September 2001
Dieser Artikel behandelt aktuelle Nachrichten und Ereignisse im September 2001.
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Tagesgeschehen
Samstag, 1. September 2001
Sonntag, 2. September 2001
- Victoria/Seychellen: Der seit 1977 regierende France-Albert René wird in einer Volkswahl als Präsident der Seychellen bestätigt. 54 % der Wahlberechtigten geben ihre Stimme René.[2]
Dienstag, 4. September 2001
- Kruger-Nationalpark/Südafrika: Bei einem Buschfeuer im Pretoriuskop des Kruger-Nationalpark sterben 23 Menschen, 11 werden verletzt.[3]
Donnerstag, 6. September 2001
Samstag, 8. September 2001
- Venedig/Italien: Bei den 58. Internationalen Filmfestspielen von Venedig wird der Film Monsoon Wedding der indischen Regisseurin Mira Nair mit dem Leone d'Oro prämiert.[5]
Sonntag, 9. September 2001
- New York/Vereinigte Staaten: Der australische Tennisspieler Lleyton Hewitt gewinnt bei den US Open 2001 das Finale im Herreneinzel gegen den Amerikaner Pete Sampras in drei Sätzen.[6]
Montag, 10. September 2001
- Oslo/Norwegen: Die Parlamentswahl endet für die Arbeiterpartei mit einem Verlust beim Stimmenanteil von fast 11 % gegenüber 1997. Mit 24,3 % beträgt ihr Vorsprung auf die Rechte Partei, die diesmal zweitstärkste Kraft wird, nur noch 3,1 %.[7]
Dienstag, 11. September 2001
- Manhattan, New York, Arlington County bei Washington und Shanksville (zwischen Pittsburgh und Washington) / Vereinigte Staaten: bei den Terroranschlägen (11. September 2001) steuert einer von fünf Flugzeugentführern um 8.46 Uhr Ortszeit eine Boeing 767 auf dem American-Airlines-Flug 11 in die nördliche Fassade des Nordturms des World Trade Centers in Manhattan, New York. Es kommt zur Explosion des Flugbenzins und zu Bränden in dem Hochhaus, die auch durch die sofort begonnenen Rettungsarbeiten der Feuerwehr nicht gelöscht werden können. Etwa 1,5 Stunden später stürzt dieses Gebäude als zweites ein. Weitere fünf Entführer bringen am Morgen eine weitere Boeing 767 auf dem United-Airlines-Flug 175 in ihre Gewalt. Einer von ihnen lenkt sie in die südliche Fassade des Südturms des World Trade Centers. Dort führt das Flugbenzin ebenfalls nach einer Explosion zu Bränden und zum Einsturz des Hochhauses. Durch die Terroranschläge werden in NYC 2.776 Menschen ermordet. Einer der fünf Flugzeugentführer steuert 9.37 Uhr eine Boeing 757 auf dem American-Airlines-Flug 77 in das Verteidigungsministeriums der Vereinigten Staaten (Pentagon) bei Washington, DC. Das Flugzeug explodiert im Inneren des Gebäudes. In der vierten entführten Boeing 757 des United-Airlines-Flugs 93 versuchen Passagiere ab 9.57 Uhr, in das Cockpit einzudringen. Einer der Entführer lässt die Maschine um 10.03 Uhr absichtlich abstürzen. Sie zerschellt im Gemeindegebiet von Shanksville.[8][9] Die 19 Täter, die ebenfalls sterben, haben dabei insgesamt 2.981 Menschen ermordet. Die genaueren Opferzahlen und die Angaben zu den Tätern werden erst einige Tage später festgestellt.
- Lima/Peru: Die Generalversammlung der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) verabschiedet die Interamerikanische Demokratiecharta. Sie soll einen Beitrag zur Stärkung der demokratischen Organe in den OAS-Mitgliedstaaten leisten.[10]
- Los Angeles/Vereinigte Staaten: Die Academy of Television Arts & Sciences sagt die Verleihung des Fernsehpreises Emmy am Samstag ab.[11]
Mittwoch, 12. September 2001
- Berlin/Deutschland: Zu den Terrorakten am 11. September in den Vereinigten Staaten erklärt Bundeskanzler Gerhard Schröder: „Es geht […] um die Tatsache, dass Deutschland fest an der Seite der Vereinigten Staaten steht und […] uneingeschränkte Solidarität übt.“[12]
- New York/Vereinigte Staaten: Nach 7.00 Uhr Ortszeit finden Rettungskräfte den Port-Authority-Polizisten John McLoughlin, der in einem Tunnel zwischen den beiden Hochhaustürmen des gestern eingestürzten World Trade Centers (WTC) überlebte. Gegen 12.30 Uhr Ortszeit wird Genelle Guzman-McMillan als letzte lebende Person aus den Trümmern des WTC gerettet.[13][14]
Donnerstag, 13. September 2001
- Vereinigte Staaten: Zwei Tage nach den Terroranschlägen wird der Flugverkehr in den Vereinigten Staaten unter Einschränkungen wiederaufgenommen. An den beiden größten Flughäfen von New York City hindern die Behörden mindestens acht Reisewillige aus Vorsichtsgründen am Betreten eines Flugzeugs.[15]
Freitag, 14. September 2001
- Der Tag wird in den USA als „The National Day of Prayer and Remembrance“ begangen.
- Auch weltweit finden vielerorts Schweigeminuten und erste Gedenkfeiern statt.
- Das United States Department of Defense (Verteidigungsministerium) gibt eine Vermisstenliste bekannt. 125 Personen werden vermisst: 74 Army-, 42 Navy-, 9 Defense-agency-Angehörige.
- Das Pentagon berichtet ebenfalls vom Fund beider Flugschreiber des Flugs AA 77 in den Trümmern.
- US-Präsident George W. Bush besucht New York City. Er hält unter anderem die später so genannte Rede „Bullhorn Address“ (deutsch „Megafon-Ansprache“) an die Rettungskräfte vor Ort, in welcher er sagt: „Die Leute, die diese Gebäude zum Einsturz brachten, werden bald von uns hören.“[16]
Samstag, 15. September 2001
- Mesa/Vereinigte Staaten: Der durch die Terroranschläge vier Tage zuvor aufgebrachte Frank Silva Roque läuft Amok. Er identifiziert einen Sikh namens Balbir Singh Sodhi fälschlicherweise als Muslim und erschießt ihn.[17]
Sonntag, 16. September 2001
Montag, 17. September 2001
- New York/Vereinigte Staaten: Auf die Terroranschläge vom 11. September folgt ein Einbruch der Börsenkurse. Der Aktienindex Dow Jones Industrial Average verliert 684,81 Punkte und damit so viele Punkte wie nie zuvor an einem Handelstag. In Relation zum Gesamtvolumen handelt es sich um Einbußen von 7,1 %. Das sind weit weniger als beim letzten Börsenkrach vom 19. Oktober 1987.[20]
Dienstag, 18. September 2001
- New York/Vereinigte Staaten: George Pataki, Gouverneur des Bundesstaats New York, und Rudy Giuliani, Bürgermeister von New York City, besuchen den ehemaligen Standort der beim Anschlag vor einer Woche zerstörten Hauptgebäude des World Trade Centers. Giuliani bestätigt die Zahl von 5.000 Vermissten. Nur wenige Todesopfer, die geborgen werden, sind insoweit vollständig erhalten, dass sie identifiziert werden könnten.[21][22]
Mittwoch, 19. September 2001
- Istanbul/Türkei: Im Stadtteil Aksaray stürzt durch Tunnelarbeiten für eine U-Bahn-Linie ein Hotel ein. Mindestens zwei Menschen sterben, mehr als 40 Personen werden verletzt und zum Teil verschüttet.[23]
Freitag, 21. September 2001
- Tallinn/Estland: Das Gremium der Wahlmänner wählt Arnold Rüütel von der Partei des Landvolks zum neuen Präsidenten der Republik. Von 1991 bis 1992 war Rüütel schon einmal Staatsoberhaupt Estlands.[24]
- Toulouse/Frankreich: Bei der Explosion von Ammoniumnitrat in der Düngemittelfabrik Azote Fertilisants sterben 32 Menschen.[25]
Sonntag, 23. September 2001
- Hamburg/Deutschland: Bei der Bürgerschaftswahl erteilen die Wähler der rot-grünen Koalition unter Ortwin Runde eine Absage. Die SPD bleibt mit 36,5 % stärkste Kraft, dahinter folgt die CDU mit 26,2 %. Der Populist Ronald Schill mit seiner Partei Rechtsstaatlicher Offensive verbucht 19,4 % der Wählerstimmen.[26]
- Warschau/Polen: Bei der Parlamentswahl verliert die bisher stärkste politische Kraft, die Wahlaktion Solidarność der Rechten (AWS), alle Mandate. Im Vorfeld der Wahl lösten sich aus der AWS neben anderen die Parteien Bürgerplattform (PO) sowie Recht und Gerechtigkeit (PiS) heraus, die in der Wählergunst auf Platz 2 und 4 liegen. Sieger der Wahl ist das Bündnis der Demokratischen Linken (SLD) mit 41 % Stimmenanteil.[27]
Donnerstag, 27. September 2001
- Brüssel/Belgien: Die NATO-Operation Amber Fox (deutsch Operation Platinfuchs) in Mazedonien beginnt. Dort sind gegenwärtig 300 Soldaten aus NATO-Mitgliedstaaten im Einsatz, um die Überwindung des ethnischen Konflikts zwischen Mazedoniern und Albanern zu überwachen. Mit Amber Fox wird die Zahl der Soldaten auf rund 1.000 ansteigen.[28]
- Zug/Schweiz: Friedrich Leibacher ermordet bei einem Attentat im Parlamentsgebäude 14 Politiker mit einem Sportgewehr. Unmittelbar danach tötet er sich selbst.[29]
Freitag, 28. September 2001
- Washington, D.C./Vereinigte Staaten: US-Präsident George W. Bush unterzeichnet das Freihandelsabkommen zwischen den Vereinigten Staaten und Jordanien. Das jordanische Parlament ratifizierte den Vertrag bereits im Mai.[30]
Sonntag, 30. September 2001
- Berlin/Deutschland: Die Japanerin Naoko Takahashi stellt einen neuen Weltrekord im Damen-Marathon auf. Beim Berlin-Marathon absolviert sie die 42,195 km in 2 Stunden 19 Minuten 46 Sekunden und unterbietet damit Tegla Loroupes Bestmarke von 1999 um 57 Sekunden. Takahashi ist die erste asiatische Marathon-Weltrekordhalterin seit Einführung der Statistik 1926.[31]
Siehe auch
- Nekrolog September 2001 für Todesfälle in diesem Monat
- Liste von jährlich wiederkehrenden Gedenk- und Aktionstagen im September
- Kategorie für Gedenk-, Feier- oder Aktionstage im September
Einzelnachweise
- Tokio trauert um 44 Brandopfer. In: faz.de. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1. September 2001, abgerufen am 17. August 2021.
- France-Albert René remporte la presidentielle aux Seychelles. In: lesechos.fr. 4. September 2001, abgerufen am 10. Februar 2018 (französisch).
- Report's Findings On Tragic 2001 Kruger Fire Released. In: krugerpark.co.za. Abgerufen am 18. August 2021 (englisch).
- Andres Kahar: Pärnu Deemed Unprepared for Another Methanol Tragedy. In: err.ee. Eesti Rahvusringhääling, 12. September 2011, abgerufen am 20. August 2021 (englisch).
- Golden Lion for Best Film. In: carnivalofvenice.com, Portale di Venezia. Abgerufen am 8. September 2017 (englisch).
- Players remember events of Sept. 11. In: espn.com. 9. September 2011, abgerufen am 12. Mai 2017 (englisch): „Lleyton Hewitt of Australia won the men's title two days earlier“
- Franz Walter, Felix Butzlaff, Matthias Micus (Hrsg.): Genossen in der Krise? Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2011, ISBN 978-3-525-38000-0, S. 112.
- The 9/11 Commission Report: Final Report of the National Commission on Terrorist Attacks Upon the United States. W. W. Norton & Company, New York City 2016.
- Thomas Jäger (Hrsg.): Die Welt nach 9/11: Auswirkungen des Terrorismus auf Staatenwelt und Gesellschaft. VS Verlag, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-531-18420-3 (uni-giessen.de – ZfAS).
- Inter-American Democratic Charter. In: oas.org. 11. September 2001, abgerufen am 12. Juli 2018 (englisch).
- Emmys postponed, Latin Grammys canceled due to attacks. In: cnn.com. 12. September 2001, abgerufen am 26. April 2017 (englisch).
- „Uneingeschränkte Solidarität“. In: fr.de. 28. November 2002, abgerufen am 19. September 2016.
- Last Man Out. In: cbsnews.com. 23. November 2004, abgerufen am 23. September 2018 (englisch).
- Time: A Miracle's Cost (Memento vom 12. Februar 2003 im Internet Archive) (englisch)
- Flights resume, but situation remains tense. In: cnn.com. 14. Januar 2009, abgerufen am 28. Oktober 2018 (englisch).
- Bullhorn Address to Ground Zero Rescue Workers. In: americanrhetoric.com. 14. September 2001, abgerufen am 26. September 2018 (englisch).
- Sikh Owner Of Gas Station Is Fatally Shot In Rampage. In: nytimes.com. 17. September 2001, abgerufen am 26. April 2017 (englisch).
- dpa: Schwere Unwetter in Neapel. In: nzz.com. Neue Zürcher Zeitung, 16. September 2001, abgerufen am 21. August 2021.
- Kai Humml: Taifune in Taiwan. (pdf) Institut für Geographie, Justus-Liebig-Universität, Gießen, 2005, abgerufen am 22. August 2021.
- Biggest 1-day drops for the Dow Jones industrial average. In: cnbc.com. 5. Februar 2018, abgerufen am 10. Februar 2018 (englisch).
- un.org
- cairn-int.info
- Turkey collapse: More feared dead. In: cnn.com. CNN, 20. September 2001, abgerufen am 22. August 2021 (englisch).
- Arnold Rüütel zum neuen estnischen Präsidenten gewählt. In: derstandard.at. 21. September 2001, abgerufen am 12. Juli 2018.
- Wenn Chemieunfälle Leben auslöschen. In: nzz.ch. 28. Juli 2021, abgerufen am 29. Juli 2021.
- Freie und Hansestadt Hamburg: Landesstimmen. In: wahlen-in-deutschland.de, Valentin Schröder. Abgerufen am 2. November 2016.
- Die Ergebnisse der Parlamentswahlen in Polen vom 23. September 2001. In: kas.de. 25. September 2001, abgerufen am 26. April 2017.
- Operation Amber Fox. In: nato.int. 27. September 2001, abgerufen am 17. Januar 2018 (englisch).
- Das Attentat von Zug aus der Perspektive der Kriminaltechnik. In: nzz.ch. 2. März 2004, abgerufen am 26. April 2017.
- United States-Jordan. In: oas.org. Abgerufen am 13. Juli 2018 (englisch).
- Mutter Mikitenko geht noch einmal auf Rekordjagd. In: morgenpost.de. 27. September 2013, abgerufen am 6. August 2017.
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