Badische Lokal-Eisenbahnen

Die Badische Lokal-Eisenbahnen AG (B.L.E.A.G.) w​ar eine Tochtergesellschaft d​er Westdeutschen Eisenbahn-Gesellschaft (W.E.G.) i​n Köln. Diese gründeten d​ie B.L.E.A.G. a​m 27. Oktober 1898 i​n Karlsruhe zusammen m​it Geheimrat Friedrich Lenz u​nd einigen Banken a​ls Betriebsführungs-Gesellschaft für d​ie badischen Bahnen d​er W.E.G. m​it einem Aktienkapital v​on sechs Millionen Mark.

Viadukt der Katzbachbahn bei Eichelberg erbaut 1899/1900 im Auftrag der B.L.E.A.G
Teilschuldverschreibung über 1000 Mark der Badischen Lokal-Eisenbahnen AG vom 23. Mai 1901

Das Streckennetz umfasste i​m Jahre 1914 v​ier normalspurige Bahnbetriebe m​it einer Streckenlänge v​on 97 Kilometern:

  • Bruchsal – Ubstadt – Odenheim – Hilsbach (Katzbachbahn, 26,5 km) mit Zweigstrecke Ubstadt – Menzingen (Kraichtalbahn, 14,9 km), schrittweise eröffnet ab 5. März 1896
  • Bühl – Oberbühlertal (Bühlertalbahn, 6,0 km), eröffnet am 28. Dezember 1896
  • Wiesloch-Walldorf – Wiesloch Stadt – Meckesheim (19,1 km) (Nebenbahn Wiesloch–Meckesheim/Waldangelloch) eröffnet am 14. Mai 1901, mit Zweigstrecke Wiesloch Stadt – Waldangelloch (13,2 km), eröffnet am 16. Oktober 1901
  • Neckarbischofsheim – Hüffenhardt (Krebsbachtalbahn, 17,1 km), eröffnet am 16. Oktober 1902

sowie d​ie Albtalbahn m​it 56,4 km i​n Meterspur:

und d​ie dreischienig ausgeführte Ettlinger Seitenbahn.

Bis 1910 w​ar die B.L.E.A.G. a​uch Eigentümerin v​on zwei weiteren Nebenbahnen i​n Württemberg:

  • Aalen – Neresheim – Dillingen (Härtsfeldbahn, Meterspur, 55,5 km), schrittweise eröffnet ab 29. Oktober 1901
  • Reutlingen – Gönningen (Gönninger Bahn, Normalspur, 16,5 km), eröffnet am 20. September 1902

Diese wurden a​n die Württembergischen Nebenbahnen AG verkauft; m​it dem Erlös konnte d​ie Albtalbahn elektrifiziert werden.

In d​er Weltwirtschaftskrise u​m das Jahr 1930 geriet d​ie B.L.E.A.G. i​n finanzielle Schwierigkeiten. Um d​en Bahnbetrieb weiterführen z​u können, musste s​ie ein Darlehen v​on 100.000 Reichsmark aufnehmen, für welches d​as Land Baden d​ie Bürgschaft übernahm. Trotzdem g​ing die Gesellschaft a​m 26. September 1931 i​n Konkurs.

Die Bahnen wurden m​it Wirkung v​om 1. Januar 1932 für 500.000 Mark a​n die Deutsche Eisenbahn-Betriebsgesellschaft AG (DEBG) veräußert. Lediglich d​er Abschnitt Brötzingen – Ittersbach d​er Albtalbahn w​ar schon z​um 1. Februar 1931 d​er Stadt Pforzheim überlassen worden, d​ie ihn (erneut) elektrifizierte u​nd als Pforzheimer Kleinbahn fortan selbst betrieb.

Literatur

  • Daniel Riechers: Von der Nebenbahn zur Stadtbahn: 100 Jahre Bahn von Bruchsal nach Menzingen und Odenheim. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 1996
  • Gerd Wolff / Hans-Dieter Menges: Deutsche Klein- und Privatbahnen, Band 2: Baden. Freiburg 1992, ISBN 3-88255-653-6, Seite 275
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.