Albi
Albi ist eine französische Gemeinde und die Hauptstadt des Départements Tarn in der Region Okzitanien mit 48.902 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2019). Albi ist Sitz eines katholischen Erzbischofs. 2010 wurde das Ensemble des Bischofsviertels in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. Die Einwohner werden Albigenser (französisch: Albigeois) genannt.
Albi | ||
---|---|---|
Staat | Frankreich | |
Region | Okzitanien | |
Département (Nr.) | Tarn (Präfektur) (81) | |
Arrondissement | Albi | |
Kanton | Albi-1, Albi-2, Albi-3, Albi-4 | |
Gemeindeverband | Albigeois | |
Koordinaten | 43° 56′ N, 2° 9′ O | |
Höhe | 130–308 m | |
Fläche | 45,01 km² | |
Einwohner | 48.902 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 1.086 Einw./km² | |
Postleitzahl | 81000 | |
INSEE-Code | 81004 | |
Website | Stadt Albi | |
Stadtansicht mit der Kathedrale Sainte-Cécile |
Geografie
Albi liegt rund 80 Kilometer nordöstlich von Toulouse in der Mitte Südfrankreichs. Durch Albi fließt der Fluss Tarn.
Geschichte
Bereits die Römer haben eine Stadt namens Civitas Albiensium angelegt. Im Jahre 843 übernahm Karl der Kahle die Herrschaft über die Stadt.
Nach Albi wird die religiöse Gemeinschaft der Katharer, die im Mittelalter schweren Verfolgungen durch die Kirche ausgesetzt war, auch Albigenser genannt. In den Albigenserkriegen zwischen 1209 und 1229 wurde Albi beinahe vollständig zerstört.
Im Jahre 1678 wurde die Stadt Sitz eines Erzbischofs, seit 1790 ist sie Präfektur des Départements Tarn. Von 1943 bis 1944 war Albi Sitz einer Garnison der Wehrmacht.
Wappen
Blasonierung: „In Rot ein goldener hersehender laufender Löwe auf einer gemauerten silbernen Zinnenmauer mit zwei offenen Rundtoren und gezogenen silbernen Gittern. Das goldene Patriarchensteckkreuz mit Kleeblattarmenden hinter der Mauer wird rechts von einem silbernen nach außen gekehrten Halbmond mit Gesicht und links von einer goldenen gesichteten Mittagssonne begleitet.“ | |
Sehenswürdigkeiten
- Bischofsviertel (Cité épiscopale d'Albi): Das Bischofsviertel ist das Herzstück der historischen Altstadt Albis, mit der Kathedrale Sainte-Cécile, der Kirche Saint-Salvi und dem Bischofspalast (Palais de la Berbie). 2010 wurde dieses urbane Ensemble in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.
- Museum Toulouse-Lautrec d’Albi: Im Bischofspalast befindet sich ein Museum, welches dem in Albi geborenen Maler Henri de Toulouse-Lautrec gewidmet ist. Neben vielen seiner Werke sind auch zahlreiche Gemälde anderer Künstler, wie etwa Edgar Degas und Auguste Rodin, zu sehen.
Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Albi
Bildungsstätten
Landwirtschaft
Im Umkreis wird ein Großteil der Nahrungsversorgung der Stadt in Permakultur angebaut. Bis 2020 soll Albi sich durch Produkte aus einem Umkreis von 60 km komplett selbst versorgen. Damit soll die Stadt Vorbild für andere Städte in Europa sein.[1][2]
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter:
- Claude Boyer (1618–1698), Bühnenautor und Mitglied der Académie française
- Michel Le Clerc (1622–1691), Bühnenautor, Übersetzer und Mitglied der Académie française
- François Sudre (1787–1862), Musiklehrer und Erfinder der Plansprache Solresol
- Raymond Adolphe Séré de Rivières (1815–1895), Ingenieur und General
- François Combes (1816–1890), Geschichtsschreiber
- Taxile Doat (1851–1938), Keramiker
- Edouard de Perrodil (1860–1931), Radsportler, Autor und Journalist.
- Henri de Toulouse-Lautrec (1864–1901), Maler und Lithograph
- Pierre Benoit (1886–1962), Schriftsteller
- Michel Folco (* 1943), Fotograf und Schriftsteller
- Marie-Christine Boutonnet (* 1949), Politikerin
- Gérard Onesta (* 1960), Politiker, von 1999 bis 2009 Stellvertretender Präsident des Europäischen Parlaments
- Anne Zenoni (* 1971), Fußballnationalspielerin
- Cédric Coutouly (* 1980), Radrennfahrer
- Lilian Calmejane (* 1992), Radrennfahrer
- Billal Bennama (* 1998), Boxer
- Alexa Lemitre (* 1998), Hindernisläuferin
Personen mit Beziehung zur Stadt:
- Pierre Amalric (1923–1999), französischer Augenarzt und Geschichtswissenschaftler
- Jean-François de Lapérouse (1741–1788), Seefahrer, Weltumsegler und Geograph, im Château de Gô bei Albi geboren. In Albi ist ein Gymnasium nach ihm benannt
- Georges Pompidou (1911–1974), Politiker und Staatspräsident; verbrachte seine Schulzeit in Albi
- Statue am Palast Berbie
- Kirchturm der
Kathedrale Sainte-Cécile - Kathedrale Ste.-Cécile, Südseite
- Alte Brücke (Pont Vieux) über den Tarn in Albi
- Garten des
Palais de la Berbie - Henri Toulouse-Lautrec: Yvette Guilbert salue le public (1894), Gouache, 48 cm × 28 cm, „Musée Toulouse-Lautrec“
Städtepartnerschaften
Marskrater
Nach Albi ist ein Marskrater benannt.
Literatur
- Nicolas-Marie-Joseph Chapuy: Cathédrales françaises. Vues pittoresques de la cathédrale de Albi. Paris 1829 (Digitalisat)
Weblinks
- Website der Stadt Albi (französisch)
- Website über die Katharer (Albigenser)
- Musèe Toulouse-Lautrec d’Albi (frz., engl. span.)
Einzelnachweise
- Albi: Die Erste Stadt Frankreichs – Selbst: ALBI: Die erste Stadt Frankreichs – Selbstversorgung mit Lebensmitteln. In: magazine.tnn-online.net. 17. November 2016, abgerufen am 28. Juli 2018 (englisch).
- Re: Ackern für die Zukunft – ARTE. In: arte.tv. 18. September 2015, abgerufen am 28. Juli 2018.
- Albi et l'international ǀ Albi. Abgerufen am 5. April 2021.