1000-km-Rennen von Brands Hatch 1971

Das 1000-km-Rennen von Brands Hatch 1971, auch BOAC 1000 Kilometres World Championship Sports Car Race, Brands Hatch, fand am 4. April in Brands Hatch statt und war der vierte Wertungslauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft dieses Jahres.

Vor dem Rennen

Das Rennen in Brands Hatch war 1971 der vierte Wertungslauf der Meisterschaft. Die Saison begann im Januar mit dem 1000-km-Rennen von Buenos Aires auf dem Autódromo Municipal de Buenos Aires. Während des Rennens verunglückte Ignazio Giunti im Ferrari 312PB tödlich, nachdem er mit dem von Jean-Pierre Beltoise geschobenen Matra MS660 kollidiert war. Gesamtsieger waren Jo Siffert und Derek Bell im Porsche 917K.

Es folgten die beiden Frühjahrsrennen in den Vereinigten Staaten. Das 24-Stunden-Rennen von Daytona gewannen Pedro Rodríguez und Jackie Oliver im Porsche 917K und beim 12-Stunden-Rennen von Sebring blieben Vic Elford und Gérard Larrousse (ebenfalls im Porsche 917K) siegreich.

Das Rennen

Auch zum Rennen in Brands Hatch reiste das Team von John Wyer mit zwei Porsche 917K und den Stammbesatzungen Jo Siffert/Derek Bell und Pedro Rodríguez/Jackie Oliver an. Zwei weitere 917K meldete Hans-Dieter Dechent für sein Martini Rossi Racing Team. Neben Gijs van Lennep, Gérard Larrousse und Vic Elford gehörte auch Brian Redman zur Fahrermannschaft. Redman war nach dem Ablauf der Saison 1970 überraschend zurückgetreten und gab nach nur drei Monaten als Verkaufsleiter von Volkswagen in Südafrika ein Comeback als Fahrer. Ferrari meldete einen 312PB für Jacky Ickx und Clay Regazzoni und Autodelta zwei Alfa Romeo T33/3-71 für Henri Pescarolo/Andrea de Adamich sowie Rolf Stommelen/Toine Hezemans.

Für Alfa Romeo endete das 1000-km-Rennen mit einem unerwarteten Erfolg. Seit sich der italienische Hersteller Ende 1951 nach dem Sieg von Juan Manuel Fangio beim Großen Preis von Spanien aus der Formel 1 zurückgezogen hatte, gab es bis Brands Hatch keinen nennenswerten Sieg mehr. Begünstigt wurde der Erfolg durch technische Probleme der Konkurrenz. Als Henri Pescarolo nach einer Fahrzeit von 6:24:32,200 Stunden als Erster abgewinkt wurde, hatten er und Teamkollege de Adamich einen Vorsprung von drei Runden auf den Ferrari von Ickx und Regazzoni. Dritte wurden Siffert und Bell im Porsche 917K. Siffert hatte nach einem Boxenstopp ein schlecht montiertes Rad verloren und beim folgenden Stopp sieben Runden eingebüßt. Eine Runde konnte das Duo bis zum Rennende wieder aufholen. Rolf Stommelen und Toine Hezemans hatten bereits eine Runde Vorsprung auf die Alfa-Romeo-Teamkollegen, als deren T33/3-71 in der 183 Runde mit einem Motorschaden ausrollte.

Ergebnisse

Schlussklassement

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Fahrzeug Runden
1 P 3.0 54 Italien Autodelta S.p.A. Italien Andrea de Adamich
Frankreich Henri Pescarolo
Alfa Romeo T33/3-71 235
2 P 3.0 51 Italien Ferrari S.p.A. S.E.F.A.C. Belgien Jacky Ickx
Schweiz Clay Regazzoni
Ferrari 312PB 232
3 S 5.0 6 Vereinigtes Konigreich J. W. Automotive Engineering Schweiz Jo Siffert
Vereinigtes Konigreich Derek Bell
Porsche 917K 229
4 S 5.0 1 Schweiz Herbert Müller Racing Schweiz Herbert Müller
Schweiz René Herzog
Ferrari 512M 228
5 S 5.0 3 Spanien 1945 Escuderia Montjuich Vereinigtes Konigreich David Hobbs
Spanien 1945 José Juncadella
Ferrari 512M 227
6 S 5.0 10 Deutschland Team Auto Usdau Deutschland Reinhold Joest
Deutschland Willi Kauhsen
Porsche 917K 221
7 P 2.0 74 Vereinigtes Konigreich D. A. R. T. Racing with Castrol Vereinigtes Konigreich John Miles
Vereinigtes Konigreich Graham Birrell
Chevron B19 219
8 P 2.0 69 Schweiz Filipinetti Schweden Jo Bonnier
Vereinigtes Konigreich Peter Westbury
Lola T212 218
9 S 5.0 9 Deutschland Martini Rossi Racing Team Niederlande Gijs van Lennep
Frankreich Gérard Larrousse
Porsche 917K 216
10 P 3.0 53 Deutschland Team Auto Usdau Deutschland Hans-Dieter Weigel
Schweiz Dieter Spoerry
Porsche 908/02 210
11 P 2.0 71 Vereinigtes Konigreich The Paul Watson Race Organisation Vereinigtes Konigreich David Farnell
Vereinigtes Konigreich Peter Crossley
Lola T210 209
12 S 2.0 24 Vereinigtes Konigreich The Paul Watson Race Organisation Vereinigtes Konigreich Andrew Fletcher
Vereinigtes Konigreich Willie Tuckett
Chevron B16 205
13 S 2.0 21 Vereinigtes Konigreich Brian Robinson Vereinigtes Konigreich Brian Robinson
Vereinigtes Konigreich Barrie Maskell
Chevron B16 202
14 P 2.0 68 Vereinigtes Konigreich Ecurie Evergreen Vereinigte Staaten David Weir
Vereinigtes Konigreich Mike Walton
Lola T210 199
15 S 2.0 22 Vereinigtes Konigreich Red Rose Racing Vereinigtes Konigreich Ken Walker
Vereinigtes Konigreich John Bridges
Chevron B16 185
16 P 3.0 55 Italien Autodelta S.p.A. Deutschland Rolf Stommelen
Niederlande Toine Hezemans
Alfa Romeo T33/3-71 183
Ausgefallen
17 P 2.0 79 Vereinigtes Konigreich Speed Sport Motorbooks Vereinigtes Konigreich Roger Heavens
Vereinigtes Konigreich Mike Garton
Chevron B16 114
18 S 5.0 8 Deutschland Martini Rossi Racing Team Vereinigtes Konigreich Vic Elford
Vereinigtes Konigreich Brian Redman
Porsche 917K 104
19 S 2.0 25 Vereinigtes Konigreich Intertech Steering Wheels Vereinigtes Konigreich Trevor Twaites
Vereinigtes Konigreich Peter Smith
Chevron B16 90
20 S 5.0 7 Vereinigtes Konigreich J. W. Automotive Engineering Mexiko Pedro Rodríguez
Vereinigtes Konigreich Jackie Oliver
Porsche 917K 79
21 P 2.0 73 Vereinigtes Konigreich Worcestershire Racing Association Vereinigtes Konigreich John Burton
Vereinigtes Konigreich John Bamford
Chevron B19 63
22 P 2.0 66 Vereinigtes Konigreich Huron Auto Racing Developments Ltd. Vereinigtes Konigreich Shaun Jackson
Vereinigtes Konigreich Roger Enever
Huron 4A 57
23 P 2.0 63 Vereinigtes Konigreich Speed Sport Motobooks Vereinigtes Konigreich Bill McGovern
Vereinigtes Konigreich Martin Ridehalgh
Dulon LD11P 47
24 P 2.0 77 Vereinigtes Konigreich Martin Racing Developments Vereinigtes Konigreich Brian Martin
Niederlande Ed Swart
Martin BM8 28
Nicht gestartet
25 P 2.0 67 Vereinigtes Konigreich Ecurie Evergreen Vereinigtes Konigreich Alain de Cadenet
Italien Francesco Ghezzi
Lola T210 1
26 P 2.0 75 Vereinigtes Konigreich The Paul Watson Race Organisation Vereinigtes Konigreich Terry Croker
Vereinigtes Konigreich Richard Shardlow
Chevron B19 2
27 S 5.0 T Vereinigtes Konigreich J. W. Automotive Vereinigtes Konigreich Derek Bell Porsche 917K 3
28 S 5.0 4 Vereinigtes Konigreich Mike Coombe Australien Brian Muir
Vereinigtes Konigreich Guy Edwards
Lola T70 Mk.3B GT 4
29 S 5.0 5 Bahamas Grand Bahama Racing Vereinigtes Konigreich Ray Allen
Vereinigtes Konigreich Tony Trimmer
Vereinigtes Konigreich Tim Stock
Lola T70 Mk.3B GT 5

1 Unfall im Training 2 Motorschaden im Training 3 Trainingswagen 4 Motorschaden im Training 5 Vom Veranstalter zurückgewiesen

Nur in der Meldeliste

Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Chassis
30 S 5.0 2 Schweiz Herbert Müller Racing Schweiz Roland Kistler Ferrari 512M
31 P 3.0 52 Frankreich Son Auto Frankreich Guy Chasseuil
Frankreich Claude Ballot-Léna
Porsche 908/02
32 P 3.0 56 Vereinigtes Konigreich Lenham-Hurst Racing Vereinigtes Konigreich Ray Calcutt
Vereinigtes Konigreich Roger Hurst
Lenham P71
33 P 2.0 61 Vereinigtes Konigreich Tony Beeson Vereinigtes Konigreich Tony Beeson Gropa CMC
34 P 2.0 62 Vereinigtes Konigreich Jack Wheeler Vereinigtes Konigreich Hugh Dibley
Vereinigtes Konigreich Martin Davidson
Vereinigtes Konigreich Jack Wheeler
Daren Mk.3
35 P 2.0 64 Schweiz Herbert Müller Racing Schweiz Syd Fox Huron 4A
36 P 2.0 65 Vereinigtes Konigreich Camel Filters Team Huron Vereinigtes Konigreich Roger Enever
Vereinigtes Konigreich Clive Baker
Huron 4A
37 P 2.0 70 Vereinigtes Konigreich Phillips Autoradio Vereinigtes Konigreich Guy Edwards
Vereinigtes Konigreich Mike Franey
Lola T212
38 P 2.0 72 Vereinigtes Konigreich Chevron Racing Team Vereinigtes Konigreich Chris Craft Chevron B19
39 P 2.0 76 Vereinigtes Konigreich Martin Racing Developments Vereinigtes Konigreich Peter Gaydon
Vereinigtes Konigreich Edward Negus
Martin BM8
40 P 2.0 78 Vereinigtes Konigreich Ken Appleby Vereinigtes Konigreich Ken Appleby Costin Amigo

Klassensieger

Klasse Fahrer Fahrer Fahrzeug Platzierung im Gesamtklassement
P 3.0 Italien Andrea de Adamich Frankreich Henri Pescarolo Alfa Romeo T33/3-71 Gesamtsieg
P 2.0 Vereinigtes Konigreich John Miles Vereinigtes Konigreich Graham Birrell Chevron B19 Rang 7
S 5.0 Schweiz Jo Siffert Vereinigtes Konigreich Derek Bell Porsche 917K Rang 3
S 2.0 Vereinigtes Konigreich Andrew Fletcher Vereinigtes Konigreich Willie Tuckett Chevron B12 Rang 12

Renndaten

  • Gemeldet: 40
  • Gestartet: 24
  • Gewertet: 16
  • Rennklassen: 4
  • Zuschauer: unbekannt
  • Wetter am Renntag: kalt und dunstig
  • Streckenlänge: 4,265 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 6:24:32,200 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 235
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 1612,912 km
  • Siegerschnitt: 156,378 km/h
  • Pole Position: Clay Regazzoni – Ferrari 312PB (#51) – 1:27,400 = 175,655 km/h
  • Schnellste Rennrunde: unbekannt
  • Rennserie: 4. Lauf zur Sportwagen-Weltmeisterschaft 1971
  • Rennserie: 2. Lauf zur Spanischen Rundstrecken-Meisterschaft 1971

Literatur

  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.
Vorgängerrennen
12-Stunden-Rennen von Sebring 1971
Sportwagen-Weltmeisterschaft Nachfolgerennen
1000-km-Rennen von Monza 1971
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