deutsche Wörterbuch, lexikografisches Institut München 1985, Seite 477
- Janin Huse: Die Mesotes-Lehre des Aristoteles: Darstellung und Probleme. GRIN Verlag, 2011, ISBN 978-3-656-03528-2, S. 4 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).