Chevron B16

Der Chevron B16 w​urde 1969 v​on dem britischen Rennwagenhersteller Chevron a​ls zweisitziger Rennsportwagen für d​ie Marken-Weltmeisterschaft entwickelt. Gleich d​en ersten Einsatz, d​as 500-km-Rennen a​uf dem Nürburgring, a​m 7. September 1969, gewann Brian Redman i​n der Zeit v​on 3:13:01,6 Stunden.[2] Den letzten Sieg m​it einem Chevron B16 erzielte Clemens Schickentanz a​m 11. Juli 1971 b​eim Sportwagenrennen a​uf dem Norisring.[3]

Chevron
Chevron B16
Chevron B16
B16[1]
Produktionszeitraum: 1969–1970
Klasse: Rennwagen
Karosserieversionen: Coupé
Motoren: Ottomotoren:
1,6–2,0 Liter
Länge: 3937 mm
Breite: 1778 mm
Höhe: 940 mm
Radstand: 2362 mm
Leergewicht: 590 kg
Vorgängermodell B8
Nachfolgemodell B19
Chevron B 16, Baujahr 1969

Technik und Exemplare

Als Chassis verwendete Derek Bennett (1933–1978), wie beim Vorgänger B8, eine Gitterrohrkonstruktion mit aussteifenden Blechen aus Stahl und Aluminium. Das Fahrwerk mit Doppelquerlenkern an allen Rädern entsprach dem Üblichen. Derek Bennett entwarf auch die Karosserie aus glasfaserverstärktem Kunststoff, die von Specialised Mouldings gefertigt wurde. Angetrieben wurden die ersten Wagen von einem 1,6-Liter-Ford-Cosworth-FVA-Motor der Formel 2. Dank des persönlichen Kontaktes zwischen Bennett und Keith Duckworth wurde der Cosworth-Motor mit 1598 cm³ Hubraum überarbeitet. Ein auf 1790 cm³ vergrößerter Hubraum ergab bei diesem Motor eine höhere Leistung von 235 bhp (175 kW) bei 8750 min−1.[4] 18 Exemplare wurde von diesem Motor an Chevron geliefert, später wurden auch ein BMW-M-10-Motor mit 2 Liter Hubraum und ein Mazda-Wankelmotor eingesetzt.[5][6] Insgesamt wurden 23 Chevron B16 gebaut, der als einer der schönsten Chevron-Sportwagen gilt.[7] 2013 wurde bei einer Auktion in London ein Chevron B16 für knapp 270.000 Pfund Sterling verkauft. Kit-Car-Nachbauten des Chevron B16 wurden in den 1990er Jahren angeboten.[8]

B16-Spyder

Als Einzelstück w​urde 1970 d​er einsitzige u​nd offene Chevron B16-Spyder m​it 1790-cm³-Cosworth-Motor ebenfalls v​on Brian Redman erfolgreich b​ei der Sportwagen-Europameisterschaft i​n der 2-Liter-Klasse eingesetzt.[9][10]

500-km-Rennen auf dem Nürburgring

Die Favoriten d​es 500-km-Rennens 1969 a​uf dem Nürburgring w​aren drei Abarth, e​in Prototyp u​nd zwei Sportwagen, m​it den Fahrern Johannes Ortner, Toine Hezemans u​nd Gijs v​an Lennep, d​ie bereits a​m Freitag derart g​ute Zeiten erzielten, d​ass sie a​uf das Samstagstraining verzichteten. Doch a​m Samstag f​uhr Brian Redman i​m neuen Chevron B16 m​it 1,6-Liter-Motor e​ine Runde i​n 8:33,5 Minuten u​nd damit i​n einer 5,6 Sekunden kürzeren Zeit a​ls Hezemans m​it dem 2-Liter-Abarth. Im Rennen führte Redman v​on Anfang b​is Schluss u​nd fuhr m​it 8:40,4 Minuten d​ie schnellste Runde. Die Plätze z​wei bis fünf belegten d​ie Abarth-Fahrer Hezemans, v​on Lennep u​nd Ortner s​owie Herbert Schultze a​uf Alfa Romeo Tipo 33. Im Gegensatz z​u Langstreckenrennen bewältigten d​ie Fahrer d​ie 500 Kilometer o​hne Ablösung.[2]

Technische Daten

Kenngrößen Chevron B 16 BMW (1969/70)
MotorBMW M 10, Reihenvierzylinder
Hubraum1990,8 cm³
Bohrung × Hub89 × 80 mm
Leistung220 PS (160 kW) bei 7800/min
Max. Drehmoment210 Nm bei 6630/min
GemischaufbereitungVergaser Weber 45 DCOE
GetriebeFünfganggetriebe, Hewland FT 200
Hinterradantrieb
KarosserieGlasfaserverstärkter Kunststoff (Fiberglas)
Radaufhängung vornDoppelquerlenker
Radaufhängung hintenumgedrehter Dreieckslenker unten, Querlenker oben,
Diagonallenker oben und unten[11]
LenkungZahnstangenlenkung
BremsenScheiben, Ø vorn 272 mm, hinten 262 mm
Radstand2340 mm
Reifengrößevorn 8.2/20 × 13, hinten 13.0/25,5 × 13
Maße L × B × H4113 × 1680 × 920 mm
Leergewicht (ohne Fahrer)660 kg

Literatur

David Gordon: Chevron. The Derek Bennett Story. Patrick Stephens Limited, Haynes & Co. Ltd., 1991, ISBN 1-85260-318-6.

Commons: Chevron B16 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. ultimatecarpage.com Chevron B16 Cosworth (abgerufen am 9. August 2014)
  2. ams, Heft 20/1969, S. 104–108.
  3. David Gordon: Chevron. S. 261
  4. ultimatecarpage.com Chevron B16 Cosworth (abgerufen am 9. August 2014)
  5. David Gordon: Chevron. S. 254
  6. Erich Kahnt: Kam, sah, siegte. In Curbs Nr. 13, Juni 2016, S. 62.
  7. David Gordon: Chevron. S. 97
  8. Steve Hole: A–Z of Kit Cars. Haynes Publishing, 2012, ISBN 978-1-84425-677-8, S. 56.
  9. David Gordon: Chevron. S. 254
  10. ultimatecarpage.com Chevron B16-Spyder (abgerufen am 9. August 2014)
  11. https://www.ultimatecarpage.com/spec/4982/Chevron-B16-Spyder-Cosworth.html
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