Liste der Stolpersteine in Berlin-Schöneberg
Die Liste der Stolpersteine in Berlin-Schöneberg enthält die Stolpersteine im Berliner Ortsteil Schöneberg im Bezirk Tempelhof-Schöneberg, die an das Schicksal der Menschen erinnern, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Spalten der Tabelle sind selbsterklärend. Die Tabelle erfasst insgesamt 738 Stolpersteine und ist teilweise sortierbar; die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Familiennamen.
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Bild | Name | Standort | Verlegedatum | Leben | |
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Gaston Eugen Aberlé | Cheruskerstraße 20 | 25. Apr. 2012[1] | Gaston Eugen Aberlé kam an 15. April 1912 in Neukölln auf die Welt als Sohn des Straßburgers Armand Aberlé (1880–1941) und dessen Frau Bertha geb. Grünberg (1884–1942). Er hatte einen Bruder Manfred. Gaston Aberlé wurde kaufmännischer Angestellter. Ob er heiratete und Kinder hatte, konnte nicht ermittelt werden. Meistens lebte er als Untermieter, so 1939 in der Cheruskerstraße 20 bei dem Pensionär A. Menzel. Er leistete Zwangsarbeit, zuletzt bei den Pertrix-Werken in Niederschöneweide, in denen Batterien, Taschenlampen und ab 1934 auch Patronenhülsen herstellt wurden. Am 24. Oktober 1941 wurde Gaston Aberlé nach Litzmannstadt (Lodz) verschleppt, von dort am 7. November 1941 nach Posen in ein Zwangsarbeiterlager[2] und schließlich nach Auschwitz. Es liegen Hinweise vor, wonach er überlebte.[3] Seine Eltern wurden ermordet, seinem Bruder Manfred gelang die Flucht nach Schweden.[4] Er legte 1983 für seine Eltern und seinen Bruder auf Yad Vashem zur Erinnerung Pages of Testimony an, laut diesem Gedenkblatt[5] und der Biografie auf stolpersteine-berlin.de wurde Gaston in Auschwitz ermordet. | ||
Katharina Abrahamsohn | Heilbronner Straße 21 | 29. Nov. 2021 | Katharina Lubczynski kam am 20. Mai 1889 in Berlin als Tochter des Siegfried Lubczynski und seiner Frau Henriette geborene Lubczynski zur Welt. Sie hatte eine ältere Schwester Charlotte Wally. Katharina wurde Näherin und heiratete 1919 den Rechtsanwalt Dr. Wilhelm Abrahamsohn. Die Tochter Hortense Daisy kam am 3. September 1921 zur Welt, es folgte der Sohn Günther Gerd Siegfried am 26. Oktober 1926. Die Familie wohnte ab 1930 in der Martin-Luther-Straße 54. 1932 beging Katharinas Mann Suizid. Daraufhin erlitt Katharina einen Nervenzusammenbruch. Für die Dauer ihrer Genesung befanden sich ihre Kinder zwei Jahre lang bei befreundeten Nachbarn, die dem orthodoxen Judentum angehörten. Daisy übernahm den orthodoxen Glauben, so dass es nach der Rückkehr in den mütterliche Haushalt zu Spannungen kam, während Katharina und Günther die religiösen Vorschriften lockerer befolgten. Katharina zog 1933 in die Heilbronner Straße 21 in eine 3½-Zimmer-Wohnung mit gediegener Einrichtung. Sie bereitete die Ausreise ihrer Kinder vor, die die private Waldschule Kaliski besucht hatten. Daisy besuchte Hachschara Lager und emigrierte im November 1938 nach Palästina. Günther gelangte 1939 mit einem Kindertransport nach England.[6] Katharina Abrahamsohn wurde am 25. Januar 1942 nach Riga deportiert, ihr Todesdatum ist unbekannt. Ihre Kinder trafen sich erstmals wieder 1952. Daisy hatte 1943 Shlomo Denn geheiratet, die Kinder sind Ruthi, Rachel, Mati und Avi. Daisy starb 2013. Günther Abrahamsohn nannte sich später Gunther Abrahamson, er zog nach Kanada und heiratete Inge Hamann, die ebenfalls aus Berlin stammte, er starb 2016 in Kanada.[7] | ||
Friedrich Adler | Martin-Luther-Straße 111 | 19. Aug. 2010[8] | Friedrich Adler kam am 11. Januar 1933 in Berlin als drittes Kind des Privatlehrers Dr. Alfred Adler und seiner Frau Hedwig geborene Hope zur Welt, seine Geschwister waren Heinrich und Margarete.[9] Die Familie lebte in der Martin-Luther-Straße 58 (heute 111). Sein Vater emigrierte 1936 nach Afrika, kehrte kurz nach Berlin zurück und flüchtete dann nach Rotterdam, seine Geschwister emigrierten nach England. Friedrich musste mit seiner Mutter in die Güntzelstraße 45 ziehen,[10] von dort wurden sie am 19. Januar 1942 nach Riga deportiert und dort ermordet.[11] | ||
Hedwig Adler | Martin-Luther-Straße 111 | 19. Aug. 2010[8] | Hedwig Hope kam in Köln am 13. Januar 1896 als zweites Kind des Hautarztes Dr. Otto Hope und seiner Frau Elise geborene Weißstock zur Welt.[12] Ihr Bruder Max war 1894 geboren, ihre Schwester Martha folgte 1897. 1911 wurde die Ehe ihrer Eltern geschieden, Otto Hope brachte seine geschiedene Frau Elise und die Tochter Martha in eine Anstalt. Ihr Vater heiratete ein zweites Mal: seine neue Ehefrau war gut 10 Jahre älter als Hedwig. Hedwigs Bruder Max, der Medizin studierte, beging 1918 Suizid. Im selben Jahr heiratete Hedwig den Privatlehrer Dr. phil. Alfred Adler, der einen Sohn namens Gerd mit in die Ehe brachte. Die Familie lebte zunächst in Berlin in der Landgrafenstraße, später in der Martin-Luther-Straße 58 (heute 111), wo Alfred Adler eine höhere Privatschule leitete. Das Ehepaar hatte drei Kinder: Heinrich (1920), Margarete (1923) und Friedrich (1933). Alfred Adler emigrierte bereits 1936 nach Afrika, kehrte kurz nach Berlin zurück und flüchtete 1938 zu seiner Schwester nach Rotterdam. 1947 zog er nach England, wo er 1961 starb.[13] Die Kinder Heinrich und Margarete entkamen 1939 nach England, Gerd war bereits 1935 nach Palästina ausgewandert. Zurück blieb Hedwig Adler mit dem jüngsten Sohn Friedrich. Sie musste noch in die Güntzelstraße 45 ziehen, von dort wurde sie mit ihrem 9 Jahre alten Sohn Friedrich am 19. Januar 1942 nach Riga deportiert und ermordet.[11] | ||
Wally Adler | Barbarossastraße 23 | 4. Sep. 2018 | Wally (Valli) Mokrauer kam am 30. Mai 1873 in Kattowitz auf die Welt. Ihre Eltern waren Julius Jakob Mokrauer und seine Frau Agnes geborene Lustig.[14] Ihre älteren Geschwister waren Fritz (1870) und Anna (1872), ihre jüngeren Geschwister waren Alfred (1876), Robert (1878), Cäcilie Elisabeth und Felix, (1881), Irma Irene (1887) und Gerhard (1890). Anfang des 20. Jahrhunderts zog die Familie nach Berlin. Julius Mokrauer fertigte Gasselbstzünder, Taschenfeuerzeuge usw. an, der soziale Aufstieg lässt sich an den Adressen ablesen: Gneisenaustraße, Rosenheimer Straße, Barbarossastraße. 1913 gebar Wally eine Tochter, Edith Käthe, die bereits 1915 starb. Mutter Agnes starb 1919, 1920 heiratete Wally den geschiedenen Kaufmann Arthur Adler, sie wohnten zunächst in der elterlichen Wohnung, ab 1930 in der Koppenstraße und ab 1935 in der Palisadenstraße. Im September 1942 wurde Arthur Adler aus der Prenzlauer Straße 7a nach Sachsenhausen verbracht, er wurde im KZ Auschwitz am 26. Oktober 1942 ermordet. Wally Adler wurde mit dem 2. Großen Alterstransport nach Theresienstadt deportiert,[15] sie starb am 22. Februar 1943 angeblich an Herzschwäche und Darmkatarrh.[16] Von ihren Geschwistern wurden ermordet: ihr Bruder Alfred Mokrauer, ihr Bruder Robert wurde in der Heil- und Pflegeanstalt Obrawalde durch Euthanasie ermordet, dessen Frau Elfriede und die beiden gemeinsamen Kinder Hans und Margarete kamen in Minsk um. | ||
Adolf Aftergut | Martin-Luther-Straße 2 | Dez. 2020 | |||
Fred Aftergut | Martin-Luther-Straße 2 | Dez. 2020 | |||
Gerald Pinchas Aftergut | Martin-Luther-Straße 2 | Dez. 2020 | |||
Regina Rachel Aftergut | Martin-Luther-Straße 2 | Dez. 2020 | |||
Ruth Aftergut | Martin-Luther-Straße 2 | Dez. 2020 | |||
Ernst Alexander | Dennewitzstraße 19 | 24. Nov. 2018 | Ernst Alexander kam am 1. September 1882 in Berlin als Sohn des Arztes Dr. Salusch Salomon Alexander und seiner Frau Johanna geborene Goldmann zur Welt.[17] Seine ältere Schwester war Frida. Ernst Alexander wurde Kaufmann und handelte mit Schreibwaren und Bürobedarf, zunächst von der Wohnung der Eltern in der Schillstraße aus, dann ab 1921 aus der Nettelbeckstraße 4 (heute An der Urania). Um 1933 zog Ernst Alexander mit seinem Geschäft in die Dennewitzstraße 19. 1937 soll er in die Elberfelder Straße 40 in Moabit gezogen sein, dann wurde er am 24. November 1937 verhaftet und er befand sich vom 11. Dezember 1937 bis 22. September 1938 im KZ Dachau, in den Häftlingsunterlagen ist vermerkt „Rassenschänder, Jude“. Am 22. September 1938 wurde er nach Buchenwald ins Konzentrationslager gebracht und am 24. Oktober 1940 wieder ins KZ Dachau. Dort wurde er am 29. April 1941 ermordet. Auf der Sterbeurkunde steht, dass Ernst Alexander verheiratet und geschieden war, die Ehefrau aber unbekannt sei. Todesursache sei Herz- und Kreislaufversagen.[18] Seine sterblichen Überreste wurden auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee bestattet.[19] Das Haus in der Dennewitzstraße 19 wurde in den 1980er Jahren abgerissen und existiert heute nicht mehr. | ||
Siegfried Alexander | Hewaldstraße 2 | 19. März 2014[20] | Siegfried Alexander kam am 6. Juni 1891 in Schroda/Posen in einer jüdischen Familie zur Welt.[21] Er hatte einen Bruder Leo und eine Schwester Frieda. Er wurde Kaufmann und arbeitete als Vertreter, bis 1933 für einen Spirituosenhersteller. 1934 heiratete er Hedda Rosenbaum und zog mit ihr in die Hewaldstraße 2. Der Sohn Wolfgang Michael wurde am 5. Juli 1935 geboren. Ab 1935 war Siegfried Alexander herzkrank, er wurde von seinem Bruder Dr. Leo Alexander behandelt. 1938 ließ er sich von seiner Frau Hedda scheiden, die alleine in die USA emigrierte. 1942 leistete Siegfried Alexander Zwangsarbeit bei der Firma Berliner Häuteverwertung in Lichtenberg.[22] Vor seiner Deportation am 23. Juni 1942[23] nach Minsk brachte er seinen Sohn Wolfgang Michael bei seinem Bruder Leo und dessen Frau Edith unter. Er wurde unmittelbar nach seiner Ankunft im Vernichtungslager Maly Trostinez ermordet. | ||
Wolfgang Alexander | Hewaldstraße 2 | 19. März 2014[20] | Wolfgang Alexander kam am 5. Juli 1935 in Berlin als Sohn des Kaufmanns Siegfried Alexander und seiner Frau Hedda geborene Rosenbaum zur Welt.[24] Die Familie wohnte in der Hewaldstraße 2.[25] Sein Vater wurde herzkrank und ließ sich von seiner Frau scheiden. Diese emigrierte alleine in die USA, Wolfgang blieb bei seinem Vater.[22] Bevor dieser deportiert wurde, brachte er Wolfgang bei seinem Bruder Leo und dessen Frau Edith Alexander unter. Mit diesen zusammen wurde Wolfgang Alexander am 17. Mai 1943 nach Auschwitz deportiert.[26] Er wurde nur acht Jahre alt. | ||
Elfriede Apt | Belziger Straße 30 | 16. Sep. 2003[27] | Elfriede Frieda Apt kam am 17. Mai 1884 in Zabrze/Schlesien als Tochter von Fedor Apt und seiner Frau Amalie geborene Blumenfeld auf die Welt.[28] Sie hatte zwei ältere Brüder: Ernst (1879) und Fritz (1880) sowie eine jüngere Schwester Erna (1888) und eine ältere Schwester Gertrud (1881). Die drei Schwestern blieben ledig und gingen nach Berlin. Elfriede Apt war Stenotypistin und lebte bis 1938 in Oberschöneweide, dann zog sie vermutlich zu ihrer Schwester Gertrud in die Belziger Straße 5. Sie arbeitete für die Firma Louis Schulze GmbH in der Potsdamer Straße 89. Alle drei Schwestern lebten ab 1941 in Untermiete bei Silbermann in der Aschaffenburger Straße 7, danach zogen sie in ein Zimmer in der Belziger Straße 30. Von dort wurden die Schwestern am 17. November 1941 nach Kowno/Litauen deportiert, wo sie am 25. November 1941 ermordet wurden. | ||
Erna Apt | Belziger Straße 30 | 16. Sep. 2003[29] | Erna Apt kam am 25. September 1888 in Zabrze/Oberschlesien als Tochter von Fedor Apt und seiner Frau Amalie geborene Blumenfeld auf die Welt.[30] Sie hatte zwei ältere Brüder: Ernst (1879) und Fritz (1880) und zwei ältere Schwestern: Elfriede (1884) und Gertrud (1881). Sie blieb ledig und wohnte ab 1941 mit ihren Schwestern als Untermieterin in der Aschaffenburger Straße 7 bei Silbermann, danach zogen alle drei in die Belziger Straße 30 in ein Zimmer. Die beiden Schwestern waren berufstätig und Erna Apt führte ihnen den Haushalt. Am 17. November 1941 wurde Erna Apt und ihre Schwestern nach Kowno/Litauen deportiert und dort am 25. November 1941 ermordet. | ||
Gertrud Apt | Belziger Straße 30 | 16. Sep. 2003[31] | Gertrud Apt kam am 16. Februar 1881 in Lublinitz/Oberschlesien als Tochter des Fedor Apt und seiner Frau Amalie geborene Blumenfeld zur Welt.[32] Sie hatte zwei ältere Brüder: Ernst (1879) und Fritz (1880) und zwei jüngere Schwestern: Elfriede (1884) und Erna (1888). Alle drei Schwestern blieben ledig und zogen nach Berlin. Gertrud Apt war Angestellte und lebte zunächst in der Belziger Straße unter wechselnden Hausnummern. 1935 betrieb sie eine Arbeitsstube für Wollwaren in der Belziger Straße 35. Vermutlich wohnten ab 1938 die drei Schwestern dort zusammen, bis sie gemeinsam in die Aschaffenburger Straße 7 als Untermieter zu Silbermann zogen. Vor ihrer Deportation bewohnten die Schwestern ein Zimmer in der Belziger Straße 30. Gertrud Apt war zu dieser Zeit als Heimarbeiterin tätig für die Firma Schmalfuß & Marggraff in der Kaiser-Wilhelm-Straße 51 in Berlin-Mitte. Am 17. November 1941 wurde Gertrud Apt mit ihren beiden Schwestern nach Kowno/Litauen deportiert und dort am 25. November 1941 ermordet. | ||
Jeanette Arndt | Ansbacher Straße 34 | 10. Mai 2016 | Jeanette (Netti) Arndt kam am 24. Oktober 1875 in Filehne/Posen in einer jüdischen Familie zur Welt.[33] Ihre ältere Schwester war Martha, die am 8. Oktober 1873 geboren war. Die Schwestern blieben ledig und zogen nach Berlin. Im Mai 1939 wohnte Jeanette Arndt im Sigmundshof 3;[34] sie war als Wirtschafterin tätig. Danach zog sie mit ihrer Schwester Martha als Untermieterin zu Emmi Cohn in die Ansbacher Straße 34 VH. Von dort wurde sie mit ihrer Schwester am 15. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert[35] und von dort am 19. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka. Ihr Todesdatum ist nicht bekannt. | ||
Martha Arndt | Ansbacher Straße 34 | 10. Mai 2016 | Martha Arndt kam am 8. Oktober 1873 in Filehne/Posen in einer jüdischen Familie zur Welt.[36] Ihre Schwester war Jeanette (Netti), die am 24. Oktober 1875 geboren war. Beide Schwestern blieben ledig und zogen nach Berlin. Martha war Haushaltshilfe und wohnte im Mai 1939 in der Evastraße 4.[34] Danach zog sie mit ihrer Schwester Netti als Untermieterin zu Emmi Cohn in die Ansbacher Straße 34 VH. Am 15. Juli 1942 wurde Martha Arndt zusammen mit ihrer Schwester nach Theresienstadt deportiert und von dort am 19. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka.[35] Ihr Todestag ist unbekannt. | ||
Julius Arnfeld | Martin-Luther-Straße 84 | 10. Sep. 2013[37] | |||
Hans Arnheim | Langenscheidtstraße 11 | 11. Nov. 2009[38] | Hans Arnheim kam am 8. Januar 1881 in Berlin als Sohn des Fabrikbesitzers Moritz Arnheim und seiner Frau Feodora geborene Lazarus zur Welt.[39] Er war gehörlos und von Beruf Bildhauer. Er heiratete die ebenfalls gehörlose Elisabeth Barkan.[40] Als Zwangsarbeiter war Hans Arnheim Tischler bei der Kunsttischlerei Otto Gleichner.[41] Arnheim wurde am 15. September 1942 mit dem Transport I/65 nach Theresienstadt deportiert und ermordet. Sein Todesdatum ist nicht bekannt.[42] | ||
Clara Asch | Motzstraße 27 | 18. Okt. 2011[43] | Clara Falkenstein kam am 26. Januar 1877 in Frankfurt am Main als Tochter von Emanuel Falkenstein und seiner Frau Emma geborene Cohn zur Welt.[44] Sie heiratete am 19. Januar 1899 in Berlin Martin Asch.[45] Die Kinder wurden geboren: 1900 Kurt, 1901 Hans, 1909 Ellen und 1918 Ralph. Martin Asch war Verkäufer bzw. Geschäftsreisender. Die Familie wohnte von 1920 bis 1938 in der Barbarossastraße 41, 1939 dann als Untermieter in der Münchener Straße 7 bei Fetter.[34] Aus der Motzstraße 27 wurden sie am 2. März 1943 nach Auschwitz deportiert, ihr Todesdatum ist unbekannt.[46] Ihr Sohn Hans wurde ebenfalls ermordet, über das Schicksal der anderen drei Kinder konnte nichts ermittelt werden. | ||
Hans Asch | Courbièrestraße 1 | 18. Okt. 2011[47] | Hans Asch kam am 16. Juli 1901 in Berlin als Sohn von Martin Asch und seiner Frau Clara geborene Falkenstein auf die Welt, seine Brüder waren Kurt (1900) und Ralph (1918), seine Schwester Ellen (1909).[48] Er wurde Konzertpianist, heiratete, war aber Anfang der 1940er-Jahre wieder geschieden. Er wohnte 1939 in der Lutherstraße 51 (heute Keithstraße 14) und zog dann wahrscheinlich zwangsweise als Untermieter in die Courbièrestraße 1 zu Sarah Elting. Er leistete Zwangsarbeit, zuletzt in der Spinnstofffabrik Zehlendorf AG. Am 28. August 1942 musste er die Vermögenserklärung ausfüllen und am 5. September 1942 wurde er nach Riga deportiert, wo er am 8. September 1942 ermordet wurde.[4][49] Das Haus in der Courbièrestr. 1 existiert heute nicht mehr. | ||
Martin Asch | Motzstraße 27 | 18. Okt. 2011[50] | Martin Asch kam am 10. März 1873 in Posen als Sohn von Hermann Asch und seiner Frau Jeanette geborene Neustaedter zur Welt.[51] Er heiratete am 19. Januar 1899 in Berlin Clara Falkenstein. Die Kinder wurden geboren: 1900 Kurt, 1901 Hans, 1909 Ellen und 1918 Ralph. Martin Asch war Verkäufer bzw. Geschäftsreisender. Er wohnte mit seiner Familie von 1920 bis 1938 in der Barbarossastraße 41, 1939 dann als Untermieter in der Münchener Straße 7 bei Fetter.[34] Aus der Motzstraße 27 wurde er mit seiner Frau Clara am 2. März 1943 nach Auschwitz deportiert, sein Todesdatum ist unbekannt.[52] Sein Sohn Hans wurde ebenfalls ermordet, über das Schicksal der anderen drei Kinder konnte nichts ermittelt werden. | ||
Alfred Auerbach | Treuchtlinger Straße 8 | 6. Sep. 2012[53] | Alfred Auerbach kam am 21. Juli 1896 als drittes Kind des Chaim Heymann Hermann Auerbach und seiner Frau Julie geborene Schwarz in Berlin zur Welt.[54] Er hatte eine ältere Schwester Hertha Irma, geboren am 6. Juni 1893, und einen älteren Bruder Hans, geboren am 8. November 1894. Sein Vater betrieb eine kleine Zigarettenfabrik. Die Familie lebte zunächst in der Motzstraße, Anfang der 1920er Jahre zog sie in die Haberlandstraße 3 III (ab 1938 Treuchtlinger Straße 8). 1924 starb sein Vater, vermutlich führte Alfred mit seinem Bruder die Zigarettenfabrik weiter. Die Brüder lebten weiter bei ihrer verwitweten Mutter, ihre Schwester hatte 1920 geheiratet und wohnte bei ihrem Mann. 1941 mussten Hans, Alfred und ihre Mutter ausziehen, Julie Auerbach zog in die Motzstraße 70, Hans und Alfred in die Heilbronner Straße 22. Am 29. Januar 1943 wurde Alfred Auerbach mit seinem Bruder Hans in das KZ Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[55] | ||
Hans Auerbach | Treuchtlinger Straße 8 | 6. Sep. 2012[56] | Hans Auerbach kam am 8. November 1894 als zweites Kind des Chaim Heymann Hermann Auerbach und seiner Frau Julie geborene Schwarz in Berlin zur Welt.[57] Er hatte eine ältere Schwester Hertha Irma, geboren am 6. Juni 1893, und einen jüngeren Bruder Alfred, geboren am 21. Juli 1896. Sein Vater betrieb eine kleine Zigarettenfabrik. Die Familie lebte zunächst in der Motzstraße, Anfang der 1920er Jahre zog sie in die Haberlandstraße 3 III (ab 1938 Treuchtlinger Straße 8). 1924 starb sein Vater, vermutlich führte Hans mit seinem Bruder die Zigarettenfabrik weiter. Die Brüder lebten weiter bei ihrer verwitweten Mutter, ihre Schwester hatte 1920 geheiratet und wohnte bei ihrem Mann. 1941 mussten Hans, Alfred und ihre Mutter ausziehen, Julie Auerbach zog in die Motzstraße 70, Hans und Alfred in die Heilbronner Straße 22. Am 29. Januar 1943 wurde Hans Auerbach mit seinem Bruder Alfred in das KZ Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[55] | ||
Ida Julie Auerbach | Treuchtlinger Straße 8 | 6. Sep. 2012[58] | Ida Julie Schwarz kam am 10. März 1866 in Kempen/Polen als Tochter des Gabriel Schwarz und seiner Frau Helene geborene Levy zur Welt.[59] 1892 heiratete sie in Berlin den Kaufmann Chaim Heymann Heinrich Auerbach. Dieser betrieb eine kleine Zigarettenfabrik und vertrieb Tabake. Die Kinder kamen auf die Welt: am 6. Juni 1893 Hertha Irma, am 8. November 1894 Hans und am 21. Juli 1896 Alfred. Nachdem die Familie zunächst in der Motzstraße gewohnt hatte, zog sie Anfang der 1920er Jahre in die Haberlandstraße 3 III (ab 1938 Treuchtlinger Straße 8). Kurze Zeit darauf, 1924, starb ihr Mann Hermann Auerbach. Vermutlich führten die beiden Söhne die Zigarettenfabrik weiter, Hertha Irma hatte 1920 Erich Lewkonja geheiratet, die Söhne wohnten weiter bei der verwitweten Julie Auerbach. 1941 mussten sie die Wohnung aufgeben, Julie Auerbach zog als Untermieterin zu Else Schindler in die Motzstraße 70, ihre Söhne zogen in die Heilbronner Straße 22. Zunächst wurden die Söhne am 29. Januar 1943 nach Auschwitz deportiert, Julie Auerbach wurde am 17. März 1943 nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 23. Juni 1944 ermordet wurde.[60] | ||
Anneliese Bach | Barbarossastraße 52 | 10. Nov. 2021 | |||
Gertrud Bach | Barbarossastraße 52 | 10. Nov. 2021 | |||
Hedwig Bach | Barbarossastraße 52 | 10. Nov. 2021 | |||
Hermann Bach | Barbarossastraße 52 | 10. Nov. 2021 | |||
Margaretha Bach | Barbarossastraße 52 | 10. Nov. 2021 | |||
Leo Baeck | Fritz-Elsas-Straße 15 | 11. Sep. 2012[61] | |||
Ida Baer | Stübbenstraße 1 | 24. Nov. 2018 | Ida Hofmann kam am 1. März 1874 in Altenkunstadt/Lichtenfels/Bayern als Tochter des Friedrich Hofmann und seiner Frau Rosalie geborene Midas zur Welt.[62] Sie hatte noch eine Schwester Anna, die 1875 geboren war. Ida zog nach Berlin und heiratete den Kaufmann Ivan Baer, der sich Jean Baer nannte. Am 23. März 1903 kam ihr Sohn Heinz Albert auf die Welt.[63] Die Familie wohnte in der Flensburger Straße 11 parterre. Ihr Mann hatte mit seinem Partner Martin Salomon ein Geschäft für confectionierte Pelzwaren und Rauchwaren am Hausvogteiplatz 12 (1928: Firma Baer & Salomon[64]). Das Geschäft lief gut, 1920 nannte Jean Baer sich Fabrikbesitzer. Um 1930 starb er, Ida zog 1932 in die Hewaldstraße 8, in die Nähe ihrer verwitweten Mutter Rosalie und ihrer Schwester Anna, die mit ihrem Mann auch in der Meraner Straße 8 wohnte. 1939 musste Ida Baer in die Stübbenstraße 1 ziehen, wohin ihr ihre Mutter, ihre Schwester und ihr Schwager folgten. Alle vier wurden am 17. August 1942 von dort nach Theresienstadt deportiert.[65] Als erste starb am 16. September 1942 Rosalie Hofmann, dann folgte Ida Bär am 7. November 1942, am 9. November 1942 starb Anna Berger und Alfred Berger starb dort am 11. Januar 1943. Ihr Sohn Heinz Albert war im November 1938 im KZ Dachau, kam dann aber wieder frei und emigrierte im Mai 1939 nach England. | ||
Max Baer | Winterfeldtstraße 48 (ehem. Neue Winterfeldtstraße 3a) |
19. Juni 2012[66] | Max Baer kam am 25. August 1875 in Berlin als Sohn des Benno Baer und seiner Frau Margarete geborene Schlesinger zur Welt.[67] Er war von Beruf Kaufmann und heiratete die Schneiderin Ulrike Henriette Silberstein (geb. 3. April 1877 in Berlin).[67] Die Kinder wurden geboren: Kurt Walter 1907, Werner 1911 und Dorothea. Im Dezember 1937 wurde er verhaftet und am 11. Dezember 1937 im KZ Dachau ermordet.[66] Seiner Witwe und seinen Söhnen gelang Ende 1939 die Ausreise nach Chile.[68][69][70] | ||
Lucie Ballhorn | Münchener Straße 40 | 24. Nov. 2018 | Lucie Ballhorn kam am 27. November 1916 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Max Ballhorn und seiner Frau Frieda geborene Leske zur Welt.[71] Sie hatte eine jüngere Schwester Rosemarie, die am 16. Mai 1923 geboren war. Lucie Ballhorn wurde Stenotypistin. Ihre Eltern und ihre Schwester wurden am 9. Dezember 1942 nach Auschwitz deportiert. Als ihre eigene Deportation drohte, nahm Hedwig Porschütz sie und ihre Tante Grete Seelig in ihre Zwei-Zimmer-Mansardenwohnung in der Alexanderstraße auf, neben zwei anderen Jüdinnen, die bereits dort lebten. Als die Lage kritisch wurde, besorgte Hedwig Porschütz für Lucie Ballhorn und Grete Seelig eine Unterkunft bei ihrer Mutter in der Fritz-Reuter-Straße 10. Lucie Ballhorn wurde verhaftet und am 14. Oktober 1943 nach Auschwitz deportiert.[72] Sie wurde am 8. Dezember 1943 ermordet.[73] Das Haus in der Münchener Str. 40 existiert heute nicht mehr. | ||
Erna Bamberger | Barbarossastraße 41 | 25. Aug. 2014 | Erna Lesser kam am 13. April 1889 als Tochter von Moritz Lesser und seiner Frau Rosalie geborene Meyer in Naugard/Pommern zur Welt.[74] Sie heiratete den Kaufmann Wolff (Willy) Bamberger und wohnte mit ihm in Naugard/Pommern in der Breitestraße, wo sie einen Kurzwarenladen mit dem Namen Bambergers führten, in dem sie Bänder, Schnallen, Knöpfe, Nadeln, Reißverschlüsse und etwas Kleidung verkauften. Am 12. Mai 1914 kam die Tochter Vera auf die Welt. Vermutlich in den 1920er Jahren zog die Familie nach Berlin und wohnte dort zunächst in der Stübbenstraße, ab 1925 in der Bülowstraße 43 und ab 1938 in der Barbarossastraße 41. Die Tochter Vera konnte am 30. Juni 1939 nach England fliehen. Erna Bamberger und ihr Mann wurden am 19. Februar 1943 mit dem 29. Osttransport nach Auschwitz deportiert.[75] Ihr Todesdatum ist unbekannt. | ||
Wolff Bamberger | Barbarossastraße 41 | 25. Aug. 2014 | Wolff Bamberger kam am 15. Oktober 1888 als Sohn von Michael Bamberger und seiner Frau Karoline geborene Kann in Lissa/Posen zur Welt.[76] Seine Familie nannte ihn „Willy“. Er erlernte einen kaufmännischen Beruf, heiratete Erna Lesser und wohnte mit ihr in Naugard/Posen in der Breitestraße. Dort führte er einen Kurzwarenladen mit dem Namen Bambergers, in dem Bänder, Schnallen, Knöpfe, Nadeln, Reißverschlüsse und etwas Kleidung verkauft wurden. Am 12. Mai 1914 kam die Tochter Vera auf die Welt. Vermutlich in den 1920er Jahren zog die Familie nach Berlin und wohnte dort zunächst in der Stübbenstraße, ab 1925 in der Bülowstraße 43 und ab 1938 in der Barbarossastraße 41. Die Tochter Vera konnte am 30. Juni 1939 nach England fliehen. Wolff Bamberger und seine Frau wurden am 19. Februar 1943 mit dem 29. Osttransport nach Auschwitz deportiert.[75] Sein Todesdatum ist unbekannt. | ||
Irene Bardach | Schwäbische Straße 17 | 19. Nov. 2012[77] | Irene Bruck kam am 12. Juni 1905 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Gustav Ludwig Bruck und seiner Frau Mathilde geborene Lesser zur Welt.[78] Sie heiratete 1934 den Tabakwarenhändler Willy Bardach.[79] Das Paar lebte in der Nettelbeckstraße (heute An der Urania) und in der Lutherstraße (heute Keithstraße). Am 27. November 1935 kam ihr Sohn Peter Max auf die Welt.[80] 1939 lebte die Familie in der Schwäbischen Straße 17. Vermutlich mussten Irene und Willy Bardach Zwangsarbeit leisten, sie wurden mit dem ersten Transport der Fabrikaktion am 1. März 1943 in das KZ Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[81] Das Schicksal ihres Sohnes Peter ist ungeklärt. | ||
Willy Bardach | Schwäbische Straße 17 | 19. Nov. 2012[82] | Willy Bardach kam am 17. April 1897 in Düsseldorf als Sohn des Fabrikbesitzers Max Bardach und seiner Frau Rosa geborene Poras zur Welt.[83] Er hatte eine jüngere Schwester Alma (1891). Er wurde Kaufmann und Vertreter und zog nach Berlin, wo er einen Tabakwarengroßhandel führte. 1934 heiratete er in dritter Ehe Irene Bruck, sie wohnten in der Nettelbeckstraße (heute An der Urania) und in der Lutherstraße (heute Keithstraße). Am 27. November 1935 kam ihr Sohn Peter Max auf die Welt, damals musste Willy Bardach seinen Tabakwarenhandel einstellen. Er arbeitete dann als Kraftfahrer und Vertreter. Ab 1939 lebte die Familie in der Schwäbischen Straße 17. Vermutlich mussten Irene und Willy Bardach Zwangsarbeit leisten, sie wurden mit dem ersten Transport der Fabrikaktion am 1. März 1943 in das KZ Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[84] Das Schicksal des Sohnes Peter ist ungeklärt. | ||
Erna Barnass | Grunewaldstraße 56 | 3. Sep. 2013 | Erna Levy kam am 24. Oktober 1882 in Breslau als Tochter von Mathias und Henriette Gitel Levy auf die Welt.[85] Sie hatte eine 1885 geborene Schwester Alice und einen Bruder Herbert. Ihre Mutter starb früh, ihr Vater heiratete in zweiter Ehe Natalie Herzfeld, die Halbschwester Sidonie wurde 1895 geboren. Erna Levy heiratete den am 5. Februar 1872 in Bromberg geborenen Ingenieur Adolf Barnass, die beiden Söhne wurden in Bromberg geboren: Hans 1905 und Erich 1911. Die Familie zog nach Berlin und wohnte ab 1925 in der Pfalzburger Straße 3. Adolf Barnass starb 1928, Erna Barnass arbeitete daraufhin als Vertreterin für Woll- und Seidenstrickwaren. Sie zog 1934 in die Grunewaldstraße 56, ihre Söhne Hans, ein Vertreter für Wein, und ihr Sohn Erich, der Vertreter für Woll- und Strickwaren war, wohnten ebenfalls dort. 1937 emigrierte ihr Sohn Erich nach Italien, am 19. September 1940 kam ihr Sohn Hans Julius in Berlin ums Leben, die Todesursache ist unbekannt.[86] 1941 musste Erna Barnass die Vermögenserklärung abgeben, damals arbeitete sie als Aufwärterin bei Leyser in der Martin-Luther-Straße 40.[87] Über die Sammelstelle Große Hamburger Straße wurde sie am 27. November 1941 nach Riga deportiert und am 30. November 1941 im Wald von Rumbula erschossen. | ||
Heinz Hermann Basch | Keithstraße 14 | 18. Juni 2010[88] | Heinz Hermann Basch kam am 25. April 1920 in Posen als zweites Kind von Sigismund Basch und seiner Frau Herta geborene Berlowitz in Posen zur Welt, seine ältere Schwester war Hildegard. Die Familie zog nach Berlin und lebte in einer 6-Zimmer-Wohnung in der Lutherstraße 51 (heute Keithstraße 14). Sein Vater verlor in der Wirtschaftskrise seine Anstellung, so dass er als Vertreter von Minimax Feuerlöschern den Lebensunterhalt verdienen musste. Heinz Hermann Basch war ursprünglich von Beruf Mode- und Reklamezeichner und wurde bei den Aluminiumhüttenwerken Emil Schmidt GmbH als Probeschmelzer zur Zwangsarbeit eingesetzt; seine Schwester Hildegard emigrierte 1939 nach England.[89] Heinz Hermann Basch wohnte mit seinen Eltern in der Keithstraße 14, bis sie zusammen am 14. Dezember 1942 nach Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurden.[90] | ||
Herta Basch | Keithstraße 14 | 18. Juni 2010[91] | Herta Berlowitz kam am 12. April 1894 als älteste von 5 Töchtern des Felix Pincus Berlowitz und seiner Frau Franziska geborene Friedländer in Elbing zur Welt. Ihre Schwestern waren Lotte (1896), Trude (1897), Ilse (1904) und Lucie (1908). Herta heiratete 1914 Sigismund Basch, der in Posen landwirtschaftliche Geräte herstellte. Die Kinder wurden in Posen geboren: 1915 Hildegard und 1920 Heinz Hermann. Dann zog die Familie nach Berlin, wo sie in der Lutherstraße 51 (heute Keithstraße 14) in einer 6-Zimmer-Wohnung wohnte. Sigismund Basch verlor wegen der Insolvenz seines Arbeitgebers seine Anstellung, Hertas Vater Felix Berlowitz unterstützte die Familie finanziell. Sigismund Basch übernahm eine Stelle als Vertreter für Minimax-Feuerlöscher, Herta empfand dies als sein persönliches Versagen. Hildegard konnte 1939 nach England emigrieren.[89] Herta Basch wurde am 14. Dezember 1942 mit ihrem Mann Sigismund und ihrem Sohn Heinz Hermann aus der Keithstraße 14 nach Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[92] | ||
James Basch | Eisenacher Straße 80 | 10. Juni 2010[93] | James Basch kam am 7. November 1892 in Berlin als Sohn des John Basch und seiner Frau Ida geborene Wolfsohn zur Welt.[94][95] Er hatte noch eine Schwester. Er studierte Jura und bestand das Erste Staatsexamen im Mai 1914, anschließend kämpfte er im Ersten Weltkrieg und erhielt als Frontkämpfer das Eiserne Kreuz II. Klasse. Nach dem Zweiten Staatsexamen war er in der Justiz tätig und wurde schließlich Landgerichtsrat am Landgericht II Berlin. Mit zwei Kollegen gab er den Band 7 der Erläuterungen zum BGB in der Reihe der Liebmann’schen Taschenkommentare heraus, einem Vorgänger des Palandt. Im April 1933 wurde er zwangsweise beurlaubt, verblieb als Frontkämpfer aber bis 1935 im Dienst, dann wurde auch er entlassen. Mit seiner Mutter und seiner Schwester lebte er in der Eisenacher Straße 80. Er unterhielt nicht nur diese beiden Angehörigen, sondern auch seine Freundin Lena Jaensch. Am 25. Januar 1942 wurde er nach Riga deportiert.[96] Nach einem letzten Lebenszeichen im Juni 1943 starb er zu einem unbekannten Zeitpunkt. Seine Freundin Lena Jaensch wählte im März 1942 die Flucht in den Tod.[97] | ||
Sigismund Basch | Keithstraße 14 | 18. Juni 2010[98] | Sigismund Basch kam am 13. Juni 1883 in Wollstein/Posen in einer jüdischen Familie zur Welt. Er wurde Hersteller von Landwirtschaftsmaschinen in Posen und heiratete 1914 Herta Berlowitz. Die Kinder wurden geboren: Hildegard am 10. November 1915 und Heinz Hermann am 25. April 1920. Dann zog die Familie nach Berlin und wohnte in der Lutherstraße 51 (heute Keithstraße 14) in einer 6-Zimmer-Wohnung. Sigismund Basch verlor wegen der Insolvenz seines Arbeitgebers seine Anstellung, sein Schwiegervater Felix Berlowitz unterstützte die Familie finanziell. Sigismund Basch übernahm eine Stelle als Vertreter für Minimax-Feuerlöscher, seine Frau Herta empfand dies als sein persönliches Versagen. Hildegard konnte 1939 nach England emigrieren.[89] Sigismund Basch wurde am 14. Dezember 1942 mit seiner Frau Herta und seinem Sohn Heinz Hermann aus der Keithstraße 14 nach Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[99] | ||
Werner Basch | Martin-Luther-Straße 53 (ehem. Luther-Straße 84) |
2006[100] | Werner Basch wurde am 16. Mai 1908 in Berlin geboren und war von Beruf Bankbeamter. Zum Schutz vor der Deportation wurde er als Buchhalter zur Zwangsarbeit bei der Blindenwerkstatt Otto Weidt eingesetzt. Doch am 16. Juni 1943 wurden auch Werner Basch und seine Frau Ilse nach Theresienstadt deportiert. Eine weitere Deportation in das KZ Auschwitz erfolgte für Werner Basch am 29. September 1944. Am 10. Oktober 1944 wurde er in das KZ Dachau deportiert und am 21. Dezember 1944 dort ermordet. Seine Frau Ilse wurde am 23. Oktober 1944 von Theresienstadt in das KZ Auschwitz transportiert und dort ermordet. Ihr Todesdatum ist nicht bekannt.[100] | ||
Bernhard Baum | Gotenstraße 73 | 17. März 2011[101] | Bernhard Baum kam am 12. Februar 1879 in Rößel als Sohn von Caspar Baum und Rale geborene Elson zur Welt. Am 15. April 1913 heiratete er auf dem Standesamt Schöneberg 2 die aus Dirschau stammende Johanna Lebenstein.[102] Bernhard Baum war ein wohlhabender Kaufmann und Vertreter in der Textilbranche. Er lebte mit seiner Frau im westpreußischen Filehne, dort wurden auch die beiden Töchter geboren: am 25. Februar 1914 Lilly Rahel und am 25. März 1919 Erna Pauline. Als Filehne nach den Bestimmungen des Versailler Vertrags im Januar 1920 polnisch wurde, zog Bernhard Baum mit seiner Familie nach Putzig. Im Herbst 1933 siedelte er in die Kreisstadt Schönlanke im Netzekreis über. Am 21. Februar 1940 wurde Bernhard Baum in Schneidemühl von der Gestapo inhaftiert. Nach einigen Wochen Haft wurde er nach Bielefeld in Ostwestfalen gebracht. Hier verrichtete er ab dem 6. April 1940 im Schloßhof, einem „Umschulungslager“ für Juden aus vielen Teilen des Reiches, Zwangsarbeit. Bernhard Baum wurde im Dezember 1940 wieder entlassen, er zog nach Berlin, wo sich seine Frau Johanna bereits aufhielt.[103] Auch die ältere, bereits geschiedene Tochter Lilly lebte hier, die jüngere Erna Pauline hatte 1939 emigrieren können. Zuletzt wohnte Bernhard Baum mit seiner Frau und der Tochter Lilly Krzesny in einer 3-Zimmer-Wohnung mit Balkon, WC und Badezimmer in der Gotenstraße 73, er leistete Zwangsarbeit bei der Reichsbahn am Anhalter Bahnhof. Am 1. März 1943 füllte er seine Vermögenserklärung aus, sein Vermögen wurde „zugunsten des Deutschen Reiches eingezogen“. Am 4. März 1943 wurde Bernhard Baum mit dem „34. Osttransport“ von der Putlitzstraße aus nach Auschwitz deportiert. Am 6. März 1943 mussten Bernhards Frau Johanna und seine Tochter Lilly in Berlin den nächsten Transportzug besteigen. Das Todesdatum von Bernhard Baum ist unbekannt.[104] | ||
Johanna Baum | Gotenstraße 73 | 17. März 2011[105] | Johanna Lebenstein kam am 23. Juni 1889 in Dirschau in einer jüdischen Familie zur Welt.[106] Sie heiratete 1913 in Berlin den Textilvertreter Bernhard Baum.[102] Sie lebten im westpreußischen Filehne, dort wurden auch die beiden Töchter geboren: am 25. Februar 1914 Lilly Rahel und am 25. März 1919 Erna Pauline. Als Filehne nach den Bestimmungen des Versailler Vertrags im Januar 1920 polnisch wurde, zog die Familie nach Putzig. Im Herbst 1933 siedelte sie in die Kreisstadt Schönlanke im Netzekreis über. Am 21. Februar 1940 wurde Johannas Mann Bernhard in Schneidemühl von der Gestapo inhaftiert. Nach einigen Wochen Haft wurde er nach Bielefeld in Ostwestfalen gebracht. Hier verrichtete er ab dem 6. April 1940 im Schloßhof, einem „Umschulungslager“ für Juden aus vielen Teilen des Reiches, Zwangsarbeit. Bernhard Baum wurde im Dezember 1940 wieder entlassen, er zog nach Berlin, wo sich seine Frau Johanna bereits aufhielt.[103] Auch die ältere, bereits geschiedene Tochter Lilly lebte hier, die jüngere Erna Pauline hatte 1939 emigrieren können. Zuletzt wohnte Johanna Baum mit ihrem Mann und der Tochter Lilly Krzesny in einer 3-Zimmer-Wohnung mit Balkon, WC und Badezimmer in der Gotenstraße 73. Am 4. März 1943 wurde Bernhard Baum mit dem „34. Osttransport“ von der Putlitzstraße aus nach Auschwitz deportiert. Am 6. März 1943 mussten Johanna Baum und ihre Tochter Lilly in Berlin den nächsten Transportzug besteigen. Das Todesdatum von beiden ist unbekannt. | ||
Martha Baum | Meraner Straße 8 | 23. Mai 2014 | Martha Cohn kam am 13. Dezember 1880 in Berlin zur Welt als fünftes Kind des Fleischwarenhändlers Moritz (Mendel) Cohn und seiner Frau Therese. Ihre Mutter starb, als sie zwei Jahre alt war. In den Jahren 1909/10 hatte Martha Cohn ein eigenes photographisches Atelier in der Frankfurter Allee. 1910 heiratete sie Wolf Felix Baum. Ihre beiden Töchter, Mia Mirjam und Gerda, konnten beide rechtzeitig emigrieren, Mia nach Palästina und Gerda nach Chile. Im September 1941 wurde das Ehepaar Baum aus ihrer Wohnung in der Meraner Str. 8 ausgewiesen und im Haus Nymphenburger Straße 4 bei Frau Pauline Borchardt, der letzten jüdischen Mieterin in diesem Haus, zwangseingewiesen. Von dort wurden sie am 19. Januar 1942 nach Riga deportiert, wo der Zug drei Tage später eintraf. Falls sie den Transport in ungeheizten Güterwaggons bei minus 30 bis 40 Grad überlebt haben, wurden sie vermutlich unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet. | ||
Wolf Felix Baum | Meraner Straße 8 | 23. Mai 2014 | Wolf Felix Wilhelm Baum wurde am 27. August 1875 in Samter (Szamotuły, nordwestlich von Poznań) geboren als Sohn des Schneidermeisters Moritz Baum und seiner Frau Frieda, geb. Mendel. Mit 15 Jahren kam er nach Berlin, wo er 1906 eine Großhandelsfirma für Knöpfe gründete, zuerst in der Klosterstraße, später in der Spandauer Straße und schließlich ab 1936 in der Heilige-Geist-Straße. Es muss ein gut gehendes Geschäft gewesen sein, das bis zu seiner Liquidierung 1939 bestand. Nach den Novemberpogromen war Wolf Felix Baum für mehrere Monate im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Im Herbst 1941 wurde er mit seiner Frau Martha und ihrer Schwester Hedwig Sass zusammen aus der gemeinsamen Wohnung in der Meraner Straße 8 ausgewiesen. Die Wohnung bekam ein Offizier zugewiesen. Das Ehepaar Baum und Frau Sass wurden zwangsweise im Haus Nymphenburger Straße 4 bei Frau Pauline Borchardt einquartiert, wo außer ihnen und Frau Borchardt noch deren langjährige Untermieterin Ilse Schiftan lebte. Am 19. Januar 1942 wurden das Ehepaar Baum und Hedwig Sass nach Riga deportiert und, falls sie den Transport überlebt haben, vermutlich unmittelbar nach der Ankunft dort ermordet. | ||
Camilla Becker | Motzstraße 28 | Dez. 2007[107] | Camilla Becker wurde am 6. Juni 1910 in Berlin geboren. Sie wurde als Zwangsarbeiterin bei der Firma Siemens & Halske am Nonnendamm in Berlin eingesetzt und am 12. März 1943 in das KZ Auschwitz deportiert und dort ermordet. Ihr Todesdatum ist nicht bekannt.[107] | ||
Bruno Bernhard Beermann | Hauptstraße 109 | 4. Dez. 2017 | Bruno Bernhard Beermann kam am 1. Mai 1903 in Schwerin/Warthe als Sohn des Kaufmanns David Beermann und seiner Frau Cäcilie geborene Haase zur Welt.[108] Seine Schwester Elisabeth war bereits am 5. April 1900 geboren. Die Familie zog nach Berlin, Bruno Bernhard Beermann wurde Kaufmann und lebte, nachdem sein Vater 1925 starb, weiter bei seiner Mutter in der Hauptstraße 109 III. Seine Schwester hatte den Kaufmann Hans Ekstein geheiratet, sie lebten in der Kulmbacher Straße 11. Bruno Bernhard Beermann leistete Zwangsarbeit für das Heereszeugamt im Gewerbegebiet Bessemerstraße.[109] Am 19. Februar 1943 wurde er mit dem 29. Osttransport in das KZ Auschwitz deportiert und dort ermordet. | ||
Cäcilie Beermann | Hauptstraße 109 | 4. Dez. 2017 | Cäcilie Haase kam am 1. November 1872 in Rakwitz/Posen in einer jüdischen Familie zur Welt.[110] Sie heiratete in Schwerin/Warthe den Kaufmann David Beermann. Die Kinder wurden geboren: Elisabeth (1900) und Bruno (1903). Die Familie zog nach Berlin und nachdem 1925 ihr Mann starb, zog Cäcilie Beermann mit den Kindern in die Hauptstraße 109 III in eine Drei-Zimmer-Wohnung. 1940 mussten sie als Untermieter Adolf Blumberg aufnehmen. Am 3. Oktober 1943 wurde Cäcilie Beermann mit dem Dritten Großen Alterstransport nach Theresienstadt deportiert und am 16. Mai 1944 weiter in das KZ Auschwitz, wo sie vermutlich sofort ermordet wurde.[111] Ihr Sohn Bruno Bernhard Beermann wurde am 19. Februar 1943 nach Auschwitz deportiert, ihre Tochter Elisabeth und deren Ehemann Hans Ekstein folgten mit dem Transport vom 17. März 1943 nach Theresienstadt. Kein Familienmitglied überlebte. | ||
Lina Beerwald | Barbarossastraße 43 (Ecke Münchener Straße) |
19. Nov. 2012[112] | Lina Beerwald, geborene Rubert, wurde am 2. Juli 1870 in Königsberg geboren und war von Beruf Unternehmerin.[113] Sie war verheiratet mit dem Kleiderfabrikanten Lebrecht Beerwald. Ihr Sohn Felix wurde im Jahr 1909 in Berlin geboren. Nach dem Tod ihres Mannes am 23. Mai 1922 übernahm sie die Leitung der Firma. Die Firma Lebrecht Beerwald Herrenkonfektion bestand noch bis 1939. Am 21. Juli 1942 wurde Lina Beerwald mit dem 26. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert.[114] Eine weitere Deportation erfolgte am 21. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka. Dort wurde sie ermordet. Ihr Todesdatum ist nicht bekannt. Ihr Sohn Felix emigrierte in die USA und heiratete dort. Er starb im November 1983.[112] | ||
Heinz Helmuth Behrendt | Eisenacher Straße 69 | 1. Sep. 2021 | |||
Ursel Berta Behrendt | Eisenacher Straße 69 | 1. Sep. 2021 | |||
Margit Benedik | Hauptstraße 5 | 30. Juni 2017 | Margit Benedik kam am 26. Dezember 1897 in Wien als Tochter des David Benedik und seiner Frau Rosalia geborene Schwarcz zur Welt.[115] Ihre Geschwister waren Franziska, Judith, Robert, Alexander und Maria Miriam.[116] Die Eltern zogen mit ihren Kindern nach Berlin, ab Anfang der 1920er Jahre wohnten sie in der Hauptstraße 5 Gartenhaus III. Ihr Vater betrieb eine Firma für Präzisionsmechanik und Formenbau in der Schönhauser Allee 167a. Ihre Schwester Marie heiratete den Diplom-Volkswirt Alexander Spiegelglas, deren Sohn Georg wurde am 29. November 1931 geboren.[117] Ihr Schwager Alexander emigrierte 1935 nach Palästina.[118] 1939 gelangte ihr Neffe Georg mit einem Kindertransport nach England. 1940 starben ihre Eltern David und Rosalia Benedik. Sie und ihre Schwester mussten Zwangsarbeit leisten bei Siemens & Halske AG und bei einer Firma Finker & Co., 1942 mussten sie in die Geisbergstraße 33 ziehen. Von dort wurden sie am 29. Januar 1943 nach Auschwitz deportiert, wo sie vermutlich sofort ermordet wurden.[119] | ||
Elfriede Berg | Nollendorfstraße 16 | 25. Sep. 2015 | Elfriede Neugarten kam am 14. Dezember 1886 in Dortmund-Huckarde in einer jüdischen Familie zur Welt. Sie heiratete in den 1930er Jahren den Kaufmann und Tuchhändler Julius Berg und lebte mit ihm seit 1936 in der Nollendorfstraße 16 in einer 4,5-Zimmer-Wohnung. 1939 hatten sie drei Untermieter: Isidor Pick und seine Frau Flora geborene Gallin und Röschen Lewin geborene Magner. Am 13. Juni 1942 wurde Elfriede Berg mit ihrem Mann nach Sobibor deportiert und ermordet.[120] Die Untermieter wurden im August und September nach Theresienstadt deportiert, alle wurden ermordet. Die Wohnung war nach der Deportation aller Bewohner für bombengeschädigte Berliner vorgesehen.[121] | ||
Julius Berg | Nollendorfstraße 16 | 25. Sep. 2015 | Julius Berg kam am 22. Dezember 1882 in Warburg als Sohn des Kaufmanns Lucas Berg und seiner Frau Dina geborene Grundstein zur Welt.[122] Er wurde Kaufmann und heiratete 1919 in Berlin Martha geborene Rosentreter verwitwete Jackmuss. Diese hatte von ihrem verstorbenen Mann Leopold Jackmuss einen Tuchhandel geerbt, die Fa. Jackmuss und Heinemann, Tuch engros, Versand, in der Alexanderstraße 12a, später in der Berliner Straße 99. Aus der ersten Ehe hatte Martha Berg eine Tochter, die am 28. September 1916 geborene Claire, die bereits 1930 starb. In ihrer zweiten Ehe mit Julius Berg gebar Martha Berg die Tochter Margarete Dina, geboren am 18. Dezember 1920. Ihr Mann war in der von ihr geerbten Firma tätig. Julius Berg heiratete in zweiter Ehe Elfriede Neugarten und lebte mit ihr seit dem 1. Juli 1936 in der Nollendorfstraße 16 in einer 4,5-Zimmer-Wohnung, wo er auch einen Tuchhandel betrieb. 1938 musste er seinen Betrieb einstellen und das umfangreiche Warenlager verschleudern. Der Tochter Margarete gelang die Emigration nach England. 1939 hatte Julius Berg drei Untermieter: Isidor Pick und seine Frau Flora geborene Gallin und Röschen Lewin geborene Magner. Am 13. Juni 1942 wurde Julius Berg mit seiner Frau nach Sobibor deportiert und ermordet.[123] | ||
Alfred Berger | Meraner Straße 8 | 24. Nov. 2018 | Alfred Berger kam am 29. Juni 1868 in Chorzow/Königshütte als Sohn des Isaak Berger und seiner Frau Amalie geborene Kutschnicki zur Welt.[124] Er hatte 4 Schwestern (Selma, Olga, Jenny und Marie) und zwei Brüder (Max und Josef). Er zog nach Berlin und heiratete am 17. April 1905 Anna Hofmann. Ihre Tochter Edith kam 1907 auf die Welt, starb aber bereits mit 6 Jahren.[125] Die Familie lebte in der Augsburger Straße 62. Alfred Berger gehörte die Firma „Hochstein & Berger, Damenmäntelfabrik“ in der Kronenstraße 27.1920 wohnte die Familie in der Meraner Straße 4 und zog nach einigen Jahren in die Meraner Straße 8. Dort blieben sie bis 1939, da mussten sie ihre Wohnung verlassen und zu Annas Schwester Ida Baer geborene Hofmann in die Stübbenstraße 1 ziehen. Mit Ida und mit Annas und Idas Mutter, Rosalie Hofmann, die damals 95 Jahre alt war, wurden sie am 17. August 1942 nach Theresienstadt deportiert.[65] Als erste starb am 16. September 1942 Rosalie Hofmann, dann folgte Ida Baer am 7. November 1942, am 9. November 1942 starb Anna Berger und Alfred Berger starb dort am 11. Januar 1943,[126] angeblich an Darmkatarrh. | ||
Anna Berger | Meraner Straße 8 | 24. Nov. 2018 | Anna Hofmann kam am 15. Februar 1875 in Altenkunstadt/Lichtenfels/Bayern als Tochter des Friedrich Hofmann und seiner Frau Rosalie geborene Midas auf die Welt,[127] ihre Schwester Ida wurde am 6. März 1877 geboren. Anna Hofmann zog nach Berlin und heiratete am 17. April 1905 den Damenmantelfabrikanten Alfred Berger. Ihre Tochter Edith wurde 1907 geboren, starb aber bereits 1913. Damals lebte die Familie in der Augsburger Straße 62, zog dann in die Meraner Straße 4 und einige Jahre später in die Meraner Straße 8. Dort blieben sie bis 1939, dann mussten sie ihre Wohnung verlassen und zu Annas Schwester Ida Baer und deren Mutter Rosalie Hofmann in die Stübbenstraße 1 ziehen. Mit Ida und Rosalie zusammen wurden sie am 17. August 1942 nach Theresienstadt deportiert.[65] Anna Berger starb in Theresienstadt am 9. November 1942,[128] angeblich an Darmkatarrh. | ||
Else Berger | Passauer Straße 6-7 | 12. Juli 2019 | Else Wertheim wurde am 8. Dezember 1892 in Berlin geboren, ihre Eltern waren der Kaufmann und Fabrikbesitzer Max Wertheim (geb. am 16. Juni 1851 in Wollstein Kreis Bomst) und Hulda (geb. Michaelis am 3. Februar 1862 in Sagan; gest. am 18. November 1918 in Charlottenburg) Wertheim, die am 14. Oktober 1884 in Berlin heirateten. Else hatte noch mindestens drei Geschwister, Hans (geb. am 12. September 1885, Emigration 1939 in die Niederlande, 1943 ermordet in Auschwitz),[129] Kurt (geb. am 24. Oktober 1886, Deportation 1941 in das Ghetto Lodz, Mai 1942 im Vernichtungslager Chelmno ermordet)[130] und Arthur (geb. am 3. Mai 1889, gest. am 16. März 1890). Am 17. April 1919 hat sie den Prokuristen Kurt Berger (geb. am 21. Juli 1892 in Hamburg) geheiratet und am 14. Juni 1922 wurde in Chemnitz ihre Tochter Jutta Margerete Hulda geboren. Kurt Berger stand ab 1934 mit der Adresse Passauer Straße 6–7 im Berliner Adreßbuch,[131] 1939 zur Volkszählung wohnten nur noch Else und Jutta in der Wohnung.[132][133] Kurt Berger war wahrscheinlich inzwischen verstorben, wie ein nachträglich vorgenommener Eintrag auf der Karteikarte der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland für Jutta Berger zeigt.[134] Am 20. August 1942 hat Jutta in Schöneberg Georg Koplowitz (geb. am 8. Juli 1919 in Beuthen) geheiratet, fünf Tage zuvor wurde ihre Mutter Else Berger am 15. August 1942 aus der Passauer Straße 6–7 nach Riga deportiert und am 18. August 1942 dort ermordet.[135] Jutta und Georg Koplowitz wurden am 4. März 1943 aus der Heilbronner Straße 30 (bei Löwenthal) in das KZ Auschwitz deportiert,[136] nur ihr Mann Georg überlebte die Deportation sowie einen weiteren Transport in das KZ Mittelbau-Dora,[137] er wohnte nach der Befreiung und dem Kriegsende in Neukölln.[138] | ||
Eva Rita Berger | Nollendorfstraße 19 | 21. März 2011[139] | Eva Rita Berger wurde am 29. März 1923 in Leipzig geboren. Sie wurde gemeinsam mit Ihrer Familie am 4. April 1944 aus dem SS-Sammellager Mecheln,[140][141] in das KZ Auschwitz deportiert und dort am 2. Oktober 1944 ermordet.[139] Die Mutter von Eva Rita Berger, Paula Berger, geborene Schiffman, (geb. 28. Januar 1895 in Łopianka)[142] wurde am 12. Oktober 1944 im KZ Auschwitz ermordet. Ihr Vater, Leon Berger (geb. 1. Juni 1890 in Leipzig)[143] wurde am 4. April 1944 im KZ Auschwitz ermordet.[144] Nur ihrer älteren Schwester Etta Berger (geb. 18. Dezember 1919 in Dresden)[145] gelang es, die letzten Monate bis zur Befreiung von Auschwitz am 27. Januar 1945 zu überstehen, sie überlebte. | ||
Berta Bernstein | Cheruskerstraße 33 | 21. März 2017 | Berta Cohn kam am 8. November 1887 in Berent, Westpreußen (heute: Kościerzyna) in einer jüdischen Familie zur Welt.[146] Sie hatte noch eine jüngere Schwester Cäcilie, geboren am 18. März 1889 in Berent. Berta heiratete Adolf Bernstein und wohnte mit ihm in Tuchel, heute Tuchola. Am 18. April 1912 kam der Sohn Joachim zur Welt. Adolf Bernstein fiel im Ersten Weltkrieg. Berta zog mit ihrem Sohn nach Berlin und verdiente den Unterhalt, indem sie gegen Lohn Wäsche wusch und mangelte. 1939 wohnte Berta Bernstein mit ihrem Sohn in der Cherusker Straße 33 1. Aufgang, Seitenflügel 1.OG. Berta Bernstein hatte eine Laube in der Wexstraße, wo eine mit ihr befreundete Familie Senske wohnte.[147] Sie mussten noch einmal umziehen und zwar in die Gipsstraße 12a. Dort stand das ehemalige Rabbinerseminar der Gemeinde Adass Jisroel. Dieses diente seit 1940 zur Unterbringung von wohnungslos gewordenen Juden. Am 19. Februar 1943 wurde Berta Bernstein zusammen mit ihrem Sohn Joachim nach Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[148] Ihre Schwester Cäcilie verheiratete Rehfeld, die in Schmargendorf in der Franzensbader Straße 4 gewohnt hatte, kam ebenfalls im Holocaust um: sie wurde am 25. Oktober 1942 nach Riga deportiert.[149] | ||
Joachim Bernstein | Cheruskerstraße 33 | 21. März 2017 | Joachim Bernstein kam am 18. April 1912 in Tuchel als Sohn des Adolf Bernstein und seiner Frau Berta geborene Cohn auf die Welt.[150] Sein Vater fiel im Ersten Weltkrieg, seine Mutter zog mit ihm nach Berlin. Sie verdiente dort den Unterhalt, indem sie gegen Lohn Wäsche wusch und mangelte. Joachim und seine Mutter lebten in der Cherusker Straße 33 1. Aufgang Seitenflügel 1.OG. Seine Mutter hatte eine Laube in der Wexstraße, wo eine mit ihnen befreundete Familie Senske wohnte. Joachim Bernstein unternahm Reisen mit Jugendgruppen, von denen er Kartengrüße an Else Senske schickte. Sie mussten noch einmal umziehen und zwar in die Gipsstraße 12a. Dort stand das ehemalige Rabbinerseminar der Gemeinde Adass Jisroel. Dieses diente seit 1940 zur Unterbringung von wohnungslos gewordenen Juden. Am 10. Februar 1943, wenige Tage vor der Deportation, schickte Joachim Bernstein eine Karte an Familie Senske: „Besten Gruß + baldiges Wiedersehen. Joachim B.“[151] Am 19. Februar 1943 wurde Joachim Bernstein zusammen mit seiner Mutter nach Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[148] | ||
Flora Bingen | Nollendorfstraße 28 | 25. Mai 2011[152] | Flora Großmann kam am 12. Dezember 1865 in Myslowitz als Tochter des Isaac Großmann und seiner Frau Rosalie geborene Ring zur Welt.[153] Sie heiratete 1888 in Berlin den Kaufmann Hermann Bingen, Trauzeugin war Martha Großmann geborene Deutsch, ihre Schwägerin.[154] Ihr Mann Hermann war in der Kurzwaren-, Textil- und Lederbranche tätig. 1889 wurde der Sohn Fritz geboren, der im Ersten Weltkrieg fiel. Anfang der 1930er Jahre starb ihr Mann, Flora Bingen wohnte in der Augsburger Straße 42. Als sie diese Wohnung verlassen musste, fand sie Zuflucht bei ihrer Schwägerin Martha Großmann in der Nollendorfstraße 28. Sie lebte dort als Untermieterin in der Zwei-Zimmer-Wohnung im linken Seitenflügel, 1. OG, und bezog eine kleine Leibrente von der Viktoria Lebensversicherung. Ihr wertvollster Besitz war ein Bücherschrank und Bücherregale. Sie wurde am 14. August 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 13. August 1944 ermordet wurde.[155] | ||
Salomon Birnbaum | Rosenheimer Straße 31 | 20. Dez. 2014 | Salomon Birnbaum kam am 17. Dezember 1883 in Dubno/Wolhynien/Russland in einer jüdischen Familie zur Welt.[156] Er heiratete Sima Mirel Rapaport, die in Minsk geboren war. Nach einem Studium an der Friedrich-Wilhelms-Universität wurde Salomon Birnbaum Lehrer. 1927 war er Studienrat und wohnte mit seiner Frau Sima Mirel in der Martin-Luther-Straße 17. Vermutlich erlitt er berufliche Nachteile, so dass sie 1933 in die Rosenheimer Straße 31 zogen. Salomon Birnbaum musste Zwangsarbeit leisten als Übersetzer für Polnisch bei einer Wehrmachtsstelle. Am 12. März 1943 wurde Salomon Birnbaum mit seiner Frau aus der Bozener Straße 9 in das KZ Auschwitz deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[157] | ||
Sima Mirel Birnbaum | Rosenheimer Straße 31 | 20. Dez. 2014 | Sima Mirel Rapaport kam am 12. April 1900 in Minsk/Russland in einer jüdischen Familie zur Welt.[158] Sie heiratete den Lehrer Salomon Birnbaum und lebte mit ihm in Berlin. Ab 1927 wohnten sie in der Martin-Luther-Straße 17, ab 1933 in der Rosenheimer Straße 31. Sie musste Zwangsarbeit leisten bei der Wilhelm Spindler AG. in Spindlersfelde. Sie wurde am 12. März 1943 mit ihrem Mann aus der Bozener Straße 9 in das KZ Auschwitz deportiert und dort ermordet.[157] | ||
Ernst Bloch | Innsbrucker Straße 7 | 5. Apr. 2011[159] | Ernst Bloch kam am 10. Juli 1889 in Libochowicz/Böhmen in einer jüdischen Familie zur Welt.[160] Er heiratete Margarete Revy, ihre Tochter Margot wurde 1923 geboren. Ernst Bloch war Handelsvertreter, die Familie lebte bis 1941 in der Innsbrucker Straße 7. Dann wurden sie gezwungen als Untermieter zu Josef Weinreich in die Martin-Luther-Straße 95 zu ziehen. Ernst Bloch leistete Zwangsarbeit bei der Firma Weber & Co., Berlin SO 68.[161] Eines Tages kamen er und seine Tochter Margot, die bei der Maschinenfabrik C.A.G. Flohr in Borsigwalde Zwangsarbeit leistete, nach Hause, wo sie die Wohnung versiegelt vorfanden. Ernst Bloch ging zur Gestapo, um sich nach dem Verbleib seiner Frau zu erkundigen; da wurde auch er verhaftet. Das Ehepaar fand sich vermutlich in einem Sammellager wieder, sie wurden am 29. November 1942 nach Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[162] Die Tochter Margot überlebte im Untergrund, reiste nach dem Krieg nach Australien aus, wo sie heiratete und einen Sohn bekam. | ||
Margarete Bloch | Innsbrucker Straße 7 | 5. Apr. 2011[163] | Margarete Revy kam am 10. Juni 1898 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Simon Revy und seiner Frau Martha geborene Bernstein zur Welt.[164] Sie heiratete den Kaufmann und Handelsvertreter Ernst Bloch, die Tochter Margot wurde 1923 geboren. Die Familie lebte bis 1941 in der Innsbrucker Straße 7, dann wurde sie gezwungen als Untermieter zu Josef Weinrich in die Martin-Luther-Straße 95 zu ziehen. Margaretes Mann leistete Zwangsarbeit bei der Firma Weber & Co., die Tochter bei der Maschinenfabrik C.A.G. Flohr in Borsigwalde.[161] Als diese eines Tages nach Hause kamen, war die Wohnung versiegelt und Margarete Bloch verschwunden. Ernst Bloch ging zur Gestapo um sich nach ihrem Verbleib zu erkundigen, da wurde auch er verhaftet. Vermutlich trafen sie sich in einem Sammellager wieder, sie wurden gemeinsam am 29. November 1942 nach Auschwitz deportiert,[162] ihr Todesdatum ist unbekannt.[165] | ||
Adolf Blumberg | Hauptstraße 109 | 4. Dez. 2017 | Adolf Blumberg kam am 30. März 1878 in Berlin als zweites Kind des Textilkaufmanns Leopold Lewin Blumberg und seiner Frau Emma geborene Friedländer zur Welt. Nach dem Besuch des Gymnasiums „Zum Grauen Kloster“ absolvierte er eine Ausbildung an einer Webschule, danach leitete er die Berliner Vertretung einer Spremberger Tuchfabrik. Er heiratete Dora, die Ehe wurde 1935 geschieden.[109] Noch bis 1939 wohnte er in seiner Wohnung Hansemannstraße 5 in Tiergarten.[34] Dann musste er dort ausziehen und als Untermieter zu der jüdischen Familie Beermann in die Hauptstraße 109 ziehen. Er leistete Zwangsarbeit in einer Munitionsfabrik. Als er die Aufforderung erhielt, sich am 28. November 1941 in der Sammelstelle Levetzowstraße zur Deportation einzufinden, wählte er am 26. November 1941 die Flucht in den Tod.[166] | ||
Helene Blumenhein | Bozener Straße 9 | 10. Juni 2009[167] | Helene Lebbin kam am 26. Oktober 1867 in Berlinchen/Brandenburg in einer jüdischen Familie zur Welt.[168] Sie heiratete den Inhaber einer Schirm- und Spazierstockfabrik, Alexander Blumenhein. Ihr Sohn Ernst Alfred wurde am 6. Mai 1891 in Greifenberg geboren, 1900 lebte die Familie schon in Berlin. Die Ehe wurde geschieden, Helene Blumenhein führte vorübergehend eine Pension in der Ansbacher Straße, seit 1920 lebte sie in der Bozener Straße 9. Von dort wurde sie am 14. September 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt starb.[169] Ihr Sohn Ernst Alfred war Automobilingenieur und führte ein Autohaus, zuerst in Berlin, später in Eberswalde. Er wurde im Rahmen der Reichspogromnacht verhaftet, in das KZ Sachsenhausen gebracht, kam zwar wieder frei, aber starb am 1. Januar 1939 an den erlittenen Misshandlungen. Für ihn wurde ein Stolperstein in Eberswalde gelegt. Helenes geschiedener Mann Alexander beging am 22. Juli 1942 Suizid, nachdem er den Deportationsbescheid erhalten hatte. | ||
Oskar Blumenreich | Belziger Straße 37 | 26. März 2010[170] | Oskar Blumenreich kam am 20. Dezember 1879 in Schwedt als Sohn von Malwine Blumenreich auf die Welt.[171] Seine Mutter heiratete 1887 den Tischlergesellen August Wilhelm Schröder. Oskar Blumenreich wurde Kaufmann und zog nach Berlin. 1908 wohnte er in Rummelsburg und heiratete die Buchhalterin Rosa Hirschberg. Da war seine Mutter schon verwitwet. 1927 wurde die Ehe von Oskar und Rosa Blumenreich geschieden. Ab 1935 wohnten Malwine Schröder und Oskar Blumenreich in der Belziger Straße 55 (später in 37 umbenannt). Am 2. April 1942 wurde Oskar Blumenreich nach Warschau deportiert, sein Todesdatum ist unbekannt.[172] | ||
Lilly Blumenthal | Landshuter Straße 35 | 24. Nov. 2018 | Lilly Blumenthal kam am 21. Januar 1891 in Dorstfeld bei Dortmund als Tochter des David Blumenthal und seiner Frau Johanna geboren Meyersohn zur Welt.[173] Ihre Geschwister waren Bertha (1888) und Karl (1892). Um die Jahrhundertwende zog die Familie nach Berlin, Lilly wurde Verkäuferin. Am 4. April 1917 heiratete sie den Bankbeamten Max Blumenthal,[174] die Ehe blieb kinderlos. In den 1930er Jahren lebte Lilly Blumenthal mit ihrem Mann in der Landshuter Straße 35. Ihr Mann wurde aus nicht zu klärenden Gründen vom 29. Juni 1935 bis zum 3. April 1936 im KZ Dachau inhaftiert. Ihr Bruder Karl emigrierte mit seiner Frau Frieda 1940 noch in die USA, dagegen gelang es Lilly und Max Blumenthal nicht, ein aufnahmebereites Land zu finden. Ihre Wohnung in der Landshuter Straße mussten sie verlassen und als Untermieter in die Helmstedter Straße 16 zu Ernsthal ziehen. Nach dem Anschlag der Gruppe Herbert Baum auf die Ausstellung „Das Sowjet-Paradies“ war Max Blumenthal einer der jüdischen Männer, die als Geiseln genommen wurden und im KZ Sachsenhausen inhaftiert wurden. Am 28. Mai 1942 wurde er dort erschossen. Lilly Blumenthal wusste nichts vom Verbleib ihres Mannes, erhielt aber die Aufforderung zur Deportation nach Theresienstadt. Als sie mit dem Transport vom 5. Juni 1942 dort eintraf, erhielt sie die Mitteilung vom Tod ihres Mannes.[175] Von Theresienstadt wurde sie am 9. Oktober 1944 nach Auschwitz deportiert und dort vermutlich sofort ermordet. | ||
Max Blumenthal | Landshuter Straße 35 | 24. Nov. 2018 | Max Blumenthal kam am 25. Januar 1891 in Herdecke als Sohn des Metzgers Moritz Blumenthal und seiner Frau Jakobine geborene Wolf zur Welt.[176] Seine Geschwister waren Rosa (1882), Eugenie (1883), Gustav (1887) und Walter (1885). Max Blumenthal wurde Bankbeamter und zog 1910 nach Berlin. Er kämpfte im Ersten Weltkrieg und heiratete am 4. April 1917 die Verkäuferin Lilly Blumenthal.[174] Die Ehe blieb kinderlos, in den 1930er Jahren lebte das Ehepaar in der Landshuter Straße 35. Vom 29. Juni 1935 bis zum 3. April 1936 war Max Blumenthal aus unbekannten Gründen im KZ Dachau inhaftiert. Max und Lilly Blumenthal mussten ihre Wohnung in der Landshuter Straße verlassen und als Untermieter in die Helmstedter Straße 16 zu Ernsthal ziehen. Nach dem Anschlag der Gruppe Herbert Baum auf die Ausstellung „Das Sowjet-Paradies“ wurde Max Blumenthal wie zahlreiche jüdische Berliner verhaftet und im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Am 28. Mai 1942 wurde er dort erschossen. Seine Frau Lilly erfuhr erst nach ihrer Deportation nach Theresienstadt von seinem Tod. | ||
Max Blumenthal | Regensburger Straße 33 | 1. Juli 2010[177] | Max Blumenthal kam am 14. Oktober 1886 in Königsberg/Neumark in einer jüdischen Familie zur Welt.[178] Er heiratete Rosa Perl, sie wohnten in Königsberg/Neumark, wo ihre Tochter Stefanie am 28. April 1927 zur Welt kam. Max Blumenthal wurde nach der Reichspogromnacht verhaftet und im KZ Sachsenhausen inhaftiert, bis er am 13. Dezember 1938 wieder frei kam. 1939 wohnten Max, Rosa und Stefanie zusammen mit Max’ Vater, Louis Blumenthal, geboren am 6. Mai 1853 in Coerberg, in Königsberg/Neumark in der Hermann-Göring-Straße 27. Max’ Vater Louis wurde kein Opfer der Nazis, er starb vermutlich eines natürlichen Todes. Die Familie zog im Frühjahr 1940 nach Berlin und wohnte in der Schwerinstraße 8 I bei Gross. Die Tochter Stefanie besuchte für ein Jahr hier die Schule. Max und Rosa Blumenthal wurden am 26. Oktober 1942 aus der Regensburger Straße 33 in Berlin-Schöneberg nach Riga deportiert und dort am 29. Oktober ermordet.[179] Ihre Tochter Stefanie wurde am 14. Dezember 1942 aus der Kurfürstenstraße 124 nach Auschwitz deportiert, zusammen mit Georg, Alma und Hans Sommerfeld ebenfalls aus dem Haus Kurfürstenstraße 124. Vermutlich hatten Stefanies Eltern sie bei einer befreundeten Familie untergebracht. Stefanie wurde nur 15 Jahre alt. | ||
Rosa Blumenthal | Regensburger Straße 33 | 1. Juli 2010[177] | Rosa Perl kam am 13. November 1891 in Beuthen/Oberschlesien in einer jüdischen Familie zur Welt.[180] Sie heiratete Max Blumenthal und lebte mit ihm in Königsberg/Neumark. Ihre Tochter Stefanie kam am 28. April 1927 auf die Welt. Ihr Mann Max wurde nach der Reichspogromnacht verhaftet und im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Am 13. Dezember 1938 wurde er wieder freigelassen. 1939 lebten Rosa, Max und Stefanie zusammen mit Max’ Vater Louis Blumenthal in Königsberg/Neumark in der Hermann-Göring-Straße 27. Die Familie zog im Frühjahr 1940 nach Berlin und wohnte in der Schwerinstraße 8 I bei Gross. Die Tochter Stefanie besuchte für ein Jahr hier die Schule. Max und Rosa Blumenthal wurden am 26. Oktober 1942 aus der Regensburger Straße 33 in Berlin-Schöneberg nach Riga deportiert und dort am 29. Oktober ermordet.[179] Ihre Tochter Stefanie wurde 14. Dezember 1942 aus der Kurfürstenstraße 124 nach Auschwitz deportiert, zusammen mit Georg, Alma und Hans Sommerfeld, ebenfalls aus dem Haus Kurfürstenstraße 124. Vermutlich hatten Stefanies Eltern sie bei einer befreundeten Familie untergebracht. | ||
Eugen Bluth | Belziger Straße 39 | 26. März 2010[181] | Eugen Bluth kam am 20. Oktober 1895 in Berlin als Sohn des Möbelhändlers Jacob Bluth und seiner Frau Amalie geboren Lowinsky zur Welt.[182] Die Familie wohnte in der Gipsstraße in Mitte. 1911 wurde Eugen Bluth wegen Diebstahls und versuchter Sittlichkeitsverbrechen erstmals verhaftet. Er diente im Ersten Weltkrieg, welchen Beruf er später hatte, wissen wir nicht. Er heiratete Margot Schlossberg, Ende der 1930er Jahre lebten sie aber getrennt. Eugen Bluth verbüßte 1938 eine Gefängnisstrafe von eineinhalb Jahren. Im August 1940 arbeitete er bei der Firma Hava Kraftfutterwerk in Spandau und wohnte für einige Zeit in der Belziger Straße 39 als Untermieter in der Wohnung Löwenstein. Am 9. November 1940 wurde Eugen Bluth wegen Verstoßes gegen den § 175 StGB, den Homosexuellen-Paragrafen, verhaftet und 1941 zu zwei Jahren und neun Monaten Gefängnis sowie Sicherungsverwahrung verurteilt. Vor Ablauf der regulären Haftzeit wurde er der Gestapo übergeben, am 2. Juni 1942 nach Sobibor deportiert[183] und am 7. August 1942 in Majdanek ermordet.[4] | ||
Edith Bodek | Bayreuther Straße 37/38 | 17. Nov. 2008[184] | Edith Victoria Bodek kam am 29. Juni 1893 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Julius Maximilian Hermann Bodek und seiner Frau Rosa geborene Hirsch zur Welt.[185] Sie studierte an der Hochschule für Politik in Berlin, wurde Fürsorgerin und blieb ledig. Vor der Deportation musste sie noch in die Marburger Straße 5 und in die Barbarossastraße 2 umziehen. Von dort wurde sie am 29. November 1942 mit dem 23. Berliner Osttransport in das KZ Auschwitz deportiert und dort ermordet. Ihr Todesdatum ist nicht bekannt.[184] | ||
Alfred Siegmund Böhme | Martin-Luther-Straße 29 | 28. März 2013[186] | Alfred Siegmund Böhme kam am 13. September 1886 in Berlin als zweites von vier Kindern des Verbandsstofffabrikanten Moritz Böhme und seiner Frau Clara geborene Worms zur Welt. Seine Geschwister waren Hildegard Zerline, Alice und Walter. Die pharmazeutische Firma seines Vaters befand sich in der Oranienburger Straße 65 und später in Alt-Moabit 91–92. Alfred Böhme übernahm die Firma seines Vaters bis Anfang der 1930er Jahre. 1916 hatte er Elisabeth Bud geheiratet, die Kinder hießen Heinrich-Joachim, Ruth und Erika Ester. 1931 wurde die Ehe geschieden, Elisabeth emigrierte mit ihren beiden Töchtern 1933 nach Frankreich, später nach Palästina, dorthin wanderte auch Heinrich-Joachim aus. In den 1930er Jahren arbeitete Alfred Böhme als Versicherungsvertreter, danach als Koch sowie in anderen Bereichen. 1943 wohnte Alfred Böhme als Untermieter in der Martin-Luther-Straße 95 VH II. (heute Martin-Luther-Straße 29). Er leistete Zwangsarbeit bei der Spedition Erich Scheffler, bis er am 16. Juni 1943 nach Theresienstadt deportiert wurde, von dort wurde er am 9. Oktober 1944 nach Auschwitz verschleppt, wo er vermutlich sofort nach seiner Ankunft ermordet wurde.[187] Seine Schwester Hildegard wurde nach Auschwitz deportiert, seine Schwester Alice emigrierte nach Uruguay und sein Bruder Walter nach Argentinien. | ||
Franziska Borchardt | Pallasstraße 12 | 20. Apr. 2012 | Franziska Pasmantier kam am 13. Januar 1889 in Warschau als Tochter von Chaim Pasmantier und seiner Frau Marga geborene Hirschberg zur Welt.[188] Sie hatte eine Schwester Rywa, geboren am 22. März 1886, und einen Bruder Ailich Schmul, geboren am 20. Oktober 1879. Franziska zog nach Berlin, wurde Buchhalterin und arbeitete für den Jüdischen Kulturverein in der Oranienburger Straße 26. Sie heiratete am 23. Juni 1920 den Woll- und Strickwarenfabrikanten Jacques Borchardt. Die Kinder wurden geboren: am 20. Oktober 1922 Helmut Michael, am 25. Januar 1926 Lilli Flora und am 31. Januar 1929 Irene. Die Firma von Jacques Borchardt befand sich am Schöneberger Ufer 27, privat lebte die Familie zunächst in Zehlendorf in der Dreilindenstraße 23 / Potsdamer Chaussee 58, später in der Pallasstraße 12. Aufgrund der zunehmenden Repression bemühten sich Franziska und Jacques Borchardt die Ausreise ihrer Kinder zu ermöglichen: Irene konnte im Mai 1939 nach England ausreisen, Lilli Flora sollte im Winter 1939 folgen. Da der Zweite Weltkrieg ausbrach, gelang deren Ausreise nicht mehr. 1939 wurde die Firma von Jacques Borchardt durch die Nationalsozialisten liquidiert. Franziska, Jacques, Lilli Flora und Helmut mussten zwangsweise in zwei Zimmer in der Ebersstraße als Untermieter ziehen. Jacques und Helmut Borchardt wurden am 26. Juni 1942 nach Minsk deportiert, Franziska und Lilli Flora wohnten dann zusammen in einem möblierten Zimmer, bis sie am 19. Oktober 1942 nach Riga deportiert wurden,[189] wo sie unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet wurden. | ||
Helmut Michael Borchardt | Pallasstraße 12 | 20. Apr. 2012 | Helmut Michael Borchardt kam am 20. Oktober 1922 in Berlin als Sohn des Woll- und Strickwarenfabrikanten Jacques Borchardt und seiner Frau Franziska geborene Pasmantier in Berlin zur Welt.[190] Er hatte zwei jüngere Schwestern, die am 25. Januar 1926 geborene Lilli Flora und die am 31. Januar 1929 geborene Irene. Die Familie lebte zunächst in Nikolassee, Potsdamer Chaussee 58 Ecke Dreilindenstraße, später in Schöneberg in der Pallasstraße 12. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten durfte Helmut nicht mehr die staatlichen Schulen besuchen, er ging vermutlich wie seine Schwestern auf die jüdische Joseph-Lehmann-Schule in der Joachimstaler Straße 13 und bis 1939 auf die Holdheim-Schule in der Nürnberger Straße 66. Im Mai 1939 konnte die jüngste Schwester Irene nach England ausreisen, Lilli sollte im Winter 1939 folgen. Der Beginn des Zweiten Weltkrieges vereitelte dies. Die Firma des Vaters wurde im Jahr 1939 liquidiert und die Wohnung in der Pallasstraße wurde der Familie gekündigt: sie musste in zwei Zimmer zur Untermiete in die Ebersstraße 18 ziehen. Helmut Borchardt wurde am 4. Dezember 1939 in Innsbruck in „Schutzhaft“ genommen, kam aber wieder frei. Ab 1941 leistete er Zwangsarbeit bei der Firma Hermann Henseler, Maschinen- und Apparatebau, Hollmannstraße 32. Am 26. Juni 1942 wurde Helmut und sein Vater nach Minsk deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[191] Lilli und ihre Mutter lebten nunmehr zusammen in einem möblierten Zimmer, bis auch sie beide am 19. Oktober 1942 mit dem 21. Transport nach Riga verschleppt und am 22. Oktober 1942 ermordet wurden. | ||
Jacques Borchardt | Pallasstraße 12 | 20. Apr. 2012 | Jacques Borchardt kam am 23. Januar 1881 in Berlin als Sohn von Michael Borchardt und seiner Frau Bertha geborene Steindecker zur Welt.[192] Er hatte noch zwei Schwestern: Rida, die am 2. April 1882 geboren war, und Tyra, am 8. Juli 1883 geboren. Er wurde Kaufmann und besaß eine Woll- und Strickwarenfabrik am Schöneberger Ufer 27, in der vornehmlich Strümpfe gefertigt wurden. Er heiratete in erster Ehe die verwitwete Anna Simon geborene Loriesohn. Die Scheidung der Ehe erfolgte 1919, die zweite Heirat mit Franziska Pasmantier fand am 23. Juni 1920 statt. Die Kinder Helmut (1922), Lilli (1926) und Irene (1929) wurden geboren. Die Familie lebte zunächst in einem Haus in der Potsdamer Chaussee 58/Dreilindenstraße 23, später zog sie in die Pallasstraße 12. Im Mai 1939 konnte die jüngste Tochter Irene nach England ausreisen, Lilli sollte im Winter 1939 folgen. Der Beginn des Zweiten Weltkrieges vereitelte dies. Die Firma von Jacques Borchardt wurde 1939 von den Nationalsozialisten liquidiert, die Wohnung in der Pallasstraße wurde der Familie gekündigt. Sie zog in zwei möblierte Zimmer als Untermieter in die Ebersstraße 18. Jacques Borchardt musste Zwangsarbeit leisten bei der Deutschen Waffen- und Munitionsfabrik A.G. in Borsigwalde. Am 26. Juni 1942 wurde Jacques Borchardt und sein Sohn Helmut nach Minsk deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[193] | ||
Lilli Flora Borchardt | Pallasstraße 12 | 20. Apr. 2012 | Lilli Flora Borchardt kam am 25. Januar 1926 als Tochter des Woll- und Strickwarenfabrikanten Jacques Borchardt und seiner Frau Franziska geborene Pasmantier in Berlin zur Welt.[194] Sie hatte einen älteren Bruder Helmut Michael, der am 20. Oktober 1922 geboren war und eine jüngere Schwester Irene, geboren am 31. Januar 1929. Die Familie lebte zunächst in Nikolassee, Potsdamer Chaussee 58 Ecke Dreilindenstraße, später in Schöneberg in der Pallasstraße 12. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten durfte Lilli nicht mehr die staatlichen Schulen besuchen, sie ging auf die jüdische Joseph-Lehmann-Schule in der Joachimstaler Straße 13, ab 1939 auf die Holdheim-Schule in der Nürnberger Straße 66. Im Mai 1939 konnte die jüngste Tochter Irene nach England ausreisen, Lilli sollte im Winter 1939 folgen. Der Beginn des Zweiten Weltkrieges vereitelte dies. Die Firma ihres Vaters wurde im Jahr 1939 liquidiert und die Wohnung in der Pallasstraße wurde der Familie gekündigt: sie musste in zwei Zimmer zur Untermiete in die Ebersstraße 18 ziehen. Seit Juni 1942 besuchte Lilli nicht mehr die Schule, sie arbeitete als Erntehelferin in Radinkendorf bei Beeskow. Am 26. Juni 1942 wurde ihr Vater und ihr Bruder nach Minsk deportiert, Lilli und ihre Mutter lebten nunmehr zusammen in einem möblierten Zimmer, bis auch sie beide am 19. Oktober 1942 mit dem 21. Transport nach Riga verschleppt und am 22. Oktober 1942 ermordet wurden.[195] | ||
Rosalie Borchardt | Passauer Straße 2 | 28. März 2013[196] | Rosalie Bernstein kam am 20. April 1854 in Königsberg als Tochter von Jakob Bernstein und seiner Frau Therese zur Welt. Die Kaufmannsfamilie war zum christlichen Glauben konvertiert. Rosalie heiratete 1874 den Teehändler Robert Borchardt. Sie bekamen sieben Kinder, eines war der Schriftsteller Rudolf Borchardt. Bis 1882 lebte die Familie in Moskau und zog dann nach Berlin. Sie wohnten am Kronprinzenufer und in der Hardenbergstraße bis Robert Borchardt 1908 starb. Ab 1920 lebte Rosalie Borchardt bei ihrer Tochter Else, nach deren Emigration bei einer anderen Tochter. Schließlich lebte sie als Untermieterin in der Passauer Straße 2. Am 6. März 1943 beging Rosalie Borchardt Suizid. Sie wurde auf dem St.-Matthäus-Friedhof bestattet.[197] | ||
Ella Boronow | Habsburgerstraße 12 | 28. März 2013[198] | Ella Rosina Glücksmann kam am 20. April 1879 in Milowice/Petrikau als Tochter des Grubendirektors Emanuel Glücksmann und dessen Frau Louise Fränkel zur Welt. Die Familie zog später nach Breslau. Ella Glücksmann heiratete 1902 den Zahnarzt Josef Boronow,[199] die Kinder wurden geboren: Antonia (Toni) 1903, Erich 1906, Katharina 1908, Stephanie 1910 und Johannes 1914.[122] Als 1929 ihr Mann starb, blieb sie zunächst in Breslau, weil sich die jüngsten Kinder noch in der Ausbildung befanden. 1934 zog Ella Boronow nach Berlin zu ihrer Tochter Antonia in die Habsburgerstraße 12. Ihre Tochter Katharina hatte 1932 Suizid begangen, die verheiratete Tochter Stephanie emigrierte 1933 nach Palästina und ihr Sohn Johannes floh 1935 in die Philippinen. Ihr Sohn Erich wurde 1938 verhaftet, in das Gefängnis Plötzensee gebracht, dann in das Moorlager Mulmshorn, wo er Zwangsarbeit leisten musste, schließlich kam er am 30. November 1940 in das KZ Sachsenhausen. 1939 heiratete die Tochter Antonia den Beamten der Jüdischen Gemeinde Georg Moses Kaliski. Dieser wurde wie sein Schwager Erich am 28. Mai 1942 bei der Vergeltungsaktion nach dem Anschlag auf die Ausstellung „Das Sowjet-Paradies“ erschossen. Ella Boronow wurde am 14. Dezember 1942 nach Auschwitz deportiert und dort vermutlich sofort ermordet.[200] | ||
Erich J. Boronow | Habsburgerstraße 12 | 28. März 2013[201] | Erich Julius Boronow kam am 25. August 1906 in Breslau als Sohn des Zahnarztes Josef Boronow und seiner Frau Ella Rosine geborene Glücksmann zur Welt.[202] Seine Geschwister waren: Antonia (Toni), Katharina, Stephanie und Johannes. Erich Boronow wurde Grundschullehrer, 1933 legte er die Abschlussprüfung ab und war zunächst in Breslau als Lehrer tätig, dann zog er nach Berlin zu seiner Schwester Antonia und seiner Mutter in die Habsburgerstraße 12. Er war politisch aktiv gegen die Nationalsozialisten und wurde vermutlich deswegen am 18. November 1938 in Berlin verhaftet und in das Gefängnis Plötzensee gebracht. Wahrscheinlich wurde er zu einer Freiheitsstrafe verurteilt, denn am 14. August 1940 wurde er mit anderen jüdischen Gefangenen aus dem Zuchthaus Celle in das Gefängnis Hameln verlegt und er musste in der Außenstelle, dem Moorlager Mulmshorn, Zwangsarbeit leisten. Am 9. November 1940 endete seine Freiheitsstrafe, er wurde aber in „Schutzhaft“ genommen und der Gestapo in Berlin übergeben.[203] Am 30. November 1940 schließlich wurde er in das KZ Sachsenhausen eingeliefert. Nach dem Anschlag auf die Ausstellung „Das Sowjetparadies“ wurde Erich Boronow im Rahmen der Vergeltungsaktion am 28. Mai 1942 erschossen. | ||
Alice Braun | Else-Lasker-Schüler-Straße 11 | 14. Aug. 2013 | Alice Joelsohn kam am 29. September 1873 in Berlin als Tochter von Julius Joelsohn und seiner Frau Betty geborene Seligsohn zur Welt.[204] Sie hatte einen jüngeren Bruder Fritz Joachim Joelsohn, der am 4. Juli 1888 geboren war. Ihr Vater Julius Joelsohn war Mitinhaber einer Firma „Confectionsstoffe engros“ am Hausvogteiplatz. Alice Joelsohn heiratete den Kaufmann Benno Braun, der am 20. November 1856 in Posen geboren war und der Teilhaber der Firma ihres Vaters wurde. Sie lebten in Berlin, dort kam am 18. Februar 1898 ihr Sohn Paul Ernst auf die Welt, 1903 die Tochter Henriette. Alice Braun war hochgebildet, ihre Liebe galt der Literatur und der bildenden Kunst. Ihre Tochter Henriette heiratete den Schauspieler Wolfgang Kühne. Nachdem die Familie zunächst in der Magdeburger Straße gelebt hatte, zog sie in die Motzstraße 88 (heute Else-Lasker-Schüler-Straße 11), wo auch ihr Bruder Fritz mit seiner Familie lebte und wo er seine ärztliche Praxis hatte. Ihr Sohn Paul Ernst studierte Jura und Nationalökonomie, wurde promoviert und heiratete die Rechtsanwältin Emilie Melchior, Alices Enkel Otto Melchior Benno, genannt Peter, wurde 1927 geboren. Ihr Mann Benno starb 1929. Ihr Sohn Paul floh 1933 mit seiner Frau nach Frankreich, ihr Sohn befand sich in einem Sanatorium in der Schweiz. Alice Braun wurde am 15. August 1942 nach Riga deportiert und dort am 18. August 1942 erschossen.[205] Paul wurde in Frankreich verhaftet und am 2. September 1942 nach Auschwitz deportiert. Sein Sohn Otto Melchior Benno, genannt Peter (Pierre) überlebte, ebenfalls Alices Tochter Henriette. | ||
Frieda Braun | Rosenheimer Straße 13 | Aug. 2006[206] | Frieda Rotholz wurde am 3. April 1889 in Posen geboren. Sie heiratete den Kaufmann Simon Braun, die Tochter Eva Henriette wurde am 26. August 1913 geboren. Die Familie bewohnte seit dem 1. Oktober 1910 eine Vier-Zimmer-Wohnung in der Rosenheimer Straße 13. 1939 lebte Frieda Braun verwitwet in der Rosenheimer Straße 13 II zusammen mit ihrer Tochter Eva und deren Mann Wolfgang Neumann. Beiden gelang die Flucht nach Großbritannien. Frieda Braun wurde als Zwangsarbeiterin bei der Firma Deutsche Hydraulik- und Präzisionswerke Alfred Tewes in Wittenau eingesetzt. Am 1. November 1941 wurde sie in das Ghetto Lodz/Litzmannstadt deportiert. Eine weitere Deportation in das Vernichtungslager Chelmno/Kulmhof erfolgte am 9. Mai 1942. Dort wurde sie ermordet. Ihr Todesdatum ist nicht bekannt.[195][206] | ||
Gerhard Braun | Nürnberger Straße 65 | 8. Mai 2019 | Gerhard Felix Braun kam am 11. November 1893 in Berlin als Sohn des späteren Landgerichtsdirektors Felix Hugo Bernhardt Friedmann-Braun und seiner Frau Gertrud Georgiana geborene Lehfeldt zur Welt. Seine ältere Schwester war Hildegard, sein jüngerer Bruder Johannes Heinrich Werner. Die Familie gehörte der evangelischen Kirche an und wohnte in der Nürnberger Straße 66. Gerhard studierte Medizin und diente im Ersten Weltkrieg als Feldarzt, wofür er das Eiserne Kreuz erhielt. Nach dem Krieg wurde er promoviert und arbeitete als Frauenarzt, zunächst von der elterlichen Wohnung aus, später aus einer anderen Wohnung im selben Haus. Er war Kassenarzt und im Bezirk Wedding angestellt als Leiter der Ärztlichen Beratungsstelle (Schwangerenfürsorge). 1927 heiratete er Anneliese Finster, die die einjährige Tochter Ruth in die Ehe brachte. Gerhard Braun adoptierte Ruth. Nach 1933 verlor Gerhard Braun die Stelle im Wedding, später die Kassenzulassung, ab 1938 durfte er nur noch jüdische Patienten behandeln. Nach der Reichspogromnacht wurde er verhaftet und in das KZ Sachsenhausen gebracht, nach fünfeinhalb Wochen wieder entlassen. Seine Tochter Ruth konnte noch 1938 nach England ausreisen, Gerhard Braun und seine Frau Gertrud folgten ihr im Januar 1939. Bei der Ausreise verlor die Familie ihr gesamtes Vermögen, in England durfte Gerhard Braun zunächst nicht als Arzt arbeiten, er wurde interniert, die geplante Ausreise in die USA zerschlug sich. Freunde der Familie sorgten für den Unterhalt. Anfang 1942 durfte Gerhard Braun als Junior-Arzt arbeiten, was sehr belastend war. Geschwächt durch die Ereignisse starb Gerhard Braun 1946.[207] | ||
Hildegard Braun | Nürnberger Straße 65 | 8. Mai 2019 | Hildegard Marie Therese Braun kam am 21. April 1892 in Berlin als erstes Kind des späteren Landgerichtsdirektors Felix Hugo Bernhardt Friedmann-Braun und seiner Frau Gertrud Georgiana geborene Lehfeldt zur Welt.[208] Ihre jüngeren Brüder waren Gerhard Felix und Johannes Heinrich Werner. Die Familie gehörte der evangelischen Kirche an und wohnte in der Nürnberger Straße 66. Hildegard wurde Sängerin mit einer Mezzosopran- und Altstimme. Im Ersten Weltkrieg arbeitete sie als Krankenschwester, wodurch sie selbst erkrankte. Nach dem Ersten Weltkrieg gab sie hauptsächlich Gesangsunterricht. Nach Beginn der Naziherrschaft durfte sie nicht der Reichsmusikkammer angehören und deswegen nicht als Berufsmusikerin arbeiten. 1934 zog sie mit ihrer Mutter und ihrem Bruder Johannes in eine kleine Wohnung in der Kurfürstenstraße. Sie musste ihre Mutter pflegen und leistete Zwangsarbeit bei Riedel de Haën. Am 12. Dezember 1942 wurden Hildegard und ihre Mutter verhaftet und in die Sammelstelle Gerlachstraße gebracht. Dort starb ihre Mutter, Hildegard Braun wurde am 14. Dezember 1942 nach Auschwitz deportiert. Ihr Todesdatum ist unbekannt.[209] | ||
Johannes Braun | Nürnberger Straße 65 | 8. Mai 2019 | Johannes Heinrich Werner Braun kam am 20. September 1900 in Berlin als jüngster Sohn des späteren Landgerichtsdirektors Felix Hugo Bernhardt Friedmann-Braun und seiner Frau Gertrud Georgiana geborene Lehfeldt zur Welt. Die Familie lebte in der Nürnberger Straße 66. Johannes wurde Schauspieler und von den Nazis nach 1933 aus der Reichstheaterkammer ausgeschlossen, so dass ihn ein Berufsverbot traf. Am 28. März 1942 wurde er in das Ghetto nach Piaski deportiert, dort soll er an Tuberkulose gestorben sein.[210] | ||
Paul Braun | Else-Lasker-Schüler-Straße 11 | 14. Aug. 2013 | Paul Ernst Braun kam am 18. Februar 1898 in Berlin als Sohn des Kaufmanns Benno Braun und seiner Frau Alice geborene Joelsohn zur Welt.[211] Sein Vater war Teilhaber einer Firma „Confectionsstoffe engros“ seines Großvaters mütterlicherseits. Die Familie wohnte in der Magdeburger Straße, später in der Motzstraße 88, wo auch sein Onkel Fritz Joelsohn, ein praktischer Arzt, mit seiner Familie lebte. Paul Braun studierte Jura und Nationalökonomie, wurde promoviert und arbeitete bei der Berliner Handelsgesellschaft, der Garantie- und Kreditbank und der Firma Tannenbau, Pariser & Co. Er heiratete die Rechtsanwältin Emilie Melchior, ihr Sohn Otto Melchior Benno, genannt Peter, wurde 1927 geboren. Er zog mit seiner Familie zu seiner Mutter in die Motzstraße 88 (heute Else-Lasker-Schüler-Straße 11), sein Onkel lebte mit seiner Familie in der Hausnummer 86. Paul Braun floh 1933 mit seiner Frau nach Frankreich, ihr Sohn, der an Knochentuberkulose litt, befand sich seit 1932 in einem Sanatorium in der Schweiz. Sowohl Paul Braun als auch seine Frau wurden mehrfach verhaftet, interniert und wieder freigelassen, ihr Sohn Pierre war in der Résistance aktiv. Paul Braun wurde schließlich in Lyon am 17. August 1942 verhaftet und in das Lager Vénissieux gebracht, am 29. August 1942 in das Sammellager Drancy und von dort am 2. September 1942 nach Auschwitz deportiert. Sein Todesdatum ist unbekannt. Seine Frau Emilie und sein Sohn Pierre überlebten. | ||
Fränzes Brenner | Rosenheimer Straße 27 | 20. Aug. 2012[212] | Franziska (Fränzes) Brenner kam am 15. Februar 1891 in Leipzig als Tochter von Heinrich Brenner und seiner Frau Fanny geborene Beckmann zur Welt.[213] Sie hatte eine ältere Schwester Miriam Senta. Fränzes Brenner studierte Medizin, erhielt die Approbation 1918 und ließ sich in Berlin am Südwestkorso 75 als praktische Ärztin nieder. Sie blieb ledig, ihre ärztliche Tätigkeit ist bis 1935 nachweisbar. Ab August 1938 durfte sie keine ärztliche Tätigkeit mehr ausüben. 1943 wohnte sie in einer sogenannten Judenwohnung als Untermieterin bei Hans Silvester Magud und seiner Frau Anna geboren Steinitz in der Rosenheimer Straße 27. Nachdem ihre Vermieter am 16. Dezember 1942 nach Theresienstadt deportiert wurden, beging Fränzes Brenner am 27. Februar 1943 Suizid.[214] | ||
Auguste Bruh | Passauer Straße 5-7 | 12. Juli 2019 | Auguste Prinz kam am 16. April 1887 in Görlitz als Tochter des Handelsmannes Salo Selig Prinz und seiner Frau Regina geborene Prinz zur Welt. Die Familie zog nach Breslau, wo Auguste im Jahr 1912 den Schneidermeister Majer Max Bruh heiratete. Dieser war am 4. August 1882 in Jadowniki in Galizien geboren und wohnte in Berlin in der Elsässerstraße 9. 1912 kam der Sohn Gerhard in Berlin auf die Welt, starb aber bereits 6 Monate später, am 31. Dezember 1915 kam die Tochter Herta auf die Welt. Nun zog die Familie in die Neue Königstraße 80, wo Majer Bruh eine Maßschneiderei für Herrenmode betrieb. Von 1927 bis 1931 lebte die Familie in der Friedrichstraße 125, sodann in der Passauer Straße 6. Majer Max Bruh starb am 23. November 1936 und wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt. Die Tochter Herta heiratete 1938 Herbert Rosenberg und emigrierte mit ihm nach Chile. Auguste Bruh versuchte auch zu emigrieren, sie verkaufte einen Teil ihres Besitzes, die Auswanderung gelang jedoch nicht. 1940 musste sie die eigene Wohnung aufgeben und als Untermieterin zu Else Berger im selben Haus ziehen. Am 16. Juni 1943 wurde Auguste Bruh mit dem „91. Alterstransport“ nach Theresienstadt deportiert und von dort am 9. Oktober 1944 weiter ins Vernichtungslager Auschwitz. Sehr wahrscheinlich wurde sie dort unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet. Ihre Tochter Herta gebar in Chile einen Sohn Roberto Manuel Rosenberg Bruh und am 10. November 1946 eine Tochter Eliane, sie selbst starb am 17. November 1946 in Santiago de Chile.[215] | ||
Hedwig Brühl | Freisinger Straße 5a | Dez. 2007[216] | Hedwig Wasser kam am 7. Mai 1890 in Krotoschin als Tochter von Moritz Wasser und seiner Frau Philippine geborene Rosenthal zur Welt.[217] Sie heiratete 1914 in Berlin den Chemiker Dr. Ernst Georg Brühl. Dieser war damals Chef-Chemiker bei der Philipp Mühsam Gesellschaft. Seit Beginn der Ehe wohnte die Familie in der Freisinger Straße 5a, die Kinder Rose Beate und Clemens Michael kamen dort 1920 und 1925 zur Welt. Ernst Brühl war in den 1930er Jahren als Wirtschaftsprüfer tätig, bis er Ende der 1930er Jahre starb. Die Tochter Rose Beate gelangte mit einem Kindertransport nach England, der Sohn Clemens Michael emigrierte nach Holland und überlebte dort. Hedwig Brühl musste die Vierzimmerwohnung mit den Ehepaaren Moses und Charlotte Goldschmidt und Adolf und Erna Herbst teilen, sie leistete Zwangsarbeit bei der Firma Auto Kabel GmbH in Kreuzberg. Zwei Schwestern ihres Mannes, Hedwig Simon-Fechheimer und Margarete Brühl, die in der Heilbronner Straße 8 wohnten, begingen vor ihrer Deportation im Jahr 1942 Suizid. Hedwig Brühl wurde am 12. Januar 1943 zusammen mit dem Ehepaar Herbst nach Auschwitz deportiert und dort wahrscheinlich sofort in der Gaskammer ermordet.[218] | ||
Alice Cassirer | Gustav-Freytag-Straße 7 | 16. Juni 2018 | Alice Stein kam am 26. April 1893 in Schoppinitz bei Kattowitz/Schlesien als Tochter des Abraham Stein und seiner Frau Waltrud (?) geborene Münzer zur Welt. Sie wurde Buchhalterin und heiratete am 5. Februar 1916 in Berlin den Buchhändler Arthur Cassirer.[219] Am 10. Februar 1918 wurde der Sohn Heinz geboren und am 19. November 1919 die Tochter Gertrud. Ihr Mann Arthur gründete 1922 eine Großbuchhandlung und einen Verlag für Kleinkunsterzeugnisse. Die Familie wohnte in der Gustav-Freytag-Straße 7 in der 3. Etage, im Parterre war die Buchhandlung. Etwa 1930 wurden die Buchhandlung und der Verlag aus Platzgründen in die Prenzlauer Promenade nach Weißensee verlegt während der Wohnsitz der Familie in Schöneberg blieb. Alice Cassirer unterstützte ihren Mann in seinem Betrieb nach Kräften. 1937 wurde die Buchhandlung und der Verlag arisiert und liquidiert, Arthur Cassirer versuchte noch, sich an einer anderen Firma zu beteiligen; dieser Versuch scheiterte nach einem Jahr. Die Tochter Gertrud konnte sich noch rechtzeitig ins Exil retten, sie lebte in den 1950er Jahren in Santiago de Chile und hatte geheiratet, sie hieß nun Gertrud Mannheim. Ihr Bruder Heinz war in den 1930er Jahren in einem jüdischen Trainingszentrum, er unternahm einen Fluchtversuch mit dem Kladovo-Transport, das war ein am 25. November 1939 in Wien gestarteter illegaler jüdischer Fluchtversuch. Die Männer des Transports wurden am 12. Oktober 1941 auf Befehl von General Franz Böhme von Einheiten der Wehrmacht in Zasavica/Serbien erschossen, unter ihnen auch Heinz Cassirer. Ab 1939 mussten Alice und Arthur Cassirer in die Schöneberger Straße 25 nach Kreuzberg ziehen. Von dort wurden sie am 19. Februar 1943 mit dem 56. Transport in das KZ Auschwitz deportiert und dort ermordet.[220] | ||
Arthur Cassirer | Gustav-Freytag-Straße 7 | 16. Juni 2018 | Arthur Cassirer kam am 28. Dezember 1891 in Dresden als Sohn von Louis Cassirer und seiner Frau Flora geborene Friedländer zur Welt. Er wurde Buchhändler und zog nach Berlin, wo er am 5. Februar 1916 Alice Stein heiratete.[219] Am 10. Februar 1918 wurde der Sohn Heinz geboren und am 19. November 1919 die Tochter Gertrud. Arthur Cassirer gründete 1922 eine Großbuchhandlung und einen Verlag für Kleinkunsterzeugnisse. Die Familie wohnte in der Gustav-Freytag-Straße 7 in der 3. Etage, im Parterre war die Buchhandlung. Etwa 1930 wurden die Buchhandlung und der Verlag aus Platzgründen in die Prenzlauer Promenade nach Weißensee verlegt, während der Wohnsitz der Familie in Schöneberg blieb. Alice Cassirer unterstützte ihren Mann in seinem Betrieb nach Kräften. 1937 wurde die Buchhandlung und der Verlag arisiert und liquidiert, Arthur Cassirer versuchte noch, sich an einer anderen Firma zu beteiligen; dieser Versuch scheiterte nach einem Jahr. Die Tochter Gertrud konnte sich noch rechtzeitig ins Exil retten, sie lebte in den 1950er Jahren in Santiago de Chile und hatte geheiratet, sie hieß nun Gertrud Mannheim. Ihr Bruder Heinz war in den 1930er Jahren in einem jüdischen Trainingszentrum, er unternahm einen Fluchtversuch mit dem Kladovo-Transport, das war ein am 25. November 1939 in Wien gestarteter illegaler jüdischer Fluchtversuch. Die Männer des Transports wurden am 12. Oktober 1941 auf Befehl von General Franz Böhme von Einheiten der Wehrmacht in Zasavica/Serbien erschossen, unter ihnen auch Heinz Cassirer. Nach der Reichspogromnacht wurde Arthur Cassirer im KZ Sachsenhausen inhaftiert und am 16. Dezember 1938 wieder entlassen. Vermutlich musste Arthur Cassirer dann Zwangsarbeit leisten. Nach 1939 mussten Alice und Arthur Cassirer in die Schöneberger Straße 25 nach Kreuzberg ziehen. Von dort wurden sie am 19. Februar 1943 mit dem 56. Transport in das KZ Auschwitz deportiert und dort ermordet.[220] | ||
Heinz Cassirer | Gustav-Freytag-Straße 7 | 16. Juni 2018 | Heinz Cassirer kam am 10. Februar 1918 als erstes Kind seiner Eltern Arthur Cassirer und seiner Frau Alice geborene Stein zur Welt. Seine jüngere Schwester war Gertrud. Die Familie lebt in Schöneberg in der Gustav-Freytag-Straße 7. Sein Vater betrieb eine Großbuchhandlung und einen Kleinkunstverlag, zunächst in der Gustav-Freytag-Straße, ab 1930 in der Prenzlauer Promenade. Alice Cassirer unterstützte ihren Mann in seinem Betrieb nach Kräften. 1937 wurde die Buchhandlung und der Verlag arisiert und liquidiert, Arthur Cassirer versuchte noch, sich an einer anderen Firma zu beteiligen; dieser Versuch scheiterte nach einem Jahr. Die Tochter Gertrud konnte sich noch rechtzeitig ins Exil retten, sie lebte in den 1950er Jahren in Santiago de Chile und hatte geheiratet, sie hieß nun Gertrud Mannheim. Heinz Cassirer war in den 1930er Jahren in einem jüdischen Trainingszentrum, um die Ausreise nach Palästina vorzubereiten. Er unternahm einen Fluchtversuch mit dem Kladovo-Transport, das war ein am 25. November 1939 in Wien gestarteter illegaler jüdischer Fluchtversuch. Die Männer des Transports wurden am 12. Oktober 1941 auf Befehl von General Franz Böhme von Einheiten der Wehrmacht in Zasavica/Serbien erschossen, unter ihnen auch Heinz Cassirer.[221] Seine Eltern mussten in die Schöneberger Straße 25 nach Kreuzberg ziehen. Von dort wurden sie am 19. Februar 1943 mit dem 56. Transport in das KZ Auschwitz deportiert und dort ermordet.[220] | ||
Avner Casvan | Courbièrestraße 5 | 17. Nov. 2008[222] | Avner Casvan kam am 25. Mai 1899 in Jassy, früher Rumänien, heute Moldawien, als Sohn von Moses Casvan und seiner Frau Malka Mathilde geborene Mates zur Welt.[223] Er hatte noch einen älteren Bruder Simon, der am 15. August 1897 ebenfalls in Jassy geboren war. Ende der 1920er Jahre zogen Avner Casvan, sein Bruder und seine Eltern nach Berlin. Avner heiratete Golda Melber und am 5. Februar 1927 kam ihr Sohn Manfred in Berlin auf die Welt. Avner Casvan war Kaufmann, er betrieb ein Versandgeschäft, erst aus der Augsburger Straße 27, dann aus der Courbièrestraße 5. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten flohen Avner und Golda Casvan mit ihrem Sohn Manfred nach Frankreich. Dort in Aubervilliers, nördlich von Paris, wurde ihre Tochter Louisette 1937 geboren. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Frankreich wurden Avner, Golda und die Kinder Manfred und Louisette im Rahmen der Aktion Rafle du Vélodrome d’Hiver am 16. Juli 1942 festgenommen und über die Lager Drancy und Pithiviers nach Auschwitz deportiert. Zunächst wurden Avner und sein Sohn Manfred am 31. Juli 1942 nach Auschwitz verschleppt, dann folgte Golda Casvan am 7. August 1942. Als letzte der Familie wurde Louisette, damals 5 Jahre alt, am 24. August 1942 alleine nach Auschwitz deportiert und ermordet. Avner Casvans Vater war 1936 in Berlin verstorben, seine Mutter, Mathilde Kasswan, wurde am 14. September 1942 nach Theresienstadt deportiert und von dort am 18. Dezember 1943 nach Auschwitz. Sein Bruder Simon Kassvan wurde am 4. März 1943 von Berlin nach Auschwitz deportiert. Avner Casvan selbst starb in Auschwitz am 27. September 1942.[4] | ||
Golda Casvan | Courbièrestraße 5 | 17. Nov. 2008 | Golda Melber kam am 25. Dezember 1902 in Dobromil/Polen (heute Ukraine) als Tochter von Schmuel Melber und seiner Frau Dina auf die Welt.[224] Sie heiratete den aus Rumänien stammenden Kaufmann Avner Casvan und zog mit ihm, seinen Eltern und seinem Bruder nach Berlin. Dort kam ihr Sohn Manfred am 5. Februar 1927 auf die Welt. Sie wohnten in der Augsburgerstraße 27 und der Courbièrestraße 5. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten floh die Familie nach Aubervilliers, nördlich von Paris, wo 1937 ihre Tochter Louisette (Lea) geboren wurde. Die Wehrmacht eroberte Nordfrankreich, die Familie Casvan wurde am 16. Juli 1942 in Paris im Rahmen der Aktion „Rafle du Vélodrome d’Hiver“ festgenommen und über die Lager Drancy und Pithiviers nach Auschwitz deportiert. Zunächst wurden Avner Casvan und sein Sohn Manfred am 31. Juli 1942 nach Auschwitz verschleppt, dann folgte Golda Casvan am 7. August 1942. Als letzte der Familie wurde Louisette, damals 5 Jahre alt, am 7. August 1942 alleine nach Auschwitz deportiert und ermordet.[4] | ||
Louisette Casvan | Courbièrestraße 5 | 17. Nov. 2008 | Louisette Casvan kam am 12. Januar 1937 in Paris als Tochter von Avner Casvan und seiner Frau Golda geborene Melber zur Welt.[225] Ihr Vater war Kaufmann, die Familie hatte in Berlin in der Courbièrestraße 5 gewohnt. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten waren ihre Eltern mit ihrem älteren Bruder Manfred nach Frankreich geflohen. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Frankreich wurde die Familie Casvan im Rahmen der Aktion „Rafle du Vélodrome d’Hiver“ verhaftet. Über die Lager Drancy und Pithiviers erfolgte die Deportation nach Auschwitz: am 31. Juli 1942 wurden Avner und sein Sohn Manfred deportiert, Golda Casvan folgte am 7. August 1942 und schließlich wurde auch die fünfjährige Louisette am 24. August 1942 alleine nach Auschwitz deportiert. Sie wurde unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet.[4] | ||
Manfred Casvan | Courbièrestraße 5 | 17. Nov. 2008 | Manfred Casvan kam am 5. Februar 1927 in Berlin als Sohn von Avner Casvan und seiner Frau Golda geborene Melber zur Welt.[226] Sein Vater war Kaufmann, die Familie wohnte zuerst in der Augsburgerstraße 27, später in der Courbièrestraße 5. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten floh die Familie nach Frankreich. Dort in Aubervilliers, nördlich von Paris, kam 1937 Manfreds Schwester Louisette (Lea) auf die Welt. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Frankreich wurde die Familie Casvan im Rahmen der Aktion „Rafle du Vélodrome d’Hiver“ verhaftet. Über die Lager Drancy und Pithiviers erfolgte die Deportation nach Auschwitz: am 31. Juli 1942 wurden Avner Casvan und sein Sohn Manfred deportiert, Golda Casvan folgte am 7. August 1942 und schließlich wurde auch die fünfjährige Louisette am 24. August 1942 alleine nach Auschwitz deportiert.[4] | ||
Ludwig Chodziesner | Münchener Straße 18a (ehem. Speyerer Straße 10) |
24. Okt. 2005[227] | Ludwig Chodziesner kam am 28. August 1861 in Obersitzko/Posen als Sohn des Kurzwarenhändlers Julius Chodziesner und dessen Frau Johanna geborene Aschheim zur Welt.[228] Nach dem Abitur im Jahre 1879 studierte er Jura in Berlin und legte 1891 das Assessorexamen ab. Er wurde ein bekannter Strafverteidiger und später zum Justizrat ernannt. 1894 heiratete er Elise Schönfließ, sie hatten vier Kinder: Gertrud (Kolmar), Margot, Hilde und den Sohn Georg. Die Familie zog nach ersten Wohnungen in Berlin 1923 in die Feuerbachstr. 13 (damals Manteuffelstr. 9) nach Finkenkrug bei Falkensee. 1930 starb seine Frau Elise, 1936 wurde ihm die Zulassung als Anwalt entzogen. Nach der Pogromnacht 1938 musste er das Haus in Finkenkrug verkaufen und in die Speyerer Straße 10 II rechts umziehen. Drei seiner erwachsenen Kinder konnten Deutschland verlassen, Gertrud Kolmar begleitete ihren Vater bis zu seiner Deportation im September 1942. Nachdem er die Aufforderung erhalten hatte, sich zur Deportation bereitzuhalten, half ihm Hilde Benjamin, die spätere Justizministerin der DDR, beim Packen.[229] Ludwig Chodziesner kam über das Sammellager Große Hamburger Straße 26 am 9. September 1942 nach Theresienstadt, am 13. Februar 1943 wurde er dort ermordet. Offiziell wurde die Todesursache mit »Darmkatarrh« und »Herzmuskelentartung« als angegeben.[230] In Finkenkrug liegt ein zweiter Stolperstein (siehe Liste der Stolpersteine in Falkensee) | ||
Fritz Citron | Münchener Straße 2 | 5. Aug. 2011 | Samuel Siegfried Fritz Citron kam am 14. Januar 1876 als Sohn des Landgerichtsrats und Geheimen Justizrats Moritz Max Citron und dessen Ehefrau Wanda geborene Seligsohn in Woitoswo / Kreis Berent / Westpreußen zur Welt. Er hatte einen Bruder Curt. Zusammen mit diesem konvertierte er mit 13 Jahren zur evangelischen Religion. Die Familie zog nach Berlin und Fritz studierte nach Ablegung des Abiturs Jura. Er war Amtsrichter von 1901 bis 1914, im Ersten Weltkrieg war er Kriegsgerichtsrat in Reims und Kowno. Ab 1918 war er Amtsgerichtsrat in Berlin und ab 1920 bis 1929 Kammergerichtsrat beim Kammergericht Berlin. 1929 wurde er zum Oberverwaltungsgerichtsrat beim Preußischen Oberverwaltungsgericht in Berlin berufen. Daneben arbeitete er an einem Kommentar zum Genossenschaftsrecht mit. In erster Ehe hatte Fritz Citron 1908 Lisbeth Caroline Fraenkel geheiratet und 1914 in zweiter Ehe Charlotte Amalie Clara Furbach. Die Kinder wurden geboren: Otto, Klaus-Jürgen (15. Mai 1929) und Christa (1920). Nach der Heirat mit Charlotte wohnte die Familie in der Münchener Straße 2, das Haus gehörte seiner Schwiegermutter, die ebenfalls zur evangelischen Religion konvertiert war. Am 25. August 1933 wurde er zwangsweise auf der Grundlage des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 aus dem Amt entlassen. 1935 wurde das Haus in der Münchener Straße verkauft, die Familie zog in die Pariser Straße 42-43. 1938 konnte seine Tochter Christa nach England emigrieren. Fritz Citron beging einen Suizidversuch, wurde jedoch von Passanten aus dem Landwehrkanal gerettet. Am 26. Dezember 1938 beging Fritz Citron Suizid durch Erhängen im Haus Nachodstraße 7.[231] | ||
Frieda Codik | Ansbacher Straße 74 | 6. Okt. 2021 | |||
Martha Cohen | Berchtesgadener Straße 37 | Mai 2006[232] | Martha Lewandowski kam am 20. Juni 1860 in Berlin als Tochter des Königlichen Musikdirektors Lazarus Louis Lewandowski und seiner Frau Helene geborene Wertheim zur Welt.[233] Sie heiratete den Philosophen Hermann Cohen, einen der Begründer des Neukantianismus'. Martha Cohen nahm an der Tätigkeit ihres Mannes intensiv teil und unterstütze ihn in allen Angelegenheiten. Sie führte seine Korrespondenz und hielt seine Gedanken schriftlich fest. Als ihr Mann 1918 starb, war sie durch ihr Erbe materiell abgesichert und widmete sich seinem wissenschaftlichen Nachlass und seinem Andenken. Sie wohnte weiterhin in der Fünfeinhalbzimmerwohnung in der Berchtesgadener Straße 37, in die sie zwei Untermieterinnen aufnahm. Am 1. September 1942 wurde Martha Cohen nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 12. September 1942 starb.[4][234][235] | ||
Adolf Cohn | Berchtesgadener Straße 35 | 15. Sep. 2009[236] | Adolf Cohn kam am 15. Dezember 1881 in Znin in einer jüdischen Familie auf die Welt.[237] Er wurde Apotheker und heiratete Clara, die Schwester seines Studienkollegen Paul Schlome. 1920 wurde der Sohn Walter geboren, 1925 die Tochter Eva, die Familie wohnte in einer großen Wohnung in der Berchtesgadener Straße 35. Adolf Cohn führte zusammen mit seinem Schwager Paul Schlome die Westend-Apotheke in der Kurfürstenstraße bis zu ihrer Arisierung im Jahr 1936. Als sein Schwiegervater Hermann Schlome altersbedingt seinen Holzhandel aufgab, zog er 1933 mit seiner Frau Auguste geborene Frost zu seiner Tochter Clara und deren Familie in die Berchtesgadener Straße 35, wo er sich um seine Kinder und Enkelkinder kümmerte. Adolfs Sohn Walter konnte 1937 nach Argentinien fliehen, starb dort aber bereits 1939 an Tuberkulose. Zuerst wurden die Schwiegereltern Schlome am 1. September 1942 nach Theresienstadt deportiert, Adolf und Clara Cohn wurden mit dem 32. Osttransport am 2. März 1943 nach Auschwitz verschleppt.[238] Ein Todesdatum ist nicht bekannt.[4] | ||
Alfred Cohn | Fregestraße 71 | 28. März 2013 | Alfred Cohn wurde am 10. Juni 1880 in Stallupönen/Ostpreußen als Sohn jüdischer Eltern geboren. Er heiratete 1911 in Danzig die ebenfalls jüdische Elsbeth Aris. Das Ehepaar betrieb in Wartenberg/Ostpreußen ein größeres Kaufhaus. Im Ersten Weltkrieg diente Alfred Cohn als Offizier; zwei seiner Brüder starben im Kampf. Drei Kinder wurden geboren: 1912 Ruth Betty, 1914 Georg Joachim und 1915 Georg Gideon. 1936 verkaufte das Ehepaar das Warenhaus wegen der zunehmenden Repressionen und zog nach Berlin in die Fregestr. 71. Die drei Kinder konnten nach Palästina bzw. nach England und in die USA fliehen. Alfred Cohn wurde anlässlich der Novemberpogrome das erste Mal verhaftet und ins KZ Sachsenhausen gebracht, am 17. Dezember 1938 wurde er wieder frei gelassen. Alfred und Elisabeth Cohn mussten aus der Fregestr. 71 ausziehen und in ein sogenanntes Judenhaus in der Jenaer Straße 5 als Untermieter einziehen. Am 27. Mai 1942 wurde Alfred Cohn im Rahmen der Sonderaktion „Das Sowjet-Paradies“ verhaftet und wieder in das KZ Sachsenhausen gebracht, wo er am 28. Mai 1942 als einer von 250 Berliner Juden erschossen wurde. Enkel und Urenkel aus Israel waren bei der Verlegung der Stolpersteine anwesend.[239] | ||
Betty Cohn | Crellestraße 46 (ehem. Bahnstraße 46) |
März 2008[240] | Betty Cohn kam am 20. November 1878 in Frankfurt/Oder als Tochter von Selig Cohn und seiner Frau Ernestine geborene Philippsborn auf die Welt.[241] Sie heiratete David Cohn, der am 25. Juni 1873 in Frankfurt/Oder geboren war. Sie hatten drei Kinder: Jenny, geboren am 1. Oktober 1900, Friederike, geboren am 13. Februar 1902 und Jakob Werner, geboren am 27. März 1907. Vermutlich trennte sich das Ehepaar. Die drei Kinder konnten sich ins Ausland retten. Betty Cohn lebte Anfang der 1940er Jahre in der Bahnstraße 46 (heute Crellestraße 46) im linken Seitenflügel. Deportiert wurde sie am 19. Januar 1942 nach Riga aus der Pestalozzistraße 14, eine in der dortigen Synagoge eingerichteten Sammelstelle.[242] Ihr Todesdatum ist unbekannt. | ||
Clara Cohn | Berchtesgadener Straße 35 | 15. Sep. 2009[243] | Clara Schlome kam am 27. August 1892 in Janowitz als jüngstes Kind des Holzhändlers Heinrich Schlome und seiner Frau Auguste geborene Frost auf die Welt.[244] Sie hatte drei Brüder: Paul (1886), Arthur (1888) und Julius (1891). Clara heiratete den Apotheker Adolf Cohn, einen Studienfreund ihres Bruders Paul. Sie wohnten in Berlin in der Berchtesgadener Straße 35, wo ihr Sohn Walter (1920) und ihre Tochter Eva (1925) zur Welt kamen. Ihr Mann und ihr Bruder Paul führten zusammen die Westend-Apotheke in der Kurfürstenstraße bis zu deren Arisierung im Jahr 1936. 1933 zogen Claras Eltern, die altersbedingt den Holzhandel aufgegeben hatten, zu Clara und ihrer Familie in die große Wohnung in der Berchtesgadener Straße 35. Claras Sohn Walter konnte 1937 nach Argentinien fliehen, starb dort jedoch 1939 an Tuberkulose. Zuerst wurden Claras Eltern am 1. September 1942 nach Theresienstadt deportiert, am 2. März 1943 wurden Clara Cohn mit ihrem Mann Adolf und der Tochter Eva mit dem 32. Osttransport nach Auschwitz verschleppt und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[4][238] | ||
Elsbeth Cohn | Fregestraße 71 | 28. März 2013 | Elsbeth Aris kam am 18. Januar 1888 in Danzig als Tochter von Heinrich Aris und seiner Frau Therese geborene Grau zur Welt, sie hatte noch sieben Geschwister.[245] Sie heiratete 1911 den Kaufmann Alfred Cohn und betrieb mit ihm in Wartenberg/Ostpreußen ein größeres Warenhaus. Sie hatten drei Kinder: 1912 wurde Ruth Betty geboren, 1914 Georg Joachim und 1915 Georg Gideon. 1936 verkauften Elsbeth und Alfred Cohn das Warenhaus wegen der zunehmenden Repressionen; sie zogen nach Berlin in die Fregestraße 71. Die Kinder konnten nach Palästina bzw. England und in die USA emigrieren. Im Rahmen der Novemberpogrome 1938 wurde Alfred Cohn das erste Mal verhaftet und in das KZ Sachsenhausen gebracht; am 17. Dezember 1938 wurde er wieder freigelassen. Elsbeth und Alfred Cohn mussten aus der Fregestraße 71 ausziehen und in ein sogenanntes Judenhaus in der Jenaer Straße 5 ziehen. Anlässlich der Sonderaktion „Das Sowjet-Paradies“ wurde Alfred Cohn am 27. Mai 1942 wieder verhaftet und in das KZ Sachsenhausen gebracht, dort wurde er als einer von 250 Berliner Juden am 28. Mai 1942 erschossen. Elsbeth Cohn wurde am 5. Juni 1942 von Berlin nach Theresienstadt und von dort am 9. Oktober 1944 nach Auschwitz deportiert. Ihr Todesdatum ist unbekannt. Bei der Verlegung der Stolpersteine waren Enkel und Urenkel aus Israel anwesend.[239] | ||
Eva Cohn | Berchtesgadener Straße 35 | 15. Sep. 2009[246] | Eva Cohn kam am 25. Juni 1925 in Berlin als Tochter des Apothekers Adolf Cohn und seiner Frau Clara geborene Schlome zur Welt.[247] Ihr Bruder Walter war bereits 1920 geboren, die Familie lebte in der Berchtesgadener Straße 35 in einer großen Wohnung. Ihr Vater Adolf Cohn führte mit seinem Schwager Paul Schlome die Westend-Apotheke in der Kurfürstenstraße. Ihr Großvater Hermann Schlome zog mit seiner Frau Auguste geborene Frosts 1933 zu Evas Familie in der Berchtesgadener Straße, nachdem er altersbedingt seinen Holzhandel in Janowitz aufgegeben hatte. Eva musste 1937 von der staatlichen Schule auf die Jüdische Volksschule in der Prinzregentenstraße wechseln, ihr Bruder Walter konnte im selben Jahr nach Argentinien flüchten, starb dort allerdings 1939 an Tuberkulose. Am 1. September 1942 wurden ihre Großeltern nach Theresienstadt deportiert; Eva Cohn wurde mit ihren Eltern am 2. März 1943 nach Auschwitz verschleppt und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[4][238] | ||
Frieda Cohn | Landshuter Straße 35 | 25. Apr. 2012[248] | Frieda Deutschkron kam am 5. Mai 1894 in Soldin als Tochter von Simon Deutschkron und seiner Frau Sarah geborene Lewin auf die Welt.[249] Sie hatte einen Bruder Artur und eine Schwester Ella. Um 1910 zog die Familie nach Berlin, dort lernte sie Werner Cohn kennen, den Eigentümer eines Betriebs zur Herstellung von Puppenbekleidung. Sie heirateten und Frieda Cohn arbeitete zumindest zeitweise im Betrieb ihres Mannes mit. 1921 und 1923 wurden die Töchter Steffi und Ruth geboren. Die Familie wohnte privat seit Anfang der 1930er Jahre in der Landshuter Straße 35. 1939 musste ihr Mann seinen Betrieb verkaufen, sie mussten nun beide Zwangsarbeit leisten. Die Töchter konnten mit einem Kindertransport nach England entkommen. Am 28. März 1942 wurden Frieda und Werner Cohn von ihren Arbeitsplätzen nach Piaski deportiert und ermordet.[250] Friedas Eltern Simon und Sara Deutschkron wurden im September 1942 nach Theresienstadt deportiert und ermordet, Friedas Schwester Ella wurde im KZ Auschwitz ermordet. | ||
Hannchen Cohn | Landshuter Straße 17 | 15. Aug. 2012[251] | Hannchen Schaps kam am 7. September 1866 in Kempen/Posen als Tochter des Kaufmanns Isidor Schaps und seiner Frau Auguste geborene Jereslaw zur Welt[252] 1900 heiratete sie in Berlin den Kaufmann Samuel Josef Cohn.[253] Die Kinder wurden geboren: Martha, Heinz, Eugen und Max. Von 1908 bis 1935 lebte die Familie am Lützowufer 13 in Tiergarten.[254] 1938 starb Samuel Josef Cohn, Hannchen Cohn zog in die Landshuter Straße 17. Ihr Sohn Eugen floh 1939 nach Shanghai, sein Bruder Heinrich emigrierte mit seiner Frau Irma in die USA. Hannchen Cohn bezog zwei vierteljährliche Leibrenten und besaß einige Vermögenswerte. 1942 musste sie in das Minna-Schwarz-Heim, ein Altersheim in der Brunnenstraße 41 ziehen. Von dort wurde sie am 17. August 1942 über den Güterbahnhof Moabit nach Theresienstadt deportiert. Sie erlitt einen linksseitigen Halsschenkelbruch und entwickelte eine Lungenentzündung, am 13. September 1942 starb sie.[255] | ||
Ludwig Cohn | Hauptstraße 63 | 22. Feb. 2020 | Ludwig Cohn wurde am 21. September 1870 als Sohn jüdischer Eltern in Berlin geboren. Er hatte zwei Schwestern, Marianne und Alice. Er wurde Bankkaufmann und diente im Ersten Weltkrieg von 1914 bis 1918 als Soldat. Anschließend war er als Beamter der Devisenbeschaffungsstelle tätig, danach bei der Reichskreditgesellschaft SA.G. 1924 heiratete er die verwitwete Louise Böhm geborene Rosenbaum (geb. 26. April 1872 in Ratibor), die aus erster Ehe einen Sohn Gerhard hatte. Sie lebten von 1935 bis 1939 in Schöneberg in die Hauptstraße 63. Dort mussten sie 1939 ausziehen und als Untermieter zu Max Schächter in die Wielandstr. 5 in ein Zimmer ziehen. Ludwig Cohn wurde am 1. August 1936 vorzeitig in den Ruhestand versetzt, später als andere jüdische Beamte, weil er Kriegsteilnehmer war. Ludwig Cohn erhielt eine Pension von der Reichsversicherungsanstalt für Angestellte in Höhe von 111,50 Mark monatlich sowie eine Beihilfe von der Reichskreditbank von 125,00 Mark monatlich. Er besaß einige Wertpapiere u. a. eine Zooaktie mit Aquarium. Sie wurden gemeinsam mit dem 48. Alterstransport am 24. August 1942 nach Theresienstadt deportiert. Ludwig Cohn starb an einer schweren Darminfektion infolge der monatelangen Unterernährung am 21. März 1943. Luise Cohn überlebte Theresienstadt, am 7. Juli 1945 befand sie sich im DP-Lager Deggendorf. Sie verließ Europa 1947, um ihrem Sohn Gerhard nach Australien zu folgen.[256] Dort starb sie am 17. April 1951.[257] | ||
Luise Cohn | Hauptstraße 63 | 22. Feb. 2020 | Louise Rosenbaum wurde am 26. April 1872 in Ratibor in eine jüdische Familie geboren. Sie zog 1892 von Ratibor nach Berlin, heiratete Heinrich Böhm und am 19. November 1893 wurde der Sohn Gerhard geboren. 1906 verstarb Heinrich Böhm. Während des Ersten Weltkrieges war Louise Böhm freiwillig als Krankenpflegerin tätig. 1924 heiratete sie den Bankbeamten Ludwig Cohn. Sie lebten in Schöneberg in der Hauptstraße 63. Ihr Sohn Gerhard, der praktischer Arzt geworden war, floh nach England nachdem er im KZ Dachau gesessen hatte und seine Frau ermordet worden war. Louise und Ludwig Cohn mussten noch zweimal umziehen, bevor sie am 24. August 1942 nach Theresienstadt deportiert wurden. Ludwig Cohn starb an einer schweren Darminfektion infolge der monatelangen Unterernährung am 21. März 1943. Louise Cohn überlebte Theresienstadt, am 7. Juli 1945 befand sie sich im DP-Lager Deggendorf. Sie verließ Europa 1947, um ihrem Sohn Gerhard nach Australien zu folgen. Dort starb sie am 17. April 1951. | ||
Pauline Cohn | Fregestraße 80 | 28. März 2013[258] | Pauline Jacobsohn wurde am 1. Oktober 1872 als Tochter des Isaac Jacobsohn und seiner Ehefrau Ernestine geborene Lindenstrauß in Karthaus geboren. Es ist nur bekannt, dass ihr Ehemann mit Familiennamen Cohn hieß und dass sie in der Ehe zumindest eine Tochter gebar. Ihr Ehemann verstarb vor 1939. 1939 wohnte sie bei ihrer ebenfalls verwitweten Schwester Marta Ephraim, geborene Jacobsohn, in der Fregestraße 80. Am 18. Oktober 1941 wurde sie zusammen mit Marta Ephraim, deren Sohn Walter Ephraim und ihrer Cousine Anna Kulp, geborene Jacobsohn, ins Getto Litzmannstadt deportiert. Sie wohnte dort zunächst mit ihrer Schwester und deren Sohn in der Reiterstraße 21/7, später in der Gnesenerstraße 26, dem Greisenheim II. Sie starb am 3. April 1942. Im Jahr 1947 soll eine Tochter von Pauline Cohn in Südamerika gelebt haben. Nachfahren ihrer Schwester Marta Ephraim leben heute in den USA. |
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Werner Cohn | Landshuter Straße 35 | 25. Apr. 2012[259] | Werner Cohn kam am 30. Oktober 1887 in Berlin als Sohn von Hermann Cohn und seiner Frau Olga geborene Cohn zur Welt.[260] Er hatte noch einen Bruder Alfred. Sein Vater besaß eine Werkstatt in der Kinderhüte, Trauerhüte und Puppenbekleidung hergestellt wurde. Dieser Betrieb wurde von Werner und seinem Bruder Alfred um 1910 übernommen. Werner Cohn heiratete Frieda Deutschkron, die Kinder wurden geboren: Steffi (1921) und Ruth (1923). Die Familie lebte privat in der Landshuter Straße 35. 1939 wurde Werner Cohn gezwungen seinen Betrieb zu verkaufen, der unter dem bisherigen Namen Hermann Cohn sr. bis 1941 weitergeführt wurde.[261] Es gelang ihm die beiden Töchter mit einem Kindertransport nach England zu bringen. Werner Cohn musste Zwangsarbeit leisten, am 28. März 1942 wurde er mit seiner Frau nach Piaski deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[250] | ||
Margit Cornel | Bayreuther Straße 35 Ecke Wormser Straße |
1. Juli 2010[177] | Margit Spira kam am 20. August 1884 in Nagykáta (Kaiserreich Österreich-Ungarn) in einer jüdischen Familie zur Welt.[262] Sie wurde evangelisch getauft und heiratete den in Moskau tätigen Kaufmann und preußischen Staatsangehörigen Wilhelm Cornel, der 1866 in St. Petersburg geboren war. Er leitete in Moskau eine elektromechanische Fabrik, in der Teile für Feldtelefone und Eisenbahntelegrafen hergestellt wurden. Margit und Wilhelm Cornel engagierten sich beide auf sozialem Gebiet, so gründete Margit Cornel 1914 ein Lazarett für verwundete deutsche Gefangene. Für ihr großes soziales Engagement erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen. Als preußische Staatsangehörige geriet das Ehepaar in den Verdacht, mit dem Feind zu kollaborieren; um einer Verhaftung zu entgehen, flohen Margit und Wilhelm Cornel am 1. August 1915 nach Deutschland. Ihre Ehe wurde in den 1920er Jahren geschieden; Margit Cornel wohnte ab dem 1. Januar 1934 in der Bayreuther Straße 34 im Vorderhaus, 3. Etage. Als sie am 12. Oktober 1941 die Vermögenserklärung ausfüllen musste, besaß sie ein Gesamtvermögen von 13.000,-- Mark. Am 18. Oktober 1941 wurde Margit Cornel nach Litzmannstadt deportiert.[263] Im April 1942 schrieb sie an das Umsiedlungsbüro des dortigen Judenrates: „Hierdurch bitte ich ergebenst, auf Grund beiliegender Dokumente von meiner Evakuierung gütigst abzusehen. Es zeichnet in Ergebenheit Margit Cornel“. Beigefügt waren fünf Abschriften der ihr verliehenen Auszeichnungen. Dennoch wurde sie in das Vernichtungslager Chelmno überführt und dort am 7. Mai 1942 ermordet.[4] | ||
Erich Czapski | Belziger Straße 39 | 26. März 2010[264] | Erich Czapski kam am 1. Oktober 1882 in Berlin als Sohn von Oswald Czapski und seiner Frau Karoline geborene Bursch zur Welt,[265] er hatte eine Zwillingsschwester Wanda, die 1905 starb, eine Schwester Luise (1885) sowie drei Brüder: Friedrich Meinhart (1888), Georg (1892) und Walter (1880). Er war Kaufmann und vertrieb Ball- und Kotillonartikel und Damenspenden, später war er Kaufmann für Schuhwaren und heiratete am 14. April 1910 Auguste Abraham. Am 15. September 1911 kam ihre Tochter Wanda auf die Welt, die Familie lebte in der Münchener Straße 14. 1928 starb seine Frau an Pankreatitis. Seine Tochter Wanda konnte im August 1939 in die USA flüchten, er selbst musste Ende der 1930er Jahre in die Belziger Straße 39 ziehen. Von dort wurde er am 14. November 1941 nach Minsk deportiert, ein Todesdatum ist nicht bekannt.[4] Wanda heiratete den ebenfalls geflohenen Herbert Rein und hatte eine Tochter und einen Sohn. | ||
Alexander Czempin | Barbarossastraße 52 | 9. Aug. 2019 | Alexander Czempin kam am 29. Oktober 1861 in Berlin als Sohn des Heymann Czempin und dessen erster Ehefrau Rosalie geborene Jareczka zur Welt. Seine Geschwister waren Edmund (1860), Helene Clara (1865), Georg (1870) und Martin (1875). Seine Mutter Rosalie starb 1875 nach der Geburt des letzten Kindes. Sein Vater heiratete in zweiter Ehe Selma geborene Heimann, die Tochter Rosalie wurde 1879 geboren.[266] Alex Czempin studierte Medizin, er wurde 1884 promoviert und wirkte seitdem in Berlin als Frauenarzt und Chirurg, seit 1890 war er zudem Leiter eines eigenen Sanatoriums in der Königin-Augusta-Straße 12 (heute Reichpietschufer). Daneben schrieb er Artikel für ein bekanntes medizinisches Nachschlagewerk, das Villarets Handwörterbuch, und wurde zum Professor ernannt.[267] 1888 heiratete er die am 25. Dezember 1866 geborene Johanna Helene Elvira Heydemann. Die Kinder wurden geboren: am 3. Februar 1890 Walther Gottfried Abraham, am 18. April 1891 Kurt Heinrich, am 6. Juni 1893 Irmgard Rosalie und am 14. Juli 1895 Beate, die jedoch früh verstarb. 1913 erfolgte die Scheidung von Johanna Helene Elvira Czempin. Im Ersten Weltkrieg leitete er als Oberstabsarzt ein Lazarett in Belgien. 1924 heiratete er in zweiter Ehe die am 18. Februar 1889 in Alexandria/Ägypten geborene Stefanie Kanders-Kuhl. Alex Czempin war ein angesehenes Mitglied der Berliner Gesellschaft: er war Vorsteher der Jüdischen Waisenhauskommission, Alter Herr der Burschenschaft Normannia, (deren Mitgliedschaft er 1936 verlor), er war Mitglied der Berliner Ärztekammer und des Brüdervereins. Bis 1932 wohnte Alex Czempin in der Königin-Augusta-Straße 12 (heute Reichpietschufer). Dann zog er in die Hewaldstraße 10, 1935 in die Innsbrucker Straße 16 (die Wohnung wurde ihm schon gekündigt) und 1939 dann in die Barbarossastraße 52. Am 30. September 1938 wurde ihm die Approbation als Arzt entzogen. Alex Czempin litt sehr unter dieser Maßnahme. Seine wirtschaftlichen Verhältnisse waren noch gut, auch wenn die Einnahmen aus seiner ärztlichen Tätigkeit immer weniger wurden. 1939 bis 1940 musste er eine Untermieterin aufnehmen: Frau Alma Grossmann. Seine Wirtschafterin Frau Linke besorgte den Haushalt. Seine Frau Stefanie konnte am 20. April 1940 in die USA emigrieren, weil sie in Ägypten geboren war und deswegen über die ägyptische Quote in die USA einreisen konnte. Am 1. März 1943 beging Alexander Czempin angesichts seiner bevorstehenden Deportation Suizid, indem er 40 Tabletten Phanodorm einnahm. Er hinterließ einen Abschiedsbrief an seine Enkel und wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beerdigt.
Sein Sohn Walther wurde promoviert, heiratete 1923 in Berlin Leonie Georgette Gangneux und zog in den 1930er Jahren nach Frankreich. Beide sind auf einem Friedhof nahe Paris beerdigt. Sein Sohn Kurt wurde Architekt und heiratete die evangelische Irma Ottilie Emilie Philipp. Ihre Söhne wurden geboren: Robert am 2. November 1921 und Thomas am 11. Mai 1923. An den Folgen der letzten Geburt starb Irma Ottilie Emilie Czempin. Die Söhne Robert und Thomas wurden von 1932 bis ca. 1939 im Elisabethstift in Hermsdorf untergebracht, ihr Vormund war ihr Großvater, Alex Czempin, der auch das Schulgeld zahlte. Kurt beging am 7. Juni 1938 Suizid, möglicherweise weil ihm „Rassenschande“ vorgeworfen wurde. Thomas zog nach der Beendigung der Schule 1939 zu seiner Tante Irmgard, 1940 wurde er als Soldat eingezogen, kam nach Italien und musste nach dem Suizid seines Großvaters in ein Strafbataillon, nach Kriegsende geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft in Livorno, aus der er 1946 entfloh. Robert wollte nach der Schule Architekt werden und machte zunächst eine Maurerlehre, danach besuchte er die Baugewerbeschule. Er wurde als Soldat eingezogen, kämpfte unter Erwin Rommel bei El Alamein und verlor durch eine Granate ein Bein. Nach der Entlassung aus der Wehrmacht nahm er sein Studium wieder auf und wohnte bei seinem Großvater Alex Czempin. Seine Tochter Irmgard war zweimal geschieden und kinderlos, sie beging am 18. Oktober 1941 Suizid und wohnte zuletzt in der Wittelsbacherstraße 29. Sein Bruder Georg emigrierte mit seiner Frau Fanny geborene Ordenstein und den Töchtern Elisabeth (1913), Marianne (1914), Herta (1918) und Margot (1921) 1936/37 nach Palästina. Zahlreiche Nachkommen leben heute in Israel. Alex‘ Bruder Martin war gehörlos auf die Welt gekommen, er wurde Journalist und fuhr 1904 als deutscher Delegierter auf den internationalen Taubstummenkongreß in New York.[268] Er heiratete 1911 die ebenfalls gehörlose Johanna Gertrud Klepp und trat ihr zuliebe in die evangelische Kirche ein. Ihre Söhne Hans-Hubert (1912) und Wolfgang (1918) waren ebenfalls gehörlos. Die Familie wohnte in Rangsdorf bei Berlin. Martin, Hans-Hubert und Wolfgang engagierten sich für die Interessen der Gehörlosen, Wolfgang war eine Zeit lang Präsident des Deutschen Gehörlosen-Bundes, er starb 2007, sein Bruder Hans-Hubert starb 1995. |
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Henriette Jette Damerius | Prinz-Georg-Straße 7 | 21. März 2017 | Henriette Leiser kam am 7. Januar 1871 in Strasburg/Westpreußen (heute Brodnica Kujawien/Pommern) in einer jüdischen Familie zur Welt.[269] Sie heiratete den nichtjüdischen Kaufmann Hermann Damerius. Sie wohnten in Zanow/Schlawe/Pommern, wo ihre Söhne auf die Welt kamen: am 19. September 1899 Wilhelm und am 14. November 1908 Adolf. Mitte der 1920er Jahre zog die Familie nach Berlin, sie wohnten in der Prinz-Georg-Straße 7 in Schöneberg. Ihr Mann Hermann war als Buchhalter tätig, beide Söhne wurden Kaufleute. 1933 starb ihr Mann. Henriette Damerius wohnte weiterhin mit den Söhnen in der Prinz-Georg-Straße 7. Am 21. Januar 1944 wurde sie nach Theresienstadt deportiert, die Transportliste vermerkt: nicht mehr bestehende privilegierte Mischehe.[270] Henriette Damerius wurde am 1. Februar 1945 ermordet. Beide Söhne überlebten. | ||
Ernst Erich Danziger | Grunewaldstraße 56 | 11. März 2006[271] | Ernst Erich Danziger kam am 21. März 1885 in Liegnitz/Niederschlesien zur Welt.[272] Sein Vater war 1850 geboren, über seine Mutter ist nichts bekannt. Er hatte zwei Schwestern: die 1876 geborene Else und Helene, geboren 1883.[122] Ernst Erich Danziger heiratete die am 22. April 1899 in Strasburg/Westpreußen geborene Helene Lippmann. Seit 1935 lebte das Ehepaar in Schöneberg in der Grunewaldstraße 56. Als das Datum der Deportation feststand, beging seine Frau Helene am 27. Januar 1943 Suizid[273] Ernst Erich Danziger wurde am 29. Januar 1943 mit dem 27. Transport nach Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet. Seine Schwester Else konnte nach England emigrieren,[122] seine Schwester Helene war Zahnärztin geworden und hatte den Zahnarzt Leberecht Prag geheiratet. Mit ihm praktizierte sie in Dresden.[274] Nachdem ihr Mann gestorben war, wurde Helene Prag zunächst inhaftiert und dann am 3. März 1943 in Auschwitz ermordet.[275] | ||
Erna Davidsohn | Crellestraße 1 (ehem. Bahnstraße 1) |
31. März 2019 | Sophie Erna Davidsohn wurde am 5. März 1897 in Berlin-Schöneberg geboren, ihre Eltern waren der praktische Arzt und Sanitätsrat Heinrich Davidsohn (geb. 2. November 1865 in Wittenberg; gest. am 27. September 1940,[276]) und Charlotte Martha Davidsohn (geb. Jacoby 15. Mai 1865 in Berlin). Sie besuchte die Chamisso-Grundschule, danach das humanistische Gymnasium der ehemaligen Königlichen Augustaschule und legte im April 1918 das Abitur ab. Anschließend studierte sie Medizin an der Friedrich-Wilhelms-Universität vom Sommersemester 1918 bis Sommersemester 1920. Physikum 1920. Von Ostern 1920 bis Oktober 1921 studierte sie in Freiburg, danach Rückkehr nach Berlin. Im September 1923 erfolgte in Berlin das Staatsexamen, Medizinalpraktikum in Berlin an der II. Med. Klinik der Charité 1923/24[277] ihre Approbation und Dissertation erfolgte Oktober 1924.[278] 1927–1929 hatten Erna und ihr Vater eine Gemeinschaftspraxis. Am 6. Oktober 1933 wurde ihr die Kassenzulassung entzogen,[279] von 1935–1938 steht sie als Ärztin, Manteuffelstr. 21, Berlin-Tempelhof, im Berliner Telefonbuch. Ab 1938 hatte sie Berufsverbot und leistete Zwangsarbeit als Arbeiterin bei der Firma Michalski, Schneiderei, Große Frankfurter Straße. 1939 zur Volkszählung wohnte sie in der Marburger Str. 5[280] und begleitete Kindertransporte nach England und Schweden.[281] Das Asyl wurde ihr dort verweigert. Am 17. Mai 1943 wurde sie nach Auschwitz deportiert,[282] wo sie im Lagerlazarett arbeitete. Sie überlebte nicht.[283] Erna Davidsohns einzige Schwester Ilse (geb. 15. August 1900) wurde mit dem gleichen Transport nach Auschwitz deportiert und ist dort verschollen.[284] Ihr Vater starb bereits 1940 in Berlin, ihre Mutter wurde am 21. September 1942 nach Theresienstadt deportiert[285] und dort am 24. März 1943 ermordet.[286] | ||
Heinrich Davidsohn | Crellestraße 1 (ehem. Bahnstraße 1) |
29. Apr. 2021 | |||
Ilse Davidsohn | Crellestraße 1 (ehem. Bahnstraße 1) |
29. Apr. 2021 | |||
Martha Charlotte Davidsohn | Crellestraße 1 (ehem. Bahnstraße 1) |
29. Apr. 2021 | |||
Helmut Deutschmann | Feurigstraße 23 | 10. Sep. 2013[287] | Helmut Deutschmann kam am 1. Januar 1921 in Berlin als Sohn des BVG-Mitarbeiters Otto Deutschmann und seiner Frau zur Welt. Helmut war gehörlos, er lernte weder lesen noch schreiben und lebte bei seinen Eltern in der Feurigstraße 23. Im Juni 1943 wurde er in einer Straßenbahn aufgegriffen; weil er nicht bezahlen konnte wurde er der Polizei übergeben, die ihn mit der Diagnose „gemeingefährliche Geisteskrankheit“ in die Wittenauer Heilanstalten brachte. Seine Mutter sorgte dafür, dass er am 9. Februar 1943 wieder zu seinen Eltern konnte. Als seine Mutter dann starb, konnte sein Vater ihn nicht mehr versorgen; er wurde wieder in die Wittenauer Heilanstalten gebracht. Dort galt er als schwieriger Patient, weil er nicht lautsprachlich kommunizieren konnte. Am 11. März 1944 wurde er zur Verlegung nach Meseritz-Obrawalde vorgeschlagen, was dann am 26. April 1944 auch geschah. Am 27. April 1944 starb er dort, vermutlich durch eine Überdosis von Medikamenten.[288] | ||
Hans Dienstfertig | Nollendorfstraße 28 | 25. Mai 2011[289] | Hans Dienstfertig kam am 19. Oktober 1903 in Breslau als Sohn von Georg Dienstfertig und seiner Frau Elsa geborene Blendowsky zur Welt, er hatte eine jüngere Schwester Irma Marie. Er wurde Tiefbauarbeiter und arbeitete in Berlin beim Kabelwerk von Siemens & Schuckert. Ab 1920 war im Berliner Adressbuch verzeichnet, dass Geschwister Dienstfertig in der Berchtesgadener Straße 22/23 wohnten, die Identität ist allerdings nicht belegt. 1939 wohnte Hans Dienstfertig in der Schwäbischen Straße 11. 1942 hielt er sich in Breslau auf und wurde in der Neurologischen Abteilung des Israelitischen Krankenhauses neunmal wegen eines Nervenleidens behandelt. Nach seiner Rückkehr nach Berlin lebte er kurze Zeit in einem halben möblierten Zimmer bei Else und Martin Wagner in der Nollendorfstraße 28 linker Seitenflügel. Am 29. November 1942 wurde er in das KZ Auschwitz deportiert, wo er am 23. Februar 1943 ermordet wurde.[290] | ||
Aron Dobkowsky | Courbièrestraße 16 | 16. Sep. 2003[291] | Aron (Arno?) Dobkowsky kam am 23. August 1886 in Belgard an der Leba als erstes Kind von Sally Dobkowsky und Franziska geborene Brootzen auf die Welt, seine Schwester Betty Käthe war 1888 geboren. Er ging in Allenstein zur Schule, bevor er zur Lehre nach Stettin und Berlin ging. Bei der Hochzeit seiner Schwester war er Trauzeuge und unterschrieb mit "Arno".[292] Im Ersten Weltkrieg wurde er im Kampf verwundet und erhielt nicht nur das Verwundetenabzeichen, sondern auch das Eiserne Kreuz II. Klasse. Nach Kriegsende ging er nach Paris, wo er seine spätere Ehefrau Elsbeth kennenlernte. Sie heirateten am 26. Dezember 1920 und zogen nach Glogau, wo Aron das Schuhgeschäft seiner Schwiegereltern bis zur Weltwirtschaftskrise weiterführte. 1937 zog die Familie nach Berlin, von wo aus die drei Kinder Ester, Peter und Marianne-Renate mit Kindertransporten in das Vereinigte Königreich flüchteten.[293] Aron Dobkowsky und seine Ehefrau wurden am 5. November 1942 mit dem 72. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert, wo Aron am 10. Februar 1943 starb.[294] Die Stolpersteine für das Ehepaar Dobkowsky wurden bereits in der Nacht nach der Verlegung aus dem Pflaster gebrochen und zerstört.[295] | ||
Elsbeth Dobkowsky | Courbièrestraße 16 | 16. Sep. 2003 | Elsbeth Dobkowsky wurde am 23. Juli 1892 als Elsbeth Oppenheim in Jastrow geboren. Ihren späteren Ehemann Aron Dobkowsky lernte sie nach dem Ersten Weltkrieg in Paris kennen. Nach ihrer Heirat am 26. Dezember 1920 zog das Ehepaar nach Glogau, wo Elsbeths Eltern ein Schuhgeschäft besaßen, das von diesem Zeitpunkt an bis 1929 von Aron Dobkowsky geleitet wurde. Um den zunehmenden Repressalien gegen Juden zu entgehen, zog Elsbeth Dobkowsky mit ihrer Familie 1937 nach Berlin. Von hier aus konnten sie und ihr Mann ihre drei Kinder Ester, Peter und Marianne-Renate mit Kindertransporten in Sicherheit bringen,[293] bevor das Ehepaar Dobkowsky am 5. November mit dem 72. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert wurde. Elsbeth wurde am 16. Mai 1944 weiter nach Auschwitz verschleppt, wo sie als verschollen gilt.[296] Die Stolpersteine für das Ehepaar Dobkowsky wurden bereits in der Nacht nach der Verlegung aus dem Pflaster gebrochen und zerstört.[295] | ||
Chaja Ruchla Driesen | Cheruskerstraße 12 | 25. Sep. 2015 | Chaja-Ruchla Kierszenbaum kam am 24. Januar 1910 in Warschau in einer jüdischen Familie auf die Welt.[297] Sie heiratete den Kaufmann Manfred Manasse Driesen und lebte 1939 mit ihm in Berlin-Schöneberg, Cheruskerstraße 12.[34] Danach mussten sie in ein möbliertes Zimmer bei Johanna Fabisch in die Freisinger Straße 11 ziehen.[298] Ihre Vermieterin Johanna Fabisch wurde bereits am 19. Oktober 1942 nach Riga deportiert. Am 3. März 1943 wurde Chaja-Ruchla Driesen zusammen mit ihrem Mann mit dem 33. Osttransport nach Auschwitz deportiert, wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurde. | ||
Manfred Manasse Driesen | Cheruskerstraße 12 | 25. Sep. 2015 | Manfred Manasse Driesen kam am 8. April 1909 in Berlin in einer jüdischen Familie zur Welt.[299] Er wurde Kaufmann und heiratete Chaja-Ruchla Kierszenbaum. Sie wohnten 1939 in der Cheruskerstraße 12.[34] Danach mussten sie in ein möbliertes Zimmer bei Johanna Fabisch in die Freisinger Straße 11 ziehen. Manfred Manasse Driesen leistete Zwangsarbeit bei einer Firma in der Weberstraße 3, hierfür erhielt er 33 Mark wöchentlich. Er besaß nur noch wenige Kleider und Haushaltsgegenstände.[298] Ihre Vermieterin Johanna Fabisch wurde bereits am 19. Oktober 1942 nach Riga deportiert. Am 28. Februar 1943 musste Manfred Manasse Driesen die Vermögenserklärung abgeben und am 3. März 1943 wurde er zusammen mit seiner Frau mit dem 33. Osttransport nach Auschwitz deportiert, wo er am 8. März 1943 ermordet wurde. | ||
Marie Driesen | Belziger Straße 37 | 26. März 2010[300] | Marie Schafranik kam am 9. April 1879 in Wien als Tochter des Eisenbahnschaffners Isaak Meyer Schafranik und seiner Frau Slavija geborene Deutsch zur Welt.[301] Sie wurde Schneiderin und heiratete 1909 den Kaufmann Max Driesen, die Kinder wurden geboren: Manfred (1909), Sylvia (1912), Ismar (1913) und Kurt (1914). 1931 wurde die Ehe von Marie und Max Driesen geschieden. Marie Driesen wohnte in der Kaiser-Friedrich-Straße 3 bis etwa 1939. Dann musste sie in die Belziger Straße 39 ins Vorderhaus als Untermieterin zu Löwenstein ziehen. Von dort wurde sie am 15. August 1942 ins Getto von Riga deportiert und dort unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet.[302] Ihr Sohn Kurt wurde mit seiner Frau im KZ Natzweiler ermordet, ihr Sohn Manfred wurde mit seiner Frau in Auschwitz ermordet, ihr Sohn Ismar überlebte in Shanghai und ihre Tochter Sylvia konnte nach England fliehen.[4] | ||
Paul Ludwig Edel | Heilbronner Straße 19 | 19. Nov. 2012[303] | Paul Ludwig Edel kam am 12. November 1874 in Hannover als Sohn des Arztes Dr. Emil Edel und seiner Frau Herta (Bertha) geborene Süssmann zur Welt. Seine Geschwister waren Henry (1858), Elsa (1866), Gertrude (1867) und Margarete (1877). Die Familie war aus der Jüdischen Gemeinde ausgetreten und hatte den protestantischen Glauben angenommen. Paul Ludwig Edel studierte in München Medizin und wurde promoviert mit einer Arbeit „Über Sclerodermie“. 1900 arbeitete er als Schiffsarzt bei der Hamburg-Amerika Linie, danach nahm er als Arzt auf einem Dampfer an dem Feldzug zur Niederschlagung des Boxeraufstandes in China teil. 1903 ließ er sich in Berlin als Gynäkologe nieder, 1909 heiratete er die ebenfalls aus der jüdischen Gemeinde ausgetretene protestantische Alice Steinthal. Seit der Eheschließung lebte das Ehepaar in der Heilbronner Straße 19, sie hatten keine Kinder. Paul Ludwig Edel nahm am Ersten Weltkrieg teil, wurde verwundet und erhielt mehrere Auszeichnungen. Nach 20-jähriger ärztlicher Tätigkeit erhielt er den Titel Sanitätsrat. Seine Frau Alice war depressiv und erschoss sich 1926 mit der alten Armeepistole ihres Ehemannes.[304] 1938 wurde Paul Ludwig Edel die Kassenzulassung entzogen. Er musste 1941 aus der Wohnung Heilbronner Straße 19 ausziehen und als Untermieter zu Kopfstein in die Freisinger Straße 15 ziehen.[305] Wegen der desolaten wirtschaftlichen Lage, erheblicher gesundheitlicher Beschwerden und der bevorstehenden Deportation nahm sich Paul Ludwig Edel am 7. September 1942 das Leben. Zuvor hatte er am 23. Januar 1942 ein Testament zugunsten des Majors a. D. Franz Josef Mager, einem Mitbewohner der Heilbronner Straße 19, gemacht, um das sich jahrzehntelange Auseinandersetzungen drehten.[306] | ||
Arthur Alfred Eisenhardt | Bayerischer Platz 4 | 1. Sep. 2014 | Arthur Alfred Felix Eisenhardt kam am 3. Oktober 1875 in Berlin als Sohn des Schuhmachers Selig Eisenhardt und seiner Frau Louisa geborene Moses zur Welt.[307] Er wurde kaufmännischer Angestellter und heiratete 1908 Paula Wolff. Sie hatten zwei Söhne: Gerhard Selig Albert (1911) und Günter Bernd Jacob (1918). Alfred Eisenhardt arbeitete bei der Firma S. Roeder, die in der Kreuzberger Ritterstraße 123 Metallschreibfedern und Füllhalter herstellte, und bei der er gegen Ende seines Berufslebens Prokurist war. Beide Söhne konnten nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten emigrieren, Alfred und Paula Wolff lebten in den 1930er Jahren in der Martin-Luther-Straße 48, 1939 am Bayerischen Platz 4. Von dort wurden sie am 28. März 1942 nach Piaski deportiert und vermutlich sofort ermordet.[4][308] | ||
Paula Eisenhardt | Bayerischer Platz 4 | 1. Sep. 2014 | Paula Wolff kam am 3. Oktober 1883 in Riddagshausen/Braunschweig als Tochter des Kürschnermeisters Jakob Wolff und seiner Frau Helene geboren Wolff zur Welt.[309] Sie heiratete 1908 den kaufmännischen Angestellten Arthur Alfred Felix Eisenhardt. Ihre Söhne Gerhard Selig Albert (1911) und Günter Bernd Jacob (1918) wurden geboren. Ihr Mann arbeitete bei der Firma S. Roeder, die in der Ritterstraße 123 in Kreuzberg Metallschreibfedern und Füllhalter herstellte, zunächst als kaufmännischer Angestellter, später als Prokurist. Ihre Söhne konnten nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten emigrieren, ihr Mann bezog bereits eine Rente als die Eheleute Mitte der 1930er Jahre in die Martin-Luther-Straße 48 zogen und 1939 an den Bayerischen Platz 4. Am 28. März 1942 wurden Paula und Alfred Eisenhardt nach Piaski deportiert und dort vermutlich sofort ermordet.[4][308] | ||
Therese Eisenstaedt | Wartburgstraße 42 | 5. Juli 2008[310] | Therese Lindemann kam am 11. Februar 1875 in Marschau/Karthaus/Westpreußen in einer jüdischen Familie zur Welt.[311] Sie heiratete und nahm den Namen ihres Mannes „Eisenstädt“ an. 1931 lebte sie als Untermieterin in der Bandelstraße 27, 1939 als Untermieterin in der Wartburgstraße 42. Von dort wurde sie am 12. Januar 1943 nach Theresienstadt deportiert[312] und am 30. Januar 1943 ermordet | ||
Elisabeth Ekstein | Hauptstraße 109 | 4. Dez. 2017 | Elisabeth Beermann kam am 5. April 1900 in Schwerin/Warthe als Tochter des Kaufmanns David Beermann und seiner Frau Cäcilie geborene Haase zur Welt.[313] Ihr jüngerer Bruder Bruno Bernhard wurde am 1. Mai 1903 geboren. Die Familie zog nach Berlin, nachdem 1925 der Vater David Beermann starb, zog die Mutter mit den Kindern in die Hauptstraße 109 III in eine Drei-Zimmer-Wohnung. Elisabeth heiratete den 1894 in Wien geborenen Hans Ekstein und lebte mit ihm in der Kulmbacher Straße 11.[34] Sie zog mit ihrem Mann zu ihrer Mutter in die Hauptstraße 109, von dort wurde sie am 17. März 1943 mit ihrem Mann nach Theresienstadt deportiert,[314] dieser starb dort am 14. Juni 1944, Elisabeth Ekstein wurde am 9. Oktober 1944 in das KZ Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurde.[315] | ||
Hans Ekstein | Hauptstraße 109 | 4. Dez. 2017 | Hans Ekstein kam am 14. Juni 1894 in Wien in einer jüdischen Familie zur Welt.[316] Er heiratete Elisabeth Beermann und wohnte mit ihr in der Kulmbacher Straße 11.[34] Wegen eines angeblichen Devisenvergehens wurde er am 27. Januar 1941 verhaftet und im Gefängnis Tegel inhaftiert, kam jedoch im Mai 1942 wieder frei. Er zog mit seiner Frau zu seiner Schwiegermutter in die Hauptstraße 109, von dort wurde er am 17. März 1943 mit seiner Frau nach Theresienstadt deportiert,[314] wo er am 14. Juni 1944 ermordet wurde.[317] Seine Frau musste noch die Deportation in das KZ Auschwitz erleiden, wo sie ebenfalls ermordet wurde. | ||
Paul Elkan | Hohenstaufenstraße 59 | 2. Juni 2017 | Hermann Paul Elkan kam am 13. Mai 1877 in Berlin als drittes von sechs Kindern des Bankiers Sigismund Elkan und seiner Frau Alice geborene Borchard zur Welt.[318] Er wurde Geschäftsführer der Firma „Ballux“, die Damenschuhe herstellte und mehrere Filialen in Berlin hatte. 1912 heiratete er die nichtjüdische Margarete Norma Rieck, die Tochter eines Baumschulenbesitzers aus Erkner.[319] Die Kinder wurden geboren: Wolfgang, Margot und Helga. Paul Elkan verlor in der Weltwirtschaftskrise 1929/1930 sein Vermögen. Die Familie wohnte von 1937 an in der Hohenstaufenstraße 59. Während der Nazizeit musste sich Paul Elkan in Spandau in der Adamstraße verstecken, seine Frau versorgte ihn mit Lebensmitteln. Als er keinen Ausweg mehr sah, nahm er sich am 9. September 1942 das Leben. Er wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt.[320] | ||
Robert Engel | Motzstraße 29 | 23. Mai 2014 | Robert Engel kam am 9. September 1868 als Sohn des Kaufmanns Jacob Engel und seiner Frau Rahel geborene Bukofzer in Schwetz/Westpreußen zur Welt.[321] Seine Geschwister waren Eva (16. September 1870) und Clara (10. Mai 1872). Er wurde Kaufmann und heiratete am 11. August 1903 Bertha Lewinthal.[322] Die Ehe blieb kinderlos. Von 1904 bis 1915 betrieb Robert Engel zusammen mit seinen Schwagern Max und Oskar Lewinthal in der Charlottenburger Spandauer Straße 35, in der Schöneberger Neuen Winterfeldstraße 20 und in der Kantstraße 93a drei Putz- und Modewarengeschäfte unter der der Firma „Modewarenhaus Gebr. Lewinthal“. Robert Engel und Max Lewinthal traten beide um 1916 aus der Firma aus. Oskar Lewinthal starb 1920, ab dann war Robert Engel Miteigentümer des Hauses Motzstraße 31 zusammen mit Selma Lewinthal, der Witwe des 1920 gestorbenen Oskar Lewinthal. In diesem Haus wohnten Robert Engel mit seiner Frau Bertha, sein Schwager Max mit Ehefrau Hedwig und Ilse Lewinthal, der Tochter von Oskar und Selma Lewinthal. Die Miteigentümerin Selma Lewinthal veräußerte ihren Anteil am Haus im Jahr 1939 an einen E. Jaffke und wanderte mit ihrer Tochter Ilse aus. Bertha Engel starb am 19. Juli 1942. Am 4. September 1942 wurde Robert Engel mit dem 57. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert, wo er am 15. Oktober 1942 um 9.10 auf dem Dachboden des Gebäudes L 216 an „Enteritis acuta, acutem Darmkatarrh“starb.[323] Für seine Schwestern Clara Lesser und Eva Rosenberg liegen vor dem Haus Grunewaldstraße 12 zwei Stolpersteine. | ||
Siegfried Engel | Eisenacher Straße 29 | 22. Feb. 2020 | Siegfried Engel wurde am 27. Dezember 1893 in Konitz/Westpreußen (heute Chojnice in Polen) geboren, seine Eltern waren Ludwig und Selma Engel (geb. Blumenthal). Seit mindestens 1930 wohnte er zusammen mit seiner nichtjüdischen Frau Bert(h)a (am 19. Januar 1906 in Sankt Goar geborene Gödert) in Schöneberg in der Eisenacher Straße 29,[324] von Beruf war er Kaufmann und handelte mit Getreide- und Futtermittel. Am 5. April 1941 wurde er im KZ Sachsenhausen inhaftiert und dort am 30. Januar 1942 ermordet (angebliche Todesursache Herzschwäche).[325] Siegfried Engel wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beerdigt.[326] | ||
Marta Ephraim | Fregestraße 80 | 28. März 2013 | Marta Jacobsohn wurde am 14. Dezember 1872 als Tochter des Kaufmanns Isaac Jacobsohn und seiner Ehefrau Ernestine geborene Lindenstrauß in Karthaus geboren. Am 17. März 1898 heiratete sie den Kaufmann Adolf Ephraim. Die beiden Söhne kamen zur Welt, Kurt am 15. Februar 1903 und Walter am 15. Juni 1906. Adolf Ephraim war Inhaber eines „Blusen-Hauses“, das sich von 1910 bis 1917 in der Rheinstraße 62 in Friedenau befand. 1935 zog die Familie in die Fregestraße 80, Quergebäude, 3 Treppen. Kurt heiratete Charlotte Rosa Ernestine Heymann (geboren am 27. Dezember 1904), am 19. Februar 1931 wurde der Sohn Frank in Berlin geboren. Am 4. November 1938 starb Adolf Ephraim. Kurt emigrierte im Februar 1939 mit seiner Familie nach Manila (Philippinen). Vermutlich nach dem Tod Adolf Ephraims zog die Schwester von Marta Ephraim, die verwitwete Pauline Cohn, geborene Jacobsohn, zu Marta Ephraim. Der Sohn Walter studierte Jura und war in Berlin als Rechtsanwalt tätig, nach der Entziehung der Zulassung versuchte er, als Immobilienmakler Fuß zu fassen. Marta Ephraim war mittellos und wurde von der jüdischen Gemeinde unterstützt. Am 18. Oktober 1941 wurde sie zusammen mit Pauline Cohn, ihrem Sohn Walter Ephraim und ihrer Cousine Anna Kulp, geborene Jacobsohn, ins Getto Litzmannstadt deportiert. Sie starb am 9. November 1941. | ||
Flora Epstein | Motzstraße 28 | Dez. 2007[327] | Flora Moses kam am 18. September 1870 in Graudenz als Tochter von Nathan Moses und seiner Frau Emilia geborene Scharlinska auf die Welt.[328] Sie hatte vermutlich einen Bruder Wolf. Sie wurde Schneiderin, zog nach Berlin und heiratete am 27. September 1910 den Kaufmann Sahin Epstein.[329] Er war Kaufmann und 1871 in Tarnopol geboren. Flora Epstein arbeitete als Handarbeitslehrerin. Vor dem 2. Weltkrieg lebte sie im Jüdischen Altersheim in der Oranienburger Straße, später in der Wormser Straße 9, schließlich in der Motzstraße 28. Von dort wurde sie am 14. September 1942 mit dem 2. großen Alterstransport nach Theresienstadt deportiert und am 29. September 1942 weiter in das Vernichtungslager Treblinka, ihr Todesdatum ist unbekannt.[330] Eine Großnichte errichtete bei Yad Vashem eine Page of Testimony[331] | ||
Erna Fabian | Ceciliengärten 1 | 10. Mai 2016 | Erna Sittner wurde am 30. März 1893 in Treuen/Auerbach/Sachsen geboren.[332] Ihre Mutter Bertha Sittner war eine geborene Baruch. Erna Sittner heiratete am 4. April 1922 in Berlin-Neukölln den am 21. Juni 1887 in Neustettin geborenen Georg Fabian.[333] Dieser war Bankbeamter bei der Dresdner Bank in Berlin. Am 11. Februar 1923 wurde der einzige Sohn geboren: Hans Julius.[334] Am 1. April 1933 wurde ihr Mann pensioniert, angeblich weil nach der Fusion von Darmstädter Bank und Nationalbank/Dresdner Bank ein Personalüberhang bestand, vermutlich aber wegen der jüdischen Herkunft von Georg Fabian. 1937 zog die Familie in das Haus Ceciliengärten 1 zusammen mit Georgs verwitweter Schwester Margarethe Meyer und der Mutter von Erna, Bertha Sittner.[34] Ihr Sohn Hans Julius emigrierte am 11. Juli 1939 nach England. Margarethe Meyer musste am 1. Mai 1940 ausziehen, Georg und Erna Fabian am 29. August 1940, und zwar in die Beckerstraße 5 III. Bertha Sittner zog in ein Altersheim in der Marburger Straße 5. Erna Fabian musste Zwangsarbeit leisten für die C.J. Vogel Draht- und Kabelwerke, ihr Mann bei der Deutschen Reichsbahn.[335] Dann mussten sie noch einmal umziehen und zwar in die Augsburger Straße 16 III.[336] Sie wohnten dort in einem Leerzimmer bei dem bereits „abgewanderten“ Vermieter Isidor Rummelsburg. Die Eheleute gaben am 5. Februar 1943 die Vermögenserklärung ab, die Verfügung, wonach ihr Vermögen zugunsten des Deutschen Reichs beschlagnahmt sei, wurde ihnen bereits in der Sammelstelle Große Hamburger Straße zugestellt.[335] Am 19. Februar 1943 wurde Erna Fabian zusammen mit ihrem Mann nach Auschwitz deportiert, ihr Todesdatum ist nicht bekannt.[336] Ihr Sohn Hans Julius Fabian ließ sich in San Francisco nieder, heiratete Judith Janaro, ihre Tochter heißt Vanessa. Hans Julius Fabian starb am 8. Januar 2010 in San Francisco. Seine Witwe und seine Tochter leben in San Francisco. | ||
Georg Fabian | Ceciliengärten 1 | 10. Mai 2016 | Georg Fabian wurde am 21. Juni 1887 in Neustettin als Sohn seines jüdischen Vaters Julius Fabian und dessen Ehefrau geboren.[337] Sein Vater betrieb in Neustettin zusammen mit seinen Geschwistern ein Manufakturwarengeschäft unter der Anschrift Preußische Straße 37. Seine Schwester Margarete war bereits am 27. Dezember 1881 geboren. Georg Fabian war seit dem 22. Mai 1911 Bankbeamter bei der Dresdner Bank in Berlin. Er heiratete am 4. April 1922 die in Treuen geborene Erna Sittner.[333] Ihr Sohn Hans Julius Fabian kam am 11. Februar 1923 in Berlin auf die Welt.[334] 1932 fusionierten die Darmstädter Bank und die Nationalbank/Dresdner Bank. Angeblich wegen des dadurch eingetretenen Personalüberhanges wurde Georg Fabian ab dem 1. April 1933 in den Ruhestand versetzt, tatsächlich aber wohl wegen seiner jüdischen Herkunft. 1937 zog Georg Fabian mit seiner Frau Erna und seinem Sohn Hans Julius in das Haus Ceciliengärten 1, mit ihnen zogen seine verwitwete Schwester Margarete Meyer und seine Schwiegermutter Bertha Sittner dort ein. Hans Julius emigrierte am 11. Juli 1939 nach England. Im Haus Ceciliengärten 1 durfte die Familie nicht bleiben: am 1. Mai 1940 musste Georgs Schwester Margarethe ausziehen, am 29. August 1940 zogen Georg und Erna in die Beckerstr. 5 III in Schöneberg. Bertha Sittner zog in ein Altersheim in der Marburgerstraße 5. Georg Fabian leistete Zwangsarbeit bei der Reichsbahn am Lehrter Güterbahnhof. Sein Ruhegehalt betrug 161,00 RM und er erhielt 40,00 RM Arbeitslohn.[335] Er und seine Frau mussten noch einmal umziehen und zwar am 20. November 1942 in die Augsburger Straße 16 III zu Isidor Rummelsburg in ein Leerzimmer. Seine Frau Erna leistete in dieser Zeit Zwangsarbeit bei der Firma C.J. Vogel, Draht- und Kabelwerke.[335] Georg Fabian und seine Frau Erna wurden gemeinsam in die Sammelstelle Große Hamburger Straße gebracht, dort mussten sie am 5. Februar 1943 die Vermögenserklärung ausfüllen. Beide gaben an, der jüdischen Konfession anzugehören. Am 19. Februar 1943 wurde Georg Fabian zusammen mit seiner Frau Erna nach Auschwitz deportiert und dort vermutlich sofort ermordet.[336] Ihr Sohn Hans Julius Fabian erreichte schließlich die USA, nach einem kurzen Aufenthalt in Kanada ließ er sich in San Francisco nieder, heiratete Judith Janaro und sie bekamen die Tochter Vanessa. Hans Julius Fabian starb am 8. Januar 2010 in San Francisco. Seine Witwe und seine Tochter leben in San Francisco. Die Tochter von Heinz und Gerda Meyer, Tana, emigrierte nach dem Krieg mit ihrer Großmutter nach Schweden und später von dort nach New York. Sie heiratete und lebt heute mit ihrer Familie dort. | ||
Hanni Fabian | Bülowstraße 88 | 14. Sep. 2009 | Hanni Fabian kam am 20. Mai 1901 in Berlin als zweitälteste Tochter des Kaufmanns Gerson Fabian und seiner Frau Jenny geborene Cheim alias Katz zur Welt.[338] Ihre Schwestern waren Herta (1897) und Antonie (1902), ihre Brüder Heinz (1904) und Werner (1908). Ihr Vater Gerson Fabian starb bereits 1915, ihre Mutter erwarb die Damen- und Reisetaschenfabrik, Paul Bürger Nachf., vermutlich um den Lebensunterhalt für die Familie zu verdienen. Die Familie wohnte bis 1932 in der Wallnertheaterstraße 31. Hannis Schwestern Herta und Antonie heirateten nichtjüdische Männer und überlebten. Hanni zog 1932 mit ihrer Mutter in die Bülowstraße 88; sie arbeitete als Stenotypistin und verdiente so auch den Lebensunterhalt für ihre Mutter. Ihren Brüdern Heinz und Werner gelang 1938 die Ausreise nach England bzw. USA. Hanni Fabian wurde am 28. März 1942 mit ihrer Mutter nach Piaski deportiert.[339] Der Deportationszug endete im 15 Kilometer weiter östlich gelegenen Trawniki, da Piaski keinen Bahnanschluss hatte. Die Strecke ins Durchgangs-Lager musste zu Fuß bewältigt werden. Wann Hanni Fabian starb ist unbekannt.[4] | ||
Jenny Fabian | Bülowstraße 88 | 14. Sep. 2009 | Jenny Cheim alias Katz kam am 22. Juli 1872 in Berlin als Tochter von Moses Moritz Cheim alias Katz und seiner Frau Reize Rieke geborene Bab zur Welt.[340] Sie heiratete 1895 den Kaufmann Gerson Fabian, die Kinder wurden geboren: Herta 1897, Hanni 1901, Antonie 1902, Heinz 1904 und Werner 1908. Die Familie wohnte damals in der Blankenfelder Straße 5 in Pankow. Jennys Mann Gerson Fabian starb am 17. Juni 1915. Jenny Fabian zog mit ihren Kindern in die Wallnertheaterstraße 31 III und erwarb eine Damen- und Reisetaschenfabrik Paul Bürger Nachf., vermutlich, um den Lebensunterhalt für die Familie zu verdienen. Die Töchter Herta und Antonie heirateten nichtjüdische Männer und überlebten. 1932 zog Jenny Fabian mit ihrer unverheirateten Tochter Hanni in die Bülowstraße 88; Hanni verdiente als Stenotypistin den Lebensunterhalt auch für ihre Mutter. 1938 konnten die beiden Söhne Heinz und Werner nach England und den USA entkommen. Jenny Fabian wurde am 28. März 1942 mit ihrer Tochter Hanni nach Piaski deportiert. Der Deportationszug endete im 15 Kilometer weiter östlich gelegenen Trawniki, da Piaski keinen Bahnanschluss hatte. Die Strecke ins Durchgangs-Lager musste zu Fuß bewältigt werden. Wann die damals 69 Jahre alte Jenny Fabian starb ist unbekannt.[4][339] | ||
Max Fabisch | Elßholzstraße 30–33 | 6. März 2009[341] | Max Fabisch kam am 30. März 1870 in Strelno (heute: Strzelno/Polen) als Sohn des Textilkaufmanns Philipp Fabisch und seiner Frau Therese geborene Pick auf die Welt.[342][343] Ein Bruder starb als Säugling, seine Schwestern waren Margarete und Hulda. Die Familie zog nach Berlin, wo Philipp Fabisch erfolgreich mehrere Konfektionsgeschäfte führte, so auch in der Rosenthaler Straße. Dort in der Nr. 72 wohnte die Familie in einer 5-Zimmer-Wohnung.[344] Max Fabisch blieb ledig, studierte Jura und wurde Richter. 1914 war er Landgerichtsrat beim Landgericht III Berlin. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Republikanischen Richterbundes. 1923 wurde er Kammergerichtsrat und 1933 noch in den 22. Zivilsenat berufen. Ab April 1933 war er zwangsbeurlaubt wegen seiner jüdischen Herkunft. Als er versetzt werden sollte, beantragte er seine vorzeitige Pensionierung. Die von den Eltern geerbten Häuser wurden 1938 „arisiert“, die Konfektionsgeschäfte liquidiert. Am 2. September 1942 wurde Max Fabisch nach Theresienstadt deportiert,[345] er starb dort am 18. Februar 1944.[346] Auch seine Schwestern und deren Ehemänner wurde dort umgebracht.[347] | ||
Wulf Fajgenbaum | Eisenacher Straße 46 | 26. März 2014[348] | Wulf Fajgenbaum kam am 5. Juli 1896 in Wyrusembi/Kreis Sokolow/Galizien in einer kinderreichen jüdischen Familie zur Welt, er hatte noch sechs Geschwister.[349] Er wurde Schneider und zog vermutlich zu Beginn der 1920er Jahre nach Berlin. Dort heiratete er die nichtjüdische Elli Fängler, die am 18. November 1898 in Berlin geboren war. Seit Januar 1926 wohnte er mit ihr in der Apostel-Paulus-Straße 6. Dort kam am 28. Mai 1926 der Sohn Ernst zur Welt, ihm folgte am 2. September 1927 die Tochter Ruth und schließlich am 4. Juli 1929 der Sohn Günter. Vermutlich weil die bisherige Wohnung zu klein wurde, zog die Familie 1927 in die Eisenacher Straße 46 um, wo Wulf Fajgenbaum zusammen mit seiner Frau Elli eine Herrenschneiderei führte. Obwohl er und seine drei Kinder durch die mit Elli geführte „privilegierte Mischehe“ einigermaßen geschützt war, wanderten die Kinder am 18. Juli 1939 nach England aus. Wulf Fajgenbaum wurde am 9. November 1940 verhaftet, in „Schutzhaft“ genommen und ins KZ Sachsenhausen gebracht. Einmal befand er sich dort im Krankenhaus, am 10. März 1942 wurde er in Sachsenhausen ermordet. Seine Asche wurde später in einem Gemeinschaftsgrab auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt. | ||
Albert Falk | Hauptstraße 30 | 10. Juni 2009 | Albert Falk kam am 17. Februar 1885 in Beckum/Westfalen in einer jüdischen Familie zur Welt. Er studierte Medizin in Freiburg und München, legte 1909 das Staatsexamen ab und wurde promoviert mit einer Arbeit über die Therapie von Tuberkulose. Er kämpfte im Ersten Weltkrieg als Offizier und erkrankte zum Ende des Kriegs schwer. Er heiratete die Ärztin Erna Levi, die Kinder kamen in Berlin auf die Welt: Werner 1923 und Renate 1925. Die Familie lebte ab 1920 in der Hauptstraße 30, wo Albert Falk auch seine Praxis hatte. Bereits 1933 wurde ihm die Kassenzulassung entzogen, dann erhielt er Mitte der 1930er Jahre das Ehrenkreuz für Frontkämpfer. Seine Frau konnte bis 1938 praktizieren, weil sie im Ersten Weltkrieg in einem Seuchenlazarett gearbeitet hatte. Die Familie musste in die Hauptstraße 5 zu Bekannten ziehen. Nach der Reichspogromnacht boten ihm Freunde an, ihn zu verstecken. Dies lehnte Dr. Albert Falk ab und wählte für sich am 18. Dezember 1938 die Flucht in den Tod. Seiner Frau und seinen Kindern gelang im Juni 1939 die Ausreise nach Australien.[350] | ||
Gertrud Falk | Motzstraße 47 | 28. März 2013 | Gertrud Raphaelsohn kam am 30. Oktober 1886 in Allenstein als Tochter des Fabrikbesitzers Louis Raphaelsohn und seiner Frau Ida geborene Jacobson zur Welt.[351] Sie hatte noch einen Bruder Hugo und zwei Schwestern. Am 7. November 1911 heiratete sie in Allenstein den praktischen Arzt Hermann Hirsch Falk. Sie zogen nach Breslau, wo ihre Kinder zur Welt kamen: 1911 Eva Ilse Ingeburg und 1919 Hans Ludwig Emanuel. 1932 starb ihr Mann und sie zog Ende der 1930er Jahre nach Berlin zu ihrer Schwester Helene, die den Apotheker Walter Jacoby geheiratet hatte. Ihre beiden Kinder konnten emigrieren. Im März 1942 starb ihr Schwager Walter Jacoby. Die Schwestern zogen in die Meraner Straße 2. Beide mussten Zwangsarbeit leisten bei der Elektro- und Glimmerwarenfabrik Schwerb & Schwer in Weißensee. Im Januar 1943 wurde ihnen die Wohnung Meraner Straße gekündigt, sie zogen in die Motzstraße 47. Noch im Januar 1943 mussten sie in der Sammelstelle Große Hamburger Straße die Vermögenserklärung ausfüllen, am 29. Januar 1943 wurden sie zusammen in das KZ Auschwitz deportiert. Das Todesdatum von Gertrud Falk ist unbekannt, ihre Schwester Helene überlebte bis März 1943. | ||
Ella Feldberg | Luitpoldstraße 13 | 24. Sep. 2016 | Ella oder Elly Feldberg kam am 7. Dezember 1880 in Stolp als Tochter des Glasermeisters Alexander Feldberg und seiner Frau Golda zur Welt. Sie hatte eine ältere Schwester Helene. Sie wurde Kauffrau für Wäsche und Damenartikel. Sie blieb ledig und ging nach Berlin.[352] 1939 lebte sie mit ihrer Schwester Helene und ihrer Mutter Golda in der Luitpoldstraße 13. Am 2. Mai 1941 starb ihre Mutter Golda mit 95 Jahren. Ella und Helene mussten jedoch noch einmal umziehen in die Courbièrestraße 1. Von dort wurden die Schwestern zusammen am 26. September 1942 nach Raasiku zur Tötungsstätte deportiert.[353] Nach ihrer Ankunft wurden sie sofort ermordet. Ein Neffe hat für Ella Feldberg bei Yad Vashem eine Gedenkseite gewidmet. | ||
Helene Feldberg | Luitpoldstraße 13 | 24. Sep. 2016 | Helene Feldberg kam am 1. April 1878 in Groß Gluschen bei Stolp als Tochter des Glasermeisters Alexander Feldberg und seiner Frau Golda zur Welt. Sie hatte eine jüngere Schwester Ella. Helene wurde Schneiderin und blieb ledig.[354] 1939 lebte sie mit ihrer Schwester Ella und ihrer Mutter Golda in der Luitpoldstraße 13. Am 2. Mai 1941 starb ihre Mutter Golda mit 95 Jahren. Helene und Ella mussten jedoch noch einmal umziehen in die Courbièrestraße 1. Von dort wurden die Schwestern zusammen am 26. September 1942 nach Raasiku zur Tötungsstätte deportiert.[353] Nach ihrer Ankunft wurden sie sofort ermordet. Ein Neffe hat für Helene Feldberg bei Yad Vashem eine Gedenkseite gewidmet. | ||
Alfred Fendler | Crellestraße 42 (ehem. Bahnstraße 42) |
März 2008 | Alfred Fendler kam am 13. Mai 1924 in Berlin als Sohn des Kaufmanns Moritz Fendler und seiner Frau Lina geborene Koppelmann zur Welt.[355] Er hatte einen jüngeren Bruder Harry. Sein Vater handelte mit Rosshaaren, Borsten und Bürsten. Die Familie lebte zunächst in der Prager Straße 13 und zog dann in das von Moritz Fendler und seinem Geschäftspartner Markus Gerster zusammen erworbene Miethaus in der Bahnstraße 42/42a (heute Crellestraße 42/42a). Sein Vater Moritz verstarb 1937/38. Alfred Fendler leistete Zwangsarbeit in der Maschinen- und Apparatefirma Hermann Henseler in Kreuzberg. Am 26. Oktober 1942 wurde seine Mutter Lina nach Riga deportiert und nach ihrer Ankunft erschossen. Harry und Alfred wurden am 19. Februar 1943 nach Auschwitz deportiert.[356] Am 15. März 1943 wurde Alfred Fendler mit 18 Jahren ermordet. | ||
Harry Fendler | Crellestraße 42 (ehem. Bahnstraße 42) |
März 2008 | Harry Fendler kam am 31. Januar 1926 in Berlin als Sohn des Kaufmanns Moritz Fendler und seiner Frau Lina geborene Koppelmann zur Welt.[357] Er hatte einen älteren Bruder Alfred. Sein Vater handelte mit Rosshaaren, Borsten und Bürsten. Die Familie lebte zunächst in der Prager Straße 13 und zog dann in das von Moritz Fendler und seinem Geschäftspartner Markus Gerster zusammen erworbene Miethaus in der Bahnstraße 42/42a (heute Crellestraße 42/42a). Sein Vater Moritz verstarb 1937/38. Harry Fendler leistete Zwangsarbeit in der Firma Helmuth Korth in Lichtenrade. Am 26. Oktober 1942 wurde seine Mutter Lina nach Riga deportiert und nach ihrer Ankunft erschossen. Harry und Alfred wurden am 19. Februar 1943 nach Auschwitz deportiert.[356] Am 15. März 1943 wurde Harry mit 17 Jahren ermordet. | ||
Lina Fendler | Crellestraße 42 (ehem. Bahnstraße 42) |
März 2008 | Lina Koppelmann kam am 18. März 1897 in Kibartai in Russland (heute Litauen) in einer jüdischen Familie zur Welt.[358] Sie zog nach Berlin und heiratete dort Moritz Fendler, den Mitinhaber der Firma Fendler und Gersten, Rosshaare, Borsten und Bürstensurrogate mit Sitz in der Admiralstraße 15. Die Söhne wurden geboren: Alfred am 13. Mai 1924 und Harry am 31. Januar 1926. Die Familie lebte zunächst in der Prager Straße 13 und zog dann in das von Moritz Fendler und seinem Geschäftspartner Markus Gerster zusammen erworbene Miethaus in der Bahnstraße 42/42a (heute Crellestraße 42/42a). Moritz Fendler hatte mit seinem Partner auch das Miethaus Eylauer Straße 6 erworben. Er verstarb 1937/38, Lina Fendler erbte den Anteil ihres Mannes. Am 26. Oktober 1942 wurde Lina Fendler vom Güterbahnhof Moabit nach Riga deportiert und wurde dort wie alle anderen Personen des Transports am 29. Oktober 1942 in den Wäldern um Riga erschossen.[359] Die Söhne Alfred und Harry wurden am 19. Februar 1943 nach Auschwitz deportiert. | ||
Fanny Fersenheim | Großgörschenstraße 35 | 17. Nov. 2008[360] | Fanny Wilhelmine Fersenheim kam am 25. Februar 1863 in Berlin in einer jüdischen Familie zur Welt. Sie blieb ledig und lebte als „Privatiere“ seit 1907 in der Großgörschenstraße 35 in einer Vier-Zimmer-Wohnung im Hochparterre. Sie bezog eine Leibrente von monatlich 240 Mark und sie beschäftigte eine Hausangestellte, die monatlich 30 Mark sowie Kost und Logis erhielt. Fanny Fersenheim musste am 19. September 1942 die Vermögenserklärung ausfüllen, damals hatte sie den Untermieter Helmut Lipski.[361] Über die Sammelstelle Große Hamburger Straße wurde sie am 24. September 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 15. Dezember 1942 ermordet wurde.[362] | ||
Fanny Fetter | Münchener Straße 7 | 2. Okt. 2020 | |||
Dianora Fischer | Heilbronner Straße 8 | 27. März 2015 | Dianora Tauszig kam am 29. November 1881 in Budapest als Tochter des Mark Tauszig und seiner Frau Teres geborene Neufeld zur Welt. Sie hatte noch 20 Geschwister. Am 22. April 1906 heiratete sie in Budapest den Kaufmann Oskar Fischer.[363] Sie zogen nach Berlin, wo am 19. Januar 1907 ihr Sohn Karl Friedrich zur Welt kam. Damals lebten sie in der Annenstraße 14, ihr Mann betrieb eine Gürtelfabrik. Von 1931 bis 1938 lebte die Familie in der Freisinger Straße 10, dann zog sie in die Heilbronner Straße 8. Bei ihnen wohnte auch die Frau ihres Sohnes Karl, Elisabeth Martha geborene Behrens. Am 9. September 1942 wurde Dianora Fischer und ihr Mann Oskar nach Theresienstadt deportiert.[364] Ihr Mann starb dort am 29. Oktober 1942. Dianora wurde noch weiter deportiert: am 18. Mai 1944 in das KZ Auschwitz. Ihr Todesdatum ist unbekannt.[365] | ||
Elisabeth Martha Fischer | Heilbronner Straße 8 | 27. März 2015 | Elisabeth Wilhelmine Martha Behrens kam am 11. März 1908 in Berlin zur Welt. Sie wurde Büroangestellte und heiratete 1933 Karl Friedrich Fischer, sie lebten mit seinen Eltern in der Freisinger Straße 10, ab 1939 in der Heilbronner Straße 8. Elisabeth Martha Fischer soll im Widerstand gewesen sein im Zusammenhang mit der Roten Kapelle. Am 25. Oktober 1941 kam die Tochter Jutta Marion als Frühgeburt zur Welt, sie starb am 5. November 1941. Mit Hilfe Anderer überlebte Elisabeth Martha Fischer, ihr Mann und ihre Schwiegereltern wurden im Holocaust ermordet, sie selbst starb in den USA. | ||
Karl Friedrich Fischer | Heilbronner Straße 8 | 27. März 2015 | Karl Friedrich Fischer kam am 19. Januar 1907 in Berlin als Sohn des Oskar Fischer und seiner Frau Dianora geboren Tauszig zur Welt.[366] Sein Vater betrieb eine Gürtelfabrik in der Annenstraße. Ab 1931 lebte die Familie in der Freisinger Straße 10. Er wurde Bankbeamter und heiratete 1933 die Büroangestellte Elisabeth Wilhelmine Martha Behrens, die am 11. März 1908 in Berlin zur Welt gekommen war. Sie soll im Widerstand gewesen sein. Am 25. Oktober 1941 kam die Tochter Jutta Marion als Frühgeburt zur Welt, sie starb am 5. November 1941. Karl Friedrich Fischer wurde im Jahr 1942 in das KZ Auschwitz deportiert und dort am 26. November 1942 ermordet.[367] | ||
Oskar Fischer | Heilbronner Straße 8 | 27. März 2015 | Oskar Fischer kam am 17. Juli 1872 in Breslau als Sohn des Baruch Fischer und seiner Frau Ernestine geboren Sternberg zur Welt. Er heiratete 1906 in Budapest Dianora Tauszig.[363] Das Paar zog nach Berlin, wo am 19. Januar 1907 ihr Sohn Karl Friedrich zur Welt kam. Damals lebten sie in der Annenstraße 14, Oskar Fischer betrieb eine Gürtelfabrik. Von 1931 bis 1938 lebte die Familie in der Freisinger Straße 10, dann zog sie in die Heilbronner Straße 8.[368] Bei ihnen wohnte auch die Frau ihres Sohnes Karl, Elisabeth Martha geborene Behrens. Am 9. September 1942 wurde Oskar Fischer und seine Frau Dianora nach Theresienstadt deportiert.[364] Oskar Fischer starb dort am 29. Oktober 1942, angeblich an Altersschwäche.[369] Dianora wurde noch weiter deportiert: am 18. Mai 1944 in das KZ Auschwitz. Ihr Todesdatum ist unbekannt. | ||
Dorothea Flanter | Rosenheimer Straße 27 | 4. Sep. 2018 | Dorothea Sucholowski kam am 14. September 1882 in Rentschkau (polnisch Renskau) / Thorn / Westpreußen als Tochter des Kaufmanns Moritz Suchowolski und seiner Frau Hedwig geborene Less zur Welt.[370] Sie hatte zwei ältere Brüder: Sally (1875) und Siegfried (1879). Dorothea besuchte in Thorn die Höhere Töchterschule und wurde im elterlichen Geschäft zur kaufmännischen Angestellten ausgebildet. 1905 heiratete sie Julius Flanter und lebte mit ihm in Bromberg. Die Tochter Ilse wurde dort am 24. September 1909 geboren, am 7. Juni 1919 folgte Eva. Julius Flanter betrieb in Bromberg ein Haushaltswarengeschäft, das von Dorothea geleitet wurde als Julius Flanter im Ersten Weltkrieg kämpfte. Als Bromberg aufgrund der Versailler Verträge an Polen abgetreten werden musste, verlegte die Familie Flanter das Geschäft nach Stolp. 1938 wurde das Geschäft „arisiert“, woraufhin die Eheleute Flanter im Sommer 1939 nach Berlin zogen. Dort wohnten sie in einem möblierten Zimmer als Untermieter in der Rosenheimer Straße 27 bei Sussmann. Dorothea musste Zwangsarbeit leisten im Krone Presswerk in der Frankfurter Allee 288. Am 1. März 1943 wurde Dorothea Flanter mit ihrem Mann in das KZ Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet. Ihre Tochter Eva verheiratete Shoham, wanderte 1936 nach Palästina aus, 1939 folgte ihr die Schwester Ilse mit ihrem Mann Georg Hirsch.[371] | ||
Julius Flanter | Rosenheimer Straße 27 | 4. Sep. 2018 | Julius Flanter kam am 16. Januar 1879 in Wongrowitz/Posen als Sohn des Kaufmanns Jakob Flanter und seiner Frau Eva geborene Hirsch zur Welt.[372] Er hatte noch fünf ältere Geschwister. Julius besuchte ein Realgymnasium und machte eine kaufmännische Lehre. 1905 heiratete er Dorothea Suchowolski, sie lebten in Bromberg. Die Töchter Ilse (24. September 1909) und Eva (7. Juni 1919) wurden geboren. In Bromberg betrieb Julius Flanter ein Haushaltswarengeschäft. Er musste im Ersten Weltkrieg kämpfen, in dieser Zeit führte seine Frau Dorothea das Geschäft. Als Bromberg aufgrund der Versailler Verträge an Polen abgetreten werden musste, verlegte die Familie Flanter das Geschäft nach Stolp. 1938 wurde das Geschäft „arisiert“, woraufhin die Eheleute Flanter im Sommer 1939 nach Berlin zogen. Dort wohnten sie in einem möblierten Zimmer als Untermieter in der Rosenheimer Straße 27 bei Sussmann. Julius musste Zwangsarbeit leisten als Kantinenmitarbeiter bei der Waffengroßhandlung Gustav Genschow & Co. AG in Treptow. Am 1. März 1943 wurde Julius Flanter mit seiner Frau in das KZ Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet. Seine Tochter Eva verheiratete Shoham wanderte 1936 nach Palästina aus, 1939 folgte ihr die Schwester Ilse mit ihrem Mann Georg Hirsch.[373] | ||
Frieda Flatau | Nürnberger Straße 49 | 15. Nov. 2016 | Frieda Flatau (genannt Friedel) kam am 24. November 1889 in Breslau als zweite Tochter des Kaufmanns Louis Flatau und seiner Frau Cerline geborene Placzek zur Welt.,[374] Sie hatte eine sechs Jahre ältere Schwester Else. Beide besuchten die Höhere Töchterschule und wurden Schauspielerinnen. Else ging zur Ausbildung nach Berlin zu Max Reinhardt, Friedel besuchte die Schauspielschule in Breslau. Vor 1914 zog sie nach Berlin, wo sie bis 1941 in möblierten Zimmern wohnte. Sie trat in der Provinz und in Berlin unter dem Künstlernamen Maria Fiore auf. Ihre Schwester Else hatte Felix Pinkus geheiratet und mit ihm in Zürich eine Familie mit zwei Kindern gegründet: Theo und Miriam. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten hatte Friedel Flatau praktisch Berufsverbot, allein im Rahmen des Jüdischen Kulturbundes konnte sie noch gelegentlich auftreten. Die wirtschaftliche Lage brachte Friedel dazu, Deutsch- und Schreibmaschinenunterricht zu geben. 1938 gelang die Ausreise der verwitweten Mutter Cerline nach Zürich. Friedel selbst gelang es nicht, eine Ausreisegenehmigung zu erreichen. Elisabeth Wenzel, eine Vertraute ihres Neffen Theo Pinkus, kümmerte sich um Friedel ab 1933. Dennoch vereinsamte Friedel, wurde depressiv und lebte zurückgezogen in einer Ein-Zimmer-Wohnung in der Nürnberger Straße 49. Sie soll noch Sachbearbeiterin im Jüdischen Kulturbund gewesen sein.[375] Am 18. Oktober 1941 wurde Friedel Flatau mit dem ersten Deportationszug von Berlin über den Bahnhof Grunewald nach Litzmannstadt/Lodz deportiert. Dort hauste sie in der Reiterstraße 15/19[376] bis sie am 8. Mai 1942 in das Vernichtungslager Chelmno/Kulmhof deportiert wurde und dort sofort ermordet wurde. Die Verwertung ihres versteigerten Hausrats ergab 128,50 RM.[377] | ||
Alfred Flatow | Landshuter Straße 33 | 13. Sep. 2012[378][379] | |||
Else Flatow | Landshuter Straße 33 | 13. Sep. 2012[380] | Else Flatow kam am 19. Januar 1878 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Samuel Josef Flatow und seiner Frau Amalie geborene Frey zur Welt.[381] Ihre Geschwister waren Josef Samuel (1868), Alfred Joel (1869) und Margarete (1883). Sie blieb ledig und wurde Wäsche-Direktrice. 1936 besaß sie noch ein Geschäft für Damenwäsche in der Markobrunnerstraße 5, 1938 zog sie in die Landshuter Straße 33, Gartenhaus 1. Etage, im Adressbuch bezeichnete sie sich als Näherin. Ihr verwitweter Bruder Alfred wohnte bei ihr als Untermieter sowie ihre Schwester Margarete. Diese beging am 29. September 1939 Suizid. Am 3. Oktober 1942 wurde Else Flatow zusammen mit ihrem Bruder Alfred nach Theresienstadt deportiert.[382] Ihr Bruder starb dort bereits am 28. Dezember 1942, sie selbst wurde weiter deportiert in das KZ Auschwitz, wo sie nach dem 16. Mai 1944 ermordet wurde.[383] | ||
Margarete Flatow | Landshuter Straße 33 | 13. Sep. 2012[384] | Margarete Flatow kam am 28. Februar 1883 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Samuel Josef Flatow und seiner Frau Amalie geborene Frey zur Welt.[385] Ihre Geschwister waren Else, Alfred und Josef Samuel. Margarete Flatow blieb ledig und wohnte mit ihrer Schwester Else in der Landshuter Straße 33 Gartenhaus, erste Etage. Seit Ende der Dreißiger Jahre lebte auch ihr verwitweter Bruder Alfred bei ihnen. Am 29. September 1939 nahm sich Margarete Flatow das Leben.[386] Ihre Schwester Else und ihr Bruder Alfred wurden am 3. Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert,[382] beide wurden ermordet. | ||
Alfred Fordon | Akazienstraße 7a | 16. Nov. 2015 | Alfred Fordon kam am 29. Januar 1889 in Stettin als Sohn des Postsekretärs Isidor Fordon und seiner Frau Anna geborene Flatow zur Welt, er hatte noch drei Geschwister. Nach einem Jurastudium absolvierte er die Ausbildung am Kammergericht Berlin und am OLG Stettin.[34] 1928 wurde er zum Amtsgerichtsrat in Crossen/Oder ernannt, im selben Jahr heiratete er die nichtjüdische Elli Hering, die Zwillinge Ursula und Horst wurden am 9. Juli 1930 in Landsberg/Warthe geboren. Von 1931 an war Alfred Fordon Amtsgerichtsrat in Beelitz, bis er 1933 aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums in den Ruhestand versetzt wurde.[387] Am 17. Juni 1933 wurde er wegen „staatsfeindlicher Äußerungen“ in „Schutzhaft“ genommen, woraufhin er einen Nervenzusammenbruch und eine psychische Krise erlitt. Von August 1933 bis November 1935 hielt er sich in verschiedenen Heilstätten auf. Als seine Frau Elli ihm nach der Entlassung aus der Heilanstalt den Zutritt zu ihrer neuen Wohnung in Landsberg/Warthe verweigerte, reichte er den Scheidungsantrag ein. Er wohnte 1936 in der Akazienstraße 7a in Berlin und in möblierten Zimmern in Stettin. Dort begann er eine Affaire mit der nichtjüdischen Frau Rehfeld. Als er sich mit Ehefrau Elli versöhnte, stellte Frau Rehfeld einen Strafantrag wegen sogenannter Rassenschande. Nach Untersuchungshaft in Berlin-Moabit und Stettin wurde er zu zwei Jahren Haft verurteilt, die er im Gefängnis Stargard verbrachte. 1938 reichte Elli Fordon auf Druck der Gestapo den Scheidungsantrag ein, die Ehe wurde daraufhin geschieden. Nach der Entlassung aus dem Gefängnis arbeitete Alfred Fordon als Gärtner in der Bodelschwingh-Anstalt in Lobetal.[388] Am 14. Juni 1941 wurde Alfred Fordon in das KZ Sachsenhausen deportiert, wo er am 20. September 1941 an Kreislaufschwäche starb.[389] | ||
Alfred Frankenstein | Kolonnenstraße 12 | 24. Sep. 2016 | Alfred Frankenstein kam am 18. November 1906 in Berlin als Sohn des Arztes Dr. Max Frankenstein und seiner Frau Paula geborene Reissner zur Welt. Er studierte Jura und wurde promoviert.[390] 1935 emigrierte er nach Palästina, seine Schwester Edith folgte ein Jahr später. Gemeinsam erreichten die Geschwister, dass ihre in Berlin zurückgeblieben Eltern 1939 ebenfalls nach Palästina ausreisen konnten.[391] | ||
Edith Frankenstein | Kolonnenstraße 12 | 24. Sep. 2016 | Edith Frankenstein kam am 30. August 1910 Berlin als Tochter des Arztes Dr. Max Frankenstein und seiner Frau Paula geborene Reissner zur Welt. Sie wurde Sekretärin und Journalistin.[392] 1935 emigrierte ihr Bruder Alfred nach Palästina, Edith folgte ein Jahr später. Gemeinsam erreichten die Geschwister, dass ihre in Berlin zurückgebliebenen Eltern 1939 ebenfalls nach Palästina ausreisen konnten.[391] Sie heiratete und nahm den Namen Ihres Mannes „Benjamin“ an. | ||
Max Frankenstein | Kolonnenstraße 12 | 24. Sep. 2016 | Max Frankenstein kam am 22. Mai 1873 in Krone an der Brahe als Sohn des Lehrers Louis Frankenstein und seiner Frau Friederike geborene Wolfgang zur Welt.[393] Er studierte in Berlin Medizin und wurde 1896 promoviert. Seine Kassenpraxis und seine Wohnung befanden sich in der Kolonnenstraße 12. 1905 heiratete er Paula Reissner, die Kinder wurden geboren: 1906 Alfred und 1910 Edith. 1933 wurde Dr. Max Frankenstein die Approbation entzogen, seine Kinder emigrierten 1935 bzw. 1936 nach Palästina. Als die Wohnung und die Praxisräume 1938 fristlos gekündigt wurden, musste Dr. Max Frankenstein mit seiner Frau zur Untermiete in die Münchener Straße ziehen. Durch die Bemühungen seiner Kinder gelang die Ausreise im Februar 1939 nach Palästina.[391] | ||
Paula Frankenstein | Kolonnenstraße 12 | 24. Sep. 2016 | Paula Reissner kam am 16. Juni 1878 in Fürstenwalde als Tochter des Aron Reissner und seiner Frau Emilie geborene Israel zur Welt.[393] 1905 heiratete sie den Arzt Dr. Max Frankenstein, der seine Praxis und seine Wohnung in der Kolonnenstraße 12 hatte. Die Kinder wurden geboren: 1906 Alfred und 1910 Edith. 1933 wurde Dr. Max Frankenstein die Approbation entzogen, seine Kinder emigrierten 1935 bzw. 1936 nach Palästina. Als die Wohnung und die Praxisräume 1938 fristlos gekündigt wurden, mussten Paula Frankenstein und ihr Mann zur Untermiete in die Münchener Straße ziehen. Durch die Bemühungen ihrer Kinder gelang die Ausreise im Februar 1939 nach Palästina[391] | ||
Lina Freilich | Gleditschstraße 80 | 2. Juni 2006[394] | Lina Grün kam am 13. Oktober 1872 in Berlin als Tochter des Händlers Nathan Grün und seiner Frau Mathilde geborene Meyer zur Welt.[395] Sie hatte noch einen Bruder Ludwig. Am 17. Dezember 1901 heiratete sie den Schankwirt Schmil Fritz Freilich und lebte mit ihm in der Goltzstraße 36 im Erdgeschoss. Ihr Mann arbeitete als Nähmaschinenvertreter, bis er 1925 starb. Ab 1936 bewohnte Lina Freilich eine Ein-Zimmerwohnung mit Kammer, Küche, Bad und Toilette in der Vorbergstraße 10 (die 1937 in Gleditschstraße 80 umbenannt wurde). Ab 1941 war die Kammer vermietet an die nichtjüdische Frau Gutermann mit Kind. Lina Freilich arbeitete seit 1937 in der Mittelstandsküche im Keller der Jüdischen Kultusvereinigung zu Berlin in der Münchener Straße 37 für einen Monatslohn von 45,-- RM. Mit Verfügung vom 3. Oktober 1941 wurde ihr Vermögen durch die Gestapo eingezogen. Lina Freilich kam am 30. Oktober 1941 in das Sammellager Levetzowstraße 7–8, von dort wurde sie am 1. November 1941 über den Bahnhof Grunewald nach Litzmannstadt (Łodź) ins Ghetto deportiert, wo sie am 9. Juni 1942 starb.[396] | ||
Else Elisabeth Freund | Fregestraße 58 | 5. Sep. 2012[397] | Else Elisabeth Mosler wurde am 24. Juni 1875 in Hirschberg (Schlesien) als Tochter des jüdischen Kaufmannes Eduard Mosler und seiner Frau Cäcilie geboren.[398] Sie heiratete ihren Cousin Siegfried Freund, der Medizin studiert hatte. Sie zogen nach Berlin, wo Dr. Siegfried Freund als praktischer Arzt tätig war. Ihre Kinder Werner und Stephanie wurden 1895 und 1897 geboren. Werner kämpfte im Ersten Weltkrieg und fiel. Stephanie heiratete den Glogauer Dentisten Gerhard Fust. 1921 wurde ihr Sohn Gerhard Werner Fust geboren. Seit 1926 wohnte die Familie in der Fregestraße 58. 1938 fuhren Dr. Siegfried Freund und Else Elisabeth Freund nach Abbazia (Italien) (heute Opatija/Kroatien), weil sie vor ihrer Verhaftung gewarnt worden waren. Nachdem die Wehrmacht Abbazia erobert hatte, wurden Dr. Siegfried Freund und Else Elisabeth Freund im Juni 1944 von der Gestapo verhaftet und ins Sammellager nach Triest gebracht. Von dort wurden sie zu einem unbekannten Zeitpunkt nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.[397] | ||
Emma Freund | Berchtesgadener Straße 3 | 4. Okt. 2021 | |||
Ernestine Freund | Schwäbische Straße 17 | 19. Nov. 2012[399] | Ernestine Freund kam am 19. März 1872 in Beuthen/OS in einer jüdischen Familie zur Welt.[400] Sie zog nach Berlin und blieb ledig, ihr Beruf war nicht zu ermitteln. 1939 wohnte sie in der Rosenheimer Straße 9 als Untermieterin bei David Klein. Sie musste noch einmal umziehen und zwar in die Schwäbische Straße 17. Von dort wurde sie am 20. August 1942 nach Theresienstadt deportiert.[401] Sie überlebte dies nur wenige Tage, am 9. September 1942 starb sie, angeblich an Darmkatarrh.[402] | ||
Klaus Ulrich Freund | Heilbronner Straße 21a | 16. Juli 2007[403] | Klaus Ulrich Freund kam am 16. April 1927 in Breslau als Sohn des Landgerichtsrats Dr. Hans Freund und seiner Frau Margot geborene Schäffer zur Welt. Er hatte einen jüngeren Bruder Heinz Joachim, der am 11. März 1930 ebenfalls in Breslau geboren war. Ab 1937 wohnte Klaus Ulrich Freund mit seinen Eltern und seinem Bruder in der Heilbronner Straße 21. Klaus Ulrich Freund arbeitete in der Blindenwerkstatt Otto Weidt.[404] Im November 1942 musste die Familie aus der Heilbronner Straße 21 ausziehen und in die Wielandstraße 29 nach Charlottenburg ziehen. Von dort wurden sie gemeinsam am 9. Dezember 1942 nach Auschwitz deportiert.[405] Von diesem Transport wurden nur 137 Männer und 25 Frauen ins Lager eingewiesen, die übrigen 898 Menschen wurden sofort in den Gaskammern getötet.[406] Das Todesdatum seines Vaters Hans Freund ist bekannt: der 5. Januar 1943, nicht hingegen die Todesdaten der übrigen Familienmitglieder. | ||
Siegfried Fred Freund | Fregestraße 58 | 5. Sep. 2012[407] | Siegfried Freund kam am 27. Juli 1867 in Pschow/Rybnik als Sohn der jüdischen Eltern Carl David Freund und seiner Ehefrau zur Welt.[408] Er studierte Medizin an den Universitäten Leipzig und Breslau, 1893 erhielt er die Approbation und wurde promoviert. Sein Studium wurde von seinem Onkel, Eduard Mosler, Tuchhändler in Hirschberg im Riesengebirge, bezahlt. 1894 heiratete Siegfried Freund seine Cousine Else Elisabeth Mosler, die älteste Tochter von Eduard Mosler. Das Ehepaar zog nach Berlin, wo sich Siegfried Freund als praktischer Arzt in der Mühlenstraße 19 (heute Dominicusstraße) niederließ. Der Sohn Werner wurde am 16. September 1895 geboren und am 20. Mai 1897 die Tochter Stephanie. Am 13. November 1897 traten die Eheleute Freund aus der jüdischen Religionsgemeinschaft aus. Im Ersten Weltkrieg kämpfte der Sohn Werner als Leutnant und fiel im Sommer 1915. Vom 1. Oktober 1916 bis zum 31. März 1919 war Dr. Freund als Lazarettarzt im Wartburg-Sanatorium in Eisenach tätig. 1917 wurde Dr. Freund zum Sanitätsrat ernannt, d. h. er war 25 Jahre im ärztlichen Dienst tätig, Ab 1919 wohnte die Familie in Berlin in der Stierstraße, wo auch die ärztliche Praxis war. Die Tochter Stephanie heiratete den Glogauer Dentisten Robert Fust, am 3. April 1921 wurde der Enkel Gerhard Werner Fust im Haus Stierstraße 16 geboren, Dr. Siegfried Freund selbst war Geburtshelfer. 1926 kaufte er das Haus Fregestraße 58 in Berlin-Friedenau. Ab 1933 wurde die Praxis dann in der Fregestraße 58 geführt. 1938 fuhren Siegfried Freund und seine Frau nach Abbazia, Italien (heute Opatija, Kroatien), angeblich wie so oft in Urlaub, tatsächlich um ihrer Verhaftung zu entgehen. Sie blieben auf Dauer in Abbazia. Am 9. Dezember 1938 wurde Siegfried Freund die Kassenzulassung entzogen. Am 27. November 1941 erfolgte die Ausbürgerung der Eheleute Freund und am 29. April 1942 wurde ihr Vermögen beschlagnahmt. Nachdem die Wehrmacht Abbazia erobert hatte, wurden die Eheleute Freund im Juni 1944 von der Gestapo verhaftet, nach Triest gebracht und von dort zu einem unbekannten Zeitpunkt nach Auschwitz deportiert. Das Datum ihres Todes ist unbekannt. Stephanies Sohn Gerhard Werner Fust durfte aufgrund der Nürnberger Gesetze nicht studieren, wurde aber auch nicht zur Wehrmacht eingezogen („wehrunwürdig“). Die Organisation Todt zog ihn ein und er musste in Frankreich im Bergbau arbeiten. Nach der Befreiung wanderte er in die USA aus, wurde Ingenieur und arbeitete u. a. für Lockheed Martin in Kalifornien. Er starb 2012, seine vier Kinder leben in den USA. | ||
Charlotte Frey | Belziger Straße 39 | 26. März 2010[409] | Charlotte Gertrud Schiller kam am 7. April 1897 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Ismar Schiller und seiner Frau Bertha Marie geborene Ortmann zur Welt.[410] Sie hatte eine Zwillingsschwester Margarete Hermine, eine Schwester Erna Frieda (1895) und einen Bruder Walter Edwin Martin (1898). Die Familie wohnte in der Akazienstraße 7. Charlotte heiratete den Kaufmann Lothar Herbert Frey und wohnte mit ihm und den Töchtern Inge (1931) und Gisela (1932) in Schöneberg in der Hauptstraße 18. 1937 zog die Familie in eine Zweizimmerwohnung in der Belziger Straße 39 Gartenhaus. Ihr Mann Lothar wurde im Adressbuch ab 1939 nicht mehr als Kaufmann bezeichnet, sondern als Tankwart, bzw. als Arbeiter (1940). In ihrer Zweizimmerwohnung wurde der Familie eine Untermieterin aufgezwungen: Hedwig Lewin. Am 3. Februar 1943 wurden Charlotte Frey mit ihrem Mann und den beiden Töchtern sowie Hedwig Lewin nach Auschwitz deportiert, wo sie mit ihren Töchtern vermutlich sofort ermordet wurde;[411] Ihr Mann Lothar lebte noch bis zum 11. Mai 1943.[4] | ||
Giesela Frey | Belziger Straße 39 | 26. März 2010[412] | Gisela Frey kam am 31. Mai 1932 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Lothar Herbert Frey und seiner Frau Charlotte geborene Schiller zur Welt,[413] sie hatte eine ältere Schwester Inge. Die Familie wohnte in Schöneberg in der Hauptstraße 18. 1937 zog die Familie vermutlich wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage in eine Zweizimmerwohnung in die Belziger Straße 39 Gartenhaus. Ihr Vater arbeitete nunmehr als Tankwart. Eine Untermieterin, Hedwig Lewin, wurde in die kleine Wohnung eingewiesen. Am 3. Februar 1943 wurde Gisela Frey mit ihren Eltern und ihrer Schwester sowie der Untermieterin Hedwig Lewin nach Auschwitz deportiert und dort vermutlich sofort ermordet.[411] Nur ihr Vater lebte noch bis zum 11. Mai 1943, dann wurde auch er ermordet.[4] | ||
Inge Frey | Belziger Straße 39 | 26. März 2010 | Inge Frey kam am 7. Juli 1931 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Lothar Herbert Frey und seiner Frau Charlotte geborene Schiller zur Welt.[414] Sie hatte eine jüngere Schwester Gisela. Die Familie wohnte in Schöneberg in der Hauptstraße 18. 1937 zog die Familie vermutlich wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage in eine Zweizimmerwohnung in die Belziger Straße 39 Gartenhaus. Ihr Vater arbeitete nunmehr als Tankwart. Eine Untermieterin, Hedwig Lewin, wurde in die kleine Wohnung eingewiesen. Am 3. Februar 1943 wurde Inge Frey mit ihren Eltern und ihrer Schwester sowie der Untermieterin Hedwig Lewin nach Auschwitz deportiert und dort vermutlich sofort ermordet.[411] Nur ihr Vater lebte noch bis zum 11. Mai 1943, dann wurde auch er ermordet.[4][4] | ||
Lothar Herbert Frey | Belziger Straße 39 | 26. März 2010 | Lothar Herbert Frey kam am 26. Juli 1899 in Beuthen/Oberschlesien als Sohn von Josef Frey und seiner Frau Lina geborene Freund zur Welt.[415][416] Er besuchte in Berlin die Friedrichswerdersche Oberrealschule an der Niederwallstraße. Er wurde Kaufmann und heiratete Charlotte Gertrud Schiller, die Töchter Inge (1931) und Gisela (1932) wurden geboren. Die Familie lebte in Schöneberg in der Hauptstraße 18, 1937 zog sie in eine Zweizimmerwohnung in der Belziger Straße 39 Gartenhaus. 1939 lautet die Berufsbezeichnung von Lothar Frey ium Adressbuch Tankwart, 1940 Arbeiter. In ihre Wohnung wurde noch Hedwig Lewin zwangseingewiesen. Am 3. Februar 1943 wurde Lothar Herbert Frey zusammen mit seiner Frau Charlotte Gertrud und den Töchtern Inge und Gisela sowie der Untermieterin Hedwig Lewin nach Auschwitz deportiert.[411] Lothar Herbert Frey wurde dort am 11. Mai 1943 ermordet.[4] | ||
Felix Friedensohn | Potsdamer Straße 185 | 17. Nov. 2008 | Felix Friedensohn kam am 22. Mai 1872 in Hirschberg im Riesengebirge als Sohn des Hermann Friedensohn und seiner Frau Anna geboren Bonheim zur Welt.[417] Er arbeitete für Versicherungen und zog nach Berlin, wo er am 16. April 1901 die nichtjüdische Clara Emma Elisabeth Oldach heiratete. Sie wohnten in Wilmersdorf in der Holsteinischen Straße 37, wo am 1. November 1904 Ilse Anna Lucie zur Welt kam. 1935 wohnten sie in der Ahornstraße, 1939 laut Adressbuch in der Joachim-Friedrich-Straße, bei der Volkszählung im Mai allerdings in der Potsdamer Straße 185. Am 23. Januar 1941 starb seine Frau Clara. Ihrer Tochter Ilse war es gelungen, nach Palästina auszuwandern, sie hatte geheiratet und führte den Familiennamen Lustig. Felix Friedensohn musste noch einmal umziehen und zwar als Untermieter zu Bock in die Waitzstraße 27. Von dort wurde er am 29. Januar 1943 in das KZ Auschwitz deportiert und vermutlich sofort ermordet. | ||
Gerhard Friedländer | Willmanndamm 5 | 16. März 2018 | Gerhard Friedländer kam am 4. November 1918 in Obornik als Sohn des Josef Friedländer und seiner Frau Gertrud geborene Margoliner zur Welt. Er emigrierte 1938 nach Australien wo er 1980 starb. | ||
Gertrud Friedländer | Cranachstraße 58 | 21. März 2011 | Gertrud Cohn kam am 1. Januar 1880 in Nauen in einer jüdischen Familie auf die Welt.[418] Sie heiratete den Kaufmann und Geschäftsreisenden Leo Friedländer. Seit 1919 wohnte das Paar in der Cranachstraße 58. Am 14. August 1942 wurde Gertrud Friedländer mit ihrem Mann nach Theresienstadt deportiert;[419] wo sie am 23. September 1942 starb.[4][420] | ||
Gertrud Friedländer | Willmanndamm 5 | 16. März 2018 | Gertrud Margoliner kam am 11. Juni 1889 in Obornik in einer jüdischen Familie zur Welt.[421] Sie heiratete Josef Friedländer und lebte in Obornik. Die Söhne wurden geboren: am 25. Mai 1916 Max und am 4. November 1918 Gerhard. Später zog die Familie nach Berlin. Die Söhne emigrierten: 1934 Max nach Palästina und 1938 Gerhard nach Australien. 1939 wohnten Gertrud und Josef Friedländer im Willmanndamm 5. Zu ihnen zog Gertruds Schwester Henriette mit Ehemann Arnold Ludomer und Tochter Hilma sowie die Großtante Minna Stümpel. Als erstes Paar wurden Gertrud und Josef Friedländer am 25. Januar 1942 nach Riga deportiert, ihr Todesdatum ist unbekannt. | ||
Josef Friedländer | Willmanndamm 5 | 16. März 2018 | Josef Friedländer kam am 9. April 1887 in Hindenburg/Schlesien in einer jüdischen Familie zur Welt. Er heiratete Gertrud Margoliner und lebte mit ihr in Obornik.[422] Die Söhne wurden geboren: am 25. Mai 1916 Max und am 4. November 1918 Gerhard. Später zog die Familie nach Berlin. Die Söhne emigrierten: 1934 Max nach Palästina und 1938 Gerhard nach Australien. 1939 wohnten Josef und Gertrud Friedländer im Willmanndamm 5. Zu ihnen zog Gertruds Schwester Henriette mit Ehemann Arnold Ludomer und Tochter Hilma sowie die Großtante Minna Stümpel. Als erstes Paar wurden Josef und Gertrud Friedländer am 25. Januar 1942 nach Riga deportiert, ihr Todesdatum ist unbekannt. | ||
Leo Friedländer | Cranachstraße 58 | 21. März 2011 | Leonhardt Leo Friedländer kam am 6. August 1870 in Berlin in einer jüdischen Familie zur Welt.[423] Er hatte eine Schwester Frieda (1867). Er war Kaufmann und heiratete Gertrud Cohn. Seit 1919 lebte das Paar in der Cranachstraße 58. 1940 stand er als Rentner im Adressbuch. Am 14. August 1942 wurde er zusammen mit seiner Frau nach Theresienstadt deportiert,[419] wo er am 16. Oktober 1942 starb.[424] Seine Frau war bereits vor ihm verstorben, seine Schwester Frieda Maschler traf am 23. September 1942 in Theresienstadt ein, sie starb am 7. Mai 1944.[4] | ||
Max Friedländer | Willmanndamm 5 | 16. März 2018 | Max Friedländer kam am 25. Mai 1916 in Obornik als Sohn des Josef Friedländer und seiner Frau Gertrud geborene Margoliner zur Welt. Er emigrierte 1934 nach Palästina, wo er im Jahr 2001 starb. | ||
Walter Friedländer | Welserstraße 2 | 19. Dez. 2014 | Walter Friedländer kam am 24. Februar 1886 in Bromberg/Posen als Sohn des Avner Friedländer und seiner Frau Augusta geborene Levi zur Welt.[425] Er hatte eine jüngere Schwester Margarete (1889). Walter Friedländer wurde Kaufmann für Bürobedarf und blieb ledig. Seit 1920 hatte er ein Geschäft für Bürobedarf in Charlottenburg, Grolmannstraße 57. 1932 befand sich sein Geschäft in der Berchtesgadener Straße 35 und ab 1934 in der Bayreuther Straße 2 (heute Welserstraße 2). Dort wohnte nun auch seine verheiratete Schwester Margarete Wehlau mit ihrer Familie: dem Schwager Karl Ludwig Wehlau und sein Neffe Georg Heinz Gotthelf (1922) und seine Nichte Vera (1923). Walter Friedlaender bewohnte in deren Wohnung ein kleines Zimmer. Er musste Zwangsarbeit leisten bei der Flaschenverschlussfabrik P. Schützler § Co. in der Pappelallee 26. Am 26. September 1942 wurden seine Schwester und sein Schwager zur Tötungsstätte Raasiku deportiert. Walter Friedländer wurde am 29. November 1942 ins KZ Auschwitz deportiert und vermutlich sofort ermordet.[426] Einzig seiner Nichte Vera gelang die Flucht nach Palästina. | ||
Jakob Friedmann | Apostel-Paulus-Straße 24 | 15. Aug. 2012 | Jakob Friedmann kam am 16. April 1878 in Neumark/Westpreußen als Sohn des Glasermeisters Ephraim Friedmann und Susanne geborene Eisenberg auf die Welt.[427][428] Er absolvierte eine kaufmännische Lehre und war ab 1910 bei der Firma Grünberg Nachf. in der Schöneberger Hauptstraße als Verkäufer von Gummimänteln angestellt. Jakob Friedmann heiratete Rosa Herzog, die Söhne Manfred (1911) und Hans (1914) wurden geboren. Die Familie lebte bis 1940 in der Apostel-Paulus-Straße 24. Als die Firma Grünberg 1932 geschlossen wurde, gründete Jakob Friedmann mit Abraham Edelstein in den früheren Räumen der Fa. Grünberg die Firma Friedmann und Edelstein, die Damen- und Herrenartikel, Strümpfe, Wäsche, Handschuhe und Gardinen verkaufte. Im Zuge der Repressionen wurde das Geschäft 1939 liquidiert. Die Söhne Hans und Manfred emigrierten in die USA und England, ihre Eltern Jakob und Rosa Friedmann mussten noch mehrfach umziehen: zunächst in eine kleinere Wohnung in der Barbarossastraße 5a, sodann als Untermieter in die Rosenheimer Straße 33 und schließlich in die Grunewaldstraße 23. Jakob Friedmann leistete Zwangsarbeit bei der Deutschen Lufthansa in Staaken. Am 1. November 1941 wurden Jakob und Rosa Friedmann nach Lodz (Litzmannstadt) deportiert,[429] und am 9. Mai 1942 schließlich in das Vernichtungslager Kulmhof. Jakob Friedmann wurde dort am 9. Mai 1942 ermordet. | ||
Rosa Friedmann | Apostel-Paulus-Straße 24 | 15. Aug. 2012 | Rosa Herzog kam am 3. Juni 1882 in Hochstüblau als Tochter ihrer jüdischen Eltern Jakob und Halina Herzog geborene Albrecht zur Welt.[427][430] Sie heiratete den Kaufmann Jakob Friedmann und zog mit ihm nach Berlin. Die Söhne Manfred (1911) und Hans (1914) wurden geboren. Die Familie lebte von 1930 bis 1940 in der Apostel-Paulus-Straße 24. Ihr Mann, der zunächst Angestellter eines Geschäftes für Gummimäntel war, machte sich 1932 mit einem Ladengeschäft in der Hauptstraße selbständig, er verkaufte Damen- und Herrenkonfektion. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten konnten Manfred nach England und Hans in die USA emigrieren; das Geschäft von Jakob Friedmann wurde 1939 liquidiert. Rosa und Jakob Friedmann zogen zunächst in eine kleinere Wohnung in der Barbarossastraße 5a, sodann in ein Leerzimmer bei der Witwe Bucki in der Rosenheimer Straße 33. Ihre letzte Station in Berlin war eine Judenwohnung in der Grunewaldstraße 23. Am 1. November 1941 wurden Rosa und Jakob Friedmann mit mehr als 1000 Personen in das Ghetto Litzmannstadt deportiert[429] und von dort am 9. Mai 1942 in das Vernichtungslager Kulmhof, wo sie am gleichen Tag ermordet wurden. | ||
Gertrud Friedmann-Braun | Nürnberger Straße 65 | 8. Mai 2019 | Gertrud Georgiana Hildegard Lehfeldt kam am 14. Mai 1870 als Tochter des Stadtgerichtsrats und Preußischen Landtagsabgeordneten Leonhard Lehfeldt und seiner Frau Therese geborene Lehmann zur Welt. Die Familie war evangelischen Glaubens. 1891 heiratete Gertrud den späteren Landgerichtspräsidenten Felix Friedmann, das Paar nahm 1911 den Doppelnamen Friedmann-Braun an. Sie lebten in der Nürnberger Straße 66, wo ihre Kinder zur Welt kamen: Hildegard 1892, Gerhard 1893 und Johannes 1900. Die Familie führte ein reges gesellschaftliches und kulturelles Leben. 1934 starb ihr Mann Felix. Gertrud zog mit den beiden unverheirateten Kindern Johannes und Hildegard in die Kurfürstenstraße 119. Eine geplante Ausreise kam nicht zustande, 1942 erlitt Gertrud einen Schlaganfall. Am 12. Dezember 1942 wurde sie zusammen mit ihrer Tochter Gertrud verhaftet und zur Vorbereitung der Deportation in eine Sammelstelle, vermutlich Gerlachstraße, gebracht, wo sie am 16. Dezember 1942 starb.[431] | ||
Frieda Frohnhausen | Meininger Straße 4 | 8. Nov. 2019 | Frieda Kuschner kam am 10. Oktober 1885 in Bublitz/Pommern als Tochter des Kantors Markus Kuschner und seiner Frau Dora geborene Pagel zur Welt. Sie zog nach Berlin und wurde zur Sängerin ausgebildet. Am 17. Oktober 1912 heiratete sie den Bankbeamten Max Frohnhausen, sie lebten in der Meininger Straße 4 IV. Bis 1938 sang sie im Chor der liberalen Synagogengemeinde Fasanenstraße. Trotz der Unterstützung von bereits emigrierten Freunden gelang ihr und ihrem Mann die Auswanderung nicht. Am 18. Oktober 1941 wurde Frieda Frohnhausen mit ihrem Mann in das Ghetto von Litzmannstadt verschleppt und am 8. Mai 1942 weiter nach Kulmhof, wo sie sofort ermordet wurden.[432] | ||
Max Frohnhausen | Meininger Straße 4 | 8. Nov. 2019 | Max Frohnhausen kam am 18. Dezember 1881 in Halberstadt als Sohn des Kaufmanns Robert Frohnhausen und seiner Frau Fanny geborene Cohnheim zur Welt. Er wurde Bankbeamter und zog nach Berlin. Am 17. Oktober 1912 heiratete er die Sängerin Frieda Kuschner, sie lebten in der Meininger Straße 4 IV. Max Frohnhausen arbeitete bei der Diskonto-Bank, die später mit der Deutschen Bank fusionierte. Am 1. Oktober 1933 wurde er pensioniert, seine Pensionszahlungen wurden am 1. Dezember 1941 eingestellt. Trotz der Unterstützung von bereits emigrierten Freunden gelang ihnen die Auswanderung nicht. Am 18. Oktober 1941 wurde Max Frohnhausen mit seiner Frau in das Ghetto von Litzmannstadt verschleppt und am 8. Mai 1942 weiter nach Kulmhof, wo sie sofort ermordet wurden.[433] | ||
Elias Fromm | Rosenheimer Straße 22 | 14. Sep. 2009 | Elias Fromm kam am 9. Februar 1875 in Opalenietz/Ostpreußen (später Flammburg) in einer jüdischen Familie zur Welt. Er hatte einen Zwillingsbruder, Abraham.[434] Er wurde Kaufmann und heiratete Selma Grünberg. Das Paar wohnte in Löbau, wo Selmas Vater eine Gold- und Silberhandlung hatte. Die Kinder wurden geboren: Hertha am 4. Dezember 1900, Elimar am 18. April 1902 und Margarete am 17. April 1913. Die Kinder heirateten: Hertha heiratete Julius Knopf, der Sohn Heinz wurde am 9. Juni 1923 geboren. Die Tochter Margarethe heiratete Heinz Preiss und sein Sohn Elimar, der studiert und promoviert hatte, heiratete Bertha Goldschmidt. 1931 wohnten die meisten Familienangehörigen in Berlin: sein Bruder Abraham in der Reuterstraße, sein Sohn Elimar in der Babelsberger Straße, sein Schwiegersohn Julius Knopf in der Jenaer Straße 15. 1939 wohnte Elias Fromm bei seiner Tochter Hertha und seinem Schwiegersohn Julius Knopf in der Rosenheimer Straße 22, da war er schon verwitwet. Er musste noch einmal umziehen in die Nollendorfstraße 28, von dort wurde er am 2. April 1942 nach Warschau ins Ghetto deportiert.[435] Sein Todesdatum ist unbekannt. Beide Töchter wurden ermordet und der Schwiegersohn Julius Knopf, der Sohn Elimar konnte mit seiner Frau nach Palästina ausreisen. Sein Enkel widmete bei Yad Vashem Gedenkseiten für alle ermordeten Familienmitglieder.[436] | ||
Suse Frydman | Bamberger Straße 55 | 21. Sep. 2013 | Suse Wittenberg kam am 7. Mai 1924 in Berlin als drittes Kind ihres Vaters Sally David Wittenberg und seiner Frau Margarete geborene Goldstrom zur Welt (siehe auch Margarete Wittenberg). Suse Wittenberg konnte mithilfe des jüdischen Sportvereins Makkabi 1939 nach Palästina auswandern. Sie lebte in Jerusalem und machte eine Ausbildung in der Landwirtschaft. Als sie 18 Jahre alt war, zog sie ins Kibbutz Givat Brenner und traf dort ihren Bruder Ernst wieder. Mit 20 Jahren zog sie nach Tel Aviv und traf dort Ber Frydman, den sie später heiratete. Ihre Kinder sind Margalit und Rachel. Suse Frydman starb 2001 im Alter von 76 Jahren in Israel.[437] | ||
Lotte Fuld-Traumann | Luitpoldstraße 41 | 19. Aug. 2010 | Lotte Fuld-Traumann wurde am 25. Juni 1907 in Berlin geboren als Tochter des Bankiers Alfred Fuld-Traumann und seiner Frau Lucie geborene Weiss verwitwete Benda. 1936 starb ihr Vater, sie lebte dann mit ihrer Mutter in der Luitpoldstraße 41. Dort kam ihre Tochter Zilla am 2. April 1942 zur Welt, der Vater ist unbekannt. Im Juni 1942 mussten Lotte und ihre Mutter ausziehen, Lotte zog als Untermieterin zu Else Simon in die Rosenheimer Straße 40.[438] Am 25. September 1942 wurde Lotte Fuld-Traumann mit ihrer Tochter Zilla und ihrer Mutter nach Raasiku verschleppt, das Datum ihres Todes ist unbekannt.[439] | ||
Lucie Fuld-Traumann | Luitpoldstraße 41 | 19. Aug. 2010 | Lucie Weiss kam am 16. April 1878 in Berlin als Tochter von Max Weiss und seiner Frau Emma geborene Strelitz zur Welt. Sie heiratete den Rechtsanwalt Georg Benda, die Kinder wurden in Berlin geboren: am 15. September 1899 Emma und am 5. August 1902 Ernst Julius. 1904 ertrank ihr Mann im Tiergarten. Lucie Benda heiratete dann den Bankier Alfred Fuld-Traumann, vier Kinder wurden geboren, die am 25. Juni 1907 geborene Lotte, der 1910 geborene Hans Jacob und die Tochter Thea. Hans Jacob starb 1923 an einem Herzfehler. 1936 starb Lucies Ehemann Alfred Fuld-Traumann. Danach lebte Lucie mit ihrer Tochter Lotte in der Luitpoldstraße 41. Am 2. April 1942 wurde dort von ihrer Tochter Lotte ihre Enkeltochter Zilla geboren. Im Juni 1942 musste Lucie Fuld-Traumann in die Joachim-Friedrich-Straße 26 als Untermieterin zu Julius Fabisch ziehen, sie musste Zwangsarbeit leisten in den Siemens-Schuckert Werken.[440] Am 25. September 1942 wurde Lucie Fuld-Traumann mit ihrer Tochter Lotte und deren Kind Zilla nach Raasiku verschleppt.[439] | ||
Zilla Fuld-Traumann | Luitpoldstraße 41 | 19. Aug. 2010 | Zilla Fuld-Traumann kam am 2. April 1942 in Berlin als Tochter von Lotte Fuld-Traumann zur Welt, ihr Vater ist unbekannt. Am 25. September 1942 wurde sie mit ihrer Mutter Lotte und ihrer Großmutter nach Raasiku verschleppt, das Datum ihres Todes ist unbekannt.[439] | ||
Arthur Gadiel | Grunewaldstraße 46 | 1. Sep. 2014 | Arthur Gadiel kam am 1. Oktober 1901 in Breslau als einziger Sohn seines Vaters, des Kaufmannes Moritz Gadiel und seiner Frau Cäcilie auf die Welt. Er hatte noch eine Schwester Hertha. 1903 zog die Familie nach Berlin, wo Arthur die Realschule absolvierte und eine kaufmännische Lehre machte. 1926 heiratete er Johanna Fein und begründete 1928 eine Damenkleiderkonfektionsfirma in der Kronenstraße 36 in Berlin-Mitte.[441] Ab 1933 wohnte er mit seiner Frau in der Grunewaldstraße 46, ganz in der Nähe seiner Eltern, die mit seiner verwitweten Schwester Hertha und deren drei Kindern in der Apostel-Paulus-Straße 26 wohnten. Arthur Gadiel ließ sich von seiner Frau scheiden und entschloss sich 1935 wegen der politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse zur Flucht: 1935 emigrierte er mit Agnes Weißstock, seiner ehemaligen Directrice, in die Niederlande, und, da er dort beruflich nicht Fuß fassen konnte, weiter nach England. Dort heirateten sie und wanderten 1938 nach Palästina aus. Auch hier konnte Arthur Gadiel nicht an seine beruflichen Erfolge anknüpfen, seine Frau musste als Schneiderin arbeiten.[442] Am 3. April 1948 beging Arthur Gadiel in Tel Aviv Suizid. | ||
Hedwig Galliner | Martin-Luther-Straße 12 | 2. Okt. 2005 | Hedwig Isaac kam am 21. Mai 1883 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Hermann Isaac und seiner Frau Gertrud geborene Levy zur Welt.[443] Sie heiratete den Rechtsanwalt Dr. Moritz Galliner, die Kinder wurden geboren: Anneliese am 31. Mai 1916 und Hans Peter 1920.[444] Moritz Galliner gehörte der Repräsentantenversammlung der Jüdischen Reformgemeinde an, er war Mitglied der SPD und führte auch politische Prozesse. Nach 1935 durfte er nur noch als „Konsulent“ tätig sein. Die Familie lebte in der Kaiserallee 134, heute Bundesallee. In der Pogromnacht 1938 wurde die Kanzlei ihres Mannes in der Speyerer Straße 10 geplündert.[445] Die Kinder konnten emigrieren, Moritz Galliner hatte Visa für sich und seine Frau für Kuba besorgt, die jedoch ungültig waren. Als sie deportiert werden sollten, begingen sie am 28. Dezember 1942 in seiner Anwaltspraxis in der Lutherstraße 21 (heute Martin-Luther-Straße 12) gemeinsam Suizid. Moritz Galliner starb noch am gleichen Tag, seine Frau Hedwig einige Tage später, am 2. Januar 1943.[446] | ||
Moritz Galliner | Martin-Luther-Straße 12 | 2. Okt. 2005 | Moritz Galliner wurde am 23. April 1884 in Zinten/Ostpreußen geboren als Sohn des Lehrers und Kantors Jonas Galliner und seiner Ehefrau Lina geborene Piankowski. Seine Brüder waren: Siegfried, Julius, Arthur und Max, seine Schwester hieß Dorothea. Moritz Galliner studierte Jura, wurde promoviert und arbeitete als Rechtsanwalt in Berlin, zugelassen an den Amtsgerichten und am Landgericht Berlin III. 1915 heiratete er Hedwig Isaac, die Kinder wurden geboren: Anneliese am 31. Mai 1916 und Hans Peter 1920. Moritz Galliner gehörte der Repräsentantenversammlung der Jüdischen Reformgemeinde an, er war Mitglied der SPD und führte auch politische Prozesse. Nach 1935 durfte er nur noch als „Konsulent“ tätig sein. Die Familie lebte in der Kaiserallee 134, heute Bundesallee. In der Pogromnacht 1938 wurde seine Kanzlei in der Speyerer Straße 10 geplündert.[445] Hans Peter konnte nach England entkommen, wo er zeitweise als „enemy alien“ auf der Isle of Man interniert war.[445] Er heiratete Edith Goldschmidt. Anneliese hatte Hans Peter Neubauer geheiratet, ihnen gelang die Emigration in die USA. Moritz Galliner leistete Zwangsarbeit für Siemens. Er hatte Visa für sich und seine Frau für Kuba besorgt, die jedoch ungültig waren. Als sie deportiert werden sollten, begingen sie am 28. Dezember 1942 in seiner Anwaltspraxis in der Lutherstraße 21 (heute Martin-Luther-Straße 12) gemeinsam Suizid. Moritz Galliner starb noch am gleichen Tag,[447] seine Frau Hedwig einige Tage später, am 2. Januar 1943. | ||
Gustav Gatzke | Eythstraße 69 | 10. Sep. 2013 | Gustav Gatzke wurde am 25. Juli 1870 in Nimptsch im Kreis Bromberg in Westpreußen geboren. Als sein Beruf wurde Maschinenputzer angegeben, er arbeitete auch als Lokomotivheizer. Gustav Gatzke war Vater von acht Kindern. Er wohnte in der Eythstraße 69 in Berlin-Schöneberg. 1940 wurde er wegen seiner Alkoholkrankheit entmündigt. Als 1944 seine Frau starb, wurde er im Januar dieses Jahres in die Wittenauer Heilstätten gebracht. Der aufnehmende Arzt bezeichnete ihn in seiner Eingangsdiagnose als „uneinsichtig“ und notierte, dass Gustav Gatzke seinen Vormund beschuldigt hätte, dass dieser ihn nur deshalb habe einweisen lassen, um ihn „um die Wohnung zu bringen“. Noch im Februar 1944 wurde er in ein Pflegeheim im Kreis Niederbarnim überstellt, nach kurzer Zeit aber wieder nach Wittenau zurückgebracht. Gustav Gatzke wurde als ruhiger Patient beschrieben. Er drängte auf seine Entlassung und wollte unbedingt wieder in seiner Wohnung leben, was ihm aber aufgrund einer Anordnung des Berliner Polizeipräsidenten verweigert wurde. Am 26. April 1944 wurde er in die Landesanstalt Meseritz-Obrawalde überstellt. Aus den wenigen Einträgen, die dort noch in die Krankenakte gemacht wurden, geht hervor, dass er in eine Art Hungerstreik trat und dadurch auffiel, dass er „viele Wünsche äußerte“. Er starb nur wenig später am 5. Mai 1944. Es steht zu vermuten, dass er Opfer der in Meseritz-Obrawalde verübten Morde durch die Gabe von Überdosen von Medikamenten wurde.[448] | ||
Siegfried Gatzke | Courbièrestraße 15 | 2004 | Siegfried Gatzke kam am 12. August 1930 als Sohn von Walter Gatzke und seiner Frau Luise Anna geborene Thadewald auf die Welt. Er litt an einem Hydrocephalus, an Monoplegia brachialis dextra, beides vermutlich im Zusammenhang mit Spina bifida. Seine Eltern brachten ihn 1934 in die Siechenstation des Oberlinhauses Nowawes (heute Babelsberg), von dort kam er im November 1935 in die Wittenauer Heilstätten. 1938 wurde er in der Landespflegeanstalt Brandenburg an der Havel aufgenommen. Die Heilanstalt Brandenburg wurde als vorgebliche Krankenanstalt eingerichtet, diente aber in Wirklichkeit als Massentötungsanstalt. Sie befand sich in der Neuendorfer Straße 90 c in einem alten Zuchthaus. Insgesamt 8.989 psychisch Kranke und geistig Behinderte wurden in nur 11 Monaten zwischen Februar und Dezember 1940 in einer Gaskammer umgebracht, unter ihnen mehr als 400 Juden. Die Tötung der Menschen erfolgte mit Kohlenstoffmonoxid. Die Gaskammern waren als Duschen getarnt. Die Bedienung des Gashahns war den vorgesetzten Ärzten vorbehalten, im Laufe der Aktion wurde er jedoch auch häufig von nichtärztlichem Personal bedient. Die Leichen wurden nachts in zwei mobilen Öfen verbrannt. Die letzte Vergasung fand am 29. Oktober 1940 statt. Siegfried Gatzke wurde am 11. Juni 1940 vergast.[449] | ||
Jakob Gehr | Nürnberger Straße 64 | 3. Juni 2013 | Jakob Gehr kam am 13. April 1870 in Pakosch bei Mogilno als Sohn des Fleischermeisters Ferdinand Gehr und seiner Frau Dora geborene Dehn zur Welt.[450] Er wurde Handelsvertreter und zog nach Berlin. Am 18. Juni 1908 heiratete er Martha Schindler.[451] Die Kinder wurden geboren: nach einer früh verstorbenen Tochter kamen 1909 die Tochter Gertrude und 1912 die Tochter Dorothea auf die Welt. Jakob Gehr kämpfte im Ersten Weltkrieg und wurde für seine Tapferkeit ausgezeichnet. 1937 wohnte die Familie in der Nürnberger Straße 64, wo Gertrude kurzfristig einen Putzsalon betrieb. 1939 emigrierte sie nach England, ihre Schwester Dorothea hatte Deutschland bereits 1938 verlassen und war nach Peru ausgereist. Am 18. Juni 1940 starb Jakobs Ehefrau Martha an Krebs, nun versuchte auch Jakob Gehr auszureisen. 1941 erhielt er ein Visum für Peru, konnte jedoch nicht ausreisen. Die große Wohnung in der Nürnberger Straße 64 musste er verlassen und als Untermieter zu dem Rechtsanwalt Dr. Arthur Kallmann in die Geisbergstraße 31 ziehen. Von dort wurde er am 11. September 1942 nach Theresienstadt deportiert[452] und am 29. September 1942 weiter in das Vernichtungslager Treblinka, wo er ermordet wurde.[453] | ||
Martha Gerechter | Freisinger Straße 6 | 14. Sep. 2009 | Martha Gottschalk kam am 9. Juli 1880 in Posen als Tochter von Adolf Gottschalk und seiner Frau Helene geborene Kalischer zu Welt.[454] Sie heiratete Hugo Gerechter, einen wohlhabenden Kaufmann. Die ersten drei Kinder kamen in Posen zur Welt: Diethild am 25. Januar 1911, Liesbeth am 25. August 1913 und Pauline (genannt Paula) am 2. März 1915. Dann zog die Familie nach Berlin, wo am 23. Februar 1921 der Sohn Leopold geboren wurde. Mitte der 1920er Jahre wohnten sie in der Münchener Straße 16, dort zog auch Marthas Mutter, Helene Gottschalk, nach dem Tod ihres Mannes ein. Marthas Mann Hugo Gerechter starb 1933, daraufhin zog sie mit ihren vier Kindern und ihrer Mutter in eine Vierzimmerwohnung in der Freisinger Straße 6 im ersten Stock. Als erstes der Kinder heiratete Liesbeth den Kaufmann Georg Fränkel und zog aus. Ende 1938 wurde ihr Mann in der sogenannten Polenaktion nach Polen abgeschoben, Liesbeth folgte ihm. Dann zog Pauline 1939 aus, der Sohn Leo emigrierte in diesem Jahr in die USA. Die älteste Tochter Diethild heiratete 1941 den Kaufmann Leopold Reis, der zu ihr in die Freisinger Straße 6 zog. Am 3. Oktober 1942 wurde Martha Gerechter mit ihrer Mutter Helene Gottschalk nach Theresienstadt deportiert,[455] Dort starb zuerst ihre Mutter am 19. Dezember 1942. Martha Gerechter wurde am 25. Februar 1943 ermordet.[456] Die drei Töchter wurden ermordet, nur ihr Sohn Leo überlebte, er starb am 25. Februar 2013 in Brookline, Massachusetts[457] | ||
Anneliese Gersmann | Goltzstraße 42 | 10. Juni 2010 | Anneliese Gersmann kam am 31. August 1913 in Halle an der Saale als Tochter von Käthe Gersmann geborene Maass und ihres Mannes zur Welt.[458] Ihre Eltern stammten aus jüdischen Familien. Anneliese hatte zwei ältere Schwestern: Elsa, geboren 1902, und Caecilie, geboren 1906. Anneliese Gersmann wurde Kontoristin und Verkäuferin, sie blieb ledig. Bis 1938 wohnte sie in Halle in der Leipziger Straße 55. 1937 wurde sie arbeitslos und zog nach Berlin, wo sie in der Goltzstraße 42 wohnte. Ihre Schwester Caecilie lebte ab 1938 in Amsterdam, ihre Schwester Elsa hatte geheiratet und lebte in Berlin. 1938 zog auch Annelieses Mutter Käthe Gersmann nach Berlin zu ihrer Tochter Elsa Müller in die Dahlmannstraße 25. Anneliese Gersmann wurde am 11. Januar 1940 verhaftet, in das KZ Ravensbrück gebracht und von dort 1942 in die „Heilanstalt“ Bernburg überführt. Hier wurde sie am 2. März 1942, möglicherweise im Rahmen der Sonderbehandlung Aktion 14f13, einer Euthanasiemaßnahme, ermordet. Ihre Mutter wurde am 17. November 1941 nach Kowno deportiert und am 25. November 1941 im Fort IX ermordet, ihre Schwester Elsa Müller wurde am 29. Januar 1943 nach Auschwitz deportiert. | ||
Else Gervais | Salzburger Straße 8 | 21. Mai 2008 | Else Martha Cohn kam am 25. Januar 1885 in Dresden als Tochter des Simon Cohn und seiner Frau Therese geborene Graetz zur Welt.[456] Sie wurde Kontoristin und heiratete 1912 in Berlin den Witwer Emil Arthur Hans Gervais. Dieser hatte aus der ersten Ehe eine 1905 geborene Tochter Hildegard Rosa, die er mit in die Ehe brachte. Eine Tochter Ilse kam am 12. September 1912 zur Welt. Hans Gervais war evangelisch und betrieb in der Dennewitzstraße eine Möbelhandlung. Seit Anfang der 1920er Jahre lebte das Ehepaar getrennt: Else Gervais wohnte in der Salzburger Straße 8 im Gartenhaus 1. OG, ihr Mann weiter in der Dennewitzstraße. Else Gervais arbeitete als Sekretärin. 1934 erfolgte die Scheidung. 1939 lebte Else Gervais zusammen mit ihrer Tochter Ilse, deren Mann Walter Widetzky (dem Vater von Peter Widetzky, einem der fünf Jungen aus dem "Haus Kinderschutz" in Zehlendorf) und den Kindern Tana, geboren am 5. November 1939, und Bela, geboren am 31. März 1941. Am 19. Oktober 1942 wurde Else Gervais aus der Salzburger Straße 8 nach Riga deportiert[457] wo sie am 22. Oktober 1942 ermordet wurde[458]. Ihre Tochter mit Familie musste in die Wartburgstraße 24 ziehen, alle vier Personen wurden von dort am 19. Februar 1943 in das KZ Auschwitz deportiert. | ||
Berl Goldberg | Barbarossastraße 22 | 25. Aug. 2014 | Berl Goldberg kam am 11. Oktober 1875 in Zloty Potok/Galizien auf die Welt.[459] Er wurde Kaufmann und heiratete Malke Rosenthal, die am 24. Juni 1877 in Lemberg/Galizien geboren war. 1903 kam in Zloty Potok die Tochter Sabine zur Welt, am 13. Januar 1906 folgte der Sohn Jacob. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs zog die Familie mit Malkes Eltern nach Wien; dort besuchten die Kinder die Schule. Der Sohn Jacob ging 1924 zum Studium an der Handelshochschule nach Berlin. Neben dem Studium verwaltete er mehrere seinen Eltern in Berlin gehörende Mietshäuser. Die Familie war ausgesprochen wohlhabend. Berl und Malke Goldberg zogen erst 1936 nach Berlin, dort wohnten sie in einer Mietwohnung in der Barbarossastraße 22. 1938 erschienen zwei Gestapo-Beamte bei Jacob Goldberg im Büro, beschlagnahmten die Verwaltungsakten und entzogen ihm die Verwaltung. Auch wurden einige Häuser enteignet und von „Ariern“ übernommen. Als polnischen Staatsangehörigen drohte den Familienmitgliedern die Abschiebung nach Polen. Diesem Druck und dem Verlust des Eigentums hielt Malke Goldberg nicht stand: sie beging Selbstmord, indem sie sich in der Barbarossastraße 22 eine Treppe hinabstürzte. Berl Goldberg nahm auch diesen Weg: am 29. Dezember 1938 öffnete er einen Gashahn und flüchtete in den Tod.[460] | ||
Malke Goldberg | Barbarossastraße 22 | 25. Aug. 2014 | Malke Rosenthal kam am 24. Juni 1877 in Lemberg/Galizien zur Welt.[461] Sie heiratete den Kaufmann Berl Goldberg, 1903 kam in Zloty Potok die Tochter Sabine auf die Welt, es folgte am 13. Januar 1906 der Sohn Jacob. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs zog die Familie mit Malkes Eltern nach Wien; dort besuchten die Kinder die Schule. Der Sohn Jacob ging 1924 zum Studium an der Handelshochschule nach Berlin. Neben dem Studium verwaltete er mehrere seinen Eltern in Berlin gehörende Mietshäuser. Die Familie war ausgesprochen wohlhabend. Berl und Malke Goldberg zogen erst 1936 nach Berlin, dort wohnten sie in einer Mietwohnung in der Barbarossastraße 22. 1938 erschienen zwei Gestapo-Beamte bei Jacob Goldberg im Büro, beschlagnahmten die Verwaltungsakten und entzogen ihm die Verwaltung. Auch wurden einige Häuser enteignet und von „Ariern“ übernommen. Als polnischen Staatsangehörigen drohte den Familienmitgliedern die Abschiebung nach Polen. Diesem Druck und dem Verlust des Eigentums hielt Malke Goldberg nicht stand: sie beging Selbstmord, indem sie sich in der Barbarossastraße 22 eine Treppe hinabstürzte. Berl Goldberg nahm auch diesen Weg: am 29. Dezember 1938 öffnete er einen Gashahn und flüchtete in den Tod.[460] | ||
Arthur Goldberg-Weltmann | Gleditschstraße 50 | 6. Mai 2013 | Arthur Weltmann kam am 15. August 1932 in Berlin als Sohn des Schneiders Karl Weltmann und seiner Frau Anna geborene Goldberg zur Welt.[462] Er lebte mit seinen Eltern zuerst in der Grunewaldstraße 10, von 1936 bis 1941 in der Gleditschstraße 50. Ende der 1930er Jahre ließen sich seine Eltern scheiden, Arthur führte nunmehr den Doppelnamen Goldberg-Weltmann. Sein Vater zog nach Antwerpen/Belgien, wurde dort 1942 verhaftet und musste Zwangsarbeit am Atlantikwall leisten. Im Oktober 1942 wurde er über das SS-Sammellager Mechelen nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Arthur Goldberg-Weltmann besuchte vermutlich eine der noch verbliebenen jüdischen Schulen, bis er mit seiner Mutter am 18. Oktober 1941 mit dem ersten Transport von Berlin aus nach Litzmannstadt deportiert wurde.[463] Von dort ging es am 8. Mai 1942 weiter in das Vernichtungslager Chelmno, wo sie beide ermordet wurden. | ||
Arnold Goldberger | Münchener Straße 48 | 27. Mai 2008 | Arnold Goldberger kam am 8. Mai 1902 in Berlin als Sohn des Schneiders Hersch Hermann Goldberger und seiner Frau Jule geborene Kawa zur Welt.[464] Seine Brüder waren Martin (1906) und James (1908). Seit 1907 lebte die Familie in der Münchener Straße 48, wo ihr Vater Damenkonfektion verkaufte. Ab 1931 lebte Arnold Goldberger mit seinem Bruder James in der Alten Schönhauser Allee 35. Die Familie hatte die polnische Staatsangehörigkeit. Zusammen mit ihren Eltern wurden die Brüder am 28. Oktober 1938 im Rahmen der Polenaktion nach Bentschen deportiert.[465] Dort wurden sie vor der polnische Grenze bei Bentschen/Zbaszyn ausgesetzt. Es gelang ihnen die Grenze zu überwinden und in ein improvisiertes Lager in Bentschen/Zbaszyn zu gelangen. Arnold und James Goldberger befanden sich bereits am 1. Dezember 1938 in Krakau bis nachweislich 1940/41.[122] Danach verliert sich ihre Spur, sie sollen im Vernichtungslager Belzec im Jahr 1942 ermordet worden sein.[466] | ||
Hermann Goldberger | Münchener Straße 48 | 27. Mai 2008 | Abraham Hersch (Hermann) Goldberger kam am 18. September 1874 in Neu Sandez (Nowy Sacz) in Galizien als Sohn des Schneiders Israel Goldberger und seiner Frau Lea geborene Schlein zur Welt. Seine Geschwister waren: Sara Scheindel (1872), Bertha Scheindel (1876) und Leo (1882). Die Familie zog Ende des 19. Jahrhunderts nach Berlin, Hermann Goldberger, der Schneider geworden war, heiratete dort Jule Kawa,[467] 1902 kam der Sohn Arnold auf die Welt, es folgten Martin (1906) und James (1908). Seit 1908 lebte die Familie in der Münchener Straße 48, wo Hersch Hermann Goldberger Damenkonfektion verkaufte. Die Familie hatte die polnische Staatsangehörigkeit, weil Hermann Goldberger in Neu Sandez in Galizien geboren war, das nach 1918 zu Polen gehörte. Im Rahmen der Polenaktion wurde Hermann Goldberger mit seiner Frau und den wieder in ihrem Haushalt lebenden Söhnen Arnold und James am 28. Oktober 1938 vor die polnische Grenze bei Bentschen/Zbaszyn deportiert. Es gelang ihnen die Grenze zu überwinden und in ein improvisiertes Lager in Bentschen/Zbaszyn zu gelangen. Am 1. Februar 1939 befanden sich Hermann und Jule Goldberger in Krakau,[122] wohin ihre Söhne schon vorher gelangten. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Polen wurde Hermann Goldberger schließlich nach Bochnia ins Getto gebracht und im Jahr 1942 ermordet.[468] Martin, der mittlere Sohn, hatte Deutschland kurz vor der Deportation seiner Familie verlassen und versuchte von Belgien aus, in die USA auszuwandern. Dies gelang ihm nicht und nur durch viele glückliche Zufälle wurden er und seine junge Familie vor der Verschleppung in ein deutsches Konzentrationslager bewahrt.[469] | ||
James Goldberger | Münchener Straße 48 | 27. Mai 2008 | James Goldberger kam 1908 in Berlin als Sohn des Schneiders Hersch Hermann Goldberger und seiner Frau Jule geborene Kawa zur Welt.[470] Seine Brüder waren Martin (1906) und Arnold (1902). Seit 1907 lebte die Familie in der Münchener Straße 48, wo ihr Vater Damenkonfektion verkaufte. Ab 1931 wohnte James Goldberger mit seinem Bruder Arnold in der Alten Schönhauser Allee 35. Die Familie hatte die polnische Staatsangehörigkeit. Zusammen mit ihren Eltern wurden die Brüder am 28. Oktober 1938 im Rahmen der Polenaktion nach Bentschen deportiert. Dort wurden sie vor der polnische Grenze bei Bentschen/Zbaszyn ausgesetzt. Es gelang ihnen die Grenze zu überwinden und in ein improvisiertes Lager in Bentschen/Zbaszyn zu gelangen. James Goldberger und sein Bruder Arnold befanden sich bereits am 1. Dezember 1938 in Krakau bis nachweislich 1940/41.[122] Sie sollen 1942 im Vernichtungslager Belzec ermordet worden sein.[471] | ||
Jenny Goldberger-Kawa | Münchener Straße 48 | 27. Mai 2008 | Jule Kawa kam am 29. Dezember 1881 in Berlin als Tochter des schreibunkundigen Schneiders Hermann Kawa und seiner Frau Minna geborene Arndt zur Welt. Sie heiratete 1899 in Berlin den Schneider Abraham Hersch (Hermann) Goldberger,[467] 1902 kam der Sohn Arnold auf die Welt, es folgten Martin (1906) und James (1908). Seit 1908 lebte die Familie in der Münchener Straße 48, wo Hersch Hermann Goldberger Damenkonfektion verkaufte. Die Familie hatte die polnische Staatsangehörigkeit, weil Hermann Goldberger in Neu Sandez (heute Nowy Sącz) in Galizien geboren war, das nach 1918 zu Polen gehörte. Im Rahmen der Polenaktion wurde Jule Goldberger mit ihrem Mann und den wieder in ihrem Haushalt lebenden Söhnen Arnold und James am 28. Oktober 1938 vor die polnische Grenze bei Bentschen/Zbaszyn deportiert. Es gelang ihnen die Grenze zu überwinden und in ein improvisiertes Lager in Bentschen/Zbaszyn zu gelangen. Am 1. Februar 1939 befand die Familie sich in Krakau.[122] Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Polen wurde Jule Goldberger schließlich in das Vernichtungslager Belzec gebracht und im Jahr 1942 ermordet.[472] Martin, der mittlere Sohn, hatte Deutschland kurz vor der Deportation seiner Familie verlassen und versuchte von Belgien aus, in die USA auszuwandern. Dies gelang ihm nicht und nur durch viele glückliche Zufälle wurden er und seine junge Familie vor der Verschleppung in ein deutsches Konzentrationslager bewahrt.[469] | ||
Ella Goldschmidt | Barbarossastraße 43 (Ecke Münchener Straße) |
19. Nov. 2012 | Ella Rosenthal kam am 6. Juni 1892 in Breslau als Tochter des Rabbiners Dr. Ferdinand Rosenthal und seiner Frau Amalie geborene Kaufmann auf die Welt.[473] Schon mit 17 Jahren heiratete Ella den Kaufmann Harry Goldschmidt und zog zu ihm nach Berlin. Ihre Töchter wurden geboren: Ilse Amalie 1910 und Eva Fanny 1917. Seit der Geburt der zweiten Tochter lebte die Familie in der Barbarossastraße 43. Harry Goldschmidt war selbstständig, er war freier Börsenmakler. 1939 wurde seine Firma liquidiert. Beiden Töchtern gelang die Flucht: Ilse Amalie über Chile in die USA und Eva Fanny nach England. Um 1941 mussten Ella und Harry Goldschmidt ihre Wohnung in der Barbarossastraße verlassen und in ein Zimmer in der Motzstraße ziehen. Von dort wurden beide gemeinsam am 12. Januar 1943 nach Auschwitz deportiert.[474] Todesdaten sind nicht bekannt. Beide Töchter heirateten und bekamen Kinder. | ||
Harry Goldschmidt | Barbarossastraße 43 (Ecke Münchener Straße) |
19. Nov. 2012 | Harry Goldschmidt kam am 13. September 1880 in Nordhausen/Sachsen als Sohn von Carl Goldschmidt und seiner Frau Clara geborene Herzfeld zur Welt.[475] Er wurde Kaufmann und arbeitete in Berlin als freier Börsenmakler. Er heiratete Ella Rosenthal, die Töchter wurden geboren: Ilse Amalie 1910, Eva Fanny 1917. Seit 1917 wohnte die Familie in der Barbarossastraße 43. Harry Goldschmidt konnte seine Tätigkeit als Börsenmakler bis 1939 ausüben, dann wurde seine Firma liquidiert. Den Töchtern war die Flucht ins Ausland noch gelungen, Ilse flüchtete über Chile in die USA und Eva nach England. Harry Goldschmidt und seine Frau mussten ihre Wohnung in der Barbarossastraße verlassen und in ein Zimmer in der Motzstraße 47 einziehen. Von dort wurden sie am 12. Januar 1943 gemeinsam nach Auschwitz deportiert.[476] Todesdaten sind nicht bekannt. Ihre Töchter heirateten und bekamen Kinder. | ||
Gertrud Goldschmidt | Innsbrucker Straße 57 | 15. Nov. 2016 | Gertrud Rehfeld kam am 5. Mai 1891 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Jakob Rehfeld und seiner Frau Auguste geborene Lichtenstein zur Welt.[477] Sie heiratete 1913 den Kaufmann Hermann Goldschmidt, 1914 wurde der Sohn Peter geboren. Zunächst wohnte die Familie in der Hewaldstraße 9, ab 1934 in der Innsbrucker Straße 57 in einer 5-Zimmer-Wohnung, zeitweise mit ihrer verwitweten Mutter Auguste. Der Sohn Peter emigrierte nach einer Hachschara (Berufsvorbereitung für die Besiedlung Palästinas) in der Tschechoslowakei 1936 nach Palästina, wo er sich Peter Zoref nannte. Als Gertrud Goldschmidt und ihr Mann 1942 in die Belziger Straße 41 ziehen mussten, nahm sich ihre Mutter das Leben. Gertrud leistete Zwangsarbeit bei der Dr. Georg Seibt Aktiengesellschaft in der Akazienstraße.[478] Am 3. Februar 1943 wurden Gertrud und Hermann Goldschmidt über die Sammelstelle Große Hamburger Straße nach Auschwitz deportiert, wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurden.[479] | ||
Hermann Goldschmidt | Innsbrucker Straße 57 | 15. Nov. 2016 | Hermann Goldschmidt kam am 18. März 1876 in Bochum als Sohn des Max Goldschmidt und seiner Frau Emilie geborene Rose zur Welt. Nach dem Gymnasium erhielt er eine kaufmännische Ausbildung und heiratete 1913 Gertrud Rehfeld, der Sohn Peter wurde 1914 geboren.[477] Die Familie wohnte bis 1932 in der Hewaldstraße 9, dann in der Innsbrucker Straße 57 in einer 5-Zimmer-Wohnung. Hermann Goldschmidt arbeitete in der Konfektionsbranche, zuletzt war er Verkaufsdirektor bei der ALROWA, Deutsche Strickerei AG, bis er 1938 seine Stelle verlor. 1935 hatte er sich noch ein Auto, Marke Wanderer III, zum Preis von 6.000,00 RM gekauft.[480] Der Sohn Peter emigrierte nach einer Hachschara (Berufsvorbereitung für die Besiedlung Palästinas) in der Tschechoslowakei 1936 nach Palästina, wo er sich Peter Zoref nannte. Als Hermann Goldschmidt mit seiner Frau in die Belziger Straße 41 ziehen musste, starb seine Schwiegermutter Auguste, die bei ihnen lebte, durch Suizid. Hermann Goldschmidt leistete Zwangsarbeit bei der Firma Kranol, Spandauer Straße 36.[478] Am 3. Februar 1943 wurden Hermann und Gertrud Goldschmidt über die Sammelstelle Große Hamburger Straße nach Auschwitz deportiert, wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurden.[481] | ||
Alfred Goldstein | Salzburger Straße 8 | 21. Mai 2008 | Alfred Goldstein kam am 3. November 1923 in Berlin als drittes Kind des Israel Goldstein und seiner Frau Dina Diana geborene Twiasschor zur Welt.[482] Seine Geschwister waren Sally (1912) und Ruth (1914). Er besuchte die 10. Volksschule und wechselte im Juni 1934 auf die Hindenburg-Oberrealschule. Dort blieb er ein Jahr um dann auf die Erste Mittelschule zu wechseln. Damals wohnte er in Wilmersdorf in der Berliner Straße 162/163.[483] Später wohnte er in der Lothringer Straße 4 (heute Torstraße). Bei der Volkszählung 1939 werden zwei Anschriften angegeben: Salzburger Straße 8 und Kaiserkorso 152 EG in Tempelhof. Er war noch Schüler, als er am 17. November 1941 nach Kowno deportiert wurde, wo er am 25. November 1941 ermordet wurde.[484] Seine Nichte Kitty Ruderman widmete ihm eine Gedenkseite bei Yad Vashem.[485] | ||
Franziska Goldstein | Voßbergstraße 5 | 20. Dez. 2014 | Franziska Gerson kam am 15. September 1894 in Rogasen als Tochter des Gutsbesitzers Moritz Gerson und seiner Frau Dorothee Doris geborene Cohn zur Welt.[486] Sie hatte zwei ältere Brüder: Jakob (1887) und Leo (1893) und eine jüngere Schwester Josefine (1897). Franziska zog nach Berlin und heiratete den Kaufmann Richard Goldstein. Sie lebten in der Neuen Schönhauser Straße 9. Ab 1933 wohnte Franziska Goldstein alleine in der Voßbergstraße 5, sie nannte sich Fränze. Ihre Schwester Josefine verheiratete Jacoby lebte mit zwei Kindern in der Heylstraße 31. Als Josefine verwitwet war, zog ihre verwitwete Mutter Doris zu ihr. Franziska lebte 1939 am Wittenbergplatz 3, vermutlich nicht freiwillig. Sie wurde am 20. Januar 1944 aus der Schwäbischen Straße 7 bei Ziegel mit dem 48. Osttransport in das KZ Auschwitz deportiert.[487] Vermutlich wurde sie dort sofort ermordet. | ||
Elsbeth Gottgetreu | Bamberger Straße 37 | 19. Aug. 2010[8] | Elsbeth Baswitz kam am 9. Oktober 1873 in Frankfurt/Oder als Tochter der jüdischen Eltern Max Baswitz und Cäcilie geboren Weiß auf die Welt.[488] Sie hatte sechs Brüder (Hans Curt, Benno, Hermann, Walter, Kurt und Felix) und zwei Schwestern (Margarethe und Gertrude). Elsbeth heiratete den Kaufmann Adolf Gottgetreu und zog mit ihm nach Chemnitz. Ihr Mann war dort in der Textilfirma seines Bruders beschäftigt. Die Kinder wurden geboren: Eva (1899), Minnie (1910) und Erich Moritz (1903). Nach dem Tod ihres Schwagers leitete ihr Mann die Firma bis 1932. Wegen der zunehmenden Repressionen zog das Ehepaar nach Berlin und wohnte in der Bamberger Straße 37. Ihre drei Kinder konnten emigrieren; sie selbst blieben in Deutschland, obwohl sich verschiedene Möglichkeiten ergeben hatten bei Besuchsreisen in Palästina und in England zu bleiben. Am 24. Dezember 1940 starb Adolf Gottgetreu; Elsbeth Gottgetreu zog in die Apostel-Paulus-Straße 18. Am 6. August 1942 wurde Elsbeth Gottgetreu nach Theresienstadt deportiert[489] und am 26. September 1942 nach Treblinka, wo sie vermutlich sofort ermordet wurde. | ||
Ernst Gotthilff | Beckerstraße 24 | 16. Juni 2010 | Ernst Gotthilff kam am 25. Mai 1870 in Rummelsburg/Pommern als Sohn des Arztes Siegfried Gotthilff und seiner Frau Malwine geborene Pinner zur Welt.[490] Er wurde Bankbeamter und heiratete am 13. November 1897 in Berlin die Kontoristin Wanda Weinstein. Sie wohnten in der Beckerstraße 15, wo ihre Tochter Ruth am 3. März 1902 geboren wurde, von 1909 bis 1942 im Haus Nr. 24. Als Ernst Gotthilff 1933 seine Anstellung bei der Deutschen Bank verlor, arbeitete er für den Scherl-Verlag und erstellte dessen Bilanzen. Ihre Tochter Ruth hatte den nichtjüdischen Malermeister Gottfried Fischer geheiratet, hatte die Tochter Eva bekommen und wohnte in der Poschingerstraße 20. Ihre Eltern zogen nun als Untermieter zu der befreundeten Witwe Frieda Rebhun in die Poschingerstraße 16 in die Nähe ihrer Tochter. Am 14. September 1942 wurde Ernst Gotthilff mit seiner Frau Wanda nach Theresienstadt deportiert, wo Ernst Gotthilff am 26. Februar 1943 starb, am 14. April 1943 Wanda Gotthilff.[491] Die Tochter Ruth hatte sich 1933 taufen lassen und lebte somit in einer „privilegierten Mischehe“; sie überlebte.[4] | ||
Wanda Gotthilff | Beckerstraße 24 | 16. Juni 2010 | Wanda Weinstein kam am 20. Dezember 1871 in Jägerndorf (heute Tschechien) als Tochter des Lackierers Markus Weinstein und seiner Frau Mathilde geborene Berliner zur Welt.[492] Sie arbeitete als Kontoristin und heiratete am 13. November 1897 den Bankbeamten Ernst Gotthilff. Sie wohnten in der Beckerstraße 15, wo 1902 die Tochter Ruth geboren wurde, 1909 zogen sie in die Beckerstraße 24. Ihre Tochter Ruth hatte den nichtjüdischen Malermeister Gottfried Fischer geheiratet, die Tochter Eva bekommen und wohnte in der Poschingerstraße 20. Ihre Eltern zogen 1942 nun als Untermieter zu der befreundeten Witwe Frieda Rebhun in die Poschingerstraße 16 in die Nähe ihrer Tochter. Am 14. September 1942 wurde Wanda Gotthilff mit ihrem Mann Ernst nach Theresienstadt deportiert, wo zunächst Ernst Gotthilff starb, am 14. April 1943 dann auch Wanda Gotthilff.[491] Ihre Tochter Ruth hatte sich 1933 taufen lassen und lebte somit in einer „privilegierten Mischehe“; sie überlebte.[4] | ||
Helene Gottschalk | Freisinger Straße 6 | 2009 | Helene (Lenchen) Kalischer kam am 24. März 1853 in Posen als Tochter von Friedmann Kalischer und seiner Frau Gina geborene Pinner zur Welt.[493] Am 26. März 1879 heiratete sie Adolf Gottschalk, die Tochter Martha wurde am 9. Juli 1880 geboren, es folgte der Sohn Siegfried. Helenes Mann Adolf starb 1925 in Danzig, daraufhin zog sie nach Berlin zu ihrer Tochter Martha Gerechter und deren Familie. Ihr Sohn Siegfried starb in den 1930er Jahren, dessen Sohn Walter wuchs bei seiner Mutter auf, die sich wieder verheiratete. Als 1933 ihr Schwiegersohn Hugo Gerechter starb, zog ihre Tochter Martha mit ihren vier Kindern und Helene Gottschalk in die Freisinger Straße 6. Nach und nach zogen die Enkelkinder aus: zuerst Lisbeth, die Röntgenassistenin im Jüdischen Krankenhaus war, sie folgte ihrem Mann Georg Fränkel, der nach Polen abgeschoben war, dann zog Paula aus. Helenes Enkel Walter emigrierte 1939 nach London und lebte dort bis 2008. Auch der Enkel Leo konnte in die USA emigrieren. Ihre Enkelin Diethild heiratete den Kaufmann Leopold Reis, der zu ihnen in die Freisinger Straße zog. Am 3. Oktober 1942 wurde Helene Gottschalk mit ihrer Tochter Martha Gerechter nach Theresienstadt deportiert.[494] Dort starb Helene Gottschalk am 19. Dezember 1942,[495] ihre Tochter Martha starb am 25. Februar 1943. | ||
Margarete Graetz | Belziger Straße 39 | 26. März 2010 | Margarete Dombrower kam am 22. Juni 1904 in Exin/Posen in einer jüdischen Familie auf die Welt. Sie war Krankenschwester und heiratete den nichtjüdischen Musikdirektor Franz Graetz. Mit ihm lebte sie 1931 in der Gotzkowskystraße 11. 1939 lebte sie als Untermieterin in der Gothaer Straße 4, später zog sie in die Belziger Straße 39 zu Richard London. Aus unbekannten Gründen ließ sie sich von ihrem Mann scheiden. Sie soll während der Fabrikaktion im Februar 1943 verhaftet worden sein,[496] am 10. September 1943 wurde sie nach Theresienstadt deportiert. Auf der Transportliste ist vermerkt: „außereheliches Kind Mischling I. Grades“.[497] Sie überlebte Theresienstadt und wanderte nach dem Zweiten Weltkrieg in die USA aus. | ||
Elsbeth Graetz | Westarpstraße 3 | 23. Feb. 2019 | Elsbeth Eger kam am 31. Mai 1878 in Berlin als Tochter des Hermann Eger und seiner Frau Rosette geboren Zehden zur Welt. Sie hatte fünf Geschwister: Max Moritz Jakob (1876), Alfred (1879), Ida (1883), Arthur (1880) und Ludwig Jehuda (1894). 1903 heiratete Elsbeth in Berlin Nathan Graetz. Das Paar wohnte u. a. in der Kantstraße 148, in der Tauentzienstraße 15 und ab 1916 für viele Jahre in der Giesebrechtstraße 13, schließlich 1939 in der Westarpstraße 3. Das Paar hatte drei Kinder: Hans wurde am 7. März 1904 geboren, Alfred am 13. Februar 1906 und Rosy am 17. Oktober 1908. Nathan Graetz war wie sein Bruder Salomon Juwelier und Kaufmann. Die Brüder betrieben in der Passauer Straße 35 ihr Juweliergeschäft, bis dieses 1937 liquidiert wurde. Elsbeth und Nathan Graetz mussten noch einmal umziehen und zwar als Untermieter in die Klopstockstraße 30 zu Lehrhaupt. Sie teilten diese Unterkunft mit ihrem verwitweten Sohn Alfred und dessen Tochter Gittel. Elsbeth und Nathan Graetz wurden am 20. November 1942 nach Theresienstadt deportiert. Dort starb Nathan Graetz am 8. Mai 1943 und Elsbeth Graetz am 5. August 1943. Ihr Sohn Hans war bereits 1936 gestorben, 1939 emigrierte Tochter Rosy mit ihrem Mann Dr. Martin Meyer Levy nach Großbritannien. Alfred Graetz wurde mit seiner Tochter Gittel in Auschwitz ermordet.[498] | ||
Nathan Graetz | Westarpstraße 3 | 23. Feb. 2019 | Nathan Graetz kam am 9. März 1870 in Landsberg an der Warthe als Sohn des Adolf Graetz und seiner Frau Rosalie geborene Pergamenter zu Welt. Seine Geschwister waren Dagobert, Gustav, Salomon, Richard und Hedwig. Nathan Graetz wurde wie sein Bruder Salomon Juwelier. 1903 heiratete er in Berlin Elsbeth Eger, die Kinder wurden geboren: Hans am 7. März 1904, Alfred am 13. Februar 1906 und Rosy am 17. Oktober 1908. Die Familie wohnte u. a. in der Kantstraße 148, in der Tauentzienstraße 15 und ab 1916 für viele Jahre in der Giesebrechtstraße 13, schließlich 1939 in der Westarpstraße 3. Das Juweliergeschäft von Nathan Graetz befand sich in der Passauer Straße 35, bis es 1937 liquidiert wurde. Der Sohn Alfred hatte Bella Nussbaum geiratet, ihre Tochter Gittel wurde am 24. Oktober 1939 geboren, die Mutter Bella Graetz starb vermutlich an den Folgen der Geburt am 8. November 1939. Der Sohn Hans war bereits 1937 gestorben, die Tochter Rosy heiratete Dr. Martin Meyer Levy und emigrierte mit ihm 1939 nach Großbritannien. Elsbeth und Nathan Graetz mussten noch einmal umziehen und zwar als Untermieter in die Klopstockstraße 30 zu Lehrhaupt. Sie teilten diese Unterkunft mit ihrem verwitweten Sohn Alfred und dessen Tochter Gittel. Elsbeth und Nathan Graetz wurden am 20. November 1942 nach Theresienstadt deportiert. Nathan Graetz starb dort am 8. Mai 1943, seine Frau Elsbeth am 5. August 1943. Ihr Sohn Alfred wurde mit seiner Tochter Gittel in Auschwitz ermordet.[499] | ||
Ruth Graetz | Geisbergstraße 34 (ehem. Geisbergstraße 33) |
14. Nov. 2011 | Ruth Graetz kam am 27. September 1919 in Peine als Tochter des Hildesheimer Kaufmanns Henry Graetz und seiner nichtjüdischen Frau Martha geborene Weißmeyer zur Welt.[500] Ihre Eltern hatten am 1. Juli 1914 in London geheiratet, ihre erste Tochter Hanna wurde am 12. Juli 1914 in Wiesbaden geboren. Der Vater Henry Graetz betrieb in den 1920er Jahren in Peine einen Korsetthandel. 1937 ging Ruths Schwester Hanna nach Berlin, um sich auf die Auswanderung vorzubereiten; deswegen lernte sie das Schneiderhandwerk an der Maurer-Akademie. Ihre in Peine verbliebenen Familienmitglieder verloren die bislang bewohnte schöne Wohnung, so dass sie den Entschluss fassten, auch nach Berlin zu ziehen. Im September 1937 fand die Familie nach Mühen eine Mietwohnung im Haus Geisbergstraße 34, dessen Eigentümer Jude war. Ruth arbeitete als Schauspielerin und hatte Kontakt zu Zarah Leander, die ihr zur Flucht nach Schweden riet. Ruth Graetz verlobte sich und lehnte eine Flucht ohne ihren Verlobten ab. Am 14. November 1941 wurde Ruth mit ihrem Verlobten mit dem 5. Transport nach Minsk deportiert. Der Ort und das Datum ihres Todes ist unbekannt. Ihre Eltern konnten nach Bolivien entkommen, desgleichen ihre Schwester Hanna mit ihrem Mann. | ||
Natalja Grodzenski | Martin-Luther-Straße 122 | 12. Juli 2019 | Natalja Nata Masslanka kam am 23. Juli 1882 in Łódź als Tochter des Dawid Masslanka und seiner Frau Zysla zur Welt.[501] Sie heiratete Josef Grodzenski, der am 8. Mai 1880 in Russland geboren war. Sie lebten 1916 in Kopenhagen/Dänemark, um 1920 in Polen und ab 1928 in Berlin. Ihr Mann Josef betrieb einen Tabakwarengroßhandel. Seit 1932 wohnte Natalja mit ihrem Mann in der Lutherstraße 46, (später Martin-Luther-Straße 122). Als ihr Mann 1936 starb, eröffnete Natalja einen Modesalon in ihrer Wohnung. Sie musste noch einmal umziehen in die Passauer Straße 6/7, von dort wurde sie am 13. Januar 1942 nach Riga deportiert und ermordet.[502] | ||
Helene Gross | Martin-Luther-Straße 65 | 27. Aug. 2014 | Helene Walter kam am 2. Februar 1880 in Kolberg als Tochter des Textilkaufmanns Julius Walter und seiner Frau Caroline geborene Cohn zur Welt.[503] Sie heiratete am 1. April 1913 in Kolberg den 7 Jahre jüngeren praktischen Arzt Dr. Leo Gross, ihre Tochter Ursula kam am 6. August 1914 auf die Welt. Ihr Mann kämpfte in Verdun im Ersten Weltkrieg und leitete ein Lazarett in Kolberg. Nach dem Krieg hatte er eine gut gehende Allgemeinpraxis in Kolberg. Als ihrem Mann Mitte der 1930er Jahre die Approbation entzogen wurde, reiste er nach Palästina, wo er eine Zulassung als Arzt beantragte. Vor Erhalt derselben kehrte er zurück nach Deutschland. Von November bis Dezember 1938 war im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Ihre Tochter Ursula hatte sich mit Tuberkulose infiziert und befand sich zunächst in einem Schweizer Sanatorium, dann in der Lungenheilstätte für jüdische Frauen in Nordrach im Schwarzwald. Im Herbst 1941 zog zunächst ihr Mann nach Berlin, wo er als Pfleger im Jüdischen Krankenhaus arbeitete und in der Martin-Luther-Straße 81 (heute 65) wohnte. Helene Gross folgte ihrem Mann, sie wurde zusammen mit ihm am 17. November 1941 nach Kowno deportiert, wo sie vermutlich am 25. November 1941 mit allen anderen Teilnehmern des Transports im Fort IX ermordet wurden[504] | ||
Leo Gross | Martin-Luther-Straße 65 | 27. Aug. 2014 | Leo Gross kam am 22. März 1887 in Rügenwalde als Sohn des Kaufmanns Wilhelm Wolff Gross und seiner Frau Fanny geborene Grand zur Welt. Er wurde praktischer Arzt und heiratete am 1. April 1913 in Kolberg Helene Walter.[505] Die Tochter Ursula wurde am 6. August 1914 in Kolberg geboren. Leo Gross kämpfte vor Verdun und leitete Ende des 1. Weltkrieges ein Lazarett in Kolberg. Er ließ sich in Kolberg als praktischer Arzt nieder bis ihm Mitte der 1930 Jahre seine Approbation entzogen wurde. Im November 1935 reiste er nach Palästina und beantragte dort seine Zulassung als Arzt, vermutlich um seine dauerhafte Emigration vorzubereiten. Er kehrte jedoch nach Kolberg zurück, von November 1938 bis zum 12. Dezember 1938 wurde er im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Danach lebte er wieder in Kolberg, bis er im Herbst 1941 nach Berlin zog und dort im Jüdischen Krankenhaus als Pfleger arbeitete. Seine Frau zog zu ihm, sie wohnten in der Martin-Luther-Straße 81 (heute 65). Ihre Tochter Ursula hatte sich mit Tuberkulose infiziert und hielt sich zuerst in Schweizer Sanatorien auf, dann ab Mai 1940 in der Lungenheilstätte in Nordrach im Schwarzwald. Dr. Leo Gross hatte lange versucht als Regierungsarzt auf die Philippinen zu emigrieren, wurde jedoch durch den Krieg an der Ausreise gehindert.[506] Am 17. November 1941 wurde er zusammen mit seiner Frau Helene nach Kowno deportiert und vermutlich mit allen anderen 1.006 Personen dieses Transport am 25. November 1941 im Fort IX ermordet.[507] | ||
Rebekka Gross | Nollendorfstraße 28 | 25. Mai 2011 | Rebekka Schwersenz kam am 15. Oktober 1873 in Bromberg in einer jüdischen Familie zur Welt.[508] Sie heiratete und nahm den Namen ihres Mannes „Gross“ an. Sie war wohl verwitwet als sie 1939 in der Potsdamer Straße 178 im Hinterhaus IV Treppen wohnte. Dann zog sie noch in die Nollendorfstraße 28 als Untermieterin zu Martha Großmann. Sie wohnte in der Kammer der Zwei-Zimmer-Wohnung und durfte den Hängeboden benutzen. Eine weitere Untermieterin war Flora Bingen, die Schwiegertochter von Martha Großmann. Am 20. August 1942 wurde sie zusammen mit Martha Großmann nach Theresienstadt deportiert,[401] am 1. September 1942 wurde sie dort umgebracht, angeblich starb sie an Darmkatarrh und Herzschwäche.[509] | ||
Ursula Gross | Martin-Luther-Straße 65 | 27. Aug. 2014 | Ursula Gross kam am 6. August 1914 in Kolberg als Tochter des praktischen Arztes Dr. Leo Gross und seiner Frau Helene geborene Walter zur Welt. Sie blieb das einzige Kind ihrer Eltern und besuchte in Kolberg das Gymnasium, um anschließend Zahnmedizin zu studieren. Sie infizierte sich mit Tuberkulose und verbrachte einige Jahre in Sanatorien in der Schweiz. Ab Mai 1940 hielt sie sich in einer Lungenheilanstalt für jüdische Frauen in Nordrach im Schwarzwald auf.[506] Von dort wurde sie am 29. September 1942 deportiert, entweder nach Treblinka oder nach Auschwitz, ihr Todesdatum ist unbekannt.[510] | ||
Martha Grossmann | Nollendorfstraße 28 | 25. Mai 2011 | Martha Deutsch kam am 27. September 1865 in Berlin als Tochter von Hermann Deutsch und seiner Frau Martha geborene Edel zur Welt.[511] 1886 heiratete sie in Berlin den Arzt Dr. Jonas Großmann. Seit 1898 wohnte die Familie in der Nollendorfstraße 28 und gehörte zu den ersten Bewohnern des in diesem Jahr erbauten Gebäudes. Die Kinder kamen auf die Welt: Kurt 1887, Rudolph 1896 und Lotte 1903. Ihr Mann war praktischer Arzt, Nervenarzt und Spezialarzt für Suggestionsbehandlung. Jonas Großmann starb 1928, die Kinder verließen Deutschland: Rudolph ging in die USA, Kurt nach Argentinien. Die Tochter Lotte hatte 1927 Max Löwe geheiratet und 1929 den Sohn Gerhard bekommen, 1934 zogen sie in die Niederlande. Dort wurden sie nach dem Einmarsch der deutschen Truppen verhaftet und über Theresienstadt in das KZ Auschwitz deportiert und ermordet. Martha Großmann blieb in einer Zwei-Zimmer-Wohnung im linken Seitenflügel in der Nollendorfstraße 28, sie hatte zwei Untermieterinnen: ihre Schwägerin Flora Bingen und Rebekka Groß. Bis zur Deportation hatte Martha Großmann 44 Jahre im Haus Nollendorfstraße 28 gewohnt. Mit Rebekka Groß wurde Martha Großmann am 20. August 1942 nach Theresienstadt deportiert wo sie am 29. Dezember 1942 ermordet wurde. | ||
Elli Grün | Motzstraße 30 | Dez. 2007 | Elli Bernstein kam am 30. September 1892 in Berlin als Tochter von Arthur Bernstein und seiner Frau Hulda geborene Spiegel zur Welt.[512] Ihre älteste Schwester war Hedwig (1887), die beiden jüngeren Schwestern waren Kätchen (1894) und Elisabeth (1899). Ihre Schwester Hedwig heiratete 1912 Abraham Cohn. Sie selbst heiratete und nahm den Namen ihres Mannes „Grün“ an. Ihre Schwester Kätchen heiratete 1932 und verstarb 1934. 1938 war Elli Grün verwitwet, sie wohnte in der Motzstraße 13 (heute 30) bei Berthold Grün, vermutlich einem Schwager. Elli Grün wurde mit dem 28. Osttransport am 3. Februar 1943 in das KZ Auschwitz deportiert, ihr Todesdatum ist unbekannt.[513] Ihre Schwester Hedwig Cohn wurde mit ihrem Mann Abraham am 19. April 1943 in das KZ Auschwitz deportiert und ermordet. | ||
Amalie Gullmann | Regensburger Straße 33 | 1. Juli 2010[177] | Amalie Nissenbaum kam am 2.(oder 22.) Mai 1868 in Baranovka/Ukraine in einer jüdischen Familie zur Welt.[514] Sie heiratete und nahm den Namen ihres Mannes „Gullmann“ an. Sie hatte die russische Staatsangehörigkeit. Bei der Volkszählung 1939 wohnte sie alleine - vermutlich verwitwet - als Untermieterin in der Regensburger Straße 33. Sie wurde am 19. Januar 1942 nach Riga deportiert.[515] | ||
Bernhard Guttmann | Wielandstraße 27 | 29. Nov. 2013 | Bernhard Guttmann wurde am 9. Juli 1863 als Sohn jüdischer Eltern in Breslau geboren. Seit 1928 wohnte Bernhard Guttmann in der Wielandstr. 27 II. Er war Kaufmann. Vermutlich war die Witwe Lisbeth Michalowitz, geborene Guttmann, geboren am 18. November 1869 in Breslau, seine Schwester. Diese wohnte von 1938 bis zu ihrer Deportation nach Theresienstadt am 22. September 1942 in der Wilhelmshöher Straße 25. Josef Schmeidler, vermutlich ein Verwandter, unterstützte Bernhard Guttmann und Lisbeth Michalowitz monatlich mit regelmäßigen Zahlungen. Als Josef Schmeidler schließlich nach England ausreisen konnte, wurden seine Konten gesperrt, so dass die Zahlungen an Bernhard Guttmann und Lisbeth Michalowitz ausblieben. Bei der Gestapo wies Bernhard Guttmann darauf hin, dass er im 78. Lebensjahr stehe und dass er, wenn er die monatliche Unterstützung von 25 Mark nicht erhalte, die neben 11 Mark vom Wohlfahrtsamt sein einziges Einkommen darstelle, die Miete nicht zahlen könne und er auf der Straße liegen werde. Eine Antwort erfolgte seitens der Gestapo nicht, erst im September 1943 vermerkte die Vermögensverwertungsstelle, dass sich die Juden nicht mehr gemeldet hätten und dass sie vermutlich bereits abgeschoben worden seien. Zuletzt wohnte Bernhard Guttmann im Jüdischen Altersheim I in der Großen Hamburger Straße 26. Von dort wurde er am 4. Juni 1942 nach Theresienstadt deportiert. Sein Name stand schon auf der Liste des Transportes für den 19. September 1942 nach Treblinka, als Bernhard Guttmann noch in Theresienstadt am 18. September 1942 starb. Die Diagnose lautete: Enteritis, Darmkatarrh.[516] | ||
Martha Hamm | Landshuter Straße 14 | 19. Aug. 2010[8] | Martha Schwarz wurde am 19. April 1876 in Kosten/Posen als Tochter des Kaufmanns Meyer Michaelis Schwarz und dessen Frau Ottilie geborene Fischel geboren. Sie hatte eine Schwester Julie. 1896 heiratete sie in Berlin den Kaufmann Hugo Hamm.[517] Das Ehepaar lebte erst in der Nymphenburger Straße 2 und zog in den 1930er Jahren in der Landshuter Straße 13/14. Sie hatten drei Kinder, davon eine Tochter Irmgard. Nach 1933 arbeitete Hugo Hamm als Vertreter. Am 19. August 1942 wurde Martha Hamm mit ihrem Mann und ihrer Verwandten Elsbeth Gottgetreu nach Theresienstadt deportiert, am 26. September 1942 wurde sie weiter in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und dort ermordet.[518] | ||
Otto Hampel | Motzstraße 30 | 5. Aug. 2011[519] | Arthur Otto Hermann Hampel kam am 14. Mai 1895 in Breslau als Sohn des Kistenhändlers Karl Hampel und seiner Frau Charlotte geborene Mükan zur Welt. Nach einem Leben, das von Krankheiten und Mühsal geprägt war, wurde er am 30. März 1940 in der Tötungsanstalt Brandenburg im Rahmen der Aktion T4 vergast. Eine ausführliche Biografie ist hier zu finden:[520] | ||
Emil Hartog | Fuggerstraße 38 | 23. Okt. 2019 | Emil Hartog kam am 6. Dezember 1890 in Haaren bei Aachen als zweites Kind des Viehhändlers Albert Hartog und seiner Frau Johanna (genannt Bertha) geborene Holländer zu Welt. Seine ältere Schwester war Golda (1889), seine jüngeren Geschwister waren Marta (1892) und Eugen (1893). Seine Mutter starb 1894, daraufhin heiratete sein Vater Eva Holländer, Johannas jüngere Schwester, mit der er noch sieben weitere Kinder bekam. Emil absolvierte eine dreijährige kaufmännische Lehre und diente von 1910 bis 1913 bei der II. Matrosendivision. Während des Ersten Weltkriegs diente er ebenfalls in dieser Division. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs gründete er mit seinem Bruder Bert und einem weiteren Partner einen Altmetallhandel. 1922 war das Unternehmen insolvent und wurde nur von seinem Bruder weitergeführt. Emil Hartog zog nach Berlin und arbeitete dort als kaufmännischer Angestellter, später machte er sich als Möbelhändler selbstständig. Er blieb ledig und wurde wohlhabend. 1935 musste er Teile seines Besitzes ("wegen Verkleinerung") versteigern lassen, die Liste der zu versteigernden Gegenstände ist eindrucksvoll. Er war einige Male straffällig geworden: so wegen Beihilfe zu einer Abtreibung und wegen Betrug sowie Urkundenfälschung. 1939 wohnte er in der Augsburger Straße 16.[521] In diesem Jahr wurde er zu einer Zuchthausstrafe von einem Jahr und neun Monaten verurteilt, die er im Zuchthaus Brandenburg/Havel verbüßte. Am 19. Januar 1943 wurde er aus der Jagowstraße 2 in das KZ Auschwitz deportiert und dort ermordet.[522] | ||
Johanna Hartwig | Regensburger Straße 33 | 1. Juli 2010[177] | Johanna Lewin kam am 25. November 1868 in Posen als Tochter des Schneidermeisters Salomon Lewin und seiner Frau Bertha Borchardt zur Welt. Sie heiratete 1891 in Stettin den Kaufmann Robert Hartwig.[523] Die Tochter Cilly wurde am 14. Oktober 1892 geboren, es folgte der Sohn Leo 1894. Als ihr Mann starb zog sie mit den Kindern nach Berlin und wohnte in der Charlottenbrunnerstraße 43. Ihre Tochter heiratete 1915 den Kaufmann Alfred Muskatblatt. Mit ihnen zog Johanna Hartwig 1920 in die Cunostraße 58, dort kamen ihre Enkelkinder auf die Welt: 1920 Rolf Leo und 1928 Lia. 1940 musste die ganze Familie in die Regensburger Straße 33 ziehen, von dort wurde Johanna Hartwig am 27. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert.[524] Sie wurde am 26. Januar 1943 ermordet. | ||
Hildegard Hauer | Ansbacher Straße 68 | 29. Nov. 2013 | Hildegard Hauer kam am 10. August 1894 in Berlin als Tochter von Iwan Hauer und seiner Frau Paulina geborene Flecky zur Welt.[525][526] Sie wurde Buchhalterin und blieb ledig. 1939 wohnte sie in der Neuen Ansbacher Straße 16 (heute Ansbacher Straße 68), in der Folgezeit musste sie in eine sogenannte Judenwohnung in die Kaiserallee 19 (heute Bundesallee) ziehen. Von dort wurde sie am 26. Oktober 1942 nach Riga deportiert.[527] Wie alle Personen des Transports wurde sie am 29. Oktober 1942 ermordet. | ||
Elsa Alice Hausdorff | Bayreuther Straße 42 | 10. Okt. 2017 | Elsa Alice Sophie Reiche kam am 16. August 1875 in Berlin als Tochter des Bankiers Siegfried Reiche und seiner Frau Elise geborene Sonnenthal zur Welt. Sie heiratete den Posamentenhändler Max Hausdorff und wohnte mit ihm in der Bayreuther Straße 42; dort kam der Sohn Werner Siegfried am 19. März 1905 zur Welt. Elsa Alice Sophie Hausdorff starb am 7. Juli 1937, die Ursache blieb unbekannt.[528] | ||
Max Hausdorff | Bayreuther Straße 42 | 19. Mai 2016 | Max Hausdorff kam am 21. Oktober 1866 in Breslau als Sohn des Rentiers Siegfried Saul Hausdorff und seiner Frau Natalia geborene Tietz zur Welt.[529] Er wurde Kaufmann und betrieb mit Siegfried Levy in Berlin ein Passementeriegeschäft (Handel mit Zierborten). 1904 heiratete er Elsa Alice Sophie Reiche, sie lebten in der Bayreuther Straße 42. 1905 kam der Sohn Werner Siegfried auf die Welt. Dann führte Max Hausdorff das Geschäft alleine weiter. Seine Frau Elsa starb am 7. Juli 1937 aus unbekannter Ursache. Max Hausdorff zog in die Regensburger Straße 13 um, um 1938 wurde sein Betrieb liquidiert. Dann musste er noch in die Walter-Fischer-Straße (heute Fechnerstraße) 2 zu Landau als Untermieter ziehen. Am 17. September 1941 wählte Max Hausdorff die Flucht in den Tod.[530] | ||
Siegfried Werner Hausdorff | Bayreuther Straße 42 | 19. Mai 2016 | Werner Siegfried Hausdorff kam am 19. März 1905 in Berlin als einziges Kind des Kaufmanns Max Hausdorff und seiner Frau Elsa Alice Sophie geborene Reiche zur Welt.[531] Er blieb ledig und war von Beruf Kaufmann. Seine Mutter starb am 4. Juli 1937 aus unbekannter Ursache, ein für sie errichtetes Gedenkblatt nennt als Todesumstände den Holocaust.[532] Trotz intensiver Bemühungen um eine Ausreise in den Jahren 1938/39 gelang diese nicht. Werner Hausdorff musste aus der Wohnung Bayreuther Straße 42, in der er seit seiner Geburt lebte, ausziehen und in die Heilbronner Straße 25 zu Landau ziehen. Nach dem Suizid seines Vaters am 17. September 1941[533] musste er dessen Wohnungseinrichtung ungezieferfrei an die Vermögensverwaltungsstelle herausgeben. Er leistete Zwangsarbeit bei der Güterabfertigung der Deutschen Reichsbahn am Stettiner Bahnhof. Am 1. März 1943 wurde er im Rahmen der Fabrikaktion in das KZ Auschwitz deportiert und dort ermordet.[534] | ||
Charlotte Heimann | Bamberger Straße 48 | 29. Nov. 2005 | Charlotte Heimann kam am 15. November 1898 in Berlin als Tochter des Arztes Dr. Leo Heimann und seiner Frau Clara geborene Milchner zur Welt.[535][536] Sie hatte noch einen Bruder Werner, die Geschwister wuchsen wohlbehütet auf. Charlotte wurde Buchhalterin und blieb ledig. Sie soll dunkelhaarig und sehr hübsch gewesen sein. Seit 1939 lebte sie mit ihrem ebenfalls ledigen Bruder Dr. Werner Heimann in der Bamberger Straße 48 Gartenhaus Parterre. Charlotte hätte die Möglichkeit gehabt, ein Ausreisevisum zu beantragen; aus Rücksicht auf ihren Bruder, der sich, trotz seiner Entlassung aus dem Staatsdienst, Schlimmeres nicht vorstellen konnte, verzichtete sie hierauf. Eine im Haus Bamberger Straße 48 ansässige Bäckerei versorgte die Geschwister auch noch mit Kuchen auf Lebensmittelmarken, als dies längst verboten war. Am 26. Oktober 1942 wurde Charlotte Heimann und ihr Bruder nach Riga deportiert und dort am 29. Oktober 1942 ermordet.[537][538] | ||
Werner Heimann | Bamberger Straße 48 | 29. Nov. 2005 | Werner Moritz Hans Heimann kam am 2. August 1892 in Berlin als Sohn des Arztes Dr. Leo Heimann und seiner Frau Clara geborene Milchner zur Welt.[539][540] Seine jüngere Schwester hieß Charlotte. Die Geschwister wuchsen sehr behütet auf. Er nahm am Ersten Weltkrieg teil, studierte Jura in Berlin und Freiburg i. Br. und wurde in Greifswald promoviert. 1927 war er Amtsgerichtsrat am Amtsgericht Tempelhof und 1932 zugleich Amtsgerichtsrat am Amtsgericht Schöneberg. Er blieb ledig und wohnte in der Bamberger Straße 48 im Vorderhaus. Trotz seiner Teilnahme am Ersten Weltkrieg wurde er als Richter schließlich zwangspensioniert; er zog mit seiner ledigen Schwester Charlotte im Haus Bamberger Straße 48 ins Hinterhaus Parterre, allerdings mit Innen-WC und Warmwasser. Er lehnte die Möglichkeit zu emigrieren ab, weil er trotz aller negativen Erfahrungen an einen funktionierenden Rechtsstaat glaubte. Werner Heimann arbeitete als Helfer bei der Jüdischen Kultusvereinigung, bis er mit seiner Schwester Charlotte am 26. Oktober 1942 mit dem 22. Osttransport nach Riga deportiert wurde und dort am 29. Oktober 1942 ermordet wurde.[538][541] | ||
Hulda Heller | Stübbenstraße 8 | 3. Juni 2013 | Hulda Beuthner kam am 21. April 1863 in Glatz/Schlesien als Tochter des Destillateurs Bernhard Beuthner und seiner Frau Pauline geborene Lasker zur Welt.[542] Sie wurde Lehrerin, zog nach Berlin und heiratete am 2. Juni 1899 den Bankbeamten Lothar Heller.[543] Sie wohnten in der Knesebeckstraße 77 IV. Ihr Mann starb Ende der 1920er Jahre. Bis 1930 wohnte Hulda Heller noch in der Knesebeckstraße, dann zog sie vermutlich als Untermieterin in eine andere Wohnung. 1939 wohnte sie in der Stübbenstraße 8. Diese Wohnung musste sie aber auch noch verlassen, sie wurde aus der Schwäbischen Straße 25 am 19. August 1942 nach Theresienstadt deportiert[544] und von dort weiter am 26. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka. Ihr Todesdatum ist unbekannt. | ||
Ida Hellmann | Treuchtlinger Straße 8 | 6. Sep. 2012 | Ida Hellmann kam am 3. August 1914 in Frankfurt/Main als Tochter des Heinrich Hellmann und seiner Frau Hanna geborene Neumann zur Welt.[545] Sie hatte einen Bruder Markus, der am 15. September 1910 geboren war. Ihre Eltern starben früh: 1918 ihre Mutter und 1919 ihr Vater. 1939 lebte sie in Berlin in der Treuchtlinger Straße 8 III, wahrscheinlich als Untermieterin bei Auerbach. Später war sie Gartenarbeiterin im Landwerk Neuendorf, sie erkrankte und befand sich ab Frühjahr 1943 im Jüdischen Krankenhaus Iranische Straße 2. Sie wurde am 16. Juni 1943 nach Theresienstadt deportiert.[546] Auf der Deportationsliste ist vermerkt, dass Ida Hellmann sowie einige andere Personen von der Stapo Frankfurt/Oder überstellt wurden. Von Theresienstadt wurde Ida Hellmann am 23. Oktober 1944 in das KZ Auschwitz deportiert. Der Transport kam dort am 25. Oktober 1943 an, hieraus wurden 215 Frauen in das Durchgangslager BIIc eingewiesen. Ob Ida Hellmann dazu gehörte oder ob sie gleich ermordet wurde, wissen wir nicht. Idas Bruder Markus hatte Erna Mayer geheiratet, der Sohn Bernd war am 31. Oktober 1937 auf die Welt gekommen. Alle drei wurden aus Weimar-Leipzig ins Ghetto von Belzyce gebracht und ermordet. | ||
Lilli Henoch | Treuchtlinger Straße 5 (ehem. Haberlandstraße 11) |
5. Juli 2008 | |||
Max Henoch | Treuchtlinger Straße 5 (ehem. Haberlandstraße 11) |
5. Juli 2008 | Max Henoch kam am 9. Januar 1910 in Königsberg als Sohn des Leo Henoch und seiner Frau Rose geborene Müller zur Welt.[547] Er hatte drei Schwestern: Anne-Liese, die kurz nach ihrer Geburt 1896 starb, Suse (1898) und Lilli (1899). Der Vater Leo Henoch starb 1913, seine Witwe Rose zog 1919 mit den Kindern nach Berlin, wo sie den Versicherungsdirektor Mendel Mendelsohn heiratete. Die Familie lebte jetzt im Bayerischen Viertel in der Haberlandstraße 11 EG (heute Treuchtlinger Straße 5). Max war wie seine Schwester Lilli erfolgreicher Leichtathlet. Beide nahmen erfolgreich an Wettkämpfen teil. 1933 wurden sie aus ihrem Sportverein ausgeschlossen, Max schloss sich dem Sportclub „Schild“ an, der Sportorganisation des Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten. Welchen Beruf Max hatte, ist unbekannt, er gab einmal seinen Beruf mit „Schweißer“ an. Nach 1939 heiratete er Ruth Maria Joseph, die am 17. Oktober 1916 in Berlin geboren war. 1939 wohnte sie noch bei ihren Eltern in der Yorckstraße 54. Vermutlich haben sie nie zusammen gewohnt: Max musste am 20. Mai 1941 in ein möbliertes Zimmer in der Pariser Straße 36 ziehen. Max’ Mutter wurde mit ihrer Tochter Lilli am 5. September 1942 (oder 25. August 1942) nach Riga deportiert und dort sogleich ermordet. Am 17. Dezember 1942 war Max Henoch aus unbekannten Gründen inhaftiert. Ruth Maria, seine Ehefrau, wurde am 4. März 1943 aus der Zimmerstraße 50 in Mitte nach Auschwitz deportiert, Max Henoch am 19. April 1943 nach Auschwitz.[548] Er überlebte dank seiner guten Kondition verhältnismäßig lange, erst am 2. April 1945 wurde er in Langenstein-Zwieberge, einem Außenlager von Buchenwald, ermordet. Als einziges Familienmitglied überlebte Suse Henoch, die rechtzeitig nach Rumänien emigriert war. | ||
Lothar Herbst | Salzburger Straße 8 | Mai 2008 | Lothar Herbst kam am 22. September 1920 in Erkner in einer jüdischen Familie zur Welt.[549] Er hatte eine jüngere Schwester Ruth Ellen, die am 5. Mai 1924 geboren war. Nach der Schulausbildung befand sich Lothar Herbst im Mai 1939 in Berlin-Pankow, Mühlenstraße 24 im Jüdischen Jugendwohnheim/Lehrlingsheim. Dieses Heim wurde Ende 1939 geräumt und die ehemaligen Bewohner verstreut. Lothar Herbst wohnte in der Salzburger Straße 8, als er am 2. Juni 1942 nach Sobibor deportiert wurde.[550] Als Beruf gab er Arbeiter an. Sein Todesdatum ist nicht bekannt. Seine Schwester Ruth Ellen wurde am 14. Dezember 1942 in das KZ Auschwitz deportiert. | ||
Alexander Herrmann | Kirchbachstraße 16 | 19. Apr. 2021 | Alexander Herrmann kam am 28. Januar 1858 in Stolp in einer jüdischen Familie zur Welt. Er wurde Damenschneider und heiratete Henriette (Jette) Bergmann. Der Sohn Paul kam am 19. August 1885 in Berlin zur Welt, es folgte die Tochter Dorothea am 3. Oktober 1887. Der Sohn Paul blieb ledig und wohnte bei seinen Eltern, die Tochter Dorothea heiratete den Schneider Eugen Max Hirschberg. Jette Herrmann starb 1925. Alexander Herrmann wohnte mit seinem Sohn Paul in der Kirchbachstraße 16, wohin auch seine Tochter Dorothea zog, die inzwischen verwitwet war. Alexander Herrmann wurde am 21. September 1942 nach Theresienstadt deportiert und am 24. Oktober 1942 dort ermordet. Seine Kinder wurden zusammen am 29. November 1942 in das KZ Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[551] | ||
Alfred Michel Herrmann | Kleiststraße 29 | 2. Okt. 2020 | |||
Margarete Herrmann | Kleiststraße 29 | 2. Okt. 2020 | |||
Paul Herrmann | Kirchbachstraße 16 | 19. Apr. 2021 | Paul Herrmann kam am 19. August 1885 in Berlin als Sohn des Damenschneiders Alexander Herrmann und seiner Frau Henriette (Jette) geborene Bergmann zur Welt. Seine jüngere Schwester war Dorothea (1887). Paul blieb ledig. Seine Mutter starb 1925, Paul lebte weiterhin bei seinem Vater in der Kirchbachstraße 16, wohin auch seine verwitwete Schwester Dorothea zog. Ihr Vater Alexander Herrmann wurde am 21. September 1942 nach Theresienstadt deportiert, Paul und seine Schwester Dorothea wurden am 29. November 1942 in das KZ Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet. | ||
Fanny Hertz | Schwäbische Straße 17 | 19. Nov. 2012 | Fanny Lindemann kam am 18. Juni 1866 in Preußisch Stargard als Tochter des Leyser Leopold Lindemann und seiner Frau Rosel geborene Berent zur Welt.[552] Sie besuchte im nahe gelegenen Marienburg die Höhere Mädchenschule. Dann zog sie nach Berlin und heiratete Pinkus Sufrin, der in der Zossener Straße eine Huthandlung betrieb. Das Paar ließ sich scheiden, ab 1914 hatte Fanny Sufrin in der Apostel-Paulus-Straße 19 im Erdgeschoss einen Zigarrenhandel. 1919 heiratete sie Leonhard Hertz, der in Amsterdam wohnhaft war.[553] Ob sie danach auch in Amsterdam wohnte, ist unbekannt; von 1937 bis 1939 wohnte sie jedenfalls in Berlin in der Schwäbischen Straße 17. Dann zog sie in das Jüdische Altersheim in der Mahlsdorfer Straße 94 in Köpenick. Am 24. August 1942 wurde Fanny Hertz nach Theresienstadt deportiert[554] und am 26. September 1942 weiter in das Vernichtungslager Treblinka, wo sie sofort ermordet wurde. | ||
Hermann Hertzberg | Innsbrucker Straße 25 | 6. Mai 2013 | Hermann Hertzberg kam am 15. April 1870 in Neuruppin als Sohn von Moritz Hertzberg und seiner Frau Friederike geborene Finder auf die Welt.[555] Er hatte noch vier Geschwister: Ernestine, Julius, Berta und Georg. Er zog nach Berlin und wurde Bankbeamter im Bankhaus Mendelssohn, Jägerstraße 49–51. Am 4. Juni 1908 heiratete er Hermine Silberstein in Danzig; das Ehepaar wohnte in der Bamberger Straße 25 und schaffte sich anlässlich der Heirat teure Möbel an. Der Sohn Erich (1909) und die Tochter Lotte (1911) wurden geboren. Hermann Hertzberg wurde Prokurist im Bankhaus Mendelssohn, die Familie wohnte ab 1934 in der Innsbrucker Straße 25 in einer Sechszimmerwohnung. Die beiden Kinder konnten noch rechtzeitig emigrieren, Hermann Hertzberg war bereits Rentner als er und seine Frau zwangsweise als Untermieter erst in die Regensburger Straße 13 und dann in die Apostel-Paulus-Straße 18b ziehen mussten. Am 28. Januar 1943 wurden Hermann Hertzberg und seine Frau nach Theresienstadt deportiert.[556] Er starb dort am 23. Februar 1944.[557] | ||
Hermine Hertzberg | Innsbrucker Straße 25 | 6. Mai 2013 | Hermine Silberstein kam am 1. Januar 1885 in Danzig als Tochter von Hermann und Rosa Silberstein auf die Welt.[558] Am 4. Juni 1908 heiratete sie den Bankbeamten Hermann Hertzberg, sie zogen nach Berlin in die Bamberger Straße 25. Anlässlich der Heirat schafften sie sich teure Möbel an. Ihr Mann arbeitete im Bankhaus Mendelssohn, wo er später Prokurist wurde. Die Kinder wurden geboren: Erich (1909) und Lotte (1911). Ab 1934 wohnte die Familie in einer Sechszimmerwohnung in der Innsbrucker Straße 25. Mitte der 1930er Jahre wanderte der Sohn Erich nach Palästina aus, die Tochter Lotte konnte noch 1939 nach Australien fliehen. Hermann Hertzberg war bereits Rentner, als er und seine Frau die Wohnung in der Innsbrucker Straße verlassen und zwangsweise als Untermieter in die Regensburger Straße 13 und in die Apostel-Paulus-Straße 18b ziehen mussten. Hermine Hertzberg musste noch kurz vor ihrer Deportation Zwangsarbeit leisten bei der Firma Alfred Tewes in Wittenau. Am 28. Januar 1943 wurde das Ehepaar nach Theresienstadt deportiert;[559] Hermann Hertzberg starb dort bereits am 23. Februar 1943, Hermine Hertzberg wurde am 16. Mai 1944 nach Auschwitz verschleppt und dort vermutlich sofort ermordet.[560] | ||
Sara Herz | Eisenacher Straße 116 | Aug. 2006 | Sara Steinitz kam am 26. April 1875 in Myslowitz in einer jüdischen Familie zur Welt.[561] Sie heiratete den Kaufmann Jaromir Herz. Dieser war "Vertreter erster Häuser aus der Putzbranche". Seit 1919 lebten sie in der Eisenacher Straße 20, später in der Eisenacher Straße 116. Ihr Mann Jaromir Herz starb am 15. Dezember 1939. Am 24. Oktober 1941 wurde Sara Herz nach Lodz verschleppt, wo sie am 6. Dezember 1941 ermordet wurde.[562] | ||
Edith Herzberg | Motzstraße 51 (ehem. Motzstraße 60) |
24. Juni 2006 | Edith Wunderlich kam am 19. Februar 1896 in Memel als Tochter des Bernsteinhändlers Hermann Wunderlich und seiner Frau Doris geborene Oscher zur Welt. Die Familie zog alsbald nach Königsberg. Dort befreundete sich Edith im Kindesalter mit Walter Herzberg. Dieser zog nach 1913 mit seiner verwitweten Mutter und seinen Geschwistern nach Berlin. Edith Wunderlich ging während des Ersten Weltkrieges alleine nach Berlin und heiratete 1919 Walter Herzberg.[563] Sie wohnten in der Motzstraße 60 (heute 51). 1920 wurde der Sohn Klaus geboren. Ihr Mann war zeichnerisch begabt, konnte sich aber beruflich nicht so bald etablieren. So zog die Familie in den Zwanziger Jahren zu Ediths Bruder nach Obernigk, einem Vorort von Breslau, 1927 aber wieder zurück nach Berlin. Edith Herzberg trat aus der Jüdischen Gemeinde aus, nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten trat sie aus Solidarität wieder ein. 1933 flüchtete ihr Mann, der als politischer Karikaturist und als Jude zweifach gefährdet war, über Zürich nach Paris, kehrte jedoch 1935 nach Berlin zurück. Er fand Arbeit in der Großhandelsfirma eines Onkels, bis diese arisiert wurde. Wieder folgte eine Zeit der Abhängigkeit von Verwandten. Im Frühjahr 1938 legte der Sohn Klaus sein Abitur ab, emigrierte nach Palästina und nannte sich Daniel Dishon. Er starb 2009 in Jerusalem. Walter Herzberg wurde von der Gestapo der Jüdischen Gemeinde zur Zwangsarbeit als „Ordner“ zugewiesen. Er musste den Menschen, die auf der Deportationsliste standen, den Deportationsbescheid überbringen. Diese ihn sehr belastende Tätigkeit übte er bis Mitte Februar 1943 aus. Danach leistete er in der aus geraubten jüdischen Buchbeständen bestehenden „Jüdischen Bibliothek“ als Buchbinder Zwangsarbeit. Am 8. März 1943 wurden Edith und Walter Herzberg verhaftet und am 12. März 1943 wurden sie mit dem 36. Transport in das KZ Auschwitz deportiert. Von Edith Herzberg und ihrem Mann ist kein Todesdatum bekannt.[564] | ||
Walter Herzberg | Motzstraße 51 (ehem. Motzstraße 60) |
24. Juni 2006 | |||
Arthur Herzfeld | Schwerinstraße 19 | 10. Nov. 2014 | Arthur Herzfeld kam am 4. Februar 1899 in Hamburg als Sohn des Geschäftsreisenden Oskar Paul Herzfeld und seiner Frau Rosa geborene Mendel zur Welt.[565] Er wurde Schneidermeister und Zuschneider und heiratete Frieda Schulz. 1938 und 1939 wohnten sie in Berlin in der Schwerinstraße 16–17. Sie mussten noch einmal umziehen und zwar in die Frobenstraße 27 als Untermieter zu Gorzelanczyk. Von dort wurde Arthur Herzfeld am 2. März 1943 in das KZ Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet. Seine Frau wurde einen Tag früher, am 1. März 1943 nach Auschwitz deportiert.
Aus technischen Gründen liegt der Stolperstein vor dem Haus Nr. 19. |
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Frieda Herzfeld | Schwerinstraße 19 | 10. Nov. 2014 | Frieda Schulz kam am 31. Mai 1903 in Kamenitz/Böhmen zur Welt.[566] Ein Großelternpaar war jüdisch, das andere nichtjüdisch. Sie heiratete den Schneidermeister und Zuschneider Arthur Herzfeld und sie lebten 1938 und 1939 in Berlin-Schöneberg, Schwerinstraße 16–17. Sie mussten noch einmal umziehen, und zwar in die Frobenstraße 27 als Untermieter zu Gorzelanczyk. Frieda Herzfeld wurde am 1. März 1943 nach Auschwitz deportiert.[567] Ihr Todesdatum ist unbekannt. Ihr Mann folgte ihr einen Tag später, am 2. März 1943.
Aus technischen Gründen liegt der Stolperstein vor dem Haus Nr. 19. |
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Erna Bertha Herzstein | Hewaldstraße 6 | 10. Mai 2016 | Erna Berta Jacoby kam am 26. September 1884 in Annaberg/Erzgebirge als Tochter von Leopold Jacoby und seiner Frau Emma geborene Ascher auf die Welt.[568] Sie wurde Konfektionärin und Modellentwerferin. Am 5. Juli 1906 heiratete sie in Annaberg den Textilkaufmann Ferdinand Herzstein. Sie zogen nach Berlin, wo die Kinder geboren wurden: Kurt am 22. August 1907, Fritz am 30. März 1909 und Rolf am 6. Juli 1912. Von 1915 bis Mitte 1932 wohnte die Familie in der Hewaldstraße 6 in einer 8-Zimmer-Wohnung. Ferdinand Herzstein war Inhaber der Fa. Herzstein & Co., die Bekleidung herstellte und in der Erna Berta Herzstein mitarbeitete. Ende 1932 kam die Firma in Zahlungsschwierigkeiten wegen der Boykottaufrufe, die Firma wurde auf Erna Berta Herzstein als Inhaberin übertragen. Wegen verweigerter Kredite der Banken und Problemen mit den Devisengenehmigungen musste die Firma Herzstein & Co im Oktober 1933 aufgelöst werden. Ferdinand Herzstein erreichte, dass er und seine Frau in der Textilfirma Alfred Luft & Co. eine Auslandsabteilung (speziell Export nach Holland) im Angestelltenverhältnis führen konnten. Finanziell wurden sie von ihrem Sohn Kurt aus Amsterdam unterstützt, der bereits 1933 nach Holland emigriert war. Berta Herzstein und ihr Mann zogen nach 1933 in kleinere Wohnungen, dann folgten sie im Mai 1938 ihrem Sohn nach Amsterdam. Dort gründete Ferdinand Herzstein, der gut holländisch sprach, die Firma Confectiefabriek Continental. 1941 wurde diese Firma von den Nationalsozialisten enteignet. Erna Berta Herzstein versteckte ihren mitgebrachten Schmuck im Wert von circa 2.000 engl. Pfund bei Bekannten, nach der Besetzung von Holland durch die Wehrmacht musste das Ehepaar Kunstgegenstände und Bilder im Wert von circa 1.500 engl. Pfund abliefern.[569] Ihr Sohn Kurt Albert wurde im Juni 1941 in Amsterdam festgenommen und vom Lager Schoorl nach Mauthausen verschleppt. Dort soll er an „Lungenentzündung“ am 6. September 1941 gestorben sein. Erna Berta Herzstein wurde mit ihrem Mann am 3. April 1943 verhaftet und in das Sammellager Westerbork gebracht. Am 4. Mai 1943 wurden beide in das Vernichtungslager Sobibor deportiert, wo sie am 7. Mai 1943 ermordet wurden. Die Söhne Fritz und Rolf emigrierten nach Südafrika. | ||
Ferdinand Herzstein | Hewaldstraße 6 | 10. Mai 2016 | Ferdinand Herzstein kam am 30. Dezember 1868 in Sielen/Hofgeismar/Hessen-Nassau als Sohn des Kaufmanns Abraham Herzstein und seiner Frau Julchen geborene Rosenbaum zur Welt.[122] Er wurde Kaufmann und heiratete am 5. Juli 1906 in Annaberg/Erzgebirge Erna Berta Jacoby. Sie war eine ausgebildete Konfektionärin und Modellentwerferin. Das Ehepaar zog nach Berlin, wo die Kinder geboren wurden: Kurt am 22. August 1907, Fritz am 30. März 1909 und Rolf am 6. Juli 1912. Von 1915 bis Mitte 1932 wohnte die Familie in der Hewaldstraße 6 in einer 8-Zimmer-Wohnung. Ferdinand Herzstein war Inhaber der Firma Herzstein & Co., die Bekleidung herstellte. Wegen verweigerter Kredite der Banken und Problemen mit den Devisengenehmigungen musste die Firma Herzstein & Co im Oktober 1933 aufgelöst werden. Ferdinand und Berta Herzstein zogen nach 1936 in kleinere Wohnungen, dann folgten sie im Mai 1938 ihrem Sohn Kurt nach Amsterdam. Dort gründete Ferdinand Herzstein, der gut holländisch sprach, die Firma Confectiefabriek Continental. Im Jahr 1941 wurde diese Firma durch die Nationalsozialisten enteignet.[569] Ferdinand Herzstein wurde mit seiner Frau Erna Berta Herzstein am 3. April 1943 verhaftet und in das Sammellager Westerbork gebracht. Am 4. Mai 1943 wurden beide in das Vernichtungslager Sobibor deportiert, wo sie am 7. Mai 1943 ermordet wurden. Ihre Söhne Fritz und Rolf konnte nach Südafrika entkommen. | ||
Kurt Albert Herzstein | Hewaldstraße 6 | 10. Mai 2016 | Kurt Albert Herzstein kam am 22. August 1907 in Berlin als ältester Sohn des Textilkaufmanns Ferdinand Herzstein und seiner Frau Erna Berta geborene Jacoby zur Welt. Seine Brüder Fritz und Rolf wurden 1909 und 1912 geboren. Von 1915 bis Mitte 1932 wohnte die Familie in der Hewaldstraße 6 in einer Acht-Zimmer-Wohnung. Sein Vater war Inhaber der Firma Herzstein & Co., die Bekleidung herstellte. Alle drei Söhne besuchten die Hohenzollernschule, Kurt und Fritz besuchten anschließend die Textil- und Webefachschule in Berlin, die Kurt mit „sehr gut“ abschloss. Er war seit 1927 in der Firma seines Vaters angestellt als Buchhalter und Einkäufer. Wegen verweigerter Kredite der Banken und fehlender Devisengenehmigungen musste die Firma Herzstein & Co im Oktober 1933 aufgelöst werden. Kurt Albert emigrierte im März 1934 nach Amsterdam, seine Brüder Fritz und Rolf waren bereits Mitte 1933 nach Südafrika emigriert. Seine Eltern wanderten im Mai 1938 ebenfalls nach Amsterdam aus, wo sein Vater die Firma Confectiefabriek Continental gründete.[569] Im Juni 1941 wurde Kurt Albert Herzstein verhaftet und über das Lager Schoorl in das KZ Mauthausen verschleppt. Dort starb er am 6. September 1941 angeblich an Lungenentzündung. | ||
Edward Hess | Nollendorfstraße 28 | 25. Mai 2011 | Edward Hess kam am 11. April 1901 in London in einer jüdischen Familie zur Welt. Über seinen weiteren Lebensweg wissen wir nichts, 1939 lebte er in Tiergarten, Kurfürstenstraße 43,zusammen mit seinem 1916 in Berlin geborenen Bruder Rolf. Rolf Hess wurde am 13. Januar 1942 nach Riga deportiert und Edward Hess musste ab 1. März 1942 in ein möbliertes Zimmer in der Nollendorfstraße 28 bei Mühlenthals ziehen. Damals leistete er Zwangsarbeit in der Deutschen Waffen- und Munitionsfabrik in Borsigwalde. Am 19. Oktober 1942 wurde er nach Riga deportiert und dort am 22. Oktober 1942 ermordet.[570] | ||
Ludwig Hillel | Schwäbische Straße 17 | 19. Nov. 2012 | Ludwig Hillel kam in Berlin am 28. August 1891 als Sohn des Israel Hillel und seiner Frau Ernestine geborene Brody zur Welt.[571] Er hatte noch zwei Brüder: Hans (1897) und Sally (1892). Ludwig Hillel heiratete 1935 Nelly Heynemann.[572] Das Paar wohnte bis 1939 in der Potsdamer Straße 102, Ludwig Hillel war damals als Einkäufer tätig. Die Ehe blieb kinderlos. Im Mai 1939 wohnte das Ehepaar in der Schwäbischen Straße 17 als Untermieter bei Luise Simonstein. Das Paar trennte sich, Nelly Hillel heiratete Siegfried Marcus und lebte mit ihm in der Dragonerstraße 27 in Mitte. Ludwig Hillel musste mindestens noch einmal umziehen, zuletzt wohnte er in der Grolmannstraße 32-33 bei Margarete und Erna Johanna Hillel, die eventuell seine Cousinen waren. Am 26. Oktober 1942 wurde Ludwig Hillel nach Riga deportiert und am 29. Oktober 1942 in den Wäldern bei Riga ermordet.[573] | ||
Frieda Hiller | Regensburger Straße 2 | 13. Nov. 2009 | Frieda Levy kam am 19. Oktober 1887 in Schönlanke/Netzekreis in einer jüdischen Familie zur Welt.[574] Sie wurde Stenotypistin, zog nach Berlin und heiratete den Rechtsanwalt und Notar Dr. Walter Julius Hiller. Ab 1933 wohnten sie in der Regensburger Straße 2, wo sich auch die Kanzlei ihres Mannes befand. Sie musste Zwangsarbeit leisten bei Siemens & Halske. Am 1. November 1941 wurde sie mit ihrem Mann nach Litzmannstadt deportiert.[575] Ihr Mann starb dort am 14. Februar 1942, sie selbst musste noch eine Deportation erdulden und zwar am 8. Mai 1942 in das Lager Chelmno/Kulmhof, wo sie vermutlich sofort ermordet wurde. | ||
Walter Hiller | Regensburger Straße 2 | 13. Nov. 2009 | Walter Julius Hiller kam am 4. September 1889 in Berlin als Sohn des Krawattenfabrikanten Felix Hiller und seiner Frau Elise geborene Rosenbaum zur Welt, seine Schwester war die 1892 geborene Dorothee.[576] Er studierte Jura in Berlin, wurde promoviert und arbeitete als Rechtsanwalt, später auch als Notar. Er heiratete Frieda Levy, sie wohnten seit 1933 in der Regensburger Straße 2. Vermutlich hatte Walter Hiller im Ersten Weltkrieg gekämpft, denn ihm wurde verhältnismäßig spät, nämlich erst am 6. April 1938, seine Anwaltszulassung entzogen, das Notariat allerdings schon früher. Am 1. November 1941 wurde er zusammen mit seiner Frau Frieda nach Litzmannstadt deportiert.[577] Walter Hiller wurde dort am 14. Februar 1942 ermordet. | ||
Paul Hinze | Kolonnenstraße 46 | März 2008 | |||
Alice Hirsch | Tauentzienstraße 7 | 26. März 2014 | Alice Irene Hirsch kam am 14. August 1937 in Berlin als letztes von sechs Kindern des Rechtsanwalts und Notars Dr. Walter Nathan Hirsch und seiner Frau Käthe geborene Seelig zur Welt. Ihre Geschwister waren: Manfred (1926), Marianne Renate (1927), Ulrich Steffen (1929), Dieter Wolfgang (1931) und Dorothea Maria (1935). Die Familie wohnte in einer 7-Zimmer-Wohnung in der Tauentzienstraße 7. Am 24. November 1941 wurde Alice mit ihren Eltern und ihren fünf Geschwistern nach Litzmannstadt ins Ghetto deportiert, wo als Erste Marianne starb, dann Manfred und ihre Mutter. Alice Hirsch wurde mit ihrem Vater und ihrer Schwester Dorothea und ihren Brüdern Dieter und Ulrich in das KZ Auschwitz deportiert und dort vermutlich sofort ermordet.[578] | ||
Dieter Wolfgang Hirsch | Tauentzienstraße 7 | 26. März 2014 | Dieter Wolfgang Hirsch kam am 27. Oktober 1931 in Berlin als viertes Kind des Rechtsanwalts Dr. Walter Nathan Hirsch und seiner Frau Käthe geborene Seelig zur Welt. Seine Geschwister waren: Manfred (1926), Marianne Renate (1927), Ulrich Steffen (1929), Dorothea Maria (1935) und Alice Irene (1937). Die Familie wohnte in einer 7-Zimmer-Wohnung in der Tauentzienstraße 7. Am 20. April 1938 wurde er in die 164. Volksschule eingeschult, wechselte aber bereits am 21. November 1938 auf eine jüdische Schule. Dort schied er im November 1941 aus mit dem Hinweis „evakuiert“.[579] Am 24. November 1941 wurde Dieter Wolfgang mit seinen Eltern und seinen fünf Geschwistern nach Litzmannstadt ins Ghetto deportiert, wo als Erste seine Schwester Marianne starb, dann sein Bruder Manfred und seine Mutter. Dieter Wolfgang Hirsch wurde mit seinem Vater und den Schwestern Alice und Dorothea und seinem Bruder Ulrich Steffen das KZ Auschwitz deportiert und dort vermutlich sofort ermordet.[580] | ||
Dorothea Maria Hirsch | Tauentzienstraße 7 | 26. März 2014 | Dorothea Maria Hirsch kam am 29. April 1935 in Berlin als vorletztes von sechs Kindern des Rechtsanwalts und Notars Dr. Walter Nathan Hirsch und seiner Frau Käthe geborene Seelig zur Welt. Ihre Geschwister waren: Manfred (1926), Marianne Renate (1927), Ulrich Steffen (1929), Dieter Wolfgang (1931) und Alice Irene (1937). Die Familie wohnte in einer 7-Zimmer-Wohnung in der Tauentzienstraße 7. Am 24. November 1941 wurde Dorothea mit ihren Eltern und ihren 5 Geschwistern nach Litzmannstadt ins Ghetto deportiert, wo als Erste Marianne starb, dann Manfred und ihre Mutter. Dorothea Hirsch wurde mit ihrem Vater und ihrer Schwester Alice und ihren Brüdern Dieter und Ulrich in das KZ Auschwitz deportiert und dort vermutlich sofort ermordet.[581] | ||
Käthe Hirsch | Tauentzienstraße 7 | 26. März 2014 | Käthe Seelig kam am 3. Februar 1902 in Berlin als Tochter des Frauenarztes Dr. Alfred Seelig und seiner Frau Edith geborene Karo zur Welt. Sie hatte noch einen Bruder Walter Heinz. Sie heiratete 1925 den Rechtsanwalt Dr. Walter Nathan Hirsch, der ab 1927 seine Praxis im Haus Tauentzienstraße 7 hatte. Das Haus gehörte Käthes Vater. Die Kinder wurden geboren: Manfred (Freddy) am 14. Juni 1926, Marianne Renate am 4. Juni 1927, Ulrich Steffen am 3. Juni 1929, Dieter Wolfgang am 27. Oktober 1931, Dorothea Maria am 29. April 1935 und Alice Irene am 14. August 1937. Die Familie wohnte in einer 7-Zimmer-Wohnung in der Tauentzienstraße 7. 1935 wurde Walter Hirsch das Notariat entzogen, 1936 starb Käthes Vater. Das Haus Tauentzienstraße 7 gehörte nun zu einem Drittel Käthe, zu einem Drittel ihrer Mutter Edith Seelig und zu einem Drittel ihrem in New York lebenden Bruder Dr. Walter Heinz Seelig. 1938 durfte ihr Mann nicht mehr als Rechtsanwalt arbeiten, nur noch als „Konsulent“. Nach den Novemberpogromen wurde er verhaftet und ins KZ Sachsenhausen gebracht bis zum 2. Dezember 1938. Die Familie wollte auswandern, das Umzugsgut befand sich bereits in der Schweiz und das Haus Tauentzienstraße 7 war verkauft. Die Auswanderung gelang jedoch nicht, die Familie musste in die Sammelstelle Levetzowstraße und wurde am 24. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt deportiert. Dort starben zuerst die Kinder Marianne und Manfred, dann starb am 23. April 1944 Käthe Hirsch. Walter Hirsch wurde mit seinen Kindern Alice, Dieter, Dorothea und Ulrich Steffen im Herbst 1944 in das KZ Auschwitz deportiert und dort wurden vermutlich alle Familienmitglieder sofort ermordet.[582] | ||
Grete Hirsch | Belziger Straße 39 | 26. März 2010 | Margarete (Grete) Simson kam am 24. Dezember 1895 in Gilgenburg/Ostpreußen als Tochter von Samuel Simson und seiner Frau Henriette geborene Feybusch zur Welt.[583] Sie hatte noch einen jüngeren Bruder Siegfried. Sie zog nach Berlin, heiratete den Buchhalter Max Naftaniel, mit dem sie in der Pappelallee 77 lebte. Am 28. Januar 1927 wurde die Tochter Rose Ruth geboren, die am 27. Oktober 1935 starb, ihr Sohn Hardy kam am 4. Februar 1936 auf die Welt, starb aber bereits am 26. Februar 1936. Als ihr Mann seine Anstellung als Buchhalter verlor, eröffnete er einen Tabakwarenhandel in der Potsdamer Straße 4. Ende der 1930er Jahre zog das Ehepaar in die Belziger Straße 39. Am 4. Februar 1941 verstarb Max Naftaniel. Grete Naftaniel heiratete Willi Hirsch, der zu ihr in die Wohnung zog. Am 15. August 1942 wurden Grete und Willi Hirsch nach Riga deportiert und dort nach ihrer Ankunft ermordet.[584] Ihr Bruder Siegfried wurde mit seiner Frau und vier Kindern von Höxter nach Riga deportiert und ermordet.[4] | ||
Heinz Hirsch | Bülowstraße 4 | Jan. 2009 | Heinz Felix Hirsch kam am 16. Dezember 1926 in Berlin als Sohn des Architekten Paul Hirsch und seiner Frau Senta geborene Schwarz zur Welt.[585] Sein Vater war 26 Jahre älter als seine Mutter. Die Familie zog einige Male in Berlin um: von der Barbarossastraße in die Paulsenstraße, in die Grunewaldallee nach Zehlendorf, in die Kurfürstenstraße und 1937 in die Bülowstraße 4 in den Seitenflügel, wo die Familie zum ersten Mal keinen Telefonanschluss hatte. Sein Vater behielt die Berufsbezeichnung „Architekt“ im Adressbuch bei. In welche Schulen Heinz ging, konnte nicht ermittelt werden. 1940 musste die Familie in die Wartburgstraße 24 ziehen in eine Vierzimmerwohnung, die sie sich mit zwei anderen Ehepaaren teilen mussten. Am 24. September 1942 wurde Heinz mit seinen Eltern über den Bahnhof Moabit nach Raasiku bei Reval deportiert. Geplant war, dass der Zug nach Riga fährt. Da das Getto überfüllt war, wurde der Zug weiter nach Estland geleitet. Am 30. September 1942 kam der Zug in Raasiku (östlich von Tallinn) an.[586] In Raasiku wurden viele der Deportierten unmittelbar nach der Ankunft mit Bussen in die nahe gelegenen Ostseedünen gebracht und dort ermordet. Die jüngeren, arbeitsfähigen Frauen und Männer mussten in Lagern in der Umgebung von Reval Zwangsarbeit leisten. Das Todesdatum von Heinz ist nicht bekannt.[4] | ||
Ida Hirsch | Martin-Luther-Straße 84 | 10. Sep. 2013 | Ida Arnfeld kam am 2. Mai 1872 in Bad Polzin/Pommern als Tochter des Kaufmanns Abraham Arnfeld und seiner Frau Thekla geborene Peyser zur Welt. Ihre Geschwister waren Alma (1865), Clara (1867), Emma (1868), Rosa (1870) und Julius (1875). Sie heiratete den Fondsmakler und späteren Briefmarkenhändler Julius Hirsch und lebte mit ihm in Berlin in der Bayreuther Straße 37, ab dem 1. April 1939 wohnten sie in der Lutherstraße 29 (heute Martin-Luther-Straße 84) in einer Vier-Zimmer-Wohnung im Gartenhaus, dritte Etage rechts. Dort wohnte auch ihre verwitwete Schwester Alma Scheer sowie zeitweise aus finanziellen Gründen ihr Bruder Julius, der Schauspieler und Regisseur war. Im August 1942 musste Ida Hirsch die Vermögenserklärung ausfüllen, der Beschluss über die Beschlagnahme ihres Vermögens wurde am 12. August 1942 zugestellt, am 13. August 1942 wurde sie mit dem 43. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert, gemeinsam mit ihrem Mann Julius, ihrer Schwester Alma und ihrem Bruder Julius Arnfeld. Während Julius Arnfeld als Schauspieler Theresienstadt überleben konnte wurden Ida und Julius Hirsch und Alma Scheer am 26. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und dort vermutlich kurz nach ihrer Ankunft ermordet.[587] | ||
Julius Hirsch | Martin-Luther-Straße 84 | 10. Sep. 2013 | Julius Hirsch wurde am 11. April 1872 in Berlin in eine jüdische Familie geboren. Er war Fondsmakler und Briefmarkenhändler. Er heiratete Ida Arnfeld, eine Schwester des bekannten Schauspielers und Regisseurs Julius Arnfeld, und lebte mit ihr jedenfalls ab 1924 in Berlin in der Bayreuther Straße 37, ab 1933 am Kurfürstendamm 125, 1937 in der Sächsischen Straße 2 und ab 1. April 1939 in der Luther-Straße 29 (heute Martin-Luther-Straße 84) in einer Vier-Zimmer-Wohnung im Gartenhaus dritte Etage rechts.1924 war er Fondsmakler, seine Geschäftsadresse war Burgstraße 27, ab 1935 betrieb er eine Markenhandlung in ebendiesem Geschäftslokal.[588] Julius Hirsch war sehr vermögend. In seiner Vermögenserklärung führte er akribisch diverse Gemälde, einige Antiquitäten und mehrere Kartons mit Briefmarken (viel Massenware) sowie eine Kupfermünzensammlung auf. Am 13. August 1942 wurde er zusammen mit seiner Frau Ida, deren verwitwete Schwester Alma und seinem Schwager Julius Arnfeld nach Theresienstadt deportiert. Sein Schwager Julius Arnfeld konnte in Theresienstadt seinem Beruf als Schauspieler nachgehen und es gelang ihm zu überleben. Julius und Ida Hirsch wurden mit Alma Scheer am 26. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und dort vermutlich sofort ermordet.[589] | ||
Manfred Hirsch | Tauentzienstraße 7 | 26. März 2014 | Manfred (Freddy) Hirsch kam am 14. Juni 1926 in Berlin als erstes Kind des Rechtsanwalts Dr. Walter Nathan Hirsch und seiner Frau Käthe geborene Seelig zur Welt.[590] Seine Geschwister waren: Marianne Renate (1927), Ulrich Steffen (1929), Dieter Wolfgang (1931), Dorothea Maria (1935) und Alice Irene (1937). Die Familie wohnte in einer 7-Zimmer-Wohnung in der Tauentzienstraße 7. Vermutlich besuchte er wie seine Geschwister die Holdheim-Schule der jüdischen Reformgemeinde. Am 24. November 1941 wurde Manfred mit seinen Eltern und seinen fünf Geschwistern nach Litzmannstadt ins Ghetto deportiert, wo als Erste seine Schwester Marianne starb. Am 27. September 1943 starb Manfred Hirsch. Auch alle anderen Familienmitglieder wurden ermordet.[591] | ||
Marianne Hirsch | Tauentzienstraße 7 | 26. März 2014 | Marianne Renate Hirsch kam am 4. Juni 1927 in Berlin als zweites Kind des Rechtsanwalts und Notars Dr. Walter Nathan Hirsch und seiner Frau Käthe geborene Seelig zur Welt. Ihre Geschwister waren: Manfred (1926), Ulrich Steffen (1929), Dieter Wolfgang (1931), Dorothea Maria (1935) und Alice Irene (1937). Die Familie wohnte in einer 7-Zimmer-Wohnung in der Tauentzienstraße 7. Marianne besuchte die Holdheim-Schule bis Oktober 1939, dann wurde sie in die Klasse 4M einer anderen jüdischen Schule aufgenommen, wo sie am 28. Oktober 1941 wieder ausschied. Am 24. November 1941 wurde Marianne mit ihren Eltern und ihren fünf Geschwistern nach Litzmannstadt ins Ghetto deportiert, wo als Erste Marianne starb. Auch alle anderen Familienmitglieder wurden ermordet.[592] | ||
Paul Hirsch | Bülowstraße 4 | 10. Nov. 2009 | Paul Hirsch kam am 15. April 1870 in Königsberg in einer jüdischen Familie zur Welt.[593] Er wurde Architekt, zog nach Berlin und war nachweislich zwischen 1906 und 1932 als Architekt tätig. Er heiratete die 26 Jahre jüngere Senta Schwarz, ihr Sohn Heinz wurde 1926 geboren. Damals wohnte die Familie in der Barbarossastraße 21, es folgten verschiedene Umzüge: über Steglitz, Zehlendorf, Tiergarten kam die Familie wieder nach Schöneberg zurück: im Jahr 1937 zog Paul Hirsch in die Bülowstraße 4, Seitenflügel, kein Telefon. Es folgte noch ein Zwangsumzug in die Wartburgstraße 24, dort teilte sich die Familie eine Vierzimmerwohnung mit zwei Ehepaaren. Paul Hirsch und seine Frau Senta hatten sich ein Wochenendgrundstück in Bad Saarow gekauft; sie mussten es Ende 1939 „verkaufen“. Am 26. September 1942 wurde Paul Hirsch mit seiner Frau Senta und ihrem Sohn Heinz vom Bahnhof Moabit aus nach Raasiku bei Reval deportiert. Geplant war, dass der Zug nach Riga fährt. Da das Getto überfüllt war, wurde der Zug weiter nach Estland geleitet. Am 30. September 1942 kam der Zug in Raasiku (östlich von Tallinn) an. In Raasiku wurden viele der Deportierten unmittelbar nach der Ankunft mit Bussen in die nahe gelegenen Ostseedünen gebracht und dort ermordet. Die jüngeren, arbeitsfähigen Frauen und Männer mussten in Lagern in der Umgebung von Reval Zwangsarbeit leisten.[594] Das Todesdatum von Paul Hirsch ist nicht bekannt.[4] | ||
Senta Hirsch | Bülowstraße 4 | 10. Nov. 2009 | Senta Schwarz kam in Berlin am 3. Mai 1896 als Tochter von Jakob Schwarz und seiner Frau Bertha geborene Rehfeldt zur Welt.[595][596] Sie heiratete den Architekten Paul Hirsch, ihr Sohn Heinz wurde 1926 geboren. Die Familie wohnte unter wechselnden Anschriften in Schöneberg, Steglitz, Zehlendorf und ab 1937 wieder in Schöneberg, Bülowstraße 4 Seitenflügel, jetzt ohne eigenen Telefonanschluss. Senta Hirsch wurde zur Zwangsarbeit verpflichtet bei der Firma Ferdinand Schuchhardt, Köpenicker Straße 55. Am 26. September 1942 wurde sie mit ihrem Mann Paul und ihrem Sohn Heinz vom Bahnhof Moabit aus nach Raasiku bei Reval deportiert. Geplant war, dass der Zug nach Riga fährt. Da das Getto überfüllt war, wurde der Zug weiter nach Estland geleitet. Am 30. September 1942 kam der Zug in Raasiku (östlich von Tallinn) an.[597] In Raasiku wurden viele der Deportierten unmittelbar nach der Ankunft mit Bussen in die nahe gelegenen Ostseedünen gebracht und dort ermordet. Die jüngeren, arbeitsfähigen Frauen und Männer mussten in Lagern in der Umgebung von Reval Zwangsarbeit leisten. Wann Senta Hirsch starb ist unbekannt.[4] | ||
Ulrich Steffen Hirsch | Tauentzienstraße 7 | 26. März 2014 | Ulrich Steffen Hirsch kam am 3. Juni 1929 in Berlin als drittes Kind des Rechtsanwalts und Notars Dr. Walter Nathan Hirsch und seiner Frau Käthe geboren Seelig zur Welt. Seine Geschwister waren: Manfred (1926), Marianne (1927), Dieter Wolfgang (1931), Dorothea Maria (1935) und Alice Irene (1937).[598] Die Familie wohnte in einer 7-Zimmer-Wohnung in der Tauentzienstraße 7. Ulrich Steffen besuchte ab Oktober 1939 die Holdheim-Schule in der Nürnberger Straße 66 bis zum 28. Oktober 1941. Am 24. November 1941 wurde Ulrich Steffen mit seinen Eltern und seinen 5 Geschwistern nach Litzmannstadt ins Ghetto deportiert, wo als Erste Marianne starb, dann sein Bruder Manfred und seine Mutter Käthe. Er selbst wurde mit seinem Vater und seinem Bruder Dieter Wolfgang und seinen Schwestern Alice und Dorothea in das KZ Auschwitz deportiert und dort vermutlich sofort ermordet.[592] | ||
Walter Nathan Hirsch | Tauentzienstraße 7 | 26. März 2014 | Walter Nathan Hirsch kam am 7. April 1896 in Schwetz/Westpreußen als Sohn des Alexander Hirsch und seiner Frau Marie geborene Zadik zur Welt, er hatte noch eine Schwester Anna und einen Bruder Herbert.[599] Er kämpfte im Ersten Weltkrieg und erhielt Auszeichnungen. Walter Hirsch studierte Jura, wurde promoviert und war in Berlin als Rechtsanwalt tätig, ab 1927 in der Tauentzienstraße 7. Er heiratete 1925 Käthe Seelig, deren Vater das Haus Tauentzienstraße 7 gehörte. Die Kinder wurden geboren: Manfred (Freddy) am 14. Juni 1926, Marianne Renate am 4. Juni 1927, Ulrich Steffen am 3. Juni 1929, Dieter Wolfgang am 27. Oktober 1931, Dorothea Maria am 29. April 1935 und Alice Irene am 14. August 1937. Die Familie wohnte in einer 7-Zimmer-Wohnung in der Tauentzienstraße 7. 1935 wurde Walter Hirsch das Notariat entzogen, 1936 starb Käthes Vater, der Gynäkologe Dr. Alfred Seelig. Das Haus Tauentzienstraße 7 gehörte nun zu einem Drittel Käthe, zu einem Drittel ihrer Mutter Edith Seelig und zu einem Drittel ihrem in New York lebenden Bruder Dr. Walter Heinz Seelig. 1938 durfte Walter Hirsch nicht mehr als Rechtsanwalt arbeiten, nur noch als „Konsulent“. Nach den Novemberpogromen wurde er verhaftet und ins KZ Sachsenhausen gebracht bis zum 2. Dezember 1938. Die Familie wollte auswandern, das Umzugsgut befand sich bereits in der Schweiz und das Haus Tauentzienstraße 7 war verkauft. Die Auswanderung gelang jedoch nicht, die Familie musste in die Sammelstelle Levetzowstraße und wurde am 24. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt deportiert. Dort starben Marianne, Manfred und seine Frau Käthe. Walter Hirsch wurde mit seinen Kindern Alice, Dieter, Dorothea und Ulrich Steffen im Herbst 1944 in das KZ Auschwitz deportiert und dort wurden vermutlich alle Familienmitglieder ermordet.[600] | ||
Willi Hirsch | Belziger Straße 39 | 26. März 2010 | Willi Hirsch kam am 6. Februar 1892 in Bischofsburg/Ostpreußen in einer jüdischen Familie auf die Welt.[601] 1939 wohnte er in Wilmersdorf in der Prager Straße 11 und anschließend in der Trautenaustraße 20. Er heiratete die verwitwete Grete Naftaniel geborene Simson und zog zu ihr in deren Zweizimmerwohnung in der Belziger Straße 39. Außer ihnen wohnten noch die Untermieter Marta und Max Schwarz dort. Am 15. August 1942 wurden Willi und Grete Hirsch nach Riga deportiert und dort nach ihrer Ankunft ermordet.[4][602] | ||
Willi Hirschbaum | Belziger Straße 37 | 26. März 2010 | Willi Hirschbaum kam am 10. September 1877 in Kaseburg/Pommern als Sohn von Oskar Adolf Hirschbaum und seiner Frau Johanna geborene Groß zur Welt.[603] Er wurde Kaufmann und heiratete 1909 die Kontoristin Ella Faerber. Damals wohnte er in Breslau. In zweiter Ehe heiratete Willi Hirschbaum die Zahnärztin Jetta Stugeleite, mit der er 1939 in Berlin in der Wilhelmsaue 134 lebte. Das Paar zog noch in die Belziger Straße 39, Willi Hirschbaum leistete Zwangsarbeit bei Siemens. Möglicherweise war er in der Widerstandsgruppe um Herbert Baum aktiv; diese Gruppe verübte einen Anschlag auf die Ausstellung: „Das Sowjetparadies“, im Rahmen der sich anschließenden Verhaftungswelle wurde auch Willi Hirschbaum am 27. Mai 1942 verhaftet und in das KZ Sachsenhausen gebracht. Dort wurde er am 28. Mai 1942 erschossen. Seine Frau Jetta Hirschbaum starb am 16. Juli 1942 im Jüdischen Krankenhaus. | ||
Anna Hirschberg | Vorbergstraße 15 | 29. Okt. 2010 | Anna Hirschberg kam am 4. Mai 1881 in Danzig als Tochter des Louis Hirschberg und seiner Frau Bertha geborene Levysohn zur Welt, ihre ältere Schwester war Elisabeth.[604] Sie war als Sprachlehrerin und Absolventin eines außeruniversitären Lehrerinnenseminars in Zoppot tätig, als sie endlich, als die Gesetze es erlaubten, 1911 in Danzig das Abitur ablegte. Sie studierte in Heidelberg, Berlin und Straßburg/Elsass Germanistik und neuere Sprachen. Sie wurde Gymnasiallehrerin für Deutsch, Englisch und Französisch und promovierte 1919 an der Universität Greifswald im Fach Germanistik. Sie war befreundet mit Elisabeth Abegg und konvertierte zur evangelischen Religion. Besonders interessierte sie sich für die allgemeine Volksbildung und Reformpädagogik. Ab 1924 war sie als Studienrätin an einem Mädchengymnasium in Meiningen festangestellt und verbeamtet. Wegen ihrer jüdischen Herkunft wurde sie am 1. Oktober 1933 aus dem Schuldienst entlassen ohne Pensionsansprüche zu haben. An einer jüdischen Schule konnte sie nicht arbeiten, weil sie evangelisch war. Ab Dezember 1936 wohnte sie in der Vorbergstraße 15 in einer Zweizimmerwohnung im Hochparterre. Die zwangsweise eingewiesene Untermieterin war die Lehrerin Erna Samuel. Ihre Freundin Elisabeth Abegg unterstützte sie auch finanziell. Nach Beginn der Deportationen bot Elisabeth Anna Hirschberg an, sie in ihrer Wohnung zu verstecken. Anna Hirschberg lehnte dies ab, weil sie bereits 60 Jahre alt war und an einer zunehmenden Augenerkrankung litt. Am 10. Juli 1942 wurde Anna Hirschberg nach Theresienstadt deportiert und von dort weiter am 16. Mai 1944 in das KZ Auschwitz. Von ihr ist kein Todesdatum bekannt.[605] | ||
Chaim Hirschberg | Gleditschstraße 80 | 24. Juni 2006 | Chaim Heinrich Hirschberg kam am 9. August 1866 in Chrzanow/Galizien in einer jüdischen Familie zur Welt.[606] Er wurde Uhrmacher, zog nach Berlin und heiratete Lea Kelhamer. Sie wohnten bis 1938 in der Akazienstraße 15. Dann zogen sie in die Gleditschstraße 80 in eine Ein-Zimmer-Wohnung. Das Ehepaar war staatenlos. Von 2. Januar 1941 bis zum 28. November 1941 musste Chaim Hirschberg für die Firma R. Schultz Heimarbeit leisten. Am 13. Januar 1942 wurde das Ehepaar nach Riga deportiert.[607] Das Todesdatum von Chaim Hirschberg ist unbekannt. | ||
Dorothea Hirschberg | Kirchbachstraße 16 | 19. Apr. 2021 | Dorothea Herrmann kam am 3. Oktober 1887 in Berlin als Tochter des Damenschneiders Alexander Herrmann und seiner Frau Henriette (Jette) geborene Bergmann zur Welt. Sie hatte noch einen älteren Bruder Paul (1885). Sie wurde Buchhalterin und heiratete 1913 den Schneidermeister Eugen Max Hirschberg. 1914 wurde der Sohn Gerald Gunter geboren, 1925 der Sohn Hans. Ihr Mann Eugen starb 1928 in der Charité an Asthma. Die Familie lebte in der Steglitzerstraße 61 (heute Pohlstraße). Sowohl ihr Sohn Gerald Gunter konnte emigrieren als auch ihr Sohn Hans. Dorothea zog zu ihrem Bruder Paul und ihrem Vater Alexander Herrmann in die Kirchbachstraße 16. Ihr Vater Alexander Herrmann wurde am 21. September 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo er am 24. Oktober 1942 ermordet wurde. Dorothea Hirschberg wurde am 29. November 1942 zusammen mit ihrem Bruder Paul Herrmann in das KZ Auschwitz deportiert, auf der Deportationsliste wird Dorothea Hirschberg als Pflegerin bezeichnet. Sie wurde im KZ Auschwitz zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[608] | ||
Hans Hirschberg | Kirchbachstraße 16 | 19. Apr. 2021 | Hans Hirschberg kam am 10. November 1925 in Berlin als zweiter Sohn des Schneidermeisters Eugen Max Hirschberg und seiner Frau Dorothea geborene Herrmann zur Welt. Sein älterer Bruder war der 1914 geborene Gerald Gunter. Sein Vater starb 1928 in der Charité an Asthma. Die Familie lebte in der Steglitzer Straße 61, heute Pohlstraße.[609] Sowohl Gerald Gunter als auch Hans konnten fliehen, Hans soll über Frankreich entkommen sein und soll dort im Untergrund gelebt haben. Sein Bruder gelangte in die USA, wo er 2004 starb. | ||
Julius Hirschberg | Potsdamer Straße 159 | 19. Aug. 2010[8] | Julius Hirschberg kam am 19. Februar 1873 in Mew/Marienwerder/Westpreußen als Sohn des Moritz Hirschberg und seiner Frau Johanna geborene Lippfeld zur Welt.[610] Seine Geschwister waren Max, Sigmund, Georg und Käthe. Er wurde Apotheker und betrieb ab 1904 die E.Witte’s Apotheke in der Potsdamer Straße 84a parterre, auch erwarb er das Haus Potsdamer Straße 84a (heute 159), wo er auch wohnte. Er heiratete Margarete Goldschmidt, die Kinder wurden geboren: am 15. Juni 1908 Franz und am 7. Juni 1917 Elisabeth. Nach der Machtübernahme der Nazis konnten beide Kinder emigrieren: Franz ging nach Namibia, später in die USA, wo er 1995 starb, Elisabeth, die Helmut Rosenthal geheiratete hatte, nach Palästina. Seine Frau Margarete beging am 28. Februar 1941 Suizid. Julius Hirschberg wurde am 5. August 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo er am 15. Mai 1944 ermordet wurde. | ||
Lea Hirschberg | Gleditschstraße 80 | 24. Juni 2006 | Lea Kelhamer kam am 21. März 1874 in Czernowitz in einer jüdischen Familie zur Welt.[611] Sie zog nach Berlin und heiratete den Uhrmacher Chaim Hirschberg. Das staatenlose Paar wohnte zunächst in der Akazienstraße. 1938 mussten sie in die Gleditschstraße 80 in eine Ein-Zimmer-Wohnung ziehen. Von dort wurden sie am 13. Januar 1942 mit dem 8. Transport nach Riga deportiert, das Todesdatum von Lea Hirschberg ist unbekannt.[612] | ||
Margarete Hirschberg | Potsdamer Straße 159 | 19. Aug. 2010[8] | Margarete Goldschmidt kam am 18. November 1882 in Straßburg/Elsass Lothringen als Tochter des Israel Goldschmidt und seiner Frau Jenny geborene Wollstein zur Welt.[613] Ihre Geschwister waren Max, Alice und Arthur. Sie heiratete den Apotheker Julius Hirschberg und lebte mit ihm in dessen Haus in der Potsdamer Straße 84a (heute 159). Am 15. Juni 1908 kam Franz auf die Welt, es folgte Elisabeth am 7. Juni 1917. Nach der Machtübernahme der Nazis konnten beide Kinder emigrieren: Franz ging nach Namibia, später in die USA, wo er 1995 starb, Elisabeth, die Helmut Rosenthal geheiratete hatte, nach Palästina. Margarete Hirschberg beging am 28. Februar 1941 Suizid. Ihr Mann Julius Hirschberg wurde am 5. August 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo er am 15. Mai 1944 ermordet wurde. | ||
Baschewa Hirschfeld | Hewaldstraße 9 | 2006 | Baschewa Zemach (Cemach) kam am 27. April 1895 in Minsk als Tochter des Kaufmanns Jossel Cemach und seiner Frau Raisa geborene Holodetz zur Welt. Sie heiratete 1920 in Berlin den Konfektionär Abraham Paul Hirschfeld und wohnte mit ihm in Stettin. Damals sprach Baschewa Hirschfeld nur russisch.[614] Die Kinder wurden geboren: am 14. Februar 1922 Inge und am 11. März 1929 Helga. Für die Töchter erreichten die Eltern die Ausreise nach England im Jahr 1939; Paul Hirschfeld begleitete sie nach Hamburg, wo sie sich am 14. Januar 1939 auf der SS Manhattan nach Southampton einschifften.[615] Baschewa und Paul Hirschfeld hofften, nach Shanghai emigrieren zu können. Sie wohnten ab Mai 1941 als Untermieter in der Hewaldstraße 9 bei Else Buetow. Baschewa Hirschfeld wurde zur Zwangsarbeit verpflichtet bei der Firma HAGEDA. Am 29. Januar 1942 wurde sie mit ihrem Mann mit dem 27. Transport nach Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[616] | ||
Else Hirschfeld | Belziger Straße 37 | 26. März 2010 | Else Löwenstein kam am 29. Januar 1895 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Sally Löwenstein und seiner Frau Laura geborene Loeser zur Welt. Seit 1916 lebte sie mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Edith in der Belziger Straße 55 (heute 37). Ihre Mutter starb zwischen 1933 und 1935. 1942 heiratete Else Löwenstein Sally Hirschfeld, der zu ihr und ihrer Schwester in die Wohnung zog. Ihre Schwester Edith beging am 29. August 1942 Suizid. Else Hirschfeld wurde am 3. Februar 1943 mit ihrem Mann nach Auschwitz deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[4][617][618] | ||
Harry Hirschfeld | Nürnberger Straße 69 | 13. Mai 2011 | Hermann (Harry) Otto Hirschfeld kam am 17. Februar 1878 in London als Sohn des Philipp Hirschfeld und seiner Frau Elisabeth genannt Lisbeth geborene Borchardt zur Welt.[619] Er studierte Jura und wurde promoviert. 1909 heiratete er Elisabeth Maria Helene Springer. Die Familie gehörte der evangelischen Kirche an und wohnte in der Fasanenstraße 6, zusammen mit seiner verwitweten Mutter. Die Kinder wurden geboren: Philipp Harry 1910, Hermann Otto 1912, Frederic William 1916 und Dorothea Elisabeth Emma Fanny 1920. Bis 1920 war Harry Hirschfeld Amtsgerichtsrat in Spandau, dann wechselte er an das Landgericht I, wo er bis 1933 Direktor am Landgericht war. Durch die Nationalsozialisten wurde er seines Amtes enthoben. Am 26. November 1938 wählte er die Flucht in den Tod. | ||
Paul Hirschfeld | Hewaldstraße 9 | 2006 | Abraham Paul Hirschfeld kam am 4. August 1893 in Stettin als Sohn des Kaufmanns Isidor Hirschfeld und seiner Frau Helene geborene Arndt zur Welt.[614] Er wurde Konfektionär und heiratete 1920 in Berlin Baschewa Zemach, die aus der Ukraine stammte und bei der Heirat nur russisch sprach. Sie zogen nach Stettin, wo ihre Töchter Inge (1922) und Helga (1929) zur Welt kamen. Ab November 1938 war Paul Hirschfeld im Vorstand der Jüdischen Gemeine Stettin und Vorstand der Abteilung Wohlfahrtswesen der Jüdischen Gemeinde. Sein Wirken war zwielichtig: einerseits ermöglichte er armen Mitgliedern der Gemeinde die Ausreise, andererseits arbeitete er eng mit der Gestapo zusammen und ließ sich seine Bemühungen teuer bezahlen. 1939 gelang es ihm, beiden Töchtern die Ausreise nach England zu ermöglichen; er begleitete sie nach Hamburg, wo sie sich auf der SS Manhattan nach Southampton einschifften.[615] Nachdem Paul Hirschfeld in Stettin seine Ämter verloren hatte, zog das Ehepaar nach Berlin und wohnte ab 1941 als Untermieter in der Hewaldstraße 9. Die beabsichtigte Ausreise nach Shanghai gelang nicht, Paul Hirschfeld musste Zwangsarbeit leisten für die Firma D.W.M. in Borsigwalde. Am 29. Januar 1942 wurde Paul Hirschfeld mit seiner Frau nach Auschwitz deportiert, wo er zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurde.[620] | ||
Sally Hirschfeld | Belziger Straße 37 | 26. März 2010 | Sally Hirschfeld kam am 3. März 1893 in Tolkemit/Elbing/Westpreußen als Sohn von Gormann Hirschfeld und seiner Frau Penny (?) Goldschmidt zur Welt.[621][622] 1919 heiratete er Helene Rosenbaum, die Ehe wurde 1926 geschieden.[621] 1939 lebte er in Berlin in der Neuen Königstraße 87 III (heute Otto-Braun-Straße), 1942 heiratete er Else Löwenstein und zog zu ihr und ihrer Schwester in die Belziger Straße 37. Von dort wurde er mit seiner Frau Else am 3. Februar 1943 nach Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[4][617] | ||
Saul Hochdorf | Münchener Straße 25 | 5. Mai 2004 | Saul Hochdorf kam am 29. Dezember 1879 in Rzeszow/Galizien als Sohn des Meilech Hochdorf und seiner Frau Tauba geborene Hochdorf zur Welt. Seine Geschwister waren Elia Leib (1875) und Leon (1877). Die Familie zog um die Jahrhundertwende nach Berlin, Saul Hochdorf wurde Wäschefabrikant, sein Konfektionsgeschäft war zunächst in der Wallnertheaterstraße, ab 1919 in der Münchener Straße 25. Er war mit Frieda geborene Kober verheiratet, die Söhne wurden geboren: Manfred und am 5. November 1920 Martin. Saul Hochdorf wurde 1936 erstmals verhaftet und im KZ Sachsenhausen interniert. Er kam wieder frei wurde aber Ende Oktober 1938 nach Polen abgeschoben. In Warschau starb er am 29. Dezember 1939.[623] Seine Frau Frieda, die Wäschenäherin war, starb im März 1938. Beide Söhne emigrierten: Manfred nach Palästina, wo er sich Elimelech Hochdorf nannte und Martin 1938 in die USA. Sowohl sein Sohn Manfred als auch sein Schwager Leo Kober widmeten ihm eine Gedenkseite bei Yad Vashem. | ||
Rosalie Hofmann | Stübbenstraße 1 | 24. Nov. 2018 | Rosalie Midas kam am 2. Februar 1847 in Zeulenroda als Tochter des Joseph Midas und seiner Frau Johanna geborene Hecht zur Welt.[624] Sie hatte einen Zwillingsbruder Adolph und die Schwestern Berta und Rosetta und die Brüder Hugo, Philipp, Bernhard, Daniel und Sieghard. Sie heiratete Friedrich Hofmann, zwei Töchter kamen in Altenkunstadt/Lichtenfels/Bayern auf die Welt: Ida 1874 und Anna 1875. Nach dem Tod ihres Mannes zog sie nach Berlin und wohnte in der Meraner Straße 8, wo ab 1930 auch ihre Tochter Anna Berger mit ihrem Mann Alfred wohnte. Ihre Tochter Ida war seit 1930 verwitwet und wohnte in der Nähe in der Hewaldstraße 8. 1939 musste Ida in die Stübbenstraße 1 ziehen, Rosalie Hofmann und Anna und Albert Berger folgten ihr. Alle vier wurden am 17. August 1942 von dort nach Theresienstadt deportiert.[65] Als erste starb am 16. September 1942 Rosalie Hofmann mit 95 Jahren. Ihre Tochter Ida Bär starb am 7. November 1942, am 9. November 1942 starb Anna Berger und Alfred Berger starb dort am 11. Januar 1943. | ||
Alice Holz | Motzstraße 60 | 3. Sep. 2013 | Alice Levy kam am 3. Mai 1885 in Breslau als zweite Tochter des Mathias Levy und seiner Frau Henriette Gitel zur Welt.[625] Ihre ältere Schwester war Erna, die am 24. Oktober 1882 geboren war, und sie hatte einen Bruder Herbert. Als ihre Mutter sehr früh starb, heiratete ihr Vater ein zweites Mal: Natalie Herzfeld. Ihre Halbschwester Sidonie kam am 4. November 1895 zur Welt. Der Vater besaß in Breslau eine Schuhgroßhandlung, die Familie lebte in guten wirtschaftlichen Verhältnissen. In erster Ehe heiratete Alice Levy den Kaufmann Rosenthal, der nach kurzer Zeit starb. 1910 heiratete sie den Arzt Dr. Siegfried Holz. Er war praktischer Arzt und Frauenarzt, seine gutgehende Praxis befand sich in der Reichenberger Straße 177, wo sich auch die Privatwohnung befand. Die Kinder wurden geboren: am 7. September 1911 Henriette Käthe und am 6. Januar 1916 die Zwillinge Pauline und Max Adolf. Ihr Mann starb 1917 an einer Blutvergiftung, 1926 starb ihr Sohn Max Adolf. Alice Holz musste aus wirtschaftlichen Gründen in eine Fünf-Zimmer-Wohnung in der Lindauer Straße 8 ziehen, im Oktober 1936 dann in eine Drei-Zimmer-Wohnung in der Motzstraße 60. Ein wohlhabender Onkel, Norbert Levy, hatte ihr eine Leibrente von monatlich 150,00 RM ausgesetzt, die auch nach seinem Tod weiter gezahlt werden musste.[626] Pauline heiratete 1942 den Gerichtsassessor Karl Landsberger und wohnte mit ihm in der Kantstraße 29. Alice Holz musste zu ihnen ziehen und ihre Möbel in der Motzstraße zurücklassen. Am 24. August 1943 wurde Alice Holz mit ihrer Tochter Pauline und ihrem Schwiegersohn Karl Landsberger mit dem 41. Transport nach Auschwitz deportiert. Todesdaten sind nicht bekannt. Ihre Tochter Henriette Käthe hatte 1939 Deutschland verlassen und in England den ebenfalls emigrierten Erich Hirsch (später Eric James Higgins) geheiratet. Auch ihre Halbschwester Sidonie verheiratete Littmann konnte entkommen. | ||
Hedda Dorothea Hopsdal | Geisbergstraße 34 | 13. Juli 2019 | Hedda Dorothea Gerson kam am 19. Oktober 1893 in Berlin als Tochter das Rechtsanwalts und Notars Dr. Arthur Gerson und seiner Frau Luzia geborene Ledermann zur Welt.[627] Die Familie gehörte der evangelischen Kirche an. 1914 heiratete Hedda den Privatdozenten und Dr. der Rechte Karl John Walter Kaskel.[628] Die Familie wohnte in Grunewald in der Bismarckallee 7. Die Tochter Lotte Irene Lucie wurde am 26. November 1917 geboren. Heddas Mann Walter wurde 1920 planmäßiger außerordentlicher Professor für Arbeitsrecht an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin, er gehörte zu den Gründern der Neuen Zeitschrift für Arbeitsrecht. 1928 starb Walter Kaskel mit 46 Jahren. Hedda Kaskel zog mit ihrer Tochter in die Geisbergstraße 34 und heiratete im Frühjahr 1939 den Norweger Conrad Hopsdal. Ihre Tochter Lotte konnte nach Schweden emigrieren, Hedda selbst hatte eine Ausreisegenehmigung nach Norwegen erhalten, so dass die Volkszählung 1939 sie als bereits Ausgereiste erfasste (Ausreise 1. Februar 1939). Tatsächlich reiste sie infolge einer Erkrankung nicht aus. Sie unternahm noch einen Fluchtversuch zu ihrer Tochter nach Schweden, wurde jedoch in Warnemünde verhaftet und am 26. November 1943 in das KZ Ravensbrück deportiert, wo sie im Oktober 1944 ermordet wurde.[629] Ihre Tochter Lotte heiratete einen Schweden, kehrte 1948 nach Deutschland zurück, wanderte dann auf Dauer in die USA aus, wo sie 2004 verstarb. | ||
James Horwitz | Apostel-Paulus-Straße 20 | 29. Nov. 2005 | James Horwitz kam am 10. November 1895 in Hamburg als Sohn des Fleischermeisters Heimann Horwitz und seiner Frau Johanna geborene Tannenberg auf die Welt.[630] Er heiratete Hertha Johanna Cohn und wurde auch Fleischermeister.[631] Er hatte in Berlin-Schöneberg, Martin-Luther-Straße 21 eine eigene Fleischerei, ab 1933 unter der Anschrift Apostel-Paulus-Straße 20. Als er 1938 sein Geschäft schließen musste, versuchte er seinen Lebensunterhalt als Vertreter zu verdienen. 1938 starb seine Mutter, sein Vater emigrierte mit weiteren Familienangehörigen nach Holland. James und Hertha Johanna Horwitz emigrierten ebenfalls dorthin, sie wohnten in Schiedam, einem Vorort von Rotterdam. James Horwitz wurde nach dem Einmarsch der Wehrmacht von der Gestapo verhaftet und über das Sammellager Westerbork am 4. September 1944 nach Theresienstadt deportiert. Von dort wurde er am 29. September 1944 nach Auschwitz gebracht. Wann er nach Mauthausen überstellt wurde, lässt sich nicht belegen. Sein Tod soll dort am 6. April 1945 eingetreten sein. Sein Neffe gab auf der "Page of Testimony" bei Yad Vashem an, er sei auf einem Marsch von Auschwitz in der Nähe von Berlin erschossen worden. Über das Schicksal seiner Frau konnte nichts ermittelt werden. Sein Vater wurde ebenfalls in den Niederlanden verhaftet, vom 9. April 1943 bis 18. Januar 1944 in Westerbork gefangen gehalten und am 18. Januar 1944 nach Theresienstadt deportiert, wo er am 25. Dezember 1944 starb. Für ihn wurde ein Stolperstein in Hamburg verlegt. | ||
Karl Italiener | Hohenstaufenstraße 36 | 21. Apr. 2016 | Karl Italiener kam am 19. April 1889 in Berlin als Sohn von Ludwig Italiener und seiner Frau Anna geborene Rothstein auf die Welt.[632] Seine Geschwister waren Ernst (1894) und Käthe (1896). Karl Italiener war musikalisch und naturwissenschaftlich begabt, erlangte aber keinen Schulabschluss, möglicherweise wegen antisemitischer Vorfälle. Erste Berufserfahrungen machte er im Rheinland, in England und den USA. Nach Beginn des Ersten Weltkriegs fuhr er auf einem Schiff von den USA nach Europa, in Frankreich wurde er mit anderen Zivilisten auf der Insel L’Ile Longue nahe Brest bis 1919 interniert. Während dieser Zeit übersetzte er wirtschaftswissenschaftliche Fachliteratur und gründete eine Freimaurerloge „In Ketten zum Licht“.[633] 1923 heiratete er Wilhelmine Lublin und wohnte mit ihr in der Hohenstaufenstraße 36; die Ehe blieb kinderlos. Zunächst arbeitete er für die Berliner Firma Orenstein und Koppel, dann machte er sich als Wirtschaftsberater selbstständig.[634] 1938 emigrierte er in die Niederlande, besuchte von dort aus England, kehrte aber wieder in die Niederlande zurück. Für die erneute Einreise nach England erhielt er kein Visum mehr. Am 1. Februar 1942 machte er sein Testament. Nach dem Einmarsch der Deutschen in den Niederlanden wurde er verhaftet, über das Sammellager Schoorl am 25. November 1941 nach Mauthausen gebracht, wo er am 7. Oktober 1942 ermordet wurde. Seine Schwester Käthe widmete ihm eine Page of Testimony bei Yad Vashem.[635] Seine Frau Wilhelmine befand sich seit August 1941 in der Heilanstalt Bendorf-Sayn, am 22. März 1942 wurde sie in das Getto Izbica deportiert, wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurde. | ||
Wilhelmine Italiener | Hohenstaufenstraße 36 | 21. Apr. 2016 | Wilhelmine Lublin kam am 21. Februar 1901 in Berlin als Tochter von Hugo Lublin und seiner Frau Gittel geborene Fischer zur Welt.[636] 1923 heiratete sie Karl Italiener und lebte mit ihm in Schöneberg, Hohenstaufenstraße 36; die Ehe blieb kinderlos. Zunächst arbeitete ihr Mann für die Firma Orenstein und Koppel, später machte er sich als Wirtschaftsberater selbstständig. 1938 emigrierte ihr Mann nach Holland. Ab dem 30. August 1941 befand sich Wilhelmine Italiener in der Heilanstalt Bendorf-Sayn, die Diagnose lautete: unklare Psychose bzw. Zwangsneurose. Seit dem 24. Dezember 1941 hatte sie einen Pfleger, den Rechtsanwalt Edgar Hoffmann in Berlin, der sich um ihre Vermögensangelegenheiten kümmerte. Am 19. März 1942 gab sie die Vermögenserklärung ab, am 22. März 1942 wurde sie ins Getto Izbica deportiert, wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurde.[637] | ||
Clara Jacob | Baumeisterstraße 1 | 21. März 2011 | Clara Arnholz wurde am 11. Mai 1861 in Bernstein, Westpommern in eine jüdische Familie geboren.[638] Sie heiratete den Kaufmann Hermann Jacob und lebte mit ihm in Berlin. 1884 wurde der Sohn Erich geboren, der im Ersten Weltkrieg fiel und auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee auf dem Ehrenfeld der Kriegsgefallenen begraben wurde. Der zweite Sohn hieß Kurt. 1920 starb Hermann Jacob, er wurde ebenfalls in Weißensee beigesetzt. Nach 1932 lebte Clara Jacob mit ihrem Sohn Kurt in der Baumeisterstraße 1. 1939 musste sie ausziehen und als Untermieterin zu Charlotte Philipsohn in die Sieglindestraße 1 ziehen. Am 3. Oktober 1942 wurde Clara Jacob mit dem 3. Großen Alterstransport nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 28. Oktober 1942 starb. | ||
Zerline Jacob | Münchener Straße 6 | 6. Mai 2013 | Zerline Moses kam am 5. August 1864 in Groß Lubs/Filehne/Posen in einer jüdischen Familie zur Welt. Sie heiratete den Kaufmann Leo Jacob, der am 15. April 1874 geboren war. Ihr Mann war Generalvertreter der Zigarrenfabrik Heinrich Schlichting & Co. in Hamburg und hatte ein monatliches Einkommen von 3000,00 RM, das für diese Zeit außerordentlich hoch war. Die Ehe blieb kinderlos, so dass das Ehepaar 1922 den am 10. Juni 1917 geborenen Siegfried Leopold adoptierte. Als dieser 1933 das Werner-Siemens-Realgymnasium verlassen musste, versuchte er eine Ausbildung im Metallbereich zu erhalten und als das auch nicht gelang, wanderte er 1935 über Italien nach Palästina aus. 1936 starb Leo Jacob im Jüdischen Krankenhaus. Von 1936 bis 1942 wohnte Zerline Jacob in der Münchener Straße 6, von dort wurde sie am 14. September 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 28. April 1943 ermordet wurde. Ihr Sohn hatte in Israel geheiratet und zwei Kinder bekommen.[639] | ||
Regina Jacobi | Motzstraße 30 | Dez. 2007 | Regina Abend kam am 26. September 1885 in Riga in einer jüdischen Familie zur Welt. Sie heiratete 1921 den am 9. Februar 1881 in Strasburg geborenen Kaufmann Leo Jacobi und lebte mit ihm in Berlin.[640] 1938 wohnten sie in der Motzstraße 30. Ihr Mann Leo starb am 17. Oktober 1940 an einem Herzschlag.[641] Regina Jacobi wurde am 3. März 1943 mit dem 33. Transport aus der Wohnung Motzstraße 30 in das KZ Auschwitz deportiert.[642] Da war sie 58 Jahre alt und wurde vermutlich sofort ermordet.[643] Ihr Neffe Arthur Jacobi hat im Jahr 1978 auf Yad Vashem eine „Page of Testimony“ für seine Tante Regina Jacobi angelegt.[644] | ||
Felix Jacobsohn | Welserstraße 23 | 25. Aug. 2014 | Felix Jacobsohn kam am 11. Oktober 1882 in Baddeckenstedt bei Hannover in einer jüdischen Familie zur Welt.[645] Er hatte noch vier Geschwister. 1922 heiratete Felix Jacobsohn die nichtjüdische Anna Fröse, die Ehe blieb kinderlos. Das Paar führte die Pension „Luise“, zuerst in der Kalckreuthstraße 11, später in der Neuen Bayreuther Straße 17 (heute Welserstraße 23). Auf Druck der Nazis trennte sich das Paar offiziell, Felix Jacobsohn wohnte in einem möblierten Zimmer in der Grolmannstraße 34/35, arbeitete aber weiter in der Pension mit wie bisher. Am 28. Oktober 1941 wurde er ins Ghetto von Litzmannstadt deportiert, im Ghetto lebte er unter der Anschrift Hohenstein.[646] Am 18. März 1942 wurde er ermordet.
Ein zweiter Stolperstein liegt in der Grolmannstraße 34/35.[647] |
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Edwin Jacoby | Hohenstaufenstraße 50 | 10. Mai 2016 | Edwin Jacoby kam am 25. Februar 1880 in Bochum als Sohn des Moritz Jacoby und seiner Frau Helene geborene Herz zur Welt. Er hatte einen Bruder Herbert und die am 24. Juni 1889 geborene Schwester Else.[122] Er zog nach Berlin und heiratete am 8. Februar 1913 die verwitwete Käthe Meyerhof geborene Levy, die den am 11. Oktober 1907 geborenen Hans Bruno Meyerhof mit in die Ehe brachte. Die Familie wohnte in der Hohenstaufenstraße 50 III in einer 7-Zimmer-Wohnung, hier gründete Edwin Jacoby 1914 eine Agentur. Er diente im Ersten Weltkrieg als Unteroffizier in einem Infanterieregiment und wurde 1916 schwer verwundet.[122] Einige Jahre lang wurde er im Adressbuch als Kaufmann bezeichnet, später als Bankbeamter. 1936 war er schon nicht mehr Bankbeamter, sondern wieder Kaufmann, 1939 Handelsvertreter. Edwin und Käthe Jacoby mussten aus ihrer Wohnung ausziehen und in die Güntzelstraße 60 zu einer Verwandten ziehen, dort bewohnten sie zwei Leerzimmer. Einen Teil der Einrichtung der 7-Zimmer-Wohnung konnten sie mitnehmen, der Rest wurde weit unter Wert verschleudert.[648] Aus der Güntzelstraße 60 wurden sie am 28. März 1942 nach Piaski ins Ghetto deportiert.[649] Sein Todesdatum ist unbekannt. Sein Bruder Herbert war bereits 1935 nach Tanger ausgewandert mit seiner Frau Johanna geborene Münzesheimer, seine Schwester Else Hollander geborene Jacoby war mit einem ca. 1917 geborenen Kind in die USA emigriert.[650] | ||
Käte Jacoby | Hohenstaufenstraße 50 | 10. Mai 2016 | Käte Levy kam am 13. März 1886 in Swinemünde/Usedom-Wollin/Pommern als Tochter des Karl Levy und seiner Frau Mathilda geborene Markwald zur Welt.[651] Zunächst heiratete sie in Berlin Ferdinand Meyerhof, ihr Sohn Hans Bruno wurde am 10. Oktober 1907 in Langenschwalbach / Hessen-Nassau geboren. Ferdinand Meyerhof war mit seiner Mutter und einem Partner Eigentümer einer Tuchfabrikation mit Sitz am Hausvogteiplatz 12. Käte und Ferdinand Meyerhof wohnten privat in der Hohenstaufenstraße 52 in einer 5-Zimmer-Wohnung. Ihr Mann Ferdinand starb 1911, in zweiter Ehe heiratete Käte dann am 8. Februar 1913 den Bankier Edwin Jacoby, mit dem sie in der Hohenstaufenstraße 50 III in einer 7-Zimmer-Wohnung lebte. Ihr Mann kämpfte im Ersten Weltkrieg als Unteroffizier und wurde 1916 schwer verwundet.[122] Nach dem Krieg war er Bankbeamter. Diese Stellung verlor er vermutlich Mitte der 1930er Jahre, danach firmierte er als Kaufmann bzw. Handelsvertreter (1939). Käte Jacoby war nie erwerbstätig, ihre beiden Ehemänner waren wirtschaftlich so gut gestellt, dass dies nicht erforderlich war. 1936 zog das Ehepaar innerhalb des Hauses aus der 7-Zimmer-Wohnung in eine 5-Zimmer-Wohnung um. Diese Wohnung mussten sie aber verlassen und in die Güntzelstraße 60 zu einer Verwandten ziehen, dort bewohnten sie zwei Leerzimmer. Einen Teil der Einrichtung der 7-Zimmer-Wohnung konnten sie mitnehmen, der Rest wurde weit unter Wert verschleudert.[652] Aus der Güntzelstraße 60 wurden sie am 28. März 1942 nach Piaski ins Ghetto deportiert.[653] Ihr Todesdatum ist nicht bekannt. Ihr Sohn Hans Bruno konnte in die USA emigrieren. | ||
Helene Jacoby | Motzstraße 47 | 28. März 2013 | Helene Raphaelsohn kam am 27. Juni 1889 in Allenstein als Tochter von Louis Raphaelsohn und seiner Frau Ida geborene Jacobson auf die Welt.[654] Sie hatte einen Bruder und zwei Schwestern. Sie heiratete den Apotheker Walter Jacoby und zog mit ihm nach Berlin. Ihr Mann betrieb die Adalbert-Apotheke in Kreuzberg. Die Tochter Ursula wurde geboren. Sie konnte Ende der 1930er Jahre nach England entkommen und überlebte dort den Krieg. Ihre Schwester Gertrud Falk zog zu ihr. 1942 starb Walter Jacoby an einem Herzinfarkt. Seine Apotheke hatte er bereits 1936 aufgeben müssen. Die Schwestern zogen in die Meraner Straße 2. Beide mussten Zwangsarbeit bei der Elektro- und Glimmerwarenfabrik Scherb & Schwer in Weißensee leisten, die Kondensatoren für die Elektroindustrie herstellte. Im Januar 1943 wurde den Schwestern die Wohnung gekündigt und sie mussten in die Motzstraße 47 umziehen. Noch im Januar 1943 mussten sie in der Sammelstelle Große Hamburger Straße die Vermögenserklärung ausfüllen. Am 29. Januar 1943 wurden sie zusammen in das KZ Auschwitz deportiert, Helene Jacoby wurde nicht sofort in die Gaskammer geschickt, sie starb im März 1943.[655] | ||
Josefine Jacoby | Heylstraße 31 | 20. Dez. 2014 | Josefine Gerson kam am 3. August 1897 in Rogasen als Tochter des Gutsbesitzers Moritz Gerson und ihrer Mutter Dorothee Doris geborene Cohn zur Welt.[656] Sie heiratete den Kaufmann Siegfried Jacoby(i) und wohnte mit ihm ab 1927 in Berlin-Schöneberg in der Heylstraße 31. Ihre Kinder Ingeborg (30. März 1925) und Ralph Jürgen (5. Juni 1926) waren bereits in Berlin geboren. Ihr Mann Siegfried starb vor der Volkszählung im Jahr 1939, damals lebte ihre Mutter Doris Gerson bei ihnen in der Heylstraße. Josefine Jacoby musste noch 1939 in die Jenaer Straße 22 ziehen, aus der Schwäbischen Straße 7 schließlich wurde sie mit ihrem Sohn Ralph Jürgen am 29. Januar 1943 nach Auschwitz deportiert, ihr Todesdatum ist unbekannt, ihr Sohn wurde am 16. Februar 1943 ermordet.[657] Über das Schicksal ihrer Tochter Ingeborg konnte nichts ermittelt werden. | ||
Ralph Jürgen Jacoby | Heylstraße 31 | 20. Dez. 2014 | Ralph Jürgen Jacoby kam am 5. Juni 1926 in Berlin als Sohn des Kaufmanns Siegfried Jacoby(i) und seiner Frau Josefine geborene Gerson zur Welt.[658] Seine Schwester Ingeborg war am 30. März 1925 geboren. Die Familie lebte seit 1927 in Schöneberg in der Heylstraße 31. Sein Vater starb vor 1939, seine Großmutter Doris Gerson zog zu ihnen.[659] 1939 musste die Familie in die Jenaer Straße 22 ziehen, aus der Schwäbischen Straße 7 wurden schließlich Ralph Jürgen und seine Mutter Josefine am 29. Januar 1943 nach Auschwitz deportiert. Das Bundesarchiv gibt als Todesdatum für Ralph Jürgen den 16. Februar 1943 an.[660] Er wurde nur 16 Jahre alt. | ||
Zalka Jacoby | Freisinger Straße 8 | 29. Nov. 2004 | Zalka Chaim kam am 27. Dezember 1880 in Wittenberg/Westpreußen (heute Debowa Laka/Polen) zur Welt.[661] Sie heiratete den Schuhhändler Max Jacoby und lebte mit ihm in Osterode (heute Ostroda), ihr Mann führte dort am Neuen Markt ein Schuhgeschäft. Die Kinder wurden geboren: Julius (1906), Eva (1908), Gerd (1910) und Hans (1916). 1936 verkaufte Max Jacoby das Geschäft; von dem Erlös konnte er und seine Familie gut leben. Zalka und Max Jacoby zogen nach Berlin in die Freisinger Straße 8 in eine Zweizimmerwohnung im Gartenhaus parterre. Ihre Kinder konnten alle emigrieren. Zu Max und Zalka Jacoby zog ihre Schwester, die lungenkranke Gertrud Lehmann mit ihrer kleinen Tochter Eva Charlotte Lehmann. Max Jacoby starb 1940, Gertrud Lehmann 1942. Zalka Jacoby und ihre Nichte Eva Charlotte Lehmann wurden zusammen am 14. Dezember 1942 nach Auschwitz deportiert und dort vermutlich sofort ermordet.[662] | ||
Alexander Jaffe | Hauptstraße 110 | 21. März 2014 | Alexander (Sascha) Jaffe kam am 4. Oktober 1931 als Sohn des russischen Staatsangehörigen Boris Jaffe und dessen Frau Ida geborene Poschumenski in Berlin auf die Welt, seine Schwester Tamara folgte am 22. Oktober 1932 und sein Bruder Jakob (Jascha) am 4. Dezember 1934. Die Familie wohnte in der Hauptstraße 110. Der Vater Boris Jaffe war Filmreisender und verlor, als die Firma Warner Brothers Deutschland verließ, den Großteil seiner Einkünfte, die Familie lebte in ärmlichen Verhältnissen. 1938 erhielt sein Vater Boris Jaffe, als russischer Staatsangehöriger, die Aufforderung auszureisen. Es gelang ihm, ein Visum für die USA zu erhalten und er konnte über Dänemark mit einem Frachtschiff in die USA fahren. Seine Frau und die Kinder sollten nachkommen, wegen des Beginns des Zweiten Weltkrieges gelang dies nicht. Am 22. Juni 1941 holte die SS die Familie aus der Wohnung und brachte sie über eine Polizeistation nach Groß-Ziethen, von dort am 2. Juli 1941 mit einem Zug nach Prag, dann an die bulgarische Grenze, und als es dort nicht weiterging, nach Serbien und an die bulgarisch-türkische Grenze. Von dort fuhr ein Transportzug mit mehr als 1000 Menschen Richtung Moskau. In der Ukraine im kleinen Dorf Berlotserkovka musste Ida Jaffe mit ihren Kindern in elenden Verhältnissen vegetieren, wegen Erfrierungen wurden Alexander und seiner Mutter beide Füße amputiert, Ida starb kurz nach der Amputation, Alexander im Jahr 1944 an Lungenentzündung, desgleichen der jüngste Sohn Jakob. Tamara wurden auch einige Zehen amputiert, sie überstand eine Typhusseuche, konnte aber dank der Hilfe einer Frau überleben. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs konnte sie zu ihrem Vater in die USA ausreisen.[663] | ||
Ida Jaffe | Hauptstraße 110 | 21. März 2014 | Ida Poschumenski kam am 3. März 1909 in Wilna/Litauen als einzige Tochter von vier Kindern des Elektrikers Hirsch Poschumenski und seiner Frau Sofia zur Welt. Sie wurde Verkäuferin und zog mit ihrer Familie Anfang der 1920er Jahre nach Stolp. Dort lernte sie Boris Jaffe kennen, einen russischen Juden, der zum Christentum konvertiert war. Sie heirateten im Juni 1931 in Berlin, die Kinder wurden geboren: Alexander (1931), Tamara (1932) und Jacob (1934). Boris Jaffe arbeitete als Filmreisender für Warner Brothers und verdiente gut, die Familie wohnte in einer 3-Zimmer-Wohnung in der Hauptstraße 110. Als Warner Brothers 1933 Deutschland verließ, verringerte sich das Einkommen der Familie drastisch. 1938 erhielt Boris Jaffe, als russischer Staatsangehöriger, die Aufforderung auszureisen. Es gelang ihm, ein Visum für die USA zu erhalten und er konnte über Dänemark mit einem Frachtschiff in die USA fahren. Seine Frau und die Kinder sollten nachkommen, wegen des Beginns des Zweiten Weltkrieges gelang dies nicht. 1940 sollte Ida Jaffe die Wohnung räumen, am 22. Juni 1941 holte die SS die Familie aus der Wohnung und brachte sie über eine Polizeistation nach Groß-Ziethen, von dort am 2. Juli 1941 mit einem Zug nach Prag, dann an die bulgarische Grenze, und als es dort nicht weiterging, nach Serbien und an die bulgarisch-türkische Grenze. Von dort fuhr ein Transportzug mit mehr als 1000 Menschen Richtung Moskau. In der Ukraine im kleinen Dorf Berlotserkovka musste Ida Jaffe mit ihren Kindern in elenden Verhältnissen vegetieren, wegen Erfrierungen wurden Ida und ihrem Sohn Alexander beide Füße amputiert, Ida starb kurz nach der Amputation, Alexander im Jahr 1944, desgleichen der jüngste Sohn Jakob. Tamara wurden auch einige Zehen amputiert, sie überstand eine Typhusseuche, konnte aber dank der Hilfe einer Frau überleben. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs konnte sie zu ihrem Vater in die USA ausreisen[663] | ||
Jakob ‘Jascha’Jaffe | Hauptstraße 110 | 21. März 2014 | Jakob (Jascha) Jaffe kam am 4. Dezember 1934 als jüngster Sohn des russischen Staatsangehörigen Boris Jaffe und dessen Frau Ida geborene Poschumenski in Berlin auf die Welt, seine Schwester Tamara war am 22. Oktober 1932 und sein Bruder Jakob (Jascha) am 4. Dezember 1934 geboren. Die Familie wohnte in der Hauptstraße 110. Der Vater Boris Jaffe war Filmreisender und verlor, als die Firma Warner Brothers Deutschland verließ, den Großteil seiner Einkünfte, die Familie lebte in ärmlichen Verhältnissen. 1938 erhielt sein Vater Boris Jaffe, als russischer Staatsangehöriger, die Aufforderung auszureisen. Es gelang ihm, ein Visum für die USA zu erhalten und er konnte über Dänemark mit einem Frachtschiff in die USA fahren. Seine Frau und die Kinder sollten nachkommen, wegen des Beginns des Zweiten Weltkrieges gelang dies nicht. Am 22. Juni 1941 holte die SS die Familie aus der Wohnung und brachte sie über eine Polizeistation nach Groß-Ziethen, von dort am 2. Juli 1941 mit einem Zug nach Prag, dann an die bulgarische Grenze, und als es dort nicht weiterging, nach Serbien und an die bulgarisch-türkische Grenze. Von dort fuhr ein Transportzug mit mehr als 1000 Menschen Richtung Moskau. In der Ukraine im kleinen Dorf Berlotserkovka musste Ida Jaffe mit ihren Kindern in elenden Verhältnissen vegetieren, wegen Erfrierungen wurden Alexander und seiner Mutter beide Füße amputiert, Ida starb kurz nach der Amputation, Alexander im Jahr 1944 an Lungenentzündung, Jakob starb im Jahr 1944 weil er sich ganz alleine überlassen war. Tamara wurden auch einige Zehen amputiert, sie überstand eine Typhusseuche, konnte aber dank der Hilfe einer Frau als einzige der Familie überleben. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gelang es ihr, zu ihrem Vater in die USA auszureisen.[663] | ||
Tamara Jaffe | Hauptstraße 110 | 21. März 2014 | Tamara Jaffe kam am 22. Oktober 1932 als Tochter des russischen Staatsangehörigen Boris Jaffe und dessen Frau Ida geborene Poschumenski in Berlin auf die Welt, ihr Bruder Alexander war am 4. Oktober 1931 geboren, es folgte der jüngste Sohn Jakob am 4. Dezember 1934. Die Familie wohnte in der Hauptstraße 110. Der Vater Boris Jaffe war Filmreisender und verlor, als die Firma Warner Brothers Deutschland verließ, den Großteil seiner Einkünfte, die Familie lebte in ärmlichen Verhältnissen. 1938 erhielt ihr Vater Boris Jaffe, als russischer Staatsangehöriger, die Aufforderung auszureisen. Es gelang ihm, ein Visum für die USA zu erhalten und er konnte über Dänemark mit einem Frachtschiff in die USA fahren. Seine Frau und die Kinder sollten nachkommen, wegen des Beginns des Zweiten Weltkrieges gelang dies nicht. Am 22. Juni 1941 holte die SS die Familie aus der Wohnung und brachte sie über eine Polizeistation nach Groß-Ziethen, von dort am 2. Juli 1941 mit einem Zug nach Prag, dann an die bulgarische Grenze, und als es dort nicht weiterging, nach Serbien und an die bulgarisch-türkische Grenze. Von dort fuhr ein Transportzug mit mehr als 1000 Menschen Richtung Moskau. In der Ukraine im kleinen Dorf Berlotserkovka musste Ida Jaffe mit ihren Kindern in elenden Verhältnissen vegetieren, wegen Erfrierungen wurden Alexander und seiner Mutter beide Füße amputiert, Ida starb kurz nach der Amputation, Alexander im Jahr 1944 an Lungenentzündung, desgleichen der jüngste Sohn Jakob. Tamara wurden auch einige Zehen amputiert, sie überstand eine Typhusseuche, konnte aber dank der Hilfe einer Frau überleben. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs konnte sie zu ihrem Vater in die USA ausreisen.[663] | ||
Martin Jakubowski | Beckerstraße 5 | 10. Mai 2016 | Martin Jakubowski kam am 25. April 1890 in Bromberg/Posen als Sohn des Apothekenbesitzers Ewald Jakubowski und seiner Frau Doris geborene Grünfeld zur Welt.[664] Er wurde Landwirt, heiratete Helene Liebert und war evangelischer Religion. Ob aus der Ehe Kinder hervorgingen, konnte nicht ermittelt werden. 1939 lebte er mit seiner Frau in der Beckerstraße 5 in Schöneberg.[34] In der Folgezeit starb seine Frau, er wohnte dann bei seiner Schwägerin, der verwitweten I. Liebert ebenfalls in der Beckerstraße 5. Er leistete Zwangsarbeit bei der Firma Riedel-de Haen in Britz.[665] Über die Sammelstelle Große Hamburger Straße wurde Martin Jakubowski am 29. Oktober 1943 nach Auschwitz deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[666] | ||
Martha Jentsch | Ebersstraße 72 | 10. Sep. 2013 | Martha Jentsch wurde am 10. Dezember 1880 in Wriezen an der Oder geboren. Sie wohnte in der Ebersstraße 72 in Berlin-Schöneberg. Im Jahr 1907 heiratete sie einen Ingenieur, vorher hatte sie im Laden der Eltern gearbeitet. Sie war Hausfrau und bekam 1912 einen Sohn. Ihre Schwester versorgte sie mit. Seit dem Herbst 1941 litt sie an einer Depression, wegen der sie mehrmals im Berliner Krankenhaus Westend und in einem Privatkrankenhaus in Bernau in Behandlung war. Ende März 1942 wurde sie auf Anweisung eines Schöneberger Arztes in die Heilanstalten Wittenau eingewiesen. Die von einem Arzt bei ihrer Aufnahme niedergeschriebene Lebensgeschichte lässt vermuten, dass Martha Jentsch stark an den Auswirkungen des Krieges litt. Ihre Depressionen seien nach einem vergeblichen Versuch, Kleider zu kaufen, aufgetreten. Mit ihrer Einweisung nach Wittenau war sie offenbar nicht einverstanden. Sie hatte aber starke Schuldgefühle gegenüber anderen Frauen, die „ihren Mann stehen“. Zur Behandlung ihrer Depression wurde bei Martha Jentsch eine Opiumkur durchgeführt, die aber nicht wirksam war. Mitte des Jahres 1943 wurde sie in der Patientenakte als gesund beschrieben, weshalb sie am 13. Juli 1943 als gebessert nach Oebisfelde zu ihrem Sohn entlassen wurde. Damit war Martha Jentsch aber nicht einverstanden und es kam zu Unstimmigkeiten zwischen ihr und ihrem Sohn. Dieser brachte sie im November 1943 wieder nach Wittenau, worüber Martha Jentsch „sehr empört“ war. Sie vermutete, dass ihr Ehemann sie mit einer jüngeren Frau betrüge und sich ihrer entledigen wolle. Laut Diagnose des Aufnahmearztes zeigte sie keinerlei Krankheitssymptome, trotzdem wurde sie am 6. April 1944 nach Meseritz-Obrawalde verlegt. Nur fünf Tage später soll sie an einer Lungenentzündung erkrankt sein, an der sie am 17. Mai 1944 verstorben sein soll. Es steht zu vermuten, dass Martha Jentsch Opfer der in Meseritz-Obrawalde verübten Morde durch die Gabe von Überdosen von Medikamenten wurde.[667] | ||
Emma Joachimczyk | Willmanndamm 6 | 10. Nov. 2009 | Emma Strauß kam am 15. Juni 1881 in Bayreuth als Tochter des Sigmund Strauß und seiner Frau Clementine zur Welt.[668] Sie heiratete 1918 den praktischen Arzt Hermann Joachimczyk, der zwei minderjährige Kinder mit in die Ehe brachte. Die Familie lebte in Liegnitz/Schlesien. 1936 wurde ihrem Mann die Kassenzulassung entzogen. Daraufhin gab dieser die Praxis auf, das Paar zog nach Berlin in den Willmanndamm, wo sie eine Zweizimmerwohnung bezogen. Der Tochter gelang 1939 die Ausreise nach Neuseeland. Emma und Hermann Joachimczyk wurden am 8. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo Hermann Joachimczyk am 10. September 1942 starb, Emma musste das Leiden bis zum 7. Mai 1944 erdulden. | ||
Hermann Joachimczyk | Willmanndamm 6 | 10. Nov. 2009 | Hermann Joachimczyk kam am 9. Mai 1868 in Ostrowo in einer jüdischen Familie zur Welt.[669] Er studierte Medizin in Leipzig und arbeitete in Liegnitz/Schlesien als praktischer Arzt. Er war dreimal verheiratet, zuletzt mit Emma geboren Strauß. Hermann Joachimczyk brachte aus seinen ersten Ehen zwei minderjährige Kinder in die dritte Ehe. 1936 wurde ihm die Kassenzulassung entzogen, daraufhin gab er die Praxis auf und zog mit seiner Frau nach Berlin. Hier wohnten sie in einer Zweizimmerwohnung am Willmanndamm 6. Seine Tochter konnte 1939 nach Neuseeland emigrieren, Hermann Joachimczyk wurde mit seiner Frau Emma am 8. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo Hermann Joachimczyk am 10. September 1942 ermordet wurde. Die offizielle Todesursache war „Altersschwäche, acuter Darmkatarrh“.[670] | ||
Fritz Joelsohn | Else-Lasker-Schüler-Straße 15 | 14. Aug. 2013 | Fritz Joachim Joelsohn kam am 4. Juli 1888 in Berlin als Sohn von Julius Joelsohn und seiner Frau Betty geborene Seligsohn zur Welt.[671] Er hatte eine Schwester Alice, die am 29. September 1873 geboren war. Fritz Joelsohn studierte nach dem Abitur Medizin und ließ sich in Berlin als praktischer Arzt nieder, ab 1919 in der Motzstraße 86. Er heiratete Antoinette (Toni) Wolff, ihr Sohn Walter Klaus Julius kam am 7. August 1922 in Berlin zur Welt, seine Schwester Ursula Brigitte folgte am 17. April 1924. Fritz Joelsohn war Mitglied in der Odd Fellow Loge, einem international tätigen, humanitären und philanthropischen weltlichen Orden. Die Familie lebte 1924 in der Motzstraße 88, dann in der Nr. 86 (heute Else-Lasker-Schüler-Straße 15). Seine Schwester Alice hatte den Kaufmann Benno Braun geheiratet und lebte ab 1935 in der Nachbarschaft (heute Else-Lasker-Schüler-Straße 11). Im Haushalt von Fritz Joelsohn lebte auch seine verwitwete Schwiegermutter Adelheid Wolff. 1933 musste Fritz Joelsohn seine Kassenpraxis schließen, 1938 wurde ihm die Approbation entzogen. 1939 trennte sich Fritz Joelsohn von seiner Frau Toni und zog zu Elly Marie Blumenfeld geborene Oppenheim in die Rathenower Straße 8. Die Scheidung wurde 1942 ausgesprochen, Fritz Joelsohn heiratete daraufhin Elly Marie. Er hatte sich verpflichtet, für den Unterhalt seiner geschiedenen Frau und der beiden Kinder aufzukommen und die Miete für die 5,5-Zimmer-Wohnung zu zahlen. Er musste noch als Hilfsarbeiter für Siemens & Halske Zwangsarbeit verrichten. Seine Frau Toni und die Tochter Ursula leisteten Zwangsarbeit bei der Firma Dr. Georg Seibt A.G., Feurigstraße 54, sein Sohn leistete ebenfalls Zwangsarbeit in einer metallverarbeitenden Fabrik. Zuerst wurde seine Schwiegermutter Adelheid Wolff am 24. September 1942 nach Theresienstadt deportiert, sodann seine Frau Toni und die Tochter Ursula am 1. März 1943 nach Auschwitz und schließlich wurde Fritz Joelsohn am 19. April 1943 mit seiner zweiten Frau aus der Rathenower Straße 8 nach Auschwitz deportiert, wo er am 31. Juli 1943 ermordet wurde.[672] Seine Frau Elly Joelsohn überlebte, seinem Sohn Walter gelang Ende 1943 die Flucht in die Schweiz. | ||
Toni Joelsohn | Else-Lasker-Schüler-Straße 15 | 14. Aug. 2013 | Antoinette (Toni) Wolff kam am 12. Juli 1892 in Breslau als Tochter des Rechtsanwalts und Notars Dr. Bruno Wolff und seiner Frau Adelheid geborene Wiesenthal auf die Welt.[673] Sie heiratete den praktischen Arzt Dr. Fritz Joachim Joelsohn. Am 7. August 1922 kam der Sohn Walter Klaus Julius zur Welt, es folgte am 17. April 1924 die Tochter Ursula Brigitte. Die Familie lebte 1924 in Berlin in der Motzstraße 88, dann in der Nr. 86 (heute Else-Lasker-Schüler-Straße 15). Damals lebte ihre verwitwete Mutter Adelheid Wolff bei ihnen. Ihr Mann Fritz Joelsohn trennte sich 1939 von ihr und zog zu seiner zukünftigen Frau Elly Marie Blumenfeld geborene Oppenheim in die Rathenower Straße 8. Die Scheidung erfolgte 1942, ihr Mann hatte sich verpflichtet, für sie und die beiden Kinder Unterhalt zu zahlen sowie die Miete für die 5 1/2 Zimmerwohnung. Walter bestand 1940 das Abitur und machte eine einjährige Lehre als Maschinenschlosser. Danach leistete er Zwangsarbeit bis 1943. Am 24. September 1942 wurde Tonis Mutter Adelheid Wolff nach Theresienstadt deportiert. Toni Joelsohn musste wie ihre Tochter Ursula Zwangsarbeit leisten bei der Firma Dr. Georg Seibt A.G., Feurigstraße 54. Am 1. März 1943 wurden Toni und Ursula Joelsohn nach Auschwitz deportiert, ihr Todesdatum ist unbekannt.[674] Ihr Mann Fritz Joelsohn wurde am 19. April 1942 nach Auschwitz deportiert, wo er am 31. Juli 1943 starb, ihr Sohn Walter konnte im September 1943 in die Schweiz fliehen, er studierte in Zürich Nationalökonomie. | ||
Ursula Joelsohn | Else-Lasker-Schüler-Straße 15 | 14. Aug. 2013 | Ursula Joelsohn kam am 17. April 1924 in Berlin als Tochter des praktischen Arztes Dr. Fritz Joelsohn und seiner Frau Antoinette (Toni) geborene Wolff zur Welt, ihr Bruder Walter Klaus Julius war 1922 geboren.[675] Die Familie wohnte 1924 in der Motzstraße 88, dann in der Nr. 86 (heute Else-Lasker-Schüler-Straße 15). Ursula Joelsohn besuchte wie ihr Bruder die Private Jüdische Oberschule in der Wilsnackerstraße 3. 1939 trennten sich ihre Eltern, ihr Vater zog zu seiner zukünftigen Frau Elly Marie Blumenfeld geborene Oppenheim. Er hatte sich im Scheidungsverfahren verpflichtet, Unterhalt für ihre Mutter und Ursula und Walter zu zahlen. 1942 machte Ursula Joelsohn ihr Abitur. Danach leistete sie mit ihrer Mutter Zwangsarbeit bei der Firma Dr. Georg Seibt A.G. in der Feurigstraße 54. Am 27. Februar 1942 wurde sie zusammen mit ihrer Mutter nach Auschwitz deportiert, ihr Todesdatum ist unbekannt.[676] | ||
Gertrud Joseph | Barbarossastraße 43 (Ecke Münchener Straße) |
19. Nov. 2012 | Gertrud Cohnheim kam am 1. Oktober 1879 in Wangerin/Pommern als Tochter des Getreide-, Woll- und Fellhändlers Julius Cohnheim und seiner Frau auf die Welt.[677] Sie heiratete den Kaufmann Victor Joseph, der am 24. März 1868 geboren war. Ihre Kinder Georg, Rudolf und Ruth Maria wurden geboren. Seit 1918 lebte die Familie in der Haberlandstraße 10. 1932 starb Victor Joseph. Gertruds Sohn Georg, ein promovierter Chemiker, emigrierte nach Mexico, Ruth Maria nach Italien, von ihrem Sohn Rudolf ist nur bekannt, dass er 1946 starb. Ab 1937 wohnte Gertrud Joseph in der Barbarossastraße 43. Von dort wurde sie am 13. Januar 1942 nach Riga deportiert.[678] Ihr Todesdatum ist unbekannt. | ||
Else Jottkowitz | Eisenacher Straße 25 | 10. Juni 2010 | Else Wachsner kam am 12. Juli 1890 in Forst/Lausitz als Tochter des Textilfabrikanten Louis Wachsner und seiner Frau Laura geborene Bloch zur Welt.[679] 1910 heiratete sie in Berlin den selbstständigen Handelsvertreter Georg Jottkowitz, 1918 wurde ihr Sohn Hans geboren, die Tochter Gerda verstarb als Kleinkind. Elses Mann Georg arbeitete in der Firma ihres Vaters mit, der Textilfirma Louis Wachsner & Co. in der Kommandantenstraße 71. Else Jottkowitz lebte mit ihrer Familie bis 1931 in der Eisenacher Straße 25. Dann zog die Familie wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage zu ihren Eltern in die Barbarossastraße 45. Als ihr Vater 1934 starb, musste auch diese Wohnung aufgegeben werden: die Familie zog mit ihrer verwitweten Mutter Laura in eine kleine Wohnung oberhalb der Geschäftsräume in der Kommandantenstraße 71. Der Sohn Hans hatte die Schulausbildung 1933 abbrechen müssen und konnte eine Lehre als Färber absolvieren, allerdings durfte er die Abschlussprüfung nicht mehr ablegen, weil er Jude war. Am 5. November 1938 konnte Hans nach Neuseeland fliehen. Georg Jottkowitz wurde nach den Novemberpogromen im KZ Sachsenhausen gefangen gehalten, dann jedoch wieder freigelassen. Die Firma Louis Wachsner & Co. wurde 1941 liquidiert, Georg Jottkowitz leistete Zwangsarbeit bei der Reichsbahn und als Straßenkehrer, Else Jottkowitz musste auch Zwangsarbeit leisten in der Firma Johannes Strempel in Neukölln, Liberdastraße 12, wo sie Schirmgriffe herstellte. Am 17. März 1943 wurde Else Jottkowitz mit ihrem Mann Georg nach Theresienstadt deportiert[680] und am 19. Oktober 1944 weiter nach Auschwitz, wo beide vermutlich sofort ermordet wurden.[681] | ||
Georg Jottkowitz | Eisenacher Straße 25 | 10. Juni 2010 | Georg Jottkowitz kam am 14. September 1880 in Miechowitz/Oberschlesien als Sohn von David Jottkowitz und seiner Frau Pauline geborene Koppel auf die Welt.[682] 1910 heiratete er in Berlin Else Wachsner. Er diente im Ersten Weltkrieg und erhielt das Eiserne Kreuz. Ihr Sohn Hans kam 1919 auf die Welt, die Tochter Gerda starb als Kleinkind. Georg Jottkowitz war selbstständiger Textilhandelsvertreter und arbeitete in der Firma seines Schwiegervaters, einer Agentur in der Textilbranche, Firma Louis Wachsner & Co, Kommandantenstraße 71. Die Familie wohnte in der Eisenacher Straße 25. Der wirtschaftliche Niedergang der Firma führte zum Umzug der Familie in die Wohnung von Elses Eltern in die Barbarossastraße 45. Als Louis Wachsner, Elses Vater, um 1934 starb, musste auch diese Wohnung aufgegeben werde, die Familie zog mit Elses Mutter Laura in eine kleine Wohnung oberhalb der Geschäftsräume der Firma in die Kommandantenstraße 71. Der Sohn Hans hatte die Schulausbildung 1933 abbrechen müssen und konnte eine Lehre als Färber absolvieren, allerdings durfte er die Abschlussprüfung nicht mehr ablegen, weil er Jude war. Am 5. November 1938 gelang es Hans nach Neuseeland zu fliehen. Georg Jottkowitz wurde nach den Novemberpogromen im KZ Sachsenhausen gefangen gehalten, dann jedoch wieder freigelassen. Die Firma Louis Wachsner & Co. wurde 1941 liquidiert, Georg Jottkowitz leistete Zwangsarbeit bei der Reichsbahn und als Straßenkehrer. Am 17. März 1943 wurde er mit seiner Frau Else nach Theresienstadt deportiert[683] und am 19. Oktober 1944 weiter nach Auschwitz, wo beide vermutlich sofort ermordet wurden.[684] | ||
Elisabeth Minna Just | Bayreuther Straße 3 | 12. Juli 2019 | Elisabeth Minna Rosenbaum kam am 27. November 1895 in Crossen an der Oder als Tochter des Kaufmanns Moritz Rosenbaum und seiner Frau Margarete geborene Jacobsohn zur Welt.[685] Sie heiratete 1920 in Crossen den Kaufmann Siegbert Salomon Just. Am 30. Dezember 1922 wurde ihre Tochter Gerda Margarete L. geboren. Ihr Mann Siegbert Just führte ein Bekleidungsgeschäft in Crossen. Bereits Anfang/Mitte der 1930er Jahre wurden die Anfeindungen der örtlichen Juden massiv, schließlich brachte ein Mitarbeiter sich in den Besitz des Geschäfts und die Familie Just zog Ende 1936 nach Berlin in die Neue Bayreuther Straße 3. Es gelang den Eltern von Gerda noch, sie mit einem Kindertransport nach England bringen zu lassen. Sie selbst mussten noch einmal die Wohnung wechseln, sie wurden aus der Passauer Straße 5 nach Auschwitz deportiert, Elisabeth Just am 1. März 1943, ihr Mann Siegbert am 2. März 1943. Die Tochter Gerda widmete ihren Eltern eine Gedenkseite bei Yad Vashem 1943[686] | ||
Gerda Lisalotta Just | Bayreuther Straße 3 | 12. Juli 2019 | Gerda Margarethe Lisalotta Just kam am 30. Dezember 1922 in Crossen an der Oder als Tochter des Kaufmanns Siegbert Salomon Just und seiner Frau Elisabeth geborene Rosenbaum zur Welt. Sie wuchs in Crossen auf, wo ihr Vater ein Bekleidungsgeschäft betrieb. Mitte der 1930er Jahre wurden die Anfeindungen gegen die örtlichen Juden massiv, schließlich brachte ein Mitarbeiter sich in den Besitz des Geschäfts ihres Vaters und die Familie Just zog Ende 1936 nach Berlin in die Neue Bayreuther Straße 3. Gerda besuchte in Berlin ein Jahr lang die Schule bis ihre Eltern erreichten, dass sie 1939 mit einem Kindertransport nach England gelangte. Ihre Eltern mussten noch einmal in die Passauer Straße 5 umziehen, von dort wurden sie am 1. bzw. 2. März 1943 nach Auschwitz deportiert. Gerda heiratete in England Hans Kaufmann, sie bekamen zwei Kinder.[687] | ||
Siegbert Salomon Just | Bayreuther Straße 3 | 12. Juli 2019 | Siegbert Salomon Just kam am 1. Dezember 1888 in Crossen an der Oder als Sohn des Julius Just und seiner Frau Betty geborene Schlesinger zur Welt.[688] Er wurde Kaufmann und heiratete am 28. November 1920 in Crossen Minna Elisabeth Rosenbaum. Sie lebten weiterhin in Crossen, wo am 30. Dezember 1922 Gerda Margarete Liesalotta Just zur Welt kam. Sie sollte das einzige Kind des Ehepaars bleiben. Siegbert Just führte ein Bekleidungsgeschäft in Crossen. Bereits Anfang/Mitte der 1930er Jahre wurden die Anfeindungen der örtlichen Juden massiv, schließlich brachte ein Mitarbeiter sich in den Besitz des Geschäfts und die Familie Just zog Ende 1936 nach Berlin in die Neue Bayreuther Straße 3. Es gelang den Eltern von Gerda noch, sie mit einem Kindertransport nach England bringen zu lassen. Sie selbst mussten noch einmal die Wohnung wechseln, sie wurden aus der Passauer Straße 5 nach Auschwitz deportiert, Siegbert Just am 2. März 1943, seine Frau Minna Elisabeth bereits am 1. März. Ihre Tochter Gerda widmete ihren Eltern eine Gedenkseite bei Yad Vashem 1943[689] | ||
Georg Moses Kaliski | Habsburgerstraße 12 | 28. März 2013 | Georg Moses Max Kaliski kam am 7. Januar 1894 in Danzig als Sohn des Louis Simon Kaliski und seiner Frau Rosalie Antonie geborene Nickel zur Welt. Seine Geschwister waren Paula Ernestine, Frida Pauline, Ella Rosalie und Walter Louis. Wann er nach Berlin kam ist unbekannt. Ende der Dreißiger Jahre war er Beamter bei der Jüdischen Gemeinde, er verwaltete die Kleiderkammer Choriner Straße und wurde wegen dieser Funktion von der Gestapo vereidigt. 1939 heiratete er die Sekretärin Antonia (Toni) Boronow und zog zu ihr und ihrer Mutter in die Habsburgerstraße 12. Die Ehe war vermutlich arrangiert. Georg Kaliski musste an der Deportation der Juden insofern mitwirken, als er Tag und Nacht in der Synagoge Levetzowstraße Dienst hatte und die zur Deportation bestimmten Menschen mit Decken, Kleidung u. a. versorgen musste. An einem seiner wenigen freien Abende, am 27. Mai 1942, wurde er im Rahmen der Vergeltungsaktion nach dem Anschlag auf die Ausstellung „Das Sowjetparadies“ zu Hause verhaftet und am 28. Mai 1942 im KZ Sachsenhausen erschossen.[690] Sein Schwager Erich wurde dort ebenfalls an diesem Tag erschossen. Seiner Ehefrau Toni Kaliski gelang es, im Untergrund zu überleben, nachdem sie gegenüber der Gestapo einen Suizid vorgetäuscht hatte. | ||
Arthur Kallmann | Geisbergstraße 41 | 25. Mai 2011 | Arthur Kallmann kam am 16. April 1873 in Stargard als Sohn von Max Kallmann und seiner Frau Cäcilie geborene Joseph auf die Welt.[691] Er studierte Jura und wurde 1896 in Göttingen zum Dr. iur. promoviert. Als nicht getaufter Jude war ihm die Richterlaufbahn verschlossen, so wurde er Anwalt, zugelassen an den Landgerichten Berlin I-III, und später auch Notar. Seine Praxis befand sich in der Bülowstraße 85. 1919 heiratete er die 21 Jahre jüngere Fanny Paradies, die Tochter Eva wurde am 20. März 1921 geboren, es folgte der Sohn Helmut am 7. August 1922. Wegen der Weltwirtschaftskrise musste er die Praxis in der Bülowstraße schließen, ab 1932 wohnte und arbeitete er in einer 7-Zimmer-Wohnung in der Geisbergstraße 41. Er war ein gebildeter, belesener und musikalischer Mann, seine Kinder förderte er nach Möglichkeit. Nach der Machtübernahme durch die Nazis wurde ihm das Notariat entzogen und ab 1938 traf ihn als Anwalt das Berufsverbot. Für den Sohn Helmut konnte ein Platz in einem Kindertransport erlangt werden, für die Tochter Eva gelang dies wegen des Kriegsbeginns nicht mehr. Am 3. Oktober 1942 wurde Arthur Kallmann mit seiner Frau und seiner verwitweten Schwester Helene Lehmann zuerst in das Sammellager Gerlachstraße 18–21 gebracht und von dort mit dem 3. Großen Alterstransport nach Theresienstadt.[692] Dort starb er am 14. März 1943.
Zu Arthur, Fanny und Eva Kallmann siehe Helmut Kallmann |
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Eva Kallmann | Geisbergstraße 41 | 25. Mai 2011 | Eva Caecilie Kallmann kam am 20. März 1921 in Berlin als Tochter des Rechtsanwalts und Notars Dr. Arthur Kallmann und seiner Frau Fanny geborene Paradies zur Welt.[693] Ihr jüngerer Bruder hieß Helmut. Eva Caecilie besuchte zunächst die 13. Gemeindeschule für Mädchen in der Hohenstaufenstraße und später das Chamisso-Lyzeum am Barbarossaplatz. 1932 zog die Familie aus der Bambergerstraße 6 in die Geisbergstraße 41 in eine große Wohnung, in der sich auch die Praxis ihres Vaters befand. Ihrem Vater wurde nach der Machtergreifung durch die Nazis zunächst das Notariat entzogen, später auch die Anwaltszulassung. Eva Caecilie begann eine Ausbildung zur Erzieherin am Kindergärtnerinnenseminar der Jüdischen Gemeinde. Ihrem Bruder gelang 1939 die Ausreise nach England, für Eva Caecilie kam das Permit zu spät: der Zweite Weltkrieg hatte begonnen. Am 3. Oktober 1942 wurden ihre Eltern und ihre verwitwete Tante Helene Lehmann nach Theresienstadt deportiert, sie selbst wurde am 26. Oktober 1942 nach Riga deportiert und dort unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet.[694] | ||
Fanny Kallmann | Geisbergstraße 41 | 25. Mai 2011 | Fanny Paradies kam am 17. April 1894 in Berlin als Tochter von Heymann Paradies und seiner Frau Bertha geborene Levy zur Welt.[695] Sie besuchte Alice Salomons Soziale Frauenschule und wurde Fürsorgerin. Während des Ersten Weltkrieges arbeitete sie bei der Österreichischen Frauenhilfe. Am 23. Dezember 1919 heiratete sie den erheblich älteren Rechtsanwalt und Notar Dr. Arthur Kallmann; Ihre Kinder wurden geboren: Eva Cäcilie am 20. März 1921 und ihr Sohn Helmut am 7. August 1922. Fanny Kallmann war auch während der Ehe für die jüdische Wohlfahrtshilfe tätig. Wegen des wirtschaftlichen Niedergangs zog die Familie 1932 in eine geräumige Wohnung in der Geisbergstraße 41, in der sich auch die Praxis ihres Mannes befand. Die Familie feierte sowohl jüdische als auch christliche Feiertage. 1939 konnte ihr Sohn Helmut nach England ausreisen, für die Tochter Eva kam das Permit zu spät. Am 3. Oktober 1942 wurde Fanny Kallmann zusammen mit ihrem Mann in das Sammellager Gerlachstraße gebracht und von dort nach Theresienstadt deportiert.[696] Ihr Mann starb dort am 14. März 1943, sie selbst wurde noch am 12. Oktober 1944 nach Auschwitz deportiert, wo sie vermutlich sofort ermordet wurde. | ||
Martin Katzki | Münchener Straße 16 | 1. Sep. 2014 | Martin Katzki kam am 10. August 1906 in Danzig als Sohn des Kaufmanns Samuel Siegfried Katzki und seiner Frau Martha geborene Lewinneck zur Welt.[697] Seine Schwester Lieselotte wurde 1914 geboren. Seinem Vater gehörte ein gutgehendes Kaufhaus in Danzig. Martin Katzki erhielt nach Schulabschluss eine kaufmännische Ausbildung und zog 1923 nach Berlin. Dort arbeitete er als Angestellter bei großen Warenhausunternehmen. Seine Schwester Lieselotte emigrierte 1936 nach Palästina. Er war ledig geblieben und wollte ebenfalls emigrieren. Er blieb nur noch in Berlin um bei seinem Onkel Adolf Katzki, der ein Uhrengeschäft betrieb, das Uhrmacherhandwerk zu lernen. Er hoffte mit dieser Ausbildung im Ausland ein sicheres Einkommen zu erzielen. 1939 wohnte er in der Münchener Straße 16. Er wurde gezwungen in das Haus Heilbronner Straße 30 zu Rosa Spitzer zu ziehen. Am 29. Januar 1943 wurde er wie auch seine Vermieterin nach Auschwitz deportiert.[698] Er wurde nicht sofort vergast, sein Tod wird auf den 27. Februar 1943 datiert, er soll[699] an einer doppelseitigen Lungenentzündung gestorben sein. | ||
Siegfried Katzki | Akazienstraße 3 | 29. Okt. 2010 | Siegfried Katzki kam am 10. November 1893 in Zempelburg/Westpreußen in einer jüdischen Familie zur Welt.[700] Seine Eltern waren der Kaufmann Abraham Katzki (geb. um 1862 in Zempelburg, gest. am 4. Oktober 1925 in Schöneberg) und Fritzi Katzki (geb. Lewinski am 6. Mai 1867 in Zempelburg, gest. am 21. April 1941 in Schöneberg),[701] sie wohnten in der Monumentenstraße 2. Dort wohnte auch Jenny Katzki, die am 15. August 1887 in Zempelburg geboren war, wahrscheinlich war sie seine Schwester.[702] Siegfried kämpfte im Ersten Weltkrieg und wurde verwundet.[703] Als Textilkaufmann zog er um 1920 nach Berlin. 1938 gab er seinen Beruf mit Einkäufer an, er wohnte in der Belziger Straße 19. Im nächsten Jahr wohnte er in der Akazienstraße 3 als Untermieter bei der Familie Waldbaum und bezeichnete sich als Verkäufer. Am 24. Oktober 1941 wurde er nach Litzmannstadt ins Ghetto deportiert,[704] wo er am 6. April 1942 starb. Der Stolperstein wurde auf Initiative der Hausgemeinschaft verlegt. | ||
Oscar Kaufmann | Stübbenstraße 1 | 6. März 2009 | Oscar Kaufmann kam am 18. Dezember 1876 in Spandau als Sohn des Kaufmanns Adolf Kaufmann und seiner Frau Sara geborene Caminer zur Welt.[705] Er wurde Kaufmann und heiratete Regina Blitz.[706] Die Kinder wurden geboren: Alice am 1. April 1902 und Margot am 30. September 1905. Oscar Kaufmann war im Bereich der Werbung tätig und besaß 1933 eine Verlagsanstalt. Die Familie wohnte in Wannsee, Friedrich-Karl-Straße 7 (heute Am Sandwerder). 1939 wohnten Oscar und Regina Kaufmann zusammen mit den Töchtern, der verheirateten Margot Block und Alice in der Stübbenstraße 1. Margot konnte nach England entkommen und Alice nach Norwegen. Oscar und Regina Kaufmann wurden am 12. Januar 1943 nach Auschwitz deportiert und vermutlich sofort ermordet.[707] | ||
Regina Kaufmann | Stübbenstraße 1 | 6. März 2009 | Regina Blitz kam am 18. August 1878 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Max Blitz und seiner Frau Ernestine geborene Eger zur Welt. 1901 heiratete sie den Kaufmann Oscar Kaufmann. Die Töchter wurden geboren: Alice am 1. April 1902 und Margot am 30. September 1905. Ihr Mann betrieb ein Institut für Reklameneuheiten, aus dem sich eine Verlagsanstalt entwickelte. Die Familie lebte zunächst in Charlottenburg, ab 1933 in Wannsee in der Friedrich-Karl-Straße 7 (heute Am Sandwerder). 1939 wohnten Oscar und Regina Kaufmann zusammen mit den Töchtern, der verheirateten Margot Block und Alice in der Stübbenstraße 1. Margot konnte nach England entkommen und Alice nach Norwegen. Regina und Oscar Kaufmann wurden am 12. Januar 1943 nach Auschwitz deportiert und vermutlich sofort ermordet.[708] | ||
Hedwig Keiler | Ansbacher Straße 10 | 2. Juni 2017 | Hedwig Friederike Barschall kam am 8. Mai 1875 als Tochter des Hans Ludwig Barschall und seiner Frau Clara Marie geborene Warschauer zur Welt. Sie legte nach dem Abitur die Lehrerinnenprüfung in Breslau ab und heiratete den Kaufmann Raphael Robert Keiler. Die Kinder kamen auf die Welt: Ludwig Arnold 1902, Marianne 1904, Hildegard Luise 1906 und Lucia Susanne 1909. Der Sohn Ludwig Arnold starb 1910. Die Familie lebte in der Ansbacher Straße 5 (später 10). 1928 starb ihr Mann, 1933 emigrierte ihre Tochter Lucia Susanne nach Palästina. Hedwig Keiler zog in die Stormstraße 5. Ihre Tochter Hildegard hatte Felix Leeser geheiratet und war mit ihm emigriert, die Tochter Marianne war promoviert und hatte Max Pulvermann geheiratet, auch sie überlebten. Am 1. Oktober 1939 wanderte Hedwig Friederike Keiler nach Palästina aus. | ||
Lucia Susanne Keiler | Ansbacher Straße 10 | 2. Juni 2017 | Lucia Susanne Keiler kam am 19. November 1909 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Raphael Robert Keiler und seiner Frau Hedwig Friederike geborene Barschall zur Welt. Sie hatte einen älteren Bruder und zwei ältere Schwestern, der ältere Bruder starb 1910, die Familie wohnte in der Ansbacher Straße 5 (später 10).1928 starb ihr Vater, in der Folge zog ihre Mutter in die Stormstraße 5, 1933 emigrierte Lucia Susanne nach Palästina. Sie heiratete den Arzt Dr. Joseph Magi Karp. | ||
Eugen Keller | Nollendorfstraße 25 | 8. Mai 2019 | Eugen Keller kam am 22. November 1904 in Karlsruhe als Sohn des Elias Keller und seiner Frau Emilie geborene Rosenbaum zur Welt. Er hatte einen Bruder Willi, der Chemiker wurde. Eugen zog nach Berlin und gründete mit einem Freund ein Radiofachgeschäft mit Reparaturwerkstatt, ab 1933 in der Berliner Straße Ecke Bayrischer Platz. Das Verbot der Nationalsozialisten, jüdische Geschäfte mit dem Volksempfänger zu beliefern, führte zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Wegen Verstöße gegen das Verbot wurde das Geschäft am 10. Mai 1935 vom Polizeipräsidenten geschlossen. Am 23. Juli 1935 heiratete Eugen Keller Frieda Ruth Baer, die nichtjüdisch war aber zum Judentum konvertierte. Das Paar wohnte in der Nollendorfstraße 25. Im August 1935 wurden Eugen Keller und sein Freund für 14 Tage in Schutzhaft genommen. In der Zeit wurde aus dem versiegelten Geschäft der gesamte Warenbestand abtransportiert. Nach der Entlassung aus der Schutzhaft erhielt Eugen Keller die Auflage, sich alle zwei Tage auf dem Polizeirevier zu melden. Daraufhin flohen Eugen und Frieda Keller zu Verwandten nach Basel und schließlich nach Palästina. Am 12. August 1936 kam in Haifa ihre Tochter Susanne Elisabeth zur Welt. Der Familie ging es wirtschaftlich schlecht, 1950 starben Frieda Ruth und Eugen Keller. Ihre Tochter lebte einige Zeit in der Schweiz, später in Argentinien, wohin sich Eugens Bruder Willi und seine Eltern gerettet hatten.[709] | ||
Ruth Frieda Keller | Nollendorfstraße 25 | 8. Mai 2019 | Frieda Ruth Baer kam am 24. Dezember 1904 in Niederschlesien zur Welt. Sie heiratete am 23. Juli 1935 in Berlin Eugen Keller und konvertierte zur jüdischen Religion. 1935 schloss der Polizeipräsident das Radiofachgeschäft ihres Mannes wegen Verstößen gegen das Verbot an jüdische Fachhändler, den Volksempfänger zu verkaufen. Während ihr Mann in Schutzhaft war, wurde aus dem versiegelten Geschäft der gesamte Warenbestand abtransportiert. Frieda und Eugen Keller flohen daraufhin zu Verwandten nach Basel und weiter nach Palästina. In Haifa kam ihre Tochter Susanne Elisabeth am 12. August 1936 zur Welt. Der Familie ging es wirtschaftlich schlecht, Frieda und Eugen Keller starben kurz nacheinander 1950.[710] | ||
Alfons Kempner | Passauer Straße 5 | 12. Juli 2019 | Dr. med. Alfons Eduard Moritz Kempner wurde am 8. September 1878 in Bromberg (heute Bydgoszcz in Polen) geboren, seine Eltern waren der Geheime Justizrat Alfons Kempner und Elisabeth Kempner (geb. Hahndorff). Er studierte Medizin an der Universität München, war Nervenarzt und als Beamter Regierungsmedizinalrat. Von 1900 bis 1907 war er beim Militär in Bayern, zuletzt als Oberarzt. Am 26. März 1908 hat er in Charlottenburg Eva Zucker geheiratet. Alfons Kempner nahm am Ersten Weltkrieg teil, für seinen Einsatz erhielt er mehrere Auszeichnungen, u. a. auch das Eiserne Kreuz II. Klasse. Nach den Nürnberger Gesetzen galt er ab 1935 als "Halbjude", als Religion gab er bei seiner Hochzeit evangelisch an. Durch die Entrechtung und Verfolgung durch die Nazis verlor er wie alle jüdischen Ärzte ab 1933 seine Anstellung, Approbation und Kassenzulassung und durfte zuletzt als Krankenbehandler nur noch jüdische Patienten behandeln. Er wurde am 3. Oktober 1942 zusammen mit seiner Frau aus der Passauer Straße 5 in das KZ Theresienstadt deportiert,[711] wo er am 11. November 1942 zu Tode kam, offiziell an einer Lungenentzündung.[712] | ||
Eva Kempner | Passauer Straße 5 | 12. Juli 2019 | Eva Zucker wurde am 31. August 1886 in Berlin geboren, ihre Eltern waren Baruch Zucker (geb. am 5. Januar 1846 in Schroda; gest. am 14. Februar 1913 in Berlin) und Minna Zucker (am 19. Oktober 1859 in Berlin geb. Altmann; gest. am 23. Mai 1911 in Berlin), die am 17. August 1882 in Berlin geheiratet haben. Sie hatte noch mindestens vier Geschwister: Sara Selma (1883), Hermann (1884), Margarete (1889) und Gertrud (1896). Am 26. März 1908 hat Eva in Charlottenburg den Arzt Alfons Kempner geheiratet. Am 3. Oktober 1942 wurde sie zusammen mit Ihrem Mann Alfons Kempner in das KZ Theresienstadt deportiert. Nach dem Tod ihres Mannes wurde sie am 23. Januar 1943 weiter in das KZ Auschwitz deportiert und dort wahrscheinlich sofort nach der Ankunft ermordet.[713] Ihre drei Schwestern wurden ebenfalls aus der Passauer Straße 5 gemeinsam am 3. März 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet, für sie wurden ebenfalls Stolpersteine verlegt, siehe weiter unten bei Zucker. Das Haus in der Passauer Straße 5 gehörte Baruch Zucker,[714] sein Sohn Hermann Zucker (der durch Flucht nach England überlebte) führte 1949 für die Grundstücksanteile seiner Schwestern eine Klage auf Wiedergutmachung.[715] | ||
Frieda Kirstein | Goltzstraße 42 | 10. Juni 2010 | Frieda Friedchen Auser kam am 15. Dezember 1875 in Lobsens/Kreis Wirsnitz, Posen, als Tochter des Kaufmanns Jakob Auser und seiner Frau Johanna geborene Abraham auf die Welt.[716] Ihre Schwester Bertha wurde am 13. April 1874 geboren, ihr Bruder Jakob am 3. Februar 1877, der älteste Bruder Abraham um 1870 und dann gab es noch einen Bruder Bernhard. Die Familie zog vermutlich Ende des 19. Jahrhunderts nach Berlin, um 1900 betrieben Friedchens Brüder Abraham und Bernhard eine Weißwarenhandlung in der Kaiser-Wilhelm-Straße 11. Frieda Auser wohnte bis zu ihrer Hochzeit am 26. August 1909 mit dem Kaufmann Sally Kirstein bei ihren Eltern in der Münzstraße 23a. Mit ihrem Mann zog sie dann von der Prenzlauer Allee 1 in die Schwäbische Straße 17 ins Gartenhaus und 1935 in die Goltzstraße 42. Sie mussten noch einmal in eine sog. Judenwohnung umziehen, in die Rosenheimer Straße 34. Von dort wurde Frieda Kirstein mit ihrem Mann Sally nach Theresienstadt deportiert[717] und am 26. September 1942 weiter nach Treblinka.[718] Ihr Todesdatum ist unbekannt. | ||
Sally Kirstein | Goltzstraße 42 | 10. Juni 2010 | Sally Kirstein kam am 26. April 1873 in Soldau /Ostpreußen als Sohn des Kaufmanns Salomon Kirstein und seiner Frau Johanna geborene Rosenbach zur Welt.[719] Er wurde Kaufmann, zog nach Berlin und heiratete am 26. August 1909 Friedchen Auser. Sie wohnten zunächst in der Prenzlauer Allee 1, ab 1920 dann in der Schwäbischen Straße 17 im Gartenhaus und ab 1935 in der Goltzstraße 42. Kinder konnten nicht ermittelt werden. Vor ihrer Deportation musste das Paar noch in eine sogenannte Judenwohnung in der Rosenheimer Straße 34 umziehen. Von dort wurde sie am 5. August 1942 nach Theresienstadt deportiert[717] und am 26. September 1942 weiter nach Treblinka.[720] Von den 1.997 Menschen dieses Transports hat keiner überlebt. | ||
Dagmar Juliane Klemann | Passauer Straße 2 | 16. Okt. 2014 | Dagmar Juliane Klemann kam am 31. Dezember 1937 in Berlin als Tochter des Schlossermeisters Paul Walter Klemann und seiner Frau Ursula geborene Schmid zur Welt.[721] Die Familie lebte in der Weserstraße 214. Anfang der 1940er Jahre musste die Familie in die Passauer Straße 2 ziehen. Von dort wurde zuerst ihr Vater am 19. Oktober 1942 mit dem 21. Transport nach Riga deportiert. Auf der Deportationsliste standen auch die Namen von Ursula und Dagmar Klemann, beide wurden aber gestrichen,[722] vielleicht weil Ursula Klemann wieder schwanger war. Dagmar Klemann wurde von ihrer Mutter im Jüdischen Auerbachschen Waisenhaus untergebracht. Dennoch wurde sie am 29. November 1942 in das KZ Auschwitz deportiert und ermordet.[723] Ihre Mutter folgte ihr im Frühjahr 1943. | ||
Paul Walter Klemann | Passauer Straße 2 | 16. Okt. 2014 | Paul Walter Klemann kam am 17. Juli 1895 in Kattowitz als Sohn des Klempnermeisters Moritz Klemann und seiner Frau Philippine geborene Altmann zur Welt. Er hatte noch fünf weitere Geschwister: Alma, Grete, Alfred Friedrich genannt Fritz, Hans Robert und Günter Leo.[724] Alle Brüder zogen Anfang des Zwanzigsten Jahrhunderts nach Berlin und sie kämpften alle im Ersten Weltkrieg und überlebten. Paul Walter Klemann arbeitete in einer zionistischen Organisation mit. Er war Schlosser- und Klempnermeister und heiratete Herta Hammer, sie lebten in der Weserstraße 214. Die Ehe blieb kinderlos und sie ließen sich scheiden. Paul Walter heiratete nun die wesentlich jüngere Ursula Schmid. Die Tochter Dagmar Juliane wurde am 31. Dezember 1937 geboren. Anfang der 1940er Jahre musste die Familie in die Passauer Straße 2 umziehen. Von dort wurde zuerst Paul Walter Klemann am 19. Oktober 1942 mit dem 21. Transport nach Riga deportiert. Auf der Deportationsliste standen auch die Namen von Ursula und Dagmar Klemann, beide wurden aber gestrichen,[725] vielleicht weil Ursula Klemann wieder schwanger war. Ursula Klemann brachte die Tochter Dagmar im Jüdischen Auerbachschen Waisenhaus unter, sie wurde am 29. November 1942 in das KZ Auschwitz deportiert und ermordet.[726] Ursula Klemann wurde im Frühjahr 1943 in das KZ Auschwitz deportiert und ermordet. | ||
Ursula Klemann | Passauer Straße 2 | 16. Okt. 2014 | Ursula Schmid kam am 19. März 1920 in Berlin als Tochter des Gerhard Schmid und seiner Frau Jenny geborene Nossek zur Welt.[727] Sie heiratete den Schlossermeister Paul Walter Klemann, ihre Tochter Dagmar Juliane wurde am 31. Dezember 1937 geboren. Für Paul Walter Klemann war es die zweite Ehe, mit seiner ersten Frau Herta geborene Hammer hatte er schon in der Weserstraße 214 gewohnt, Ursula Klemann und Tochter Dagmar wohnten nun da. 1940 musste die Familie in die Passauer Straße 2 umziehen. Paul Walter Klemann wurde am 19. Oktober 1942 nach Riga deportiert. Die Namen von Ursula und Dagmar Klemann standen schon auf der Deportationsliste, wurden aber gestrichen.[728] Beide konnten noch in Berlin bleiben, vielleicht weil Ursula Klemann wieder schwanger war. Ursula Klemann brachte ihre Tochter Dagmar in das Jüdische Auerbachsche Waisenhaus in die Schönhauser Allee 162. Am 29. November 1942 wurde Dagmar angeblich aus der Passauer Straße 22 mit dem 23. Transport in das KZ Auschwitz deportiert und ermordet. Ursula Klemann wurde im Frühjahr 1943 ebenfalls in das KZ Auschwitz deportiert und am 1. Mai 1943 ermordet. | ||
Johanna Klum | Heilbronner Straße 5 | 26. Sep. 2013 | Johanna Lewin kam am 14. April 1902 in Beelitz als Tochter des Selig Lewin und seiner Frau Therese auf die Welt.[729] Sie heiratete den nichtjüdischen Rudolf Klum, die Söhne Heinz (1922) und Leo (1928) wurden geboren. Die Familie lebte in der Großen Hamburger Straße 31. Rudolf Klum hatte vor seiner Ehe als Angestellter gearbeitet, nach der Heirat machte er sich mithilfe der Mitgift von Johanna Klum selbständig und betrieb einen Lebensmittel-Großhandel für Obst- und Südfrüchte in der Zentralmarkthalle am Alexanderplatz, in dem Johanna Klum ebenfalls tätig war. Weil sich Rudolf Klum nicht an das Verbot der Nazis hielt, Obst an Juden zu verkaufen, kam er in ein Arbeitserziehungslager in der Wuhlheide. Die Bedingung für seine Freilassung war die Trennung und Scheidung von seiner jüdischen Frau. Johanna Klum führte in dieser Zeit den Betrieb alleine, erhielt allerdings bereits Mitte 1937 ein Markt- und Arbeitsverbot. Das Ehepaar trennte sich 1938, die Scheidung erfolgte 1940.[730] Johanna Klum wurde zwangsverpflichtet als Spinnerin in das Siemens-Schuckert-Werk in Gartenfeld. Sie musste in die Heilbronner Straße 5 in ein Leerzimmer ziehen. Am 27. Februar 1943 wurde sie am Arbeitsplatz verhaftet und am 4. März 1943 nach Auschwitz in das Vernichtungslager deportiert. Ihr Todesdatum ist nicht bekannt. Ihre Söhne Heinz und Leo überlebten. Vor ihrem letzten frei gewählten Wohnort in der Großen Hamburger Straße 31 liegt ein weiterer Stolperstein für Johanna Klum. | ||
Emma Königsberger | Martin-Luther-Straße 120 | 23. Feb. 2019 | Emma Ester Brock kam am 18. August 1865 in Bromberg als Tochter des Sanitätsrats Dr. Heinrich Brock und seiner Frau Minna geborene Brock zur Welt. Sie heiratete 1894 in Berlin den Kaufmann Max Marius Königsberger. Die Kinder wurden geboren: 1895 der Sohn Hans Georg und 1898 der Sohn Ludwig Günther Theodor. Emmas Mann Max starb 1926, Emma wohnte damals im Dernburgplatz 1 III. Beide Söhne studierten Jura, wurden promoviert und arbeiteten als Rechtsanwälte in Berlin. Ihr Sohn Hans hatte Grete Kronheim geheiratet, der Sohn Max Walter war 1927 geboren. 1934 starb ihr Sohn Hans. Emma Königsberger zog in die Martin-Luther-Straße 45 (später 120). Ihr Sohn Ludwig emigrierte nach England, ihre Schwiegertochter Grete mit dem Sohn Max entkam nach Palästina. Emma Königsberger wurde am 17. August 1942 aus dem Altersheim Artilleriestraße 31 nach Theresienstadt deportiert[731] und weiter am 21. September 1942 ins Vernichtungslager Treblinka.[732] Die Datenbank von Theresienstadt verfügt über ein Foto von Emma Ester Königsberger[733] | ||
Gertrud Kolmar | Münchener Straße 18a (ehem. Speyerer Straße 10) |
24. Okt. 2004 | |||
Ernst Koopmann | Beckerstraße 5 | 24. Sep. 2016 | Ernst Koopmann kam am 14. Februar 1902 in Bremen in einer jüdischen Familie zur Welt. Er wurde Kaufmann, zog nach Berlin und heiratete die am 25. August 1905 in Berlin geborene Betty Scharlinski. Ihre Tochter Renate wurde am 23. Juli 1931 geboren.[734] Die Familie wohnte in der Allensteinstraße 19 in Prenzlauer Berg. Die Ehe von Ernst und Betty Koopmann wurde geschieden, Betty heiratete Jakob Tabakmann und lebte mit ihm und der Tochter Renate in der Grenadierstraße 20, Ernst Koopmann heiratete Margarete Liebert und wohnte mit ihr bei einer Verwandten von ihr, Jenny Liebert, in Schöneberg in der Beckerstraße 5.[34] Außer ihnen wohnte noch die verheiratete Schwester seiner Frau, Helene Jakubowski geborene Liebert und ihr Mann Martin Jakubowski dort. Ernst Koopmann musste von März bis Herbst 1939 Zwangsarbeit leisten in einer Ziegelei in Glindow für die Firma C.O. Wegener & Co. Damals wurden dort 17 Zwangsarbeiter beschäftigt.[735] Seine geschiedene Frau und seine Tochter Renate wurden am 9. Dezember 1942 aus der Fehrbelliner Straße 21 nach Auschwitz deportiert. Ernst Koopmann und seine Frau Margarete mussten schließlich aus der Beckerstraße ausziehen und wohnten seit dem 18. November 1942 in der Belziger Straße 41 bei Arendt in einem Leerzimmer.[736] Ernst Koopmann leistete damals Zwangsarbeit für die Deutschen Gummiwerke in Berlin-Weißensee. Am 3. Februar 1943 wurde er und seine Frau nach Auschwitz deportiert, sein Todesdatum ist nicht bekannt.[737] | ||
Margarete Koopmann | Beckerstraße 5 | 24. Sep. 2016 | Margarete Liebert kam am 9. Oktober 1895 in Sondershausen in einer jüdischen Familie zur Welt. Sie zog nach Berlin und heiratete den Kaufmann Ernst Koopmann, für ihn war es die zweite Ehe. Er hatte aus erster Ehe eine Tochter Renate, die am 23. Juli 1931 in Berlin geboren war. Ernst und Margarete Koopmann zogen nach 1938 dann zu einer Verwandten von Margarete Koopmann, der verwitweten Jenny Liebert, in die Beckerstraße 5 nach Schöneberg.[34] Dort wohnte auch die verheiratete Schwester von Margarete Koopmann, Helene Jakubowski und deren Mann Martin Jakubowski. Renate wurde mit ihrer Mutter am 9. Dezember 1942 aus der Fehrbelliner Straße 21 in Prenzlauer Berg nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Margarete und Ernst Koopmann mussten noch einmal umziehen und zwar in die Belziger Straße 41 als Untermieter zu Arendt in ein Leerzimmer.[736] Margarete Koopmann leistete Zwangsarbeit bei Walter Hübner in der Charlottenstraße zu einem Wochenlohn von 23,00 Reichsmark. Sie wurde am 3. Februar 1943 zusammen mit ihrem Mann nach Auschwitz deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[738] | ||
Max Krause | Treuchtlinger Straße 10 | 2011 | Max Krause kam am 4. Dezember 1900 in Grüssow/Pommern zur Welt. Er wurde Rohrleger und Heizungsbauer und war verheiratet mit Helene. Seit 1938 lebten sie in der Haberlandstraße 4 (ab 1938 Treuchtlinger Straße 10). Sie gehörten den Zeugen Jehovas an. Díe Zeugen Jehovas verweigern aus religiösen Gründen den Wehrdienst. Max Krause verbüßte 1938 eine eineinhalbjährige Haftstrafe wegen illegaler Arbeit für die Zeugen Jehovas. Danach stand er unter Polizeiaufsicht. 1940 wurde er wieder inhaftiert, in einer Gerichtsverhandlung aber aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Am 20. Juni 1941 wurde er zur Wehrmacht einberufen, daraufhin teilte er mit, dass er den Wehrdienst verweigere und das Tragen von Uniformen und Waffen ablehne. Seine Frau Helene wurde am 2. September 1941 verhaftet, im Frauengefängnis Barnimstraße erfuhr sie, dass ihr Mann sich im Wehrmachtuntersuchungsgefängnis Tegel befand. In einem letzten Gespräch mit ihm erfuhr sie, dass er zum Tode verurteilt worden war. In der Nacht vor seiner Hinrichtung schrieb er an seine Frau „[…] Nun, liebes Lenchen, bist Du mein letztes an was ich denke“.[739] Am 25. Oktober 1941 wurde er im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet.[740] | ||
Mordechai Kristeller | Geisbergstraße 34 | 13. Juli 2019 | Mordechai (Modrehay) Kristeller kam am 29. Dezember 1865 in Grätz/Posen in einer jüdischen Familie zur Welt.[741] 1939 zur Zeit der Volkszählung lebte er in der Geisbergstraße 34 als Untermieter bei Sohn. Von dort wurde er am 17. März 1943 nach Theresienstadt deportiert, wo er mehr als zwei Jahre unter den unsäglichen Lebensbedingungen leiden musste.[742] Am 8. Mai 1945 befreite die Rote Armee das Lager Theresienstadt, Mordechai Kristeller starb am 28. Mai 1945 an den erlittenen Misshandlungen. | ||
Valeska Krolik | Gossowstraße 1 | 22. Sep. 2009 | Valeska Krolik kam am 20. März 1868 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Siegmund Krolik und seiner Frau Berta geborene Seegall zur Welt.[743] Sie hatte folgende Brüder: Hugo (1863), Alfred (1865), Berthold (1876) und Ludwig (1878). Valeskas Vater betrieb eine Hängematten-, Schwamm- und Netzfabrik, die in der Prinzenstraße 86 ansässig war. Valeska war stark sehbehindert und Patientin des Augenarztes Professor Dr. Oskar Fehr, mit dessen Tochter sie befreundet war. Sie arbeitete in dem Betrieb ihres Vaters mit und übernahm ihn nach dessen Tod im Jahr 1908. Seit 1909 befand sich die Fabrikation in der Berchtesgadener Straße 33, wo auch Valeska, ihre Mutter und einige Brüder wohnten. 1939 wohnte Valeska bei ihrem Bruder Berthold und seiner Frau Erna geborene Lewinsky in der Grunewaldstraße 29. Als diese in eine sogenannte Judenwohnung in der Eisenacher Straße 69 ziehen mussten, zog Valeska Krolik in die Gossowstraße 1 zu Willy Stein und seiner Familie. Valeska Krolik wurde am 1. September 1942 nach Theresienstadt deportiert und von dort am 29. September 1942 nach Treblinka. Von diesem Transport hat niemand überlebt.[744] | ||
Elise Kronenberg | Innsbrucker Straße 14/15 | 4. Sep. 2018 | Ella Elise Wittgenstein kam am 18. Dezember 1867 in Ruhrort als Tochter des Lampenfabrikbesitzers Hermann Wittgenstein und dessen Frau Berta geborene Horn zur Welt.[745] Sie hatte drei Brüder, Otto, Elias und einen weiteren.[746] Elise heiratete am 18. März 1893 ihren Jugendfreund Leopold Kronenberg. Sie zogen bald nach Berlin, wo die Kinder auf die Welt kamen: Max am 8. Juli 1894, Hertha am 28. September 1895, Walter am 11. Februar 1897 und Gertrud am 3. Februar 1904. Leopold Kronenberg war bis in die Wirtschaftskrise der Zwanziger Jahre als Bankier tätig. Sein Sohn Walter wurde ebenfalls Bankier, der Sohn Max Diplomingenieur und Professor an der Technischen Universität, beide Söhne unterstützten ihre Eltern finanziell. Über die Töchter konnte nichts ermittelt werden. Max Kronenberg emigrierte 1936 mit seiner Frau, der am 15. April 1898 geborenen Ellen geborene Cohn, und ihrer am 12. Oktober 1922 in Neisse geborenen Tochter Gisela Jeanette in die USA. Walter Kronenberg musste 1940 sein Vermögen zurücklassen, um mit seiner Frau Margot geborene Freund über die Niederlande in die USA zu gelangen. Leopold Kronenberg wurde 1934 verhaftet und beging in der Haft einen Suizidversuch. Nach der Reichspogromnacht entschloss er sich, Deutschland zu verlassen. Trotz der Unterstützung seines Sohnes Max gelang dies nicht. 1936 wohnten Elise und Leopold Kronenberg in der Innsbrucker Straße 14/15, sie mussten 1939 in die Eisenzahnstraße 5 ziehen. Deportiert wurden sie am 5. August 1942 aus der Augsburger Straße 62 nach Theresienstadt,[747] Leopold starb dort am 25. Januar 1943, Elise wenig später am 9. Februar 1943. | ||
Leopold Kronenberg | Innsbrucker Straße 14/15 | 4. Sep. 2018 | Leopold Kronenberg kam am 15. Januar 1867 in Geseke/Westfalen als Sohn des Lehrers Salomon Kronenberg und der Jeanette geborene Wahl auf die Welt.[748] Seine Geschwister waren Emma (1862), Hulda (1863), Moritz (1866), Paula (1868), Albert (1870), Hermann (1872), Siegfried (1873), Ottilie (1875), Cäcilie (1876), Clara (1877), Anna (1879) und Bertha (1883). Hermann und Siegfried starben wenige Tage nach der Geburt. Der Vater Salomon Kronenberg war am 1. Dezember 1834 in Störmede /Westfalen geboren, er wurde Lehrer und Kantor und war seit dem 9. August 1874 im Dienst der Synagogengemeinde Ruhrort tätig. Leopold Kronenberg heiratete am 18. März 1893 seine Jugendfreundin Elise Wittgenstein, sie zogen bald nach Berlin. Die Kinder kamen auf die Welt: Max am 8. Juli 1894, Hertha am 28. September 1895, Walter am 11. Februar 1897 und Gertrud am 3. Februar 1904. Leopold Kronenberg war bis in die Wirtschaftskrise der Zwanziger Jahre als Bankier tätig. Sein Sohn Walter wurde ebenfalls Bankier, der Sohn Max Diplom-Ingenieur und Professor an der Technischen Universität, beide Söhne unterstützten ihre Eltern finanziell. Über die Töchter konnte nichts ermittelt werden. Max Kronenberg emigrierte 1936 mit seiner Frau, der am 15. April 1898 geborenen Ellen geborene Cohn, und ihrer am 12. Oktober 1922 in Neisse geborenen Tochter Gisela Jeanette in die USA. Walter Kronenberg musste 1940 sein Vermögen zurücklassen, um mit seiner Frau Margot geborene Freund über die Niederlande in die USA zu gelangen. Leopold Kronenberg wurde 1934 verhaftet und beging in der Haft einen Suizidversuch. Nach der Reichspogromnacht entschloss sich auch Leopold Kronenberg Deutschland zu verlassen. Trotz der Unterstützung seines Sohnes Max gelang dies nicht. 1936 wohnten Leopold und Elise Kronenberg in der Innsbrucker Straße 14/15, sie mussten nach 1939 in die Eisenzahnstraße 5 ziehen. Deportiert wurden sie am 5. August 1942 aus der Augsburger Straße 62.[749] nach Theresienstadt, Leopold starb dort am 25. Januar 1943, Elise wenig später am 9. Februar 1943. In der Steglitzer Kieler Straße liegt ein Stolperstein für seine ebenfalls ermordete Schwester Cäcilie verheiratete Michel.[750] | ||
Henriette Kromolowski | Wartburgstraße 29 | 6. Sep. 2012 | Henriette Kromolowski wurde im Oktober 1878 als Tochter des jüdischen Kaufmannes Adolf Kromolowski und seiner Ehefrau in Kattowitz geboren. Ihre Eltern lebten in guten Verhältnissen; sie hatte noch vier Geschwister, die alle die höhere Schule besuchten. Henriette Kromolowski blieb unverheiratet, sie lebte ab 1934 zusammen mit ihrer Schwester Erna Grabowski, geborene Kromolowski, deren Ehemann Herbert und deren Tochter Mirjam in der Wartburgstraße 29 in Berlin-Schöneberg. 1938 wanderte die Tochter Mirjam nach Palästina aus. 1939 musste Henriette Kromolowski mit ihrer Schwester und dem Schwager die Wohnung Wartburgstraße 29 verlassen, sämtliche Einrichtungsgegenstände mussten zu Schleuderpreisen verkauft werden. Sie zogen in die Fregestraße 58 in möblierte Zimmer. 1940 gelang es der Schwester und dem Schwager, nach La Paz (Bolivien) zu emigrieren. Henriette Kromolowski musste nach dem Auszug der Schwester und des Schwagers aus der Fregestraße 58 ausziehen und in die Mommsenstraße 4 als Untermieterin bei Wallach einziehen. Sie starb dort am 27. Mai 1942 an einer Überdosis Schlafmittel. Sie wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee begraben. Ihre Nichte Mirjam lebte noch 2012 hochbetagt in New York. | ||
Albrecht von Krosigk | Motzstraße 9 | 5. Aug. 2011[519] | Friedrich Karl Albrecht von Krosigk kam am 14. Dezember 1892 in Gnesen als Sohn des Rittmeisters Gebhardt von Krosigk und seiner Frau Gisela geborene von Saldern zur Welt. Sein Vater wurde im Jahr 1901 in Gumbinnen (heute: Gussew/Polen) ermordet, der Mörder wurde nie ermittelt. Albrecht von Krosigk sollte auch eine Militärlaufbahn einschlagen: Er besuchte das Gymnasium in Gnesen, wurde auf die Kadettenanstalt nach Plön in Holstein und dann nach Berlin-Lichterfelde geschickt. Als Fähnrich nahm er am Ersten Weltkrieg teil. 1919 heiratete er Erna Wilhelmine Sophie Geiger,[751] die Ehe wurde 1923 geschieden. Albrecht von Krosigk ging zur Berliner Sicherheitspolizei unter Leitung des rechtsradikalen Hauptmanns Walter Stennes (1895–1989). Als dieser wegen seiner politischen Umtriebe die Polizei verlassen musste, ging auch Albrecht von Krosigk. 1925 wurde er Provisionsvertreter und bis Mitte der 1930er Jahre zum reisenden Händler, wohnte zeitweilig in Duisburg, Hamburg und Berlin, zuletzt in der Motzstraße 9. Bis Anfang der 1930er Jahre wurde er mehrfach wegen Diebstahls und Betrugs verurteilt. Weil er sich unter Berufung auf einen Verwandten, der in der Hitler-Regierung saß, kleinere Geldbeträge geben ließ, nahm ihn die Gestapo im April 1936 fest und verhängte kurzzeitig Schutzhaft. Ein halbes Jahr später geriet er das erste Mal wegen seiner Leidenschaft für Männer ins Visier der Homosexuellenverfolger. Er wurde ins KZ Fuhlsbüttel eingeliefert und drei Monate später vom Hamburger Amtsgericht zu sechs Monaten Freiheitsstrafe wegen eines Verstosses gegen § 175 StGB verurteilt. 1938 wurde er vom Berliner Landgericht zu 18 Monaten Gefängnis und aufgrund des Gutachtens eines Gefängnisarztes zur Einweisung in die Psychiatrie verurteilt. Seine Mutter und sein Onkel wandten sich mit Gnadengesuchen mehrmals an die Justiz. Sie erreichten, dass er in ein „offenes Haus“, die Berliner Anstalt Herzberge, kam und Beschäftigung erhielt. Albrecht von Krosigk wurde im März 1941 in die „Heil- und Pflegeanstalt Bernburg“ verlegt. Er starb am 22. Mai 1942, angeblich an einer Lungenentzündung. Kein Hinweis findet sich bislang darauf, dass Albrecht von Krosigk Opfer der Euthanasie-Morde geworden ist.[752] | ||
Lilly Rahel Krzesny | Gotenstraße 73 | 17. März 2011 | Lilly Rahel Baum kam am 25. Februar 1914 in Filehne als Tochter des Textilvertreters Bernhard Baum und dessen Frau Johanna geborene Lebenstein zur Welt. Ihre jüngere Schwester war Erna Pauline, geboren am 25. März 1919. Lilly Rahel heiratete den Kürschner Rudi Krzesny und lebte mit ihm in Berlin in der Mommsenstraße 8. Anfang der 1940er Jahre wurde die Ehe geschieden, Lilly Rahel lebte wieder bei ihren Eltern, die inzwischen in die Gotenstraße 73 gezogen waren.[103] Sie musste Zwangsarbeit leisten in der Firma Feinmaschinen- und Gerätebau Willy Krauspe am Kiehlufer 47. Nachdem ihr Vater am 4. März 1943 nach Auschwitz deportiert wurde, folgten ihm am 6. März 1943 Lilly Rahel mit ihrer Mutter Johanna Baum nach Auschwitz, von keinem Mitglied der Familie Baum ist ein Todesdatum bekannt.[753] | ||
Heinz Kuttner | Penzberger Straße 4 (ehem. Speyerer Straße 23) |
2. Nov. 2011 | Heinz Kuttner kam am 26. Januar 1906 in Berlin als Sohn des Kaufmanns Alfred Kuttner und seiner Frau Hedwig geborene Horn zur Welt.[754] Sein Vater betrieb ein Möbelhaus in der Alexanderstraße, privat wohnte die Familie in der Gontardstraße. Heinz Kuttner wurde Oberbauarbeiter bei der Deutschen Reichsbahn. Er wohnte 1931 in der Hohenstaufenstraße 52 und ab 1939 in der Speyerer Straße 23. Nach 1939 heiratete er die Stenotypistin Irma Silberberg, sie zog zu ihm in die Speyerer Straße. Zusammen wurden sie am 24. August 1943 aus der Speyerer Straße 23 nach Auschwitz deportiert.[755]
Die Lage des Hauses Speyerer Straße 23 entspricht heute derjenigen des Hauses Penzberger Straße 4. Der Stolperstein wurde auf Initiative der Berliner Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) verlegt. |
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Irma Kuttner | Penzberger Straße 4 (ehem. Speyerer Straße 23) |
2. Nov. 2011 | Irma Silberberg kam am 25. Mai 1912 in Berlin als Tochter des Buchdruckers Max Marcus Silberberg und seiner Frau Flora geborene Schulvater zur Welt.[756] Sie hatte noch eine Schwester Hertha (22. Januar 1901), einen Bruder Alfred (21. April 1902) und einen Bruder Walter (8. Juli 1903). Irma wurde Stenotypistin, 1933 wohnte sie in Hamburg, 1939 lebte sie wieder in Berlin und zwar bei ihrem Vater in Berlin-Moabit, Calvinstraße 9, daneben hatte sie noch ein Zimmer zur Untermiete in der Klopstockstraße 9 bei Rathholz. Irma Silberberg heiratete nach 1939 Heinz Kuttner. Sie musste Zwangsarbeit leisten bei Ehrich & Graetz in Treptow. Am 24. August 1943 wurde sie zusammen mit ihrem Mann aus der Speyerer Straße 23 nach Auschwitz deportiert.[757]
Die Lage des Hauses Speyerer Straße 23 entspricht heute derjenigen des Hauses Penzberger Straße 4. Der Stolperstein wurde auf Initiative der Berliner Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) verlegt. |
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Benedict Lachmann | Bayerischer Platz 13–14 | 5. Aug. 2011 | |||
Claire Lambertz | Stübbenstraße 11 | 2. Juni 2017 | Clara (Claire) Simon kam am 14. April 1881 in Zweibrücken als Tochter des Kaufmanns Adolf Simon und seiner Frau Magdalena geborene Lesem zur Welt.[758] Sie heiratete 1908 Philipp Lambertz und lebte mit ihm ab 1911 in der Stübbenstraße 11. Ihr Mann war in einer leitenden Position bei der Spirituosenfabrik „Kantorowicz“ tätig. Die Ehe blieb kinderlos. Im Februar 1941 starb Philipp Lambertz. Claire Lambertz und Hermann Silberstein waren die letzten jüdischen Mieter des Hauses.[759] Beide wurden am 13. Januar 1942 nach Riga deportiert.[760] Das Todesdatum von beiden ist unbekannt. | ||
Herbert Landau | Keithstraße 15 | 22. Okt. 2021 | |||
Julian Landau | Keithstraße 15 | 22. Okt. 2021 | |||
Else Landsberg | Heilbronner Straße 22 | 6. Juli 2019[403] | Else Landsberg kam am 6. September 1881 i in Bessungen bei Darmstadt als Tochter des Bauingenieurs und Hochschullehrers Theodor Landsberg und seiner Frau Betty geborene Neumann zur Welt. Ihre älteren Brüder waren Max Leonides (1878) und Fritz (1880), ihre jüngere Schwester war Therese (1881), der jüngste Bruder war Kurt Julius (1893). Ihre Mutter war eine Cousine des AEG-Gründers Emil Rathenau. Als sich ihr Vater, der Professor an der Technischen Hochschule Darmstadt war, aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig pensionieren ließ, zog die Familie nach Berlin. Über die berufliche Entwicklung von Else und ihrer Schwester Therese ist nichts bekannt. Die Schwestern blieben unverheiratet und lebten bei den Eltern, nach dem Tod des Vaters bei der Mutter bis zu deren Tod 1938, danach in der Heilbronner Straße 22. Am 23. Januar 1942 wählten die Schwestern angesichts der bevorstehenden Deportation die Flucht in den Tod, indem sie Veronal nahmen. Ihre Urnen wurden im Familiengrab auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt. Die Brüder Max und Fritz waren Architekten geworden, Max starb 1930, seine beiden Söhne Rolf und Peter überlebten. Fritz wurde am 14. Oktober 1943 in das KZ Auschwitz deportiert.[761] | ||
Therese Landsberg | Heilbronner Straße 22 | 6. Juli 2019[403] | Therese Landsberg kam am 23. Oktober 1883 in Bessungen bei Darmstadt als Tochter des Bauingenieurs und Hochschullehrers Theodor Landsberg und seiner Frau Betty geborene Neumann zur Welt. Ihre älteren Brüder waren Max Leonides (1878) und Fritz (1880), ihre jüngere Schwester war Else (1881), der jüngste Bruder war Kurt Julius (1893). Ihre Mutter war eine Cousine des AEG-Gründers Emil Rathenau. Als sich ihr Vater, der Professor an der Technischen Hochschule Darmstadt war, aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig pensionieren ließ, zog die Familie nach Berlin. Über die berufliche Entwicklung von Therese und ihrer Schwester Else ist nichts bekannt. Die Schwestern blieben unverheiratet und lebten bei den Eltern, nach dem Tod des Vaters bei der Mutter bis zu deren Tod 1938, danach in der Heilbronner Straße 22. Am 23. Januar 1942 wählten die Schwestern angesichts der bevorstehenden Deportation die Flucht in den Tod, indem sie Veronal nahmen. Ihre Urnen wurden im Familiengrab auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt. Die Brüder Max und Fritz waren Architekten geworden, Max starb 1930, seine beiden Söhne Rolf und Peter überlebten. Fritz wurde am 14. Oktober 1943 in das KZ Auschwitz deportiert.[762] | ||
Bruno Lange | Traunsteiner Straße 8 | 14. Nov. 2011 | Bruno Lange kam am 19. Oktober 1879 in Schieroth (später Schönrode)/Tost/Gleiwitz/Schlesien in einer jüdischen Familie zur Welt.[763] Er wurde Kaufmann und blieb ledig. 1934 wohnte er in einer Dreizimmerwohnung in der Traunsteiner Straße 8. Er musste Zwangsarbeit leisten bei der Deutschen Waffen- und Munitionsfabriken in Berlin-Borsigwalde. Ab 1. April 1942 war er gezwungen ein Zimmer seiner Wohnung an das Ehepaar Edith und Arthur Tichauer unterzuvermieten. Am 26. Februar 1942 wurde er in das KZ Auschwitz deportiert und dort vermutlich sofort ermordet.[764] | ||
Berthold Lehmann | Elßholzstraße 30–33 | 6. März 2009 | Berthold Lehmann kam am 22. Dezember 1878 in Berlin als Sohn des Isidor Lehmann und seiner Frau Ida geborene Cohn zur Welt.[765] Er studierte Jura, heiratete Margarete Hamburger und wurde Richter, 1909 war er Amtsrichter am AG Tempelhof, ab 1914 Landrichter am LG II Berlin und ab Februar 1920 Kammergerichtsrat. Berthold Lehmann lebte mit seiner Frau lange Zeit in Zehlendorf, Beerenstraße 41.1933 wurde er wegen seiner jüdischen Herkunft beurlaubt, weil er aber schon 25 Jahre im Staatsdienst war konnte er zunächst noch am Kammergericht verbleiben. Erst 1935 erhielt er aufgrund des „Reichsbürgergesetzes“ Berufsverbot. Nach 1939 mussten Margarete und Berthold Lehmann in eine sogenannte Judenwohnung, in die Wielandstraße 7 nach Charlottenburg umziehen. Am 12. Januar 1943 wurden Berthold und Margarete Lehmann vom Güterbahnhof Moabit nach Auschwitz deportiert und dort vermutlich sofort ermordet.[766][767]
Ein weiterer Stolperstein liegt für Berthold Lehmann in Zehlendorf, Beerenstraße 41. |
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Eva Charlotte Lehmann | Freisinger Straße 8 | 29. Nov. 2005 | Eva Charlotte Lehmann kam am 26. September 1936 in Gumbinnen/Ostpreußen als Tochter von Siegfried Lehmann und seiner Frau Gertrud geborene Elias zur Welt.[768] Sie wohnte seit etwa Ende 1936 mit ihrer Mutter Gertrud in der Wohnung von Zalka und Max Jacoby, Freisinger Straße 8. Zalka Jacoby war eine Schwester von Gertrud Lehmann. Eva Charlottes Vater Siegfried Lehmann emigrierte vor 1939 nach England und starb dort 1962. Ihre Mutter Gertrud war Zwangsarbeiterin bei der Firma C. J. Vogel Draht- und Kabelwerke in der Boxhagener Straße 76–77. Sie wurde lungenkrank, kam im Juli 1942 in das Jüdische Krankenhaus und starb dort am 7. November 1942 an Tuberkulose. Der Ehemann ihrer Tante, Max Jacoby, war bereits 1940 gestorben, so dass Eva Charlotte Lehmann alleine mit Zalka Jacoby blieb. Am 14. Dezember 1942 wurden beide zusammen nach Auschwitz deportiert und dort vermutlich sofort ermordet.[769] | ||
Herbert Lehmann | Viktoria-Luise-Platz 5 | 16. Okt. 2014 | Herbert Viktor Lehmann kam am 7. Oktober 1912 als zweites Kind des Facharztes Dr. Max Lehmann und seiner Frau Selma geborene Peiser in Posen zur Welt. Sein älterer Bruder war Ernst Leopold. Sein Vater musste trotz gesundheitlicher Probleme in Frankreich im Ersten Weltkrieg in einem Lazarett arbeiten, wo er am 14. Mai 1917 aus ungeklärten Gründen zu Tode kam. Herbert besuchte ab 1918 eine Privatschule, im selben Jahr geriet er mit seiner Mutter in ein Feuergefecht zwischen deutschen und polnischen Truppen, aus dem sie sich retten konnten. Herbert stotterte seitdem, bis er Jahre später erfolgreich davon geheilt wurde. 1922 zog seine Mutter mit den Söhnen nach Berlin in das Haus Viktoria-Luise-Platz 5, das ihrem Vater gehörte und in dem auch ihre Geschwister wohnten. Herbert besuchte das Werner von Siemens Realgymnasium. Nach dem Abitur machte er eine Lehre in einer Apotheke und studierte Pharmazie. Er schloss mit der Promotion ab und folgte dem Beispiel seines Bruders, der 1933 nach Palästina emigriert war. In Palästina arbeitete Herbert Lehmann zuerst in Jerusalem in einer Apotheke, später in Haifa. Er heiratete Irene Nachmann, sie bekamen zwei Töchter, Ruth und Ilana. Herbert Lehmann starb am 5. Mai 1993.[770] | ||
Lola Ruth Lehmann | Nollendorfstraße 28 | 25. Mai 2011 | Lola Ruth Julia Henschel kam am 26. Mai 1889 in Berlin als Tochter des Kursmaklers Franz Henschel und seiner Frau Friederike geborene Wolff zur Welt. Sie besuchte die Handelsakademie und heiratete 1917 Paul Lehmann.[771] Da wohnte sie noch bei ihrer verwitweten Mutter in der Courbièrestraße 7. 1939 wohnte sie alleine als Untermieterin bei Mühlenthal in der Nollendorfstraße 28. Am 17. November 1941 wurde sie über den Bahnhof Grunewald nach Kaunas deportiert. Dort wurde Lola Lehmann am 25. November 1941 ermordet.[772] | ||
Selma Lehmann | Viktoria-Luise-Platz 5 | 16. Okt. 2014 | Selma Peiser kam am 21. September 1877 in Posen als Tochter des Likörfabrikanten Samuel Peiser und seiner Frau Marie geborene Posner zur Welt. Sie hatte zwei Brüder: Heinrich und Alfred, und zwei Schwestern: Julie und Amanda. Selma besuchte in Posen die höhere Mädchenschule und anschließend ein Pensionat um hauswirtschaftliche Fähigkeiten zu erwerben. Zurück in Posen heiratete sie am 21. November 1899 den praktischen Arzt Dr. Max Lehmann. Sie lebten in Görlitz wo am 27. August der Sohn Ernst Leopold zur Welt. Um eine Facharztausbildung zu erreichen siedelte Max Lehmann mit seiner Familie für ein Jahr nach Berlin über. Als er dann Facharzt für Magen-, Darm- und Stoffwechselkrankheiten war zog die Familie nach Posen. Dort kam Herbert Viktor am 7. Oktober 1912 zur Welt. Trotz gesundheitlicher Probleme musste Max Lehmann im Ersten Weltkrieg in einem Lazarett in Frankreich arbeiten, hierbei kam er aus ungeklärten Gründen am 14. Mai 1917 zu Tode. Selma zog mit ihren beiden Söhnen nach Berlin, wo sie im Haus Viktoria-Luise-Platz 5 wohnte, das ihrem Vater gehörte und wo ihre Geschwister ebenfalls wohnten. Ihren Lebensunterhalt verdiente Selma Lehmann mit einem Vervielfältigungs- und Schreibbüro, das sie gemeinsam mit ihrer verwitweten Schwester Amanda Peltesohn betrieb. Beide Söhne emigrierten in den 1930er Jahren nach Palästina, Selma wollte nicht emigrieren wegen ihres hochbetagten Vaters. Sie musste noch zweimal umziehen, zunächst in die Babelsberger Straße 48 und dann in die Sächsische Straße 9. Von dort wurde sie am 17. November 1941 nach Kowno deportiert und am 25. November 1941 ermordet[773] | ||
Susanne Lehmann | Innsbrucker Straße 55 | 23. Mai 2014 | Susanne Majmon kam am 15. März 1879 als drittes von fünf Kindern des Kaufmanns Hermann Majmon und seiner Frau Bertha geborene Nower in Berlin auf die Welt. Sie heiratete den Vertreter Heinrich Lehmann[122] die Tochter Gerda wurde geboren. Heinrich Lehmann starb früh, Susanne zog Gerda alleine auf. Gerda heiratete den Richter Kurt Tuchler, ihre Tochter war Hannah. Sie konnten 1936 nach Palästina auswandern. Hannah ist die Mutter von Arnon Goldfinger (Regie: Die Wohnung). Nach einem Besuch in Palästina kehrte Susanne Lehmann nach Berlin zurück, von wo sie am 13. Januar 1942 mit dem Zug von Gleis 17 nach Riga deportiert und dort ermordet wurde.[774] | ||
Rosa Leibholz | Willmanndamm 6 | 10. Nov. 2009 | Rosa Jacobsohn kam am 19. September 1878 in Danzig als Tochter des Eisenbahn-Landvermessers Hermann Jacobsohn und seiner Frau Laura geborene Meyer zur Welt.[775] Sie heiratete 1914 in Stettin den Kaufmann Leo Leibholz.[776] Sie zogen nach Berlin, wo ihre Tochter Ruth Käthe am 19. Juli 1916 auf die Welt kam. 1930 lebte die Familie in der Kolonnenstraße 53, Leo Leibholz war Eigentümer des Hauses. 1931 starb Leo Leibholz. Seine Witwe Rosa lebte 1939 mit ihrer Tochter Käthe im Willmanndamm 6. Käthe konnte noch nach Bolivien auswandern, Rosa Leibholz wurde am 13. Januar 1942 nach Riga deportiert und ermordet.[777] Ihre Tochter Käthe, verheiratete Schilibolski,[778] machte von Bolivien aus für ihre Mutter 1959 und 1962 Wiedergutmachungsansprüche geltend, sie ist 1997 verstorben und wurde in Argentinien auf dem Cementerio Israelita de La Tablada bestattet.[779] Ihr Mann Erich Benno Schilibolski war bereits 1991 vor ihr verstorben.[780] | ||
Arthur Leiser | Martin-Luther-Straße 107 | 24. Sep. 2016 | Arthur Leiser kam am 8. Mai 1871 in Berlin als ältester von vier Söhnen des Fabrikbesitzers Aron Adolf (Wolf) Leiser und seiner Frau Bianca geborene Friedländer zur Welt. Seine Brüder waren Berthold, Georg und Karl. Nach dem Abitur absolvierte er eine Banklehre und trat 1896 in die väterliche Firma L. Haurwitz & Co., Teerprodukte und Dachpappen, ein. 1903 heiratete er Toni Maschke, 1904 wurde die Tochter Gerda geboren. 1910 übernahm der jüngste Bruder Carl seine Anteile an der väterlichen Firma, Arthur Leiser war fortan nur noch als Grundstücks- und Hypothekenmakler tätig. Er kämpfte im 1. Weltkrieg, während dieser Zeit führte seine Frau Toni die Geschäfte. Die Familie wohnte in einer 6-Zimmer-Wohnung in der Martin-Luther-Straße 60 (heute 107). Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme konnte Arthur Leiser nicht mehr in seinem Beruf tätig sein, durch die Einschaltung von nichtjüdischen Mittelsmännern nahmen seine Einnahmen dramatisch ab. Bedingt durch die belastende Lebenslage verlor er zunächst teilweise, später vollständig seine Sehkraft. 1939 wohnten sie noch in der Martin-Luther-Straße mit mehreren Untermietern, diese Wohnung mussten sie mit der gesamten Einrichtung verlassen und in eine kleine Wohnung in der Münchener Straße 12 ziehen. Von dort wurden Arthur Leiser und seine Frau Toni am 5. August 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo Arthur Leiser am 11. Februar 1943 ermordet wurde.[781] Die Tochter Gerda konnte noch emigrieren. | ||
Toni Leiser | Martin-Luther-Straße 107 | 24. Sep. 2016 | Toni Maschke kam am 8. November 1880 als Tochter des Kaufmanns Salomon Maschke und seiner Frau Johanna geborene Falk zur Welt. Sie studierte von 1899 bis 1903 Malerei und erstellte Illustrationen und Entwürfe für Bücher. 1903 heiratete sie den Kaufmann Arthur Leiser, 1904 wurde die Tochter Gerda geboren. Ihr Mann war Teilhaber in der Firma seines Vaters, bis er 1910 seine Anteile seinem Bruder Carl übertrug und er fortan als Grundstücks- und Hypothekenmakler tätig war. Während er im Ersten Weltkrieg kämpfte, führte seine Frau Toni die Geschäfte. Später fertigte Toni Leiser Reklame für Privatfirmen an. Die Familie wohnte in einer 6-Zimmer-Wohnung in der Martin-Luther-Straße 60 (heute 107). Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme verlor Toni Leiser viele ihrer Aufträge. Bedingt durch die belastende Lebenslage verlor ihr Mann zunächst teilweise, später vollständig seine Sehkraft. 1939 wohnten sie noch in der Martin-Luther-Straße mit mehreren Untermietern, diese Wohnung mussten sie unter Zurücklassung der gesamten Einrichtung verlassen und in eine kleine Wohnung in der Münchener Straße 12 ziehen. Von dort wurden Toni und Arthur Leiser am 5. August 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo Toni Leiser am 14. Mai 1943 ermordet wurde.[782] Die Tochter Gerda konnte noch emigrieren. | ||
Betty Lenz | Belziger Straße 39 | 26. März 2010 | Betty Blumenthal kam am 11. Februar 1870 in Treptow an der Rega/Westpommern in einer jüdischen Familie auf die Welt. Sie wurde Schneiderin und heiratete den nichtjüdischen Robert Lenz, ein Kind wurde ihnen geboren, das nicht im jüdischen Glauben erzogen wurde. Ihr Mann starb bereits 1899. Anfang der 1940er Jahre wohnte Betty Lenz einige Monate als Untermieterin in der Belziger Straße 39 in der Zweizimmerwohnung des Musikers Richard London. Am 21. Januar 1943 wurde Betty Lenz nach Theresienstadt deportiert,[270] auf der Deportationsliste ist vermerkt: „nicht mehr bestehende privilegierte Mischehe“. Betty Lenz überlebte Theresienstadt, nach dem Zweiten Weltkrieg lebte sie wieder in Berlin.[4] | ||
Maria Leo | Pallasstraße 12 | 17. Juni 2006 | Maria Leo (geboren 1873) war Pianistin und Musikpädagogin. Sie engagierte sich als Frauenrechtlerin und gründete 1909 ein Musikseminar, das eines der ersten nur für Frauen war. Dort wurden die Seminarteilnehmerinnen zu Musiklehrerinnen ausgebildet. Obwohl Maria Leo zum Katholizismus konvertiert war, wurde sie von den Nationalsozialisten als Jüdin verfolgt und musste 1933 die Leitung ihres Seminars aufgeben. Aus ihrer Stelle als Lehrerin wurde sie 1934 vertrieben, sie unterrichtete aber weiterhin jüdische Schüler. Um ihrer Deportation nach Theresienstadt zu entgehen, nahm sie sich am 2. Februar 1942 das Leben.[783][784] | ||
Betty Less | Kleiststraße 31 | 23. Mai 2014 | Betty Thine Kamm kam am 10. Februar 1893 in Berlin-Köpenick als Tochter des Fouragehändlers Heinrich Kamm und seiner Ehefrau Jenny geborene Meckauer zur Welt.[785] 1923 reiste sie nach Kanada zu ihrem Bruder Erich, um eine Stelle als Haushaltshilfe zu finden.[122] Sie kehrte aber zurück nach Deutschland und heiratete 1930 in Berlin das erste Mal, 1936 das zweite Mal und zwar den verwitweten Jakob Julius Less. Dieser hatte drei Kinder: Liselotte, Werner und Heinz. 1939 lebte Betty Less als Hauptmieterin einer großen Wohnung in der Wilmersdorfer Straße 98/99: sie hatte neun Untermieter, vermutlich, um ihren Lebensunterhalt damit zu bestreiten. Ihr Mann Jakob Julius Less übernahm eine große Wohnung in der Kleiststraße 31 und vermietete dort möblierte Zimmer. Die Kinder ihres Mannes konnten 1933 bzw. 1938 nach Palästina entkommen. Als Betty Less und ihr Mann die Vermögenserklärung ausfüllen mussten, gab Betty Less an, dass sie über eigene Rentenansprüche verfüge. Jakob Julius und Betty Less wurden am 12. Januar 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.[786] | ||
Julius Less | Kleiststraße 31 | 23. Mai 2014 | Jakob Julius Less kam am 7. Dezember 1885 in Rössel als Sohn des Pferdehändlers Hirsch Hermann Less und seiner Frau Friederike geborene Herz zur Welt. Er heiratete 1912 in Berlin Helene Levy,[787] die Kinder wurden geboren: Heinz am 7. Juni 1914, Liselotte am 8. Dezember 1915 und Werner am 18. Dezember 1916. Jakob Julius Less war nacheinander Teilhaber einiger Unternehmen: einer Zigarettenfabrik, eines Zeitschriftenverlages und einer Kleinmöbelfabrik. 1933 starb seine Frau Helene, 1936 heiratete er Betty Kamm. Diese vermietete möblierte Zimmer, was Jakob Julius Less nach der „Arisierung“ seiner Kleinmöbelfabrik in einer 8-Zimmer-Wohnung in der Kleiststraße 31 ebenfalls machte. 1933 wanderte der Sohn Werner über Frankreich nach Palästina aus und nannte sich Avner, die beiden anderen Kinder entkamen 1938. Am 7. Januar 1942 füllte Jakob Julius Less für seine Frau und sich die Vermögenserklärung aus, sie besaßen wegen ihrer Stellung als Vermieter mehr als 10 Kleiderschränke, neun Couches, zehn kleine Tische und 20 Stühle.[788] Am 12. Januar 1943 wurden Jakob Julius Less und seine Frau Betty nach Auschwitz deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet. Sein Sohn Avner Werner wurde später als derjenige Polizeioffizier bekannt, der 1960/61 in Jerusalem Adolf Eichmann vernahm.[789] | ||
Clara Lesser | Grunewaldstraße 12 | 20. Dez. 2014 | Clara Engel kam am 10. Mai 1872 in Schwetz/Westpreußen als Tochter von Jacob Engel und seiner Frau Rahel geborene Bukofzer zur Welt.[790] Ihre Geschwister waren Robert (1869) und Eva (1870). Clara heiratete um 1903 einen Herrn Lesser, der vor 1930 starb, sie hatten keine Kinder. Als Witwe lebte Clara Lesser ab 1936 bei ihrer Schwester Eva, die Leopold Rosenberg geheiratet hatte. Sie wohnten in der Grunewaldstraße 12 Vorderhaus 1. Etage in einer Fünf-Zimmer-Wohnung.[34] Clara Lesser musste die Vermögenserklärung am 27. September 1942 abgeben, ihr Vermögen gab sie mit 2.250 Mark an. Über die Sammelstelle Gerlachstraße 19–22 wurde sie am 3. Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert,[791] am 10. Februar 1943 wurde sie ermordet. Für ihren gleichfalls ermordeten Bruder Robert Engel liegt ein Stolperstein vor dem Haus Motzstraße 31. | ||
Elisabeth Lesser | Salzburger Straße 8 | 24. Sep. 2016 | Elsbeth Elisabeth Lesser kam am 23. September 1892 in Schönlanke/Posen (heute Trzcianka/Polen) als Tochter des Spediteurs Naumann Lesser und dessen Frau Rosalie geborene Schachnow zur Welt.[792] Sie hatte noch 8 Geschwister. Elsbeth Lesser blieb ledig und ging mit ihren Schwestern Bianka und Wanda nach Berlin. Dort arbeiteten sie als Haushaltshilfen. 1939/1940 arbeitete Elsbeth bei der Witwe Lina Bloch, Meraner Platz 1, und wohnte Salzburger Straße 8. Als Frau Bloch in ein Altersheim gehen musste flüchtete Elsbeth Lesser in den Tod, indem sie am 12. April 1940 eine Überdosis Schlaftabletten einnahm. | ||
Isaac „Eugen“ Lesser | Passauer Straße 3 | 28. März 2013 | Isaac (Johannes) genannt Eugen Lesser kam am 13. Juli 1868 in Schönlanke/Posen als Sohn des Moses Lesser und seiner Frau Rosalie geborene Markwald zur Welt.[793] Er hatte einen Bruder Julius. Eugen Lesser heiratete am 24. Dezember 1903 in Berlin Rosa Lewinthal.[794] Damals war er Handlungsgehilfe und offensichtlich wohlhabend. 1907 kauften Eugen und Rosa Lesser das Haus Passauer Straße 3 und wohnten in einer Sechs-Zimmer-Wohnung. Ihre Ehe blieb kinderlos. Bis 1914 war Eugen Lesser noch als Kaufmann tätig, ab 1915 bezeichnet er sich als Rentier. Eugen Lesser wurde am 25. Juni 1942 von der Gestapo in das KZ Sachsenhausen gebracht. Dort wurde er noch am selben Tag umgebracht. Die offizielle Todesursache lautete „doppelte Lungenentzündung“. | ||
Rosa Lesser | Passauer Straße 3 | 28. März 2013 | Rosa Lewinthal kam am 22. Oktober 1868 in Grünewald/Pommern als Tochter des Kaufmanns Nathan Lewinthal und seiner Frau Johanna geborene Hermann zur Welt.[795] Ihre Geschwister waren Oskar, Max und Bertha. Rosa zog nach Berlin und heiratete den Handlungsgehilfen Isaac Johannes (genannt Eugen) Lesser.[794] 1907 kauften sie das Haus Passauer Straße 3 und wohnten hier in einer Sechs-Zimmer-Wohnung. Ihre Ehe blieb kinderlos. Ihr Mann arbeitete noch bis 1914 als Kaufmann, danach bezeichnete er sich als Rentier. Am 25. Juni 1942 wurde Rosa Lessers Mann Eugen von der Gestapo verhaftet und in das KZ Sachsenhausen gebracht und noch am selben Tag ermordet. Die offizielle Todesursache war „doppelte Lungenentzündung“. Rosa selbst wurde am 4. September 1942 nach Theresienstadt deportiert und dort am 17. September 1942 ermordet.[796] | ||
Dorothea Levy | Martin-Luther-Straße 65 | 16. Okt. 2014 | Dorothea Brasch kam am 10. November 1895 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Adolf Abraham Brasch und seiner Frau Gertrud geborene Cohn zur Welt. Sie heiratete Edgar Levy, einen Kaufmann, der mit Reinigungsmitteln handelte. Am 29. Mai 1928 kam das einzige Kind, Gerda, zur Welt. Die Familie lebte zunächst in der Köpenicker Straße, ab 1936 dann in der Martin-Luther-Straße 81 (heute 65) im 1. OG. Es gelang ihnen 1939 die Tochter Gerda mit einem Kindertransport nach England in Sicherheit zu bringen.[797] Am 24. Oktober 1941 wurde Dorothea Levy mit ihrem Mann Edgar nach Litzmannstadt deportiert. Dort arbeitete ihr Mann in einer Bauabteilung, im Gartenbau und im Zentralgefängnis. Sie trafen auf die Mutter von Edgar, die am 1. November 1941 ebenfalls deportiert worden war und wohnten mit ihr im Getto im Kollektiv Berlin II, Block X, Hertastraße 25. Als ihre weitere Deportation drohte, schrieb Dorothea Levy an die Ausweisungskommission der Abteilung für die Eingesiedelten in Litzmannstadt und bat, doch auf die Ausweisung zu verzichten. Dieser Antrag wurde abgelehnt und Dorothea Levy wurde mit ihrem Mann und dessen Mutter am 15. Mai 1942 in das Vernichtungslager Kulmhof deportiert und dort am gleichen Tag ermordet.[798] | ||
Edgar Levy | Martin-Luther-Straße 65 | 16. Okt. 2014 | Edgar Levy kam am 2. Januar 1898 in Ahrensburg als Sohn des Jacob Levy und seiner Frau Malie geborene Joel zur Welt.[799] Er hatte einen älteren Bruder Max, über den nichts weiteres in Erfahrung gebracht werden konnte.[800] Edgar Levy kämpfte im 1. Weltkrieg und erhielt das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Er war Kaufmann und handelte mit Reinigungsmitteln. Mitte der 1920er Jahre heiratete er Dorothea Brasch, ihre Tochter Gerda wurde am 29. Mai 1928 in Berlin geboren. Die Familie lebte zunächst in der Köpenicker Straße, ab 1936 in der Martin-Luther-Straße 81 (heute 65). Seine inzwischen verwitwete Mutter lebte in der Rosenheimer Straße. Es gelang ihnen 1939, die Tochter Gerda mit einem Kindertransport nach England in Sicherheit zu bringen.[801] Am 24. Oktober 1941 wurde Edgar Levy mit seiner Frau Dorothea nach Litzmannstadt deportiert. Dort arbeitete er in einer Bauabteilung, im Gartenbau und im Zentralgefängnis. Er traf dort seine am 1. November 1941 ebenfalls deportierte Mutter und wohnte mit ihr und seiner Ehefrau im Getto im Kollektiv Berlin II, Block X, Hertastraße 25. Als ihre weitere Deportation drohte, schrieb Dorothea Levy an die Ausweisungskommission der Abteilung für die Eingesiedelten in Litzmannstadt und bat, doch auf die Ausweisung zu verzichten. Dieser Antrag wurde abgelehnt und Edgar Levy wurde mit seiner Frau und seiner Mutter am 15. Mai 1942 in das Vernichtungslager Kulmhof deportiert und dort am gleichen Tag ermordet.[802] | ||
Jacob Levy | Ansbacher Straße 76 | 29. Nov. 2013 | Jacob Levy kam 15. August 1859 in Beschitza in einer jüdischen Familie auf die Welt.[803] Er heiratete und hatte zumindest einen Sohn, Max. Er war Kaufmann und zog nach Berlin. Zusammen mit seinem Sohn Max wohnte er als Untermieter bei Hilde Hauer in der Neuen Ansbacher Straße 16 (heute Ansbacher Straße 68). Sie mussten noch einmal umziehen in eine sogenannte Judenwohnung in der Martin-Luther-Straße 87. Von dort wurde Jacob Levy am 14. September 1942 nach Theresienstadt deportiert und am 10. Januar 1943 ermordet.[804] | ||
Max Levy | Ansbacher Straße 76 | 29. Nov. 2013 | Max Levy kam am 16. August 1893 in Allenstein als Sohn von Jacob Levy und seiner Frau auf die Welt.[805] Er kämpfte im Ersten Weltkrieg und erhielt das Verwundetenabzeichen. Er war Kaufmann und lebte mit seinem verwitweten Vater zusammen, 1939 als Untermieter bei Hildegard Hauer in der Neuen Ansbacher Straße 16 (heute Ansbacher Straße 68). Sie mussten noch einmal umziehen, und zwar in eine sogenannte Judenwohnung in der Martin-Luther-Straße 87. Max Levy leistete Zwangsarbeit bei der Stadtreinigung Berlin. Sein Vater war bereits am 14. September 1942 nach Theresienstadt deportiert worden, Max Levy wurde im Rahmen der Fabrikaktion am 17. März 1943 nach Theresienstadt deportiert,[806] von dort am 29. September 1944 nach Auschwitz, wo er zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurde. | ||
Steffi Levy | Martin-Luther-Straße 42 | 6. Mai 2013 | Steffi Levy kam am 30. Mai 1924 in Berlin als Tochter von R. Levy und seiner Frau Gertrud (Trude) geborene Ascher zur Welt. Ende der 1920er Jahre starb ihr Vater, ihre Mutter betrieb mit ihrer Schwester Elsbeth Lubranczyk einen Modesalon in der Gervinusstr.14. 1934 zogen Steffi, ihre Mutter und deren Schwester in eine 7-Zimmer-Wohnung in der Sybelstraße 14. 1938 beging Steffis Mutter Trude Suizid. Ihre Tante Elsbeth übernahm die Vormundschaft für Steffi, beide zogen in die Martin-Luther-Straße 10 (heute 42). Steffi Levy musste Zwangsarbeit leisten als Löterin bei der Dr. Seibt AG in der Ebersstraße 80a. Am 29. Januar 1943 wurde Steffi Levy mit ihrer Tante Elsbeth Lubranczyk nach Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet. | ||
Hedwig Lewin | Belziger Straße 39 | 26. März 2010 | Hedwig Lewin kam am 23. Februar 1894 in Stettin als Tochter des Adolf Lewin und seiner Frau Pauline geborene Cohn zur Welt.[807] Sie machte eine kaufmännische Ausbildung, blieb ledig und arbeitete als Buchhalterin. 1938 zog sie nach Berlin und wohnte in der Barbarossastraße 32a, dann musste sie als Untermieterin in die Belziger Straße 39 zu Familie Frey in deren Zweizimmerwohnung ziehen. Sie leistete Zwangsarbeit als Lumpensortiererin, bis sie zusammen mit der Familie Frey und 10 weiteren Nachbarn am 3. Februar 1943 nach Auschwitz deportiert wurde.[411] Ihr Todesdatum ist unbekannt.[4] | ||
Erna Lewinsohn | An der Urania 7 | 26. März 2014 | Erna Sass kam am 30. Juni 1897 als Tochter von Saul und Martha Sass in Guttstadt/Ostpreußen auf die Welt.[808] Ihre Mutter Martha hatte vor der Ehe mit Saul Sass bereits eine Tochter geboren, in der Ehe kam eine dritte Tochter Sylvia zur Welt. Als Martha Sass starb, heiratete Saul Sass ein zweites Mal, seine Frau brachte zwei weitere Töchter mit in die Ehe: Anni und Dora, so dass fünf Mädchen im Haushalt lebten. Erna Sass heiratete Anfang der 1920er Jahre den Kaufmann Martin Lewinsohn und führte mit ihm in Bärwalde/Pommern ein kleines Gemischtwarengeschäft. Weil der erstgeborene Sohn bei der Geburt starb, erfolgte die Geburt des zweiten Sohnes Siegbert am 30. Juli 1923 in Berlin. Seine Schwester Eva kam am 3. November 1924 in Bärwalde zur Welt. Ende der 1920er Jahre zog die Familie endgültig nach Berlin und lebte nach mehreren Wohnungswechseln in der Nettelbeckstraße 24 (heute An der Urania 7). Martin Lewinsohn war leitender kaufmännischer Angestellter beim Kaufhaus Tietz in der Leipziger Straße. Die Familie war nicht streng religiös, hielt aber die religiösen Feiertage ein und ging in die Synagoge. 1934 verlor Martin Lewinsohn seine Anstellung, er verdiente den Lebensunterhalt für seine Familie als Hausierer mit Glas- und Porzellanwaren. Ihnen wurde die Wohnung gekündigt, so mussten sie als Untermieter zu Familie Sammet in die Eisenacher Straße ziehen. 1939 konnte Eva über Dänemark nach Palästina emigrieren, Martin Lewinsohn leistete Zwangsarbeit bei der Deutschen Reichsbahn. Am 12. Januar 1943 wurden Erna, Martin und Siegbert Lewinsohn mit dem 26. Osttransport nach Auschwitz deportiert, ihre Todesdaten sind unbekannt.[809] | ||
Martin Lewinsohn | An der Urania 7 | 26. März 2014 | Martin Lewinsohn kam am 9. September 1898 in Schivelbein/Pommern als Sohn von Adolf Lewinsohn und seiner Frau Rosette geborene Gottschalk auf die Welt, er hatte noch einen Bruder Georg.[810] Im Ersten Weltkrieg war er Sanitäter. Nach dem Krieg wurde er Kaufmann und heiratete Erna Sass, mit der er in Bärwalde/Pommern einen kleinen Gemischtwarenladen führte. Der erstgeborene Sohn starb in der Geburt, der zweite Sohn Siegbert kam aus medizinischen Gründen am 30. Juli 1923 in Berlin zur Welt. Die Tochter Eva wurde am 3. November 1924 in Bärwalde geboren. 1929 siedelte die Familie endgültig nach Berlin um, Martin Lewinsohn wurde kaufmännischer Angestellter beim Kaufhaus Tietz. Die Familie wohnte nach mehreren Wohnungswechseln in der Nettelbeckstraße 24 (heute An der Urania 7). 1934 verlor Martin Lewinsohn seine Stelle und verdiente den Lebensunterhalt für die Familie als Hausierer mit Glas- und Porzellanwaren. Ab 1940 musste er Zwangsarbeit leisten bei der Deutschen Reichsbahn, auch die Wohnung wurde ihnen gekündigt, sie zogen als Untermieter in die Eisenacher Straße 5 zu Familie Sammet. Am 12. Januar 1943 wurde Martin Lewinsohn mit seiner Frau Erna und seinem Sohn Siegbert mit dem 26. Osttransport nach Auschwitz deportiert. Ihre Todesdaten sind unbekannt.[811] | ||
Siegbert Lewinsohn | An der Urania 7 | 26. März 2014 | Siegbert Lewinsohn kam am 30. Juli 1923 in Berlin als Sohn von Martin Lewinsohn und seiner Frau Erna geborene Sass zur Welt.[812] Der erste Sohn war in der Geburt gestorben, deswegen kam Siegbert in Berlin zur Welt. Seine Schwester Eva wurde in Bärwalde/Pommern geboren, wo seine Eltern ein kleines Gemischtwarengeschäft führten. Siegbert Lewinsohn stotterte als Kind, durch spezielle Atemübungen konnte das Stottern aber behoben werden. Er erzielte gute Schulnoten und übersprang eine Klasse. 1929 zog die Familie nach Berlin, um den antisemitischen Tendenzen in der Kleinstadt zu entfliehen. Sein Vater war in Berlin leitender kaufmännischer Angestellter im Kaufhaus Tietz in der Leipziger Straße. Privat wohnte die Familie nach mehreren Wohnungswechseln in der Nettelbeckstraße 24 (heute An der Urania 7). Als das Kaufhaus Tietz 1934 arisiert wurde, erhielt Martin Lewinsohn die Kündigung. Den Lebensunterhalt für die Familie verdiente er danach als Hausierer mit Glas- und Porzellanwaren. Siegbert Lewinsohn hatte seine Bar Mitzvah 1936 in der Synagoge in der Fasanenstraße. Erst zu diesem Zeitpunkt erfuhr er, dass er nicht der erstgeborene Sohn war. Von 1932 bis 1934 hatte er ein staatliches Gymnasium besucht, ab 1935 ging er auf eine private jüdische Schule. Von 1938 bis Juni 1941 machte er in der Israelitischen Gartenbauschule Ahlem bei Hannover eine praktisch-gewerbliche Ausbildung. Seine Schwester Eva konnte im Jahr 1939 über Dänemark nach Palästina emigrieren. Ab Juni 1941 lebte Siegbert Lewinsohn wieder bei seinen Eltern, die zwangsweise in der Eisenacher Straße 5 als Untermieter untergebracht waren. Siegbert leistete Zwangsarbeit in einer Munitionsfabrik. Am 12. Januar 1943 wurde Siegbert Lewinsohn mit seinen Eltern im 26. Osttransport nach Auschwitz deportiert, Todesdaten sind keine bekannt.[813] | ||
Hedwig Lewinthal | Motzstraße 29 | 23. Mai 2014 | Hedwig Rothschild kam am 2. September 1883 in Gießen als Tochter von Israel Rothschild und seiner Frau Emma geborene Klogal zur Welt.[814] Sie hatte noch fünf Geschwister: Toni (1885), Sally (1889), Thekla (1876), Julius (1870) und Berthold (1894). Ihr Vater war Eigentümer des Borstengroßhandels Israel Rothschild. Hedwig heiratete am 25. Juli 1907 in Gießen Max Lewinthal, einen Textilkaufmann. Sie hatten zwei Söhne, Norbert und Joachim. Sie zogen nach Berlin und wohnten in der Motzstraße 69 (heute 31). Ihr Mann betrieb mit seinem Bruder Oskar und seinem Schwager Robert Engel in der Charlottenburger Spandauer Straße 35, in der Schöneberger Neuen Winterfeldstraße 20 und in der Kantstraße 93a drei Putz- und Modewarengeschäfte unter der der Firma „Modewarenhaus Gebr. Lewinthal“. Robert Engel und Max Lewinthal traten beide um 1916 aus der Firma aus. Oskar Lewinthal starb 1920. Die beiden Söhne konnten nach Palästina auswandern. Hedwig und Max Lewinthal mussten noch in eine sogenannte Judenwohnung in die Schwäbische Straße 25 ziehen. Von dort wurden sie am 30. Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert,[815] wo ihr Mann am 18. Oktober 1943 starb. Hedwig Lewinthal wurde am 16. Mai 1944 schließlich nach Auschwitz verschleppt und dort vermutlich sofort ermordet. Ihr Sohn widmete ihr bei Yad Vashem eine Page of Testimony. | ||
Max Lewinthal | Motzstraße 29 | 23. Mai 2014 | Max Lewinthal kam am 3. September 1873 in Grünwald/Pommern als Sohn des Nathan Lewinthal und seiner Frau Johanna geborene Hermann zur Welt.[816] Er wurde Textilkaufmann und heiratete am 25. Juli 1907 in Gießen Hedwig Rothschild. Sie hatten zwei Söhne, Norbert und Joachim. Sie zogen nach Berlin und wohnten zunächst in der Motzstraße 69 (heute 31). Max Lewinthal betrieb mit seinem Bruder Oskar und seinem Schwager Robert Engel in der Charlottenburger Spandauer Straße 35, in der Schöneberger Neuen Winterfeldstraße 20 und in der Kantstraße 93a drei Putz- und Modewarengeschäfte unter der Firma „Modewarenhaus Gebr. Lewinthal“. Robert Engel und Max Lewinthal traten beide um 1916 aus der Firma aus. Oskar Lewinthal starb 1920. Die Söhne Norbert und Joachim konnten nach Palästina auswandern. Hedwig und Max Lewinthal mussten noch in eine sogenannte Judenwohnung in die Schwäbische Straße 25 ziehen. Am 30. Oktober 1942 wurden sie gemeinsam nach Theresienstadt deportiert,[817] wo Max Lewinthal am 18. Oktober 1943 starb. Seine Frau wurde noch nach Auschwitz deportiert, wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurde. Sein Sohn widmete Max Lewinthal bei Yad Vashem eine Page of Testimony. | ||
Albert Lewitt | Welserstraße 2 (ehem. Neue Bayreuther Straße 2) |
13. Nov. 2009 | Albert Lewitt kam am 23. Mai 1880 in Posen als Sohn des Bernhard Lewitt und seiner Frau Karoline geborene Kantorowicz zur Welt. Er hatte noch sieben Geschwister. Er zog nach Berlin und heiratete Erna Jacoby[818] Am 12. Dezember 1909 wurde der Sohn Kurt Max geboren. Die Familie lebte seit der Heirat in der Baerwaldstraße 58. Im Adressbuch bezeichnete Albert Lewitt sich als Fabrikant. Anfang der 1930er Jahre zog die Familie in die Neue Bayreuther Straße 2 (heute Welserstraße 2). Dem Sohn Kurt gelang die Ausreise nach Palästina, später lebte er in Kanada. Am 3. März 1943 wurde erst Erna Lewitt in das KZ Auschwitz deportiert, am 17. März 1943 dann wurde Albert Lewitt nach Theresienstadt verschleppt[819] und am 21. Juni 1944 ermordet. | ||
Erna Lewitt | Welserstraße 2 (ehem. Neue Bayreuther Straße 2) |
13. Nov. 2009 | Erna Jacoby kam am 7. November 1882 in Graudenz als Tochter des Kaufmanns Max Jacoby und seiner Frau Cäcilie geborene Maschke zur Welt. Sie zog nach Berlin und heiratete 1906 den Kaufmann Albert Lewitt[818] Am 12. Dezember 1909 wurde der Sohn Kurt Max geboren. Die Familie zog Anfang der 1930er Jahre in die Neue Bayreuther Straße 2 (heute Welserstraße 2). Dem Sohn Kurt gelang die Ausreise nach Palästina, später lebte er in Kanada. Am 3. März 1943 wurde Erna Lewitt in das KZ Auschwitz deportiert und dort ermordet.[820] Ihr Mann wurde wenig später nach Theresienstadt deportiert, wo er nach mehr als einem Jahr starb. | ||
Ernst Licht | Martin-Luther-Straße 37 | 23. Feb. 2019 | Ernst Licht kam am 24. September 1900 in Berlin als Sohn des praktischen Arztes Dr. med Saly (Schmuel) Licht und seiner Frau Clara geborene Fuchs zur Welt.[821] Er hatte eine im Jahr 1903 geborene Schwester Alice. Ernst Licht kämpfte im Ersten Weltkrieg und studierte Jura, er wurde promoviert und arbeitete als Syndikus. Er heiratete 1926 Ilse Krämer.[822] Der Sohn Klaus wurde am 19. Oktober 1927 geboren. Die Familie wohnte von 1929 bis 1932 in der Münchener Straße 49, ab 1933 in der Martin-Luther-Straße 90 (heute 37). Ernst Licht wurde nicht als Frontkämpfer anerkannt, deswegen wurde er zum 31. Mai 1933 mit Berufsverbot belegt. Der Sohn Klaus gelangte 1938 mit einem Kindertransport nach England, Ernst Lichts Eltern flohen 1939 nach England, auch seiner Schwester Alice gelang die Emigration. Ernst Licht unternahm mit seiner Frau und anderen Juden den Versuch illegal die Grenze nach Holland zu überschreiten. Sie wurden verraten und verhaftet.[823] Vom 19. September 1939 bis Juni 1940 war Ernst Licht in Gelsenkirchen inhaftiert und vom 9. Juni 1940 an im KZ Sachsenhausen. Am 15. August 1940 war er tot, einem Eintrag im Sterbebuch zufolge handelte es sich um „Freitod durch Erhängen“.[824] Sein Sohn Klaus (Kenneth) starb 2018 in Essex. Sein Neffe Peter, Sohn seiner Schwester Alice, widmete ihm und seiner Frau eine Gedenkseite bei Yad Vashem. | ||
Ilse Licht | Martin-Luther-Straße 37 | 23. Feb. 2019 | Ilse Krämer kam am 14. Mai 1903 in Berlin als Tochter des Schneiders Efraim Krämer und seiner Frau Martha geboren Cohn zur Welt.[825] Sie heiratete 1926 in Berlin den promovierten Juristen Ernst Licht,[822] 1927 kam ihr Sohn Klaus zur Welt. Die Familie lebte in der Martin-Luther-Straße 90 (heute 37). Ihr Mann hatte zwar im Ersten Weltkrieg gekämpft, wurde aber nicht als Frontkämpfer anerkannt, so dass er Berufsverbot erhielt ab 31. Mai 1933. Ihr Sohn Klaus gelangte 1938 mit einem Kindertransport nach England. 1939 unternahm Ilse Licht mit ihrem Mann und einigen anderen Juden den illegalen Versuch, die Grenze nach Holland zu überwinden. Sie wurden verraten und verhaftet und befanden sich ab 19. September 1939 im Gefängnis in Gelsenkirchen, Ilse Licht wurde über mehrere Gefängnisse verschoben, bis sie am 1. Juni 1940 im KZ Ravensbrück ankam.[826] Dort blieb sie bis März 1942, dann wurde sie in die Tötungsanstalt Bernburg deportiert und dort am Tag der Ankunft ermordet. Ihr Sohn Klaus (Kenneth) starb 2018 in Essex. | ||
Klaus Licht | Martin-Luther-Straße 37 | 23. Feb. 2019 | Klaus Licht kam am 19. Oktober 1927 in Berlin als Sohn des Rechtsanwalts Dr. Ernst Licht und seiner Frau Clara geborene Fuchs zur Welt. Die Familie lebte zunächst in der Münchener Straße 49, ab 1932 in der Martin-Luther-Straße 90 (heute 35). Sein Vater erhielt ab 1933 Berufsverbot. Mithilfe der Kindertransporte gelangte Klaus 1938 nach England. Seine Eltern versuchten, illegal über die Grenze nach Holland zu entkommen, wurden aber verraten und inhaftiert, sein Vater verübte vermutlich Suizid im KZ Sachsenhausen, seine Mutter wurde in der Tötungsanstalt Bernburg ermordet. Klaus (Kenneth) Licht (Light) heiratete in England und starb 2018 in Essex. | ||
Selma Lifschitz | Nürnberger Straße 65 | 28. Juni 2010 | Selma Rothstein kam am 2. Juni 1894 in Roßla, einem kleinen Dorf bei Sangerhausen, als Tochter von Sally und Blondine Rothstein zur Welt.[827] Sie heiratete den Rechtsanwalt Theodor Lifschitz und wohnte mit ihm in Swinemünde. Die Kinder kamen zur Welt: 1922 Hans und 1925 Eva. Ihr Mann hatte zunächst in Swinemünde als Rechtsanwalt gearbeitet, nach dem Tod seines Vaters führte er dessen Herren- und Damengarderobengeschäft weiter; hierbei half Selma ihrem Mann. Das weitere Geschehen ist unklar, jedenfalls lebten Selma mit ihrem Mann und den Kindern nach den Novemberpogromen 1938 in Berlin in der Nürnberger Straße 66. In diesem Haus, das der Jüdischen Gemeinde gehörte, befand sich die „Baerwald-Küche“, eine soziale Einrichtung der Jüdischen Gemeinde. Hier war Selma Lifschitz Geschäftsführerin. 1938 wanderte ihr Sohn Hans nach Palästina aus, Eva gelangte mit einem Kindertransport nach England. Selma und Theodor Lifschitz wurden am 29. November 1942 in das KZ Auschwitz deportiert und dort ermordet.[828] Eva übersiedelte nach dem Krieg in die USA und heiratete dort Johannes Jakob „Jack“ Lewin, sie hatten eine Tochter. Eva widmete ihren Eltern eine Gedenkseite bei Yad Vashem.[829] | ||
Theodor Lifschitz | Nürnberger Straße 65 | 28. Juni 2010 | Theodor Lifschitz kam am 1. April 1886 in Swinemünde (heute Świnoujście) als Sohn von Salomon Lifschitz und seiner Frau Jenny geborene Glogauer zur Welt.[830] Er hatte eine ältere Schwester Gertrud, die 1881 geboren war und 1917 in Stettin in einer Anstalt starb. Theodor studierte in Greifswald Jura und wurde Rechtsanwalt in Swinemünde. Er heiratete Selma Rothstein, die Kinder wurden geboren: 1922 Hans und 1925 Eva. Nach dem Tod seines Vaters übernahm Theodor Lifschitz dessen Geschäft für Herren- und Damenbekleidung, seine Frau arbeitete mit im Geschäft. Vermutlich nach den Novemberpogromen zog die Familie nach Berlin, 1939 wurde Theodor Lifschitz im Berliner Adressbuch aufgeführt unter der Anschrift Nürnberger Straße 66. Selma Lifschitz arbeitete als Geschäftsführerin der „Baerwald-Küche“, einer sozialen Einrichtung der Jüdischen Gemeinde. 1938 wanderte Hans nach Palästina aus, Eva entkam mit einem Kindertransport nach England. Theodor Lifschitz und seine Frau Selma wurden am 29. November 1942 in das KZ Auschwitz deportiert[831] und dort ermordet. Eva heiratete in den USA Johannes Jakob (Jack) Lewin, sie bekamen eine Tochter. Eva widmete ihren Eltern je eine Gedenkseite bei Yad Vashem.[832] | ||
Betty Lippmann | Pallasstraße 5–6 | März 2008[833] | Betty Schilibowski kam in Köln am 31. Januar 1912 in einer jüdischen Familie zur Welt. Sie heiratete in den 1930er Jahren Hans Lippmann und lebte mit ihm in der Pallasstraße 5–6. Ihr Mann war als Jude und Widerstandskämpfer doppelt gefährdet. Der Sohn Peter kam am 21. Mai 1938 auf die Welt; die Ehe seiner Eltern wurde bald drauf geschieden. Ab dann lebte Betty Lippmann mit dem Sohn Peter als Untermieterin im Haus Willmanndamm 7 bei Weinberg in einem Zimmer.[834] Am 6. März 1943 wurden Betty Lippmann mit ihrem Sohn Peter in das KZ Auschwitz deportiert und sofort nach der Ankunft in der Gaskammer ermordet.[835] | ||
Erich Lippmann | Beckerstraße 5 | 10. Mai 2016 | Erich Lippmann kam am 13. Oktober 1889 in Schneidemühl als Sohn des Benno Lippmann und seiner Frau Rebekka geborene Rothkugel zur Welt.[836] Er heiratete Käte geborene Baumann, 1922 kamen in Schneidemühl ihre Zwillinge Alice und Lilli auf die Welt. Erich Lippmann war Kaufmann und lebte ab 1930 in Berlin in der Goßlerstraße 11, ab 1938 in der Beckerstraße 5.[34] Dort waren ihre Untermieter Ruchla Niedrig und deren Tochter Karolina. Alice Lippmann heiratete den Kaufmann Herbert Altmann und wohnte mit ihm bis 1942 bei ihren Eltern, bis sie als Untermieter zu Richard Adam in die Stierstraße 21 zogen.[837] Ihre Schwester Lilli blieb bei den Eltern wohnen. Erich, Käthe und Lilli Lippmann mussten noch einmal umziehen und zwar in die Hohenstaufenstraße 64 vorne II rechts zu Eisenstädt. Von dort wurde Erich Lippmann mit seiner Frau Käte und seiner Tochter Lilli am 1. März 1943 im Rahmen der Fabrikaktion nach Auschwitz deportiert.[838] Alice Altmann und ihr Mann Herbert wurden am 2. März 1943 nach Auschwitz deportiert. Von keinem Mitglied der Familie ist ein Todesdatum bekannt. | ||
Julie Lippmann | Eisenacher Straße 69 | 1. Sep. 2021 | |||
Käthe Lippmann | Beckerstraße 5 | 10. Mai 2016 | Käte Baumann kam am 21. Januar 1893 in Schneidemühl in einer jüdischen Familie zur Welt.[839] Sie heiratete den am 13. Oktober 1889 in Schneidemühl geborenen Kaufmann Erich Lippmann. Ihre Zwillinge Lilli und Alice kamen am 24. Juni 1922 in Schneidemühl zur Welt. Dann zog die Familie nach Berlin, 1930 wohnten sie in der Goßlerstraße 11, ab 1938 in der Beckerstraße 5 in Schöneberg.[34] Ihre Tochter Alice heiratete den Kaufmann Herbert Altmann und wohnte bis 1942 bei den Eltern und zog dann mit ihrem Mann als Untermieter zu Richard Adam in die Stierstraße 21 nach Friedenau. Käte, Erich und Lilli Lippmann mussten noch einmal umziehen in die Hohenstaufenstraße 64 vorne II rechts zu Eisenstädt. Von dort wurden sie am 1. März 1943 nach Auschwitz deportiert,[840] von keinem Mitglied der Familie ist ein Todesdatum bekannt. | ||
Lilli Lippmann | Beckerstraße 5 | 10. Mai 2016 | Lilli Lippmann kam am 24. Juni 1922 in Schneidemühl als Tochter des Kaufmanns Erich Lippmann und seiner Frau Käte geborene Baumann zur Welt. Ihre Zwillingsschwester war Alice. Dann zog die Familie nach Berlin, 1930 wohnten sie in der Goßlerstraße 11, ab 1938 in der Beckerstraße 5 in Schöneberg.[34] Alice Lippmann heiratete den Kaufmann Herbert Altmann, wohnte bis 1942 bei den Eltern und zog dann mit ihrem Mann als Untermieter zu Richard Adam in die Stierstraße 21 nach Friedenau. Käte, Erich und Lilli Lippmann mussten noch einmal umziehen in die Hohenstaufenstraße 64 vorne II rechts zu Eisenstädt. Von dort wurden sie am 1. März 1943 nach Auschwitz deportiert,[841] von keinem Mitglied der Familie ist ein Todesdatum bekannt. | ||
Hans Lippmann | Pallasstraße 5–6 | März 2008[833] | Hans Lippmann kam am 7. März 1907 in Berlin als Sohn des Kaufmanns Benno Lippmann und seiner Frau Toni geborene Goldschmidt zur Welt. Seine Mutter starb 1920, sein Vater 1926. Er war vor 1933 bereits in der KPD organisiert und arbeitete im Apparatebau bei Siemens & Halske.[842] In den 1930er Jahren heiratete er die aus Köln stammende jüdische Betty Schilibowski, der Sohn Peter wurde geboren. Damals lebte die Familie in der Pallasstraße 5–6. Kurz nach der Geburt von Peter wurde die Ehe der Eltern geschieden. Betty Lippmann lebte fortan mit dem Kind im Haus Willmanndamm 7 in Schöneberg zur Untermiete. Hans Lippmann gehörte zur Widerstandsgruppe um Hugo Kapteina, Georg Dimentstein, Arthur Grimmer und Reinhold Hermann.[843] Sein Deckname war Hans Kaposch.[844] Als die Deportationen begannen, tauchte er unter; im Sommer lebte er in einem Zelt bei Caputh, im Winter im Keller bei Freunden. 1943 und 1944 beteiligte er sich an Aktivitäten des Widerstandes. Als ein Mitglied seiner Gruppe verhaftet wurde, versteckte er sich bei seiner neuen Lebensgefährtin Marga Schumacher. Am 5. September 1944 wurden beide von der Gestapo verhaftet, Hans Lippmann wurde ins KZ Sachsenhausen gebracht und dort auf Anweisung des Reichssicherheitshauptamtes am 24. November 1944 erschossen.[845] | ||
Peter Lippmann | Pallasstraße 5–6 | März 2008[833] | Peter Lippmann kam am 21. Mai 1938 in Berlin als Sohn des Hans Lippmann und seiner Frau Betty geborene Schilibowski zur Welt. Die Ehe seiner Eltern wurde alsbald geschieden und Peter lebte mit seiner Mutter Betty als Untermieter in einem Zimmer bei Weinberg im Haus Willmanndamm 7. Am 6. März 1943 wurde Peter mit seiner Mutter in das KZ Auschwitz deportiert und sofort nach der Ankunft in der Gaskammer ermordet.[846] | ||
Ella Lipschütz | Luitpoldstraße 43 | 19. Nov. 2012 | Ella Jacobson kam am 24. August 1876 in Crivitz als Tochter des Eduard Jacobson und seiner Frau Pauline geborene Adler zur Welt.[847] Sie heiratete den Kaufmann Siegfried Lipschütz und lebte mit ihm in Eberswalde, wo die Kinder geboren wurden: Fritz am 9. Oktober 1902, Heinz am 5. Mai 1904 und Paula am 19. August 1906. Als ihr Mann Siegfried am 11. Dezember 1936 starb, zog Ella Lipschütz nach Berlin. Dort lebte sie zunächst in der Luitpoldstraße 43, zog dann aber in ein Altersheim in der Artilleriestraße 31.[848] Für dieses Altersheim hatte sie einen Heimeinkaufsvertrag geschlossen. Ihre Kinder Fritz und Paula emigrierten nach Palästina, ihr Sohn Heinz nach Argentinien. Ella Lipschütz musste am 4. August 1942 die Vermögenserklärung ausfüllen, am 17. August 1942 wurde sie mit dem 1. großen Alterstransport nach Theresienstadt deportiert. Dort starb sie am 24. Januar 1943 an Lungentuberkulose.[849] | ||
Fanny Littmann | Barbarossastraße 8 | 9. Aug. 2012 | Fanny Czeschlak kam am 7. November 1875 in Kieferstädtel/ Gleiwitz als Tochter des Kammerjägers Josef Czeschlak und seiner Frau Helena auf die Welt.[850][851] Sie heiratete den Kaufmann Joseph Littmann, am 1. Oktober 1901 wurde ihre Tochter Rosa geboren. Rosa heiratete 1925 in Hamburg den Kaufmann Julius Eliejzer Szprycer, die Kinder Lotte, Giesa und Helmuth wurden geboren. Noch vor der Geburt des letzten Kindes trennten sich Rosa und Julius Szprycer, fortan lebten die Kinder bei den Großeltern Fanny und Joseph Littmann in Berlin, ab 1934 in Schöneberg in der Barbarossastraße 8 in einer Vier-Zimmer-Wohnung. Rosa Szprycer emigrierte 1938 nach England, ihre drei Kinder blieben in Berlin. Lotte starb 1940 an Tuberkulose. Anfang 1943 erhielt die Familie die sogenannten Listen, d. h. die Vermögenserklärung als Vorbereitung der Deportation. Fanny Littmann füllte ihr Formular aus, ihr Mann Joseph unterschrieb die Erklärung seiner Frau. Als erste wurde die Enkelin Giesa am 19. Februar 1943 von der Gestapo abgeholt, am 17. März 1943 mussten Fanny und Joseph Littmann sowie ihr Enkel Helmuth den Zug nach Theresienstadt besteigen;[852] von dort kamen sie am 18. Dezember 1943 auf den Weitertransport nach Auschwitz. Vermutlich wurde Fanny Littmann unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet, wie auch ihr Mann und ihre Enkeltochter.[853] Nur der Enkel Helmuth überlebte. | ||
Joseph Littmann | Barbarossastraße 8 | 9. Aug. 2012 | Abraham Joseph Littmann kam am 17. November 1869 in Brody/Galizien in einer jüdischen Familie auf die Welt.[854] Er wurde Kaufmann, heiratete Fanny Czeschlak und wohnte mit ihr und der 1901 geborenen Tochter Rosa in Berlin-Friedrichshain in der Landsberger Straße 85. Rosa heiratete 1925 in Hamburg den Kaufmann Julius Eliejzer Szprycer, drei Kinder wurden geboren: Lotte, Giesa und Helmuth. Dann trennte sich Rosa von Julius Szprycer und ihre Kinder lebten nunmehr bei ihren Eltern in Berlin. Ab 1934 bewohnten Fanny und Joseph Littmann mit den drei Enkelkindern in Schöneberg eine Vier-Zimmer-Wohnung in der Barbarossastraße 8. Rosa emigrierte 1938 nach England und Lotte starb 1940 an Tuberkulose. Als erste von der Familie wurde am 19. Februar 1943 die 17-jährige Giesa von der Gestapo abgeholt, Fanny und Joseph Littmann folgten mit dem Enkelkind Helmuth am 17. März 1943 nach Theresienstadt.[855] Von dort erfolgte der Weitertransport am 18. März 1943 nach Auschwitz, ihre Todesdaten sind nicht bekannt.[856] Nur der Enkel Helmuth überlebte. | ||
Siegfried Lohde | Barbarossastraße 53 | 7. Juni 2005 | Siegfried Lohde kam am 11. Mai 1870 in Danzig als Sohn von Josef Salomon Lohde und seiner Frau Sabine geborene Goldstein auf die Welt.[857] Er wurde Handlungsgehilfe und heiratete am 8. Oktober 1901 in Berlin Klara Grützner. Ihre Tochter Elsa kam am 26. Juli 1902 auf die Welt. Siegfried Lohde arbeitete bei den Gebrüdern Fritz in Mitte. Nachdem seine Frau gestorben war, wohnte er mit seiner verheirateten Tochter Elsa und deren Mann Herbert Tawrigowski und deren Kindern Gerhard und Bella zusammen in der Barbarossastraße 53. Als jüdische Kinder keine Schule mehr besuchen durften, unterrichtete Siegfried Lohde seine Enkel und andere jüdische Kinder. Am 14. August 1942 wurde Siegfried Lohde nach Theresienstadt deportiert,[858] dort starb er am 12. Februar 1943, angeblich an einer Blutvergiftung.[859] Die Familie seiner Tochter musste in die Barbarossastraße 8 ziehen, auch sie wurde deportiert und ermordet. | ||
Gertrud Löb | Bamberger Straße 37 | 10. Mai 2016 | Gertrud Löb kam am 11. August 1903 in Poppelsdorf als Tochter des Biochemikers Dr. phil. Walter Löb und seiner Frau Agnes geborene Frank zur Welt. Sie hatte noch drei Schwestern: Ilse (1901), Dora (1905) und Eva (1909). Nach 1906 zog die Familie nach Berlin und wohnte 1908 in der Prager Straße 3, später in der Landhausstraße 4/5. 1916 starb ihr Vater, der inzwischen Professor geworden war und eine leitende Funktion an der Charité hatte. Gertrud hatte das reformpädagogische Internat Odenwaldschule besucht, danach wurde sie zur Schauspielerin ausgebildet. Ihr erstes Engagement hatte sie unter dem Künstlernamen Juliana Delboth in der Spielzeit 1931 am Stadttheater Konstanz. Sie wollte dann nach Berlin wechseln, weil sich Max Reinhardt für sie interessierte, wegen des Beginns der nationalsozialistischen Herrschaft endete 1933 jedoch ihre Tätigkeit als Schauspielerin. Danach wurde sie im Jüdischen Kindergarten in der Blumenstraße in Friedrichshain beschäftigt. 1939 wohnte sie in der Babelsberger Straße 3, später in der Bamberger Straße 37 als Untermieterin von Margarete Mayer. Im Frühsommer 1942 sollte sich Gertrud Löb zu einem der Transporte in den Osten melden, daraufhin unternahm sie mithilfe einer dubiosen Hilfsorganisation einen Fluchtversuch in die Schweiz. In Offenburg wurde sie von der Gestapo aus dem Zug heraus verhaftet.[860] Am 24. Juni 1942 wurde sie von Berlin nach Minsk deportiert und umgehend nach der Ankunft am 26. Juni 1942 in Maly Trostinez ermordet.[861] Ihre Schwester Dora war eine begabte Geigerin, die in den 1930er Jahren nach Palästina emigrierte, jedoch noch einmal nach Deutschland zurückkehrte, von der Gestapo verhaftet und 1941 deportiert wurde. Für Gertrud Löb und ihre Schwester Dora liegen seit 2003 in Bonn vor dem Haus Lessingstraße 22 zwei Stolpersteine.[862] | ||
Fanny Löwe | Landshuter Straße 17 | 15. Aug. 2012 | Fanny Bruck kam am 1. November 1862 in Liegnitz als Tochter des Hermann Bruck und seiner Frau Sara zur Welt.[863] Sie heiratete den Kaufmann Max Löwe, 1885 kam ihr Sohn Walter in Neustadt in Oberschlesien zur Welt. Die Familie zog nach Berlin, wo die Tochter Hildegard geboren wurde. In den 1930er Jahren starb Max Löwe, seine Witwe zog in die Landshuter Straße 17. Sie musste noch einmal umziehen und zwar als Untermieterin zu Dr. Gotthilf Walter in die Kufsteiner Straße 10.[864] Von dort wurde sie am 27. August 1942 nach Theresienstadt deportiert. Am 11. September 1942 starb sie an einem Darmkatarrh.[865] Ihre Tochter Hildegard konnte noch nach Südamerika entkommen, ihr Sohn Walter nahm sich am 5. März 1943 das Leben.[866] | ||
Vally Löwenberg | Salzburger Straße 8 | 21. Mai 2008 | Vally (Vali) Friedländer kam am 27. Mai 1882 in Kolmar/Posen als Tochter des Heinrich Friedländer und seiner Frau Rieke geborene Levi zur Welt.[867] Sie hatte noch zwei Brüder: Siegfried (1880) und Leo (1881). 1906 wohnten die Geschwister in Berlin, Wörther Straße 48. In diesem Jahr heiratete Vally den Lehrer Abraham genannt Adolf Löwenberg.[868] Die Kinder kamen zur Welt: Hans am 13. April 1907 und Alice am 7. September 1911. Die Familie wohnte in Siegmundshof 12 Gartenhaus. Dr. Adolf Löwenberg war Lehrer an der Knabenschule der jüdischen Gemeinde. Von 1920 bis 1935 lebte die Familie in Charlottenburg Havelstraße 13. Dann trennte sich das Ehepaar, Vally, die als Klavierlehrerin tätig war, zog in die Salzburger Straße 8, Seitenflügel, und Adolf Löwenberg in den Nikolsburger Platz 3. Der Sohn Hans konnte nach Palästina entkommen und die Tochter Alice in die Schweiz. Vally Löwenberg wurde am 1. November 1941 nach Litzmannstadt ins Ghetto deportiert[869] und am 9. Mai 1942 weiter nach Kulmhof, wo sie sofort ermordet wurde. | ||
Edith Löwenstein | Belziger Straße 37 | 26. März 2010 | Edith Löwenstein kam am 19. Juli 1903 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Sally Löwenstein und seiner Frau Laura geborene Loeser zur Welt,[870] sie hatte noch eine ältere Schwester Else. Seit 1916 lebte Edith mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Else in der Belziger Straße 37 im Vorderhaus. Ihre Mutter starb zwischen 1933 und 1935. Der Ehemann ihrer Schwester, Sally Hirschfeld, zog 1942 in ihre Wohnung. Edith Löwenstein wählte am 29. August 1942 die Flucht in den Tod. Sie wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt.[871] | ||
Heinrich Loewenwarter | Luitpoldstraße 17 | 25. Sep. 2015 | Heinrich Loewenwarter kam am 1. Dezember 1871 in Köln am Rhein als Sohn des David Loewenwarter und dessen Frau Emma geborene Grünenbaum zur Welt. Er wurde Kaufmann und heiratete am 27. Oktober 1909 in Berlin die Verkäuferin Valentine Wanda Bartkowiak.[872] Die Tochter Eva wurde am 13. Mai 1912 geboren. Von 1913 bis 1939 war Heinrich Loewenwarter in der Luitpoldstraße 17 gemeldet, später erschien nur noch seine Frau Wanda unter dieser Anschrift. Bis 1939 erzielte Heinrich Loewenwarter aus selbständiger Tätigkeit ein durchschnittliches monatliches Einkommen von 1.000,-- Mark, danach war er als Vertreter tätig. Am 6. Januar 1943 wurde Heinrich Loewenwarter aus seiner Wohnung abgeholt, im Polizeigefängnis Alexanderplatz und am Lehrter Bahnhof inhaftiert, in das KZ Auschwitz deportiert und am 13. Februar 1943 ermordet.[873] | ||
Bertha Loewy | Motzstraße 13 | 9. Sep. 2017 | Bertha Loewy kam am 26. Januar 1878 in Freystadt/Kreis Rosenberg als Tochter des Kaufmanns Aron Loewy und seiner Frau Rosalie geborene Ruben zur Welt, sie hatte eine jüngere Schwester Martha.[874] Ihre Mutter Rosalie Loewy verstarb 1887. Bertha Loewy zog Ende der 1920er Jahre nach Berlin, zunächst in die Alte Schönhauser Straße, später in die Kaiser-Wilhelm-Straße 30 und dann in die Wohnung ihrer Schwester in der Motzstraße 75, die später zur 13 umnummeriert wurde. Ihre Schwester hatte 1912 den Herrenausstatter Julius Bieberfeld geheiratet und mit ihm in der Oranienstraße 68 gelebt, bis dieser Ende der 1920er Jahre starb. 1939 wohnten beide Schwester sowie ein Untermieter Friedrich Schlesinger dort. Sie mussten allerdings noch einmal umziehen und zwar in die Geisbergstraße 33 als Untermieter bei Schlome. Von dort wurden sie am 28. März 1942 in das Getto Piaski deportiert, wo sie am 30. März 1942 ankamen. Dort verliert sich ihre Spur; ob sie im Getto ums Leben kamen oder im nahegelegenen Belzec, ist unbekannt.[875] | ||
Martha Loewy | Motzstraße 13 | 9. Sep. 2017 | Martha Loewy kam am 5. März 1886 in Freystadt/Kreis Rosenberg als Tochter des Kaufmanns Aron Loewy und seiner Frau Rosalie geborene Ruben zur Welt.[874] Sie hatte eine ältere Schwester, die am 26. Januar 1878 geborene Bertha. Ihre Mutter Rosalie Loewy verstarb 1887. Martha wurde Verkäuferin und heiratete 1912 in Berlin den Kaufmann Julius Bieberfeld.[876] Dieser betrieb ein Geschäft mit Herrenartikeln in der Oranienstraße 68. Im Berliner Adressbuch firmierte Julius Bieberfeld unter dem Namen „Biberfeld“, obwohl er die Heiratsurkunde mit „Bieberfeld“unterschrieben hatte. Das Ehepaar wohnte in der Oranienstraße 68 III, bis Julius Bieberfeld um 1927 starb. Martha wohnte weiterhin dort bis 1931, dann zog sie zu ihrer alleinstehenden Schwester in die Motzstraße 75, die später die Nummer 13 erhielt. 1939 wohnten beide Schwestern dort sowie ein Untermieter namens Friedrich Schlesinger. Die Schwestern mussten noch in die Geisbergstraße 33 als Untermieter bei Schlome ziehen, von dort wurden sie am 28. März 1942 in das Getto Piaski deportiert, wo sie am 30. März 1942 ankamen. Dort verliert sich ihre Spur; ob sie im Getto ums Leben kamen, oder im nahegelegenen Belzec, ist unbekannt.[877] | ||
Max Löwy | Crellestraße 46 (ehem. Bahnstraße 46) |
März 2008 | Max Löwy kam am 7. Juli 1878 in Mattersburg/Ungarn (heute Österreich) als Sohn des Kaufmanns Adolf Löwy und seiner Frau Amalia geborene Maier zur Welt.[878] Er war Damenschneider und zog nach Berlin. Hier heiratete er am 5. September 1911 die am 22. Juni 1882 geborene Käthe Pinkus. Er kämpfte im Ersten Weltkrieg, wurde verwundet und erhielt eine Invalidenrente. Seine Ehe wurde 1922 geschieden. Ende der 1930er Jahre wohnte er als Untermieter bei Betty Cohn in der Bahnstraße 46 (heute Crellestraße 46). Am 13. Januar 1942 wurde er mit dem ersten Deportationszug von Berlin nach Riga verschleppt.[879] Vermutlich wurde er bereits am 16. Januar 1942 ermordet. | ||
Elsbeth Lubranczyk | Martin-Luther-Straße 42 | 6. Mai 2013 | Elsbeth Johanna Ascher kam am 16. November 1890 in Berlin als Tochter von Emil Ascher und seiner Frau Bertha geborene Fränkel zur Welt. Sie wurde Schneiderin und heiratete am 11. April 1918 den Reklamefachmann Arnold Lubranczyk.[880] Am 22. Oktober 1919 kam die Tochter Helga zur Welt. Die Familie lebte in der Gervinusstraße 14, dort betrieb Else Lubranczyk mit ihrer Schwester Trude einen Modesalon. Dieser wurde später in das Haus Sybelstraße 14 in eine 7-Zimmer-Wohnung verlegt, die Schwester Trude, die inzwischen verwitwet war, schied aus dem Betrieb aus. Elses Mann Arnold emigrierte 1935 nach England, die Scheidung erfolgte schließlich 1937. 1939 emigrierte ihre Tochter Helga, 1938 nahm sich ihre Schwester Trude aus unbekannten Gründen das Leben. Else betreute die 1924 geborene Tochter Steffi ihrer Schwester, sie zogen in die Martin-Luther-Straße 10 (heute 42). Am 29. Januar 1943 wurde Elsbeth Lubranczyk mit ihrer Nichte Steffi Levy nach Auschwitz deportiert, ihr Todesdatum ist nicht bekannt.[881] | ||
Arnold Ludomer | Willmanndamm 5 | 2. Juni 2017 | Arnold Ludomer kam am 21. Februar 1884 in Lippe/Obornik als Sohn des Salomon Ludomer und seiner Frau Hulda Henriette geborene Holländer zur Welt.[882] Er wurde Bücherrevisor, machte sich selbständig und heiratete in Berlin 1923 Henriette Margoliner. Die Tochter Hilma kam am 31. Januar 1925 zur Welt. Die Familie lebte in der Georgenkirchstraße 36 und baute in Rangsdorf in einem Neubaugebiet ein Haus, Unter den Eichen 6. 1931 konnten sie einziehen. Eine verwitwete Großtante, Minna Stümpel, die bei der Finanzierung des Hauses mitgeholfen hatte, zog zu ihnen. 1938 überfielen Nazis die Familie und zerstörten die Wohnungseinrichtung. Daraufhin verkauften Henriette und Arnold Ludomer das Haus mit Verlust und zogen zu Henriettes Schwester, Gertrud Friedländer, die mit ihrem Mann Josef im Willmanndamm 5 wohnte. Arnold Ludomer musste Zwangsarbeit bei Siemens leisten. Zuerst wurden Gertrud und Josef Friedländer deportiert. Als die Deportation von Henriette und Arnold Ludomer drohte sorgte Henriette dafür, dass die Tochter Hilma nicht deportiert wurde, sondern untertauchte und hierzu Hilfe von befreundeten Familien erhielt. Arnold und Henriette Ludomer wurden am 19. Oktober 1942 nach Riga deportiert und am 22. Oktober 1942 ermordet. Minna Stümpel wurde am 17. März 1943 nach Theresienstadt deportiert.[883] Hilma überlebte im Untergrund. | ||
Henriette Ludomer | Willmanndamm 5 | 2. Juni 2017 | Henriette Margoliner wurde am 29. Oktober 1887 in Obornik/Posen in eine jüdische Familie geboren.[884] Ihre Schwester Gertrud war am 11. Juni 1889 geboren. Henriette heiratete am 15. November 1923 in Berlin den selbständigen Bücherrevisor Arnold Ludomer, die Tochter Hilma kam am 31. Januar 1925 zur Welt. Die Familie lebte in der Georgenkirchstraße 36 und baute in Rangsdorf in einem Neubaugebiet ein Haus, Unter den Eichen 6. 1931 konnten sie einziehen. Eine verwitwete Großtante, Minna Stümpel, die bei der Finanzierung des Hauses mitgeholfen hatte, zog zu ihnen. 1938 überfielen Nazis die Familie und zerstörten die Wohnungseinrichtung. Daraufhin verkauften Henriette und Arnold Ludomer das Haus mit Verlust und zogen zu Henriettes Schwester, Gertrud Friedländer, die mit ihrem Mann Josef im Willmanndamm 5 wohnte. Zuerst wurden Gertrud und Josef Friedländer deportiert. Als die Deportation von Henriette und Arnold Ludomer drohte sorgte Henriette dafür, dass die Tochter Hilma nicht deportiert wurde, sondern untertauchte und hierzu Hilfe von befreundeten Familien erhielt. Henriette und Arnold Ludomer wurden am 19. Oktober 1942 nach Riga deportiert und am 22. Oktober 1942 ermordet. Minna Stümpel wurde am 17. März 1943 nach Theresienstadt deportiert.[883] Hilma überlebte im Untergrund. | ||
Hilma Ludomer | Willmanndamm 5 | 2. Juni 2017 | Hilma Ludomer kam am 13. Januar 1925 in Berlin als Tochter des Buchrevisors Arnold Ludomer und seiner Frau Henriette geborene Margoliner zur Welt. Zunächst lebte die Familie in der Georgenkirchstraße, dann bauten ihre Eltern ein Haus in Rangsdorf, Unter den Eichen 6. Dort ging Hilma zur Schule. Als sie bei einem Krippenspiel einen Engel darstellte empörte sich die Volksseele. Hilma musste die Schule verlassen und auf eine Schule der Jüdischen Gemeinde gehen. 1938 verwüsteten Nazis die Wohnungseinrichtung. Ihre Eltern verkauften das Haus und zogen zur Schwester ihrer Mutter, Gertrud Friedländer, in den Willmanndamm 5. Hilma musste Zwangsarbeit leisten bei DeTeWe. Als sie und ihre Eltern deportiert werden sollten ging sie auf Betreiben ihrer Mutter in den Untergrund. Mit Hilfe befreundeter Familien überlebte sie den Holocaust.[883] Sie wanderte in die USA aus, heiratete, bekam zwei Kinder und starb 1993. | ||
Bertha Magasiner | Meraner Straße 11 | 16. Juli 2007 | Bertha Magasiner kam am 30. Mai 1893 als erste Tochter des Buchhalters Michael Magasiner und seiner Frau Sophie geborene Seldin in Kiew zur Welt. Ihre Eltern wanderten mit ihr nach Argentinien aus, wo ihre Schwester Eugenia im Januar 1895 in Bergara zur Welt kam. Um 1900 kehrte die Familie nach Russland zurück, am 27. Januar 1902 kam der Sohn Matvei in Kiew zur Welt. Dann entschloss sich die Familie nach Berlin zu ziehen, wo am 15. März 1918 Miriam zur Welt kam. Bertha wurde Stenotypistin und arbeitete als Sekretärin. Sie blieb ledig und wohnte mit ihren Eltern zunächst in Berlin in der Linienstraße 121, ab 1935 in der Meraner Straße 11 im Erdgeschoss in einer Drei-Zimmer-Wohnung. 1936 starb ihr Vater Michael, ihre Schwester Miriam und ihr Bruder Matvei, der Arzt geworden war, emigrierten.[885] Bertha Magasiner musste als Fabrikarbeiterin bei der Firma Hermann Henseler, Fassondreherei, Berlin SW 68, Hollmannstraße 32 arbeiten. Am 1. November 1941 wurde Bertha Magasiner mit ihrer Mutter Sophie nach Litzmannstadt verschleppt.[886] und am 8. Mai 1942 in das Vernichtungslager Kulmhof, wo sie vermutlich sofort ermordet wurde.[887] | ||
Sophie Magasiner | Meraner Straße 11 | 16. Juli 2007 | Sophie Sonja Seldin kam am 23. Juni 1875 in Slobodka bei Kiew als Tochter des Ossip Seldin und seiner Frau zur Welt.[888] Sie heiratete den Buchhalter Michael Magasiner, in Kiew wurde Bertha am 30. Mai 1893 geboren. Ihre Eltern wanderten mit ihr nach Argentinien aus, wo im Januar 1895 in Bergara ihre Schwester Eugenia das Licht der Welt erblickte. Die Familie kehrte nach Russland zurück, wo am 27. Januar 1902 in Kiew der Sohn Matvei auf die Welt kam. Dann zog die Familie nach Berlin und wohnte ab 1917 in der Linienstraße 121, wo am 15. März 1918 Miriam geboren wurde. Die Familie war staatenlos. Ab 1935 wohnten sie in der Meraner Straße 11 im Erdgeschoss in einer Drei-Zimmer-Wohnung. Miriam war Pianistin geworden und hatte 1935 ein Examen als Musikpädagogin abgelegt. Michael Magasiner starb 1936, die Tochter Miriam emigrierte 1939 mit ihrem Verlobten Fritz Kuttner über Italien nach Shanghai. Matvei Magasiner, der Arzt geworden war, emigrierte über England in die USA.[885] Am 1. November 1941 wurde Sophie Magasiner mit ihrer Tochter Bertha nach Litzmannstadt verschleppt[889] und am 8. Mai 1942 in das Vernichtungslager Kulmhof, wo sie vermutlich sofort ermordet wurde.[890] | ||
Gertrud Marchand | Crellestraße 6 (ehem. Bahnstraße 6) |
März 2008 | Gertrud Levy kam am 29. Mai 1887 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Jonas Julius Levy und seiner Frau Gute Jette geborene Liebenwalde zur Welt.[891] Sie heiratete am 1. Juni 1920 den Kaufmann Berthold Marchand. Für ihn war es die zweite Ehe; er zog zu ihr in die Wohnung ihrer Eltern Lothringer Straße 77 und wurde Bankbeamter. Am 14. Juni 1924 wurde ihnen der Sohn Helmut geboren, die Ehe von Gertrud und Berthold Marchand wurde am 30. September 1929 geschieden. Gertrud Marchand wohnte ab 1936 mit ihrem Sohn in der Bahnstraße 6 (heute Crellestraße 6). Gertrud und Helmut Marchand wurden von dort mit dem ersten Deportationszug am 18. Oktober 1941 nach Lodz deportiert. Gertrud Marchand hatte noch 15,19 Mark bei sich. Am 18. Januar 1942 wurde Gertrud Marchand dort ermordet.[892] | ||
Helmut Marchand | Crellestraße 6 (ehem. Bahnstraße 6) |
2008 | Helmut Marchand kam am 14. Juni 1924 in Berlin als Sohn des Bankbeamten Berthold Marchand und seiner Frau Gertrud geborene Levy zur Welt.[893] Die Familie wohnte in der Lothringerstraße 77 bis 1929 die Ehe seiner Eltern geschieden wurde. Er wurde Tischler und lebte mit seiner Mutter seit 1936 in der Bahnstraße 6 (heute Crellestraße 6). Als Tischler musste er auch Zwangsarbeit leisten. Helmut Marchand wurde mit seiner Mutter mit dem ersten Deportationszug von Berlin aus nach Lodz verschleppt, auch dort arbeitete er als Zimmermann.[894] Am 4. Mai 1942 wurde er nach Kulmhof deportiert und ermordet. | ||
Isidor Marcowici | Nollendorfstraße 28 | 25. Mai 2011 | Isidor Marcowici kam am 21. März oder 3. April 1872 in Jassy, Rumänien, als Sohn des Architekten Oisie (?) Marcowici und seiner Frau Beila auf die Welt. Er zog nach Berlin und studierte an der Technischen Hochschule Charlottenburg vermutlich Architektur. 1905 wohnte er in der Culmstraße 7 (heute Kulmer Straße) und gab seinen Beruf mit Baumeister an, 1910 wohnte er in der Steinmetzstraße 9. Am 13. Oktober 1917 heiratete er die geschiedene Alice Maria Helene von Karczewski geborene Kobes.[895] Damals wohnten beide in der Steinmetzstraße 71 und beide gaben als Religion evangelisch an. Ab 1920 war Isidor Marcowici sowohl als Baumeister tätig als auch als Vertreter und im Vertrieb von Neuheiten, speziell Raucherartikel. 1940 wurde die Ehe geschieden, seine Frau nahm ihren Geburtsnamen Kobes wieder an. Wann er in die Nollendorfstraße 28 zog, ist unbekannt, jedenfalls wurde er von dort am 13. Januar 1942 nach Riga deportiert[896] und ermordet. | ||
Max Mark | Münchener Straße 16 | 1. Sep. 2014 | Max Mark kam am 19. Dezember 1872 in Fritzlar als Sohn des Isaac Mark und seiner Frau Gita genannt Hannchen geborene Rosenbaum zur Welt. Er erhielt eine kaufmännische Ausbildung und zog nach Berlin. Er besaß eine Fabrik für Bronzeartikel und hielt eine Lizenz zur Herstellung von Bronzefiguren von Larragan (?). 1907 heiratete er die am 4. September 1874 in Meschede geborene Johanna Bachmann.[897] Das Ehepaar lebte dann in einer Vier-Zimmer-Wohnung in der Münchener Straße 16. Die Ehe blieb kinderlos. Als seine Frau Ende der 1920er Jahre starb, gab Max Mark seine geschäftlichen Aktivitäten auf und lebte von seinem Vermögen. Er beschäftigte eine Hausangestellte, Rosa Scheffler. Die Wohnung war kostbar und üppig eingerichtet mit zahlreichen Bronzefiguren. Am 18. Oktober 1942 wurde Max Mark zusammen mit Rosa Scheffler und weiteren Bewohnern der Münchener Straße 16 über die Sammelstelle Levetzowstraße nach Litzmannstadt ins Getto deportiert, dort wohnten sie zu fünft in einem Zimmer im Bleicherweg 16. Max Mark starb am 15. Juni 1942.[898] | ||
Benno Marcus | Motzstraße 70 | 25. Sep. 2015 | Benno Marcus kam am 25. Mai 1885 in Heinrichsdorf (Westpreußen) als Sohn des Abraham Marcus und seiner Frau Henriette geborene Stein zur Welt.[899] Er blieb ledig und wurde Kaufmann. Über seinen weiteren Lebenslauf wissen wir nichts, erst 1939 wurde er bei der Volkszählung erfasst: da wohnte er alleine in Zerbst, Alte Brücke 12. Danach zog er nach Berlin und wohnte als Untermieter bei Wolf in der Motzstraße 70. Von dort wurde er am 15. August 1942 nach Riga deportiert und am 18. August 1942 ermordet.[900] Zwei Verwandte haben für ihn je eine Gedenkseite bei Yad Vashem errichtet. | ||
Bertha Markus | Schwerinstraße 5 | 17. Nov. 2008 | Bertha Jakoby kam am 7. August 1863 in Deutsch Krone als Tochter des Maier Jakoby und seiner Frau Franziska geborene Friedeberg zur Welt.[901] Sie hatte zwei Schwestern: Hannchen und Auguste und einen Bruder Leo.[902] Sie heiratete 1890 Adolf Markus, der in Deutsch Krone ein Glasereigeschäft hatte. Die Kinder kamen auf die Welt: Julius 1891, Willy 1893, Erna 1895, Herta 1898 und Hedwig 1902. 1936 zog Bertha mit ihrem Mann Adolf nach Berlin, wo bereits mehrere Familienmitglieder lebten. Im Dezember 1936 zogen sie in eine Ein-Zimmer-Wohnung in der Schwerinstraße 5. Als ihr Mann 1937 starb, musste Bertha Markus im selben Haus in eine dunkle Wohnküche ziehen. Am 2. September 1942 füllte sie die Vermögenserklärung aus und am 8. September 1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert.[903] Dort lebte sie im Siechenheim und traf ihre Schwester Auguste Drucker, ihren Bruder Leo und ihren Sohn Willy. Am 29. Juli 1943 starb sie, angeblich an Schenkelhalsbruch, Lungenentzündung und Herzschwäche, tatsächlich ist sie wohl verhungert. | ||
Helene Marwitz | Fregestraße 59 | 5. Sep. 2012 | Helene Pniower wurde als zweitältestes Kind des Amtsrichters Fedor Moritz Pniower und seiner Frau Ida geborene Abel am 4. September 1875 in Breslau geboren.[904] Die älteste Tochter war Marie, geboren am 6. März 1871 in Berlin, sie heiratete Willy Marwitz, der später Senatspräsident wurde. Der jüngere Bruder von Helene war Franz Moritz, geboren am 19. Mai 1877, ein Ingenieur, die jüngste Schwester war Anna Caecilie, geboren am 8. August 1879. Helene heiratete Bruno Marwitz, den Bruder von Willy Marwitz. Helene und Bruno Marwitz wohnten von 1901 bis März 1942 im eigenen Haus in Berlin-Friedenau, Fregestraße 59. Bruno Marwitz war Rechtsanwalt und Notar. Am 24. Juni 1900 wurde als ältestes Kind Bertha Doris Hildegard geboren, am 30. September 1901 Elisabeth und am 7. März 1906 Alfred. Bertha Doris Hildegard wurde Säuglingsschwester und emigrierte vor dem Zweiten Weltkrieg nach Australien. Elisabeth heiratete den Rechtsanwalt und Notar Oscar Dschenffzig. Dieser hatte aus erster Ehe mit einer Tochter von Marie Marwitz, Edith, den am 11. Dezember 1915 geborenen Sohn Dieter. Aus der zweiten Ehe von Oscar Dschenffzig mit Elisabeth gingen der 1921 geborene Klaus-Peter (später Peter Dane) und die am 9. Januar 1923 geborene Maidi hervor. Die Ehe von Elisabeth und Oscar Dschenffzig wurde 1935 geschieden. Alfred wurde Elektrotechniker, 1939 wanderte er nach Palästina aus, heiratete und hatte zwei Kinder, von denen ein Sohn noch in Israel lebt. 1938 lebten im Haus Fregestraße 59 außer Helene und ihrer Familie noch ihre verwitwete Schwester Anna Faitini und ihre verwitwete Mutter Ida Pniower. 1939 lebte auch noch die verwitwete Henriette Mendelsohn dort. Am 23. November 1939 starb Bruno Marwitz. Das Haus Fregestraße 59, das Helene Marwitz geerbt hatte, musste sie im Herbst 1941 verkaufen. Im März 1942 zog Helene Marwitz als Untermieterin zu ihrer Schwester Anna Faitini in die Meranerstraße 2. Im September 1942 unternahm Helene Marwitz von Martinsbruck in Tirol aus einen Fluchtversuch in die Schweiz zusammen mit Gertrud Zuelzer, einer Verwandten. Ihre Tochter Elisabeth war zuvor auf diesem Wege mit ihrer Tochter Maidi in die Schweiz geflohen. Beim Versuch des Grenzübertritts wurden Helene Marwitz und Gertrud Zuelzer am 26. September 1942 festgenommen, die in Helenes Besitz befindlichen 470 RM wurden eingezogen, Helene Marwitz über mehrere Gefängnisse nach Berlin zurückgebracht. Gertrud Zuelzer wurde nach Theresienstadt ins Getto gebracht, was sie schwerkrank überlebte. Helene Marwitz hatte nach ihrer Verhaftung Tabletten genommen, um Suizid zu begehen, was jedoch nicht gelang. Am 26. Oktober 1942 füllte sie die Vermögenserklärung aus und wurde am gleichen Tag nach Riga deportiert.[905] Der Transport erreichte Riga am 29. Oktober 1942, alle Transportteilnehmer wurden unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet. Ihre Schwester Marie Marwitz wurde am 5. August 1942 nach Theresienstadt deportiert, sie starb dort im Juli 1944, ihr Bruder Franz Pniower wurde mit seiner Frau Gertrud geborene Hirschfeld am 28. März 1942 nach Trawniki deportiert, Todesort und -datum sind unbekannt. | ||
Anna Matzdorf | Fregestraße 78 | 28. März 2013 | Anna Elisabeth Michaelis wurde am 12. Februar 1888 als Tochter von Reinhard und Rosa Michaelis in Berlin geboren, beide Eltern waren Juden. Sie heiratete den Richter Dr. Martin Matzdorf, die erste Tochter Eva Liesbet Rosa Viktoria wurde am 24. Dezember 1914 in Berlin geboren, die zweite Tochter Hilda Amalie Marianne Gertie wurde am 25. August 1920 in Guben geboren. 1926 wurde ihr Mann nach Berlin versetzt, worüber sich vor allem Anna Elisabeth Matzdorf freute, weil ihre Eltern in Berlin lebten. Auch war sie künstlerisch begabt, sie ließ sich an der Kunstgewerbeschule ausbilden, sie besuchte die Nationalgalerie und andere Kunstausstellungen, sie nahm hierzu auch ihre Töchter mit. Die Familie gehörte zur liberalen Gemeinde in Berlin und besuchte die Synagoge in der Prinzregentenstraße. 1939 konnten beide Töchter nach England emigrieren, am 1. November 1942 musste Anna Elisabeth Matzdorf und ihr Mann die Wohnung in der Fregestraße 78 aufgeben und als Untermieter zu dem jüdischen Max Gutter in die Kirchstraße 25 (heute Schmiljahnstraße) ziehen. Am 14. Dezember 1942 wurden die Eheleute Matzdorf nach Auschwitz deportiert, wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurden. 2013 lebten beide Töchter noch: Hilda mit ihrer Tochter Lydia in Harrow, Middlesex, und Eva in München. | ||
Martin Matzdorf | Fregestraße 78 | 28. März 2013 | Martin Matzdorf wurde am 12. Juni 1877 in Briesen (Westpreußen) als Sohn jüdischer Eltern geboren. Er studierte Jura und wurde in Berlin promoviert. Im April 1902 wurde er als Referendar vereidigt. Ab März 1917 war er Landrichter in Guben, ab November 1919 eben dort Amtsrichter. Er heiratete Anna Elisabeth Michaelis, die am 12. Februar 1888 in Berlin als Tochter jüdischer Eltern geboren war. Die erste Tochter Eva Liesbet Rosa Viktoria wurde am 24. Dezember 1914 in Berlin geboren, die zweite Tochter Hilda Amalie Marianne Gertie am 25. August 1920 in Guben. Im März 1926 wurde Dr. Martin Matzdorf als Richter an das Amtsgericht Berlin-Tempelhof versetzt. Die Familie war insgesamt kulturell interessiert, man ging in die Oper, ins Theater und ins Konzert. Sonntags wurden Ausflüge an den Schlachtensee oder nach Potsdam unternommen, in den Sommerferien fuhr die Familie an die Ostsee nach Swinemünde, Heringsdorf oder Kolberg. Die Familie Matzdorf gehörte zur liberalen Gemeinde in Berlin und besuchte die Synagoge in der Prinzregentenstraße. Ab Juli 1927 war Dr. Martin Matzdorf Richter am Arbeitsgericht Berlin, ab Januar 1929 hauptamtlicher Vorsitzender einer Kammer für Handlungsgehilfen und -lehrlinge. Die Familie wohnte seit 1926 in Berlin-Friedenau, Fregestraße 78 II. Ab April 1933 war Dr. Martin Matzdorf zwangsweise beurlaubt, ab November 1933 erhielt er Berufsverbot nach § 3 des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums mit Ruhegehalt. Obwohl er seit 1907 im Justizdienst war, galt er nicht als „Altbeamter“; für diesen Status hätte er im August 1914 eine feste Planstelle gehabt haben müssen. Sein Ruhegehalt betrug 293 RM netto monatlich. Ab Februar 1941 mussten die Eheleute Matzdorf die mit ihnen nicht verwandte Frau Emma Matzdorff, geborene Falkenheim, eine Witwe, als Untermieterin in ihre Wohnung aufnehmen, diese hatte zuvor in Berlin-Steglitz, Am Bäkequell 3, gewohnt. In der Wohnung wohnte auch Charlotte Markiewiez, der es gelang, nach England zu emigrieren. Dr. Martin Matzdorf wurde zur Zwangsarbeit herangezogen. Er war als Arbeiter für die Firma Schubert in Reinickendorf tätig und erhielt hierfür einen Wochenlohn von ca. 20 RM netto. Am 1. November 1942 mussten Dr. Martin Matzdorf und seine Ehefrau die Wohnung in der Fregestraße 78 aufgeben; sie wurden gezwungen, in ein möbliertes Zimmer in die Kirchstraße 25 (heute Schmiljahnstraße) als Untermieter zu dem jüdischen Hauptmieter Max Gutter zu ziehen, sie konnten nur wenige eigene Möbel mitnehmen. Am 14. Dezember 1942 wurden die Eheleute Matzdorf nach Auschwitz deportiert, wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurden. Die Töchter Hilda und Eva konnten 1939 nach England emigrieren, beide heirateten nach dem Zweiten Weltkrieg, 2013 lebte Hilda noch mit ihrer Tochter Lydia in Harrow, Middlesex, Eva hochbetagt in München. | ||
Edith May | Courbièrestraße 7 | 18. Okt. 2011 | Edith Schmal kam am 12. November 1916 in Berlin als Tochter von Max Schmal und seiner Frau Minna geborene Edelstein zur Welt.[906] Ihre Geschwister waren Erich und Betty. Edith heiratete Rudolf May. Anfang der 1940er Jahre lebte Edith May mit ihrem Mann in die Wohnung ihrer Eltern Courbièrestraße 7. Am 15. August 1942 wurden ihre Eltern nach Riga deportiert, Edith May und ihr Mann wurden am 12. Januar 1943 nach Auschwitz deportiert.[907] Ihr Todesdatum ist unbekannt. Ihr Mann Rudolf May wurde hingegen noch weiter nach Theresienstadt deportiert, wo er zu einem unbekannten Zeitpunkt starb. | ||
Rudolf May | Courbièrestraße 7 | 18. Okt. 2011 | Rudolf May kam in Bad Driburg/Westfalen am 11. Mai 1912 in einer jüdischen Familie zur Welt.[908] Am 31. August 1942 zog er von Bad Driburg nach Berlin. Er heiratete Edith Schmal und lebte mit ihr in der Wohnung ihrer Eltern in der Courbièrestraße 7. Am 12. Januar 1943 wurde er mit seiner Frau Edith nach Auschwitz deportiert.[909]
Von dort wurde er weiter verschleppt nach Theresienstadt, wo er zu Tode kam.[910] |
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Bernhard Mayer | Münchener Straße 16 | 1. Sep. 2014 | Bernhard Mayer kam am 17. Januar 1879 in Barmen-Elberfeld als Sohn des August Mayer und dessen Frau Elisabeth geborene Schwarz zur Welt. Seine Mutter war katholischen Glaubens. Er wurde Kaufmann und zog nach Berlin. Dort wohnte er seit 1908 alleine in der Münchener Straße 16, später mit seiner verwitweten Mutter bis zu ihrem Tod im Jahr 1919. Am 21. Mai 1920 heiratete er Lydia Heilborn,[911] die zu ihm in seine Wohnung zog. Am 18. Oktober 1941 wurde Bernhard Mayer zusammen mit seiner Frau Lydia sowie den Bewohnern des Hauses Münchener Straße 16 Max Mark und dessen Haushälterin Rosa Scheffler über die Sammelstelle Levetzowstraße nach Litzmannstadt deportiert. Dort wohnte er mit seiner Frau im Bleicherweg 33. Seine Frau starb am 29. Januar 1942, er selbst am 5. April 1942.[912] | ||
Elsa Mayer | Innsbrucker Straße 19 | 21. März 2017 | Sarah Lina Elsa Mathissohn kam am 12. Juni 1892 in Berlin als Tochter des Elias Mathissohn und seiner Frau Friederike geborene Heine zur Welt. Ihre Eltern waren wohlhabend, ihrer Mutter gehörten zwei Mietshäuser. Elsa heiratete am 12. Februar 1915 in Berlin-Schöneberg den Rechtsanwalt Ludwig Mayer[913] Die Familie wohnte zunächst in der Münchener Sraße 31, die Kanzlei von Ludwig Mayer befand sich am Nollendorfplatz 6. 1920 war Ludwig Mayer Rechtsanwalt beim Kammergericht. Die Tochter Erika kam am 21. November 1915 auf die Welt, Ruth folgte am 6. April 1921. Ab 1928 wohnte die Familie in der Innsbrucker Straße 19. 1928 wurde Ludwig Mayer auch Notar. Es liegen Hinweise vor, wonach sowohl Elsa als auch ihre beiden Töchter Photographinnen waren. Ludwig Mayer wurde nach der Reichspogromnacht im KZ Sachsenhausen inhaftiert, aber wieder freigelassen. 1939 konnte die Tochter Erika mit einem Kindertransport nach England ausreisen.[914] Elsa und Ludwig Mayer wurden zusammen mit ihrer Tochter Ruth mit dem ersten Transport von Berlin am 18. Oktober 1941 nach Litzmannstadt ins Getto deportiert. Dort lebten sie im Kranichweg 3/13. Als Beruf von Ludwig Mayer war „Bücherrevisor“ angegeben, bei Elsa stand „Hausfrau“, Ruth war „Photographin“.[915] Im Getto Litzmannstadt mussten sie Zwangsarbeit leisten. Im November 1941 wurde auf der Heiratsurkunde von Elsa und Ludwig Mayer im Standesamt Schöneberg II ein Randvermerk eingetragen: „Durch das am 7. November 1941 rechtskräftig gewordene Urteil des Landgerichts Berlin 211R 475/41 ist die Ehe geschieden.“ Dieser Randvermerk wurde wieder gestrichen mit dem Zusatz: „Der Vordruckstempel mit …?… ist für diese Eintragung zwecklos, daher gestrichen.“[913] Nach der Deportation von Elsa und Ludwig Mayer wurde wohl ihre Ehe geschieden. Am 8. Mai 1942 wurden Elsa, Ludwig und Ruth in das Vernichtungslager Kulmhof deportiert und dort ermordet.[916] Erika heiratete in England Arthur Propper, sie bekamen eine Tochter. | ||
Ludwig Mayer | Innsbrucker Straße 19 | 21. März 2017 | Ludwig Mayer kam in Essen am 2. Februar 1884 als Sohn des Kaufmanns Nathan Mayer und seiner Frau Rika geborene Buchholz zur Welt.[917] Er wurde Rechtsanwalt und heiratete am 12. Februar 1915 in Berlin Sarah Lina Elsa Mathissohn,[913] die aus einer wohlhabenden Familie kam und die gute Verbindungen nach Italien hatte. Zwei Töchter wurden geboren: Erika am 21. November 1915 und Ruth am 6. April 1921. 1920 war er schon Rechtsanwalt beim Kammergericht, seine Praxis befand sich am Nollendorfplatz 6, privat wohnte die Familie bis 1928 in der Münchener Straße 31, danach in der Innsbrucker Straße 19. 1928 wurde er Notar. 1933 wurde die Bestellung zum Notar widerrufen, 1938 verlor er das Recht als Anwalt zu arbeiten. 1939 konnte die Tochter Erika mit einem Kindertransport nach England ausreisen. Nach der Reichspogromnacht war Ludwig Mayer für fünf Wochen im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Entweder Ludwig oder seine Frau Elsa hatten einen Scheidungsantrag gestellt, im November 1941 wurde ein Scheidungsurteil rechtskräftig. Da waren Ludwig und Elsa Mayer bereits im Getto Litzmannstadt. Sie wurden zusammen mit ihrer Tochter Ruth am 18. Oktober 1941 mit dem ersten Transport von Berlin nach Litzmannstadt ins Getto deportiert. Dort lebten sie im Kranichweg 3/13. Als Beruf von Ludwig Mayer war „Bücherrevisor“ angegeben, bei Elsa stand „Hausfrau“, Ruth war „Photographin“.[918] Im Getto Litzmannstadt mussten sie Zwangsarbeit leisten. Am 8. Mai 1942 wurden Ludwig, Elsa und Ruth in das Vernichtungslager Kulmhof deportiert und dort ermordet.[919] Seine Tochter Erika heiratete in England Arthur Propper, sie bekamen eine Tochter. | ||
Lydia Mayer | Münchener Straße 16 | 1. Sep. 2014 | Lydia Heilborn kam am 27. Januar 1887 in Berlin als Tochter des Ludwig Heilborn und dessen Frau Franziska geborene Joseph zur Welt. Am 21. Mai 1920 heiratete sie den Kaufmann Bernhard Mayer.[911] Sie zog zu ihm in dessen Wohnung in der Münchener Straße 16. Kinder konnten nicht ermittelt werden. Am 18. Oktober 1941 wurde Lydia Mayer zusammen mit ihrem Mann Bernhard sowie den Bewohnern des Hauses Münchener Straße 16 Max Mark und dessen Haushälterin Rosa Scheffler über die Sammelstelle Levetzowstraße nach Litzmannstadt deportiert. Dort wohnte sie mit ihrem Mann im Bleicherweg 33. Sie starb am 29. Januar 1942.[920] | ||
Ruth Mayer | Innsbrucker Straße 19 | 21. März 2017 | Ruth Mayer kam am 6. April 1921 in Berlin als Tochter des Rechtsanwalts Ludwig Mayer und seiner Frau Elsa geborene Mathissohn zur Welt.[921] Ihre ältere Schwester hieß Erika. Die Familie war wohlhabend und wohnte bis 1927 in der Münchener Straße 31, danach in der Innsbrucker Straße 19. Es liegen Hinweise vor, wonach sowohl die Mutter Elsa als auch beide Töchter Photographinnen waren. Ihre Schwester Erika konnte 1939 mit einem Kindertransport nach England ausreisen. Ruth musste in Berlin Zwangsarbeit leisten als Chemiearbeiterin. Am 18. Oktober 1941 wurde Ruth zusammen mit ihren Eltern mit dem ersten Transport von Berlin nach Litzmannstadt ins Getto deportiert. Dort lebten sie im Kranichweg 3/13. Als Beruf von Ludwig Mayer war „Bücherrevisor“ angegeben, bei Elsa stand „Hausfrau“, Ruth war „Photographin“.[922] Im Getto Litzmannstadt mussten sie Zwangsarbeit leisten. Am 8. Mai 1942 wurden Ruth und ihre Eltern in das Vernichtungslager Kulmhof deportiert und dort ermordet.[923] Ihre Schwester Erika heiratete in England Arthur Propper, sie bekamen eine Tochter. | ||
Salomon Meissner | Bamberger Straße 31 | 5. Apr. 2011 | Salomon Meissner kam am 24. März 1882 in Schildberg/Posen als Sohn von Joseph Meissner und seiner Frau Henriette geborene Unger zur Welt.[924][925] Er studierte in München Jura und kämpfte im Ersten Weltkrieg. Er zog nach Berlin, heiratete in zweiter Ehe Stella Schnitzer und ließ sich als Rechtsanwalt und Notar in Kreuzberg nieder. 1926 kam der Sohn Heinrich (später Harry) auf die Welt, 1928 die Tochter Felicitas. 1937 zog die Familie in die Bamberger Straße 31. Weil Salo Meissner Frontkämpfer war, konnte er seine Kanzlei bis 1938 weiterführen. Dann traf auch ihn das Berufsverbot. Es gelang ihm 1939 die Kinder mit einem Kindertransport nach Schweden in Sicherheit zu bringen. Ein Kollege von Salo Meissner, Dr. Ludwig Kurzmann aus München, dem die Flucht in die USA gelungen war, zahlte an das Jewish Transmigration Bureau einen Betrag, um die Ausreise von Salo und Stella Meissner zu ermöglichen. Weil diese das für die USA beantragte Visum nicht erhielten, gelang dies nicht. Am 4. März 1943 wurden Stella und Salomon Meissner nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.[926] | ||
Stella Meissner | Bamberger Straße 31 | 5. Apr. 2011 | Stella Schnitzer kam am 28. Mai 1894 in Andrichau (heute Andrychow/Polen) in einer jüdischen Familie auf die Welt.[927] Sie heiratete den Juristen Salomon Meissner und zog zu ihm nach Berlin-Kreuzberg in die Lindenstraße. Ihr Mann hatte sich dort als Rechtsanwalt und Notar niedergelassen. Die Kinder wurden geboren: 1926 Heinrich (später Harry) und 1928 Felicitas. Obwohl ihr Mann Frontkämpfer war, verschlechterten sich die Bedingungen für seine Berufsausübung durch die Repressionen der Nazis: die Familie zog 1937 vermutlich aus wirtschaftlichen Gründen in die Bamberger Straße 31. 1938 ereilte ihren Mann das Berufsverbot für jüdische Rechtsanwälte. Stella und Salo Meissner stellten zwar Anträge auf Ausreisevisa in die USA, diese wurden jedoch nicht erteilt. Sie ergriffen die Gelegenheit ihre Kinder mit einem Kindertransport 1939 nach Schweden in Sicherheit zu bringen. Für sie selbst zahlte ein Münchener Kollege von Salo, Dr. Ludwig Kurzmann, dem die Flucht in die USA gelungen war, einen Betrag beim Jewish Transmigration Bureau ein, die Ausreise gelang ihnen jedoch nicht. Am 4. März 1943 wurden Stella und Salo Meissner nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.[928] | ||
Fritz Mendel | Bamberger Straße 52 | Aug. 2006 | Fritz Mendel kam am 23. Dezember 1899 in Bonn als Sohn des Möbelfabrikanten Emanuel Mendel und seiner Frau auf die Welt.[929] Er war Kaufmann, ob er verheiratet war und ob er Kinder hatte, ist unbekannt. Er lebte 1939 in Berlin in der Geisbergstraße 29 als Untermieter, 1942 in der Bamberger Straße 52 in einer 5-Zimmer-Wohnung mit mehreren jüdische Untermietern. Am 28. September 1943 wurde er mit dem 43. Osttransport nach Auschwitz deportiert.[930] Bei der Ankunft am 30. September 1943 wurden 13 Männer für den Arbeitseinsatz ausgewählt, die übrigen wurden sofort in den Gaskammern getötet. Zu welcher der beiden Gruppen Fritz Mendel gehörte, ist unbekannt. | ||
Henriette Lucie Mendelsohn | Fregestraße 59 | 5. Sep. 2012 | Henriette Lucie Strauss wurde am 2. Mai 1870 in Halle in Westfalen als Tochter des Geheimen Medizinalrats Dr. Abraham Strauss und seiner Frau Rosa, geborene Schuler, geboren. Die Mutter hatte einen Bruder Aaron Schüler, der Jeanette Kissing heiratete. Als jüngstes ihrer sechs Kinder gebar diese Elisabeth, später Else Schüler, verehelichte Else Lasker-Schüler. Die Dichterin war mithin eine Cousine von Henriette Mendelsohn. Henriette Strauss heiratete am 4. Februar 1896 Dr. Max Mendelsohn, Generaloberarzt, der an wechselnden Standorten in Berlin eine gutgehende Praxis als Hals-Nasen-Ohren-Arzt hatte. Zeitweise besaß und bewohnte die Familie ein Haus am bzw. in der Nähe des Kurfürstendamms. Henriette Mendelsohn war eine liebevolle Familienmutter und umsorgte den Ehemann sowie die am 22. November 1896 geborene Elisabeth und die am 20. Dezember 1901 geborene Susanne. Von ihrer Familie wurde sie Harry genannt. Sie soll feinsinnig gewesen sein und sich für deutsche Literatur und Geschichte interessiert haben. Bei Familienfesten trug sie lange selbstverfasste gefühlvolle Gedichte vor. Finanziell ging es der Familie gut, es waren regelmäßige Urlaube z. B. in Meran möglich. Bis zum Tod von Dr. Max Mendelsohn am 27. Mai 1938 bewohnte Henriette Mendelsohn mit ihrem Mann eine 4-Zimmer-Wohnung in Berlin-Wilmersdorf, Paderborner Straße 1. Diese Wohnung gab sie im Sommer 1938 auf, sie zog für kurze Zeit zu einer Verwandten ihres verstorbenen Mannes, sodann in die Fregestraße 59 zu der Familie Marwitz. Ihre Tochter Susanne Hesse soll auch dort gewohnt haben. Bei der Volkszählung im Mai 1939 wurde Henriette Mendelsohn als Haushaltsmitglied der Familie Marwitz, der Eigentümer und Bewohner des Hauses, angegeben. Das Haus Fregestraße 59 musste von der jüdischen Eigentümerin (Dr. Bruno Marwitz starb am 23. November 1939 und vererbte es Helene Marwitz) im Jahr 1941 verkauft und im Frühjahr 1942 geräumt werden. Henriette Mendelsohn zog zusammen mit ihrer Tochter Susanne Hesse nach Berlin-Schöneberg, Vorbergstraße 15 als Untermieterin zu Erich Graetzer. In ihrer Vermögenserklärung vom 30. September 1942 gab sie an, dass sie in einem Haushalt mit Susanne Hesse lebe, als nach England ausgewanderte Familienangehörige wird Elisabeth Golzen angegeben. Im September 1942 wurde Henriette Mendelsohn von der Gestapo abgeholt. Sie lag zu diesem Zeitpunkt krank im Bett, in Gegenwart ihrer Tochter Susi wurde sie von der Gestapo aus dem Bett geschleift, es wurde ihr noch nicht einmal Zeit gelassen, die Schuhe anzuziehen. Vor dem Haus stand ein Möbelwagen, in den Henriette Mendelsohn über eine hohe Stufe hineinklettern musste. Sie wurde in ein Sammellager in der Artilleriestraße gebracht, wo die Tochter Susi sie noch einmal besuchen konnte. Am 3. Oktober 1942 wurde Henriette Mendelsohn nach Theresienstadt deportiert. Eine überlebende Zeugin aus Theresienstadt berichtete, dass sie an Ruhr erkrankt war, vor Schwäche von der Pritsche gefallen und so gestorben sei. Am 9. Mai 1944 wurde sie eingeäschert. Nach ihrer Deportation wurde von ihrem Konto bei der Deutschen Bank Berlin ein größerer Betrag an die Reichsvereinigung der Juden und ein kleinerer Betrag an die Jüdische Kultusvereinigung überwiesen, vermutlich hatte Henriette Mendelsohn einen sogenannten Heimeinkaufsvertrag geschlossen. Ihre Tochter Elisabeth heiratete in zweiter Ehe den Richter Dr. Heinz Leo Golzen, der als Jude 1936 aus dem Staatsdienst entlassen wurde. Er studierte Evangelische Theologie und arbeitete für das Schweizerische Kirchliche Hilfswerk, mit dessen Hilfe er 1939 mit seiner Familie nach England auswandern konnte. 1949 kehrten Elisabeth und Heinz Leo Golzen nach Deutschland zurück, Dr. Golzen wurde Direktor des Landgerichts Karlsruhe. Elisabeth hatte insgesamt sechs Kinder, eine Tochter lebt heute in Karlsruhe. Die Tochter Susanne, Susi genannt, heiratete den Architekten Hans Hesse, der sich nach der Machtergreifung der Nazis von ihr scheiden ließ. Susanne tauchte unter und überlebte in Berlin, dabei sollen ihr Berliner Arbeiter geholfen haben. |
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Rose Mendelsohn | Treuchtlinger Straße 5 (ehem. Haberlandstraße 11) |
2008 | Rose Müller kam am 17. Mai 1876 in Königsberg als Tochter des Julius Müller und seiner Frau Natalie geborene Eichelbaum zur Welt.[931] Sie heiratete 1896 den Kaufmann Leo Henoch, die Kinder wurden geboren: Anne-Liese 1896, die kurz nach ihrer Geburt starb, Suse 1898, Lilli 1899 und Max, 1910. 1913 starb ihr Mann, Rose Henoch zog 1919 mit ihren Kindern nach Berlin. Dort heiratete sie Mendel Mendelsohn und lebte mit ihm im Bayerischen Viertel in der Haberlandstraße 11 EG (heute Treuchtlinger Straße 5). Ihr Mann starb um 1938, 1939 lebte sie mit ihrer Tochter Lilli und ihrem Sohn Max weiterhin in der Treuchtlinger Straße. Diese Wohnung mussten sie verlassen, Max zog in ein möbliertes Zimmer in der Pariser Straße 36, Rosa und Lilli zogen in die Kleiststraße 36, vermutlich eine Judenwohnung. Von dort wurden sie am 5. September 1942 (oder 25. August 1942) zusammen deportiert nach Riga,[932] wo sie sofort nach der Ankunft ermordet wurden. Als einziges Familienmitglied überlebte Suse Henoch, die rechtzeitig nach Rumänien emigriert war. | ||
Annemarie Meyer | Bamberger Straße 37 | 3. Sep. 2013 | Annemarie Krebs kam am 22. April 1906 in Berlin als Tochter des Lorenz Krebs und seiner Frau Grete geborene Poppelauer zur Welt.[933] Ihre Eltern lebten in Köln, sie selbst studierte Musik und wurde Pianistin. Sie heiratete den Architekten Ulrich Meyer, am 30. August 1938 kam in Köln ihr Sohn Michael Daniel, genannt „Denny“, auf die Welt. Ab 1939 lebte Annemarie mit ihrem Mann und ihrem Sohn in der Wohnung der Schwiegermutter Margarete Meyer in der Bamberger Straße 37 Vorderhaus dritte Etage. Sie leistete Zwangsarbeit, zunächst bei der Ehrich & Graetz AG, Elsenstraße 87–96 in Treptow, dann bei der Firma Nordland Schneeketten, Kurfürstenstraße 14–16. Am 8. Dezember 1942 befand sie sich schon mit ihrem Mann, ihrem Sohn und der Schwiegermutter Margarete Meyer in der Sammelstelle Große Hamburger Straße 26, von wo sie am 9. Dezember 1942 nach Auschwitz deportiert wurden.[934] Ihre Todesdaten sind unbekannt. | ||
Else Meyer | Landshuter Straße 26 | 25. Mai 2016 | Else Friedeberg kam am 4. Juli 1873 in Berlin als Tochter des Robert Friedeberg und seiner Frau Jenny geborene Ring zur Welt. Sie hatte eine jüngere Schwester Margarete, deren Zwillingsbruder Paul und einen jüngeren Bruder Carl. Alle Familienmitglieder waren evangelisch getauft. Else heiratete den nichtjüdischen Dr. der Philosophie und beider Rechte Paul Martin Meyer.[935] Dieser war 1891 in Philosophie promoviert und 1895 in Jura, hatte sich 1900 habilitiert mit einer Arbeit über das Griechisch-Römische Heerwesen in Ägypten, war ab 1916 außerordentlicher Professor bei der Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin für alte Geschichte und Papyruskunde. Er lebte mit seiner Frau in der Bayerischen Straße 7 III. Am 28. März 1935 starb er.[936] Daraufhin zog Else Meyer in die Landshuter Straße 26, wohin ihre ebenfalls verwitwete Schwester Margarete Salomonsen auch zog. Deportiert wurde Else Meyer am 25. Januar 1942 nach Riga aus der Landshuter Straße 36.[937] Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs machte ihr jüngster Bruder Carl, der nach Südafrika entkommen war, Ansprüche als Alleinerbe geltend, d. h. sie hatte wohl keine Kinder.[938] | ||
Gerda Meyer | Begasstraße 2 | 10. Mai 2016 | Gerda Abelt kam am 19. März 1917 in Berlin als Tochter des nichtjüdischen Kaufmannes Ludwig Abelt und seiner jüdischen Frau Charlotte Ulrika geborene Rosenstock auf die Welt.[939] Ihre Eltern hatten am 5. November 1912 in Berlin geheiratet und wohnten 1922 am Hansa-Ufer 5 im Gartenhaus, 1930 in der Wittelsbacherstraße 16. Dann zog die Familie nach Saarbrücken, wo Ludwig Abelt am 20. März 1887 geboren war. In Saarbrücken wohnte die Familie in der Petersbergstraße 79. Ende der 1930er Jahre heiratete Gerda Abelt den jüdischen Heinz Meyer, der am 29. Juni 1915 in Berlin geboren war. Bei der Volkszählung 1939 waren sie bereits verheiratet, wohnten aber nicht zusammen: Heinz Meyer wohnte als Untermieter in der Alten Jacobstraße 20/21 und Gerda Meyer wohnte mit ihrer Mutter Charlotte Ulrika Abelt und deren Schwester Alice in Schöneberg in der Begasstraße 7 (heute 2).[34] Ihre Tochter Tana kam am 8. Mai 1940 in Berlin zur Welt. Am 8. August 1939 wurde die Ehe von Charlotte Ulrika Abelt und Ludwig Abelt geschieden, so dass der relative Schutz einer privilegierten Mischehe für Charlotte Ulrika Abelt entfiel.[940] Am 1. März 1943 wurde Gerda Meyer im Rahmen der Fabrikaktion aus der Begasstraße nach Auschwitz deportiert und ermordet.[941] Auch ihr Mann Heinz Meyer wurde deportiert, er überlebte und wanderte nach dem Zweiten Weltkrieg nach Schweden aus. Am 11. Januar 1944 wurde die Mutter von Gerda Meyer, Charlotte Ulrika Abelt, nach Theresienstadt verschleppt.[942] Am 10. März 1944 wurde Tana Meyer nach Theresienstadt deportiert.[943] Da war sie noch keine vier Jahre alt. In Theresienstadt fand Ihre Großmutter Charlotte Ulrika Abelt Tana und ermöglichte mit viel Engagement das Überleben von Tana sowie ihr eigenes. Nach dem Zweiten Weltkrieg wanderten Charlotte Ulrika Abelt und Tana nach Schweden aus. | ||
Margarete Meyer | Bamberger Straße 37 | 3. Sep. 2013 | Margarete Hermann kam am 11. Februar 1880 als Tochter von Julius Hermann und seiner Frau Helene geborene Born in Berlin zur Welt.[944][945] Sie hatte zwei Schwestern: Johanna (1873) und Clara (1874) und zwei Brüder: Richard (1875) und Ernst (1876). 1903 heiratete sie den Hals-Nasen-Ohren-Arzt Dr. Arthur Meyer.[944] 1904 wurde die Tochter Susanne geboren, es folgte Ernst 1905, 1910 der Sohn Ulrich und 1918 Klaus Friedrich. Die HNO-Praxis ihres Mannes florierte, das durchschnittliche Jahreseinkommen betrug ca. 20.000,-- Mark. Nach Einsetzen der Repressionen durch die Nazis wanderte Ernst bereits im Jahr 1933 aus, Susanne ging 1937 ins Ausland und Klaus Friedrich emigrierte 1938. Obwohl ihrem Mann 1933 bereits die Kassenzulassung entzogen wurde konnte er diesen Verlust durch Privatpatienten ausgleichen. 1936 erbte Dr. Arthur Meyer von seinem Vater Oskar Meyer 125.000,-- Mark, der Lebenszuschnitt der Familie blieb aber bescheiden. Dennoch musste die Familie einige Möbel und Bilder verkaufen, denn 1938 wurde Dr. Arthur Meyer auch die Zulassung zur Behandlung von Privatpatienten entzogen. Kurz nach der Reichspogromnacht starb Dr. Arthur Meyer plötzlich und unerwartet am 29. November 1938.[946] Margarete Meyer zog nun in die Bamberger Straße 37, Vorderhaus, dritte Etage. Diese Sechs-Zimmer-Wohnung teilte sie mit ihrem Sohn Ulrich, dessen Frau Annemarie und ihrem Enkel Michael genannt Denny sowie ihrer verwitweten Schwester Johanna Langer. Daneben lebten drei weitere Untermieterinnen in der Wohnung. Margarete Meyer musste ihren ererbten Schmuck abliefern und ein ebenfalls ererbtes Grundstück unter Wert veräußern. Am 9. Dezember 1942 wurde Margarete Meyer mit ihrem Sohn Ulrich, dessen Frau Annemarie und dem Enkel Michael nach Auschwitz deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[947] | ||
Michael 'Denny'Meyer | Bamberger Straße 37 | 3. Sep. 2013 | Michael Daniel „Denny“ Meyer kam am 30. August 1938 in Köln als Sohn des Architekten Ulrich Meyer und seiner Frau Annemarie geborene Krebs zur Welt. Seine Eltern zogen mit ihm in die Wohnung seiner Großmutter Margarete Meyer in die Bamberger Straße 37 nach Schöneberg. Vor der Deportation der Familie mussten seine Eltern auch für den vierjährigen Denny die Vermögenserklärung ausfüllen. Am 9. Dezember 1942 wurde Denny mit seinen Eltern und seiner Großmutter nach Auschwitz deportiert und dort vermutlich sofort ermordet.[948] | ||
Ulrich Meyer | Bamberger Straße 37 | 3. Sep. 2013 | Ulrich Meyer kam am 1. Juni 1910 als Sohn des Hals-Nasen-Ohren-Arztes Dr. Arthur Meyer und seiner Frau Margarete geborene Hermann auf die Welt.[949] Er hatte noch drei Geschwister: Susanne (1904), Ernst (1905) und Klaus Friedrich (1918). Er absolvierte ein Studium an der Technischen Hochschule Berlin und wurde Architekt, auch spielte er wohl Cello. Er heiratete die Pianistin Annemarie Krebs, am 30. August 1938 kam in Köln ihr Sohn Michael Daniel genannt Denny zur Welt. Sein Vater Arthur Meyer starb am 29. November 1938 plötzlich und unerwartet. Seine Geschwister Ernst, Susanne und Klaus Friedrich waren zwischen 1933 und 1938 bereits emigriert. Seit 1939 wohnte Ulrich Meyer mit seiner Familie bei seiner Mutter Margarete Meyer in der Bamberger Straße 37 Vorderhaus dritte Etage. Es war zwar eine Sechs-Zimmer-Wohnung, aber 1939 lebten dort acht Personen. Ulrich Meyer leistete Zwangsarbeit bei der Firma Warnecke & Böhm, Berlin-Weißensee, Goethestraße 15–19 für 30,00 Mark wöchentlich. Am 8. Dezember 1942 befand er sich mit seiner Frau, seinem Sohn und seiner Mutter in der Sammelstelle Große Hamburger Straße 26, am 9. Dezember 1942 waren sie im Transport von Berlin nach Auschwitz.[950] Ihre Todesdaten sind nicht bekannt. | ||
Siegfried Meyer | Treuchtlinger Straße 8 | 6. Sep. 2012 | Siegfried Meyer kam am 12. September 1865 in Schmiegel/Posen in einer jüdischen Familie zur Welt.[951] Er blieb ledig und zog nach Berlin. Wir wissen nicht, welchen Beruf er hatte. 1939 lebte er als Untermieter in der Treuchtlinger Straße 8 III, vermutlich bei Auerbach. Die Familie Auerbach musste ihre Wohnung 1941 räumen, dann zog Siegfried Meyer in das Altersheim Artilleriestraße. Von dort wurde er am 17. August 1942 nach Theresienstadt deportiert[952] und am 19. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka.[953] | ||
Erna Mischlewitz | Fregestraße 58 | 5. Sep. 2012 | Erna Weitzmann kam am 10. März 1890 in Berlin als Tochter des Klempnermeisters Albert Weitzmann und seiner Frau Meile geborene Steinfeld zur Welt.[954] Sie wurde Korsettnäherin und wohnte 1931 in Berlin-Tiergarten, Alt-Moabit 83a. Sie heiratete einen Mann mit dem Namen Mischlewitz und wurde später geschieden. Die Ehe blieb kinderlos. 1939 wohnte sie in Steglitz in der Schloßstraße 106, später musste sie in die Fregestraße 58 ziehen, sie war dort Untermieterin bei Julius Moses ohne eigene Möbel und Einrichtungsgegenstände. In ihrer Vermögenserklärung gab sie als Eigentum keinen einzigen Gegenstand an. Am 19. Januar 1942 wurde sie von Berlin nach Riga deportiert und von dort weiter ins KZ Stutthof, wo sie am 2. Dezember 1944 ermordet wurde. | ||
Erna Ella Moser | Hohenfriedbergstraße 5 | 25. Sep. 2015 | Erna Ella Rahel Moser kam am 21. Juni 1906 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Max Moser und seiner Frau Hulda geborene Friedländer zur Welt.[955] Ihr Vater betrieb ein Kaufhaus für Gelegenheitskäufe, nachdem er 1914 starb betrieb seine Witwe dieses Geschäft weiter. Erna Moser lebte mit ihrer verwitweten Mutter schon vor 1914 in der Hohenfriedbergstraße 5 bis diese 1942 im Jüdischen Krankenhaus starb. Vor ihrer Deportation musste Erna Moser noch in die Motzstraße 28 II zu Becker als Untermieterin ziehen. Am 3. März 1943 wurde sie nach Auschwitz deportiert, ihr Todesdatum ist unbekannt.[956] | ||
Günther Moser | Rosenheimer Straße 30 | 25. Sep. 2015 | Günther Moser kam am 13. Juni 1899 in Kolberg/Pommern als Sohn des Getreidehändlers Albert Moses und seiner Frau Julie geborene Lubszynski unter dem Familiennamen „Moses“ zur Welt. Er hatte noch fünf Brüder: Arthur, Georg, Ernst, Fritz und Kurt. Wie seine Brüder besuchte er das Kolberger Dom- und Realgymnasium und erhielt keine jüdische Erziehung, weil sein Vater mit dem Rabbiner entzweit war. Er diente von 1917 bis 1918 im Ersten Weltkrieg an der Westfront und erlitt eine Verletzung der Hornhaut, die später auch wegen unzureichender Behandlung zu fast völliger Erblindung führte. Wegen seiner Tapferkeit wurde er ausgezeichnet. Nach Kriegsende studierte er Jura und wurde promoviert. 1922 änderte er wie alle seine Brüder den Familiennamen in „Moser“. Seit 1930 lebte er, der unverheiratet blieb, alleine in der Rosenheimer Straße 30; er hatte engen Kontakt zu seinen Brüdern, dem Frauenarzt Kurt Moser, dem Zahnarzt Ernst Moser und zu Fritz Moser. 1933 wurde er aus dem Staatsdienst entlassen, sein Bruder Kurt unterstützte ihn finanziell. Eine medizinische Behandlung im Jüdischen Krankenhaus lehnte Günther Moser ab, weil dieses Krankenhaus im Ruf stand, mit den Nazis zu kollaborieren. Seine Augenverletzung führte bis zur fast völligen Erblindung, die ihn besonders hart traf, weil Juden ab 1939 keine Radiogeräte mehr besitzen durften und ab 1940 keinen Telefonanschluss mehr haben durften, auch eine Armbinde als Sehbehinderter durfte er nicht tragen. Als 1942/1943 seine Brüder Ernst, Kurt und Fritz in den Untergrund abtauchten war er ganz alleine auf sich gestellt. Am 20. Februar 1943 wurde Günther Moser verhaftet und in die Sammelstelle Große Hamburger Straße gebracht. Hier verweigerte er die Unterschrift unter der sogenannten Vermögenserklärung. Am 26. Februar 1943 wurde er mit dem 30. Osttransport nach Auschwitz deportiert. Sein Todesdatum ist nicht bekannt.[957] | ||
Kurt Moser | Bayerischer Platz 4 | 25. Sep. 2015 | Kurt Moser kam am 1. August 1891 in Kolberg/Pommern als Sohn des Getreidehändlers Albert Moses und seiner Frau Julie geborene Lubszynski unter dem Familiennamen „Moses“ zur Welt. Er hatte noch fünf Brüder: Arthur, Georg, Ernst, Fritz und Günther. Kurt Moses studierte Medizin in Berlin und Greifswald. Im Ersten Weltkrieg diente er als Stabsarzt an der Westfront, wegen mehrfacher Kriegsverletzungen erhielt er das Eiserne Kreuz II. Klasse. Nach dem Ende des Krieges spezialisierte er sich auf Frauenheilkunde und Seuchenbekämpfung. 1922 änderte er und seine Brüder den Familiennamen in „Moser“ um. Einige Jahre war Kurt Moser im Dienst des Polizeipräsidenten von Berlin tätig, dann zog er nach Crossen an der Oder und praktizierte dort bis 1930. Seine verwitwete Mutter Julie wohnte bei ihm, bis sie 1929 starb. Kurt Moser zog nach Berlin in eine 2,5-Zimmer-Wohnung am Bayerischen Platz 4, Gartenhaus, Erdgeschoss. Ein Zimmer diente als Praxis, in dem zweiten Zimmer wohnte Kurt Moser und in dem halben Zimmer wohnte seine Haushälterin und Praxishilfe, das 1879 geborene Fräulein Selma Prinz, ebenfalls jüdischer Herkunft. Kurt Moser heiratete nicht, er unterstützte seinen erblindenden unverheirateten Bruder Günther, der seit 1933 arbeitslos war und in der Rosenheimer Straße 30 wohnte. Sein Bruder Ernst war Zahnarzt geworden und wohnte mit seiner Familie in der Bayreuther Straße 27/28, sein Bruder Fritz wohnte als Untermieter in der Prinzregentenstraße 7. 1938 erlosch die Approbation von Kurt Moser, er durfte nur noch als „Krankenbehandler“ jüdische Patienten behandeln. 1939 wurde er erstmals verhaftet, nach einem Verhör aber wieder freigelassen. Am 21. November 1942 wollte die Gestapo ihn in seiner Wohnung verhaften, traf dort aber nur die Haushälterin Selma Prinz. Diese konnte Kurt Moser und dessen Bruder Fritz warnen, beide gingen in den Untergrund. Am 6. Juni 1942 wurde sein Bruder Fritz von dessen Vermieterin denunziert und in Deutsch Wusterhausen verhaftet. Die Vermieterin denunzierte auch Kurt Moser, bei einem Fluchtversuch wurde er angeschossen, konnte die Verletzung aber im Jüdischen Krankenhaus in Berlin ausheilen lassen. Einen Suizidversuch überlebte er, bevor er am 4. August 1943 mit dem 40. Osttransport nach Auschwitz deportiert wurde. Sein Todesdatum ist unbekannt.[958] | ||
Alfred Moses | Barbarossastraße 36 | 25. Aug. 2014 | Alfred Moses kam am 7. März 1892 in Berlin als Sohn des Simon Moses und seiner Frau Martha geborene May zur Welt.[959] Sein Vater führte ein Geschäft mit Herrenschneiderartikeln. Alfred Moses machte das Abitur, studierte Jura und legte 1914 das Erste Juristische Staatsexamen ab. Von November 1914 bis November 1918 nahm er als Frontkämpfer am Ersten Weltkrieg teil. Dann nahm er die juristische Ausbildung wieder auf und wurde 1921 promoviert über seine Arbeit: Das sogenannte „zuvorkommende“ Geständnis im Zivilprozeß. 1928 war er Amtsgerichtsrat beim Amtsgericht Mitte. Nachdem sein Vater starb, lebte er mit seiner Mutter zusammen, zuerst in der Möckernstraße 131 und ab 1936 in der Barbarossastraße 36. Er selbst blieb unverheiratet. Nach der Machtübernahme der Nazis blieb er als Frontkämpfer im Amt, bis er 1935 aufgrund des Reichsbürgergesetzes Berufsverbot erhielt. Ab März 1942 lebte er mit seiner Mutter in zwei Leerzimmern als Untermieter von Gustav Stein in der Bozener Straße 10. Dr. Alfred Moses wurde am 15. August 1942 mit dem 18. Osttransport nach Riga deportiert, wo er am 18. August 1942 ermordet wurde.[960] Seine Mutter Martha Moses kam am 17. März 1943 nach Theresienstadt, wo sie am 18. Mai 1943 starb. | ||
Martha Moses | Barbarossastraße 36 | 25. Aug. 2014 | Martha May kam am 24. Januar 1862 in Breslau als Tochter des Buchhändlers Robert May und seiner Frau Rosalia geborene Sternberg zur Welt.[961] Sie heiratete den Kaufmann Simon Moses, der am 3. Februar 1857 in Exin/Kreis Schubin geboren war. In Berlin kam am 7. März 1893 ihr Sohn Alfred auf die Welt. Ihr Mann gründete zusammen mit seinem Bruder Louis die Firma S. und L.J. Moses, Herrenschneiderartikel, in der Lessingstraße in Tiergarten. Die Familie lebte zunächst in der Brüderstraße. Der Sohn Alfred machte Abitur, nahm am Ersten Weltkrieg als Frontkämpfer teil, studierte Jura, wurde promoviert und war schließlich Amtsgerichtsrat am Amtsgericht Mitte. Als Marthas Mann starb, zog sie zu ihrem Sohn in die Möckernstraße 131 und ab 1936 in die Barbarossastraße 36. Ab März 1942 lebten sie in zwei Leerzimmern als Untermieter von Herrn Gustav Stein in der Bozener Straße 10. Am 15. August 1942 wurde ihr Sohn Alfred nach Riga deportiert, wenige Tage nach seiner Ankunft wurde er dort ermordet. Martha Moses wurde am 17. März 1943 mit dem 4. Großen Alterstransport nach Theresienstadt deportiert;[962] sie starb am 1. Juni 1944[963] | ||
Helene Mosler | Fregestraße 58 | 5. Sep. 2012 | Helene Mosler wurde am 7. November 1884 als zweite und letzte Tochter des jüdischen Tuchhändlers Eduard Mosler in Hirschberg im Riesengebirge, Am Markt 38 bzw. Warmbrunnerstraße 20, und seiner Ehefrau Cäcilie geboren. Ihre ältere Schwester Else Elisabeth, geboren am 24. Juni 1875, heiratete 1894 ihren Cousin, den Arzt Dr. Siegfried Freund, und zog mit ihm nach Berlin. Helene Mosler wurde Krankenschwester und zog nach dem Ersten Weltkrieg mit ihren Eltern nach Berlin-Friedenau in die Sponholzstraße 53–54. Auch nachdem ihre Eltern starben, blieb sie dort wohnen. Im Jahr 1938 flohen ihre Schwester und ihr Schwager nach Italien, zuvor baten sie Helene Mosler, in die Fregestraße 58 zu ziehen, um auf das Haus achtzugeben, für sie die Judenvermögensabgabe einzuzahlen und die sonstigen Verpflichtungen zu erledigen. Helene Mosler wohnte bis Frühjahr 1942 in der Fregestraße 58, dann musste sie als Untermieterin in ein möbliertes Zimmer in die Stübbenstraße 3 zu ziehen. Dort starb sie am 4. März 1943 an einer Überdosis Schlafmittel. Sie wurde am 15. März 1943 auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beerdigt. | ||
Otto Mossmann | Gleditschstraße 80 | 2. Juni 2006 | Otto Mossmann kam am 8. März 1897 in Burghaslach/Mittelfranken als Sohn von Gustav Mossmann und seiner Frau zur Welt.[964] Er hatte noch einen Bruder Toni Mossmann und eine Schwester Adelheid Stein. Er blieb unverheiratet und zog nach Berlin. Seit dem 1. April 1932 bewohnte er eine 4,5-Zimmer-Wohnung in der Vorbergstraße 10 (die 1937 in Gleditschstraße 80 umbenannt wurde). Seit Anfang der 1940er Jahre leistete er Zwangsarbeit in den Teves Werken in Wittenau für einen wöchentlichen Lohn von 28,-- RM. In seiner Vermögenserklärung gab er an, dass er von seinem Vater ein Sparguthaben von 300,-- RM geerbt hatte. Dieses wie auch seine restlichen Lohnansprüche wurden dem Vermögensverwertungsamt überwiesen. Otto Mossmann wurde am 19. Oktober 1942 vom Bahnhof Moabit nach Riga deportiert.[965] Sein Todesdatum ist nicht bekannt.[966] | ||
Salomon Mottek | Martin-Luther-Straße 113 | 27. Aug. 2014 | Salomon Mottek kam am 14. November 1875 in Samter/Posen als Sohn des Fleischermeisters Martin Mottek und dessen Frau Rika geborene Kessel zur Welt. Er wurde Schneider und heiratete im Jahr 1904 Sylvia Meyer,[967] die Kinder wurden geboren: Walter 1905, Ilse 1908 und Fritz 1914. Salomon Mottek nahm am Ersten Weltkrieg teil und erhielt das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Die Familie wohnte bis 1932 in der Kantstraße 44–45 und dann in der Martin-Luther-Straße 57 (heute 113). 1933 verlor er seine Anstellung als Stoffvertreter der Firma Adolf Rosenthal in Magdeburg, deswegen trat er vermutlich in die Firma seines Sohnes Walter ein, der ein Futterstoffgeschäft für Herrenschneider betrieb. Der jüngste Sohn Fritz emigrierte als erster, Walter folgte ihm 1937 nach Buenos Aires. Die Tochter Ilse, die Werner Presch geheiratet hatte, konnte noch 1940 emigrieren. Bereits 1939 mussten Salomon und Sylvia Mottek in die Marburger Straße 5 ziehen. Von dort wurden sie am 29. Oktober 1941 mit dem 3. Osttransport nach Litzmannstadt deportiert. Salomon Mottek starb dort am 16. April 1942,[968] seine Frau Sylvia wurde noch weiter in das Vernichtungslager Kulmhof deportiert, wo sie am 4. Mai 1942 ermordet wurde. | ||
Sylvia Mottek | Martin-Luther-Straße 113 | 27. Aug. 2014 | Sylvia Meyer kam am 3. September 1882 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Isidor Meyer und seiner Frau Henriette geborene Sandberger zur Welt. 1904 heiratete sie den Geschäftsreisenden Salomon Mottek.[967] Die Kinder wurden geboren: Walter 1905, Ilse 1908 und Fritz 1914. Ihr Mann nahm am 1. Weltkrieg teil und erhielt das Eiserne Kreuz. Die Familie lebte bis 1931 in der Kantstraße 44–45 und ab 1932 in der Martin-Luther-Straße 57 (heute 113). Bis 1933 war Salomon Mottek als Stoffvertreter für die Firma Adolf Rosenthal aus Magdeburg tätig, danach arbeitete er als selbständiger Handelsvertreter in der Firma seines ältesten Sohnes, der ein Futterstoffgeschäft für Herrenschneider betrieb. Walter Mottek wanderte 1937 über Belgien und Frankreich nach Buenos Aires aus, sein jüngerer Bruder Fritz war schon dort. Die Tochter Ilse, die Werner Presch geheiratete hatte und mit ihm ein Textilgeschäft in der Wittelsbacherstraße 12 betrieben hatte, emigrierte mit ihrem Mann noch 1940. Sylvia Mottek musste mit ihrem Mann 1939 in die Marburger Straße 5 ziehen. Von dort wurden sie am 29. Oktober 1941 mit dem 3. Osttransport nach Litzmannstadt deportiert, ihr Mann starb dort am 16. April 1942, sie selbst musste noch den Weitertransport am 4. Mai 1942 nach Kulmhof erdulden. Sie starb entweder auf dem Transport oder sie wurde unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet.[969] | ||
Hedwig Mühlenthal | Nollendorfstraße 28 | 25. Mai 2011 | Hedwig Michaelis kam am 30. Juli 1879 in Gransee (Brandenburg) in einer jüdischen Familie zur Welt.[970] Sie heiratete den Kaufmann Louis Mühlenthal und zog nach Berlin. Sie gebar zwei Töchter, Hildegard und Margarethe, die Familie lebte seit 1920 in der Nollendorfstraße 28, rechter Seitenflügel, 1. OG, in einer Zweieinhalb-Zimmer-Wohnung. Ihre Tochter Hildegard heiratete einen Herrn Henkin, der Sohn Peter wurde geboren, Hildegard starb früh. Louis Mühlenthal war etwa seit 1937 Rentner, sein Enkel emigrierte 1938 mit seiner Stiefmutter, seinem Vater und einem Stiefbruder nach Palästina. Familie Mühlenthal musste Untermieter aufnehmen: zunächst Lola Julia Lehmann, die bereits am 17. November 1941 nach Kowno deportiert wurde, dann die nichtjüdische Gertrud Reinert und seit dem 1. März 1942 Edward Hess. Hedwig Mühlenthal wurde mit ihrem Mann Louis am 21. August 1942 mit dem 42. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert. Dort starb ihr Mann am 11. September 1942, sie selbst starb am 20. April 1943.[971] | ||
Louis Mühlenthal | Nollendorfstraße 28 | 25. Mai 2011 | Louis Mühlenthal kam am 20. Oktober 1865 in Schloppe (Westpommern) in einer jüdischen Familie zur Welt.[972] Er heiratete Hedwig Michaelis, die Töchter Hildegard und Margarethe wurden geboren. Louis Mühlenthal war Agent für Getreide, Kartoffeln und Stroh. Seit 1920 wohnte die Familie in der Nollendorfstraße 28, rechter Seitenflügel, 1. OG, in einer Zweieinhalb-Zimmer-Wohnung. Die Tochter Hildegard heiratete einen Herrn Henkin, der Sohn Peter wurde geboren, Hildegard starb früh. Louis Mühlenthal war etwa seit 1937 Rentner, sein Enkel emigrierte 1938 mit seiner Stiefmutter, seinem Vater und einem Stiefbruder nach Palästina. Familie Mühlenthal musste Untermieter aufnehmen: zunächst Lola Julia Lehmann, die bereits am 17. November 1941 nach Kowno deportiert wurde, dann die nichtjüdische Gertrud Reinert und seit dem 1. März 1942 Edward Hess. Louis Mühlenthal wurde mit seiner Frau Hedwig am 21. August 1942 mit dem 42. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert. Dort wurde er am 11. September 1942 ermordet,[973] angeblich an Katarrh, seine Frau starb am 20. April 1943. | ||
Elise Münzer | Grunewaldstraße 56 | 11. März 2006 | Elise Münzer kam am 15. August 1869 in Breslau in einer jüdischen Familie zur Welt.[974] Sie hatte zumindest eine Schwester namens Käthe Münzer, die Malerin war. Elise Münzer wurde Journalistin und war zunächst in Rom Korrespondentin für die „Berliner Morgenpost“. Als sie nach Berlin zog, wurde sie als erste Frau Redakteurin bei der „Berliner Morgenpost“. Ab 1909 redigierte sie die Unterhaltungsbeilage, später das Feuilleton, für das sie auch Theaterkritiken schrieb. In den Dreißiger Jahren wohnte sie in der Lichtensteinallee 3a, einer noblen Wohnlage unweit des Neuen Sees im Tiergarten. 1934 erhielt sie Arbeitsverbot, ihre Rente wurde um ein Drittel gekürzt. Ihre Schwester Käte emigrierte 1933 nach Paris und überlebte den Holocaust. Elise Münzer musste im Herbst 1939 als Untermieterin zu Ernst Erich Danziger in die Grunewaldstraße 56 ziehen. Von dort wurde sie am 19. August 1942 zunächst nach Theresienstadt und am 19. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka deportiert, wo sie vermutlich sofort ermordet wurde.[975] | ||
Alfred Muskatblatt | Regensburger Straße 33 | 1. Juli 2010[177] | Bernhard Alfred Muskatblatt kam am 3. Dezember 1888 in Leipzig als Sohn des Kaufmanns Elias Josef Muskatblatt und seiner Frau Martha geborene Dück auf die Welt.[976] Er wurde Kaufmann, zog nach Berlin und heiratete 1915 die Sängerin Cilly Hartwig.[977] Diese wohnte bei ihrer verwitweten Mutter Johanna Hartwig geborene Lewin in der Charlottenbrunner Straße 43 parterre. Alfred Muskatblatt zog zu seiner Frau bis alle drei 1920 in die Cunostraße 58 parterre zogen. Dort kamen die Kinder zur Welt: am 6. Mai 1920 Rolf Leo und am 10. August 1928 Lia. 1940 mussten sie in die Regensburger Straße 33 ziehen. Alfred Muskatblatt musste Zwangsarbeit leisten in der Schuhfabrik Leiser in der Rigaer Straße 27. Als erste wurde seine Schwiegermutter Johanna Hartwig am 27. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert, am 9. Dezember 1942 schließlich wurde Alfred Muskatblatt mit seiner Frau Cilly und den Kindern Lia und Rolf Leo in das KZ Auschwitz verschleppt. Von keinem ist ein Todesdatum bekannt. | ||
Cilly Muskatblatt | Regensburger Straße 33 | 1. Juli 2010[177] | Cilly Hartwig kam am 14. Oktober 1892 in Stettin als Tochter des Direktors Robert Hartwig und seiner Frau Johanna geborene Lewin zur Welt, sie hatte noch einen Bruder, den am 4. Mai 1894 geborenen Leo Sally.[978] Als ihr Vater starb, zog sie mit ihrer Mutter nach Berlin. Sie wurde Sängerin und heiratete 1915 den Kaufmann Bernhard Alfred Muskatblatt.[977] Bis 1920 wohnte sie mit ihrer Mutter und ihrem Mann in der Charlottenbrunner Straße, 1920 zogen sie in die Cunostraße 58. Dort kamen die Kinder zur Welt: Rolf Leo am 5. Mai 1920 und Lia am 10. August 1928. Bis 1940 wohnten sie in der Cunostraße, dann musste die Familie in die Regensburger Straße 33 umziehen. Als erste wurde ihre Mutter Johanna Hartwig deportiert, und zwar am 27. Juli 1942 nach Theresienstadt, am 9. Dezember 1942 schließlich wurde Cilly Muskatblatt mit ihrem Mann und den Kindern Lia und Rolf Leo in das KZ Auschwitz verschleppt. Von keinem ist ein Todesdatum bekannt. | ||
Lia Muskatblatt | Regensburger Straße 33 | 1. Juli 2010[177] | Lia Muskatblatt kam am 10. August 1928 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Alfred Muskatblatt und seiner Frau Cilly geboren Hartwig zur Welt, sie hatte einen älteren Bruder Rolf Leo.[979] Nach der Grundschule besuchte sie die Holdheim-Schule, ein privates Realgymnasium der jüdischen Reformgemeinde in der Nürnberger Straße 66 bis September 1939. Danach wechselte sie auf eine andere Schule.[980] Lia musste Zwangsarbeit leisten als Küchenhilfe bei der jüdischen Kultusvereinigung. Als erste wurde ihre Großmutter Johanna Hartwig deportiert, am 27. Juli 1942 nach Theresienstadt, am 9. Dezember 1942 schließlich wurde Lia Muskatblatt mit ihren Eltern und ihrem Bruder in das KZ Auschwitz verschleppt. Von keinem ist ein Todesdatum bekannt. | ||
Rolf Leo Muskatblatt | Regensburger Straße 33 | 1. Juli 2010[177] | Rolf Leo Muskatblatt kam am 6. Mai 1920 in Berlin als Sohn des Kaufmanns Alfred Muskatblatt und seiner Frau Cilly geborene Hartwig zur Welt.[981] Er hatte eine jüngere Schwester Lia. Rolf Leo wurde in der Cunostraße in Schmargendorf groß, 1940 musste die Familie in die Regensburger Straße 33 ziehen. Als erste wurde seine Großmutter Johanna Hartwig deportiert, am 27. Juli 1942 nach Theresienstadt, am 9. Dezember 1942 schließlich wurde Rolf Leo Muskatblatt mit seinen Eltern und seiner Schwester in das KZ Auschwitz verschleppt. Von keinem ist ein Todesdatum bekannt. | ||
Erna Muszkat | Vorbergstraße 13 | 23. Mai 2014 | Erna Cohn kam am 31. Juli 1894 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Julius Cohn und seiner Frau Rosa Rosel geborene Bernstein zur Welt.[982] Sie wurde Kontoristin und heiratete 1919 den Kaufmann Louis Halpern. Dieser handelte mit Apothekenbedarfsartikeln in der Nassauischen Straße 36. Dort kam am 20. September 1920 der Sohn Rolf zur Welt. Erna und Louis Halpern ließen sich 1924 scheiden. 1931 heiratete Erna in Dresden den Rechtsanwalt Dr. Paul Muszkat, der 1877 in St. Petersburg geboren war. Er brachte einen Sohn Egon Max in die Ehe, der 1910 geboren war. Paul Muszkat war Rechtsanwalt, zunächst in der Friedrichstraße, später in der Uhlandstraße 69. Die Familie wohnte bei Ernas Eltern in der Vorbergstraße 13. 1933 entschloss sich die Familie zur Emigration nach Frankreich. Bei einem Familienbesuch 1935 in Berlin wurde Erna Muszkat verhaftet und für 4 Monate im Frauenkonzentrationslager Moringen in Niedersachsen inhaftiert. Die Entlassung erfolgte unter der Auflage, Deutschland innerhalb von 48 Stunden zu verlassen. Erna Muszkat kehrte mit ihrem Sohn nach Paris zurück, ihr Sohn wanderte dann nach Palästina aus. Ihr Mann war nicht mehr in Paris, Erna Muszkat wusste nicht, wo er war. Im März 1940 wurde Erna Muszkat von der französischen Fremdenpolizei verhaftet, in einem Camp interniert und nach dem Einmarsch der Deutschen in das Sammellager Gurs überstellt. Über das Lager Drancy wurde Erna Muszkat am 2. September 1942 in das KZ Auschwitz deportiert und ermordet. Ihr Mann Dr. Paul Muszkat wurde in Frankreich ebenfalls inhaftiert und deportiert.[983] | ||
Jacob Felix Naumann | Elßholzstraße 30–33 | 11. Nov. 2010 | Jacob Felix Naumann kam am 15. Juli 1882 in Berlin als Sohn des Louis Naumann und seiner Frau Friederike geborene Bernstein zur Welt.[984] Er studierte Jura und nahm am Ersten Weltkrieg als Frontkämpfer teil. 1920 war er Landrichter beim Landgericht I Berlin. Er heiratete Edith Hurtig. 1927 war er Kammergerichtsrat und 1933 im 3. Zivilsenat tätig. Weil er 1933 mehr als 25 Jahre im Justizdienst war, konnte er einen Zwangsurlaub vermeiden, wurde allerdings nach Aachen versetzt. Als ihn 1935 das Berufsverbot ereilte, kehrte er mit seiner Frau nach Berlin zurück und wohnte in der Martin-Luther-Straße 14. Nun arbeitete er für die Jüdische Gemeinde und die Reichsvertretung der Juden in Deutschland. Am 28. Mai 1942 wurden Edith und Jacob Felix Naumann nach Theresienstadt deportiert[985] und von dort am 19. Oktober 1944 nach Auschwitz, wo sie vermutlich sofort ermordet wurden.[986] | ||
Lothar Nartelski | Regensburger Straße 2 | 3. Sep. 2013 | Lothar Nartelski wurde am 30. April 1920 in Berlin als Sohn von Jakob Nartelski und seiner Frau Käte geborene Spicker geboren. Seine Brüder waren Günther und Werner. 1939 wohnte er mit seiner Mutter in der Regensburger Straße 2. Sein Vater Jacob war damals vermutlich bereits in die USA emigriert, seine Mutter Käte konnte ihm noch folgen. Sein Bruder Werner emigrierte ebenfalls in die USA. Nachdem Lothar Nartelski am 8. März 1943 verhaftet wurde, erfolgte seine Deportation am 19. April 1943 mit dem 37. Osttransport nach Auschwitz, wo er Zwangsarbeit leistete.[987] Er überlebte das KZ, nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges traf er in Bayern seinen Bruder Günther, der ebenfalls überlebt hatte. Beide wanderten in die USA zu ihren Eltern aus. | ||
Max Nartelski | Bamberger Straße 58 | 3. Sep. 2013 | Max Nartelski wurde am 23. Februar 1888 in Königsberg in eine jüdische Familie geboren. Seine Brüder waren Julius und Jakob, eine Schwester hieß Minna. Er zog nach Berlin, wurde Textilkaufmann und blieb ledig. Er wohnte alleine in Schöneberg in der Bamberger Straße 58. Kurz vor seiner Deportation musste er in die Nürnberger Straße 14 umziehen, vermutlich in eine sogenannte Judenwohnung. Am 15. August 1942 wurde er nach Riga deportiert[988] und am 18. August 1942 dort ermordet.[989] Sein Bruder Julius, der mit seiner Frau Margarete, geborene Sternfeld, und drei Kindern nach Amsterdam emigriert war, wurde von dort mit seiner Frau und zwei seiner Kinder über das Sammellager Westerbork nach Auschwitz deportiert und dort ermordet, eine Tochter wurde in Sobibor ermordet. Seine Schwester Minna wurde mit ihrem Mann Fritz Malbin und der Tochter Ruth in Lodz ermordet, sein Bruder Jakob war bereits vor 1939 in die USA emigriert, dessen Nachkommen leben heute noch dort. | ||
Adolf Aron Nathanson | Eisenacher Straße 2 | 25. Sep. 2015 | Adolf Aron Nathanson kam am 16. Juni 1859 in Nauen als Sohn des Kaufmanns Joel Nathanson und seiner Frau Heimchen geborene Lagrand zur Welt.[990] Er zog nach Berlin und gründete 1889 eine Firma für Leinen- und Baumwollwaren en gros mit einem Partner unter dem Namen Liebenthal & Nathanson, die 1904 ins Handelsregister eingetragen wurde. Das Geschäftslokal befand sich erst in der Königstraße 42, später in der Rungestraße 18 in Berlin-Mitte. Am 24. Dezember 1918 heiratete er die Modistin Rosa Lang. Sie wohnten in der Eisenacher Straße 2, wo Rosa Nathanson seit 1912 einen Modesalon betrieb. Adolf Nathanson betrieb seine Firma nunmehr ebenfalls unter dieser Anschrift. Das Ehepaar musste im April 1937 in die Kalckreuthstraße 14 in eine Vier-Zimmer-Wohnung ziehen, in der Rosa Nathanson die Schneiderei weiter betrieb. Die Firma von Adolf Nathanson wurde 1936 im Handelsregister gelöscht, weil der Betrieb bereits eingestellt war und Adolf Nathanson verarmt war. In der Kalckreuthstraße hatten sie einen Untermieter: Oskar Grünblatt. Am 23. Juni 1942 beging Adolf Aron Nathanson zusammen mit seiner Frau Suizid, zwei Tage bevor ihr Untermieter nach Theresienstadt deportiert wurde. | ||
Rosa Nathanson | Eisenacher Straße 2 | 25. Sep. 2015 | Rosa Lang kam am 6. September 1874 in Berlin als Tochter des Schneidermeisters Adolf Wilhelm Lang und seiner Frau Lina geborene Wollstein zur Welt.[991] Sie wurde Modistin und zog mit ihrer verwitweten Mutter 1896 in die Schützenstraße 60. Ab 1904 betrieb Rosa Lang dort einen Modesalon und zog 1912 mit dem Geschäft in die Eisenacher Straße 2 1.OG. Am 24. Dezember 1918 heiratete sie den Tuchhändler Adolf Aron Nathanson, der zu ihr zog. 1937 musste das Paar in eine Vier-Zimmer-Wohnung in die Kalckreuthstraße 14 ziehen, wo Rosa Nathanson in Heimarbeit Damenkonfektion herstellte. Sie hatten einen Untermieter: Oskar Grünblatt. Zwei Tage bevor dieser nach Theresienstadt deportiert wurde begingen Rosa Nathanson und ihr Mann Adolf Aron am 23. Juni 1942 gemeinsam Suizid. | ||
Martha Neff | Belziger Straße 37 | 26. März 2010 | Martha Neff kam am 9. Mai 1890 in Prag in einer jüdischen Familie auf die Welt.[992] Sie blieb ledig und zog nach Berlin, wo sie in der Martin-Luther-Straße 19 wohnte. Am 1. Juli 1940 zog sie vermutlich zwangsweise als Untermieterin zu Brill, Kleiststraße 31b, und schließlich in die Belziger Straße 39 zu Löwenstein. Sie leistete Zwangsarbeit bei Siemens. Am 3. Februar 1943 wurde sie zusammen mit zehn weiteren Nachbarn nach Auschwitz deportiert, ihr Todesdatum ist unbekannt.[4] | ||
Alma Neumann | Barbarossastraße 43 (Ecke Münchener Straße) |
19. Nov. 2012 | Alma Jülich kam am 13. Juni 1880 in Duisburg-Ruhrort als Tochter von Max Jülich und seiner Frau Emma geborene Sternberg zur Welt.[993] Ihre Eltern zogen mit ihr 1896 nach Schneidemühl. Alma heiratete Julius Pleß, der 1867 in Stargard geboren war. Er nahm am Ersten Weltkrieg teil und fiel bereits am 6. September 1914. Alma Pleß zog nach Berlin und heiratete 1922 den Zahnarzt Dr. Ernst Neumann, sie wohnten in der Innsbrucker Straße 1. Ernst Neumann starb 1929. Alma Neumann lebte bis 1935 in der Innsbrucker Straße und zog dann in die Barbarossastraße 43. Kurz vor ihrer Deportation musste sie noch in die Droysenstraße 8 zu Familie Schlesinger ziehen. Von dort wurde sie am 14. November 1941 nach Minsk deportiert, ihr Todesdatum ist nicht bekannt. | ||
Alfred Neumann | Motzstraße 52 | 25. Sep. 2015 | Alfred Friedrich Neumann kam am 12. Juni 1889 in Graudenz/Westpreußen als Sohn des Sally Neumann und seiner Frau zur Welt. Er studierte Medizin und erhielt 1914 in Berlin die Approbation. Er nahm am Ersten Weltkrieg teil und wurde ausgezeichnet. 1919 erhielt er in Berlin die Kassenzulassung und ließ sich als Allgemeinpraktiker nieder. 1928 heiratete er Charlotte Nagel, die Kinder wurden geboren: Walter am 24. Juni 1929 und Johannes am 12. Februar 1933. Seit 1930 wohnte die Familie in der Motzstraße 52 (bis 1934 Nr. 25). 1937 gelang es Charlotte Neumann mit den Kindern über England nach Brasilien zu emigrieren. 1938 wurde Alfred Friedrich Neumann die Approbation entzogen, er wurde vermutlich im Rahmen der Novemberpogrome verhaftet und in das KZ Sachsenhausen gebracht, am 30. November 1938 aber als Frontkämpfer wieder entlassen. Es gelang ihm im März 1939 Deutschland zu verlassen und nach Brasilien zu gelangen. Dort in Rio de Janeiro starb er am 12. Februar 1946. | ||
Charlotte Neumann | Motzstraße 52 | 25. Sep. 2015 | Charlotte Nagel kam am 30. Mai 1904 in Berlin als Tochter des Hirschel Nagel und seiner Frau Martha geborene Gusowski zur Welt.[994] 1928 heiratete sie den Allgemeinmediziner Alfred Friedrich Neumann. Zwei Söhne wurden geboren: Walter am 24. Juni 1929 und Johannes am 12. Februar 1933. Die Familie wohnte seit 1930 in der Motzstraße 25 die 1934 in Motzstraße 52 umbenannt wurde. Charlotte emigrierte mit den beiden Söhnen 1937 über England nach Brasilien. 1941 zog sie mit ihren Söhnen in die USA, dort war sie als Strickwaren-Gestalterin tätig. Sie starb am 22. Dezember 1996 in Santa Clara.[122] | ||
Elsbeth Neumann | Freisinger Straße 17 | 8. Mai 2019 | Elsbeth Wolff kam am 4. Februar 1891 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Adolf Wolff und seiner Frau Röschen geborene Eschen zur Welt.[995] Sie heiratete 1911 in Berlin Ernst Neumann, 1912 kam der Sohn Rudolf auf die Welt. Die Familie lebte seit 1920 in der Freisinger Straße 17 EG in einer Viereinhalb-Zimmer-Wohnung. Ernst Neumann arbeitete als Kaufmann, nach 1939 als Transportarbeiter bei der Firma Schupke und Sohn, Innenausbau, in Reinickendorf, Flottenstraße 59. Dem Sohn Rudolf gelang die Ausreise nach Holland, seine Eltern mussten am 15. Oktober 1942 die Vermögenserklärung ausfüllen. Das Paar hatte einen Untermieter, Reinhold Strassmann, einen Mathematiker, der 1944 vom Bayerischen Platz 5 aus nach Theresienstadt deportiert wurde. Für ihn liegt vor seinem Elternhaus in Zehlendorf, Ahrenshooper Zeile 35, ein Stolperstein. Elsbeth und Ernst Neumann wurden am 19. Oktober 1942 nach Riga deportiert und dort unmittelbar nach der Ankunft am 22. Oktober 1942 ermordet. | ||
Ernst Neumann | Freisinger Straße 17 | 8. Mai 2019 | Ernst Neumann kam am 27. November 1878 in Berlin als Sohn des Tapezierers Moses Moritz Neumann und seiner Frau Sophie geborene Zirker auf die Welt.[996] Er hatte einen Bruder Rudolf. Er wurde Kaufmann und heiratete 1911 in Berlin Elsbeth Wolff. 1912 wurde der Sohn Rudolf geboren. Seit 1920 lebte die Familie in der Freisinger Straße 17 EG in einer Viereinhalb-Zimmer-Wohnung. Dem Sohn Rudolf gelang die Ausreise nach Holland, desgleichen seinem Bruder Rudolf. Nach 1939 musste Ernst Neumann als Transportarbeiter bei der Firma Schupke und Sohn in Reinickendorf, Flottenstraße 59 arbeiten. Ernst und Elsbeth Neumann hatten einen Untermieter, Reinhold Strassmann, einen Mathematiker, der 1944 vom Bayerischen Platz 5 aus nach Theresienstadt deportiert wurde. Für ihn liegt vor seinem Elternhaus in Zehlendorf, Ahrenshooper Zeile 35, ein Stolperstein. Am 15. Oktober 1942 mussten Ernst und Elsbeth Neumann die Vermögenserklärung zur Vorbereitung der Deportation ausfüllen. Ernst Neumann wurde mit seiner Frau Elsbeth am 19. Oktober 1942 von Berlin-Moabit nach Riga deportiert. Gleich nach der Ankunft am 22. Oktober 1942 wurden sie ermordet. | ||
Charlotte Neumann | Keithstraße 15 | 22. Okt. 2021 | |||
Fritz Leo Neumann | Keithstraße 15 | 22. Okt. 2021 | |||
Gerda Neumann | Keithstraße 15 | 22. Okt. 2021 | |||
Ignatz Neumann | Keithstraße 15 | 22. Okt. 2021 | |||
Friedrich Nothmann | Elßholzstraße 30–33 | 11. Nov. 2010 | Friedrich Fritz Nothmann kam am 18. Oktober 1887 in Gleiwitz als Sohn von Adolf Nothmann und seiner Frau Alwine geborene Lustiger zur Welt.[997] Er studierte Jura und legte 1914 das Zweite Staatsexamen ab. Von 1914 bis 1918 kämpfte er an der Front. 1916 heiratete er Charlotte Antonie Schneider, die Tochter Hildegard Beate wurde 1920 geboren. Seine Frau Charlotte starb 1923 und er heiratete 1926 Gertrud Bernhard; die Söhne wurden 1925 und 1932 geboren. Die Familie wohnte in Wannsee in der Moltkestraße 10(später Hugo-Vogel-Straße 12). Seit 1921 war er Landgerichtsrat am Landgericht I Berlin. Er war Strafrichter und seit 1929 Kammergerichtsrat; 1933 war er im 2. Strafsenat tätig. Ab April 1933 war er zwangsweise beurlaubt und ab Juli 1933 traf ihn das Berufsverbot. Nach der Reichspogromnacht wurde er in das KZ Buchenwald verschleppt, kam allerdings am 16. Dezember 1938 wieder frei. Im Januar 1939 emigrierte die Familie nach Den Haag. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht wurde die gesamte Familie verhaftet und in das Lager Westerbork verbracht. Von dort wurde Friedrich Nothmann und seine Familie am 4. September 1944 mit dem vorletzten Transport nach Theresienstadt und dann am 16. Oktober 1944 weiter nach Auschwitz deportiert, wo sie vermutlich am 18. Oktober 1944 ermordet wurden.[998] Seine Frau Gertrud und seine Söhne kamen in Auschwitz ebenfalls ums Leben, die Tochter Hildegard Beate konnte nach England fliehen.
Für Friedrich Nothmann liegt ein zweiter Stolperstein in Wannsee, Hugo-Vogel-Straße 12. |
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Cäcilie Oberländer | Else-Lasker-Schüler-Straße 5 (ehem. Mackensenstraße 5) |
25. Mai 2011 | Cäcilie Sorauer kam am 12. Juli 1863 in Bujakow als Tochter des Holzhändlers Julius Sorauer und seiner Frau Bertha geborene Loewenstamm zur Welt.[999] Sie wurde Verkäuferin und heiratete in Berlin den Handlungscommis Gustav Oberländer. 1890 wurde die Tochter Alice geboren, 1897 der Sohn Walter Julius. Als 1934 ihr Mann starb, zog Cäcilie Oberländer zu ihrer verwitweten Schwägerin Emma Oberländer geborene Kraemer und deren Kinder Flora und Heinz in die Holsteinische Straße 20 und später in die Mackensenstraße 5 (heute Else-Lasker-Schüler-Straße 5). Ihre Tochter Alice hatte den Fotografen Felix Weißenberg geheiratet und die Tochter Hanni bekommen. 1940 starb Felix Weißenberg und 1942 seine Frau Alice. Cäcilies Enkelin Hanni blieb alleine zurück und wurde zur Zwangsarbeit in der Spinnstofffabrik in Zehlendorf verpflichtet. 1942 wurde Cäcilies Schwägerin und deren Kinder deportiert, sie selbst musste am 3. Oktober 1942 den Zug nach Theresienstadt besteigen.[1000] Im Ghetto traf sie ihre Schwägerin und ihren Neffen Fritz mit seinen drei Kindern. Am 20. Februar 1943 starb Cäcilie Oberländer in Theresienstadt.[1001] Ihr Sohn Walter Julius war rechtzeitig nach Frankreich emigriert; die Enkelin Hanni tauchte Anfang 1943 unter und überlebte. Der Stolperstein wurde auf ihre Initiative hin verlegt, ebenso wie die Stolpersteine für Emma, Flora und Heinz Oberländer.[1002] | ||
Emma Oberländer | Else-Lasker-Schüler-Straße 5 (ehem. Mackensenstraße 5) |
25. Mai 2011 | Emma Kraemer kam am 20. Oktober 1861 in Wien als Tochter von Ludwig Kraemer und seiner Frau Flora geboren Nesimögen zur Welt.[1003] 1898 heiratete sie in Berlin Ludwig Oberländer, die Kinder Fritz (1898), Flora (1900) und Heinz (1906) wurden geboren. Die Familie lebte in der Holsteinischen Straße 20. Ende der 1920er Jahre starb Ludwig Oberländer. Als ihre Schwägerin Cäcilie 1934 Witwe wurde, zog sie zu ihnen. Ihr Sohn Fritz heiratete Ilse Schnur, deren Kinder Edith (1936), Mathel (1939) und Berl (1940) wurden geboren; sie wohnten am Hohenzollerndamm 4. Emma Oberländer bezog 1936 mit ihren ledigen Kindern Flora und Heinz und ihrer Schwägerin Cäcilie eine Vierzimmerwohnung in die Mackensenstraße 5 (heute Else-Lasker-Schüler-Straße 5). Im August 1942 wurde ihr Sohn Heinz deportiert und ihre Schwägerin Cäcilie am 3. Oktober 1942. Emma Oberländer wurde am 4. November 1942 nach Theresienstadt deportiert.[1004] Ihre Tochter Flora wurde am 26. Oktober 1942 nach Riga verschleppt, die Schwiegertochter Ilse beging im November 1942 Suizid, ihr Sohn Fritz wurde mit seinen drei Kindern am 16. Dezember 1942 nach Theresienstadt deportiert und von dort am 12. Oktober 1944 nach Auschwitz. Emma Oberländer soll ihren Sohn, ihre drei Enkelkinder und ihre Schwägerin Cäcilie noch in Theresienstadt gesehen haben, bevor sie am 15. Januar 1943 in Theresienstadt starb.[1005] Der Stolperstein wurde auf Initiative von Hanni Lévy verlegt, ebenso wie die Stolpersteine zu Cäcilie, Flora und Heinz Oberländer.[1002] | ||
Flora Oberländer | Else-Lasker-Schüler-Straße 5 (ehem. Mackensenstraße 5) |
25. Mai 2011 | Flora Oberländer kam am 29. August 1900 in Berlin als Tochter von Ludwig Oberländer und seiner Frau Emma geborene Kraemer zur Welt.[1006] Sie hatte zwei Brüder: Fritz und Heinz. In den 1920er Jahren starb ihr Vater, Flora blieb ledig und wohnte bei ihrer Mutter. Ab 1936 wohnten sie und der Bruder Heinz sowie die verwitwete Tante Cäcilie Oberländer in der Mackensenstraße 5 (heute Else-Lasker-Schüler-Straße 5). Ihr Bruder Fritz hatte Ilse Schnur geheiratet, ihre Kinder Edith, Mathel und Berl waren 1936, 1939 und 1940 geboren; sie wohnten am Hohenzollerndamm 4. Flora Oberländer musste Zwangsarbeit leisten bei der AEG in Oberschöneweide und in der AEG Fernkabel- und Apparatefabrik in der Ohmstraße. Als Erster wurde Heinz am 15. August 1942 nach Riga deportiert und ermordet, es folgte am 3. Oktober 1942 ihre Tante Cäcilie, die nach Theresienstadt deportiert wurde, Flora Oberländer wurde am 26. Oktober 1942 nach Riga deportiert und dort am 29. Oktober 1942 ermordet.[1007] Ihre Schwägerin Ilse beging im November 1942 Suizid, ihr Bruder Fritz wurde am 16. Dezember 1942 mit seinen Kindern Edith, Mathel und Berl nach Theresienstadt deportiert und von dort am 12. Oktober 1944 nach Auschwitz. Der Stolperstein wurde auf Initiative von Hanni Lévy verlegt, ebenso wie die Stolpersteine für Cäcilie, Emma und Heinz Oberländer.[1002] | ||
Heinz Oberländer | Else-Lasker-Schüler-Straße 5 (ehem. Mackensenstraße 5) |
25. Mai 2011 | Heinz Berthold Oberländer kam am 7. Oktober 1906 in Berlin als Sohn von Ludwig Oberländer und seiner Frau Emma geborene Kraemer zur Welt.[1008] Er hatte noch einen älteren Bruder Fritz und eine jüngere Schwester Flora. Er wurde Kaufmann und lebte nach dem Tod seines Vaters mit seiner Mutter und seiner ledigen Schwester Flora in der Holsteinischen Straße 20. 1934 zog seine verwitwete Tante Cäcilie Oberländer zu ihnen, gemeinsam zogen sie 1936 in eine Vierzimmerwohnung in der Mackensenstraße 5 (heute Else-Lasker-Schüler-Straße 5). Heinz Oberländer wurde als Erster seiner Familie am 15. August 1942 nach Riga deportiert und dort unmittelbar nach der Ankunft am 18. August 1942 ermordet.[302] Der Stolperstein wurde auf Initiative von Hanni Lévy verlegt, ebenso wie die Stolpersteine für Cäcilie, Emma und Flora Oberländer.[1002] | ||
Karl Olbrysch | Goltzstraße 13 | 5. Juli 2008 | |||
Oskar Olschewski | Dennewitzstraße 35 | März 2008 | Oskar Olschewski kam in Ortelsburg/Ostpreußen als Sohn einer Arbeiterfamilie zur Welt. Er zog nach Berlin und heiratete Selma Bergmann. Er war gelernter Maschinenschlosser und arbeitete im Heereszeugamt in Berlin-Spandau. Dort hatte sich eine Betriebsgruppe der Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation gebildet, eine kommunistisch orientierte Widerstandsgruppe. Oskar Olschewski war von der Gruppe beauftragt worden, Waffen zu beschaffen. Am 7. Juli 1944 wurde Oskar Olschewski verhaftet und wegen Vorbereitung zum Hochverrat beim Volksgerichtshof angeklagt. Am Tag vor Beginn des auf den 17. September 1944 terminierten Prozesses wurde Oskar Olschewski erhängt in seiner Zelle in Berlin-Moabit aufgefunden.[1009] | ||
Edith Oppenheim | Landshuter Straße 8 | 19. Aug. 2010[8] | Edith Julia Salomonsohn kam am 5. März 1894 in Inowrazlaw/Posen als Tochter von Siegfried Schachnow-Salomonsohn und seiner Frau Anna geborene Heymann auf die Welt.[1010] Sie hatte noch eine Schwester Margot (1895) und einen Bruder Kurt Julius Victor (1897). Die Familie zog nach Berlin, wo ihr Vater zeitweise Stadtrat war. Edith war Bankbeamtin und heiratete im Juli 1919 Paul Michael Oppenheim, 1920 kam die Tochter Eva auf die Welt, 1922 der Sohn Werner. Ihr Mann starb 1928, Edith musste die Kinder alleine großziehen. Sie wohnte in der Landshuterstraße 8 wie auch ihre Schwester Margot. 1939 konnten ihre Kinder nach England fliehen. Als Edith deportiert werden sollte, tauchte sie ab und lebte einige Monate im Untergrund. Sie wurde aber verhaftet und am 12. Juli 1944 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.[1011] | ||
Alfred Orgler | Elßholzstraße 30–33 | 11. Nov. 2010 | Alfred Orgler kam am 26. April 1876 in Breslau als Sohn des Jonas Orgler und seiner Frau Regine geborene Bredlauer zur Welt.[1012] Er studierte Jura in Heidelberg und wurde dort promoviert. Im Juni 1905 war er Landrichter in Beuthen (heute: Bytom/Polen). Im Ersten Weltkrieg kämpfte Alfred Orgler von 1914 bis 1918 an der Front; hierfür wurde er mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges war er wieder als Richter in Beuthen tätig. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern des 1922 gegründeten Republikanischen Richterbundes, auch gehörte er zu den Mitbegründern des 1924 gebildeten Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, einer gegen die Nationalsozialisten gerichteten Bewegung. Im Januar 1923 wurde er Kammergerichtsrat und er war ab 1927 in Berlin Senatspräsident beim Kammergericht. Von 1929 bis 1932 war er Mitglied der SPD und 1930 in der Deutschen Liga für Menschenrechte. 1933 übernahm er noch den Vorsitz des 15. Zivilsenats des Kammergerichts. Obwohl er Frontkämpfer und mehr als 25 Jahre im Justizdienst tätig war, wurde er im Juli 1933 entlassen. Er erhielt ein Ruhegehalt und lebte weiter in Berlin. Er war mit einer nichtjüdischen Frau verheiratet, sie wohnten 1939 in der Eisenacher Straße 98. Obwohl er nach nationalsozialistischen Maßstäben in einer „privilegierten Mischehe“ lebte, musste er dennoch in eine sogenannte Judenwohnung umziehen, in die Augsburger Straße 62. Von dort wurde er Anfang März nach Auschwitz deportiert und dort, als 67-Jähriger, vermutlich sofort ermordet. Unbekannt ist, mit welchem der Transporte, die im März 1943 Berlin verließen, er nach Auschwitz deportiert wurde.[1013] | ||
Fritz Ostheimer | Motzstraße 70 | 25. Sep. 2015 | Fritz Ostheimer kam am 24. Juli 1897 in Aachen als Sohn des David Ostheimer und seiner Frau Lina zur Welt.[1014] Er besuchte das Gymnasium und legte das Abitur ab, seine Berufsausbildung erfolgte in der Produktion von Papier und Eisen. In der Folgezeit war er Prokurist, Bevollmächtigter und Einkäufer. Von 1930 an führte er ein Eisen- und Metallgeschäft in Berlin in der Landsberger Allee. 1935 heiratete er die Sekretärin Thea Kamm. Sie wohnten in der Motzstraße 70 in einer Eineinhalb-Zimmer-Wohnung. Als ihm die Konzession zum Betrieb des Eisen- und Metallgeschäftes entzogen wurde und auch seine Frau ihre Anstellung verlor musste das Ehepaar von den Ersparnissen leben. Seit April 1941 musste Fritz Ostheimer Zwangsarbeit leisten bei der Firma DEKA Pneumatik GmbH in der Boxhagener Straße 80.[1015] Mit dem 4. Großen Alterstransport wurde er mit seiner Frau Thea nach Theresienstadt deportiert. Fritz Ostheimer wurde dann am 1. Oktober 1944 weiter in das KZ Auschwitz deportiert, sein Todesdatum ist der 21. Dezember 1944. Seine Frau Thea wurde ebenfalls nach Auschwitz deportiert und dann weiter nach Mauthausen. Es gelang ihr zu überleben. | ||
Thea Ostheimer | Motzstraße 70 | 25. Sep. 2015 | Thea Kamm kam am 30. April 1917 in Gleiwitz als Tochter des Ludwig Kamm und seiner Frau Hedwig geborene Masur zur Welt. Sie lebte ab 1920 in Berlin und wurde Sekretärin. 1935 heiratete sie den Kaufmann Fritz Ostheimer und lebte mit ihm in der Motzstraße 70 in einer Eineinhalb-Zimmer-Wohnung. Sie arbeitete bei der Deutschen Verkehrs- und Kreditbank. Als ihrem Mann die Konzession zum Betrieb eines Eisen- und Metallgeschäftes entzogen wurde, und auch sie ihre Anstellung verlor, musste das Ehepaar von den Ersparnissen leben. Ab 1938 war sie Stenotypistin bei der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland.[1015] Am 17. März 1943 wurde sie mit ihrem Mann nach Theresienstadt deportiert. Ihr Mann wurde am 1. Oktober 1944 weiter in das KZ Auschwitz deportiert, wo er am 21. Dezember 1944 ermordet wurde. Thea folgte ihm am 9. Oktober 1944 in das KZ Auschwitz, wurde aber bereits am 3. November 1944 weitergeleitet in das KZ Mauthausen. Sie überlebte in diversen Krankenstuben, später in amerikanischen Militärhospitälern.[1016] 1946 heiratete sie in Salzburg den ungarischen Kellner Alexander Freisinger und emigrierte mit ihm in die USA, wo sie 1997 starb.[122] | ||
Heinrich Peiser | Viktoria-Luise-Platz 5 | 24. Sep. 2016 | Heinrich Peiser kam am 30. April 1875 in Posen als Sohn des Likörfabrikanten Samuel Peiser und seiner Frau Marie geborene Posner auf die Welt. Seine Geschwister waren Julia (1873), Alfred (1876), Selma (1877), Amanda (1882) sowie Leo (1883), der bereits mit 4 Jahren starb. Heinrich Peiser führte zusammen mit seinem Vater in Posen die familieneigene Likörfabrik. 1909 heiratete er Gertrude Trude Mendelssohn. Die Tochter Annemarie wurde am 1. Februar 1910 in Posen geboren, es folgte 1920 Hans-Günther, der aber nach wenigen Tagen starb, dann kam Lotte Alice am 4. Juli 1921 bereits in Berlin auf die Welt. Heinrich Peiser gründete dort mit zwei anderen Posener Likörfabrikanten die Polifa, eine Likör- und Fruchtsaftfabrik, 1930 gründete er die Heinrich Peiser Likörfabrik.[1017] Die Familie lebte seit 1921 in der Neuen Bayreuther Straße 8 (heute Welserstraße) Ecke Viktoria-Luise-Platz, ab 1925 im Haus Viktoria-Luise-Platz 5 vorne IV. OG in einer 5-Zimmer-Wohnung. Heinrich Peiser hatte beide Häuser erworben, dort lebten auch die beiden verwitweten Schwestern von Heinrich Peiser: Amanda Peltesohn und Selma Lehmann. Sein Bruder Alfred hatte Medizin studiert und die Schauspielerin Rose Lissmann geheiratet, 1923 wurde er Chefarzt des Jüdischen Krankenhauses der Adass Jisroel Gemeinde in Berlin. Seine drei Töchter waren Lilli, die später als Lilli Palmer berühmt wurde, Irene verehelichte Prador und Hilde verehelichte Ross. Alfred Peiser starb 1934. Die älteste Schwester von Heinrich Peiser, Julia, hatte Wilhelm Schelizer geheiratet und die Söhne Bernhard und Walter bekommen. Heinrich Peisers Tochter Annemarie studierte an der Humboldt-Universität und später in Genf Medizin, lernte dort den türkischen Jurastudenten Lütvi Sav kennen und ging mit ihm als fertige Frauenärztin nach Ankara.[1018] Lotte Alice blieb in Berlin und sorgte nach dem Tod ihrer Mutter Gertrud im Jahr 1939 für ihren Vater Heinrich, dessen Vater Samuel starb ebenfalls im Jahr 1939. Die Likörfabrikation von Heinrich Peiser war nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten zum Erliegen gekommen. Einige seiner Geschwister emigrierten mit ihren Kindern. Heinrich Peiser musste, obwohl er Eigentümer des Hauses war, aus der großen Wohnung ausziehen und in eine 3-Zimmer-Wohnung im IV. OG seines Hauses ziehen.[1019] Am 29. Juli 1942 wurde er aus seiner Wohnung Viktoria-Luise-Platz 5 über die Sammelstelle Große Hamburger Straße 26 nach Theresienstadt deportiert und am 18. August 1942 dort ermordet.[1020] | ||
Lotte Alice Peiser | Viktoria-Luise-Platz 5 | 24. Sep. 2016 | Lotte Alice Peiser kam am 4. Juli 1921 in Berlin als drittes Kind des Likörfabrikanten Heinrich Peiser und seiner Frau Gertrude Trude geborene Mendelssohn zur Welt. Die Geschwister waren Annemarie (geboren 1. Februar 1910 in Posen) und Hans-Günther (1920 geboren und gestorben). Die Familie zog nach Berlin und wohnte 1921 zuerst in der Neuen Bayreuther Straße 8 (heute Welserstraße) Ecke Viktoria-Luise-Platz, später im Haus Viktoria-Luise-Platz 5 IV. OG. Heinrich Peiser kaufte beide Häuser. Lottes Schwester Annemarie studierte Medizin, zuerst an der Humboldt-Universität, später in Genf, wo sie den türkischen Jurastudenten Lütvi Sav kennenlernte, mit dem sie als fertige Frauenärztin nach Ankara zog.[1021] 1939 starb Lottes Mutter Trude und ihr Großvater Samuel. Lotte blieb in Berlin bei ihrem Vater, bis dieser am 29. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert und am 18. August 1942 ermordet wurde. Sie lebte ab dem 17. Februar 1943 im Untergrund, zuletzt in der Grolmannstraße als Untermieterin. Am 6. September 1944 wurde sie von der Sammelstelle Schulstraße 78 mit dem 57. Osttransport des RSHA zunächst in das KZ Auschwitz deportiert,[1022] wo sie als eine von 15 Jüdinnen des Transports eine Nummern zwischen A 25341 bis A 25355 zugeteilt erhielt.[1023] Am 7. Februar 1945 wurde sie vom Konzentrationslager Bergen-Belsen, Häftlingsnummer 7430, zum Konzentrationslager Buchenwald/Kommando Raguhn, Häftlingsnummer 67355, deportiert,[1024] wo sie für die Heerbrandt-Werke-AG, einem Zulieferunternehmen für die Junkers Flugzeugwerke, arbeiten musste. Am 21. März 1945 war sie dort noch inhaftiert. Das Außenlager wurde ab 9. April 1945 geräumt, auf einer Liste von 500 Frauen, die von Raguhn nach Theresienstadt deportiert wurden, ist Lotte Alice Peiser vermerkt, sie wurde dort als Dolmetscherin bezeichnet. Die Frauen wurden mit der Bahn nach Theresienstadt evakuiert, wo von den ursprünglich 500 Frauen 429 lebend ankamen. Wann und wo Lotte Alice Peiser starb, ist unbekannt.[1025] Im Dezember 1944 war in Berlin ihr letztes Eigentum verwertet worden: 1 Damenarmbanduhr „Glashütte“, Stahl mit verchromtem Metallband, 1 Füllfederhalter (zerbrochen) und 1 Drehbleistift. Der Erlös betrug 33,00 RM.[1026] | ||
Marie Perl | Nollendorfstraße 13–14 | 12. Juni 2009 | Marie Böhm kam am 25. März 1872 in Rosenberg/Oberschlesien in einer jüdischen Familie zur Welt. Sie heiratete Siegfried Perl, sie wohnten in Beuthen. Am 24. Mai 1897 kam Walter auf die Welt, es folgte Ernst Walter am 16. September 1898, der jüngste Sohn war Hans, geboren am 22. April 1900. Hans starb 1910 noch in Oberschlesien, Walter kam 1915 im 1. Weltkrieg um.[122] Die Familie zog über Dresden nach Berlin, lebte zunächst in der Traunsteinstraße 9 III, ab 1932 in der Nollendorfstraße 13/14 in einer 4,5-Zimmer-Wohnung. 1936 heiratete der Sohn Ernst Walter Perl Friedel Felicie Heymann, ihnen wurden Zwillinge geboren: Evelyn und Eleanor. 1939 wurde Siegfried Perl gezwungen sein Geschäft zu verkaufen. Im Mai 1941 gelang Ernst Walter Perl mit seiner Familie die Ausreise in die USA. Seine Eltern wurden gemeinsam am 15. Juni 1942 mit dem 22. Alterstransport nach Theresienstadt verschleppt.[1027] Dort wurde Siegfried Perl am 22. September 1943 ermordet. Marie Perl musste noch einen weiteren Leidensweg gehen: sie wurde am 16. Mai 1944 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.[1028] | ||
Ruth Perl | Wielandstraße 5 | 2011 | Ruth Perl wurde am 9. Oktober 1918 als Tochter von Selmar Perl und seiner Frau Elise, geborene Nicklas, in Bismarckhütte geboren. Sie hatte einen Bruder und eine Schwester Ilse, denen es vermutlich später gelungen war, nach England zu emigrieren. Ruth Perl arbeitete als Schneiderin. Seit dem 1. August 1940 lebte sie zur Untermiete bei Max Schächter, Wielandstraße 5 Parterre. Zuletzt arbeitete sie zwangsweise in der Abteilung 141 des Elektromotorenwerks (Elmowerk) der Siemens-Schuckertwerke AG in Siemensstadt. Am 26. September 1942 füllte sie ihre Vermögenserklärung aus. Auf dem Formular mit der Angabe ihres Vermögens gab sie unter „Bargeldbestand“ an: „zirka 90,00 RM im Polizeigefängnis Alexanderplatz“. Vermutlich hatte man ihr diesen Betrag bereits früher abgenommen. Mit „1 Sommermantel, 1 Paar Schuhe, 2 Paar Strümpfe, 1 Schirm und 1 Handtasche“ gab sie ihren ganzen Besitz an Kleidung an. Am 26. September 1942 wurde sie mit dem 20. Transport, der am 24. September 1942 in Frankfurt am Main gestartet war und über Berlin geleitet wurde, nach Raasiku bei Reval überführt. Welches Schicksal sie dort erwartete, ist nicht bekannt. | ||
Siegfried Perl | Nollendorfstraße 13–14 | 12. Juni 2009 | Siegfried Perl kam am 6. September 1868 in Peiskretscham /Oberschlesien als Sohn des Markus Perl und seiner Frau Johanna geborene Leubuscher zur Welt.[1029] Er heiratete Marie Böhm und lebte mit seiner Familie in Beuthen. Am 24. Mai 1897 kam Walter auf die Welt, es folgte Ernst Walter am 16. September 1898, der jüngste Sohn war Hans, geboren am 22. April 1900. Hans starb 1910 noch in Oberschlesien, Walter kam 1915 im 1. Weltkrieg um.[122] Die Familie zog über Dresden nach Berlin, lebte zunächst in der Traunsteinstraße 9 III, ab 1932 in der Nollendorfstraße 13/14 in einer 4,5-Zimmer-Wohnung. 1936 heiratete der Sohn Ernst Walter Perl Friedel Felicie Heymann, ihnen wurden Zwillinge geboren: Evelyn und Eleanor. 1939 wurde Siegfried Perl gezwungen sein Geschäft zu verkaufen. Im Mai 1941 gelang Ernst Walter Perl mit seiner Familie die Ausreise in die USA. Seine Eltern wurden gemeinsam am 15. Juni 1942 mit dem 22. Alterstransport nach Theresienstadt verschleppt.[1027] Dort wurde Siegfried Perl am 22. September 1943 ermordet. Seine Frau musste noch einen weiteren Leidensweg gehen: sie wurde am 16. Mai 1944 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. | ||
Bernhard Persicaner | Grunewaldstraße 44 | Dez. 2007 | Bernhard Persicaner kam am 9. Juni 1905 in Berlin als Sohn des Fabrikanten Curt Persicaner und seiner Frau Selma geborene Königer auf die Welt.[1030][1031] Sein Bruder Walter war bereits am 9. Juni 1900 geboren. Ihr Vater Curt Persicaner war Mitinhaber einer Gardinen- und Portierenstangenfabrik in der Teltower Straße 47 (heute Obentrautstraße). Seine Mutter Selma starb 1915. Die Familie wohnte von 1908 bis 1933 in der Münchener Straße 24, dann zogen Curt und Bernhard Persicaner in die Grunewaldstraße 44. Sein Bruder Walter, der Chemiker geworden war, konnte fliehen. Bernhard Persicaner wurde im Rahmen der Fabrikaktion am 2. März 1943 nach Auschwitz deportiert[1032] und am 7. April 1943 ermordet. Sein Vater Curt Persicaner hatte die nichtjüdische Elisabeth Gabbert geheiratet und lebte weiter in der Grunewaldstraße 44, bis er 1944 eines natürlichen Todes starb.[1033] Sein Bruder Walter kehrte nach dem Zweiten Weltkrieg nach Deutschland zurück und setzte sich für die Durchsetzung der Menschenrechte ein.[1034] | ||
Fritz Pfeffer | Lietzenburger Straße 20b (ehem. Passauer Straße 33) |
12. Sep. 2007 | Fritz Pfeffer wurde am 30. April 1889 in Gießen als Sohn von Ignatz Pfeffer und seiner Frau Johannette Charlotta geborene Hirsch geboren. Er hatte fünf Geschwister. Er studierte Zahnmedizin in Berlin, heiratete 1921 Vera Bythiner und eröffnete 1922 eine Zahnarztpraxis. Das Paar hatte einen Sohn, Werner (1927–1995). Die Ehe wurde 1933 geschieden und Pfeffer war dann alleinerziehender Vater. Er lernte die Katholikin Charlotte Kaletta kennen und unternahm mit ihr mehrere Reisen. Aufgrund der Nürnberger Rassegesetze aus dem Jahr 1935 durften die beiden nicht heiraten. Nach den Novemberpogromen 1938 verließen Pfeffer und Kaletta Deutschland und gingen in die Niederlande. Sohn Werner konnte mit einem Kindertransport nach Großbritannien in Sicherheit gebracht werden.[1035] Dort lebte er bei Pfeffers Bruder Ernst, der ebenfalls als Zahnarzt arbeitete, jedoch 1944 verstarb. In den Niederlanden war Fritz Pfeffer erneut als Zahnarzt tätig. Eine seiner Patientinnen war Miep Gies, die sich – als Christin – trotz NS-Verbots von ihm als jüdischen Zahnarzt behandeln ließ.[1036] Sie vermittelte ihm auch ein Versteck im Hinterhaus der Prinsengracht 263, wo auch die untergetauchten Familien Frank und van Pels lebten. Pfeffer teilte sich ein Zimmer mit Anne Frank und stand weiterhin mit seiner Freundin Kaletta in Briefkontakt.[1037] Er plante, gemeinsam mit Kaletta nach Ende der NS-Herrschaft in den Niederlanden nach Südamerika auszuwandern und lernte daher in seinem Versteck Spanisch. Im Hinterhaus war Pfeffer weiterhin als Zahnarzt tätig.[1038] Am 4. August 1944 wurden die acht Untergetauchten aus der Prinsengracht 263 verraten und verhaftet. Pfeffer kam in die Haftanstalt in der Weteringschans in Amsterdam, anschließend ins KZ Westerbork und im September 1944 nach Auschwitz. Von dort kam er über das KZ Buchenwald oder das KZ Sachsenhausen in das KZ Neuengamme bei Hamburg deportiert, wo er am 20. Dezember 1944 an Ruhr verstarb. Pfeffers erste Frau Vera Bythiner wurde in Auschwitz ermordet. Sein Sohn Werner und seine Lebensgefährtin Charlotte Kaletta überlebten das NS-Regime. Am 9. April 1953 wurde die Ehe zwischen Charlotte und Fritz rückwirkend zum 31. Mai 1937 anerkannt.[1035] | ||
Gerd Priebatsch | Potsdamer Straße 115 | 12. Juli 2019 | Gerhard Heinz, genannt Gerd, Priebatsch wurde 9. Dezember 1922 in Berlin als Kind von Walter und Rosa Priebatsch geboren. 1939 zur Volkszählung wohnte er zusammen mit seinen Eltern und seinem Onkel Hans Priebatsch in der Ansbacher Straße 34.[1039] Von dort wurden seine Eltern am 3. Oktober deportiert, danach zog er in die Passauer Straße 5 (ein sog. 'Judenhaus'). Er musste sehr wahrscheinlich Zwangsarbeit leisten und wurde im Rahmen der Fabrikaktion verhaftet. Am 6. März 1943 erfolgte seine Deportation in das KZ Auschwitz, wo er zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurde.[1040] | ||
Rosa Julie Priebatsch | Potsdamer Straße 115 | 12. Juli 2019 | Rosa Julie Kassel wurde am 21. Dezember 1888 als viertes Kind ihrer Eltern Heinrich Kassel (1854–1911) und Emma Kassel (geb. Zernik, 1856–1932) in Hamburg geboren. Sie hatte noch sechs Geschwister: Walter Erich (geb. 5. Juli 1882, ermordet in Minsk), Anita Charlotte (geb. 13. August 1883; verh. Metzl; gest. 1932 in Wien), Reinhold Kurt (geb. 4. Juli 1885, schwer verwundet im Ersten Weltkrieg, überlebt), Ernst Friedrich Moritz (geb. 30. August 1890; am 11. April 1918 gefallen im Ersten Weltkrieg), Elisabeth Dorothea (geb. 28. September 1891, ermordet in Auschwitz), Erna Margarethe (geb. 9. April 1893; ermordet in Auschwitz) und Meta Wally (geb. 15. Mai 1894; gest. 29. Januar 1898). 1921 hat sie in Hamburg den Arzt Walter Priebatsch geheiratet und ist dann zu ihm nach Berlin gezogen, am 9. Dezember 1922 kam der gemeinsame Sohn Gerhard Heinz auf die Welt. Am 3. Oktober 1942 wurde sie zusammen mit ihrem Mann aus der Ansbacher Str. 34 in das KZ Theresienstadt deportiert. Nach dem Tod ihres Mannes wurde sie am 16. Mai 1944 weiter in das KZ Auschwitz deportiert und dort ermordet.[1041] In Hamburg wurden für Rosa und ihre drei ebenfalls im Holocaust ermordeten Geschwister Elisabeth, Margarete und Walter Stolpersteine verlegt.[1042] | ||
Walter Edgar Priebatsch | Potsdamer Straße 115 | 12. Juli 2019 | Dr. Walter Edgar Priebatsch wurde am 18. August 1876 in Hirschberg im Riesengebirge (heute Jelenia Góra in Polen) geboren, seine Eltern waren der Kaufmann Isidor Priebatsch und Flora Priebatsch (geb. Kassel). Er hatte noch mindestens drei Geschwister, die Brüder Joseph Kurt Priebatsch (geb. am 22. Oktober 1874; gest. am 6. Juni 1956), Erich Josef (geb. am 30. November 1880) und Hans Priebatsch (geb. am 30. Juli 1887; gest. am 22. November 1970). Walter Priebatsch wohnte seit mindestens 1914 in Berlin, 1916 betrieb er eine Praxis als Frauenarzt in der Potsdamer Straße 48 und ab 1920 eine Privatklinik als Sanatorium in der Kalckreuthstraße 12. 1921 heiratete er in Hamburg Rosa Julie Kassel, die danach zu ihm nach Berlin gezogen ist. 1922 wurde in Berlin der gemeinsame Sohn Gerhard Heinz, genannt Gerd, geboren. Ab 1933 war er als jüdischer Arzt durch die NS-Gesetzgebung zunehmend massiven Repressionen ausgesetzt, er verlor Schritt für Schritt seine Kassenzulassung und Approbation und sehr wahrscheinlich auch seine Praxis, da er ab 1939 mit dem zwangsweise hinzugefügten Vornamen ‘Israel’ und der Adresse Ansbacher Straße 34 im Berliner Adreßbuch steht, ab 1940 dann nur noch als Krankenbehandler.[1043] Er wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt, eventuell während der Novemberpogrome 1938, in das KZ Sachsenhausen verschleppt und war dort bis zum 21. November 1938 inhaftiert.[1044] Auch für seinen Bruder Erich Josef Priebatsch ist eine Inhaftierung in Sachsenhausen ab dem 10. November 1938 bis zum 13. Dezember 1938 überliefert, er konnte allerdings im August 1939 nach Irland fliehen.[1045] Seiner Frau Johanna (geb. Breit) und seiner Tochter Eva-Agnes gelang dies nicht, sie wurden am 3. Februar 1943 aus Berlin in das KZ Auschwitz deportiert und ermordet.[1046] Die Entrechtung als jüdische Ärzte betraf auch seine Brüder, Kurt praktizierte als Zahnarzt in der Rheinstraße 2/3 in Friedenau und Hans als Facharzt für Haut- und Geschlechtsleiden in der Frankfurter Allee 8 in Friedrichshain. Während Kurt durch die Heirat am 22. Oktober 1924 mit der nichtjüdischen Ida Braunsberger (geb. am 29. April 1891 in Bielefeld)[1047] durch eine Mischehe zumindest vor einer Deportation etwas geschützt war, musste Hans seine Praxis und Wohnung aufgeben, er wohnte ab 1939 bei seinem Bruder Walter in der Ansbacher Straße 34 und konnte am 20. Oktober 1941 über Kuba in die USA fliehen.[1048] Am 3. Oktober 1942 wurde Walter Priebatsch zusammen mit seiner Frau Rosa aus der Ansbacher Straße 34 mit dem "3. großen Alterstransport" in das KZ Theresienstadt deportiert, dort ist er innerhalb von drei Monaten nach seiner Ankunft aufgrund mangelhafter Ernährung und unzureichender ärztlicher Versorgung am 2. Januar 1943 zu Tode gekommen.[1049] Seine Brüder Kurt, Erich und Hans Priebatsch überlebten den Holocaust. | ||
Rosalie Priester | Wielandstraße 22 | 29. Nov. 2013 | Rosalie Schkud wurde am 1. Juni 1875 in Berlin als Tochter der jüdischen Eltern Salomon Schkud und Sara, geborene Mark, geboren. Die Familie wohnte am Georgenkirchplatz 4. Der Vater war Kaufmann und starb vor 1884, die Mutter Sara Schkud zog mit den Kindern in den Weinbergsweg 15. Rosalie hatte einen Bruder, Tobias Schkud, geboren am 7. November 1864. Rosalie heiratete am 8. Juni 1900 Hugo Priester, einen am 28. Januar 1872 in Königshütte/Beuthen geborenen jüdischen Baumwollhändler. Sie hatten drei Kinder: die am 25. April 1900 geborene Edith, die 1918 in der Grippeepidemie verstarb, die am 18. August 1902 geborene Margarethe und den am 28. Dezember 1904 geborenen Siegfried. Hugo Priester kämpfte im Ersten Weltkrieg als Frontsoldat. Er starb am 28. Juli 1922. Rosalie zog mit ihrer Tochter Margarethe und ihrem Sohn Siegfried, der in einer Firma arbeitete, die Vorhänge und Kissenbezüge exportierte, nach Berlin-Friedenau in die Wielandstraße 22. Margarethe arbeitete vor dem Zweiten Weltkrieg in einem Beratungszentrum für jüdische Emigranten. Nach der Reichspogromnacht gelang es ihr mithilfe des Beratungszentrums, selbst eine Stelle im Haushalt in Wilmslow, England, zu finden. Ihr Bruder Siegfried stellte einen Einreiseantrag für die USA, diesem wurde jedoch nicht stattgegeben. Rosalie Priester wurde am 5. August 1942 mit dem 37. Alterstransport, der 100 Personen umfasste, nach Theresienstadt deportiert. Von diesen wurden 91 Personen ermordet. Rosalie Priester wurde am 10. Juli 1943 ums Leben gebracht. Die Todesfallanzeige von Theresienstadt gibt als Todesursachen Entero-Colitis/Darmentzündung und Bronchopneumonie/Lungenentzündung an.[1050] Die Tochter Margarethe lernte in England den ebenfalls emigrierten Alfred Rosenberg kennen, dessen Frau Berta, geborene Hirsch, im Konzentrationslager Sobibor ermordet worden war. Die zwei Kinder aus dieser Ehe, Miriam und Hanna, konnten am 31. August 1939 mit einem Kindertransport nach England einreisen: Alfred Rosenberg selbst war vor dem Zweiten Weltkrieg in ein Konzentrationslager eingesperrt, dann aber wieder entlassen worden, es gelang ihm, nach England zu fliehen. Als er nach dem Krieg die Gewissheit erhielt, dass seine Frau Berta nicht mehr lebte, heiratete er 1951 Margarethe Priester. Miriam lebt heute in British Columbia, ist verheiratet und hat drei Kinder, Hanna lebt in Jerusalem, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Der Sohn Siegfried tauchte unter und überlebte in Berlin. |
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Siegfried Priester | Wielandstraße 22 | 29. Nov. 2013 | Siegfried Priester wurde am 28. Dezember 1904 in Berlin als Sohn von Hugo Priester und seiner Frau Rosalie, geborene Schkud, geboren. Er wurde Textilkaufmann. Sein Vater starb 1922, seine Mutter zog mit ihm und seiner Schwester Margarethe in die Wielandstraße 22. Seine Schwester Margarethe konnte noch nach England emigrieren, seine Mutter wurde am 5. August 1942 nach Theresienstadt deportiert. Nach der Deportation seiner Mutter wohnte Siegfried Priester weiterhin in der Wohnung Wielandstraße 22, bis ihn der Bäcker aus dem Haus schräg gegenüber bei der Gestapo verpfiff. Sein Name stand auf der Deportationsliste vom 28. September 1943 (dem 43. Osttransport) von Berlin nach Auschwitz. Wie und wann er fliehen konnte, ist unklar: Entweder floh er bei einem Zwischenhalt über ein freies Feld oder bei der Ankunft in Auschwitz oder, was wahrscheinlicher ist, er floh, als die zur Deportation bestimmten Personen die Eisenbahnwaggons im Bahnhof Grunewald besteigen mussten. Er soll sich in der dortigen Laubenkolonie versteckt haben. Er überlebte im Untergrund. Tagsüber hielt er sich bei einer Familie Schleiermacher auf, die im Großhandel tätig war. Herr Schleiermacher war nichtjüdisch, seine Frau jüdisch. Siegfried Priester musste sich nachts verstecken; er kannte sieben oder acht sichere Stellen zum Übernachten. Da er keine Lebensmittelkarten hatte, wurde er von der Familie Schleiermacher ernährt. Bei seinem Überleben waren ihm noch andere Personen behilflich, so konnte er sich ein Jahr lang tagsüber in einem Bettengeschäft einer Frau Elisabeth Sterzl in der Hildegardstraße in einem Verschlag verstecken. Anfang 1945 erhielt er von der Firma Ehlermann & Weckmann einen mit Lichtbild versehenen Ausweis, der ihn als Paul Andretzky auswies, der in dem Rüstungsbetrieb als Verkaufsleiter tätig sei. Er trug nie einen Judenstern, zumindest einmal geriet er ohne Papiere in eine Kontrolle, konnte sich jedoch mit Geschick aus der schwierigen Lage herausreden. Im Untergrund lernte Siegfried die nichtjüdische Marianne kennen, die er nach dem Krieg heiratete; mit ihr wohnte er am Rüdesheimer Platz, im August 1950 wurde ihnen eine Tochter geboren. Siegfried Priester betrieb einen Stoffgroßhandel. Mit seiner Familie sprach er nicht über seine Erlebnisse während der Zeit des Naziregimes. Der Bäcker, der ihn verpfiff, soll ihm nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 ein Weißbrot angeboten haben zur Wiedergutmachung, das soll er abgelehnt haben. 1948 wurde der Bäcker in einem Strafverfahren zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren verurteilt. Am 9. Dezember 1968 starb Siegfried Priester in Berlin. Seine Tochter heiratete, bekam zwei Kinder und lebt heute in Berlin. | ||
Alexander Prinz | Barbarossastraße 56 | 8. Mai 2019 | Alexander Prinz kam am 4. Februar 1892 in Preußisch Stargard (Starogard Gdański ) in einer jüdischen Familie zur Welt. Seine Geschwister waren Erna, am 18. Januar 1896 geboren, Alfred, am 31. August 1898 geboren und Hugo. Alexander Prinz wurde Kaufmann und war zunächst in Görlitz als Einkäufer für ein Warenhaus tätig. Er heiratete 1928 in Schneidemühl Frieda Flatauer und zog mit ihr nach Lauenburg, wo ihre Tochter Ellen am 24. September 1930 zur Welt kam. Alexander gründete in Lauenburg mit seinem Bruder Hugo ein Warenhaus, das hierzu erforderliche Kapital hatten Friedas Eltern beigesteuert. 1935 nahmen die Anfeindungen gegen die jüdischen Kaufhausbesitzer stark zu, eine Stinkbombe wurde vor dem Haus gezündet und Schikanen aller Art führten dazu, dass die jüdischen Kaufleute Lauenburg verließen. Alexander Prinz zog mit seiner Familie nach Berlin wo sie in der Barbarossastraße 56 II bei Schott lebten. Alexander und Frieda Prinz mussten Zwangsarbeit leisten und in die Würzburger Straße 7 als Untermieter zu Glaser ziehen. Nachdem zuerst Frieda am 1. März 1943 deportiert wurde folgten Alexander Prinz und seine Tochter am 19. April 1943 nach Auschwitz. Ihre Todesdaten sind nicht bekannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg machten seine Geschwister Erna, Alfred und Hugo Wiedergutmachungsansprüche geltend, u. a. wegen eines geplünderten Kaufhauses, Alfred und Hugo lebten damals in Uruguay.[1051] | ||
Ellen Prinz | Barbarossastraße 56 | 8. Mai 2019 | Ellen Prinz kam am 24. September 1930 in Lauenburg (polnisch Lebork) in Pommern als Tochter des Alexander Prinz und seiner Frau Frieda geborene Flatauer zur Welt. Ihr Vater betrieb mit seinem Bruder in Lebork ein Handelsgeschäft bis die Familie wohl Mitte der 1930er Jahre nach Berlin zog. Dort wohnte sie in der Barbarossastraße 56 II bei Schott. Ellen besuchte ab 1939 die dritte Klasse einer jüdischen Schule. 1941 musste die Familie in die Würzburger Straße 7 als Untermieter zu Glaser ziehen. Am 1. März 1943 wurde ihre Mutter nach Auschwitz deportiert, Ellen und ihr Vater folgten am 19. April 1943. Ihr Todesdatum ist unbekannt.[1052] | ||
Frieda Prinz | Barbarossastraße 56 | 8. Mai 2019 | Frieda Flatauer kam am 14. Juni 1906 in Filehne als Tochter des Spediteurs Leo Flatauer und seiner Frau Selma geborene Loesser zur Welt. Sie hatte noch eine Schwester Else, die 1899 geboren war. Frieda heiratete 1928 in Schneidemühl Alexander Prinz, in der Folgezeit wohnten sie in Görlitz, wo ihr Mann als Einkäufer für ein Warenhaus tätig war, sodann in Lauenburg, wo ihre Tochter Ellen am 24. September 1930 auf die Welt kam. Friedas Mann hatte dort mit seinem Bruder Hugo ein Handelsgeschäft gegründet. Vermutlich Mitte der 1930er Jahre zog die Familie nach Berlin und wohnte in der Barbarossastraße 56 II bei Schott. Ab Herbst 1941 mussten Frieda und Alexander Prinz Zwangsarbeit leisten, auch mussten sie in die Würzburger Straße 7 zu Glaser ziehen. Frieda Prinz wurde als erste der Familie am 1. März 1943 nach Auschwitz deportiert und von dort weiter 1945 in das KZ Bergen-Belsen. Dort wurde sie im März 1945 noch gesehen, vermutlich starb sie auf einem der Todesmärsche. Friedas Eltern waren rechtzeitig nach Palästina emigriert und hatten sich intensiv aber vergeblich um die Ausreise ihrer Tochter nebst Familie bemüht.[1053] | ||
Ella Rackwitz | Rosenheimer Straße 26 | 27. Aug. 2014 | Ella Bialostotzky kam am 11. Mai 1893 in Neustettin/Pommern als Tochter des Kantors Isaac Bialostotzky und seiner Frau Charlotte geborene Neumann zur Welt.[1054] Sie wurde Zuschneiderin und Modezeichnerin und heiratete 1921 in Berlin den Auslandskorrespondenten Julius Rackwitz. Die Töchter wurden geboren: Eva am 2. September 1922 und Inge am 8. Mai 1924. Die Familie wohnte zunächst in der Carmen-Sylva-Straße 60, 1935 dann in der Lankwitzer Ursulastraße 1a. Ihr Mann verlor 1937 seine Anstellung durch Zwangspensionierung. Nach den Novemberpogromen wurde er im KZ Sachsenhausen inhaftiert und kam am 13. Dezember 1938 wieder frei. Um die Ausreise der Töchter nach England mit einem Kindertransport zu bezahlen, ließ er sich seine Pensionsansprüche auszahlen. Ihr Mann gab privaten Sprachunterricht und bemühte sich vergeblich um ihre Ausreise. 1939 zogen sie in die Berchtesgadener Straße 5, bei der Volkszählung im Mai 1939 wurden sie in der Rosenheimer Straße 26 erfasst. Ella Rackwitz leistete Zwangsarbeit bei der Firma Tewes in Wittenau. Sie wurde am 2. März 1943 aus der Freisinger Straße 18 in das KZ Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[1055] Die Tochter Inge Lammel kehrte nach Deutschland zurück. | ||
Julius Rackwitz | Rosenheimer Straße 26 | 27. Aug. 2014 | Julius Rackwitz kam am 31. Dezember 1885 in Delitzsch in einer jüdischen Familie zur Welt.[1056] 1889 zog die Familie nach Berlin, Julius legte das Abitur am Sophien-Gymnasium ab, dann studierte er Englisch und Französisch an der Friedrich-Wilhelms-Universität.[1057] Vor Studienabschluss wurde er eingezogen und kämpfte im Ersten Weltkrieg, wobei er verwundet wurde. 1918 machte er einen Abschluss als Dolmetscher für Englisch und Französisch. Nach Kriegsende wurde er Auslandskorrespondent bei der Dresdner Bank. 1921 heiratete er Ella Bialostotzky, die Töchter wurden geboren: Eva am 2. September 1922 und Inge am 8. Mai 1924. Die Familie wohnte in der Carmen-Sylva-Straße 60, 1935 in der Lankwitzer Ursulastraße 1a. Julius Rackwitz verlor 1937 seine Anstellung durch Zwangspensionierung. Nach den Novemberpogromen wurde er im KZ Sachsenhausen inhaftiert und kam am 13. Dezember 1938 wieder frei. Um die Ausreise der Töchter nach England mit einem Kindertransport zu bezahlen, ließ er sich seine Pensionsansprüche auszahlen. Nach der erfolgten Ausreise der Töchter gab er privaten Sprachunterricht und bemühte sich vergeblich um eine Ausreise. 1939 zogen sie in die Berchtesgadener Straße 5, bei der Volkszählung im Mai 1939 wurde er mit seiner Frau in der Rosenheimer Straße 26 erfasst. Er leistete Zwangsarbeit bei der GASAG und den IG Farben. Sie mussten noch in die Freisinger Straße 18 umziehen. Julius Rackwitz wurde von dort am 17. März 1943 nach Theresienstadt deportiert und weiter am 23. Oktober 1944 in das KZ Auschwitz.[1058] Sein Todesdatum ist unbekannt. Die Tochter Inge Lammel kehrte nach Deutschland zurück. | ||
Helene Rathe | Hauptstraße 34/35 | Dez. 2020 | |||
Martha Rechnitz | Innsbrucker Straße 36 | 30. Juli 2005 | Martha Heilborn kam am 17. August 1877 als Tochter von Salomon Heilborn und dessen Frau Marie geborene Richter in Klein-Zabrze (Oberschlesien) zur Welt. Sie heiratete 1899 den Kaufmann Otto Rechnitz und zog mit ihm nach Cottbus.[1059] Dort kamen ihre Kinder zur Welt: 1899 Wilhelm, 1901 Waldemar und 1903 Anita. Ihr Mann betrieb dort unter der Anschrift Spremberger Straße 37 ein Warenhaus namens Bazar. Anfang der 1920er Jahre zog die Familie nach Berlin, ihr Mann gründete die Luxor-Fabriken, die Parfümerie und chemische Artikel herstellten.[1060] Ab 1934 wohnte Martha Rechnitz in der Innsbrucker Straße 36 und war geschieden. Sie war wohlhabend: sie war alleinige Gesellschafterin der REWA Grundstücksgesellschaft, der Miethäuser gehörten sowie der Kaulsdorfer Parzellierungsgesellschaft. Ihre 3 Kinder konnten emigrieren, Martha Rechnitz musste am 1. Juli 1939 in die Droysenstraße 7 als Untermieterin zu Malinowski ziehen und ab Oktober 1939 die Firma Kaulsdorfer Parzellierungsgesellschaft abwickeln. 1941 mussten die der REWA gehörenden Grundstücke verkauft werden, vom Verkaufserlös erhielt Martha Rechnitz nichts.[1061] Ihr Vermögen wurde mit Beschluss vom 3. Oktober 1941 beschlagnahmt. Dieser Beschluss wurde ihr am 12. November 1941 bereits in der Sammelstelle Levetzowstraße 7–8 zugestellt. Am 14. November 1941 wurde sie nach Minsk deportiert und dort im Dezember 1941 ermordet.[1062] | ||
Ella Redlich | Starnberger Straße 3 | Dez. 2007 | Ella Messer alias Deckmann wurde am 19. April 1893 in Berlin als Tochter des Mützenfabrikanten Adolf Messer alias Deckmann und seiner Frau Ernestine Emma geborene Wolke geboren.[1063] Sie heiratete 1919 den Geschäftsreisenden Georg Redlich.[1064] Ab 1923 wohnte die Familie in der Starnberger Straße 3 III. Die Kinder wurden geboren: Alice und Heinz (1923). Heinz machte einer Ausbildung zum Gärtner, Alice gelang die Ausreise. Ella Redlich musste Zwangsarbeit leisten bei Siemens, ihr Mann bei der Jüdischen Gemeinde als Beerdigungskommissar. Georg Redlich wurde als Erster der Familie deportiert: am 26. Oktober 1942 nach Riga, wo er am 29. Oktober 1942 ermordet wurde, am 2. März 1943 wurde Ella Redlich im Rahmen der Fabrikaktion nach Auschwitz deportiert, ihr Todesdatum ist unbekannt. Als Letzter wurde der Sohn Heinz deportiert: am 19. April 1943 in das KZ Auschwitz. | ||
Georg Redlich | Starnberger Straße 3 | Dez. 2007 | Georg Redlich kam am 2. August 1884 in Schlaben/Guben als Sohn des Paul Redlich und seiner Frau Emilie geborene Itzigsohn zur Welt.[1065] Er hatte einen Bruder Alfred (1879) und eine Schwester Käthe (1882). Georg Redlich wurde Kaufmann und heiratete 1919 in Berlin Ella Messer alias Deckmann. Ab 1923 wohnte die Familie in der Starnberger Straße 3 III. Die Kinder wurden geboren: Alice und Heinz (1923). Heinz machte einer Ausbildung zum Gärtner, Alice gelang die Ausreise. Georg Redlich musste Zwangsarbeit leisten als Beerdigungskommissar bei der Jüdischen Gemeinde. Er wurde als Erster der Familie deportiert: am 26. Oktober 1942 nach Riga, wo er am 29. Oktober 1942 ermordet wurde. | ||
Heinz Redlich | Starnberger Straße 3 | Dez. 2007 | Heinz Redlich kam am 9. Juni 1923 in Berlin als Sohn des Kaufmanns Georg Redlich und seiner Frau Ella geborene Messer alias Deckmann zur Welt.[1066] Er hatte noch eine Schwester Alice. Die Familie lebte seit 1923 in der Starnberger Straße 3 III. 1939 war seine Schwester Alice schon emigriert, Heinz war Gärtnerlehrling. Seine Eltern mussten Zwangsarbeit leisten. Heinz Redlich wurde am 19. April 1943 vom Landwerk Neuendorf nach Auschwitz deportiert.[1067] Seine Schwester Alice widmete ihm eine Gedenkseite bei Yad Vashem. | ||
Auguste Rehfeld | Innsbrucker Straße 57 | 15. Nov. 2016 | Auguste Lichtenstein kam am 2. September 1861 in Posen als Tochter des Louis Lichternstein und seiner Frau Rosalie geborene Neustädter zur Welt. Sie heiratete den Kaufmann Jakob Rehfeld, die Tochter Gertrud wurde am 5. Mai 1891 in Berlin geboren. Die Familie wohnte in Kreuzberg, Lankwitzstraße 5, als 1913 die Tochter Gertrud den Kaufmann Hermann Goldschmidt heiratete.[477] In den 1920er Jahren zogen Auguste und Jakob Rehfeld nach Schöneberg in die Nymphenburger Straße 9. Dort starb Jakob in den 1920er Jahren, Auguste zog zu ihrer Tochter in die Innsbrucker Straße 57. Als ihre Tochter und ihr Schwiegersohn dort 1942 ausziehen mussten, beging Auguste Rehfeld am 2. September 1942 Suizid.[1068] Ihr 1914 geborener Enkel Peter konnte nach Palästina emigrieren. | ||
Diethild Reis | Freisinger Straße 6 | 14. Sep. 2009 | Diethild Gerechter kam am 25. Januar 1911 in Posen als Tochter des wohlhabenden Kaufmanns Hugo Gerechter und seiner Frau Martha geborene Gottschalk zur Welt.[1069] Sie hatte drei jüngere Geschwister: Lisbeth, Pauline und Leopold. 1919 zog die Familie nach Berlin und wohnte zunächst in der Würzburger Straße, dann in der Münchener Straße 16. 1933 starb ihr Vater Hugo Gerechter, ihre Mutter zog mit den vier Kindern und ihrer Mutter Martha Gottschalk in eine Vierzimmerwohnung in der Freisinger Straße 6. Ihre Schwester Lisbeth heiratete den Kaufmann Georg Fränkel. Dieser wurde bei der Polenaktion nach Polen abgeschoben, Lisbeth folgte ihrem Mann nach Tarnow in Polen und wurde dort 1942 ermordet. Ihre Schwester Pauline (Paula) zog aus der Wohnung Freisinger Straße 6 aus und wohnte mit einer Freundin in der Blankenfelder Straße 6 in Berlin-Mitte. Von dort wurde sie am 4. März 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet. Ihr Bruder Leopold konnte 1939 noch in die USA emigrieren. Diethild Gerechter arbeitete im Palästina-Amt und half vielen Juden bei der Ausreise. Sie war Mitglied im jüdischen Sportverein Bar Kochba und besuchte die Synagoge in der Markgraf-Albrecht-Straße in Halensee. Sie heiratete 1941 den Kaufmann Leopold Reis aus Freudenberg/Baden, der zu ihr, ihrer Mutter und ihrer Großmutter in die Wohnung Freisinger Straße 6 zog. Als das Palästina-Amt geschlossen wurde, musste Diethild Reis als Zwangsarbeiterin für die Firma Riedel de Haen in Britz arbeiten. Zunächst wurden ihre Mutter und ihre Großmutter deportiert, am 19. Oktober 1942 wurden Diethild und Leopold Reis nach Riga deportiert.[1070] Einige Männer mit handwerklichen Fähigkeiten wurden nach der Ankunft zur Arbeit ausgewählt, alle übrigen Teilnehmer des Transports wurden sofort in den umliegenden Wäldern erschossen. Zu den am 22. Oktober 1942 erschossenen Personen gehörte auch Diethild Reis. | ||
Leopold Reis | Freisinger Straße 6 | 14. Sep. 2009 | Leopold Reis kam am 21. Juli 1903 in Freudenberg am Main als Sohn des Kaufmanns Mendel Reis und seiner Frau Babette geborene Sommer zur Welt.[1071] Seine Geschwister waren Jeanette (1901) und Isaak (1902). Die Familie war wohlhabend, sie besaß ein eigenes Haus und ein Automobil, die beiden Söhne waren Mitglieder im Freudenberger Sportverein. Leopold Reis wurde Textilkaufmann, nach einem Aufenthalt in Frankfurt am Main kehrte er nach Freudenberg zurück und führte dort mit seinem Vater und seinem Bruder das familieneigene Textilgeschäft fort. 1938 starb sein Vater Mendel Reis, 1939 musste die Familie ihr Haus an die Gemeinde verkaufen. Als sein Bruder nach der Reichspogromnacht vorübergehend im KZ Dachau interniert war, beschloss die Familie, die Ausreise dringend zu betreiben. Nachdem seine Mutter und seine Schwester Ausreisepässe erhielten, siedelte die Familie nach Berlin über, vermutlich weil sie sich hier bessere Chancen für die Ausreise erhoffte. Leopold Reis wohnte mit seinem Bruder Isaak An der Spandauer Brücke 15 in Mitte und musste Zwangsarbeit leisten bei den Norddeutschen Kabelwerken in Neukölln. Er lernte Diethild Gerechter kennen und heiratete sie am 17. Dezember 1941. Er zog zu ihr, ihrer Mutter und ihrer Großmutter in die Freisinger Straße 6. Von dort wurden Leopold und Diethild Reis am 19. Oktober 1942 nach Riga deportiert.[1072] Diethild Reis wurde dort sofort ermordet, ob Leopold Reis nach der Ankunft mit weiteren 80 Männern zum Entladen von Kohlenwaggons ausgesucht wurde und später zu Tode kam, oder ob er gleich ermordet wurde, ist unbekannt. Das Gedenkbuch des Bundesarchivs gibt als Todestag den 22. Oktober 1942 an. | ||
Manfred Reiss | Martin-Luther-Straße 17 (ehem. Lutherstraße 29) |
26. Sep. 2006 | Manfred Reiss kam am 12. Dezember 1926 als Sohn des Teppichhändlers Leo Leiba Reiss und seiner Frau Herta Paula geborene Lewin in Berlin zur Welt. Die Familie lebte in einer 5-Zimmer-Wohnung in der Lutherstraße 29 (heute Martin-Luther-Straße 17), das Geschäft seines Vaters befand sich in der Motzstraße Ecke Eisenacher Straße. Manfred Reiss besuchte nach der 12. Volksschule in der Hohenstauffenstraße das Jüdische Gymnasium in der Joachimstaler Straße. 1939 emigrierte Manfred Reiss mit seinen Eltern in die Niederlande nach Den Haag, im Juli 1942 versuchte die Familie, um den zunehmenden Verhaftungen zu entkommen, nach Belgien zu fliehen. Dort wurde sie wegen „illegalen“ Grenzübertritts verhaftet. Über das Sammellager Mechelen wurden sie am 11. August 1942 nach Auschwitz deportiert, wo sie vermutlich sofort ermordet wurden.[1073] | ||
Heinz Riechert | Steinmetzstraße 39 | 10. Sep. 2013 | Heinz Riechert kam am 13. Oktober 1921 in Tilsit/Sowetsk als Sohn des Bauunternehmers Franz Riechert und seiner jüdischen Frau Anna geborene Meyer auf die Welt. Er hatte noch eine jüngere Schwester Elli. Nach der Volksschule in Tilsit und Königsberg begann er eine Drogistenlehre, die er wegen Arisierung des Betriebes abbrechen musste. Er war Landarbeiter in Tilsit, als sein Vater 1937 starb. Er zog nach 1939 nach Berlin und war Transportarbeiter, dabei verursachte er einen Unfall, für den er bestraft wurde, so dass er vorbestraft war. Danach lebte er in der Illegalität, wurde verhaftet und in die Sammelstelle Große Hamburger Straße verbracht, aus der er am 2. August 1942 fliehen konnte. Seine Mutter hatte ihm vor ihrer Deportation einen kleineren Geldbetrag gegeben, womit er einige Zeit überlebte. Er wohnte unangemeldet in der Steinmetzstraße 39 bei dem Tischler R. Czersowsky. Mit zwei Bekannten begann er, jüdische Mitbürger zu erpressen, indem er vorgab, zur Gestapo zu gehören. Alle drei wurden verhaftet und vom Sondergericht VII beim Landgericht Berlin zum Tod und zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Schwerpunkt der Verurteilung war die Amtsanmaßung, die tatbestandlich vorliegende räuberische Erpressung und Raub traten demgegenüber zurück. Am 8. Juli 1943 wurde Heinz Riechert im Zuchthaus Plötzensee hingerichtet. | ||
Betty Ries | Fregestraße 71 | 28. März 2013 | Betty Lazarus wurde am 15. Februar 1874 in Berlin als Tochter der jüdischen Eltern Ida Lazarus und ihres Ehemannes geboren. Über ihre Jugend ist nichts bekannt. Am 16. September 1894 heiratete sie Daniel Ries. Dieser betrieb zusammen mit Emil Steffen seit 1903 einen Metallhandel, zunächst in Alt-Moabit, später in der Flottenstraße 54/55 in Berlin-Reinickendorf. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor: die am 13. Juni 1895 in Scharmbeck geborene Käthe, die am 19. Februar 1897 in Scharmbeck geborene Adelheid (Ada) und der am 21. Dezember 1903 in Berlin geborene Fritz Ries. Die Familie lebte in Berlin-Tiergarten, Bochumer Straße 5 I. Nach Daniels Tod im Jahr 1936 verkaufte Betty das von Daniel geerbte Haus in der Flottenstraße 54/55 und zog in die Fregestraße 71 nach Berlin-Friedenau. Der Sohn Fritz war bereits 1934 nach Palästina ausgewandert, die Tochter Käthe, verheiratete Wolff, emigrierte später in die USA. Die Tochter Adelheid (Ada) heiratete den Rabbiner Dr. Siegfried Alexander, geboren am 12. Oktober 1886 in Lobsens, und wohnte mit diesem und den Kindern Eduard, Tina und Hanna unter wechselnden Anschriften in Berlin-Wedding. In den Jahren 1936/37 und 1940/41 wohnten sie in den Räumen des Jüdischen Krankenhauses in der Iranischen Straße 2. Im Juni 1939 gelangte Hanna mit einem Kindertransport nach England, ihre Schwester Tina (später Tova) konnte im August 1939 mit einem Zertifikat direkt nach Palästina reisen. Ihr Bruder Eduard war bereits in Buchenwald inhaftiert, durch die Bemühungen einer jüdischen Gemeinde in England wurde er freigelassen und reiste nach England aus. Dort lernte er seine spätere Frau kennen. Im Mai 1939 lebte Betty Ries in einem Haushalt in der Fregestraße 71 zusammen mit Elise Stöckel, geborene Hollaender, dem nichtjüdischen Hermann Weiandt und der Krankenschwester Fanny Schlomm. Elise Stöckel war laut Ergänzungskarte der Haushaltsvorstand, sie war die Witwe des am 28. Oktober 1938 im Rahmen der „Polenaktion“ nach Polen abgeschobenen Baumeisters Siegmund Stöckel, der im Januar 1939 in Warschau gestorben war. Elise Stöckel hatte das Haus Fregestraße 71 von ihm geerbt. Als sie erfuhr, dass ihr verstorbener Ehemann eine bereits erwachsene und verheiratete nichteheliche Tochter hatte, schenkte sie dieser 1939 das Grundstück. Laut Karteikarte der Vermögensverwertungsstelle wurde Betty Ries aus dem Sammellager Iranische Straße 3 deportiert, vormals Altersheim der Jüdischen Kulturvereinigung. Es ist unbekannt, wo sie zwischen 1939 und ihrer Deportation wohnte. Sie wurde am 25. Januar 1942 zusammen mit 1.000 Berliner Juden ins Getto Riga deportiert. Wann und wo sie ermordet wurde, ist unbekannt. Das Amtsgericht hat sie mit Wirkung zum 31. Dezember 1945 für tot erklärt. Käthe Wolff, geborene Ries, hatte zwei Söhne: Ernest A. Wolff, der in New York Mary Volosoff heiratete, und Walter R. Wolff. Käthe verstarb am 20. Januar 1984 in New York. Adelheid und Siegfried Alexander wurden zusammen am 12. März 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Deren Tochter Hanna gelangte nach Belgien, dort lernte sie ihren späteren Ehemann Eliezer kennen, dieser hatte drei Jahre in Auschwitz überlebt. Freunde der Familie richteten ihnen im Jahr 1948 in Belgien eine Hochzeit aus, zwei Wochen später reiste das junge Paar illegal durch Frankreich und nach Israel. Hanna lebt, hochbetagt, mit ihrem Mann in Sdot Yam, Israel. Der Sohn Fritz Ries hat einen Sohn, Daniel, der seinerseits mehrere Kinder hat. Sie leben in Israel. |
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Otto Rosanes | Elßholzstraße 30–33 | 6. März 2009 | Otto Rosanes kam am 8. August 1877 in Breslau in einer jüdischen Familie zur Welt.[1074] Er studierte Jura und wurde promoviert. Ab Mai 1911 war er Amtsrichter, ab Juni 1918 Amtsgerichtsrat in Senftenberg. Er blieb ledig. Im Juni 1919 zog er nach Berlin, er war zunächst Landgerichtsrat am LG I Berlin, ab April 1922 Kammergerichtsrat. Er wohnte in der Neuen Winterfeldtstraße 29 in Berlin-Schöneberg. Obwohl er „Altbeamter“ war, erfolgte seine zwangsweise Beurlaubung im April 1933. Er selbst beantragte die Versetzung in den Ruhestand wegen Dienstunfähigkeit, vermutlich weil ihm zuvor mit einer Versetzung gedroht wurde. Er emigrierte im Januar 1939 zuerst nach Lugano, dann nach Nizza. Die deutschen Behörden bürgerten ihn 1941 aus und verwerteten sein gesamtes Vermögen, so dass er sich als Staatenloser ohne finanziellen Rückhalt über Wasser halten musste. In Südfrankreich wurde er im Sommer 1943 verhaftet, über das Sammellager Drancy am 20. November 1943 nach Auschwitz deportiert. Sein Todesdatum ist unbekannt.[1075] | ||
Eva Rosenberg | Grunewaldstraße 12 | 20. Dez. 2014 | Eva Engel kam am 16. September 1870 in Schwetz/Westpreußen als Tochter von Jacob Engel und seiner Frau Rahel geborene Bukofzer zur Welt.[1076] Ihre Geschwister waren Robert (1868) und Clara (1872). Um die Jahrhundertwende heiratete sie den Tapeziermeister und Dekorateur Leopold Rosenberg. Sie zogen nach Berlin und wohnten zunächst in der Templiner Straße 4, dort wurde am 6. Juli 1901 ihr einziges Kind geboren: der Sohn Fritz. Später zog die Familie in die Regensburger Straße 3, dann in die Gleditschstraße 22 und ab 1935 wohnte sie in der Grunewaldstraße 12 in einer Fünf-Zimmer-Wohnung. Ab 1936 wohnte auch Clara Lesser, die verwitwete Schwester von Eva Rosenberg, bei ihnen. Für Eva Rosenberg füllte ihr Mann Leopold die Vermögenserklärung am 28. September 1942 aus und unterschrieb auch, dann wurde seine Unterschrift durchgestrichen und Eva Rosenberg unterschrieb selbst.[1077] Vor ihrer Deportation wohnte sie mit ihrem Mann und ihrer Schwester wohl noch kurze Zeit in der Gerlachstraße 19–22, einem jüdischen Altersheim und Sammelstelle. Am 3. Oktober 1942 wurde Eva Rosenberg mit ihrem Mann und ihrer Schwester mit dem 3. Großen Alterstransport nach Theresienstadt deportiert. Dort erlag sie den miserablen Bedingungen bereits am 22. Oktober 1942.[1078] Für ihren gleichfalls ermordeten Bruder Robert Engel liegt ein Stolperstein vor dem Haus Motzstraße 31. | ||
Fritz Rosenberg | Grunewaldstraße 12 | 20. Dez. 2014 | Fritz Rosenberg kam am 6. Juli 1901 in Berlin als Sohn des selbständigen Tapezierers Leopold Rosenberg und seiner Frau Eva geborene Engel zur Welt.[1079] Die Familie wohnte in der Templiner Straße und zog mehrmals um, bis sie ab 1935 in der Grunewaldstraße 12 Vorderhaus 1. OG in einer Fünf-Zimmer-Wohnung wohnte. Seine verwitwete Tante Clara Lesser wohnte auch bei Ihnen. Fritz blieb ledig, welche Ausbildung er machte, wissen wir nicht. Anfang der 1940er Jahre leistete er Zwangsarbeit bei der Firma Katadyn in Weißensee, die chemische Mittel zur Wasserreinigung herstellte. Am 3. Oktober 1942 wurden seine Eltern und seine Tante nach Theresienstadt deportiert. Eigentlich sollte auch Fritz mit ihnen deportiert werden, das folgt daraus, dass ihre Bescheide der Vermögensbeschlagnahme alle vom 1. Oktober 1942 datierten.[1080] Als seine Eltern und seine Tante in die Gerlachstraße zogen, zog Fritz Rosenberg als Untermieter zu Mendelsohn in die Vorbergstraße 2. Von dort wurde er am 26. Februar 1943 mit dem 30. Osttransport über die Sammelstelle Große Hamburger Straße nach Auschwitz deportiert. Von den 913 Personen, die dort ankamen, wurden 156 Männer als Häftlinge ins Lager eingewiesen, alle anderen Männer wurden sofort ins Gas getrieben.[1081] Wann Fritz Rosenberg ermordet wurde, ist unbekannt. | ||
Leopold Rosenberg | Grunewaldstraße 12 | 20. Dez. 2014 | Leopold Rosenberg kam am 26. Juli 1869 in Berlin als Sohn von Bens Rosenberg und seiner Frau Louise zur Welt.[1082] Er wurde Tapezierer und Dekorateur. Anfang des 20. Jahrhunderts heiratete er Eva Engel, die aus Schwetz/Polen stammte. Sie wohnten zunächst in der Templiner Straße 4, dort wurde am 6. Juli 1901 ihr einziges Kind geboren: der Sohn Fritz. Später zog die Familie in die Regensburger Straße 3, dann in die Gleditschstraße 22 und ab 1935 wohnte sie in der Grunewaldstraße 12 in einer Fünf-Zimmer-Wohnung. Ab 1936 wohnte auch Clara Lesser, die verwitwete Schwester seiner Frau, bei ihnen. Am 28. September 1942 füllte Leopold Rosenberg die Vermögenserklärung aus.[1077] Vor der Deportation wohnte Leopold Rosenberg mit seiner Frau und deren Schwester wohl noch kurze Zeit in der Gerlachstraße 19–22, einem jüdischen Altersheim und Sammelstelle. Am 3. Oktober 1942 wurden sie mit dem 3. Großen Alterstransport nach Theresienstadt deportiert. Leopolds Frau starb bereits am 22. Oktober 1942, er selbst musste die entsetzlichen Verhältnisse noch bis zum 15. August 1944 ertragen, dann starb auch er. | ||
Theodora Rosenblüth | Luitpoldstraße 22 | 25. Sep. 2015 | Taube Theodora Lea Lustgarten kam am 18. August 1886 in Novy Sacz (Neu Sandez)/Galizien in einer jüdischen Familie zur Welt. Sie heiratete den Hutfabrikanten Bernhard Rosenblüth, die Tochter Hedwig kam am 13. Januar 1910 zur Welt, der Sohn Julius folgte am 9. November 1911. Im Ersten Weltkrieg fiel ihr Mann Bernhard. Taube Rosenblüth heiratete 1922 in zweiter Ehe Heinrich Seiler, allerdings nur nach jüdischem Ritus, sie behielt ihren Namen Rosenblüth. Von 1933 bis 1942 wohnte sie in der Luitpoldstraße 22, zunächst in einer 2,5-Zimmer-Wohnung, später in einer 4-Zimmer-Wohnung. Sie arbeitete 1920 als Putzmacherin, ab 1922 führte sie ein Zigarettengeschäft in der Hirtenstraße 12a. 1929 kaufte sie in Rangsdorf ein Grundstück und baute ein kleines Haus. Ihre Tochter heiratete den jugoslawischen Volkswirt Milan Premk und wanderte mit ihm 1935 nach Jugoslawien aus. Ihr Sohn Julius arbeitete als Modezeichner und musste ab 1939 Zwangsarbeit leisten. Das Zigarettengeschäft wurde mehrmals geplündert und musste geschlossen werden. Ihr Mann Heinrich Seiler wurde in ein KZ auf polnischem Gebiet deportiert und ermordet. Taube Rosenblüth musste mit ihrem Sohn Julius 1942 in die Hohenstaufenstraße 30 umziehen, von dort erfolgte ihre Deportation am 2. März 1943 nach Auschwitz.[1083] Ihr Todesdatum ist unbekannt.[1084] Ihr Sohn Julius überlebte die Deportation und wanderte nach dem 2. Weltkrieg in die USA aus. | ||
Sophie Rosenfeld | Salzburger Straße 8 | 21. Mai 2008 | Sophie Rosenblum kam am 18. August 1880 in Odessa/Ukraine in einer jüdischen Familie zur Welt.[1085] Sie wurde Schneiderin und heiratete einen Herrn mit dem Familiennamen Rosenfeld-Freyberg. Um 1930 lebte in Berlin in der Nettelbeckstraße 16 ein Dr. M. Rosenfeld-Freyberg, ein Schauspieler und Regisseur, der Eduard Bernstein um Hilfe bei der Aufenthaltsverlängerung bat.[1086] Ob dies der Ehemann von Sophie war, ist jedoch nicht belegt. 1939 lebte Sophie Rosenfeld-Freyberg in der Salzburger Straße 8. Sie wurde am 1. November 1941 ins Ghetto Litzmannstadt deportiert, wo sie unter der Anschrift Siegfried 15 registriert wurde. Am 20. März 1942 wurde sie im Ghetto Litzmannstadt ermordet.[1087] | ||
Alice Rosenstock | Begasstraße 2 | 9. Aug. 2019 | Alice Rosenstock kam am 17. März 1883 in Berlin als Tochter von Sebi Rosenstock und seiner Frau Cäcilie geborene Isaac zur Welt. Ihre Geschwister waren Gottlieb Georg (18. November 1878), Gretchen Rebekka (17. Dezember 1880), Theodor David Marcus (7. Februar 1885) und Charlotte Ulrika (26. Oktober 1889).[1088] Alice Rosenstock blieb ledig und arbeitete als Angestellte, ihr Bruder Gottlieb Georg war musikalisch begabt und wurde Orchestermeister. Der Bruder Theodor David Marcus starb 1915 als Soldat in Warschau. Ihre Schwester Charlotte Ulrika heiratete 1912 den nichtjüdischen Kaufmann Ludwig Abelt. Am 19. März 1917 kam die Tochter Gerda in Berlin zur Welt, ein Sohn Fritz wurde auch geboren. Ende der 1930er Jahre heiratete Gerda Abelt den jüdischen Heinz Meyer, der am 29. Juni 1915 in Berlin geboren war. Bei der Volkszählung 1939 waren sie bereits verheiratet, später wohnten Gerda und Heinz Meyer mit ihrer Mutter Charlotte Ulrika Abelt und deren Schwester Alice Rosenstock in Schöneberg in der Begasstraße 7 (heute 2). Dort kam Gerdas Tochter Tana am 8. Mai 1940 zur Welt. Am 13. Januar 1942 wurde Alice Rosenstock nach Riga deportiert und dort unmittelbar nach der Ankunft ermordet. Wegen der weiteren Angehörigen siehe Gerda Meyer. | ||
Abraham Arthur Rosenthal | Barbarossaplatz 1 | 24. Nov. 2018 | Abraham Arthur Rosenthal kam am 20. November 1875 in Koschentin als Sohn des Kaufmanns Salo Rosenthal und seiner Frau Dorothea geborene Pick zur Welt. Seine Geschwister waren Mathilde (1877), Moritz (1879) und Hedwig (1880). Die Familie zog nach Berlin. Abraham Arthur Rosenthal wurde Schneider und heiratete 1907 Hedwig Kessel. 1919 kam der erste Sohn Kurt auf die Welt, die Familie wohnte in der Rungestraße in Mitte. 1914 kam der zweite Sohn Herbert schon in der Schwäbischen Straße zur Welt, 1920 zog die Familie in eine 7-Zimmer-Wohnung am Barbarossaplatz 1. Fast alle Geschwister des Ehepaares arbeiteten erfolgreich in der „Confection“. Nach der Machtergreifung der Nazis musste Abraham Arthur Rosenthal seine Firma 1935 schließen, die beiden Söhne absolvierten im Rahmen der Hachschara eine Vorbereitung auf eine landwirtschaftliche Tätigkeit. 1936 konnte Herbert nach Palästina einreisen, 1937 folgte Kurt. Ihre Eltern mussten zunächst in die Helmstedter Straße ziehen, 1940 als Untermieter in die Freisinger Straße 8. Am 25. Januar 1942 wurde Abraham Arthur Rosenthal mit seiner Frau nach Riga deportiert, wo er am 15. Februar 1942 ermordet wurde.[1089] | ||
Hedwig Rosenthal | Barbarossaplatz 1 | 24. Nov. 2018 | Hedwig Kessel kam am 7. Dezember 1887 in Berlin als Tochter des Posamentierwarenhändlers Bernhard Kessel und seiner Frau Zerline geborene Alexander zur Welt. Ihre Brüder waren Alfred (1881), Erich (1884) und Felix (1885). Hedwig Kessel heiratete 1907 in Berlin den Schneider Abraham Arthur Rosenthal, sie hatten sich in einem Kegelverein kennengelernt. 1910 kam der Sohn Kurt auf die Welt, 1914 folgte Herbert. Ihr Mann Abraham Arthur Rosenthal gründete mit anderen eine Konfektionsfirma, die sehr erfolgreich war. Die Familie zog 1920 in eine 7-Zimmer-Wohnung am Barbarossaplatz 1. Nach der Machtergreifung der Nazis musste Abraham Arthur Rosenthal seine Firma 1935 schließen, die beiden Söhne absolvierten im Rahmen der Hachschara eine Vorbereitung auf eine landwirtschaftliche Tätigkeit. 1936 konnte Herbert nach Palästina einreisen, 1937 folgte Kurt. Abraham Arthur Rosenthal und seine Frau mussten 1934 in die Helmstedter Straße ziehen, noch in eine 5-Zimmer-Wohnung, 1940 als Untermieter in die Freisinger Straße 8, ein Judenhaus. Am 25. Januar 1942 wurde Hedwig Rosenthal mit ihrem Mann nach Riga deportiert, beide wurden am 15. Februar 1942 ermordet.[1090] Ihr Bruder Alfred wurde in Theresienstadt ermordet, ihr Bruder Felix in Riga, allein ihr Bruder Erich überlebte. | ||
Bernhard Rothschild | Akazienstraße 20 | 25. Sep. 2015 | Bernhard Rothschild kam am 30. Oktober 1885 in Lohr am Main in einer jüdischen Familie zur Welt.[1091] Er nahm am Ersten Weltkrieg teil, zog danach nach Berlin und heiratete die nichtjüdische Martha Zöllner.[34] Seit 1921 wohnte die Familie in der Akazienstraße 20, die beiden Söhne wurden dort geboren. Bernhard Rothschild war Kaufmann, stand aber auch als Billardmeister im Berliner Adressbuch (1921). 1939 ließ sich das Ehepaar scheiden zum Schutz der Ehefrau und der Kinder, Bernhard Rothschild arbeitete als Vertreter und zog in eine Wohnung in der Nähe, Hauptstraße 2 als Untermieter zu Helene Krisch. 1943 wurde Bernhard Rothschild verhaftet und in die Kleine Hamburger Straße gebracht. Weil er Weltkriegsteilnehmer war, kam er wieder frei. In der Zwischenzeit war seine Wohnung geplündert worden, so zog er zur möblierten Untermiete zu Müller, Badensche Straße 6. Am 10. Januar 1944 wurde er von dort nach Theresienstadt deportiert und von dort am 28. Oktober 1944 weiter in das KZ Auschwitz. Der Transport kam dort am 30. Oktober 1944 an, von den 949 Männern und Jungen des Transports wurden 217 in das Lager eingewiesen, die übrigen wurden in der Gaskammer getötet, vermutlich befand sich Bernhard Rothschild unter diesen.[1092] Seine Frau Martha wohnte bis zu ihrem Tod im Jahr 1951 in der Akazienstraße 20, auch seine Söhne überlebten. | ||
Julian Rothholz | Barbarossastraße 4 | 2. Juni 2017 | Julian Rothholz kam am 18. März 1915 in Posen als jüngstes Kind seiner Eltern Salomon Seelig Rothholz und seiner Frau Ernestine geborene Rothholz auf die Welt.[1093] Er hatte sechs Geschwister: Rosa (1902), Alexander (1904), Hermann Herbert (1906), Dorothea (1909), Siegfried (1910) und Martin (1912). Die Familie muss etwa 1914/15 von Samter nach Posen gezogen sein. Nach dem Zweiten Weltkrieg zog die Familie nach Berlin, Salomon Rothholz arbeitete nun als Glaser. Die Familie wohnte zuerst in Friedrichshain im Grünen Weg, ab 1930 in der Litauer Straße 2, die 1935 umbenannt und umnummeriert wurde in Lasdehner Straße 8. Julian besuchte bis 1925 die Volksschule, danach bis 1929 die Mittelschule der Jüdischen Gemeinde Berlin. 1928 feierte er seine Bar-Mizwa. Nach einer 10-monatigen Kaufmannsausbildung absolvierte er eine Lehrzeit als Bäcker und war nach seinem Abschluss fest angestellt. Weil er als Jude ab 1936 nicht mehr in der Lebensmittelbranche arbeiten durfte, wurde er entlassen. Er lebte wieder bei seinen Eltern und arbeitete als Hausdiener. Vom 15. Januar 1938 bis 14. Mai 1938 war Julian Rotholz wegen Diebstahls und Urkundenfälschung inhaftiert, vom 1. Juni 1938 bis zum 7. Januar 1939 war er im KZ Buchenwald inhaftiert. Er wurde dort entlassen unter der Auflage, auszuwandern. Dies gelang ihm jedoch nicht, weil das Geld für die gebuchte Schiffspassage nach Shanghai zu spät eintraf. Er lebte damals in der Droysenstraße 12 in Charlottenburg. Sein Umzugsgut hatte er schon bei der Spedition Hans Fuss & Co. abgegeben. Dann wurde er wieder vom 1. September bis 21. September 1939 in Schutzhaft genommen. Danach arbeitete er im Straßenbau und als Gartenarbeiter, bis er September/Oktober 1941 wieder verhaftet wurde und über das Polizeigefängnis Alexanderplatz und Plötzensee in das KZ Mauthausen gebracht wurde. Das eingelagerte Umzugsgut wurde von der Gestapo beschlagnahmt. Laut Sterbeurkunde des Standesamtes Arolsen wurde Julian Rothholz am 12. Februar 1942 um 10:45 Uhr bei einem Fluchtversuch erschossen.[1094] | ||
Berthold Rothschild | Ansbacher Straße 18 | 26. März 2014 | Berthold Rothschild kam am 8. Juni 1894 in Gießen als Sohn von Israel Rothschild und seiner Frau Emma geborene Klogal auf die Welt.[1095] Er hatte noch fünf Geschwister, die alle in Gießen geboren waren: Hedwig (1883), Toni (1885), Sally (1889), Thekla (1876) und Julius (1870). Am 5. Dezember 1923 heiratete er Grete Franziska Rosenthal und wohnte mit ihr in der Lonystraße 4 in Gießen. Die Ehe blieb kinderlos. Beruflich war er als Miteigentümer der von seinem Vater gegründeten Borstengrosshandlung Israel Rothschild tätig. 1937 wurde die Firma liquidiert. Am 20. März 1941 zog Berthold Rosenthal mit seiner Frau nach Berlin, wo seine Schwester Hedwig Lewinthal und sein Schwager Max bereits seit längerem wohnten. Wahrscheinlich erfolgte dieser Umzug in der Hoffnung, in der Anonymität einer Großstadt vor Anfeindungen besser geschützt zu sein. Berthold und Franziska Rothschild zogen zunächst in die Uhlandstraße 182 in die Pension Rosenbaum, später in die Ansbacher Straße 8a (heute 18) als Untermieter zu Dr. Kurt und Lea Zarinzansky. Sie bewohnten ein möbliertes Zimmer für monatlich 60,--Mark. Am 3. März 1943 erlebten sie die Deportation ihrer Vermieter. Daraufhin nahmen sie sich gemeinsam am 14. März 1943 mit Gas das Leben. Auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee wurden sie beerdigt. Die Geschwister von Berthold Rosenthal konnten – bis auf Hedwig – alle emigrieren. | ||
Grete Franziska Rothschild | Ansbacher Straße 18 | 26. März 2014 | Grete Franziska Rosenthal kam am 17. Mai 1903 in Gießen als Tochter des Landwirtschaftsmaschinenfabrikanten Ludwig (Louis) Rosenthal und seiner Frau Bella geborene Heilbrunn in Gießen auf die Welt.[1096] Die Familie lebte auf dem Grundstück, auf dem sich die Firma M. Rosenthal befand und deren Teilhaber Ludwig Rosenthal war. Grete Franziska Rosenthal heiratete am 5. Dezember 1923 Berthold Rothschild und wohnte mit ihm in Gießen in der Lonystraße 4. Die Ehe blieb kinderlos. Ihr Mann war Mitinhaber eines Borstengrosshandels. Die Firma wurde 1937 liquidiert, Grete Franziska Rothschild und ihr Mann zogen am 20. März 1941 nach Berlin in die Pension Rosenbaum in der Uhlandstraße 182, später wohnten sie als Untermieter in einem möblierten Zimmer bei Dr. Kurt Zarinzansky und seiner Frau Ada in der Ansbacher Straße 8a (heute 18). Sie erlebten 1942 die Deportation der Mutter von Kurt Zarinzansky und am 3. März 1943 die Deportation von Kurt und Ada Zarinzansky nach Auschwitz. Vermutlich war dies der Anlass, dass sich Grete Franziska Rothschild gemeinsam mit ihrem Mann am 14. März 1943 mit Gas das Leben nahm. Beide wurden auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt. | ||
Theodor Todres Roubinzik | Motzstraße 34 | 15. Nov. 2016 | Theodor Todres Roubinzik kam am 1. November 1867 in Konstantinopel/Türkei in einer jüdischen Familie zur Welt.[1097] Er heiratete Mirjam Neumann, die am 10. Dezember 1875 ebenfalls in Konstantinopel in einer jüdischen Familie zur Welt gekommen war. Ihr Sohn Johan kam am 6. August 1904 in Konstantinopel auf die Welt, der Sohn Adolf wurde geboren, die Tochter Liese kam 1907 schon in Berlin auf die Welt. Theodor Roubinzik war Möbelhändler, zunächst hatte er ein Geschäft in der Nazarethkirchstraße 49, ab 1934 in der Bülowstraße 17 und ab 1935 in der Bülowstraße 2. Der Sohn Johan war Dentist geworden, 1935 ereilte ihn das Berufsverbot, danach arbeitete er im Möbelgeschäft seines Vaters mit. 1938 emigrierte er illegal nach Belgien, wurde 1940 nach Frankreich in ein Lager im Süden gebracht, aus dem er fliehen konnte und illegal in Lychon lebte. Seine Schwester Mirjam hatte geheiratet und den Namen ihres Mannes Avrach angenommen. Mit ihrem Kind flüchtete sie 1941 nach Paris. Daraufhin starb ihre Mutter am 12. November 1941 an Herzschlag. Theodor Roubinzik erhielt von der Jüdischen Gemeinde im Auftrag der Gestapo die sogenannten „Listen“, d. h. er sollte seine Vermögenserklärung abgeben. Damit stand seine Deportation kurz bevor. Theodor Roubinzik zog die Flucht in den Tod vor, er erhängte sich am 12. August 1942 in seiner Wohnung im Haus Motzstraße 34; am 21. August 1942 erfolgte die Beisetzung auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee. Johan überlebte in Frankreich und stellte 1955 Entschädigungsanträge. Der Sohn Adolf starb 1955, die Tochter Liese Avrach lebte mit Familie in Israel.[1098] | ||
Ernst Ruben | Eisenacher Straße 48 | 19. Nov. 2012 | Ernst Ruben kam am 21. September 1880 in Berlin als Sohn des Louis Ruben und seiner Frau Erna geborene Hirschberg zur Welt.[1099] Nach dem Abitur studierte er in Freiburg und Berlin Jura, Politik, Geschichte und Sozialwissenschaften. Er gehörte zu den Gründern der Deutschen Freien Studentenschaft, dem Vorläufer der Verfassten Studentenschaft. 1902 legte er das Erste Staatsexamen mit der Note „gut“ ab, sein Referendariat absolvierte er in Nauen und Berlin. Neben der juristischen Ausbildung hörte er ethnologische, historische und rechtsvergleichende Vorlesungen. Nach dem Zweiten Staatsexamen wurde er 1907 Hilfsrichter am Landgericht I in Berlin. Er unterrichtete in Arbeiterbildungsvereinen Staatsbürgerkunde, hielt Vorträge und publizierte. 1914 heiratete er Selma Serényi (die Ehe wurde 1920 geschieden) und erhielt seine erste feste Planstelle als Richter am Landgericht in Essen. 1919 trat er in die SPD ein, im selben Jahr wurde er auf seinen Antrag hin wieder am Landgericht I in Berlin beschäftigt. Er engagierte sich öffentlich für die Republik und die SPD. 1926 heiratete er die nichtjüdische Johanna Holtfreter, zwei Kinder wurden geboren: 1927 die Tochter Ilana und 1928 ein Sohn. Ab dem 1. Juli 1927 war er stellvertretender Vorsitzender am neu geschaffenen Landesarbeitsgericht, kurz darauf Vorsitzender. 1932 trat er aus der SPD aus, blieb aber im Republikanischen Richterbund. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde er als Jude und Marxist bereits am 1. April 1933 zwangsweise beurlaubt, obwohl er als „Altbeamter“ noch hätte im Dienst bleiben müssen, am 21. Juli 1933 wurde er endgültig entlassen. Sein Ruhegehalt wurde um 25 % gekürzt, so dass er mit seiner Familie aus der Wohnung am Hafenplatz 11 (nahe Potsdamer Platz) ausziehen und in die Eisenacher Straße 48 ziehen musste. Durch seine privilegierte Mischehe war er in einigen Beziehungen geschützt, er musste allerdings den Zwangsnamen Israel führen und besaß die besondere Kennkarte für Juden. Weil er als Jude den Luftschutzkeller seines Wohnhauses nicht benutzen durfte, wollte er bei einem Fliegeralarm am 2. Januar 1944 den Bunker des Rathauses Schöneberg aufsuchen, dabei stürzte er auf der Treppe und brach sich den Knöchel. Erst ließ man ihn dort liegen und als man ihn ins Auguste-Viktoria-Krankenhaus transportiert hatte, wurde er dort auch nicht behandelt. Am 7. Januar 1944 wurde er nach Eberswalde „evakuiert“, wo er weder Nahrung noch Behandlung erhielt außer einem Gips am 13. Januar 1944. Am 19. Januar 1944 starb er an „Knöchelbruch“.[1100] | ||
Herbert Saalfeld | Münchener Straße 16 | 1. Sep. 2014 | Herbert Saalfeld kam am 7. Juni 1889 in Birnbaum/Posen in einer jüdischen Familie zur Welt.[1101] Über seinen weiteren Lebenslauf wissen wir nichts, erst bei der Volkszählung 1939 wurde er als Bewohner des Hauses Münchener Straße 16 erfasst. Allerdings zog er am 1. März 1940 als Untermieter zu Elise Rubens in die Geisbergstraße 33. Von dort wurde er am 27. November 1941 nach Riga deportiert und am 30. November 1941 in den Wäldern von Rumbula erschossen. Seine Vermieterin Elise Rubens geborene Bruck wurde am 14. August 1942 nach Theresienstadt deportiert und dort am 23. August 1942 ermordet.[1102] | ||
Margarete Salomonsen | Landshuter Straße 26 | 25. Mai 2016 | Margarete Friedeberg kam am 26. Juli 1874 in Berlin als Tochter des Robert Friedeberg und seiner Frau Jenny geborene Ring zur Welt. Sie hatte einen Zwillingsbruder Paul und eine ältere Schwester Else, die 1873 geboren war, und einen jüngeren Bruder Carl. Alle Familienmitglieder waren evangelisch getauft. Margarete absolvierte eine Ausbildung im Kraynschen Seminar in Berlin. 1907 heiratete sie den Kaufmann Sally Salomonsen.[1103] Ihr Mann betrieb den Import von China- und Japanwaren und Antiquitäten, sie lebten in der Genthiner Straße 39. Ein Kind kam zur Welt. Ende der 1920er Jahre starb ihr Mann, Margarete blieb in der Genthiner Straße wohnen bis 1932, dann zog sie in die Geisenheimer Straße 4. 1939 wohnte sie mit ihrer ebenfalls verwitweten Schwester Else Meyer in der Landshuter Straße 26. Sie musste noch einmal umziehen und zwar in die Münchener Straße 37, von dort wurde sie am 3. Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert[1104] und am 16. Mai 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz, wo sie vermutlich sofort ermordet wurde.[1105] | ||
Malwine Saloschin | Sponholzstraße 44 | 16. Okt. 2014 | Malwine Eleonore Wolffenstein wurde am 29. November 1878 in Hammermühle, Kreis Sorau, als Tochter der jüdischen Eltern Edmund Wolffenstein und seiner Frau Elise, geborene Fürstenheim, geboren. Sie heiratete Paul Saloschin, einen Ingenieur. Sie zogen nach Berlin, die Ehe blieb kinderlos, beide gehörten der evangelischen Kirche an. Sie lebten zunächst in Charlottenburg, Lietzenseeufer 1. 1934 zogen sie in die Sponholzstraße 44 in eine 4-Zimmer-Wohnung. Ihr Mann war schon im Ruhestand. Am 1. November 1941 wurde Malwine Saloschin zusammen mit ihrem Mann nach Lodz ins Getto deportiert. Ihr Mann starb dort bereits am 20. November 1941, sie selbst am 21. Juni 1942. | ||
Paul Saloschin | Sponholzstraße 44 | 16. Okt. 2014 | Paul Saloschin wurde am 20. Oktober 1874 in Hammermühle, Kreis Sorau, als Sohn des jüdischen Emil Saloschin und seiner Frau, der nichtjüdischen Hedwig Görisch, geboren. Er hatte noch fünf Brüder: Fritz, Erich, Kurt, Richard und Adolf. Sein Vater Emil Saloschin war Chemiker, er kam aus Bromberg und war als Angestellter von Bernhard Wolffenstein nach Sorau in die Hammermühle gekommen; dort gab es schon lange eine Weberei, eine Webschule und eine Wollgarnspinnerei. Hinzu kam eine Färberei, in der Emil Saloschin tätig war. Bernhard Wolffenstein betrieb in Berlin eine Wäscherei und eine Färberei. Nach seinem Tod 1848 (er hatte in Berlin auf den Barrikaden gekämpft, eine Lungenentzündung davongetragen und war daran gestorben) leitete vermutlich Emil Saloschin die Färberei in Hammermühle, bis der Sohn von Bernhard Wolffenstein, Edmund Wolffenstein, die Leitung des Betriebes in der Hammermühle übernehmen konnte. Gemeinsam mit diesem schrieb er Artikel in einer Fachzeitschrift: Glaubersalz in der Färberei (1868) und Ventilation in der Färberei (1872). Paul Saloschin legte 1892 sein Abitur ab, studierte Elektrotechnik und heiratete Malwine, die Tochter des Betriebsinhabers. Sie zogen nach Berlin, 1909 war Paul bereits Oberingenieur bei Siemens & Halske. Die Ehe blieb kinderlos. Beide Ehegatten gehörten der evangelischen Kirche an. Die Brüder von Paul Saloschin wurden wohl fast alle Ingenieure: Fritz arbeitete mit Stahl und Eisen, er heiratete Therese Körbis aus Köln, Erich lebte in Düren und war Kaufmann, Kurt war Ingenieur und lebte in Arnswalde, Richard war das schwarze Schaf der Familie, zumindest einmal gab es einen Steckbrief auf seinen Namen, Adolf war Ingenieur, lebte in Rheydt und hatte Luise Freude aus Hamburg geheiratet. Paul Saloschin lebte mit seiner Frau Malwine von 1920 bis 1933 in Berlin-Charlottenburg, Lietzenseeufer 1, einer sehr guten Wohnlage. 1934 zogen sie nach Berlin-Friedenau in die Sponholzstraße 44 in eine 4-Zimmer-Wohnung, ebenfalls eine gute Wohnlage. In der Sponholzstraße hatten sie eine Untermieterin: Die nichtjüdische Elise Apelt bewohnte ein Zimmer ihrer Wohnung. 1936 war Paul mit 62 Jahren bereits im Ruhestand. Er bezog eine Pension von 406,75 Mark monatlich und eine Vela-Rente von 65,25 Mark monatlich. Paul Saloschin besaß einige Siemens & Halske-Aktien sowie HAPAG-Obligationen, er war in der Evangelischen Begräbnishilfe und in einer Unfallversicherung versichert, auch war er Mitglied einer Wohlfahrtsvereinigung von Siemens-Angestellten. Sein Gesamtvermögen gab er in der Vermögenserklärung am 27. Oktober 1941 mit 1310,00 Mark an. Zu diesem Zeitpunkt befanden er und seine Frau sich noch in Friedenau, ihre Deportation stand jedoch bevor. Die Verfügung, wonach ihr Vermögen zugunsten des Deutschen Reichs beschlagnahmt wurde, wurde ihnen schon in der Sammelstelle Levetzowstraße 7 übergeben. Am 1. November 1941 wurden Malwine und Paul Saloschin nach Lodz ins Getto deportiert. Dort verstarb Paul Saloschin bereits am 20. November 1941. Malwine wurde zwar von Pauls Bruder Adolf mit Geld unterstützt, sie starb aber am 21. Juni 1942 im Getto von Lodz. Der Bruder von Malwine Saloschin, Bernhard Wolffenstein, geboren am 15. August 1873 in Hammermühle, Kreis Sorau, wurde am 17. Dezember 1942 nach Theresienstadt ins Getto deportiert und kam dort am 2. März 1943 ums Leben.[1106] Malwines Onkel, der Architekt Richard Wolffenstein, hatte drei Kinder: den 1889 geborenen Otto, die 1891 geborene Valerie und die 1897 geborene Andrea. Otto erkrankte psychisch und wurde im Rahmen des Euthanasieprogramms ermordet, Andrea und Valerie konnten im Untergrund überleben. | ||
Sigismund Samoje | Elßholzstraße 30–33 | 11. Nov. 2010 | Sigismund Samoje kam am 7. Dezember 1884 in Graudenz/Westpreußen als Sohn des Landrichters Emil Samoje und seiner Frau Clara geborene Sandmann zur Welt.[1107] Er studierte in Berlin Jura, legte Erstes und Zweites Staatsexamen ab und wurde in Leipzig 1911 promoviert. Im Ersten Weltkrieg war er Frontkämpfer. Er blieb ledig und war ab 1919 Landrichter in Danzig; daneben gab er einen Kommentar zum Erbbaurecht heraus. 1921 führte seine Laufbahn ihn wieder nach Berlin, dort wohnte er bei seiner verwitweten Mutter Clara in der Pfalzburger Straße 72. Er wurde Landgerichtsrat beim LG I Berlin und 1927 war er Kammergerichtsrat. Nach der Machtübernahme wurde er zwangsweise beurlaubt, verblieb aber als Frontkämpfer im Justizdienst, wurde jedoch ans Landgericht versetzt unter Fortzahlung der bisherigen Bezüge. 1935 ereilte ihn auch das Berufsverbot nach dem „Reichsbürgergesetz“. Am 26. Oktober 1942 wurde er aus der Pfalzburger Straße 72 nach Riga deportiert.[1108] Am 29. Oktober 1942 wurde er dort ermordet.[767] | ||
Hedwig Sass | Meraner Straße 8 | 23. Mai 2014 | Hedwig Cohn wurde am 19. April 1879 in Stolzenhagen, Kreis Barnim, geboren als Tochter des Fleischwarenhändlers Moritz Cohn und seiner Frau Therese geborene Cohn. Im Jahre 1906 heiratete sie den Dentisten Rachmiel Urech, geboren am 26. März 1866 in Lemberg, mit dem sie in Magdeburg lebte. Im Jahr 1907 änderte Rachmiel Urech seinen Namen in Richard Sass. Er starb 1926 in Magdeburg. Hedwig Sass zog mit ihrer Tochter Margarete nach Berlin. Bis 1938 hatte sie dort eine eigene Wohnung in der Speyerer Straße 3, danach zog sie zu ihrer Schwester, Martha Baum und deren Mann Wolf Felix Baum in die Meraner Straße 8. Die Tochter konnte 1939 nach Chile emigrieren. Im Herbst 1941 wurden das Ehepaar Baum und Hedwig Sass aus ihrer Wohnung ausgewiesen und zwangsweise in der Nymphenburger Straße 4 bei der letzten jüdischen Mieterin des Hauses, Pauline Borchardt, einquartiert. Am 19. Januar 1942 wurden sie nach Riga deportiert und, falls sie den Transport im ungeheizten Güterwaggon bei minus 30 bis 40 Grad überlebt haben, vermutlich unmittelbar nach der Ankunft ermordet. | ||
Anna Schachnow | Ansbacher Straße 18 | 19. Aug. 2010[8] | Anna Haymann kam am 13. September 1872 in Frankfurt am Main als Tochter des Felix Haymann und seiner Frau Hermine geborene Neumann auf die Welt.[1109][1110] Sie heiratete Siegfried Schachnow-Salomonsohn, die Kinder wurden geboren: 1894 Edith, 1895 Margot und 1897 Kurt Julius Victor. Die Familie zog nach Berlin und wohnte Bayreuther Straße 40. Ihr Mann war zeitweise Stadtrat. Als dieser 1927 starb, zog Anna Schachnow in die Ansbacher Straße 8a (heute 18). Ihre Tochter Edith hatte Paul Michael Oppenheim geheiratet, die Kinder Eva und Werner bekommen und war früh verwitwet, ihr Sohn Kurt war promovierter Diplomingenieur und mit Vera verheiratet. Kurt konnte mit seiner Frau 1938 nach Australien emigrieren, Eva und Werner 1939 nach England. Ihre Tochter Margot, die technische Assistentin war, wurde am 2. Juni 1942 nach Theresienstadt deportiert und von dort nach Auschwitz. Anna Schachnow musste am 6. August 1942 den Zug nach Theresienstadt besteigen;[1111] sie starb nach einem halben Jahr. | ||
Margot Schachnow | Landshuter Straße 8 | 19. Aug. 2010[8] | Margot Schachnow kam am 25. Mai 1895 in Inowrazlaw/Posen als Tochter von Siegfried Schachnow-Salomonsohn und seiner Frau Anna geborene Heymann auf die Welt.[1112] Sie hatte noch eine Schwester Edith Julia (1894) und einen Bruder Kurt Julius Victor (1897). Die Familie zog nach Berlin, wo ihr Vater zeitweise Stadtrat war. Margot blieb ledig und wurde technische Assistentin. Ihr Bruder war Diplom-Ingenieur und mit Vera verheiratet, ihre Schwester Margot war Bankbeamtin, hatte zwei Kinder und war früh verwitwet. Margot lebte im Haus Landshuter Straße 8 wie ihre Schwester Edith. Am 2. Juni 1942 wurde Margot Schachnow nach Theresienstadt deportiert, auf der Deportationsliste gab sie als Beruf „Krankenschwester“ an.[1113] Von Theresienstadt wurde sie am 19. Oktober 1944 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Die Kinder von Edith konnten 1939 nach England emigrieren, ihrem Bruder Kurt gelang die Ausreise mit seiner Frau Vera nach Australien. Margots Mutter kam in Theresienstadt um. | ||
Gertrud Schächter | Wielandstraße 5 | 29. Nov. 2013 | Gertrud Lewinsohn wurde am 15. Mai 1897 in Wronke/Posen als Tochter jüdischer Eltern geboren. Sie heiratete den am 22. Juni 1880 in Suczawa/Rumänien geborenen Juden Max Schächter. Die Ehe blieb kinderlos. Max Schächter war Kaufmann und lebte mit seiner Frau Gertrud in Berlin, von 1930 bis 1932 in Lankwitz am Scharzhofberger Platz, ab 1933 in Tempelhof in der Bacharacher Straße 26. 1938/1939 zog das Ehepaar in die Wielandstraße 5 parterre in eine 5,5-Zimmer-Wohnung mit Warmwasser und Zentralheizung, Badezimmer, Gartenbenutzung, Balkon, Keller und Boden als Hauptmieter. Die monatliche Miete betrug 147,00 RM. Ab Mai 1939 mussten sie mehrere jüdische Untermieter aufnehmen. Gertrud und Max Schächter bewohnten noch ein Zimmer in der 5,5-Zimmer-Wohnung. Gertrud Schächter wurde am 3. März 1943 mit dem 33. Osttransport nach Auschwitz deportiert, 2 Tage nach der Deportation ihres Mannes. Ihr Todesdatum ist unbekannt.[1114] | ||
Max Schächter | Wielandstraße 5 | 29. Nov. 2013 | Max Schächter wurde am 22. Juni 1880 in Suczawa/Rumänien als Sohn einer jüdischen Familie geboren. Er war Kaufmann und lebte mit seiner Frau Gertrud geborene Lewinsohn in Berlin, von 1930 bis 1932 in Lankwitz am Scharzhofberger Platz, ab 1933 in Tempelhof in der Bacharacher Straße 26. 1938/1939 zog das Ehepaar in die Wielandstraße 5 parterre in eine 5,5-Zimmer-Wohnung mit Warmwasser und Zentralheizung, Badezimmer, Gartenbenutzung, Balkon, Keller und Boden als Hauptmieter. Die monatliche Miete betrug 147,00 RM. Ab Mai 1939 mussten sie mehrere jüdische Untermieter aufnehmen. Schließlich bewohnten sie nur noch ein Zimmer der 5,5-Zimmer-Wohnung. Im Februar 1943 füllte Max Schächter die Vermögenserklärung aus. Damals leistete er Zwangsarbeit bei den Pertrix-Werken. Er gab an, keine Kinder zu haben. Die Einrichtungsgegenstände stünden im Eigentum seiner Ehefrau.[1115] Am 1. März 1943 wurde Max Schächter – zusammen mit seiner vorherigen Untermieterin Hilda Samuel – mit dem 31. Osttransport nach Auschwitz deportiert.[1116] Sein Todesdatum ist unbekannt.[1117] | ||
Efim Schachmeister | Hauptstraße 5 | 19. März 2014 | |||
Schevel Schachmeister | Hauptstraße 5 | 19. März 2014 | Schevel Schachmeister kam am 15. August 1874 in Kiew in einer jüdisch-rumänischen Familie zur Welt. Er wurde Graveur und heiratete die am 20. Januar 1875 geborene Anna Reichmann. Ihre Kinder waren Efim, Leo, Maria und Augustine. 1910 zog die Familie nach Berlin, wo sie in der Hauptstraße 5 wohnte.[1118] Schevel Schachmeister arbeitete als Graveur, aber auch als Kaufmann bzw. Fabrikant. Sein Sohn Efim wurde ein bekannter Kapellmeister, heiratete Rosa Nodelmann, trennte sich aber wieder von ihr und zog zurück zu seinen Eltern und seinen Schwestern. Anna Schachmeister starb 1928 und wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee begraben. 1933 emigrierten Schevel Schachmeister und sein Sohn Efim erst nach Luxemburg, 1937 dann über Prag und Marseille nach Buenos Aires. Dort starb Schevel Schachmeister am 29. März 1945.[1119] | ||
Berl Schattner | Fuggerstraße 31 | 23. Feb. 2019 | Berl Bernhard Schattner kam am 16. November 1901 in Zablatow/Galizien als Sohn des Chaim Schattner und seiner Frau Ester geborene Scheiner zur Welt. Er hatte noch eine Schwester Jente und vier Brüder: Nuchim (Nathan), Jakob (1899), Meschulim Max (1906) und Yitzhak. Nach dem Ersten Weltkrieg zog die Familie (außer Yitzhak) nach Wien und war dort im Bereich der Hausverwaltung tätig. Um 1925 zog die Familie nach Berlin, wo sie in einer 6-Zimmer-Wohnung in der Augsburger Straße 62 (heute Fuggerstraße 31) lebte. Von dort führten sie eine große Hausverwaltung mit ca. 50 Häusern, fünf eigene Miethäuser kamen dazu. Am 28. Oktober 1938 wurden die Brüder Berl, Jakob und Meschulim ím Rahmen der Polenaktion nach Polen abgeschoben. Nuchim konnte im Oktober 1938 mit Frau Mina und zwei Kindern in die USA auswandern. In der Reichspogromnacht wurde ihre Wohnung mit den Geschäftsräumen, wo ihre Eltern und ihre Schwester noch lebten, zerstört und geplündert. Die Eltern mussten in die Bamberger Straße 3 ziehen. Die Brüder konnten sich in Krakau neue Pässe besorgen und flohen nach Antwerpen; nach dem Einmarsch der deutsche Truppen dort flohen sie nach Marseille und illegal in die Schweiz. Dort lebten sie fünf Jahre in Flüchtlingslagern.
Die Mutter Ester Schattner starb im August 1942 in Berlin und wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beerdigt. Der Vater Chaim Schattner wurde am 22. September 1942 mit seiner Tochter Jente nach Theresienstadt deportiert, beide wurden ermordet. 1947 wanderten alle drei Brüder in die USA aus.[1120] |
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Jakob Schattner | Fuggerstraße 31 | 23. Feb. 2019 | Jakob Schattner kam am 27. August 1899 in Zablatow/Galizien als Sohn des Chaim Schattner und seiner Frau Ester geborene Scheiner zur Welt. Er hatte noch eine Schwester Jente und vier Brüder: Nuchim (Nathan), Meshulim Max (1906), Berl Bernhard (1901) und Yitzhak. Nach dem Ersten Weltkrieg zog die Familie (außer Yitzhak) nach Wien und war dort im Bereich der Hausverwaltung tätig. Um 1925 dann zog die Familie nach Berlin, wo sie in einer 6-Zimmer-Wohnung in der Augsburger Straße 62 (heute Fuggerstraße 31) lebte. Von dort führten sie eine große Hausverwaltung mit ca. 50 Häusern, fünf eigene Miethäuser kamen dazu. Während einer Geschäftsreise nach Wien im Frühjahr 1938 wurde Jakob am 12. März, dem Tag des Anschlusses an Nazi-Deutschland, verhaftet und verblieb dort bis Ende Juni 1938 in Haft, anschließend kehrte er nach Berlin zurück. Am 28. Oktober 1938 wurden die Brüder Meschulim, Berl und Jakob ím Rahmen der Polenaktion nach Polen abgeschoben. Nuchim konnte im Oktober 1938 mit Frau Mina und zwei Kindern in die USA auswandern. In der Reichspogromnacht wurde ihre Wohnung mit den Geschäftsräumen, wo ihre Eltern und ihre Schwester noch lebten, zerstört und geplündert. Die Eltern mussten in die Bamberger Straße 3 ziehen. Die Brüder konnten sich in Krakau neue Pässe besorgen und flohen nach Antwerpen; nach dem Einmarsch der deutsche Truppen dort flohen sie nach Marseille und illegal in die Schweiz. Dort lebten sie fünf Jahre in Flüchtlingslagern. Die Mutter Ester Schattner starb im August 1942 in Berlin und wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beerdigt. Der Vater Chaim Schattner wurde am 22. September 1942 mit seiner Tochter Jente nach Theresienstadt deportiert, beide wurden ermordet. 1947 wanderten alle drei Brüder in die USA aus.[1121] | ||
Meschulim Schattner | Fuggerstraße 31 | 23. Feb. 2019 | Meschulim (Max) Schattner kam am 28. Februar 1906 in Zablatow/Galizien als Sohn des Chaim Schattner und seiner Frau Ester geborene Scheiner zur Welt. Er hatte noch eine Schwester Jente und vier Brüder: Nuchim (Nathan), Jakob (1899), Berl Bernhard (1901) und Yitzhak. Nach dem Ersten Weltkrieg zog die Familie (außer Yitzhak) nach Wien und war dort im Bereich der Hausverwaltung tätig. Um 1925 dann zog die Familie nach Berlin, wo sie in einer 6-Zimmer-Wohnung in der Augsburger Straße 62 (heute Fuggerstraße 31) lebte. Von dort führten sie eine große Hausverwaltung mit ca. 50 Häusern, fünf eigene Miethäuser kamen dazu. Am 28. Oktober 1938 wurden die Brüder Meschulim, Berl und Jakob ím Rahmen der Polenaktion nach Polen abgeschoben. Nuchim konnte im Oktober 1938 mit Frau Mina und zwei Kindern in die USA auswandern. In der Reichspogromnacht wurde ihre Wohnung mit den Geschäftsräumen, wo ihre Eltern und ihre Schwester noch lebten, zerstört und geplündert. Die Eltern mussten in die Bamberger Straße 3 ziehen. Die Brüder konnten sich in Krakau neue Pässe besorgen und flohen nach Antwerpen; nach dem Einmarsch der deutsche Truppen dort flohen sie nach Marseille und illegal in die Schweiz. Dort lebten sie fünf Jahre in Flüchtlingslagern. Die Mutter Ester Schattner starb im August 1942 in Berlin und wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beerdigt. Der Vater Chaim Schattner wurde am 22. September 1942 mit seiner Tochter Jente nach Theresienstadt deportiert, beide wurden ermordet. 1947 wanderten alle drei Brüder in die USA aus.[1122] | ||
Alma Scheer | Martin-Luther-Straße 84 | 10. Sep. 2013 | Alma Arnfeld kam am 4. Dezember 1865 in Bad Polzin/Pommern als Tochter des Kaufmanns Abraham Arnfeld und seiner Frau Thekla geborene Peyser zur Welt. Ihre Geschwister waren Clara (1867), Emma (1868), Rosa (1870), Ida (1872) und Julius (1875). Sie wurde Verkäuferin und heiratete 1894 den Kaufmann Julius Scheer, die Kinder wurden geboren: am 31. Januar 1895 Kurt und am 24. April 1897 Gertrud. Der Sohn Kurt heiratete, blieb aber ohne Nachkommen und ist im 1. Weltkrieg verschollen. Gertrud heiratete Otto Paul Koppehel, die Ehe wurde 1923 geschieden, aus dieser Ehe stammt die Tochter Gerda. Am 2. Oktober 1929 verstarb Almas Mann Julius Scheer. Danach wohnte sie bei ihrer Schwester Ida und ihrem Schwager Julius Hirsch am Kurfürstendamm 130. Ende der 1930er Jahre arbeitete sie als Näherin. Seit April 1939 wohnte sie in einem Leerzimmer in einer Wohnung ihres Schwagers Julius Hirsch in der Lutherstraße 29 (heute Martin-Luther-Straße 84) im Gartenhaus.[1123] Am 13. August 1942 wurde sie mit ihrer Schwester Ida, ihrem Bruder Julius und ihrem Schwager Julius Hirsch nach Theresienstadt deportiert. Nur ihr Bruder Julius Arnfeld konnte als Schauspieler in Theresienstadt überleben. Alma Scheer, Ida und Julius Hirsch wurden am 26. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und dort vermutlich kurz nach ihrer Ankunft ermordet.[1124] Almas Tochter Gertrud emigrierte mit ihrer Tochter Gerda nach England. | ||
Rosa Scheffler | Münchener Straße 16 | 1. Sep. 2014 | Rosa Warschauer kam am 16. Februar 1886 in Berlin als Tochter des Disponenten Max Warschauer und dessen Frau Bertha geborene Abraham zur Welt.[1125] Sie wurde Stenotypistin, heiratete und nahm den Namen ihres Mannes „Scheffler“ an. Ab dem Ende der 1920er Jahre war sie geschieden und bei Max Mark als Hausangestellte beschäftigt, sie wohnte auch dort. Vermutlich war sie auch als Sekretärin tätig. Am 18. Oktober 1942 wurde sie zusammen mit Max Mark und weiteren Bewohnern des Hauses Münchener Straße 16 über die Sammelstelle Levetzowstraße nach Litzmannstadt ins Getto deportiert, dort wohnten sie zu fünft in einem Zimmer im Bleicherweg 16. Max Mark starb am 15. Juni 1942, Rosa Scheffler wurde am 7. Mai 1942 weiter in das Vernichtungslager Kulmhof deportiert wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurde.[1126] | ||
Karl Scherek | Peter-Vischer-Straße 14 | 25. Juni 2015 | Carl Scherek kam am 7. September 1872 in Schrimm/Posen in einer jüdischen Familie zur Welt.[1127] Er wurde Kaufmann und lebte seit 1921 in Berlin unter wechselnden Anschriften, meist in Steglitz und in Schöneberg. Er heiratete Johanna geborene Abraham, Kinder sind nicht bekannt geworden. Er muss zumindest eine Zeit lang als Angestellter gearbeitet haben, weil er später eine Rente von der Rentenversicherung für Angestellte bezog. Seine Frau emigrierte in den 1930er Jahren nach Brasilien und Carl Scherek lebte bis 1937 als Hauptmieter in der Thorwaldsenstraße, danach in der Peter-Vischer-Straße 17/18 (heute Nr. 14), bis er schließlich über mehrere Stationen in die Begasstraße 7 als Untermieter zu Dr. Julius Schneider zog. Am 14. September wurde er mit dem Zweiten Großen Alterstransport nach Theresienstadt deportiert, wo er seinem Leben am 16. Januar 1943 ein Ende setzte.[1128][1129] | ||
Niche Scherl | Goltzstraße 35 | 20. Apr. 2012 | Niche Zanger kam am 11. Oktober 1895 in Zmigrod/Galizien als Tochter des Kaufmanns Elias Zanger und seiner Frau Sara geborene Buchsbaum auf die Welt.[1130] Sie zog nach Berlin, wurde Verkäuferin und heiratete am 4. September 1919 in Schöneberg den Möbelhändler Joel Julius Lieb Scherl und zog zu ihm in die Goltzstraße 35. Drei Kinder wurden ihnen geboren: am 21. Januar 1920 Simson, dann folgten die Töchter Pia und Rita. Niches Mann Julius betrieb im Erdgeschoss der Goltzstraße 35 einen Möbelladen, in dem auch Antiquitäten, Teppiche und Klaviere verkauft wurden. Niche Scherl achtete sehr auf die Gesundheit ihrer Familie. In der Reichspogromnacht wurde das Möbelgeschäft von Julius Scherl verwüstet, von diesem Schlag erholte er sich nicht mehr; er starb im Dezember 1938 an einem Herzinfarkt. Niche Scherl und ihr Sohn Simson führten das Geschäft weiter. Die Töchter Pia und Rita konnten 1939 nach Palästina ausreisen. Kurz vor ihrer Deportation wurden Niche und ihr Sohn in eine sogenannte Judenwohnung in die Winterfeldtstraße 34 eingewiesen. Am 27. November 1941 wurden Niche und ihr Sohn Simson abgeholt und über den Bahnhof Grunewald nach Riga deportiert. Unmittelbar nach ihrer Ankunft wurden sie dort im Wald von Rumbula ermordet. | ||
Simson Scherl | Goltzstraße 35 | 20. Apr. 2012 | Simson Simon Scherl kam am 21. Januar 1920 in Berlin als Sohn des Möbelhändlers Joel Lieb Julius Scherl und seiner Frau Niche geborene Zanger zur Welt.[1131] Er hatte noch zwei jüngere Schwester: Pia und Rita. Sein Vater betrieb im Erdgeschoss des Hauses Goltzstraße 35 einen Möbelladen, privat wohnte die Familie im selben Haus. Simsons Mutter war sehr auf die Gesundheit ihrer Familie bedacht. In der Reichspogromnacht wurde das Möbelgeschäft von Julius Scherl verwüstet, von diesem Schlag erholte er sich nicht mehr; er starb im Dezember 1938 an einem Herzinfarkt. Simson und seine Mutter führten das Geschäft weiter. Seine Schwestern Pia und Rita konnten 1939 nach Palästina ausreisen. Kurz vor ihrer Deportation wurden Simson und seine Mutter in eine sogenannte Judenwohnung in die Winterfeldtstraße 34 eingewiesen. Am 27. November 1941 wurden sie abgeholt und über den Bahnhof Grunewald nach Riga deportiert. Unmittelbar nach ihrer Ankunft wurden sie dort am 30. November 1941 im Wald von Rumbula ermordet. | ||
Ilse Schiftan | Nymphenburger Straße 4 | 11. Sep. 2012 | Ilse Betty Schiftan wurde am 18. September 1888 in Berlin geboren als Tochter des Kaufmanns Georg Schiftan und seiner Frau Gertrud, geb. Wesel. Sie lebte mindestens seit 1939 als Untermieterin bei Frau Pauline Borchardt im Haus Nymphenburger Straße 4. Dort wurden im Herbst 1941 noch drei weitere Juden, das Ehepaar Baum und Frau Hedwig Sass, einquartiert, die aus ihrer Wohnung ausgewiesen worden waren. Sie wurden bereits im Januar 1942 deportiert. Bald danach wurden auch Frau Borchardt und Frau Schiftan aus der Wohnung ausgewiesen. Ilse Schiftan verbrachte ihre letzten Lebensmonate in der Konstanzer Straße 11, von wo sie am 5. September 1942 nach Riga deportiert wurde. Unmittelbar nach ihrer Ankunft am 8. September 1942 wurde sie ermordet.
Frau Pauline Borchardt verstarb am 4. Juli 1942 in der Stübbenstraße 1, ihre beiden Söhne überlebten den Krieg im Untergrund in Berlin. |
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Beate Schindler | Martin-Luther-Straße 127 (ehem. Luther-Straße 51) |
Sep. 2006 | Beate Jutta Schindler kam am 21. Juli 1932 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Otto Schindler und seiner Frau Lotte geborene Goldberg zur Welt,[1132] ihre jüngere Schwester Eva wurde am 14. November 1935 geboren. Die Familie wohnte in einer Zwei-Zimmer-Wohnung parterre links in der Martin-Luther-Straße 51 (heute 127). Nach der Reichspogromnacht wurde ihr Vater verhaftet und in das KZ Sachsenhausen gebracht, am 16. Dezember 1938 wurde er wieder freigelassen. Ihre Eltern leisteten Zwangsarbeit und mussten die Wohnung noch verlassen, die Familie wurde in die Augsburger Straße 62 zwangseingewiesen. Am 2. März 1943 wurden Beate, Eva und ihre Eltern nach Auschwitz deportiert und dort vermutlich sofort ermordet.[1133] | ||
Eva Schindler | Martin-Luther-Straße 127 (ehem. Luther-Straße 51) |
Sep. 2006 | Eva Schindler kam am 14. November 1935 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Otto Schindler und seiner Frau Lotte geborene Goldberg zur Welt,[1134] ihre ältere Schwester Beate wurde 1932 geboren. Die Familie wohnte in einer Zwei-Zimmer-Wohnung parterre links in der Martin-Luther-Straße 51 (heute 127). Nach der Reichspogromnacht wurde ihr Vater verhaftet und in das KZ Sachsenhausen gebracht, jedoch am 16. Dezember 1938 wieder freigelassen. Ihre Eltern leisteten Zwangsarbeit und mussten die Wohnung noch verlassen, die Familie wurde in die Augsburger Straße 62 zwangseingewiesen. Am 2. März 1943 wurden Beate, Eva und ihre Eltern nach Auschwitz deportiert und dort vermutlich sofort ermordet.[1135] | ||
Lotte Schindler | Martin-Luther-Straße 127 (ehem. Luther-Straße 51) |
Sep. 2006 | Lotte Goldberg wurde am 2. September 1896 in Köln geboren, ihre Mutter hieß Hertha.[1136] Sie heiratete den Kaufmann Otto Schindler. Die Kinder wurden geboren: Beate am 21. Juli 1932 und Eva am 14. November 1935. Die Familie lebte seit 1935 in der Martin-Luther-Straße 51 (heute 127) in einer Zwei-Zimmer-Wohnung, parterre links. Lotte Schindler musste wie ihr Mann Zwangsarbeit leisten bei der Firma Pose in der Boxhagener Straße 16. Diese Firma fertigte Luftschutzhelme an. Die Familie musste noch ausziehen und wurde in die Augsburger Straße 62 zwangseingewiesen. Lotte Schindler wurde mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern am 2. März 1943 nach Auschwitz deportiert und dort vermutlich sofort ermordet.[1137] | ||
Otto Schindler | Martin-Luther-Straße 127 (ehem. Luther-Straße 51) |
Sep. 2006 | Otto Schindler kam am 15. Juli 1896 in Neu-Heiduck/Schlesien als Sohn des Benjamin Schindler und seiner Ehefrau Elise zur Welt. Er wurde Stepper, arbeitete aber später als Kaufmann. Er heiratete Lotte Goldberg, die Töchter wurden geboren: Beate am 21. Juli 1932 und Eva am 14. November 1935. Seitdem wohnte die Familie in einer Zwei-Zimmer-Wohnung parterre links in der Martin-Luther-Straße 51 (heute 127). Otto Schindler gehörte zu den tausenden von Juden, die nach der Reichspogromnacht verhaftet und ins KZ Sachsenhausen gebracht wurden. Am 16. Dezember 1938 wurde er freigelassen.[1138] Otto Schindler und seine Frau mussten Zwangsarbeit leisten bei der Firma Pose in der Boxhagener Straße 16. Diese Firma fertigte Luftschutzhelme an. Die Familie musste noch ausziehen und wurde in die Augsburger Straße 62 zwangseingewiesen. Otto Schindler wurde mit seiner Frau und den beiden Töchtern am 2. März 1943 nach Auschwitz deportiert und dort vermutlich sofort ermordet.[1139] | ||
Max Schirokauer | Berchtesgadener Straße 4 | 15. Nov. 2016 | Max Schirokauer kam am 24. Juni 1906 in Nikolai/Schlesien in einer jüdischen Familie zur Welt.[1140] Er studierte Zahnmedizin in Würzburg und wurde promoviert. Er blieb ledig und zog nach Berlin. Die Ausübung seines Berufs wurde ihm verboten. 1939 wohnte er in der Berchtesgadener Straße 4. Am 31. August 1942 wurde er nach Riga deportiert und unmittelbar nach der Ankunft am 3. September 1942 ermordet.[1141] | ||
Alfred Schlesinger | Eisenacher Straße 59 | 12. Juli 2019 | Alfred Schlesinger kam am 3. August 1881 in Görlitz in einer jüdischen Familie zur Welt.[1142] Er wurde kaufmännischer Angestellter und heiratete Gertrud Horwitz. Sie zogen nach Berlin, ab 1938 lebten sie in der Eisenacher Straße 59 I, bis sie in die Passauer Straße 5 umziehen mussten. Von dort wurde Alfred Schlesinger mit seiner Frau Gertrud am 2. April 1942 nach Warschau ins Ghetto deportiert und weiter ins KZ Trawniki, wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurden.[1143] | ||
Gertrud Schlesinger | Eisenacher Straße 59 | 12. Juli 2019 | Gertrud Horwitz kam am 18. Juni 1895 in Jauer als Tochter des Bernhard Horwitz und seiner Frau Regina geborene Fuhrmann zur Welt.[1144] Sie heiratete den kaufmännischen Angestellten Alfred Schlesinger. Von 1938 an wohnten sie in der Eisenacher Straße 59 I, bis sie noch in die Passauer Straße 5 umziehen mussten. Von dort wurde Gertrud Schlesinger mit ihrem Mann am 2. April 1942 nach Warschau ins Ghetto deportiert und weiter in das KZ Trawniki, wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurden.[1145] | ||
Auguste Schlome | Berchtesgadener Straße 35 | 15. Sep. 2009 | Auguste Frost kam am 6. Juli 1862 in Zerkow in einer jüdischen Familie auf die Welt.[1146] Sie heiratete den Holzhändler Hermann Schlome aus Janowitz, die Kinder kamen auf die Welt: 1886 Paul, 1888 Arthur, 1891 Julius und 1892 Clara. Die drei Söhne dienten im Ersten Weltkrieg und zogen danach mit ihren Familien nach Berlin. Ihr Sohn Paul wurde Apotheker und führte mit seinem Schwager Adolf Cohn, dem Mann von Clara, in Berlin eine Apotheke. Als Augustes Mann 1933 altersbedingt seinen Holzhandel aufgab, zogen sie beide zu ihrer Tochter Clara und deren Familie nach Berlin. Ihr Enkel Walter flüchtete 1937 nach Argentinien, wo er 1939 bereits starb. Die Enkelin Susanne konnte mit Oskar, dem Sohn von Julius, mit einem Kindertransport nach England entkommen. Auguste und Heinrich Schlome wurden am 1. September 1942 aus ihrer Wohnung Berchtesgadener Straße 35 nach Theresienstadt deportiert;[1147] Hermann Schlome starb dort am 16. September 1942, Auguste Schlome musste noch eine weitere Deportation erdulden: sie kam am 29. September 1942 ins Vernichtungslager Treblinka und wurde dort am 1. oder 2. Oktober 1942 ermordet.[4] | ||
Hermann Schlome | Berchtesgadener Straße 35 | 15. Sep. 2009 | Hermann Schlome kam am 21. Januar 1857 in Janowitz in einer orthodox-jüdischen Händlerfamilie zur Welt, wurde Holzhändler und heiratete Auguste Frost.[1148] Sie hatten drei Söhne: Paul (1886), Arthur (1888) und Julius (1891) und die Tochter Clara (1892). Die drei Söhne dienten im Ersten Weltkrieg und zogen nach dessen Ende nach Berlin. Der Sohn Paul wurde Apotheker und führte mit Adolf Cohn, dem Mann der Tochter Clara, eine Apotheke in Berlin, Kurfürstenstraße. Nach der altersbedingten Aufgabe des Holzhandels zogen Hermann Schlome und seine Frau nach Berlin in die Wohnung ihrer Tochter Clara. Dort kümmerte sich Hermann Schlome um die Enkel bis diese wie Susanne und Oskar 1938 nach England mit einem Kindertransport entkamen; sein Sohn Arthur lebte mit seiner Frau und zwei Kindern in Frankfurt am Main und konnte rechtzeitig in die USA entkommen. Am 1. September 1942 wurden Hermann und Auguste Schlome nach Theresienstadt deportiert.[1149] Dort starb Hermann Schlome am 16. September 1942.[1150] Seine Frau musste noch eine weitere Deportation nach Treblinka erdulden, wo sie am 1. oder 2. Oktober 1942 ermordet wurde.[4] | ||
Julius Schlome | Luitpoldstraße 21 | 15. Sep. 2009 | Julius Schlome kam am 2. August 1891 in Janowitz/Posen als Sohn des Hermann Schlome und seiner Frau Auguste geborene Frost auf die Welt.[1151] Seine Geschwister waren Paul, Arthur und Clara. Er studierte Jura, wurde promoviert und kämpfte im Ersten Weltkrieg, dafür erhielt er das EK II. Nach dem Krieg wurde er Amtsgerichtsrat in Berlin-Mitte. Er heiratete Käthe Meckow. Von 1922 bis 1933 war er Mitglied im republikanischen Richterbund. Weil er Frontkämpfer war, wurde er 1933 zwar nicht entlassen aber nach Stettin zwangsversetzt. 1935 ereilte ihn doch das endgültige Berufsverbot, er kehrte mit seiner Frau nach Berlin zurück, wo der Sohn Oskar Michael geboren wurde. Die Familie zog zu Julius’ Bruder Paul in die Luitpoldstraße 21. 1939 kam Oskar Michael mit einem Kindertransport nach England, seine Mutter Käthe folgte ihm dorthin. Julius Schlome wollte nicht fliehen, nachdem seine Eltern, ein Bruder mit Frau und seine Schwester deportiert wurden, ereilte ihn dasselbe Schicksal: am 19. Mai 1943 wurde er aus der Geisbergstraße 33, in die er noch ziehen musste, nach Theresienstadt deportiert,[1152] von dort nach Auschwitz und am 28. September 1944 ermordet.[1153] | ||
Paul Schlome | Luitpoldstraße 21 | 15. Sep. 2009 | Paul Schlome kam am 15. Mai 1886 in Janowitz/Posen als ältester Sohn des Holzhändlers Heinrich Schlome und seiner Frau Auguste zur Welt.[1154] Seine Geschwister waren Arthur (1888), Julius (1891) und Clara (1892). Er wurde Apotheker und nahm am Ersten Weltkrieg als Frontkämpfer teil. Nach dem Ersten Weltkrieg führte er mit seinem Schwager Adolf Cohn, dem Mann seiner Schwester Clara, die Westend-Aptheke in Berlin in der Kurfürstenstraße. Er gehörte einer Freimaurerloge an und war verheiratet mit Ruth geborene Türk, die Familie wohnte in der Luitpoldstraße 19. 1930 wurde die Tochter Susanne geboren. Als 1936 die Apotheke arisiert wurde, verlor Paul Schlome seine Einkommensgrundlage; die Familie zog in einer preiswertere Wohnung im Haus Luitpoldstraße 21, seine Frau Ruth, die gelernte Schneiderin war, ernährte fortan die Familie. Die Tochter Susanne konnte 1938 mit ihrem vierjährigen Cousin Oscar, dem Sohn seines Bruders Julius, mit einem Kindertransport nach England fliehen. Pauls Eltern wurden am 1. September 1942 nach Theresienstadt deportiert, Paul und Ruth mussten in diesem Jahr noch einmal umziehen in die Geisbergstraße 33. Von dort wurden sie am 19. Oktober 1942 nach Riga deportiert; auf der Transportliste werden sie mit „Schloss“ anstelle Schlome bezeichnet.[1155] Paul und Ruth Schlome wurden unmittelbar nach der Ankunft in Riga am 22. Oktober 1942 in Riga-Jungfernhof erschossen.[4] | ||
Ruth Schlome | Luitpoldstraße 21 | 15. Sep. 2009 | Ruth Türk kam am 29. Oktober 1900 in Gnesen als Tochter von Therese Türk geborene Kantorowicz und ihres Mannes zur Welt. Sie hatte noch eine Schwester Alice, die an Kinderlähmung erkrankt war. Ruth wurde Schneiderin und heiratete den Apotheker Paul Schlome.[1156] Dieser führte zusammen mit seinem Studienfreund Adolf Cohn die Westend-Apotheke in der Kurfürstenstraße. Ruth und Paul Schlome wohnten in Schöneberg in der Luitpoldstraße 19, wo ihnen im Dezember 1930 die Tochter Susanne geboren wurde. Ruth Schlome führte in der Wohnung auch ein Modeatelier unter ihrem Geburtsnamen Türk. Als 1936 die Apotheke arisiert wurde, verlor Paul Schlome seine Einkommensgrundlage. Die Familie zog in eine preiswertere Wohnung im Haus Luitpoldstraße 21 und Ruth Schlome verdiente jetzt den Lebensunterhalt der Familie mit ihrem Schneiderhandwerk. 1939 wurde Paul Schlomes Bruder Julius mit seiner Familie in ihre Wohnung in der Luitpoldstraße 21 einquartiert. Die Tochter Susanne konnte im Juli 1939 zusammen mit ihrem vierjährigen Cousin Oskar mit einem Kindertransport nach England entkommen. Ruth und Paul Schlome mussten 1942 noch in die Geisbergstraße 33 umziehen. Von dort wurden Ruth und Paul Schlome am 19. Oktober 1942 nach Riga deportiert, wo sie am 22. Oktober 1942 in Riga-Jungfernhof erschossen wurden.[1157] Ruths Mutter Therese und ihre Schwester Alice Türk wurden am 3. Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert und ermordet.[4] | ||
Max Schmal | Courbièrestraße 7 | 18. Okt. 2011 | Max Schmal kam am 19. Juli 1880 in Briesen als Sohn des Fleischermeisters Jakob Schmul und seiner Frau Minna geborene Warschauer als Max Schmul auf die Welt.[1158] Seine Geschwister waren Alfred, Karl, Klara und Frieda. Er heiratete am 19. Oktober 1911 in Berlin Minna Edelstein. Ihre Kinder wurden geboren: Erich (1913), Betty (1915) und Edith (1916). 1920 änderte Max seinen Familiennamen in „Schmal“. Die Familie lebte seit 1922 in der Courbièrestraße 7 Hochparterre in einer Fünfzimmerwohnung. Max Schmal war Kaufmann und Handelsvertreter. Seine Tochter Betty wanderte 1935 nach Palästina aus, der Sohn Erich war durch seine Heirat mit der nichtjüdischen Elfriede Drexler und dem gemeinsamen Kind Hans in einer sogenannten privilegierten Ehe geschützt, die Tochter Edith zog mit ihrem Mann Rudolf May Anfang der 1940er Jahre zu Max und Minna Schmal in die Wohnung. Max Schmal musste noch Zwangsarbeit leisten bei der Firma J. D. Riedel in Britz. Am 15. August 1942 wurde Max Schmal mit seiner Frau Minna nach Riga deportiert und dort am 18. August 1942 ermordet.[1159] | ||
Minna Schmal | Courbièrestraße 7 | 18. Okt. 2011 | Minna Edelstein kam am 28. März 1886 in Sensburg als Tochter von Moses Edelstein und seiner Frau Bertha geborene Behr zur Welt.[1160] Sie heiratete den Kaufmann und Handelsvertreter Max Schmul, der seinen Namen 1920 in „Schmal“ änderte. Ihre Kinder waren Erich (1913), Betty (1915) und Edith (1916). Seit 1922 wohnte die Familie in der Courbièrestraße 7 Hochparterre in einer Fünfzimmerwohnung. Betty wanderte 1935 nach Palästina aus, Erich war in der KPD aktiv, wurde Maurer und heiratete die nichtjüdische Elfriede Drexler, ihr Sohn Hans wurde 1935 geboren. Die mit Rudolf May verheiratete Tochter Edith zog Anfang der 1940er Jahre zu ihren Eltern. Minna Schmal arbeitete als Schneiderin in Heimarbeit für die Firma Martin Michalski. Am 15. August 1942 wurde Minna Schmal mit ihrem Mann nach Riga deportiert und dort am 18. August 1942 ermordet.[4][1161] | ||
Elsbeth Schmidt | Landshuter Straße 3 | 14. Sep. 2009 | Elsbeth Haberkorn kam am 22. September 1878 in Breslau in einer jüdischen Familie zur Welt, sie hatte eine Schwester Alice.[1162] 1922 heiratete sie den Witwer Martin Schmidt und lebte mit ihm in der Landshuter Straße 3 in einer Fünf-Zimmer-Wohnung. Ihr Mann war bis 1922 Regierungsbeamter, danach war er als Holzmakler tätig. Aus erster Ehe hatte Martin Schmidt den 1914 geborenen Sohn Wilhelm. Als die Deportation des Ehepaars bevorstand, nahm sich Martin Schmidt mit einer Überdosis Veronal das Leben. Elsbeth Schmidt nahm ihre Schwester Alice und Pincus Sufrin als Untermieter auf. Am 11. September 1942 musste sie ihre Vermögenserklärung ausfüllen, und am 14. September 1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert. Von dort wurde sie in das KZ Auschwitz verlegt und am 16. Mai 1944 ermordet.[1163] Ihre Schwester Alice wurde wenig später, am 22. September 1942, nach Theresienstadt deportiert, dort muss sie Elsbeth Schmidt getroffen haben, Alice Haase wurde mit ihr nach Auschwitz deportiert, die Schwestern starben am selben Tag. | ||
Martin Schmidt | Landshuter Straße 3 | 14. Sep. 2009 | Martin Schmidt wurde am 7. Januar 1870 in Schönlanke/Kreis Czarnikau als Sohn von Wilhelm Schmidt und seiner Frau Flora geborene Rosenberg geboren. Er heiratete 1906 zunächst Hedwig Szamatulski,[1164] sie lebten seit 1912 in der Landshuter Straße 3 in einer Fünf-Zimmer-Wohnung. Dort kam ihr Sohn Wilhelm 1914 auf die Welt. Seine Frau starb, von 1918 bis 1922 war Martin Schmidt als Regierungsbeamter tätig, dann heiratete er in zweiter Ehe Elsbeth Haberkorn. Er betrieb einen Nutzholzhandel und war als Holzmakler tätig.[1165] Sein Sohn Wilhelm konnte 1937 nach Palästina ausreisen. Als die Deportation des Ehepaares bevorstand, nahm sich Martin Schmidt mit einer Überdosis Veronal das Leben. Seine Frau Elsbeth wurde im September 1942 deportiert und im KZ Auschwitz ermordet. | ||
Aron Leib Schönfeld | Motzstraße 11 | 9. Sep. 2017 | Aron Leib Murmelstein kam am 24. April 1886 in Drohobycz, Galizien, als viertes von sieben Kindern des Händlers Isser Schönfeld und seiner Frau Pessel Murmelstein zur Welt. Er wurde Schneider und zog Anfang des 20. Jahrhunderts nach Berlin. Um 1911 machte er sich als Damenschneider selbständig und am 20. Oktober 1911 heiratete er Frieda Schneeberg. Die Tochter Irma kam am 10. April 1913 zur Welt, der Sohn Senny folgte am 26. September 1918. Ebenfalls 1918 änderte Aron Leib Murmelstein seinen Familiennamen und den seiner Familie in Schönfeld. Um 1931 stellte Aron Schönfeld ein Einbürgerungsersuchen, das nach zwei Jahren abgelehnt wurde. In seinem erfolgreichen Damensalon, der sich seit 1932 in der Motzstraße 76 (heute 11) befand, arbeitete seine Frau Frieda mit. Die Tochter Irma wurde auch Schneiderin, heiratete im Jahr 1935 und wanderte mit ihrem Mann nach Palästina aus. Der Sohn Senny wurde Schlosser und blieb ledig. 1938 wurde Aron Schönfeld mit seinem Sohn nach Polen abgeschoben. Seine Frau Frieda versuchte sich das Leben zu nehmen, Aron Schönfeld gelang es, nach Deutschland zurückzukommen und mit seiner Frau in seinen Geburtsort Drohobycz zu gelangen. Sie wohnten mit ihrem Sohn Senny dort im Getto. Senny wurde im Sommer 1942 aus der Werkstatt abgeholt, seitdem gilt er als verschollen. Aron Schönfeld arbeitete tagsüber für den Chef der SS in dessen Privathaus, seine Frau Frieda wurde während seiner Abwesenheit von der ukrainischen Miliz abgeholt, erschossen und in einem Massengrab in Drohobycz begraben. Am 14. April 1944 wurde Aron Schönfeld in das Zwangsarbeiterlager Plaszow (Krakau, Polen) überstellt und von dort am 4. August 1944 in das KZ Flossenbürg überführt. Am 22. April 1945 starb Aron Schönfeld auf einem der Todesmärsche Richtung Süden. 1946 wurde er auf Anordnung der US-Armee in der Nähe seines Todesortes begraben, später exhumiert und auf dem Ehrenfriedhof des KZ Flossenbürg beigesetzt.[1166] | ||
Frieda Schönfeld | Motzstraße 11 | 9. Sep. 2017 | Frieda Schneeberg kam am 8. August 1890 in Berlin als drittes Kind des Schneiders Jakob Itzig Schneeberg und seiner Frau Minna geborene Wreczynska zur Welt. Am 20. Oktober 1911 heiratete sie den Schneider Aron Leib Murmelstein, die Kinder wurden geboren: Irma am 10. April 1913 und der Sohn Senny am 26. September 1918. In diesem Jahr änderte ihr Mann den Familiennamen in Schönfeld. Ihr Mann war Damenschneider und hatte sich selbständig gemacht, zuerst in der Admiralstraße, später in der Gleditschstraße und ab 1932 in der Motzstraße 76 (heute Nr. 11). Frieda Schönfeld arbeitete im Schneidersalon mit. Ihre Tochter Irma hatte Mitte der Dreißiger Jahre geheiratet und war mit ihrem Mann nach Palästina ausgewandert. Im Herbst 1938 wurden Aron Leib Schönfeld mit seinem Sohn Senny, der Schlosser geworden war, nach Polen abgeschoben. Frieda Schönfeld erlitt einen Nervenzusammenbruch und wollte sich das Leben nehmen. Es gelang Aron Schönfeld zurück nach Deutschland zu kommen und zusammen mit seiner Frau in seinen Geburtsort Drohobycz zu gelangen. Dort wohnten sie zusammen mit ihrem Sohn, Aron Schönfeld arbeitete für den Chef der dortigen SS in dessen Privathaus. Während seiner Abwesenheit wurde Frieda von der ukrainischen Miliz abgeholt, erschossen und in einem Massengrab beigesetzt. Ihr Mann wurde am 14. April 1944 in das Zwangsarbeiterlager Plaszow (Krakau, Polen) überstellt und von dort am 4. August 1944 in das KZ Flossenbürg überführt. Am 22. April 1945 starb Aron Schönfeld auf einem der Todesmärsche Richtung Süden.[1167] | ||
Senny Schönfeld | Motzstraße 11 | 9. Sep. 2017 | Senny Sender Schönfeld kam am 26. September 1918 in Berlin als Sohn des Damenschneiders Aron Schönfeld und seiner Frau Frieda geborene Schneeberg zur Welt. Seine ältere Schwester war Irma. Senny Schönfeld wurde Schlosser, blieb ledig und wohnte bei den Eltern, ab 1932 in der Motzstraße 76 (heute 11). Seine Schwester Irma heiratete Mitte der Dreißoger Jahre und wanderte mit ihrem Mann nach Palästina aus. Im Herbst 1938 wurde Senny mit seinem Vater nach Polen abgeschoben, weil die Familie die polnische Staatsangehörigkeit hatte. Seinem Vater gelang es nach Berlin zurückzukehren und seine Frau, die einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte und Suizid begehen wollte, in seinen Geburtsort Drohobycz zu holen. Dort wohnte die Familie zusammen und Senny arbeitete in einer Werkstatt. Während der Abwesenheit des Vaters holten ukrainische Milizen die Mutter ab, erschossen sie und verscharrten sie in einem Massengrab. Senny Schönfeld wurde im Sommer 1942 aus der Werkstatt abgeholt, seitdem ist er verschollen.[1168] | ||
Elisabeth Schwarz | Rosenheimer Straße 5 | 15. Aug. 2012 | Elisabeth Bry kam am 19. April 1879 in Schrimm als Tochter des Benjamin Bry und seiner Frau Friederike geborene Bergas zur Welt.[1169] 1904 heiratete sie in Breslau den Kaufmann Paul Schwarz. Die Kinder wurden geboren: Walter Michael 1905, Franz Berthold 1907 und Ellen Ottilie 1913. 1920 zog die Familie nach Posen, wo Paul Schwarz die Firma Schwarz und Chilinski in der Königsstraße 45 führte. Bei der Volkszählung 1939 wohnten Margarethe und Paul Schwarz in Friedenau in der Taunusstraße 26. Paul Schwarz starb 1939, Elisabeth zog mit ihrer ebenfalls verwitweten Schwester Margarethe in die Rosenheimer Straße 5, von dort wurde sie am 19. Februar 1943 in das KZ Auschwitz deportiert und ermordet.[356] | ||
Frieda Schwarz | Münchener Straße 21 | 2006 | Frieda Schwarz kam am 3. März 1896 in Berlin als Tochter des schreibunkundigen Schuhmachers Israel Schwarz und seiner Frau Chaja Irymeta geborene Geiger zur Welt.[1170] Sie blieb ledig, ihre weiterer Lebensweg ist unbekannt. Bei der Volkszählung 1939 lebte sie in der Münchener Straße 21/22. Ab 1941 arbeitete sie als Bürstenmacherin bei Otto Weidt.[1171] Im Dezember 1942 zog sie in die Karl-Schrader-Straße 1 VH II als Untermieterin zu Theodor Heilbronn in die Mädchenkammer für eine monatliche Miete von 5,00 RM. Sie wurde im Rahmen der Fabrikaktion verhaftet und am 4. März 1943 nach Auschwitz deportiert.[1172] | ||
Marta Schwarz | Belziger Straße 39 | 26. März 2010 | Marta Wronker kam am 2. Mai 1889 in Posen in einer jüdischen Familie zur Welt.[1173] Sie heiratete Max Schwarz und zog mit ihm nach Berlin. 1939 wohnten sie in der Ebersstraße 58 III, Anfang der 1940er Jahre mussten sie noch umziehen in die Belziger Straße 39 in die Zweizimmerwohnung von Willi und Grete Hirsch als Untermieter. Von dort wurden Marta und Max Schwarz am 26. September 1942 nach Raasiku bei Reval deportiert. Einige Personen des Transports wurden noch als arbeitsfähig abgesondert; die übrigen Personen des Transports wurden sofort erschossen.[1174] | ||
Max Schwarz | Belziger Straße 39 | 26. März 2010 | Max Schwarz kam am 12. August 1883 in Schrimm/Posen als Sohn von Abraham Schwarz und seiner Frau Jeanette geborene Breslauer zur Welt.[1175] Er hatte vier Schwestern: Martha, Johanna, Clara und Selma und zwei Brüder: Leo und Siegmund. Er heiratete Marta Wronker und lebte mit ihr seit 1939 in Berlin in der Ebersstraße 58 III. Sie mussten noch in die Belziger Straße 39 als Untermieter zu Grete und Willi Hirsch in deren Zweizimmerwohnung ziehen. Am 26. September 1942 wurde Max Schwarz mit seiner Frau Marta nach Raasiku bei Reval deportiert; einige Personen des Transports wurden als arbeitstauglich ausgesondert; alle übrigen Personen wurden sofort erschossen.[1176] Das Todesdatum von Max Schwarz ist unbekannt. Seine Schwester Selma wurde in Chelmno ermordet, sein Bruder Leo (Leew) mit seiner Frau Tana in Auschwitz. | ||
Jenny Schwarzwald | Motzstraße 30 | Dez. 2007 | Jenny Rosenthal kam am 24. Oktober 1872 in Berlin als Tochter des Gustav Rosenthal und seiner Frau Rudolfine geborene Silbermann zur Welt. Sie heiratete am 23. März 1893 in Berlin den Kaufmann Alfred Siegbert Schwarzwald.[1177] Die Tochter Matilde Lucie wurde am 30. Januar 1894 geboren, die Familie lebte damals in der Prinzenstraße 9, in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts zog sie in die Augsburger Straße 14, wo sie bis 1941 lebte. Alfred Schwarzwald starb am 26. August 1941[1178] Dann mussten Jenny und Lucie Schwarzwald in die Motzstraße 30 ziehen. Von dort wurde Jenny Schwarzwald am 27. August 1942 mit dem 51. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert, ihr Todesdatum ist unbekannt.[1179] Lucie Schwarzwald wurde am 1. März 1943 in das KZ Auschwitz deportiert. | ||
Lucie Schwarzwald | Motzstraße 30 | Dez. 2007 | Matilde Lucie Schwarzwald kam am 30. Januar 1894 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Alfred Schwarzwald und seiner Frau Jenny geborene Rosenthal zur Welt.[1180] Seit Anfang des 20. Jahrhunderts lebte Lucie mit ihren Eltern in der Augsburger Straße 14. Ihr Vater starb am 26. August 1941. Dann mussten Lucie und ihre Mutter Jenny Schwarzwald in die Motzstraße 30 ziehen. Von dort wurde erst ihre Mutter am 27. August 1942 nach Theresienstadt deportiert, Lucie musste dasselbe Schicksal erleiden, sie wurde im Rahmen der „Fabrikaktion“ am 1. März 1943 in das KZ Auschwitz deportiert, ihr Todesdatum ist unbekannt.[1181] | ||
Bella Schweitzer | Innsbrucker Straße 32 | 2009 | Bella May kam am 15. Juni 1884 in Breslau in einer jüdischen Familie zur Welt.[1182] Sie zog nach Berlin und heiratete Hermann Schweitzer, der Sohn Hans-Rudolf wurde am 23. Mai 1909 geboren. Bellas Mann Hermann hatte mit Partnern die Firma „Drochmann und Schweitzer Beleuchtungskörperfabrik“ gegründet, zunächst in der Mariannenstraße, später in der Ritterstraße 46–47. Als ihr Mann Hermann 1919 starb, führte Bella den Betrieb fort; von 1913 bis 1931 wohnte sie privat in der Innsbrucker Straße 36. 1933 wurde ihr Betrieb von den Nazis geschlossen und sie zog in die Innsbrucker Straße 32. Nach 1939 musste sie dort ausziehen und in die Barbarossastraße 36a zu Else Helfer ziehen. Nach 1939 heiratete sie den am 18. März 1870 in Beuthen geborenen Heinrich Anspach. Mit ihm zusammen wurde sie am 4. November 1942 nach Theresienstadt deportiert, auf der Deportationsliste werden sie ausdrücklich als Ehepaar bezeichnet.[1183] Ihr Mann starb dort am 15. August 1943, sie selbst am 1. Januar 1944. Ihr Sohn Hans-Rudolf konnte noch rechtzeitig emigrieren. | ||
Denny Schwersenz | Belziger Straße 37 | 26. März 2010 | Denny Schwersenz kam am 23. Dezember 1938 als Sohn von Max Schwersenz und seiner Frau Traute geborene Mendel zur Welt.[1184] Er lebte mit seinen Eltern und seiner Großmutter in der Belziger Straße 37 Gartenhaus I. Etage links. Am 3. Februar 1943 wurde Denny mit seinen Eltern nach Auschwitz deportiert und dort vermutlich als vierjähriges Kind mit seiner Mutter ermordet,[1185] sein Vater wurde als arbeitsfähig von der Vernichtung ausgesondert, er überlebte Auschwitz und Buchenwald.[4] | ||
Max Schwersenz | Belziger Straße 37 | 26. März 2010 | Max Schwersenz kam am 22. April 1911 in Wronke/Posen in einer jüdischen Familie auf die Welt. Er heiratete Traute Mendel und wohnte mit ihr, dem gemeinsamen Sohn Denny und der Schwiegermutter seit 1937 in der Belziger Straße 37 im Gartenhaus. Seine Schwiegermutter Ella Elsbeth Mendel emigrierte 1941 in die USA. Ab Oktober 1941 musste Max Schwersenz Zwangsarbeit leisten bei der Firma Papendick & Co. in Kreuzberg. Am 3. Februar 1943 wurde Max Schwersenz mit seiner Frau und seinem Sohn nach Auschwitz deportiert;[1185] seine Frau und sein Sohn wurden dort sofort ermordet; Max Schwersenz wurde als einer von 181 männlichen Häftlingen ausgesondert und als Arbeiter eingesetzt. Er nahm an der Evakuierung des KZs Auschwitz im Januar 1945 in das KZ Buchenwald teil. Die Überlebenden des Transports wurden dort befreit, unter ihnen Max Schwersenz. Er wanderte nach Israel aus und lebte hier mit einer neuen Familie bis 1957, dann kehrte er nach Deutschland zurück, wo er 1989 starb. | ||
Traute Schwersenz | Belziger Straße 37 | 26. März 2010 | Traute Mendel kam am 4. Februar 1911 in Berlin als Tochter von Benno Mendel und seiner Frau Ella Elsbeth geboren Fleischer zur Welt.[1186] Sie hatte eine ältere Schwester Ruth. Ihr Vater war Vertreter und starb 1918. Traute wohnte mit ihrer Mutter seit 1937 in der Belziger Straße 37 im Gartenhaus 1 Treppe links, sie heiratete Max Schwersenz, der gemeinsame Sohn Denny wurde am 23. Dezember 1938 geboren. Traute Schwersenz leistete ab 1940 Zwangsarbeit bei Osram. Ihre Mutter konnte 1941 in die USA fliehen. Am 3. Februar 1943 wurden Traute, Max und Denny Schwersenz nach Auschwitz deportiert,[1185] Traute und ihr vierjähriger Sohn wurden wohl sofort ermordet, Max Schwersenz überlebte Auschwitz und Buchenwald.[4] | ||
Edith Seelig | Tauentzienstraße 7 | 16. Okt. 2014 | Edith Karo kam am 10. Dezember 1880 in Berlin als Tochter des David Karo und seiner Frau Eva Pauline geborene Caro zur Welt. Ihre jüngeren Brüder waren Rudolf (1882) und Walter (1883), ihre Schwester Charlotte Friederike (1885). Sie heiratete 1901 den praktischen Arzt Dr. Alfred Seelig.[1187] Die Kinder kamen auf die Welt: Käthe am 3. Februar 1902 und Walter Heinz am 12. November 1904. Die Familie wohnte zunächst Tauentzienstraße 16, 1910 dann Tauentzienstraße 7. Dr. Alfred Seelig war jetzt Frauenarzt. Ihre Tochter Käthe heiratete 1925 den Rechtsanwalt Dr. Walter Nathan Hirsch, der ab 1927 seine Praxis im Haus Tauentzienstraße 7 hatte. Bald hatte Edith Seelig sechs Enkelkinder. 1936 starb Ediths Mann Alfred. Der Sohn Walter Heinz, der auch Arzt geworden war, emigrierte in die USA. Edith Seelig wohnte weiterhin in der Tauentzienstraße 7. Sie hatte neben ihren Kindern ein Drittel des Hauses geerbt. Als sich ihre Tochter Käthe mit ihrer Familie entschloss zu emigrieren wurde das Umzugsgut in die Schweiz geschickt und das Haus Tauentzienstraße 7 verkauft. Die Emigration gelang nicht, ihre Tochter Käthe wurde mit ihren sechs Kindern und ihrem Mann am 24. Oktober 1941 in das Ghetto von Litzmannstadt deportiert. Edith Seelig blieb alleine im Haus zurück, bis auch sie am 19. Januar 1942 nach Riga deportiert wurde. | ||
Erna Selten | Traunsteiner Straße 10 | 21. Feb. 2020 | Hermine Erna Ruhemann kam am 9. April 1894 in Berlin als Tochter von Jakob (Jacques) Ruhemann und seiner Frau Margarete Betty geborene Plessner zur Welt. Ihre Geschwister waren Kurt Abraham (1897) und Charlotte Käthe (1898). Ihr Vater hatte in Kreuzberg eine Tapetenfabrik. Erna heiratete 1912 den Rechtsanwalt Dr. Franz Simon Selten, sie hatten sich in der Oper kennengelernt. Ihr Mann wurde im Ersten Weltkrieg schwer verwundet, sie pflegte ihn gesund, sie hatte im Krieg auch als Krankenschwester gearbeitet. Am 11. Mai 1917 kam die Tochter Eva Maria zur Welt. Die Familie lebte in der Traunsteiner Straße 10 und nahm rege am kulturellen Leben Berlins teil, Erna sang auch im Philharmonischen Chor. Nach der Machtübernahme durch die Nazis verlor ihr Mann die Zulassung als Notar, als Frontkämpfer konnte er bis 1938 als Rechtsanwalt arbeiten, danach war er als Rechtskonsulent zugelassen. Die Tochter Eva wurde bereits im Herbst 1933 nach Wales in ein Internat geschickt. 1938 emigrierte Erna Selten nach New York, ungeklärt ist, warum ihr Mann nicht mitkam. Franz Selten wurde am 31. August 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo er am 11. Februar 1943 offiziell an Herzinsuffizienz und Kräfteverfall starb, tatsächlich aber ermordet wurde. Erna Selten kam nach Kriegsende als Dolmetscherin nach Deutschland zurück, auch besuchte sie ihre Tochter in Schottland, die geheiratet und zwei Kinder geboren hatte. Am 12. Dezember 1948 beging Erna Selten in New York Suizid.[1188] | ||
Eva Maria Selten | Traunsteiner Straße 10 | 21. Feb. 2020 | Eva Maria Selten kam am 11. Mai 1917 in Berlin als Tochter des Rechtsanwalts Dr. Franz Simon Selten und seiner Frau Hermine Erna geborene Ruhemann zur Welt. Von 1923 bis 1927 besuchte sie die damalige katholische Grundschule in der Berchtesgadener Straße (heute Löcknitz-Grundschule) und von 1927 bis 1933 die Chamisso–Schule am Barbarossaplatz. Eva war eine gute Schülerin und übersprang ein Schuljahr, sie wollte Medizin studieren. Aufgrund der Schikanen durch die Nazis schickten ihre Eltern sie bereits 1933 auf ein Internat in Wales, wo sie 1934 ihr Abitur machte. Die finanziellen Verhältnisse ihrer Eltern erlaubten nicht mehr ein Medizinstudium, sie erhielt aber ein Stipendium und studierte Chemie. 1940 heiratete sie den Chemiker Dr. Robert Rothes Goodall, sie hatte insgesamt vier Kinder und verstarb 2005 in Manchester.[1189] | ||
Franz Selten | Traunsteiner Straße 10 | 21. Feb. 2020 | Franz Simon Selten kam am 5. Oktober 1881 in Berlin als Sohn des Isidor Selten und seiner Frau Anna geborene Pringsheim zur Welt. Seine Geschwister waren Ernst (1885) und Gertrud (1886). Die Familie befand sich in wirtschaftlich guten Verhältnissen und lebte im eigenen Haus in der Lützowstraße 60 a. Franz Selten studierte wie sein Bruder Ernst Jura und wurde promoviert. 1912 heiratete er Hermine Erna Ruhemann. Franz Selten kämpfte im Ersten Weltkrieg und wurde schwer verletzt; dafür erhielt er das Eiserne Kreuz. Seine Frau, die im Krieg als Pflegerin gearbeitet hatte, pflegte ihn gesund. Am 11. Mai 1917 kam die Tochter Eva Maria auf die Welt. Nach der Machtübernahme durch die Nazis verlor er 1935 die Zulassung als Notar, als Frontkämpfer konnte er bis 1938 als Rechtsanwalt arbeiten, danach war er als Rechtskonsulent zugelassen.[1190] Die Tochter Eva wurde bereits im Herbst 1933 nach Wales in ein Internat geschickt. 1938 emigrierte Erna Selten nach New York, ungeklärt ist, warum ihr Mann nicht mitkam. Franz Selten musste die Wohnung in der Traunsteiner Straße verlassen und am 20. Februar 1941 in ein Zimmer in der Barbarossastraße 52 ziehen. Franz Selten wurde am 31. August 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo er am 11. Februar 1943 offiziell an Herzinsuffizienz und Kräfteverfall starb, tatsächlich aber ermordet wurde. Erna Selten kam nach Kriegsende als Dolmetscherin nach Deutschland zurück, auch besuchte sie ihre Tochter in Schottland, die geheiratet und zwei Kinder geboren hatte. Am 12. Dezember 1948 beging Erna Selten in New York Suizid. | ||
Eugen Silbermann | Münchener Straße 16 | 1. Sep. 2014 | Eugen Silbermann wurde am 5. April 1872 in Breslau in eine jüdische Familie geboren.[1191] Er wurde Bankbeamter und zog nach Berlin. Ab 1916 wohnte er – möglicherweise mit einem Verwandten, David Silbermann - in der Münchener Straße 16 II. Er heiratete, die Tochter Hildegard wurde am 28. August 1922 geboren. Seine Frau starb Ende der 1920er Jahre, er wohnte weiterhin mit seiner Tochter in der Münchener Straße 16 II. 1940 mussten beide ausziehen: Hildegard in die Würzburger Straße 8 zu Selbiger, er selbst ebenfalls in die Würzburger Straße 8 allerdings zu Ullmann. Von dort wurde er am 14. September 1942 nach Theresienstadt deportiert wo er am 29. Januar 1943 starb, angeblich an „Herzschwäche“.[1192] Seine Tochter Hildegard wurde mit 20 Jahren am 12. Januar 1943 in das KZ Auschwitz deportiert. | ||
Hildegard Silbermann | Münchener Straße 16 | 1. Sep. 2014 | Hildegard Silbermann kam am 28. August 1922 in Berlin als Tochter des Bankbeamten Eugen Silbermann und seiner Frau zur Welt. Ihre Eltern wohnten seit 1915 in der Münchener Straße 16 II, möglicherweise mit einem Verwandten, David Silbermann, einem Kaufmann. Ihre Mutter starb Ende der 1920er Jahre, sie wohnte weiterhin zusammen mit ihrem Vater bis 1940 in der Münchener Straße 16 II, dann musste sie ausziehen zu Erna Selbiger geborene Schachian, Würzburger Straße 8 in Wilmersdorf. Ihr Vater wohnte ebenfalls dort, allerdings bei Ullmann. Hildegard Silbermann musste noch einmal umziehen und zwar in die Hohenstaufenstraße 36, von dort wurde sie am 12. Januar 1943 nach Auschwitz deportiert, da war sie 20 Jahre alt.[1193] Ihr Todesdatum ist unbekannt. Ihre Vermieterin Erna Selbiger wurde am 2. März 1943 nach Auschwitz verschleppt und ermordet. | ||
Hermann Silberstein | Stübbenstraße 11 | 2. Juni 2017 | Hermann Silberstein kam am 19. April 1868 in Czempin/Kosten als Sohn des Adolf Silberstein und seiner Frau Friederike geborene Lippmann zur Welt.[1194] Er heiratete 1902 Jenny Schwartz, der Sohn Arthur kam am 18. Januar 1903 in Kosten auf die Welt. Nach dem Zweiten Weltkrieg zog die Familie nach Berlin, wo Jenny Silberstein 1921 verstarb. Hermann Silberstein heiratete 1924 Johanna Bernhardt. Anfang der 1930er Jahre zog die Familie in die Stübbenstraße 11, Erdgeschoss rechts. Sein Sohn Arthur heiratete Elfriede Dallmann und emigrierte 1938 nach Palästina. Hermanns Ehefrau Johanna starb 1941; sie liegt auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee begraben. Hermann Silberstein war neben Claire Lambertz der letzte der jüdischen Mieter der Stübbenstraße 11. Am 11. Januar 1942 wurde beide zusammen zur Sammelstelle gebracht, um am 13. Januar 1942 nach Riga deportiert zu werden.[1195] Das Todesdatum von Hermann Silberstein ist unbekannt. | ||
Bernhard Simon | Eisenacher Straße 69 | 1. Sep. 2021 | |||
Betty Simon | Kleiststraße 31 | 23. Mai 2014 | Betty Less kam am 30. September 1888 in Rössel/Ostpreußen als Tochter des Pferdehändlers Hirsch Hermann Less und seiner Frau Friederike geborene Herz zur Welt.[1196] Sie hatte zwei Brüder, namentlich bekannt ist nur Julius. Betty heiratete 1920 den Kaufmann Meyer Max Simon und führte mit ihm in Tapiau eine Tuchmanufaktur und ein Mode- und Tuchwarengeschäft. Der Sohn Karl-Heinz wurde 1921 geboren, die Tochter Ruth folgte 1924. In der Reichspogromnacht im November 1938 wurden die Scheiben des Ladengeschäfts eingeschlagen und das Geschäft demoliert, Betty Simon wurde einen Monat gefangen gehalten.[1197] 1939 flüchtete das Ehepaar nach Berlin zu Bettys Bruder Julius und wohnte mit ihm in der Kleiststraße 31. Die Kinder Karl-Heinz und Ruth konnten 1939 nach Palästina entkommen. Betty und Meyer Max Simon wurden am 27. November 1941 nach Riga deportiert und am 30. November 1941 ermordet.[1198] | ||
Henriette Fanny Simon | Münchener Straße 6 | 6. Mai 2013 | Henriette Fanny Braun kam am 9. März 1860 in Mühlhausen/Sachsen als Tochter des Posamentierers Saul Braun und seiner Frau Sara geborene Appolenzer zur Welt. Sie heiratete 1891 in Berlin den Kaufmann Isac Braun.[1199] Die Eheleute wohnten am Tempelhofer Ufer 31 Parterre, ihr Mann betrieb eine Buchbinderei bzw. eine Annahmestelle für Buchbindearbeiten. Auch nachdem ihr Mann 1914 starb, betrieb Henriette Fanny Simon das Geschäft weiter, bis sie den Betrieb 1925 verkaufte. Sie blieb aber im Haus Tempelhofer Ufer 31 wohnen, bis sie 1939 in die Münchener Straße 6 zog. Von dort wurde sie am 1. April 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 12. Dezember 1942 ermordet wurde.[1200] | ||
Gertrud Simon | Potsdamer Straße 158 | 16. Nov. 2015 | Gertrud Danziger kam am 28. Februar 1881 in Berlin als Tochter des Bernhard Danziger und seiner Frau Agnes geborene Lachmansky zur Welt.[1201] Ihre Geschwister waren Ella und Kurt. Gertrud Danziger heiratete 1910 den Zahnarzt Paul Simon.[1202] Die Tochter Lilly wurde am 29. Oktober 1910 geboren. Die Familie lebte seit 1910 in der Potsdamer Straße 86 b und zog mitsamt der Zahnarztpraxis von Paul Simon 1916 in die Potsdamer Straße 67 (heute 158). Lilly heiratete Dr. iur Max Loeb und lebte mit ihm in Neuwied. Sie musste Zwangsarbeit leisten in Bardenberg und wurde am 20. Juli 1942 von Köln nach Minsk deportiert und in Maly Trostinec, Tötungsstätte, ermordet. Für sie liegt in Neuwied ein Stolperstein.[1203] Gertrud und Paul Simon wurden am 20. August 1942 nach Theresienstadt deportiert,[1204] wo Paul Simon am 15. November 1942 starb, Gertrud Simon wurde noch am 16. Mai 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Ihr Todesdatum ist unbekannt. | ||
Hulda Simon | Eisenacher Straße 69 | 1. Sep. 2021 | |||
Meyer Max Simon | Kleiststraße 31 | 23. Mai 2014 | Meyer Max Simon kam am 23. November 1882 in Schmalleningken/Memel als Sohn des Elias Simon und seiner Frau Ethel auf die Welt.[1205] Er heiratete Betty Less und führte mit ihr in Tapiau eine Tuchmanufaktur und ein Mode- und Tuchwarengeschäft. 1921 wurde der Sohn Karl-Heinz geboren, 1924 die Tochter Ruth. In der Reichspogromnacht im November 1938 wurden die Schaufenster des Geschäfts zerstört und der Laden demoliert, Betty Simon wurde einen Monat inhaftiert. Die Kinder konnten 1939 nach Palästina entkommen, das Ehepaar Simon flüchtete nach Berlin zu Bettys Bruder Julius und wohnte bei ihm in der Kleiststraße 31.[1206] Am 27. November 1941 wurde beide nach Riga deportiert und dort am 30. November 1941 ermordet.[1207] | ||
Paul Simon | Potsdamer Straße 158 | 16. Nov. 2015 | Paul Simon kam am 28. Oktober 1868 in Berlin als Sohn des Lippmann Simon und seiner Frau Pauline geborene Mendelsohn zur Welt.[1208] Er wurde Zahnarzt, seine erste Praxis befand sich in der Gleditschstraße 17. 1910 heiratete er Gertrud Danziger,[1202] sie zogen in die Potsdamer Straße 86b, am 29. Oktober 1910 wurde ihre Tochter Lilly geboren. Die Familie zog mitsamt der Zahnarztpraxis von Paul Simon 1916 in die Potsdamer Straße 67 (heute 158). Lilly heiratete Dr. iur Max Loeb und lebte mit ihm in Neuwied. Sie musste Zwangsarbeit leisten in Bardenberg und wurde am 20. Juli 1942 von Köln nach Minsk deportiert und in Maly Trostinec, Tötungsstätte, ermordet. Für sie liegt in Neuwied ein Stolperstein.[1203] Gertrud und Paul Simon wurden am 20. August 1942 nach Theresienstadt deportiert,[1209] wo Paul Simon am 15. November 1942 starb, Gertrud Simon wurde noch am 16. Mai 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Ihr Todesdatum ist unbekannt. | ||
Recha Simon | Eisenacher Straße 69 | 1. Sep. 2021 | |||
Leopold Simson | Landshuter Straße 35 | 25. Mai 2016 | Leopold Simson kam am 29. Juni 1863 in Putzig/Pommern als Sohn des Salomon Simson und seiner Frau Helene geborene Thorner zur Welt. Er zog nach Berlin und heiratete am 16. Juni 1898 Martha Lefèvre.[1210] Eine Tochter Dorothea Maria wurde im Januar 1900 geboren, sie starb aber mit einem Jahr. Der Sohn Curt kam am 24. April 1901 zur Welt. Leopold Simson war Papiergroßhändler, die Familie wohnte bis 1933 in Kreuzberg in der Lankwitzer Straße 2/3, ab 1933 in der Landshuter Straße 35. Nachdem Curt seine Ausbildung abgeschlossen hatte, arbeitete er im väterlichen Geschäft mit, desgleichen seine Frau, Marie Ida Johanna geborene Thulin. Sie hatten einen 1925 geborenen Sohn Karl bekommen. 1933 musste Leopold Simson den Papierwarengroßhandel aufgeben, er war fortan nur noch Handelsvertreter für Papier.[1211] Am 11. August 1942 wurde Leopold Simson mit seiner Frau Martha nach Theresienstadt deportiert.[1212] Leopold Simson überlebte die Strapazen des Lagers, seine Frau Martha dagegen nicht. Nach dem Kriegsende wurde in Theresienstadt nur eine Karteikarte aufgefunden, auf der vermerkt ist, dass Martha Simson am 18. Juni 1944 zur Nummer 24523 kremiert wurde.[1213] Der Sohn Curt war mit seiner Familie um 1940 noch nach Schweden gelangt, dort in Stockholm kam das zweite Kind, Monika Märta Margareta zur Welt.[122] Curt starb 2006 in Schweden. | ||
Martha Simson | Landshuter Straße 35 | 25. Mai 2016 | Martha Lefèvre kam am 4. April 1875 in Stettin als Tochter des Damenmantelfabrikanten Gustav Lefèvre und seiner Frau Friederike geborene Kaufmann zur Welt.[1214] Ihr Onkel Gustav Lefèvre führte in Berlin eine Teppichgroßhandlung. Martha Lefèvre heiratete am 16. Juni 1898 in Berlin Leopold Simson[1215] Eine Tochter Dorothea Maria wurde im Januar 1900 geboren, sie starb aber mit einem Jahr. Der Sohn Curt kam am 24. April 1901 zur Welt. Leopold Simson war Papiergroßhändler, die Familie wohnte bis 1933 in Kreuzberg in der Lankwitzer Straße 2/3, ab 1933 in der Landshuter Straße 35. Nachdem Curt seine Ausbildung abgeschlossen hatte, arbeitete er im väterlichen Geschäft mit, desgleichen seine Frau, Marie Ida Johanna geborene Thulin. Sie hatten einen 1925 geborenen Sohn Karl bekommen. 1933 musste Leopold Simson den Papierwarengroßhandel aufgeben, er war fortan nur noch Handelsvertreter für Papier.[1216] Am 11. August 1942 wurde Martha Simson mit ihrem Mann Leopold nach Theresienstadt deportiert.[1217] Leopold Simson überlebte die Strapazen des Lagers, seine Frau Martha dagegen nicht. Nach dem Kriegsende wurde in Theresienstadt nur eine Karteikarte aufgefunden, auf der vermerkt ist, dass Martha Simson am 18. Juni 1944 zur Nummer 24523 kremiert wurde.[1213] Der Sohn Curt war mit seiner Familie um 1940 noch nach Schweden gelangt, dort in Stockholm kam das zweite Kind, Monika Märta Margareta zur Welt.[122] Curt starb 2006 in Schweden. | ||
Hannchen Sindel | Gotenstraße 73 | 17. März 2011 | Hannchen Gumpel kam am 14. März 1870 in Pudewitz/Posen in einer jüdischen Familie auf die Welt.[1218] Sie heiratete in Berlin den Schneidermeister Nathan Sindel, einen Witwer mit sechs Kindern, zusammen bekamen sie noch den Sohn Karl. Sie wohnten in der Gotenstraße 73 in einer Vier-Zimmer-Wohnung mit angeschlossenem Schneideratelier. Ihr Mann starb 1937. Hannchen Sindel war staatenlos und wurde am 1. September 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 13. August 1943 ermordet wurde.[1219] | ||
Bertha Sittner | Ceciliengärten 1 | 10. Mai 2016 | Bertha Baruch wurde am 27. April 1861 in Alt Kriewen/Lyck in Ostpreußen als Tochter jüdischer Eltern geboren.[1220] Sie heiratete und nahm den Namen ihres Mannes Sittner an. Die Tochter Erna wurde am 30. März 1893 in Treuen/Auerbach in Sachsen geboren.[332] Diese heiratete 1922 den Bankbeamten Georg Fabian[333] und bekam in Berlin am 11. Februar 1923 den Sohn Hans Julius.[334] 1938 zog Bertha Sittner, bereits verwitwet, zu ihrer Tochter, ihrem Schwiegersohn und dem Enkel nach Berlin-Schöneberg, Ceciliengärten 1.[34] Dort wohnte auch die verwitwete Schwester ihres Schwiegersohnes, Margarethe Meyer. Ihr Enkel Hans Julius Fabian emigrierte am 11. Juli 1939 nach England. Seine Eltern mussten in die Beckerstraße 5 umziehen und Zwangsarbeit leisten. Bertha Sittner musste in das Jüdische Altersheim in der Marburger Straße 5 umziehen. Von dort wurde sie am 21. Juli 1942 mit weiteren 43 Insassen des Altersheimes nach Theresienstadt deportiert.[1221] Knapp 5 Monate später, am 17. Dezember 1942 starb sie dort. | ||
Fritz Smoschewer | Passauer Straße 2 | 4. Sep. 2018 | Fritz Smoschewer kam am 23. Mai 1894 in Posen als Sohn des Justizrats Julius Smoschewer und seiner Frau Martha in Posen zur Welt.[1222] Sein Bruder war Kurt Robert, geboren am 6. August 1897, er fiel 1918 im Ersten Weltkrieg. Fritz besuchte das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Posen und studierte Jura in München, Berlin, Bonn und Kiel. Nach dem Zweiten Staatsexamen arbeitete er als Gerichtsassessor und Hilfsrichter in Potsdam und Berlin. Er wohnte mit seinem Vater in der Passauer Straße 2. Ab Februar 1923 war er Landgerichtsrat beim Landgericht Berlin II, auch war er am Arbeitsgericht tätig. Er heiratete 1928 Ilse Klemperer, 1929 wurde der Sohn Kurt Robert geboren. Ab 1933 wurde Fritz Smoschewer zwangsweise beurlaubt.[1223] Die Scheidung von Ilse erfolgte 1935, Ilse und ihr Sohn Kurt konnten 1936 über Brasilien in die USA entkommen. 1939 heiratete Fritz Smoschewer die Lehrerin Irma Brand. Eine Zeit lang konnten sie untertauchen, aber am 12. Juli 1944 wurde Dr. Fritz Smoschewer mit seiner Frau Irma in das KZ Auschwitz deportiert[1224] und dort im Dezember 1944 ermordet. | ||
Irma Smoschewer | Passauer Straße 2 | 4. Sep. 2018 | Irma Brandt kam am 2. Mai 1898 in Posen in einer jüdischen Familie zur Welt.[1225] Sie wurde Hauswirtschaftslehrerin und heiratete 1939 den aus Posen stammenden Juristen Dr. Fritz Smoschewer. Sie wohnten mit ihrem Schwiegervater, dem Justizrat Julius Smoschewer, zusammen in der Passauer Straße 2. Am 12. Juli 1944 wurde Irma Smoschewer zusammen mit ihrem Mann Dr. Fritz Smoschewer in das KZ Auschwitz deportiert und dort im Dezember 1944 ermordet.[1226] | ||
David Solewicz | Potsdamer Straße 138 | 2004 | David Solewicz kam am 10. Juni 1882 in Nowy Korczyn/Kielce als Sohn des Anzelm Samuel Solewicz und seiner Frau Symcha Anna geborene Silberberg zur Welt.[1227] 1906 heiratete er in Nowy Korczyn Golda Krajz. Er war Kaufmann, hatte die polnische Staatsangehörigkeit und reiste 1913 in die USA. Er soll dort einige Jahre gelebt haben, als er Anfang der 1920er Jahre zurückkehrte, war er wohlhabend. Er kaufte insgesamt fünf Miethäuser in Berlin: Torellstraße 3 und 4, Richthofenstraße 12, Lückstraße 49 und Müllerstraße 59b. Von seiner Frau lebte er schon lange getrennt, 1935 soll eine Scheidung nach jüdischem Ritus stattgefunden haben. Seine Lebensgefährtin wurde Elisabeth Skowronski, die auch seine Häuser verwaltete. David Solewicz besaß ein Kajütmotorboot aus Mahagony von 12 Meter Länge, das in Grünau in der Regattastraße lag. Seit 1934 wohnte er in einer Vierzimmerwohnung mit Wintergarten in der Potsdamer Straße 56, ab 1938 Nummer 138. Die Wohnung war gutbürgerlich eingerichtet. David Solewicz hatte ein Testament gemacht, wonach seine Lebensgefährtin Alleinerbin war, seine Ehefrau sollte 100,-- RM erben. Am 13. September 1939 wurde David Solewicz von der Gestapo verhaftet und ins KZ Sachsenhausen gebracht. Dort erteilte er Elisabeth Skowronski noch eine Generalvollmacht zur Verwaltung seines Besitzes. Am 7. April 1940 starb David Solewicz im KZ Sachsenhausen, angeblich an einer Zellgewebsentzündung am linken Unterschenkel.[1228] | ||
Manfred Sommerfeld | Luitpoldstraße 42 | 21. Feb. 2020 | Manfred Sommerfeld kam am 26. Juli 1882 in Schneidemühl als Sohn des Kaufmanns Gustav Sommerfeld und seiner Frau Ida geborene Sommerfeld zur Welt. Sein Bruder war Arthur (1883), seine Schwestern Adeline (1893) und Helene (1894). Manfred Sommerfeld besuchte das Gymnasium in Schneidemühl und studierte Jura in Berlin. Er wurde Rechtsanwalt und hatte seine Praxis in der Weißenburger Straße 1. Er heiratete, die Ehe blieb kinderlos und wurde später geschieden. Im Frühjahr 1933 wurde er von den Nazis aus der Liste der zugelassenen Anwälte gelöscht. Er wohnte von 1933 bis 1939 in der Luitpoldstraße 42, dann musste er ausziehen und in die Wielandstraße 22 in Friedenau ziehen, später in die Emserstraße in ein teilmöbliertes Zimmer. 1941 besaß er noch ca. 500 Bücher, 7 kleine selbstgemalte Bilder, bei der Bank befand sich noch ein Kontoguthaben und ein Depot.[1229] Am 27. Oktober 1941 wurde er nach Litzmannstadt ins Ghetto deportiert und am 20. April 1942 ermordet.[1230] | ||
Trude Sperling | Traunsteiner Straße 8 | 14. Nov. 2011 | Trude Jastrow kam am 28. Dezember 1892 in Stettin als Tochter des Schneiders Jonas Jastrow und seiner Frau Ernestine geborene Spandau zur Welt.[1231] Ihre Geschwister waren Alice (1896), Käthe (1895) und Arno (1890). Sie zog nach Berlin und wurde Kontoristin. 1934 heiratete sie den Reisenden Paul Sperling und wohnte mit ihm in der Dresdener Straße 82/83. 1937 starb ihr Mann und sie zog als Untermieterin in die Freisinger Straße 14. Sie musste noch einmal umziehen, ab dem 18. Juni 1940 wohnte sie zur Untermiete bei Wolfsohn in der Traunsteiner Straße 8. Das war die „Judenwohnung Nr. 2/698“. Damals arbeitete sie als Haushaltshilfe bei Peter Tarrasch in der Pallasstraße 12 und bei Hertha Salzmann in der Freisinger Straße 8. Über die Sammelstelle Levetzowstraße wurde sie am 27. November 1941 nach Riga deportiert und dort am 30. November im Wald von Rumbula erschossen. | ||
Marie Spiegelglas | Hauptstraße 5 | 30. Juni 2017 | Marie Miriam Benedik kam am 23. Juni 1908 in Wien als Tochter von David Benedik und seiner Frau Rosalia geborene Schwarcz auf die Welt. Ihre Geschwister waren Alexander, Robert, Judith, Margit und Franziska.[116] Die Eltern zogen mit ihren Kindern nach Berlin, ab Anfang der 1920er Jahre wohnten sie in der Hauptstraße 5 im Gartenhaus III. Ihr Vater betrieb eine Firma für Präzisionsmechanik und Formenbau in der Schönhauser Allee 167a. Marie heiratete Alexander Spiegelglas, ihr Sohn Georg wurde am 29. November 1931 geboren. Alexander Spiegelglas emigrierte 1935 bereits nach Palästina, später zog er nach Australien, wo er 1980 starb. Georg wurde am 25. Juli 1939 mit einem Kindertransport nach England geschickt. 1940 starben ihre Eltern David und Rosalia Benedik. Marie Spiegelglas musste mit ihre Schwester Margit Zwangsarbeit leisten bei Siemens & Halske in Siemensstadt und bei der Firma „Finker & Co.“ in der Hardenbergstraße. Sie mussten noch umziehen in die Geisbergstraße 33.[117] Am 29. Januar 1943 wurden Marie Spiegelglas und ihre Schwester Margit über das Sammellager Große Hamburger Straße nach Auschwitz deportiert und dort vermutlich sofort ermordet.[119] | ||
Max Spittel | Elßholzstraße 30–33 | 6. März 2009 | Max Spittel kam am 21. November 1876 in Aachen als Sohn des Kaufmanns Nathan Spittel und seiner Frau Bertha auf die Welt.[1232] Er studierte Jura und wurde im November 1900 promoviert mit einer Arbeit über das Verhältnis der Herstellung zum Geldersatz in dem eben in Kraft getretenen Bürgerlichen Gesetzbuch. Zunächst war er in Bochum Landrichter und Landgerichtsrat, ab 1921 in Berlin Kammergerichtsrat. Im Berliner Ortsteil Eichkamp, Im Hornisgrund 17, baute er ein Einfamilienhaus für seine Familie, das heißt für seine Frau Berta geborene Goldmann und seine Söhne Hans (1909) und Helmut (1911). 1929 war er Senatspräsident am Kammergericht, 1933 Vorsitzender des 19. Zivilsenats. Nach der Machtübernahme wurde er zwangsweise beurlaubt und an das Landgericht Berlin versetzt unter Fortzahlung der Bezüge. 1935 erhielt auch er Berufsverbot. Beide Söhne konnten nach Australien emigrieren: Hans war Ingenieur und Helmut Geiger und Klarinettist. 1939 mussten Max und Berta Spittel aus ihrem Haus ausziehen und in eine sogenannte Judenwohnung in die Trautenaustraße 19 ziehen. Am 15. August 1942 wurden beide vom Güterbahnhof Moabit nach Riga deportiert und dort am 18. August 1942 ermordet.[1233][1234] | ||
Gisela Springer | Bayreuther Straße 42 | 8. Okt. 2015 | Gisela Springer wurde am 9. November 1872 in Wien in eine jüdische Familie geboren.[1235] Sie erhielt eine gute Ausbildung, insbesondere lernte sie Klavier spielen. Sie schlug die Laufbahn einer Konzertpianistin ein, die Kritiken waren wohlwollend.[1236] 1897 trat sie zum katholischen Glauben über. Sie schrieb ein musikphilosophisches Werk „Vom Hörenlernen“. Wann sie nach Berlin zog, lässt sich nicht sicher feststellen. Am 1. November 1920 gab sie jedenfalls im Bechsteinsaal ein Konzert. Sie unterrichtete in Berlin auch Klavier, unter anderem Ilse Selle bis 1930. Diese blieb nach Beendigung des Unterrichts mit ihrer Lehrerin befreundet. Als Gisela Springer Berufsverbot erhielt, übernahm Ilse Selle, nunmehr verheiratete Trauer, die Lehrverpflichtung ihren Schülern gegenüber.[1237] 1937 zog Gisela Springer in die Bayreuther Straße 42. Von dort wurde sie am 18. Oktober 1941 mit dem ersten Deportationszug ab Bahnhof Grunewald nach Lodz/Litzmannstadt deportiert. Dort lebte sie fast sieben Monate in der Talstraße 7/4.[1238] Am 8. Mai 1942 wurde sie weiter ins Vernichtungslager Kulmhof deportiert und dort unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet. Eine Nichte, Hedy Krasnobrod geborene Springer, und die Tochter der ehemaligen Schülerin richteten bei Yad Vashem je eine Gedenkseite ein.[1239] | ||
Dora Staub | Münchener Straße 18a (ehem. Speyerer Straße 10) |
5. Juli 2008 | Dora Pinkus kam am 5. Dezember 1862 in Gleiwitz/Oberschlesien als Tochter des Getreidehändlers Pinkus Pinkus und seiner Frau Friederike geborene Staub zur Welt.[1240] Die Familie lebte in Kattowitz. 1885 heiratete sie den 1860 geborenen David Staub und zog mit ihm nach Berlin. Die Kinder wurden geboren: am 17. Juli 1886 Ludwig in Myslowitz (heute Mysłowice), Elfriede am 16. August 1889 in Berlin und am 11. Juni 1898 Paul in Königshütte in Oberschlesien (heute Chorzów). 1917 starb ihr Mann David Staub, 1918 fiel ihr Sohn Paul im I. Weltkrieg in Flandern. Dora zog nach Berlin und wohnte von 1920 bis 1930 in der Meraner Straße 11 im Gartenhaus III. Sie war eine beliebte und kultivierte Frau, die Klavier spielte und gerne Handarbeiten wie Filetdecken anfertigte. Ihr Sohn Ludwig studierte Pharmazie und war Generaldirektor der Chemischen Fabrik Helfenberg AG geworden, wurde aber 1936 wegen seiner jüdischen Herkunft entlassen. Daraufhin emigrierte er 1938 mit seiner Frau Erna Olga Luise Zitzke in die USA. 1939 wohnte Dora Staub in der Barbarossastraße 22. Die Tochter Elfriede war seit Geburt geistig behindert, sie fiel 1940 der Euthanasie zum Opfer.[1241] Dora Staub zog in die Münchener Straße 18, aus der sie am 3. Oktober 1942 mit 80 Jahren nach Theresienstadt deportiert wurde.[1242] Dort wurde sie am 26. Dezember 1943 ermordet. Ihem Sohn Ludwig gelang 1938 die Flucht in die USA, er starb dort in New York am 5. August 1944.[1243] | ||
Charlotte Stein | Gossowstraße 1 | 22. Sep. 2009 | Charlotte Blank kam am 9. September 1898 in Berlin als Tochter des Fabrikanten Gerhard Blank und seiner Frau Rosa geborene Blank zur Welt.[1244] Sie heiratete den Getreidehändler Willy Stein und zog zu ihm nach Bremen. Ihre Söhne wurden dort geboren: Herbert Hugo am 27. Juni 1925 und Kurt Gustav am 4. August 1930. Als die Firma ihres Mannes 1934 enteignet wurde, zog die Familie nach Berlin, wo Charlotte Stein ein Mietshaus in der Gossowstraße 1 besaß. Die Familie lebte im ersten Stock oberhalb eines Restaurants mit Kegelbahn. 1939 war die Familie entschlossen nach Shanghai zu emigrieren, alle Papiere lagen vor und die Möbelwagen waren auf dem Weg nach Genua. Charlotte Stein und ihre Familie konnten wegen des Beginns des Zweiten Weltkrieges aber nicht mehr die Grenze zu Italien überschreiten, sie mussten nach Berlin in die fast leere Wohnung zurückkehren. Am 19. Oktober 1942 wurde Charlotte Stein und ihre Familie nach Riga deportiert.[1245] Sie wurde dort am 22. Oktober 1942 ermordet, nur ihr Sohn Herbert überlebte.[1246] | ||
Herbert Hugo Stein | Gossowstraße 1 | 22. Sep. 2009 | Herbert Hugo Stein kam am 27. Juni 1925 in Bremen als Sohn des Getreidehändlers Willy Stein und seiner Frau Charlotte geborene Blank auf die Welt. Sein jüngerer Bruder Kurt Gustav wurde am 4. August 1930 geboren. Die Brüder genossen eine behütete Jugend, ihre religiöse Erziehung war zwar jüdisch reformiert konservativ, aber nicht sehr streng. 1934 wurde die Firma seines Vaters enteignet, 1936/37 zog die Familie nach Berlin und wohnte in der Gossowstraße 1, einem Haus, das seiner Mutter gehörte, oberhalb einer Wirtschaft mit Kegelbahn. Am 19. Oktober 1942 wurde Herbert Hugo mit seinen Eltern und seinem Bruder nach Riga deportiert und von seinem Bruder und seinen Eltern getrennt.[1247] Herbert Hugo musste zunächst im Ghetto Riga, dann im Lager Kaiserwald harte körperliche Arbeit verrichten. Über das KZ Stutthof kam er nach Stolp und wieder nach Stutthof. Er erkrankte schwer an Polio, wurde von der Roten Armee befreit und in Danzig im Krankenhaus gepflegt. Er kehrte nach Berlin zurück, fand jedoch keine Angehörigen mehr. 1950 emigrierte er zu Verwandten in die USA. Dort heiratete er die gebürtige Berlinerin Helga, ebenfalls eine Holocaust-Überlebende, ihre Tochter Claudia Charlotte wurde 1955 geboren. Erst 1998 gab Herbert Stein ein Interview, in dem er über seine Erfahrungen berichtete. Er starb 2004.[1246] | ||
Kurt Gustav Stein | Gossowstraße 1 | 22. Sep. 2009 | Kurt Gustav Stein kam am 4. August 1930 in Bremen als Sohn des Getreidehändlers Willy Stein und seiner Frau Charlotte geborene Blank zur Welt.[1248] Sein Bruder Herbert Hugo war am 27. Juni 1925 geboren. Die Brüder genossen eine behütete Jugend, ihre religiöse Erziehung war zwar jüdisch reformiert konservativ, aber nicht sehr streng. 1934 wurde die Firma seines Vaters enteignet, 1936/37 zog die Familie nach Berlin und wohnte in der Gossowstraße 1, einem Haus, das seiner Mutter gehörte, oberhalb einer Wirtschaft mit Kegelbahn. Am 19. Oktober 1942 wurde Kurt Gustav mit seinen Eltern und seinem Bruder nach Riga deportiert, laut Transportliste war der damals Zwölfjährige nicht arbeitsfähig.[1249] Kurt Gustav und seine Mutter wurden von seinem Vater und seinem Bruder getrennt und am 22. Oktober 1942 ermordet. | ||
Rosa Stein | Bozener Straße 17 | 10. Mai 2016 | Rosa Tauber kam am 8. Oktober 1879 in Wien als Tochter des Kaufmanns Jacob Tauber und seine Frau Katharina geborene Steiner zur Welt.[1250] Sie hatte die ungarische Staatsangehörigkeit und zog nach Berlin. Dort heiratete sie am 1. September 1911 den ebenfalls in Wien geborenen Kaufmann Jacob Stein.[1251] Sie wohnten zunächst in der Linienstraße 121 II, ab 1929 in der Bozener Straße 17. Ihr Mann Jacob Stein betrieb ein Büro für Zeitungsausschnitte und besaß den Verlag der Wissenschaftlichen Revue unter der Firma Dr. Max Goldschmidt in der Chausseestraße 116. Dieser Betrieb wurde im Jahr 1935 von den Nazis übernommen und im Jahr 1937 liquidiert.[1252] Jacob Stein versuchte ab 1936 als Propagandist wirtschaftlich zu überleben.[1253] 1939 lebte das Ehepaar noch in der Bozener Straße 17. Am 27. Dezember 1940 starb Jacob Stein unter ungeklärten Umständen, wie sein Bruder Arthur in einem Entschädigungsverfahren angab.[1254] Rosa Stein musste noch umziehen in die Kufsteiner Straße 12 als Untermieterin zu Cohn.[1255] Am 28. März 1942 wurde sie nach Piaski ins Ghetto deportiert,[1256] ihr Todesdatum ist unbekannt. | ||
Willy Stein | Gossowstraße 1 | 22. Sep. 2009 | Willy Stein kam am 7. September 1892 in Bremen als Sohn von Philipp und Betty geborene Herz zur Welt.[1257][1258] Seine Brüder waren Walter, Adolf, Paul und Edward, seine Schwester hieß Bella. Willy Stein machte nach dem Abitur eine Berufsausbildung in der Getreide- und Futtermittelbranche, und zwar in Odessa, Ukraine. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Soldat teil. Danach machte er sich in Bremen mit einer Firma in der Getreidemittelbranche selbstständig. Er heiratete Charlotte Blank und hatte mit ihr zwei Söhne, Herbert (27. Juni 1925 in Bremen) und Kurt Gustav (4. August 1930 in Bremen). Als 1934 seine Firma enteignet wurde, zog er mit seiner Familie nach Berlin, wo seiner Frau Charlotte ein Mietshaus in der Gossowstraße 1 gehörte. Willy Stein und seine Familie lebte im ersten Stock über einem Restaurant mit Kegelbahn. Die Familie versuchte nach Shanghai zu emigrieren, die Möbelwagen waren schon Richtung Genua unterwegs, als im September 1939 die Grenze wegen des Zweiten Weltkrieges geschlossen wurde. Die Familie kehrte nach Berlin in die leere Wohnung zurück.[1246] Willy Stein musste Zwangsarbeit bei Daimler-Benz am Fließband leisten. Am 19. Oktober 1942 wurden Willy und Charlotte Stein mit ihren beiden Söhnen nach Riga deportiert.[1259] Am 22. Oktober wurde Willy Stein ermordet, nur der ältere Sohn Herbert überlebte. | ||
Pauline Steinthal | Münchener Straße 6 | 6. Mai 2013 | Pauline Arons kam am 13. März 1858 in Berlin als Tochter des Heymann Arons und dessen Frau Sophie geborene Herz zur Welt. Ihre älteren Geschwister waren Felix (1853) und Margarethe (1850), ihr jüngerer Bruder war Richard (1869). 1881 heiratete sie den Bankier Leander Steinthal,[1260] Kinder aus dieser Ehe wurden nicht ermittelt. Das Ehepaar lebte in der Bendlerstraße Nr. 21, später Nr. 35. 1920 verstarb ihr Mann und Pauline Steinthal zog 1937 in die Münchener Straße 6. Von dort wurde sie mit 84 Jahren mit dem Zweiten Großen Alterstransport am 14. September 1942 nach Theresienstadt deportiert.[1261] Am 3. Oktober 1942 starb sie angeblich an Enteritis, Darmkatarrh.[1262] Eine Nichte richtete ein Gedenkblatt bei Yad Vashem für Pauline Steinthal ein.[1263] | ||
Leo Stiefel | Wielandstraße 22 | 29. Nov. 2013 | In Kitzingen lebte das jüdische Ehepaar Mayer Stiefel (geboren 5. Januar 1855 Hammelburg, gestorben 9. November 1921 in Kitzingen) und Sophie geborene Blümlein (geboren 11. November 1852 in Untereisenheim, gestorben 9. November 1926 in Kitzingen). Sie hatten vier Söhne, die in Kitzingen geboren wurden: Jakob, geboren am 28. Mai 1878, Salomon, geboren am 3. Juni 1879, Leo, geboren am 12. Juni 1881 und Richard, geboren am 11. März 1887. Die Familie betrieb eine Weinhandlung. Leo erhielt höhere Schulbildung und absolvierte seinen Militärdienst als „Einjährig-Freiwilliger“. Danach lebte er als Weinhändler in Würzburg. Im Ersten Weltkrieg diente er im Rang eines Unteroffiziers, u. a. in einer Train-Ersatz-Abteilung, einer Militär-Bäcker-Abteilung, auch sein Bruder Salomon kämpfte im Ersten Weltkrieg. Am 31. Dezember 1931 trat Leo aus der Israelitischen Kultusgemeinde in Kitzingen aus. Leo Stiefel muss eine Zeit lang wieder in Kitzingen gewohnt haben, dort wurde er von der nichtjüdischen Hausdame Babette Hümmer betreut. Ihr gegenüber fühlte sich Leo Stiefel besonders verpflichtet, er setzte ihr eine lebenslange monatliche Rente von 40 RM aus, auch setzte er sie zur Hälfte als seine Erbin ein. Am 16. Januar 1937 zog Leo nach Berlin, er wohnte zunächst in Charlottenburg, Witzlebenstr. 16 I, dann in der Suarezstr. 55, dann in der Wielandstr. 22 bei Rosalie Priester, ab 1. Februar 1941 in der Westarpstr. 3 I bei Michaelis, später bei Reichmann, er war immer Untermieter. Leo Stiefel betrieb von Berlin aus seine Weinhandlung in Kitzingen, Rosengasse 7, weiter. Leo Stiefel hatte eine jüdische Freundin, die am 2. Januar 1915 in Plauen geborene Gerda Kuniansky. Ihr Vater Salomon Kuniansky, geboren am 12. Februar 1884 in Odessa, besaß in Plauen eine Spitzen- und Stickereifabrik. Leo Stiefel wurde von dem Naziregime gezwungen, sein Grundstück in Kitzingen, Rosengasse 7 zu verkaufen, den Gegenwert hierfür hat er nie erhalten. Auch musste er die von seinem Vater übernommene Weinhandlung aufgegeben, das Inventar wurde verschleudert, er erhielt nur einen Bruchteil des tatsächlichen Wertes, nämlich ca. 1500 RM. Leo Stiefel machte am 3. Juli 1941 sein Testament: als Erben setzte er Fräulein Gerda Kuniansky (seine spätere Ehefrau) und Fräulein Babette Hümmer je zur Hälfte seines Vermögens ein. Babette Hümmer lebte damals noch in seinem Haus in Kitzingen. Leo Stiefel hatte offensichtlich versucht, angesichts der bevorstehenden Deportation seinem Leben ein Ende zu setzen: er befand sich vom 24. Oktober 1942 bis 26. November 1942 wegen einer Schlafmittelvergiftung im Jüdischen Krankenhaus in Berlin. Aus dem Krankenhaus heraus veranlasste er den Verkauf von Wertpapieren, um die 5. und letzte Rate der Judenvermögensabgabe und Rückstände der Einkommens- und Vermögenssteuer zu bezahlen. Am Tag nach seiner Entlassung, am 27. November 1942, gab er bereits in der Sammelstelle Große Hamburger Straße die Vermögenserklärung ab. Er gab an, Prüfer der Jüdischen Kultusvereinigung zu sein, ferne, dass er ledig war und (wieder) der jüdischen Konfession angehörte. Seine Kennkarte habe man ihm abgenommen und er verfüge über keine Bankunterlagen mehr, so dass er keine Angaben zu seinem Vermögen machen könne. Die Verfügung, wonach sein Vermögen zugunsten des Deutschen Reichs eingezogen wurde, wurde ihm am 27. November 1942 in der Sammelstelle Große Hamburger Straße zugestellt. Am 29. November 1942 wurde Leo Stiefel nach Auschwitz deportiert. Zu diesem Zeitpunkt wurde er später auch als tot erklärt. Nach dem Krieg beantragte Gerda die Anerkennung ihrer freien Ehe mit Leo Stiefel, was zur Ausstellung einer Heiratsurkunde des Standesamtes Spandau vom 23. Juli 1951 führte, wonach die Ehe mit Wirkung zum 12. Juni 1937 geschlossen war. Gerda Stiefel hatte in Berlin überlebt. 1944 waren im Depot von Leo Stiefel bei der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank noch Wertpapiere im Wert von 18.900,00 RM vorhanden. Die Vermögensverwertungsstelle hatte bereits ohne diese Positionen Einnahmen in Höhe von 19.603,80 RM verzeichnet. Als das Vermögensverwertungsamt Zahlung aus der Rentenversicherung von der Gothaer verlangte, wünschte diese den Nachweis, dass der Versicherte, Leo Stiefel, das Datum 12. Juni 1947 überlebt hätte. Die Alte Leipziger zahlte schließlich einen Rückkaufsbetrag von 17.603,80 RM an die Vermögensverwertungsstelle aus.[1264] | ||
Gertrud Stöckel | Stübbenstraße 1 | 19. Dez. 2014 | Gertrud Stöckel wurde am 6. Oktober 1867 in Posen/Polen als Tochter der jüdischen Eltern Ida Landsberg geborene Kastan und deren Ehemann geboren. Sie zog nach Berlin und heiratete den jüdischen Baumeister Moritz Moses Stöckel. Dieser war am 31. Januar 1862 in Czortkow/Tarnopol (damals Österreich, heute Ukraine) als Sohn des Kaufmannes Isaac Stöckel und seiner Ehefrau Fradel geborene Stöckel geboren. Sein Bruder Siegmund war ebenfalls Baumeister, seine Schwestern waren Sara und Dwora. Moritz und Siegmund beteiligten sich mit ihren Baugeschäften erfolgreich am Aufbau des Berliner Vorortes Friedenau. Moritz Stöckel baute mehrere der großen Miethäuser in der Fregestraße sowie in anliegenden Straßen wie Cranachstraße, Rubensstraße, Dickhardtstraße und Saarstraße.
Moritz Stöckel erbaute 1910 das Haus Fregestraße 26 und wohnte mit seiner Familie dort. Gertrud und Moritz Stöckel hatten drei Töchter: die am 4. März 1896 geborene Caecilie (Celia), die am 21. August 1897 geborene Susanna Rebeka und die am 30. Juli 1900 geborene Margarete. Alle 3 Töchter besuchten das Sternsche Konservatorium. Moritz Stöckel starb 1910, er wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beerdigt. Seine Witwe und die drei Töchter blieben in der Fregestraße 26 wohnen. Die Tochter Margarete heiratete den polnischen Diplomkaufmann Max Blank, ihren Cousin, den Sohn ihrer Tante Dwora Blank, geborene Stöckel. Ihre Kinder wurden geboren: 1928 Stefanie und 1930 Ernst. Caecilie war die musikalischste der Töchter, sie studierte Musik an der Universität in Genf und am Neuen Wiener Konservatorium, sie heiratete den ungarischen Violinisten Béla Zukman Bizony (geboren 14. Oktober 1898, gestorben 22. März 1959 New York) und nannte sich nun Celia Bizony. Am 3. Februar 1924 kam in Wien ihr Sohn Michael Thomas Gringamore Bizony zur Welt. Celia Bizony war als Sängerin, Cembalistin und Komponistin tätig. Ihre Karriere führte sie in den 30er Jahren mit ihrem Mann Béla über Berlin nach England, 1938 folgte der Sohn Michael Thomas. Die Tochter Susanna blieb unverheiratet und wohnte bei ihrer Mutter. 1936 zog Gertrud Stöckel mit ihrer Tochter Susanna, der Tochter Margarete, deren Ehemann und deren Kindern zunächst in die Jenaer Str. 6, später in die Stübbenstraße 1. Am 28. Oktober 1938 wurde Max Blank zusammen mit dem Onkel seiner Frau, Siegmund Stöckel, im Rahmen der Polenaktion nach Polen, vermutlich Bentschen, abgeschoben. Beide gelangten nach Warschau, wo Siegmund Stoeckel am 10. Januar 1939 unter ungeklärten Umständen an einer Lungenentzündung starb. Max Blank konnte über Berlin am 22. Juli 1939 in die USA emigrieren. Die beiden Kinder Ernst und Stefanie, damals 11 und 9 Jahre alt, kamen mit einem Kindertransport nach England. Ihre Mutter Margarete konnte ebenfalls 1939 nach England fliehen, erst 1945 konnten Margarete, Ernst und Stefanie zu Max in die USA reisen. Am 4. August 1942 wurden Gertrud und Susanna Stöckel nach Theresienstadt deportiert,[1265] Elise Stöckel folgte ihnen am 11. August 1942.[1266] Gertrud Stöckel wurde bereits wenige Tage nach der Deportation am 16. August 1942 ermordet.[1267] Susanna Stöckel wurde am 29. März 1943 ermordet.[1268] Elise wurde am 18. Dezember 1943 von Theresienstadt nach Auschwitz deportiert und dort vermutlich sofort ermordet. Celia wurde in England Professorin an der Guildhall School of Music. Sie gründete 1942 das Ensemble Musica antica e nuova an der Universität Cambridge. Sie starb am 3. Dezember 1987 in London, ihre Nachkommen leben heute in England und Südafrika. Margaretes Nachkommen leben in den USA. |
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Susanna Rebeka Stöckel | Stübbenstraße 1 | 19. Dez. 2014 | Susanna Rebeka Stöckel wurde am 29. August 1897 (das Geburtsjahr auf dem Stein ist falsch) als Tochter ihrer jüdischen Eltern, des Baumeisters Moritz Stöckel und seiner Ehefrau Gertrud, geborene Landsberg, in Berlin geboren. Ihre Schwestern waren die am 4. März 1896 geborene Caecilie und die am 30. Juli 1900 geborene Margarete. Ihr Vater Moritz starb bereits 1910. Susanna und ihre Schwestern besuchten das Sternsche Konservatorium. Caecilie und Margarete heirateten, Susanna blieb ledig und wohnte bei ihrer Mutter. 1936 zog sie mit ihrer Mutter und der Familie ihrer Schwester Margarete zunächst in die Jenaer Straße 6, sodann in die Stübbenstraße 1. Von dort wurde sie zusammen mit ihrer Mutter mit dem 36. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert.[1265] Dort wurde sie am 29. März 1943 ermordet.[1268] | ||
Elise Felicitas Stöckel | Fregestraße 71 | 16. Okt. 2014 | Elise Hollaender wurde als 13. und letztes Kind ihrer jüdischen Eltern, des praktischen Arztes Siegmund Hollaender und seiner Frau Renette, geborene Danziger, am 21. September 1872 in Berlin geboren. Elise hatte neun Schwestern und drei Brüder: Adolf Hollaender wurde Geiger, lernte u. a. bei Joseph Joachim und leitete das Stern’sche Konservatorium; Viktor Hugo Hollaender schrieb viele Operetten und war Dirigent am Metropoltheater, sein Sohn war der bekannte Friedrich Hollaender; Felix Mendelssohn Hollaender war u. a. Dramaturg bei Max Reinhardt. Elises Schwester Martha heiratete den Friedensnobelpreisträger Alfred Fried, eine andere Schwester den Bruder des Philosophen Lassen. Helene Wiegottwill heiratete den Börsenmakler und Chemiker Fedor Lehmann.[1269]
Elise Felicitas war die jüngste Tochter, sie studierte am Sternschen Konservatorium Deklamation. Sie war bereits 31 Jahre alt und ihre Verheiratung gestaltete sich offensichtlich schwierig. Deswegen wurde ein jüdischer Heiratsvermittler eingeschaltet, ihre Mutter verkaufte Bergwerksaktien, um Elise eine Mitgift zu verschaffen. So kam es am 19. März 1903 zur Heirat mit Siegmund Stöckel (geboren am 27. August 1868 in Czortkow/Tarnopol als Samuel Nuchem Steckel), einem jüdischen Baumeister, der nach Berlin gekommen war, um am Aufschwung teilzuhaben; die Mitgift wurde das Startkapital für ein erfolgreiches Baugeschäft. Siegmund Stöckel kaufte 1909 für Elise und sich ein kleines Landhaus in der Fregestraße 71. Zum Kummer von Elise und Siegmund blieb die Ehe kinderlos. Siegmund Stöckel war wirtschaftlich erfolgreich: wie sein Bruder Moritz Stöckel, der ebenfalls Baumeister war und auch in der Fregestraße wohnte, kaufte er Grundstücke mit kleinen Landhäusern, ließ diese abreißen und errichtete einige der heute noch in der Fregestraße stehenden großen Miethäuser, so die Fregestraße 7, 7a, 8 und 9. Nach Beginn der NS-Herrschaft emigrierten einige Familienangehörige, so ging Helene Wiegottwill Lehmann mit ihrem Mann und Sohn nach England. Elise konnte ihre Schwester 1939 dort noch einmal besuchen, sie brachte ihren gesamten Schmuck mit, um ihn in Sicherheit zu bringen. Als ihr Pass eingezogen wurde, musste sie nach Deutschland zurückkehren. Alle Versuche, auf legalem Weg aus Deutschland auszureisen, schlugen fehl. Am 28. Oktober 1938 wurden Siegmund Stöckel und Max Blank, der Ehemann seiner Nichte Margarete Blank, geborene Stöckel, von der Gestapo im Rahmen der sogenannten Polenaktion verhaftet: beide hatten die polnische Staatsangehörigkeit. An diesem Tag wurden insgesamt 17.000 polnische Juden und Jüdinnen im Deutschen Reich verhaftet und in Sonderzügen in Richtung polnische Grenze deportiert. Bei Bentschen (Zbaszyn) wurden sie über die deutsch-polnische Grenze getrieben und strandeten dort. Siegmund Stöckel und Max Blank gelang es, von dort nach Warschau zu kommen. Siegmund Stöckel starb dort am 10. Januar 1939 an Lungenentzündung. Max Blank konnte über Berlin in die USA emigrieren. Seine Kinder Ernst und Stefanie gelangten mit einem Kindertransport nach England. Ihre Mutter Margarete flüchtete ebenfalls nach England. Erst 1945 war die Familie wieder in den USA vereint. Elise erhielt von Siegmund vor dessen Tod noch einen Brief: sie solle sich, wenn sie Schwierigkeiten habe, an Alfred Andersson wenden, der seine Tochter aus einer vorehelichen Beziehung geheiratet hatte, der zudem die schwedische Staatsangehörigkeit hatte und im Antiquitätenhandel tätig war. Jetzt erfuhr Elise, dass ihr verstorbener Ehemann Siegmund Vater einer Tochter Alma Irmgard Andersson war. Aus nicht zu klärenden Gründen übertrug Elise das von Siegmund geerbte Grundstück Fregestraße 71 auf Alma Irmgard Andersson. Diese behauptete nach dem Zweiten Weltkrieg, es habe sich um eine Anstandsschenkung gehandelt, die Erben von Elise hingegen gingen davon aus, dass die Schenkung des Grundstückes die Gegenleistung dafür sein sollte, dass Alfred Andersson die Ausreise von Elise ins Ausland ermöglichen und ihr dort den Lebensunterhalt sichern sollte. Zunächst konnte Elise nach der Schenkung des Hauses dort noch wohnen bleiben, 1941 aber musste sie zu ihrer Schwägerin Gertrud Stöckel in die Stübbenstraße 1 in die Mädchenkammer ziehen. Von dort wurde sie am 11. August 1942 nach Theresienstadt ins Getto deportiert,[1270] am 18. Dezember 1943, also mehr als ein Jahr später, von Theresienstadt nach Auschwitz deportiert, wo sie vermutlich sofort ermordet wurde.[1271] |
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Siegmund Stöckel | Fregestraße 71 | 16. Okt. 2014 | Siegmund Stöckel wurde als Samuel Nuchem Steckel am 27. August 1868 in Czortkow/Tarnopol geboren. Seine Eltern waren der Kaufmann Isaac Stöckel und seine Frau Fradel, geborene Stöckel. Er hatte noch einen Bruder Moritz Moses und zwei Schwestern: Sara und Dwora. Siegmund und Moritz wurden Baumeister und gingen nach Berlin, um am Aufschwung teilzuhaben. Siegmund heiratete am 19. März 1903 Elise Hollaender, ihre Mitgift wurde das Startkapital für ein erfolgreiches Baugeschäft. Er und sein Bruder Moritz kauften in dem aufstrebenden Friedenau kleine Landhäuser auf, ließen diese abreißen und errichteten die heute noch dort stehenden herrschaftlichen Miethäuser. Er selbst lebte aber mit Elise lieber in einem kleinen Landhaus in der Fregestraße 71. Am 28. Oktober 1938 wurde er mit seinem Neffen Max Blank im Rahmen der Polenaktion nach Polen, vermutlich Bentschen (Zbaszyn), abgeschoben. Sie gelangten nach Warschau, wo sie von einem jüdischen Schneider versteckt wurden. Am 10. Januar 1939 starb Siegmund Stöckel an Lungenentzündung. | ||
Berel Strohmandel | Regensburger Straße 33 | 1. Juli 2010[177] | Bernhard Berel Strohmandel kam am 22. April 1972 in Kolomea/Galizien (damals Österreich) als Sohn des Fabrikanten Selig Strohmandel und seiner Frau Frime geborene Bernstein zur Welt.[1272] Er hatte einen Bruder Schloma, der 1879 geboren war. Die Brüder zogen nach Berlin und fabrizierten und verkauften Daunen- und Steppdecken. Berel Strohmandel heiratete 1906 die nichtjüdische Bertha Keller.[1273] Das Ehepaar lebte in der Wallstraße 72, wo auch die Fabrikation und der Verkauf der Decken erfolgte. Ab 1935 erschien nur noch Bertha Strohmandel im Adressbuch als Deckenverkäuferin, privat lebten sie in der Annenstraße 25 in Mitte bis 1939. Im August 1939 wurde ihre Ehe geschieden, Berel Strohmandel musste in die Regensburger Straße 33 ziehen. Auch musste er Zwangsarbeit leisten bei der Firma Helmuth Korth, Feinmechanik und Optik, Kesselstraße 9. Er unternahm noch einen Fluchtversuch nach Polen, wurde jedoch am 2. März 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.[1274]
Sein Bruder Schloma Salomon Strohmandel hatte ebenfalls eine nichtjüdische Frau, Margarete Alter, geheiratet und war 1939 gestorben. |
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Minna Stümpel | Willmanndamm 5 | 2. Juni 2017 | Minna Goldbarth kam am 28. September 1859 in Samter/Posen als Tochter des Bäckers Abraham Wolf Goldbarth und seiner Frau Gittel geborene Kolski zur Welt.[1275] Sie hatte noch vier Schwestern und zwei Brüder. Sie zog nach Berlin, wurde Kassiererin und heiratete am 17. April 1886 den nichtjüdischen Kellner Ernst Heinrich Friedrich Stümpel.[1276] 1933 starb Ernst Stümpel in Wilmersdorf. Minna Stümpel zog mit Verwandten, Henriette und Arnold Ludomer, nach Rangsdorf, Unter den Eichen 6. Diese hatten unter finanzieller Mithilfe von Minna Stümpel dort ein Haus gebaut. 1938 überfielen Nazis die Familie und zerstörten die Wohnungseinrichtung. Henriette und Arnold Ludomer verkauften das Haus mit Verlust und zogen mit ihrer Tochter Hilma und mit Minna Stümpel nach Berlin zu Henriettes Schwester Gertrud und deren Mann Josef Friedländer, die im Willmanndamm 5 wohnten. Zuerst wurden Gertrud und Josef Friedländer deportiert, es folgten Henriette und Arnold Ludomer am 19. Oktober 1942, die Tochter Hilma ging in den Untergrund, und Minna Stümpel blieb alleine zurück. Am 17. März 1943 wurde sie aus dem Haus Willmanndamm 5 nach Theresienstadt deportiert,[1277] wo sie am 13. Oktober 1943 ermordet wurde.[883] | ||
Felix Sussmann | Rosenheimer Straße 27 | 4. Sep. 2018 | Felix Sussmann kam am 30. März 1909 in Berlin als Sohn des Otto Hans Sussmann und seiner Frau Melanie Karoline geborene Lewin zur Welt. Er hatte zwei Schwestern, Margot, die am 17. Februar 1906 geboren war und Ilse, am 21. September 1917 geboren. Sein Vater betrieb eine Damenmäntelfabrik und ein Damenkonfektions-Engros-Geschäft. Seit Anfang der 1920er Jahre lebte die Familie in der Rosenheimer Straße 27 II in einer Fünf-Zimmer-Wohnung. 1931 starb sein Vater, seine Mutter führte das Damenkonfektionsgeschäft fort. Felix wurde Zuschneider und wohnte nicht mehr bei seiner Mutter, bis er Mai 1941 wieder zu ihr ziehen musste. Er musste Zwangsarbeit leisten bei der Firma Paul Bugiel in der Dircksenstraße 29. Felix Sussmann wurde am 14. November 1941 mit seiner Mutter und seinen Schwestern Margot und Ilse nach Minsk ins Ghetto deportiert. Sein Todesdatum ist unbekannt.[1278] | ||
Ilse Sussmann | Rosenheimer Straße 27 | 4. Sep. 2018 | Ilse Sussmann kam am 21. September 1917 in Berlin als Tochter des Otto Hans Sussmann und seiner Frau Melanie Karoline geborene Lewin zur Welt. Ihre Geschwister waren Felix (1909) und Margot (1906). Ihr Vater betrieb eine Damenmäntelfabrik und ein Damenkonfektions-Engros-Geschäft. Seit Anfang der 1920er Jahre lebte die Familie in der Rosenheimer Straße 27 II in einer Fünf-Zimmer-Wohnung. 1931 starb ihr Vater, ihre Mutter führte das Damenkonfektionsgeschäft fort. Ilse wurde Pianistin, davon zeugten nach der Deportation viele Notenhefte. Sie musste Zwangsarbeit leisten als Haushaltshilfe "vom Arbeitsamt für den eigenen Haushalt bestimmt". Ilse Sussmann wurde am 14. November 1941 mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Margot und ihrem Bruder Felix nach Minsk ins Ghetto deportiert. Ihr Todesdatum ist unbekannt.[1279] | ||
Margot Sussmann | Rosenheimer Straße 27 | 4. Sep. 2018 | Margot Sussmann kam am 17. Februar 1906 in Berlin als Tochter des Otto Hans Sussmann und seiner Frau Melanie Karoline geborene Lewin zur Welt. Ihre Geschwister waren Felix (1909) und Ilse (1917). Ihr Vater betrieb eine Damenmäntelfabrik und ein Damenkonfektions-Engros-Geschäft. Seit Anfang der 1920er Jahre lebte die Familie in der Rosenheimer Straße 27 II in einer Fünf-Zimmer-Wohnung. 1931 starb ihr Vater, ihre Mutter führte das Damenkonfektionsgeschäft fort. Margot musste Zwangsarbeit leisten an einer Boley Drehmaschine seit dem 2. Juli 1940 für die Siemens & Schuckert AG. Margot Sussmann wurde am 14. November 1941 mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Ilse und ihrem Bruder Felix nach Minsk ins Ghetto deportiert. Ihr Todesdatum ist unbekannt.[1280] | ||
Melanie Caroline Sussmann | Rosenheimer Straße 27 | 4. Sep. 2018 | Melanie Karoline Lewin kam am 15. Juni 1878 in Stettin als sechste von acht Töchtern des Kaufmanns Heymann Lewin und seiner Frau Jeannette geboren Gottliebson auf die Welt. Ihre Geschwister waren Pauline (1868), Elise (1870), Gertrud (1872), Marie Helene (1875), Luise Clara (1877), Elfriede Therese (1879) und Martha Olga Franziska (1884). 1905 heiratete Melanie Karoline Lewin den Kaufmann Otto Hans Sussmann. Sie zogen nach Berlin, wo die Kinder zur Welt kamen: am 17. Februar 1906 Margot, am 30. Mai 1909 Felix und am 21. September 1917 Ilse. Ihr Mann Otto Hans Sussmann betrieb ab 1905 eine Damenmäntelfabrik in der Kurstraße 50 in Mitte sowie ein Damenkonfektions-Engrosgeschäft in der Werderstraße 3-4. Seit Anfang der 1920er Jahre wohnte die Familie in der Rosenheimer Straße 27 II in einer Fünf-Zimmer-Wohnung. Am 28. März 1931 starb ihr Mann, Melanie Karoline Sussmann führte nun das Damenkonfektionsgeschäft fort. 1939 lebte Melanie Karolines unverheiratete Schwester Martha Olga Franziska bei Ihnen. Am 14. November 1941 wurde Melanie Karoline Sussmann mit ihren drei unverheirateten Kindern Margot, Felix und Ilse über den Bahnhof Grunewald in das Ghetto von Minsk deportiert. Dort wurde sie zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[1281] | ||
Luise Switkes Vel Wittels | Münchener Straße 30 | 8. Dez. 2006 | Luise Switkes Vel Wittels kam am 5. Januar 1884 in Leipzig als Tochter des Agenten Marcus Hirsch Switkes Vel Wittels und seiner Frau Emma geborene Bieber zur Welt.[1282] Ihr Bruder war Julius Sally, geboren am 18. Mai 1882. Seit 1915 lebte sie in Berlin in der Münchener Straße 30 in einer 4,5-Zimmer-Wohnung, im Adressbuch wurde ihr Beruf mit Vertreterin angegeben. 1940 musste sie zwei Zimmer ihrer Wohnung untervermieten: eins an die nichtjüdische Emma Rohmann und eins an den jüdischen Karl Ledermann. Am 9. Dezember 1942 wurde sie in das KZ Auschwitz deportiert,[1283] ihr Todesdatum ist nicht bekannt. Ihr Bruder Julius hatte 1913 die nichtjüdische Auguste Helene Goldbeck geheiratet, vier Kinder kamen auf die Welt und Julius überlebte den Naziterror. Er starb 1954. | ||
Giesa Szprycer | Barbarossastraße 8 | 9. Aug. 2012 | Giesa (Gisela) Szprycer kam am 23. September 1925 in Hamburg als Tochter des Geschäftsreisenden Julius Eliejzer Szprycer und seiner Frau Rosa geborene Littmann auf die Welt.[1284] Sie hatte noch eine Schwester Lotte und einen Bruder Helmuth. Weil sich ihre Eltern trennten, wurden die Geschwister von den Eltern ihrer Mutter, Fanny und Joseph Littmann, in Berlin betreut. Seit 1934 wohnten sie dort in Schöneberg in der Barbarossastraße 8. 1938 emigrierte ihre Mutter Rosa nach England und 1940 starb ihre ältere Schwester Lotte an Tuberkulose. Giesa Szprycer musste nach ihrem Schulabschluss Zwangsarbeit bei Siemens & Halske am Nonnendamm leisten. Am 11. Februar 1943 füllte sie die Vermögenserklärung aus, die Vorbereitung für die Deportation, die ihr Großvater Joseph Littmann unterschrieb. Am 19. Februar 1943 wurde Giesa Szprycer nach Auschwitz deportiert.[1285] Auf dem Weg zum Sammellager Große Hamburger Straße hatte sie noch versucht zu fliehen, vergeblich. Ihr Todesdatum ist nicht bekannt. Nur ihr Bruder Helmuth überlebte. | ||
Dora Szczygiel | Potsdamer Straße 167 | 10. Nov. 2021 | |||
Moszek Szczygiel | Potsdamer Straße 167 | 10. Nov. 2021 | |||
Helmuth Szprycer | Barbarossastraße 8 | 9. Aug. 2012 | Helmuth Szprycer kam am 8. August 1929 in Hamburg als Sohn des Geschäftsreisenden Julius Eliejzer Szprycer und seiner Frau Rosa geborene Littmann auf die Welt. Er hatte zwei ältere Schwestern: Giesa und Lotte. Seine Eltern hatten sich bereits vor seiner Geburt getrennt, deswegen wuchsen die Geschwister bei den Eltern ihrer Mutter, Fanny und Joseph Littmann, in Berlin auf. Sie wohnten zunächst in der Landsberger Straße 85 in Friedrichshain, ab 1934 dann in Schöneberg, Barbarossastraße 8 in einer Vier-Zimmer-Wohnung. 1938 emigrierte seine Mutter Rosa nach England, 1940 starb seine Schwester Lotte an Tuberkulose. Helmuth war sehr musikalisch und konnte gut pfeifen, was ihm später im KZ das Leben retten sollte. Am 14. Februar 1943 musste er mit Hilfe seiner Großmutter die Vermögenserklärung ausfüllen, die Vorbereitung der Deportation. Seine Schwester Giesa wurde am 19. Februar 1943 abgeholt und nach Auschwitz deportiert. Helmuth wurde mit seinen Großeltern Fanny und Joseph Littmann am 17. März 1943 nach Theresienstadt deportiert.[1286] Dort schloss sich Helmuth einer Musikkapelle namens „Ghetto Swingers“ an, wodurch er sich und seinen Großeltern das Überleben ermöglichte. Mit dem Weitertransport vom 18. Dezember 1943 kam Helmuth mit seinen Großeltern nach Auschwitz, Fanny und Joseph Littmann wurden dort vermutlich wegen ihres Alters sofort ermordet, Helmuth Szprycer konnte sein Leben und das seines Freundes Harry Lowit retten.[1287] | ||
Bella Tawrigowski | Barbarossastraße 8 | 29. Juli 2005 | Bella Tawrigowski genannt Friedländer kam am 10. März 1941 in Berlin als Tochter von Herbert Tawrigowski genannt Friedländer und seiner Frau Elsa geborene Lohde auf die Welt.[1288] Sie hatte einen älteren Bruder Gerhard. Die Familie wohnte mit dem Großvater Siegfried Lohde in der Barbarossastraße 53. Als dieser im August 1942 deportiert wurde, musste die Familie in eine sogenannte Judenwohnung in die Barbarossastraße 8 umziehen. Bellas Eltern planten die Flucht in die Schweiz, Bella aber sollte im Katharinen-Stift in der Greifswalder Straße 18 bleiben. Ihre Mutter konnte sich jedoch nicht zu der Trennung entschließen, so wurde Bella auf die Flucht mitgenommen. Als die Familie am Bahnhof in Lörrach ankam, wurden alle verhaftet, Bella wurde mit ihrer Mutter und ihrem Bruder Gerhard in das Polizeigefängnis Alexanderplatz gebracht. Von dort wurden sie am 29. Januar 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet.[1289] | ||
Charlotte Tawrigowski | An der Urania 16–18 ehem. Nettelbeckstraße 16–18 |
29. Juli 2005 | Charlotte Modrze kam am 23. September 1914 in Bochum in einer jüdischen Familie auf die Welt.[1290] Sie heiratete in Berlin den Musiker und Moderator Paul Tawrigowski genannt Friedländer, er war Witwer und hatte zwei Kinder: Evelyn und Heinz. 1940 wurde der gemeinsame Sohn Denny geboren. Ihr Mann leistete ab 1940 Zwangsarbeit in einem Rüstungsbetrieb. Am 12. Januar 1943 wurde Charlotte mit ihrem Mann und den drei Kindern nach Auschwitz deportiert und dort vermutlich sofort ermordet.[1291] | ||
Denny Tawrigowski | An der Urania 16–18 ehem. Nettelbeckstraße 16–18 |
29. Juli 2005 | Denny Tawrigowski genannt Friedländer kam am 27. Dezember 1940 in Berlin als Sohn des Musikers und Moderators Paul Tawrigowski und seiner zweiten Frau Charlotte geborene Modrze auf die Welt.[1292] Aus der ersten Ehe hatte sein Vater die Kinder Eveline und Heinz. Ab 1940 musste sein Vater Zwangsarbeit in einem Rüstungsbetrieb leisten. Am 12. Januar 1943 wurde Denny mit seinen Eltern und seinen Halbgeschwistern nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.[1293] | ||
Elsa Tawrigowski | Barbarossastraße 8 | 29. Juli 2005 | Elsa Lohde kam am 26. Juli 1902 als Tochter von Siegfried Lohde und seiner Frau Klara geborene Grützner in Berlin auf die Welt.[1294] Sie heiratete Herbert Tawrigowski genannt Friedländer, die Kinder wurden geboren: Gerhard 1934 und Bella 1941. Die Familie lebte mit Elsas verwitwetem Vater Siegfried Lohde in der Barbarossastraße 53. Als Siegfried Lohde im August 1942 deportiert wurde, musste die Familie in eine sogenannte Judenwohnung in der Barbarossastraße 8 in zwei Zimmer als Untermieter ziehen. Elsa Tawrigowski erkrankte, ihr Mann und zwei seiner Brüder wollten eine Flucht über die Schweizer Grenze versuchen. Am Bahnhof von Lörrach wurden alle Familienmitglieder verhaftet und in das Polizeigefängnis Alexanderplatz gebracht. Von dort wurde Elsa Tawrigowski mit ihren Kindern Gerhard und Bella am 29. Januar 1943 nach Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[1295] | ||
Eveline Tawrigowski | An der Urania 16–18 ehem. Nettelbeckstraße 16–18 |
29. Juli 2005 | Eveline Tawrigowski genannt Friedländer kam am 13. Dezember 1930 in Berlin als Tochter des Musikers und Moderators Paul Tawrigowski genannt Friedländer und seiner Frau Emma geboren Piehl auf die Welt.[1296] Ihr Bruder Heinz wurde am 8. Juli 1933 geboren. Ihre Mutter Emma starb, ihr Vater heiratete Charlotte Modrze, der Bruder Denny kam 1940 zur Welt. Ihr Vater leistete ab 1940 Zwangsarbeit in einem Rüstungsbetrieb. Am 12. Januar 1943 wurde Eveline mit ihren Eltern und Geschwistern nach Auschwitz deportiert, vermutlich wurden alle unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet.[1297] | ||
Gerhard Tawrigowski | Barbarossastraße 8 | 29. Juli 2005 | Gerhard Tawrigowski genannt Friedländer kam am 29. September 1934 in Berlin als Sohn von Herbert Tawrigowski genannt Friedländer und seiner Frau Elsa geborene Lohde auf die Welt.[1298] Seine Schwester Bella wurde 1941 geboren. Die Familie lebte mit dem verwitweten Vater von Elsa Tawrigowski, Siegfried Lohde, in der Barbarossastraße 53. Als alle jüdischen Schulen verboten wurden unterrichtete der Großvater seinen Enkel und andere jüdische Kinder. Im August 1942 wurde sein Großvater deportiert, die Familie musste in eine sogenannte Judenwohnung in der Barbarossastraße 8 in zwei Zimmer als Untermieter ziehen. 1943 planten seine Eltern und die Brüder seines Vaters, Paul und Benno, die Flucht: sie wollten über die Schweizer Grenze fliehen. Am Bahnhof von Lörrach wurden sie festgenommen, in das Polizeigefängnis am Alexanderplatz gebracht und von dort wurde Gerhard mit seiner Mutter und seiner Schwester Bella am 29. Januar 1943 nach Auschwitz deportiert. Ein Todesdatum ist nicht bekannt.[1299] | ||
Heinz Tawrigowski | An der Urania 16–18 ehem. Nettelbeckstraße 16–18 |
29. Juli 2005 | Heinz Tawrigowski genannt Friedländer kam am 8. Juli 1933 in Berlin zur Welt als Sohn des Musikers und Moderators Paul Tawrigowski und seiner Frau Emma geborene Piehl.[1300] Seine ältere Schwester war die 1930 geborene Eveline. Als ihre Mutter starb, heiratete sein Vater Charlotte Modrze. Deren gemeinsamer Sohn Denny wurde am 27. Dezember 1940 geboren. Der Vater Paul Tawrigowski musste ab 1940 Zwangsarbeit in einem Rüstungsbetrieb leisten. Am 12. Januar 1943 wurde Heinz mit seinen Eltern und seinen Geschwistern nach Auschwitz deportiert und ermordet.[1301] | ||
Herbert Tawrigowski | Barbarossastraße 8 | 29. Juli 2005 | Herbert Josef Tawrigowski genannt Friedländer kam am 3. März 1905 in Berlin als Sohn von Isaak Tawrigowski genannt Friedländer und seiner Frau Berta geborene Luft zur Welt.[1302][1303] Seine Eltern waren vor den Pogromen aus Russland geflohen; in Berlin nannten sie sich Friedländer. Herbert hatte die Brüder Martin, Paul und Benno, er wurde Herrenschneider und heiratete die in Berlin geborene Elsa Lohde. Die Familie wohnte mit den Kindern Gerhard und Bella sowie dem verwitweten Schwiegervater Siegfried Lohde in der Barbarossastraße 53. Als Siegfried Lohde 1942 deportiert wurde, musste die Familie in eine sogenannte Judenwohnung in die Barbarossastraße 8 als Untermieter in zwei Zimmer ziehen. Seine Frau Elsa erkrankte und Herbert Tawrigowski plante mit seinen Brüdern Benno und Paul die Flucht in die Schweiz. Benno und seine Familie fuhren vor nach Lörrach, sie wurden jedoch schon im Zug verhaftet. Als Herbert mit seiner Familie folgte, wurden sie am Bahnhof von Lörrach verhaftet, Herbert wurde von seiner Frau und den Kindern getrennt und nach Berlin gebracht. Am 26. Februar 1943 wurde er mit dem 30. Osttransport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.[1304] | ||
Paul Tawrigowski | An der Urania 16–18 ehem. Nettelbeckstraße 16–18 |
29. Juli 2005 | Paul Tawrigowski genannt Friedländer kam am 7. Juli 1900 in Berlin als Sohn von Isaak Tawrigowski und seiner Frau Berta geborene Luft auf die Welt.[1302][1305] Sein Vater war aus Russland vor den Pogromen nach Berlin geflüchtet, wo sich die Familie Friedländer nannte. Paul Tawrigowski wurde Musiker und Moderator. In erster Ehe heiratete er Emma Piehl, 1930 wurde die Tochter Evelyn geboren, 1933 der Sohn Heinz. Nachdem seine Frau Emma starb, heiratete Paul Tawrigowski Charlotte Modrze, der gemeinsame Sohn Denny wurde 1940 geboren. Paul Tawrigowski leistete ab 1940 Zwangsarbeit in einem Rüstungsbetrieb. Seine Brüder wagten mit ihren Familien die Flucht in die Schweiz, sie wurden gefasst, nach Auschwitz gebracht und ermordet. Paul und Charlotte Tawrigowski wurden mit den drei Kindern am 12. Januar 1943 nach Auschwitz deportiert und dort vermutlich sofort ermordet.[1306] | ||
Arthur Tichauer | Traunsteiner Straße 8 | 14. Nov. 2011 | Arthur Tichauer kam am 6. August 1885 in Königshütte/Chorzów als Sohn des Joseph Tichauer und seiner Frau Bertha zur Welt.[1307] Er studierte Pharmazie in Braunschweig und zog nach Berlin. Er heiratete Edith Kornblum, die Söhne wurden geboren: Ernst am 19. September 1915 und Herbert am 3. September 1918. Arthur Tichauer übernahm 1915 die Friedrich-Wilhelmstädtische Apotheke, ab 1923 die Luisenstädtische Apotheke in Berlin-Mitte, Cöpenicker Straße 119. Privat wohnte die Familie erst in der Bozener Straße, dann Am Treptower Park. Nach 1936 musste Arthur Tichauer seine Apotheke abgeben, 1938 war Betreiber ein Herr Wege. 1937 zog die Familie aus der Wohnung Am Treptower Park aus und in die Prinzregentenstraße 77. Die Söhne konnten 1939 nach Australien emigrieren. Arthur und Edith Tichauer mussten die Wohnung noch einmal wechseln: sie zogen in ein Zimmer zur Untermiete in der Traunsteiner Straße 8. Arthur Tichauer musste Zwangsarbeit leisten bei der chemisch-pharmazeutischen Fabrik J.D. Riedel in Britz. Am 19. August 1943 wurde Arthur Tichauer zusammen mit seiner Frau Edith in das KZ Auschwitz deportiert und dort vermutlich sofort ermordet.[1308] Ein Sohn widmete seinen Eltern Gedenkseiten bei Yad Vashem. | ||
Edith Tichauer | Traunsteiner Straße 8 | 14. Nov. 2011 | Edith Kornblum kam am 24. Juni 1895 in Tost/Oberschlesien als Tochter des Paul Kornblum und seiner Frau Fanny zur Welt.[1309] Sie heiratete den Apotheker Arthur Tichauer und bekam zwei Söhne: 1915 Ernst Joseph und 1918 Herbert. Die Familie lebte zunächst in Berlin in der Bozener Straße und dann Am Treptower Park. Arthur Tichauer übernahm 1915 die Friedrich-Wilhelmstädtische Apotheke, ab 1923 die Luisenstädtische Apotheke in Berlin-Mitte, Cöpenicker Straße 119. Nach 1936 musste Arthur Tichauer seine Apotheke abgeben, 1938 war Betreiber ein Herr Wege. 1937 zog die Familie aus der Wohnung Am Treptower Park aus und in die Prinzregentenstraße 77. Die Söhne konnten 1939 nach Australien emigrieren. Arthur und Edith Tichauer mussten die Wohnung noch einmal wechseln: sie zogen in ein Zimmer zur Untermiete in der Traunsteiner Straße 8. Edith Tichauer musste als Aufwärterin arbeiten, ihr Mann leistete Zwangsarbeit bei der chemisch-pharmazeutischen Fabrik J.D. Riedel in Britz. Am 19. Februar 1943 wurde Edith Tichauer mit ihrem Mann in das KZ Auschwitz deportiert und dort vermutlich sofort ermordet.[1310] Ein Sohn widmete seinen Eltern Gedenkseiten bei Yad Vashem | ||
Martin Toeplitz | Elßholzstraße 30–33 | 11. Nov. 2010 | Martin Toeplitz kam am 24. Mai 1886 in Krone an der Brahe als Sohn des Geheimen Institutsrates Oskar Toeplitz und seiner Frau Eveline (Lina) geborene Frankenstein auf die Welt.[1311] Er studierte Jura in Berlin und schloss 1914 mit dem Zweiten Staatsexamen ab. Er blieb ledig und war bis 1919 als Hilfsrichter an verschiedenen Amtsgerichten tätig; nach einem Intermezzo bei der Reichsversicherungsanstalt wurde er 1921 Amtsgerichtsrat am AG Mitte, ab 1922 Landgerichtsrat und ab 1930 Kammergerichtsrat. Als sein Vater starb, zog er zu seiner Mutter in die Schloßstraße 64 II in Charlottenburg.[1312] 1933 wurde Martin Toeplitz zwangsweise beurlaubt, auch traf ihn das Berufsverbot mit Ruhegehalt bereits zum 1. November 1933. Seine Mutter und er zogen in die Pestalozzistraße 57a. Von dort wurde er am 26. September 1942 nach Raasiku bei Reval deportiert und dort unmittelbar nach der Ankunft am 30. September 1942 ermordet, vermutlich in den Dünen von Kalevi-Liiva erschossen.[1313] Seine Mutter wurde kurze Zeit später am 5. November 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 20. Juli 1943 starb.[1314] | ||
Alfred Traub | Gleditschstraße 55 | 10. Nov. 2013 | Alfred Traub kam am 7. Juli 1904 in Berlin als Sohn des Schneidermeisters Ferdinand Efraim Traub und seiner Frau Roza geborene Schmidl zur Welt.[1315] Seine Mutter stammte aus Budapest, dort hatte sie ihren Mann auch geheiratet und 1902 waren sie nach Berlin gezogen. Alfred hatte noch einen Bruder Edmund. Ab 1915 wohnte die Familie in der Gleditschstraße 55 Hinterhaus III. Alfred Traub wurde Buchbinder und zog 1926 nach Friedrichshagen in die Kirchstraße 16 (heute Aßmannsstraße), das Haus gehörte einem Verwandten, Otto Traub, der dort eine Seifenhandlung betrieb. Alfred wurde Vertreter für die Seifenhandlung. Sein Bruder Edmund war Chemotechniker geworden, lebte in der Bahnstraße 32 (heute Crellestraße) und hatte Rosalie geheiratet. 1938 konnte Edmund mit seiner Frau nach Australien fliehen. Ab 1939 arbeitete Alfred Traub wieder in seinem erlernten Beruf als Buchbinder für die Märkische Verlagsbuchbinderei in der Zimmerstraße 29. Seine Eltern hatten die Wohnung in der Gleditschstraße verlassen müssen, Alfred Traub zog am 19. Mai 1941 dort ein. Am 27. März 1942 unterschrieb er seine Vermögenserklärung und am 28. März 1942 wurde er vom Bahnhof Grunewald nach Piaski deportiert,[1316] dann folgte ein Transport nach Majdanek. Dort starb er am 22. Juni 1942, er besaß damals noch acht Reichsmark. Die Stolpersteine für die Familie Traub wurden am 29. Oktober 2010 verlegt und bereits in der folgenden Nacht mit einer Hacke zerstört. Die zerstörten Steine wurden im März 2011 ersetzt und kurz danach erneut beschädigt (Foto des zweiten Steins). Am 10. November 2013 wurden sie zum dritten Mal verlegt.[1317][1318] |
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Ferdinand Efraim Traub | Gleditschstraße 55 | 10. Nov. 2013 | Ferdinand Efraim Traub kam am 8. Mai 1871 in Felsöjeszeno/Ungarn in einer jüdischen Familie auf die Welt.[1319] Er wurde Schneidermeister und heiratete die in Budapest geborene Roza Schmidl. 1902 zog das Ehepaar nach Berlin wo am 7. Juli 1904 ihr Sohn Alfred geboren wurde. Sie hatten noch einen Sohn namens Edmund. Ab 1915 wohnte die Familie in der Gleditschstraße 55 Hinterhaus III. 1926 zog Alfred aus, 1938 floh sein Sohn Edmund mit seiner Frau Rosalie nach Australien. Ferdinand Efraim Traub leistete Zwangsarbeit seit 1940 bei der Firma Apparatebau Th. Jeidel, Bülowstraße 66. Im Juni 1940 musste er und seine Frau die Wohnung in der Gleditschstraße verlassen und in die Kyffhäuserstraße 12 ziehen. In die leerstehende Wohnung Gleditschstraße 55 zog daraufhin Alfred Traub am 19. Mai 1941, von dort wurde er am 28. März 1942 deportiert. Ferdinand Efraim Traub und seine Frau Rosa wurden am 17. März 1943 nach Theresienstadt deportiert,[1320] wo er am 27. März 1943 starb.[1321] Seine Frau überlebte ihn nur um vier Monate. Die Stolpersteine für die Familie Traub wurden am 29. Oktober 2010 verlegt und bereits in der folgenden Nacht mit einer Hacke zerstört. Die zerstörten Steine wurden im März 2011 ersetzt und kurz danach erneut beschädigt (Foto des zweiten Steins). Am 10. November 2013 wurden sie zum dritten Mal verlegt.[1317][1318] |
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Rosa Traub | Gleditschstraße 55 | 10. Nov. 2013 | Roza Schmidl kam am 26. Februar 1874 in Budapest als Tochter von Heinrich Schmidl und seiner Frau Eva geborene Klein zur Welt.[1322] Noch in Budapest lernte sie ihren Mann, den Schneidermeister Ferdinand Efraim Traub kennen, auch die Hochzeit fand 1897 dort statt. Dann zog das Ehepaar 1902 nach Berlin, ihr Sohn Alfred kam dort am 7. Juli 1904 zur Welt. Ein zweiter Sohn, Edmund, wurde geboren. Ab 1915 wohnte die Familie in der Gleditschstraße 55 im Hinterhaus im 3. Stock. 1926 zog ihr Sohn Alfred aus der Wohnung, 1938 wanderte der Sohn Edmund, der Chemotechniker geworden war, mit seiner Frau Rosalie nach Australien aus. Ihr Mann Ferdinand Efraim Traub leistete seit 1940 Zwangsarbeit bei der Firma Apparatebau Th. Jeidel, Bülowstraße 66. Im Juni 1940 musste Roza Traub und ihr Mann die Wohnung in der Gleditschstraße verlassen und in die Kyffhäuserstraße 12 ziehen. In die leerstehende Wohnung Gleditschstraße 55 zog am 19. Mai 1941 ihr Sohn Alfred Traub, von dort wurde er am 28. März 1942 deportiert. Roza Traub und ihr Mann wurden am 17. März 1943 nach Theresienstadt deportiert,[1320] wo ihr Mann am 27. März 1943 starb. Sie selbst überlebte ihn nur um wenige Monate, sie starb am 4. August 1943.[1323] Die Stolpersteine für die Familie Traub wurden am 29. Oktober 2010 verlegt und bereits in der folgenden Nacht mit einer Hacke zerstört. Die zerstörten Steine wurden im März 2011 ersetzt und kurz danach erneut beschädigt (Foto des zweiten Steins). Am 10. November 2013 wurden sie zum dritten Mal verlegt.[1317][1318] |
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Martha Trier | Vorbergstraße 3 | Aug. 2006 | Martha Trier kam am 20. Januar 1884 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Julius Trier und seiner Frau Klara geborene Schlesinger zur Welt.[1324] Sie blieb ledig und wurde Kontoristin. Seit 1932 wohnte sie in der Vorbergstraße 3 in einer Ein-Zimmer-Wohnung mit Küche, Kammer, Toilette, Keller und Warmwasser und Zentralheizung. Sie arbeitete als Buchhalterin und Stenotypistin. Sie musste Zwangsarbeit leisten in den Pertrix-Werken in der Sedanstraße in Niederschöneweide für einen Stundenlohn von 48,5 Pfennigen. Ende Oktober 1941 wurde sie in die Sammelstelle Levetzowstraße gebracht, um am 1. November 1941 nach Litzmannstadt deportiert zu werden. Im Ghetto Litzmannstadt lebte sie in der Reiterstraße 23.[1325] Am 16. Januar 1942 wurde sie ermordet. | ||
Auguste Cäcilie Tuchler | Nollendorfstraße 28 | 25. Mai 2011 | Auguste Cäcilie Tuchler kam am 4. September 1891 in Lissewo/Westpreußen in einer jüdischen Familie auf die Welt.[1326] Über ihren weiteren Lebensweg wissen wir nichts, erst ab 1941 wissen wir, dass sie ein möbliertes Zimmer als Untermieterin bei Martin Wagner in der Nollendorfstraße 28 im linken Seitenflügel hatte. Damals leistete sie Zwangsarbeit bei der Firma OSRAM in Charlottenburg. Am 27. Februar 1943 wurde sie an ihrem Arbeitsplatz verhaftet und in die Sammelstelle der Ulanenkaserne nach Moabit gebracht. Ihre Vermögenserklärung musste sie aus dem Gedächtnis ausfüllen, ihr gehörte noch einige Damenbekleidung, ein Lohnanspruch für 8 Tage, die Sozialversicherung und „50,- Reichsmark in der Wohnung, Nachttisch-Schublade“. Am 1. März 1943 wurde sie vom Güterbahnhof Moabit in der Putlitzstraße nach Auschwitz deportiert, ihr Todesdatum ist nicht bekannt. | ||
Hanna Tworoger | Barbarossastraße 40 | 25. Apr. 2012 | Hanna Tworoger kam am 22. Januar 1891 in Haideberg/Posen in einer jüdischen Familie auf die Welt.[1327] Sie studierte Medizin in München und Breslau und wurde 1918 mit ihrer Dissertation „Über den Blutzuckerspiegel bei Diphtherie“ promoviert. Sie absolvierte die Facharztausbildung zur HNO-Ärztin und betrieb ihre Praxis in der Kurfürstenstraße 75, ab 1931 in der Ansbacher Straße 16. Ab Mai 1933 durfte sie mit den privaten Krankenversicherungen nur noch die Behandlung jüdischer Patienten abrechnen, ab 1. Juli 1933 durfte sie auch nicht mehr mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechnen. Die Approbation wurde ihr 1938 entzogen, deswegen musste sie 1939 ihre Praxis und ihre bisherige Wohnung aufgeben, sie zog erst als Untermieterin in die Nachodstraße 20, 1943 dann wieder als Untermieterin in die Barbarossastraße 40 zu Familie Friedländer. Zusammen mit ihren Vermietern wurde Dr. Hanna Tworoger am 3. März 1943 nach Auschwitz deportiert.[1328] Dort musste sie Zwangsarbeit leisten bei der Firma „Electrica“, bis sie als Arbeitskraft nicht mehr zu verwenden war. Sie wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet. | ||
Eduard Urmann | Kolonnenstraße 10–11 | 6. März 2009 | Eduard Urmann kam am 23. Juli 1883 in Czernowitz als Sohn des Israel Traub und der Freide Urmann zur Welt.[1329][1330] Seine Geschwister waren: Salomon genannt Willy, Ignatz genannt Georg, Eleonore und Jetti. Er absolvierte die Technische Universität -Bauwesen- in Wien und war lange Angestellter der Bosnischen Elektrizitätswerke in Sarajewo. Ab 1926 versuchte er zunächst in Potsdam und dann in Berlin sich mit einer Nähmaschine eine Existenz aufzubauen, was 1935 zu der „Herrenwäsche- und Blusenfabrikation - E.Urmann“ in der Klosterstraße 7–9 in Berlin-Mitte mit bis zu 38 Mitarbeitern führte. 1931 gebar seine nichtjüdische Lebensgefährtin Helene Klein[1331] den Sohn Egon.[1332] Die Familie wohnte ab 1935 in der Kolonnenstraße 10–11, der Sohn besuchte zunächst die Schwielowsee-Grundschule und bis 1943 die Scharnhorst-Oberschule in Schöneberg (heute Gustav-Langenscheidt-Schule). 1942 wurde Eduard Urmann gezwungen, seinen Betrieb für eine lächerliche Summe zu verkaufen. Am 22. Juli 1942 wurde er aus der Wohnung heraus verhaftet und am 19. Oktober 1942 nach Riga deportiert.[1333] Dort wurde er ermordet und in den Wäldern von Biķernieki verscharrt. Helene Klein und sein Sohn mussten in eine Wohnung in der Bleibtreustraße ziehen, die im November 1943 ausgebombt wurde. Nach der Evakuierung in den Warthegau blieben Helene Klein und ihr Sohn Egon nach dem Kriegsende in Polen. Helene heiratete 1947 in Zbaszyn und starb dort im Alter von nur 43 Jahren am 19. April 1954. Egon konnte 1965 aus Polen ausreisen.[1334] | ||
Gertrud Wachsner | Luitpoldstraße 40 | 15. Sep. 2009[1335] | Gertrud Wachsner kam am 17. Oktober 1887 in Ohlau als Tochter von Isdor Wachsner und seiner Frau Jenny geborene Breith zur Welt.[1336] Sie war psychisch behindert und lebte bei ihrer Mutter, ab 1939 in der Luitpoldstraße 4 (heute 40). Anfang der 1940er Jahre zog sie in die Jacoby’sche Heil- und Pflegeanstalt in Sayn-Bendorf, ungeklärt ist, ob dies freiwillig erfolgte oder nicht. Aus dieser Heilanstalt wurde Gertrud Wachsner am 15. Juni 1942 nach Sobibor deportiert, ihr Todesdatum ist unbekannt.[1337] | ||
Jenny Wachsner | Luitpoldstraße 40 | 15. Sep. 2009[1335] | Jenny Breith kam am 19. Dezember 1867 in Breslau als Tochter des Adolf Breith und seiner Frau zur Welt. Sie heiratete Isidor Wachsner und lebte mit ihm in Ohlau. Die Kinder wurden geboren: Alfred 1886, Gertrud 1887, Rudolf 1894 und Else 1897. Dann zog die Familie nach Berlin wo weitere drei Kinder geboren wurden. Isidor Wachsner betrieb eine Schuhfabrik, dann eine Glühlichtgesellschaft und danach eine Baufirma, bis er 1922 starb. Jenny Wachsner lebte 1933 mit der behinderten Tochter Gertrud und ihrem Sohn Richard in der Lessingstraße, danach in der Güntzelstraße als Untermieterin. 1939 zogen Jenny und Gertrud Wachsner in die Luitpoldstraße 4 (heute 40) als Untermieter zu Margarethe Werner. 1942 befand sich Jenny Wachsner im Jüdischen Krankenhaus, von dort wurde sie nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 3. März 1944 ermordet wurde.[1338] Alle Kinder, außer Gertrud, entkamen dem Holocaust. | ||
Laura Wachsner | Barbarossastraße 45 | 10. Juni 2010 | Laura Bloch kam am 5. September 1866 in Mechtal/Beuthen (heute Miechowice/Polen) als Tochter von Samuel Bloch und seiner Frau Rosalie geborene Koppel zur Welt.[1339] Sie zog nach Berlin und heiratete 1889 den Kaufmann Louis Wachsner. Dieser war als selbständiger Handelsvertreter in der Textilbranche tätig, sein Geschäftslokal befand sich in Berlin-Mitte. Ihre Tochter Else wurde geboren, die Familie wohnte seit 1914 in der Barbarossastraße 45. Else heiratete Georg Jottkowitz, der in die Firma seines Schwiegervaters eintrat. Infolge der wachsenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten zogen Else, Georg und ihr 1918 geborener Sohn Hans zu Elses Eltern in die Barbarossastraße. Anfang der 1930er Jahre starb Lauras Mann Georg, Laura zog mit der Familie ihrer Tochter in eine kleine Wohnung in der Kommandantenstraße 71, wo sich auch der Sitz des Geschäftes befand. Laura Wachsner wurde am 3. September 1942 nach Theresienstadt deportiert,[1340] wo sie am 3. Oktober 1942 angeblich an einer Lungenentzündung starb.[1341] | ||
Fanny Wachtel | Martin-Luther-Straße 11 | 19. Aug. 2005 | Angehörige möchten keine Biografie veröffentlichen | ||
Hermann Wachtel | Motzstraße 25 | 3. Sep. 2013 | Hermann Wachtel kam am 17. Juli 1873 in Dolzig/Schrimm/Posen als Sohn des Arztes Josef Wachtel und seiner Frau Rosalie auf die Welt.[1342] Er absolvierte eine kaufmännische Lehre und arbeitete als Getreidehändler. 1901 heiratete er Margarete Sachs, die Tochter eines Getreidehändlers in Chemnitz. Sie zogen nach Posen, dort kamen die Töchter auf die Welt: am 25. Dezember 1902 Rosalie und am 4. März 1905 Charlotte. Hermann Wachtel kämpfte im Ersten Weltkrieg, danach zog er mit seiner Familie nach Berlin. Sie wohnten in der gutbürgerlichen Nettelbeckstraße (heute: An der Urania). Hermann Wachtel arbeitete als Versicherungsagent für zwei große Versicherungen und konnte zwei seiner Schwestern in seine Wohnung aufnehmen und beide Töchter Medizin studieren lassen. Nach 1933 mietete er eine Sechs-Zimmer-Wohnung in der Motzstraße 25. Die Tochter Charlotte war Ärztin geworden und hatte geheiratet, sie emigrierte mit ihrem Mann 1934 nach Palästina. 1936 zog Hermann Wachtel mit Frau und Tochter Rosalie in die Markgraf-Albrecht-Straße als Hauptmieter, danach mussten sie als Untermieter zunächst in der Turiner Straße 46, dann in der Schlüterstraße 72 und in der Jagowstraße 2 leben. Rosalie Wachtel heiratete 1939 den Bankbeamten Harry Dannenberg und lebte mit ihm in der Tile-Wardenberg-Straße 26a im Bezirk Tiergarten. Am 14. September 1942 wurden Margarete und Hermann Wachtel über das Sammellager im Altersheim der Jüdischen Kultusvereinigung in der Gerlachstraße 19-21 nach Theresienstadt deportiert. Hermann Wachtel starb dort am 5. Oktober 1942, Margarete Wachtel musste noch eine zweite Deportation am 16. Mai 1944 in das KZ Auschwitz erleiden, wo sie vermutlich sofort ermordet wurde.[1343] Rosalie Dannenberg-Wachtel und ihr Ehemann Harry wurden am 6. März 1943 in das KZ Auschwitz deportiert und dort ermordet. | ||
Margarete Wachtel | Motzstraße 25 | 3. Sep. 2013 | Margarete Sachs kam am 27. April 1878 in Chemnitz als Tochter des Getreidehändlers Berthold Sachs und seiner Frau Minna geborene Fraenkel zur Welt.[1344] Sie heiratete 1901 den Kaufmann Hermann Wachtel und zog mit ihm nach Posen. Dort kamen die Töchter zur Welt: am 25. Dezember 1902 Rosalie und am 4. März 1905 Charlotte. 1919 zog die Familie nach Berlin und wohnte in der gutbürgerlichen Nettelbeckstraße 10 (heute An der Urania). Im Haushalt lebten auch zwei Schwestern von Hermann Wachtel. Dieser verdiente als Versicherungsagent sehr gut, beide Töchter konnten Medizin studieren. Nach 1933 mietete Hermann Wachtel eine Sechs-Zimmer-Wohnung in der Motzstraße 25. Charlotte war Ärztin geworden, hatte geheiratet und emigrierte mit ihrem Mann 1934 nach Palästina. Rosalie war ebenfalls Ärztin geworden und lebte bei den Eltern. Zusammen zogen sie in die Markgraf-Albrecht-Straße 15 und nach 1939 heiratete sie Harry Dannenberg. Margarete und Hermann Wachtel mussten als Untermieter zunächst in der Turiner Straße 46, dann in der Schlüterstraße 72 und in der Jagowstraße 2 leben. Am 14. September 1942 wurden Margarete und Hermann Wachtel über das Sammellager im Altersheim der Jüdischen Kultusvereinigung in der Gerlachstraße 19–21 nach Theresienstadt deportiert. Hermann Wachtel starb dort am 5. Oktober 1942, Margarete Wachtel musste noch eine zweite Deportation am 16. Mail 1944 in das KZ Auschwitz erleiden, wo sie vermutlich sofort ermordet wurde.[1345] Rosalie Dannenberg-Wachtel und ihr Ehemann Harry wurden am 6. März 1943 in das KZ Auschwitz deportiert und dort ermordet. | ||
Martin Wagner | Nollendorfstraße 28 | 25. Mai 2011 | Martin Wagner kam am 29. Juli 1889 in Jurotschin/Rawitsch/Posen in einer jüdischen Familie zur Welt.[1346] Er zog nach Berlin und wurde Kaufmann. 1920 heiratete er die nichtjüdische Geschäftsführerin Else Elisabeth Marie Näther geborene Geite.[1347] Sie war am 27. Juni 1887 in Berlin geboren, für sie war es die zweite Ehe. Sie lebten damals in der Barbarossastraße 31. Else Elisabeth Marie Wagner wechselte zum jüdischen Glauben. Das Ehepaar lebte später in der Speyerer Straße 10, 1935 in der Martin-Luther-Straße und ab 1938 in der Freisinger Straße 14. Da bezeichnete sich Martin Wagner nicht mehr als Kaufmann, sondern als Vertreter. 1941/1942 mussten sie in die Nollendorfstraße 28 in den linken Seitenflügel II ziehen.[1348] Seine Frau arbeitete als Buchhalterin, Martin Wagner musste Zwangsarbeit leisten bei der Firma Metallverarbeitung Schöneweide. Seine Frau trat noch aus der Jüdischen Gemeinde aus. Als seine Frau am 20. Januar 1943 starb, endete der relative Schutz der privilegierten Mischehe. Martin Wagner wurde im März 1943 aus einem Krankenhaus, in dem er als Patient lag, zur Sammelstelle gebracht und am 12. März 1943 über den Güterbahnhof Moabit in das KZ Auschwitz deportiert. Sein Todesdatum ist unbekannt.[1349] | ||
Johannes Wahl | Berchtesgadener Straße 24 | 10. Nov. 2021 | |||
Ruth Wahl | Berchtesgadener Straße 24 | 10. Nov. 2021 | |||
Erich Waldbaum | Akazienstraße 3 | 29. Okt. 2010 | Erich Waldbaum kam am 2. November 1899 in Neumünster/Schleswig-Holstein in einer jüdischen Familie auf die Welt,[1350] seine Brüder waren Kurt (1891) und Hans (1892). Als die Familie um die Jahrhundertwende nach Berlin zog, kam noch die Schwester Charlotte auf die Welt (1905). Erich Waldbaum war ein erfolgreicher Kaufmann, sodass er seine Familie unterstützen konnte. Seine Brüder und er blieben ledig. Seit 1936 wohnte Erich mit seinen Brüdern und seiner Mutter Meta geborene Behrendt und dem Untermieter Siegfried Katzki in der Akazienstraße 3. Aufgrund der zunehmenden Repression musste Erich Waldbaum Zwangsarbeit leisten bei der Firma Rudolph & Pietsch in der Lützowstraße 38, auch wurde er in eine sogenannte Judenwohnung in der Kleiststraße 36 bei Hoffmann eingewiesen. Im Rahmen der Fabrikaktion wurde er am 27. Februar 1943 zusammen mit seiner Mutter Meta und seinen Brüdern verhaftet, am 3. März 1943 nach Auschwitz deportiert und dort vermutlich sofort ermordet.[1328] Seine beiden Brüder wurden ebenfalls in Auschwitz ermordet, seine Mutter Meta überlebte Theresienstadt, seine Schwester Charlotte Hoffmann lebte 15 Monate im Untergrund und überlebte anschließend das KZ Ravensbrück. Die Stolpersteine für die Familie Waldbaum wurden auf Initiative der Hausgemeinschaft verlegt. | ||
Hans Waldbaum | Akazienstraße 3 | 29. Okt. 2010 | Hans Waldbaum kam am 19. Dezember 1892 in Neumünster/Schleswig-Holstein in einer jüdischen Familie auf die Welt,[1351] seine Brüder waren Kurt (1891) und Erich (1899). Nachdem die Familie um die Jahrhundertwende nach Berlin gezogen war, wurde 1905 die Schwester Charlotte geboren. Hans blieb wie seine Brüder ledig, sie lebten mit ihrer Mutter Meta geborene Behrendt in einer geräumigen Wohnung in der Akazienstraße 3, dazu kam der Untermieter Siegfried Katzki. Ab September 1940 waren Hans Waldbaum und sein Bruder Kurt zur Zwangsarbeit verpflichtet bei der Ehrich & Graetz AG in Treptow.[1352] Im Rahmen der Fabrikaktion wurde Hans Waldbaum verhaftet und am 4. März 1943 nach Auschwitz deportiert, wo er vermutlich sofort ermordet wurde.[1353] Seine Brüder kamen auch in Auschwitz um, seine Mutter Meta überlebte Theresienstadt, seine Schwester Charlotte Hoffmann lebte 15 Monate im Untergrund und überlebte anschließend das KZ Ravensbrück. Die Stolpersteine für die Familie Waldbaum wurden auf Initiative der Hausgemeinschaft verlegt. | ||
Kurt Waldbaum | Akazienstraße 3 | 29. Okt. 2010 | Kurt Waldbaum kam am 2. August 1891 in Neumünster/Schleswig-Holstein als ältestes von vier Kindern einer jüdischen Familie auf die Welt.[1354] Seine Brüder waren Hans (1892) und Erich (1899). Als die Familie um die Jahrhundertwende nach Berlin zog, kam noch die Schwester Charlotte auf die Welt (1905). Seine Brüder und er blieben ledig, sie wohnten seit 1936 zusammen mit ihrer Mutter Meta geborene Behrendt und dem Untermieter Siegfried Katzki in der Akazienstraße 3. Aufgrund der zunehmenden Repression mussten Kurt Waldbaum und sein Bruder Hans Zwangsarbeit leisten bei der Firma Ehrich & Graetz AG in Treptow.[1352] Im Rahmen der Fabrikaktion wurde Kurt Waldbaum am 27. Februar 1943 zusammen mit seiner Mutter Meta und seinen Brüdern verhaftet, am 4. März 1943 mit seinem Bruder Hans nach Auschwitz deportiert und dort vermutlich sofort ermordet.[1328] Seine Brüder kamen ebenfalls in Auschwitz um, seine Mutter Meta überlebte Theresienstadt, seine Schwester Charlotte Hoffmann lebte 15 Monate im Untergrund und überlebte anschließend das KZ Ravensbrück. Die Stolpersteine für die Familie Waldbaum wurden auf Initiative der Hausgemeinschaft verlegt. | ||
Julius von der Wall | Keithstraße 14 | 28. Juni 2006 | Julius von der Wall kam am 23. November 1876 in Norden als Sohn des Schlachters Heymann von der Wall und seiner Frau Hannchen geborene Cossen zur Welt. Seine Schwestern waren Therese und Sophie.[1355] Ab dem 18. März 1940 lebte Julius von der Wall in Berlin in der Keithstraße 14 mit seinen beiden ledigen Schwestern in einer 1,5-Zimmer-Wohnung als Untermieter. Er war damals verwitwet und arbeitete als Bürsteneinzieher in der Blindenwerkstatt von Otto Weidt, seine beiden ledigen Schwestern arbeiteten als Aufwartefrauen.[1356] Am 28. August 1942 musste Julius von der Wall die Vermögenserklärung ausfüllen. Über seine Angehörigen erklärte er, Erika und Hertha seien bereits „abgewandert“, Heinz und Arthur seien in England. Damit meinte er vermutlich seine Kinder: Hertha und Erika von der Wall wurden am 21. Januar 1942 von Leipzig zusammen nach Riga deportiert,[1357] Heinz von der Wall heiratete 1948 in England.[122] Über die Sammelstelle Levetzowstraße wurde Julius von der Wall mit seinen beiden Schwestern Sophie und Therese am 5. September 1942 vom Güterbahnhof Moabit nach Riga deportiert, wo alle am 8. September 1942 ermordet wurden.[1358] | ||
Sophie von der Wall | Keithstraße 14 | 28. Juni 2010 | Sophie von der Wall kam am 8. November 1883 in Norden als Tochter des Schlachters Heymann von der Wall und seiner Frau Hannchen geborene Cossen zur Welt. Ihr Bruder Julius war 1876 geboren, ihre Schwester Therese 1879.[1355] Sophie und ihre Schwester Therese blieben ledig, 1940 wohnten sie mit ihrem verwitweten Bruder Julius in Berlin in der Keithstraße 14. Julius von der Wall arbeitete als Bürsteneinzieher in der Blindenwerkstatt von Otto Weidt, Therese und Sophie als Aufwärterinnen. Am 5. September 1942 wurden die Geschwister zusammen nach Riga deportiert und dort am 8. September 1942 ermordet.[1359] | ||
Therese von der Wall | Keithstraße 14 | 28. Juni 2010 | Therese von der Wall kam am 20. Februar 1879 in Norden als Tochter des Schlachters Heymann von der Wall und seiner Frau Hannchen geborene Cossen zur Welt. Ihr Bruder Julius war 1876 geboren, ihre Schwester Sophie 1883.[1355] Therese und ihre Schwester Sophie blieben ledig, 1940 wohnten sie mit ihrem verwitweten Bruder Julius in Berlin in der Keithstraße 14. Julius von der Wall arbeitete als Bürsteneinzieher in der Blindenwerkstatt von Otto Weidt, Therese und Sophie als Aufwärterinnen. Am 5. September 1942 wurden die Geschwister zusammen nach Riga deportiert und dort am 8. September 1942 ermordet.[1360] | ||
Emma Wallach | Penzberger Straße 5 | 18. Apr. 2012 | Emma Isaac kam am 29. November 1880 in Berlin als Tochter des Hermann Isaac und seiner Frau Gertrud geborene Levy zur Welt.[1361] Sie hatte einen älteren Bruder Heinrich (1879) und zwei jüngere Schwestern: Hedwig (1893) und Margarete (1886). Sie heiratete Martin Leo Wallach, der sich bei der Heirat als Fabrikant bezeichnete.[1362] In den ersten Jahren der Ehe war er Mitinhaber einer Tapisseriegroßhandlung. Am 1. Oktober 1907 kam der Sohn Günter Julius auf die Welt. Die Familie zog in die Mommsenstraße 21, ab 1910 trug Martin Leo Wallach Dr. phil. als Titel. 1911 kam wieder ein Kind auf die Welt, starb aber bald. Ab 1930 wohnte die Familie in der Xantener Straße bis 1932 Martin Leo Wallach starb. Dann zog Emma in die Speyerer Straße 21 HH I (heute Penzberger Straße). Am 1. November 1941 nahm sich Emma Wallach mit einer Überdosis Schlafmitteln das Leben. Sie wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt. Über das Schicksal ihres Sohnes Günter Julius konnte nichts ermittelt werden. | ||
Therese Wallach | Sponholzstraße 35 | 25. Sep. 2015 | Therese Freund kam am 29. August 1871 in Neersen bei Mönchengladbach in einer jüdischen Familie zur Welt.[1363] Sie heiratete den jüdischen Kaufmann Samson genannt Siegbert Wallach, der am 28. August 1861 geboren war und der in Friedenau in der Saarstraße einen Textilgroßhandel betrieb. Die Kinder wurden geboren: 1893 Mathilde, 1896 Paul und 1904 Günther. Siegbert Wallach starb 1935 und wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beerdigt. Ab 1938 lebte Therese Wallach mit ihrem Sohn Günther und dessen nichtjüdischer Frau Herta geboren Ehmke in der Sponholzstraße 35 in einer Zweizimmerwohnung. Ihr Sohn Günther war Taxifahrer, Paul war Zahnarzt und Mathilde (Tilly) hatte den Textilkaufmann Sally Levy geheiratet, ihr Sohn Walter wurde 1926 geboren. Unter dem Druck der Nazis ließ sich Herta Wallach von ihrem Mann Günther scheiden und zog aus. Therese und Günther Wallach mussten daraufhin die Wohnung Sponholzstraße aufgeben, Therese Wallach zog in die Schnackenburgstraße als Untermieterin zu Küchler. Von dort wurde sie am 17. März 1943 mit dem 4. Großen Alterstransport nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 7. Dezember 1943 starb.[1364] Von ihren Kindern überlebte nur Paul. | ||
Hermann Wechsler | Freisinger Straße 5a | 5. Apr. 2011 | Hermann Wechsler wurde am 27. Dezember 1887 in Botosani/Rumänien als Hersu Avram (Hermann Abraham) Vecsler geboren.[1365] Er wurde Kaufmann und änderte seinen Namen in „Wechsler“. Er heiratete 1920 Johanna Landsberg, zog von Leipzig nach Berlin, die Söhne Siegmund und Max (1925) wurden geboren. Hermann Wechsler arbeitete später in einem von Nazis geführten Kaufhaus. Als er entlassen wurde, musste die Familie die Vier-Zimmer-Wohnung in der Eisackstraße 25 aufgeben und in eine Zwei-Zimmer-Wohnung in die Freisinger Straße 5a ziehen. Zu diesem Zeitpunkt lebten in diesem Haus insgesamt 38 Juden. 1935 war ihr Sohn Siegmund nach Palästina emigriert, der Sohn Max floh 1939 nach Frankreich zu Jaques Wechsler, einem Bruder von Hermann Wechsler. Wegen einer Widerrufsverfügung mussten er und seine Frau ab 1. März 1939 wieder den alten Namen Vecsler tragen. Hermann Wechsler und seine Frau wurden mit dem 38. Osttransport nach Auschwitz deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[1366] Ihr Sohn Max wurde Künstler und verarbeitete sein Trauma in sogenannten „Buchstaben-Bildern“, die 2003 im Jüdischen Museum Berlin ausgestellt wurden. | ||
Johanna Wechsler | Freisinger Straße 5a | 5. Apr. 2011 | Johanna Landsberg kam am 26. Dezember 1891 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Siegmund Landsberg und seiner Frau Bertha geborene Oppenheim zur Welt.[1367] Sie hatte noch zwei Brüder: Hans und Kurt. Sie heiratete den kaufmännischen Angestellten Hermann Wechsler und hatte mit ihm zwei Söhne: Siegmund und Max. Ihr Mann arbeitete als kaufmännischer Angestellter in einem von Nazis geführten Kaufhaus. Als er entlassen wurde, musste die Familie die Vier-Zimmer-Wohnung in der Eisackstraße 25 aufgeben und in eine kleine Zwei-Zimmer-Wohnung in der Freisinger Straße 5a ziehen. 1935 emigrierte der Sohn Siegmund nach Palästina, auch Max konnte sich nach Paris retten. Hermann Wechsler hatte früher seinen Geburtsnamen „Vecsler“ in Wechsler geändert. Wegen einer Widerrufsverfügung mussten er und seine Frau ab 1. März 1939 wieder den alten Namen Vecsler tragen. Johanna Vecsler und ihr Mann Hermann wurden mit dem 38. Osttransport nach Auschwitz deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[1366] Ihr Sohn Max wurde Künstler und verarbeitete sein Trauma in sogenannten „Buchstaben-Bildern“, die 2003 im Jüdischen Museum Berlin ausgestellt wurden. | ||
Bruno Wedel | Kufsteiner Straße 57 | 1. Juli 2010[177] | Bruno Wedel kam am 3. März 1892 in Stolp in einer jüdischen Familie zur Welt.[1368] Er wurde Kaufmann und heiratete Betty Elisabeth Kupfer.[1369] Die Tochter Ingeborg wurde am 12. April 1923 geboren. Die Familie wohnte ab 1935 in der Kufsteiner Straße 57. Die Tochter Ingeborg gelangte 1939 mit einem Kindertransport nach England, Betty Wedel konnte Ende 1939 nach England emigrieren. Bruno Wedel musste noch in die Prager Straße 29 ziehen, von dort wurde er am 26. Februar 1943 nach Auschwitz deportiert, wo er ermordet wurde.[1370] | ||
Gertrud Weglein | Eisenacher Straße 69 | 1. Sep. 2021 | |||
Hans Joachim Weglein | Eisenacher Straße 69 | 1. Sep. 2021 | |||
Jakob Weglein | Eisenacher Straße 69 | 1. Sep. 2021 | |||
Ruth Weglein | Eisenacher Straße 69 | 1. Sep. 2021 | |||
Georg Heinz Wehlau | Welserstraße 2 | 19. Dez. 2014 | Georg Heinz Gotthelf Wehlau kam am 16. September 1922 in Berlin als Sohn des Regierungsbaumeisters und Diplom-Ingenieurs Karl Ludwig Wehlau und seiner Frau Margarete geborene Friedländer zur Welt.[1371] Seine jüngere Schwester war Vera Charlotte, geboren am 8. November 1923. Sein Vater hatte 1919 die Erlaubnis erhalten, seinen Familiennamen „Nathanson“ in „Wehlau“ zu ändern. Die Familie wohnte mit einem Bruder seiner Mutter, Walter Friedländer, in der Berchtesgadener Straße 35, ab September 1932 in der Bayreuther Straße 2 Gartenhaus parterre (heute Welserstraße 2). Nach der Schulausbildung besuchte der künstlerisch begabte Georg die Zeichenschule Hausdorf. Diese Ausbildung brach er ab und begann ab 1. April 1940 bei der Jüdischen Gemeinde eine Tischlerausbildung, die auf drei Jahre geplant war. Auch sollte er englisch lernen, was auf Auswanderungspläne schließen lässt. Seiner Schwester Vera gelang es im Herbst 1940 nach Palästina auszuwandern. Ab Anfang 1941 musste Georg Zwangsarbeit leisten in einer Kunststofffabrik. Am 26. September 1942 wurden seine Eltern abgeholt und am 29. November 1942 auch sein Onkel. Georg blieb alleine zurück und musste umziehen: in die Nürnberger Straße 55 zu Leiser, von dort wurde er am 3. März 1943 mit dem 33. Transport in das KZ Auschwitz deportiert. Sein Todesdatum ist unbekannt.[1372] | ||
Karl Ludwig Wehlau | Welserstraße 2 | 19. Dez. 2014 | Karl Ludwig Wehlau kam am 22. Oktober 1876 in Berlin als Sohn des Kaufmanns Gotthelf Nathanson und seiner Frau Meta geborene Wehlau zur Welt.[1373] Er wurde Diplom-Ingenieur und Regierungsbaumeister und erhielt 1919 die Erlaubnis, anstatt des Familiennamens „Nathanson“ den Familiennamen „Wehlau“ zu führen. Sein Bruder Ernst (1878) nahm diesen Namen auch an. 1921 heiratete Karl Ludwig Margarete Friedländer, die Kinder wurden geboren: am 16. September 1922 Georg Heinz Gotthelf und am 8. November 1923 Vera Charlotte. Er unterrichtete an der Beuth-Schule und an der Technischen Hochschule Charlottenburg. Beide Dienstverhältnisse waren unsicher, er musste häufig um Weiterbeschäftigung kämpfen. Sein gesundheitlicher Zustand hatte gelitten, im Januar 1933 wurde ihm Dienstunfähigkeit bescheinigt und im März 1934 wurde ihm der Pensionsanspruch gegenüber der Stadt Berlin entzogen. Danach hatte er nur noch einen Rentenanspruch in Höhe von 66,80 RM. Er musste Zwangsarbeit leisten bei der Maschinenfabrik E. Becker in Reinickendorf. Am 26. September 1942 wurde er mit seiner Frau Margarete mit dem 20. Osttransport nach Raasiku bei Reval deportiert,[1374] wo er vermutlich sofort nach der Ankunft ermordet wurde.[1375] Sein Bruder Ernst war Schauspieler und Regisseur geworden, lebte im Haus Brünnhildestraße 7 in Friedenau, das ihm und Karl Ludwig gehörte. Ernst Wehlau überlebte den Holocaust. | ||
Margarete Wehlau | Welserstraße 2 | 19. Dez. 2014 | Margarete Friedländer kam am 7. März 1889 in Bromberg/Posen als zweites Kind von Avner Friedländer und seiner Frau Augusta geborene Levi zur Welt.[1376] Ihr älterer Bruder war Walter, 1886 geboren. Sie heiratete 1921 in Berlin den Regierungsbaumeister und Diplom-Ingenieur Karl Ludwig Wehlau, der 1919 die Erlaubnis erhalten hatte, seinen Geburtsnamen „Nathanson“ gegen den Geburtsnamen seiner Mutter „Wehlau“ zu tauschen. Am 16. September 1922 kam der Sohn Georg Heinz Gotthelf zur Welt, es folgte seine Schwester Vera am 8. November 1923. Margarete Wehlau absolvierte als Erwachsene ein Kunststudium und wurde Lehrerin am Kunstgewerbemuseum Berlin. Die Familie lebte in der Berchtesgadener Straße 35 mit dem Bruder Walter Friedländer und zog am 6. September 1932 zusammen in die Viereinhalb-Zimmer-Wohnung in der Bayreuther Straße 2 Gartenhaus parterre (heute Welserstraße 2). Nach 1933 erhielt Margarete Wehlau für ihre Tätigkeit am Kunstgewerbemuseum die Kündigung. Sie arbeitete nun als Zeichenlehrerin an mehreren Schulen der Jüdischen Gemeinde. 1939 begann sie eine Ausbildung zur Laborantin. Ihre Tochter Vera hatte sich als landwirtschaftliche Praktikantin betätigt und konnte im November 1940 nach Palästina ausreisen. Der Sohn Georg, der künstlerisch begabt war, begann einen dreijährigen Tischlerlehrgang. Am 26. September wurde Margarete Wehlau zusammen mit ihrem Mann nach Raasiku deportiert und dort ermordet. Ihr Bruder Walter wurde am 29. November 1942 deportiert, so dass Georg alleine in der Wohnung verblieb. Er musste noch umziehen in die Nürnberger Straße 55, von dort wurde er am 3. März 1943 in das KZ Auschwitz deportiert.[1377] | ||
Rosa Weinreb | Hohenstaufenstraße 50 | 5. Juni 2012 | Rosa Salomonowitz kam am 7. März 1891 in Mährisch Ostrau/Mähren in einer jüdischen Familie zur Welt.[1378] Mit ihrem Ehemann, dem Kaufmann Zacharias Weinreb, hatte sie zwei Kinder: Grete und Friedrich. Mitte der 1920er Jahre zog die Familie nach Berlin, sie wohnte zunächst in der Neuen Ansbacher Straße 12a, später in der Hohenstaufenstraße 50. Ihr Mann Zacharias betrieb einen Geflügel- und Wildgroßhandel und eine Spedition für Transporte von geschlachtetem Geflügel.[1379] 1935 sah sich ihr Mann gezwungen beide Firmen zu verkaufen, betrieb den Handel mit Geflügel aber weiterhin in geringem Ausmaß. Anfang 1938 war die Tochter Grete mit ihrem Mann Herbert Becker nach Palästina ausgewandert, der Sohn Friedrich folgte ihr im November 1938. Nachdem Zacharias Weinreb kurzfristig verhaftet worden war, versuchte Grete intensiv, eine Einreiseerlaubnis für ihre Eltern zu erhalten. Am 26. Februar 1943 wurde Rosa Weinreb zusammen mit ihrem Mann nach Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[1380] Ihre Kinder blieben in Israel, die Tochter Grete bekam zwei Töchter, der Sohn Friedrich einen Sohn und eine Tochter. | ||
Zacharias Weinreb | Hohenstaufenstraße 50 | 5. Juni 2012 | Zacharias Weinreb kam am 9. April 1887 in Sulechow/Mähren in einer jüdischen Familie zur Welt.[1381] Er heiratete Rosa Salomonowitz, die Kinder hießen Grete und Friedrich. Zacharias Weinreb besaß die österreichische Staatsangehörigkeit und war vermutlich in den 1920er Jahren nach Berlin gekommen. Anfangs wohnte die Familie in der Neuen Ansbacher Straße 12a, später in der Hohenstaufenstraße 50. Zacharias Weinreb betrieb einen Geflügel- und Wildgroßhandel sowie eine Spedition für den Transport von geschlachtetem Geflügel. 1935 musste er seine Firma verkaufen für 23.000,00 Mark. Sein Gewerbe betrieb er weiterhin, wenn auch in geringem Umfang. 1939 wurde er kurzfristig verhaftet, seine Tochter Grete, die mit ihrem Mann Herbert Becker nach Palästina emigriert war und mit ihrem Bruder Friedrich in Tel Aviv lebte, bemühte sich intensiv um eine Einreiseerlaubnis für ihre Eltern. Am 26. Februar 1943 wurde Zacharias Weinreb mit seiner Frau nach Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[1382] | ||
Abraham Adolf Weinstock | Winterfeldtstraße 5 | 2. Juni 2017 | Adolf Abraham Weinstock kam am 24. Januar 1886 in Bruchovice (Lemberg) in einer jüdischen Familie zur Welt.[1383] Er heiratete Helene Henia Riesel. 1909 zogen sie nach Berlin, Adolf Abraham Weinstock handelte mit Möbeln, zunächst in der Großgörschenstraße 34, ab 1918 in Neukölln in der Knesebeckstraße 35–36 (heute Silbersteinstraße). Die Kinder kamen auf die Welt: David (25. Mai 1911), Erich (29. März 1913), Elli (23. November 1915) und Max (6. September 1917). Ab 1922 übernahm Helene Henia Weinstock den Möbelhandel, nun in der Winterfeldtstraße 35, wo die Familie in einer 3,5-Zimmer-Wohnung wohnte. In den 1930er Jahren wurde die Familie staatenlos. Adolf Abraham und Helene Henia Weinstock wurden 1934 in die Tschechoslowakei abgeschoben, über Prag reisten sie weiter nach Lemberg und Wloclavic (damals Leslau an der Weichsel). Am 8. April 1941 schrieben sie aus dem Ghetto Leslau einen Brief an ihren Sohn David nach Buenos Aires, dass Adolf Abraham Weinstock unentgeltlich als Sekretär bei der Jüdischen Gemeinde arbeitete. Dieser Brief war das letzte Lebenszeichen von Adolf Abraham und Helene Henia Weinstock.[1384] In einer polnischen Quelle wird als Todestag von Abraham Weinstock der 25. März 1942 angegeben.[1385] Die Söhne David und Erich emigrierten nach Argentinien, Elli und Max konnten nach England entkommen.[1384] | ||
Helene Henia Weinstock | Winterfeldtstraße 5 | 2. Juni 2017 | Helene Henia Riesel kam am 1. Juli 1884 in Stanislaw als Tochter von Rebecca Regine Riesel und Moritz Lichtenholz auf die Welt, ihre Schwester hieß Clara. Helene Henia Riesel heiratete den Kaufmann Adolf Abraham Weinstock und zog mit ihm 1909 nach Berlin. Die Kinder kamen auf die Welt: David (25. Mai 1911), Erich (29. März 1913), Elli (23. November 1915) und Max (6. September 1917). Ihr Mann Adolf Abraham handelte mit Möbeln. Ab 1922 übernahm Helene Henia Weinstock den Möbelhandel, nun in der Winterfeldtstraße 35, wo die Familie in einer 3,5-Zimmer-Wohnung wohnte. In den 1930er Jahren wurde die Familie staatenlos. Adolf Abraham und Helene Henia Weinstock wurden 1934 in die Tschechoslowakei abgeschoben, über Prag reisten sie weiter nach Lemberg und Wloclavic (damals Leslau an der Weichsel). Am 8. April 1941 schrieben sie aus dem Ghetto Leslau einen Brief an ihren Sohn David nach Buenos Aires, dass Adolf Abraham Weinstock unentgeltlich als Sekretär bei der Jüdischen Gemeinde arbeitete. Dieser Brief war das letzte Lebenszeichen von Adolf Abraham und Helene Henia Weinstock.[1384] In einer polnischen Quelle wird als Todestag von Abraham Weinstock der 25. März 1942 angegeben. Das Todesdatum von Helene Henia Weinstock ist unbekannt. Die Söhne David und Erich emigrierten nach Argentinien, Elli und Max konnten nach England entkommen.[1384] | ||
Doris Weiss | Salzburger Straße 8 | 21. Mai 2008 | Doris Weiß kam am 27. Februar 1939 in Berlin als zweite Tochter des Lagerarbeiters Fritz Weiß und seiner Frau Regina geborene Hirschfeld zur Welt.[1386] Ihre ältere Schwester war Ruth. Die Familie lebte in der Dennewitzstraße 26. Die Familie musste umziehen in die Salzburger Straße 8, dort kam die jüngste Schwester Ursula am 3. April 1942 zur Welt. Die Eltern Fritz und Regina verübten zusammen mit ihren Kindern am 5. März 1943 um 21:00 Uhr Suizid mittels „Leuchtgas“. Alle Familienmitglieder wurden auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt. | ||
Fritz Weiss | Salzburger Straße 8 | 21. Mai 2008 | Fritz Weiß wurde am 4. Oktober 1906 in Alteichenau/Groß-Strenz/Schlesien in eine nichtjüdische Familie geboren.[1387] Er heiratete die jüdische Regina Hirschfeld. Sie zogen nach Berlin, wo ihre erste Tochter Ruth am 5. Juli 1932 zur Welt kam. Die Familie lebte in der Dennewitzstraße 26. Fritz Weiß arbeitete als Lagerarbeiter. Am 27. Februar 1939 kam die zweite Tochter Doris auf die Welt. Die Familie musste in die Salzburger Straße 8 ziehen, die dritte Tochter Ursula kam am 3. April 1942 zur Welt. Angesichts der drohenden Deportation von Regina, Ruth, Doris und Ursula verübten die Eltern mit ihren Kindern am 5. März 1943 gegen 21:00 Uhr Suizid mittels „Leuchtgas“. Alle Familienmitglieder wurden auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt. Die von der Polizei sichergestellten Wertgegenstände wurden nicht zugunsten des Deutschen Reichs eingezogen, weil Fritz Weiß nichtjüdisch war, sondern dem Amtsgericht Schöneberg übergeben. | ||
Regina Weiss | Salzburger Straße 8 | 21. Mai 2008 | Regina Hirschfeld kam am 19. Oktober 1909 in Schwedenhöhe/Posen in einer jüdischen Familie zur Welt.[1388] Sie heiratete den nichtjüdischen Fritz Weiß und zog mit ihm nach Berlin, wo ihre erste Tochter Ruth am 5. Juli 1932 zur Welt kam. Die Familie lebte in der Dennewitzstraße 26. Fritz Weiß arbeitete als Lagerarbeiter. Am 27. Februar 1939 kam die zweite Tochter Doris auf die Welt. Die Familie musste in die Salzburger Straße 8 ziehen, die dritte Tochter Ursula kam am 3. April 1942 zur Welt. Angesichts der drohenden Deportation von Regina, Ruth, Doris und Ursula verübten die Eltern mit ihren Kindern am 5. März 1943 gegen 21:00 Uhr Suizid mittels „Leuchtgas“. Alle Familienmitglieder wurden auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt. Die von der Polizei sichergestellten Wertgegenstände wurden nicht zugunsten des Deutschen Reichs eingezogen, weil Fritz Weiß nichtjüdisch war, sondern dem Amtsgericht Schöneberg übergeben. | ||
Ruth Weiss | Salzburger Straße 8 | 21. Mai 2008 | Ruth Weiß kam am 5. Juli 1932 in Berlin als erste Tochter des Lagerarbeiters Fritz Weiß und seiner Frau Regina geborene Hirschfeld zur Welt.[1389] Die Familie lebte in der Dennewitzstraße 26. Dort kam auch ihre Schwester Doris am 27. Februar 1939 zur Welt. Die Familie musste umziehen in die Salzburger Straße 8, dort kam die jüngste Schwester Ursula am 3. April 1942 zur Welt. Die Eltern Fritz und Regina verübten zusammen mit ihren Kindern am 5. März 1943 um 21:00 Uhr Suizid mittels „Leuchtgas“. Alle Familienmitglieder wurden auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt. | ||
Ursula Weiss | Salzburger Straße 8 | 21. Mai 2008 | Ursula Weiß kam am 3. April 1942 in Berlin als dritte Tochter des Lagerarbeiters Fritz Weiß und seiner Frau Regina geborene Hirschfeld zur Welt.[1390] Die Familie lebte zunächst in der Dennewitzstraße 26 und hatte zwei Töchter: Ruth und Doris. Die Familie musste dann umziehen in die Salzburger Straße 8, dort kam die jüngste Tochter Ursula am 3. April 1942 zur Welt. Die Eltern Fritz und Regina verübten zusammen mit ihren Kindern am 5. März 1943 um 21:00 Uhr Suizid mittels „Leuchtgas“. Alle Familienmitglieder wurden auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt. | ||
Anna Weltmann | Gleditschstraße 50 | 6. Mai 2013 | Anna Goldberg kam am 28. Januar 1902 in Czyzow Szlachecki/Galizien in einer jüdischen Familie zur Welt.[1391] Sie wurde Schneiderin und zog um 1930 nach Berlin. Dort heiratete sie den aus Rumänien stammenden Schneider Karl Weltmann. Am 15. August 1932 wurde ihr Sohn Arthur geboren. Die Familie lebte in der Grunewaldstraße 10, von 1936 bis 1941 im Haus Gleditschstraße 50 Ecke Barbarossastraße. Ende der 1930er Jahre wurde die Ehe geschieden, Karl Weltmann zog nach Antwerpen/Belgien. Dort wurde er im Sommer 1942 festgenommen und als Zwangsarbeiter zum Bau des Atlantikwalls eingesetzt. Im Herbst 1942 wurde er über das SS-Sammellager Mecheln nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Die in der Ehewohnung zurückgebliebene Anna Weitmann nannte sich nun Chana Goldberg und arbeitete als Schneiderin. In die Wohnung nahm sie den jüdischen Untermieter Arnold Mamlok auf. Mit dem ersten Transport von Berlin wurde Anna Weltmann/Chana Goldberg und ihr Sohn Arthur nach Litzmannstadt deportiert,[1392] von dort ging es am 8. Mai 1942 weiter in das Vernichtungslager Chelmno, wo sie beide ermordet wurden. | ||
Julie Wertheimer | Belziger Straße 53A | 19. Nov. 2021 | |||
Paul Wertheimer | Belziger Straße 53A | 19. Nov. 2021 | |||
Rolf Wertheimer | Belziger Straße 53A | 19. Nov. 2021 | |||
Alexander Westermayer | Bayreuther Straße 41 | 29. Nov. 2013 | |||
Cäcilie Wiener | Münchener Straße 6 | 6. Mai 2013 | Cäcilie Jacob kam am 13. Juni 1881 in Rabakow/Posen in einer jüdischen Familie zur Welt. 1913 heiratete sie den Kaufmann Berthold Wiener und wohnte mit ihm in Gleiwitz. Berthold Wiener kämpfte im Ersten Weltkrieg. Am 11. Oktober 1914 wurde der Sohn Ernst geboren, am 13. Mai 1921 die Tochter Lieselotte. 1923 starb Berthold Wiener, so dass Cäcilie Wiener nun für den Unterhalt sorgen musste. Sie war tüchtig und vielseitig begabt, so wurde sie erfolgreiche Versicherungsagentin und Generalvertreterin für die Firma Elektrolux in Oberschlesien. Sie erzielte ein gutes Einkommen und beschäftigte ein Kindermädchen und ein Hausmädchen. Die Kinder erhielten höhere Schulbildung. Als nach Beginn der Nazi-Herrschaft ihre Einkünfte zurückgingen, wurde sie von ihrem Bruder Salo Jacob unterstützt, dem das große Warenhaus Barrasch in Gleiwitz gehörte. 1933 hatte ihr Sohn Ernst das Abitur abgelegt und Cäcilie Wiener sorgte für seine Ausreise nach Südafrika zu einem Verwandten. Lieselotte sollte zuerst den mittleren Schulabschluss machen und dann auswandern. Deshalb zog sie 1937 nach Berlin zu ihrer Tante Zerline Jacob in die Münchener Straße 6. Cäcilie Wiener folgte ihr wegen der unerträglichen Lebensverhältnisse in Gleiwitz. 1939 konnte Lieselotte nach England emigrieren, sie nannte sich Charlotte und heiratete 1944 dort den ebenfalls emigrierten Lionel Hillburn (vormals Leopold Heilberg), die Söhne wurden geboren: Michael 1945 und David 1950. Cäcilie Wiener musste die Wohnung in der Münchener Straße 6 noch verlassen und in die Wilmersdorfer Straße 159–160 ziehen, auch musste sie Zwangsarbeit leisten.[1393] Sie wurde am 29. Oktober 1941 nach Litzmannstadt ins Ghetto deportiert und von dort am 6. Mai 1942 in das Vernichtungslager Kulmhof.[1394] Ihr Todesdatum ist nicht bekannt.[1395] Ihr Sohn Ernst starb 1971 in Südafrika, die Nachkommen von Charlotte leben in den USA. | ||
Margarethe Wilhelm | Rosenheimer Straße 5 | 15. Aug. 2012 | Margarethe Bry wurde am 26. Februar 1882 in Schrimm als Tochter des Kaufmanns Benjamin Bry und seiner Frau Friederike geborene Bergas geboren.[1396] Sie heiratete Louis Leiser Wilhelm, der 1866 in Krotoschin geboren war. Die Kinder wurden geboren: Anne Felicitas, Margot und Heinz. 1939 wohnten Margarethe und Louis Wilhelm in der Jenaer Straße 5, Louis Wilhelm starb dort am 23. März 1941. Die verwitwete Margarethe zog mit ihrer ebenfalls verwitweten Schwester Elisabeth in die Rosenheimer Straße 5. Dort beging Margarethe Wilhelm am 28. November 1942 Suizid. | ||
Anna Witt | Landshuter Straße 38 | 21. März 2014 | Anna Cohn kam am 31. März 1882 in Königsberg als Tochter des Fritz Cohn und seiner Frau Doris geborene Vertun zur Welt. Sie heiratete den Textilkaufmann Hugo Witt, der sich auch Jakob nannte. Die Söhne wurden geboren: Hans und Ernst Alfred. Seit 1931 lebte die Familie in der Landshuter Straße 38 im Vorderhaus, dritte Etage. Hugo (Jakob) Witt starb am 8. Juli 1925, 1931 zog ihr Sohn Ernst Alfred nach Rotterdam, vermutlich aus beruflichen Gründen. Hans emigrierte nach Palästina. Anna Witt flüchtete 1939 in die Niederlande nach Gouda. Am 30. Oktober 1942 wurde sie verhaftet und über das Sammellager Westerbork am 2. November 1942 in das KZ Auschwitz deportiert. Dort wurde sie unmittelbar nach ihrer Ankunft am 5. November 1942 ermordet.[1397] Ihr Sohn Hans widmete ihr eine Page of Testimony bei Yad Vashem.[1398] | ||
Ernst Alfred Witt | Landshuter Straße 38 | 21. März 2014 | Ernst Alfred Witt kam am 19. Dezember 1910 in Berlin als Sohn des Textilkaufmanns Hugo Jakob Witt und seiner Frau Anna geborene Cohn auf die Welt. Er hatte einen älteren Bruder Hans. Die Familie lebte seit 1931 in der Landshuter Straße 38. Sein Vater war Inhaber der Firma Feld und Goldschmidt, die in der Kronenstraße 48 Damenkonfektion herstellte. 1925 starb sein Vater, Ernst Alfred absolvierte eine Ausbildung als Textilkaufmann, vermutlich in Danzig. Von dort zog er nämlich 1931 nach Rotterdam. Er soll dort geheiratet haben und eine Tochter bekommen haben.[1399] Seine Mutter floh 1939 ebenfalls in die Niederlande, allerdings nach Gouda. Sie wurde am 30. Oktober 1942 verhaftet und über Westerbork nach Auschwitz deportiert. Ernst Alfred Witt wurde Anfang Dezember 1942 verhaftet und über das Sammellager Westerbork am 10. Dezember 1942 in das KZ Auschwitz deportiert. Er wurde dort am 28. Februar 1943 ermordet.[1400] | ||
Ernst Herbert Wittenberg | Bamberger Straße 55 | 21. Sep. 2013 | Ernst Herbert Wittenberg kam am 9. Juli 1913 in Berlin als zweiter Sohn von Sally David Wittenberg und seiner Frau Margarete geborene Goldstrom zur Welt (siehe weiter bei Margarete Wittenberg). Ernst Herbert Wittenberg wurde im Jahr 1936 vor seiner Verhaftung gewarnt, daraufhin floh er über Dänemark nach Jugoslawien, wo er seine spätere Frau Michal Noyek kennenlernte. 1938 wanderten beide nach Palästina us und lebten im Kibbutz Givat Brenner. Ernst Herbert Wittenberg arbeitete dort als Kraftwagenfahrer. Aus seiner Ehe sind drei Kinder hervorgegangen.[1401] | ||
Hermine Wittenberg | Bamberger Straße 55 | 21. Aug. 2006 | Hermine (Hermi) Wittenberg kam am 1. Oktober 1926 in Berlin als jüngste Tochter von David Sally Wittenberg und seiner Frau Margarete geborene Goldstrom auf die Welt.[1402] Ihr ältester Bruder, Hans Julius, der 1907 geboren war, starb 1922 an den Folgen einer Blinddarmoperation. Ihr Bruder Ernst Herbert war 1913 geboren, ihre Schwester Suse 1924. Vater David Sally Wittenberg war Vertreter für Wein und andere alkoholische Getränke, der Familie ging es wirtschaftlich gut. Die drei Kinder besuchten Höhere Schulen, die beiden Töchter den jüdischen Turnverein Makkabi. Die Familie bewohnte eine Drei-Zimmer-Wohnung in der Bamberger Straße 55, es gab eine Haushaltshilfe und die Familie fuhr jedes Jahr in Urlaub. Nach 1933 verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage erheblich, weil Sally David Wittenberg mehrere seiner Vertretungen verlor. Margarete Wittenberg, eine gelernte Schneiderin, übernahm in Heimarbeit Näharbeiten, um der Familie den notwendigen Unterhalt zu verschaffen. Die Aufträge verringerten sich ab Mitte der 1930er Jahre, weil die vorwiegend jüdische Kundschaft auswanderte. Ernst Herbert flüchtete 1936 über Dänemark und Jugoslawien, wo er seine spätere Frau Michal Noyek kennenlernte, nach Palästina. Hermis Schwester Suse konnte über den Sportverein Makkabi Ausreisepapiere erlangen und wanderte 1939 nach Palästina aus. Ihr Vater zog sich bei der Reichspogromnacht 1938 ein Herzleiden zu, an dem er 1940 verstarb. Er wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt. In die Wohnung wurden nun zwei Untermieterinnen eingewiesen: Charlotte Oppenheimer und Margarethe Jacobsohn. Hermine musste Zwangsarbeit leisten bei der Firma Blaupunkt, ihre Mutter bei Siemens. Diese wurde am 26. Oktober 1942 nach Riga deportiert, Hermine blieb mit den Untermieterinnen alleine in der Wohnung, bis sie am 19. Februar 1943 mit Charlotte Oppenheimer und einem kurzfristig eingewiesenen Ehepaar, Frieda und Hugo Translateur, nach Auschwitz deportiert wurde.[1403] Todesdaten sind nicht bekannt. | ||
Margarete Wittenberg | Bamberger Straße 55 | 21. Aug. 2006 | Margarete Goldstrom kam am 1. März 1885 in Wittenberg als Tochter von Hermann Goldstrom und seiner Frau Franziska geboren Schmidt zur Welt.[1404] Dort ging sie zur Schule und machte in Berlin eine Schneiderlehre. Am 24. Dezember 1906 heiratete sie Sally David Wittenberg, der 1883 in Neustadt/Pinne geboren war. Er war eigentlich Textilkaufmann, sattelte später aber um zum Vertreter für Weine und andere alkoholische Getränke. Hierdurch konnte die Familie in einem gewissen Wohlstand leben. Margarete Wittenberg gebar die Kinder Hans-Julius (1907), Ernst-Herbert (1913), Suse (1924) und Hermine (1926). Hans-Julius starb 1922 an den Folgen einer Blinddarmoperation. Die Familie lebte in einer Drei-Zimmer-Wohnung in der Bamberger Straße 55, beschäftigte eine Haushaltshilfe und konnte jedes Jahr eine Urlaubsreise machen. Die Kinder besuchten Höhere Schulen, die beiden Töchter den jüdischen Turnverein Makkabi. Nach 1933 verlor Sally Wittenberg mehrere seiner Vertretungen, so dass sich die wirtschaftliche Situation verschlechterte. Ein Bruder von Sally unterstützte die Familie und Margarete, die ja Schneiderin war, übernahm in Heimarbeit Näharbeiten. Weil sie vorwiegend jüdische Kundschaft hatte, gingen auch hier die Aufträge stark zurück, 1938 war sie arbeitslos. 1936 flüchtete Ernst Herbert über Dänemark und Jugoslawien, wo er seine spätere Frau Michal Noyek kennenlernte, nach Palästina. Bei der Reichspogromnacht zog sich Sally Wittenberg ein Herzleiden zu, an dem er schließlich 1940 starb. Er wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt. Die ältere Tochter Suse erhielt über den Turnverein Makkabi Ausreisepapiere für Palästina und konnte 1939 dorthin ausreisen. Hermine war dazu nicht alt genug, sie blieb in Berlin. Als Margarete Wittenberg mit Hermine alleine in der Wohnung lebte, wurden ihr zwei Untermieterinnen zugewiesen: Charlotte Oppenheimer und Margarethe Jacobsohn. Ab 1941 leistete Margarete Wittenberg Zwangsarbeit bei Siemens, Hermine musste ebenfalls mit ihren 15 Jahren Zwangsarbeit für die Firma Blaupunkt erbringen. Margarete Wittenberg wurde am 26. Oktober 1942 nach Riga deportiert und dort am 29. Oktober 1942 unmittelbar nach der Ankunft ermordet.[1405] Hermine blieb mit den beiden Untermieterinnen alleine in der Wohnung zurück, bis am 8. Februar 1943 Margarethe Jacobsohn deportiert wurde. Am 19. Februar 1943 wurde auch Hermine zusammen mit den letzten eingewiesenen Untermietern, dem Ehepaar Frieda und Hugo Translateur aus Pasewalk, und Charlotte Oppenheimer nach Auschwitz deportiert. Ihre Todesdaten sind unbekannt. Margaretes Tochter Suse heiratete in Palästina Ber Frydman und starb in Tel Aviv. | ||
Adelheid Wolff | Else-Lasker-Schüler-Straße 15 | 14. Aug. 2013 | Adelheid Wiesenthal kam am 5. September 1865 in Sagan/Schlesien als Tochter von Ferdinand Wiesenthal und seiner Frau Agnes geborene Schweder zur Welt.[1406] Sie heiratete den in Breslau geborenen Rechtsanwalt und Notar Dr. Bruno Wolff, die Tochter Gertrud kam am 15. April 1890 in Breslau zur Welt, es folgte am 12. Juli 1892 Antoinette (Toni). Toni heiratete den in Berlin tätigen Arzt Dr. Fritz Joachim Joelsohn, Adelheid und Bruno Wolff zogen ebenfalls nach Berlin. Als Bruno Wolff 1925 starb, zog Adelheid Wolff zu der Familie ihrer Tochter Toni, zuerst in die Motzstraße 86 und dann in die Mackensenstraße 15 (heute Else-Lasker-Schüler-Straße 15). Am 24. September 1942 wurde Adelheid Wolff nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 30. März 1944 starb.[1407] Ihre Tochter Gertrud verehelichte Heilborn wurde am 25. Januar 1942 nach Riga deportiert und war vermutlich vor der Ankunft bereits erfroren. | ||
Felix Wolff | Hewaldstraße 6 | 20. Aug. 2012 | Felix Wolff kam am 15. Oktober 1877 in Köthen als Sohn des Bankiers Karl Wolff und seiner Frau Johanna geborene Mollheim zur Welt.[1408] Er studierte Jura, wurde promoviert und ließ sich in Berlin als Rechtsanwalt und Notar nieder. 1920 heiratete er Miriam Senta Lebenheim geborene Brenner. 1930 wohnten sie in Schöneberg, Am Park 1 (heute Fritz-Elsas-Straße), 1935 zogen sie in die Hewaldstraße 6. Am 18. Oktober 1941 wurde Felix Wolff zusammen mit seiner Frau Senta nach Litzmannstadt deportiert, wo er am 5. Januar 1942 starb.[1409] | ||
Frieda Wolff | Willmanndamm 6 | 10. Okt. 2009 | Frieda Hülse kam am 27. Mai 1875 in Görlitz/Schlesien in einer jüdischen Familie zur Welt.[1410] Sie heiratete den Ingenieur Max Wolff, 1890 und 1892 kamen zwei Töchter auf die Welt.[122] 1934 wohnten Frieda und Max Wolff in Berlin-Britz, Rudower Straße 79, 1939 dann im Willmanndamm 6. Sie mussten noch zweimal umziehen und zwar in die Neue Steinmetzstraße 5 und in die Landsberger Straße 82, von dort wurden sie am 14. September 1942 nach Theresienstadt deportiert.[1411] Max Wolff starb dort am 2. November 1942, Frieda Wolff wurde am 8. Februar 1944 ermordet. | ||
Max Wolff | Willmanndamm 6 | 10. Okt. 2009 | Max Wolff kam am 25. Oktober 1865 in Massow/Naugard/Pommern als Sohn des Isaac Wolff und seiner Frau Cäcilie Charlotte geborene Friedländer zur Welt.[1412] Er wurde Ingenieur und heiratete Frieda Hülse. 1890 kam die erste Tochter auf die Welt; 1892 die zweite.[122] 1934 wohnten Max und Frieda Wolff in Berlin-Britz, Rudower Straße 79, 1939 dann im Willmanndamm 6. Sie mussten noch zweimal umziehen und zwar in die Neue Steinmetzstraße 5 und in die Landsberger Straße 82, von dort wurden sie am 14. September 1942 nach Theresienstadt deportiert.[1413] Max Wolff wurde am 2. November 1942 ermordet, Frieda Wolff am 8. Februar 1944. Als Todesursache von Max Wolff wurde angegeben: Darmkatarrh.[1414] | ||
Selma Wolff | Schwäbische Straße 29 | 2. Nov. 2011 | Selma Kantorowsky kam am 1. September 1878 (oder 1880) in Bernstadt/Schlesien in einer jüdischen Familie zur Welt.[1415] Ihr Vater war Kantor und sie hatte einen jüngeren Bruder Georg, der später Rabbiner in Berlin-Neukölln war. Die Familie zog nach Loslau/Oberschlesien, wo Selma Benno Wolff, den Inhaber eines Schuhgeschäftes, heiratete. Am 20. Februar 1908 kam der Sohn Alfred auf die Welt, zwei Jahre später folgte die Tochter Erna. Anfang der 1920er Jahre zog die Familie nach Striegau, wo Benno Wolff 1937 starb. 1939 zog Selma Wolff mit ihrem Sohn Alfred nach Berlin in die Luitpoldstraße 20. Sie musste noch einmal umziehen in die Schwäbische Straße 29 als Untermieterin in ein möbliertes Zimmer. Sie arbeitete als Helferin für den Jüdischen Kultusverein. Am 15. August 1942 wurde sie nach Riga deportiert und am 18. August 1942 in den Wäldern um Riga erschossen.[1416]
Ihr Sohn Alfred tauchte unter und überlebte, ihre Tochter Erna konnte mit ihrem Mann nach Brasilien ausreisen. Ihrem Bruder Georg gelang die Flucht nach Shanghai.[1417] |
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Senta Wolff | Hewaldstraße 6 | 20. Aug. 2012 | Miriam Senta Brenner kam am 8. Oktober 1886 in Leipzig als Tochter des Heinrich Brenner und seiner Frau Fanny geborene Beckmann zur Welt.[1418] Sie hatte eine jüngere Schwester Franziska. Nach der Scheidung von ihrem ersten Ehemann Lebenheim heiratete sie 1920 den Rechtsanwalt und Notar Dr. Felix Wolff in Berlin. Sie lebte mit ihrem Mann 1930 in Schöneberg, Am Park 1 (heute Fritz-Elsas-Straße), ab 1935 in der Hewaldstraße 6. Am 18. Oktober 1941 wurden Senta und Felix Wolff mit dem ersten Transport aus Berlin nach Litzmannstadt deportiert. Ihr Mann starb dort am 5. Januar 1942, das Todesdatum von Senta Wolff ist unbekannt.[1419] Ihre Schwester Franziska, die als praktische Ärztin in Berlin gearbeitet hatte, beging am 27. Februar 1943 Suizid. | ||
Lina Wrzeszynski | Freisinger Straße 8 | 14. Aug. 2013 | Lina (Celina) Braun kam am 18. Dezember 1870 in Posen als Tochter von Tobias Braun und seiner Frau Henriette geborene Türk zur Welt.[1420] Sie hatte noch eine Schwester Bertha, die am 28. Mai 1865 geboren war, und zwei Brüder, von denen Benno bereits am 2. Februar 1929 starb (siehe Linas Schwägerin Alice Braun), und Simon, der 1938 starb. Lina Braun heiratete den Danziger Kaufmann Sigismund Wrzeszynski und zog mit ihm nach Berlin. Dort kam am 11. August 1902 die Tochter Henriette zur Welt. Sigismund Wrzeszynski betrieb in der Albestraße 34 eine Dampfwäscherei unter dem Namen „Neptun“ Hermann und Co. Nachf. bzw. Bruno Wulff & Co. Privat wohnte die Familie in der Alvenslebenstraße 17, ab 1903 in der Hohenstaufenstraße 13 und ab 1905 in der Nollendorfstraße 15. 1908 starb Linas Mann. 1912 wohnte Lina Wrzeszynski mit ihrer Tochter in der Freisinger Straße 8 in einer Drei-Zimmer-Wohnung im Parterre. Ihre Tochter Henriette heiratete den in Wien geborenen Karl Felix Stoerk und wanderte mit ihm nach Palästina aus. Als ihnen 1938 der Sohn Rafi geboren wurde, besuchte Lina Wrzeszynski sie dort. Ihre Tochter und ihr Schwiegersohn versuchten vergeblich, Lina zum Bleiben zu bewegen. Sie kehrte nach Berlin zurück, wo sie Kontakt zu ihrer Schwester Bertha Warschauer und ihrer Schwägerin Alice Braun hatte. Ihre Schwester nahm sich vor ihrer Deportation am 4. April 1942 das Leben, Lina Wrzeszynski wurde am 17. August 1942 mit dem 1. Großen Alterstransport nach Theresienstadt deportiert[1421] und von dort am 21. September 1942 nach Treblinka, wo sie vermutlich sofort ermordet wurde.[1422] | ||
Pauline Zander | Meraner Straße 54 | 1. Juli 2010[177] | Pauline Brandus kam am 1. Dezember 1869 in Magdeburg als Tochter des Max Brandus und seiner Frau Pauline geborene Spiegel zur Welt.[1423] Ihre Schwestern waren Nanny und Martha. Sie war als Haustochter tätig, als sie 1897 in Magdeburg den Rechtsanwalt Wilhelm Zander heiratete.[1424] Sie zogen nach Erfurt und wohnten dort in der Hochheimerstraße 5. Die Kinder wurden geboren: am 6. August 1898 Walter und am 29. Dezember 1903 Johanna. Als Wilhelm Zander 1920 starb, zog Pauline Zander nach Berlin und wohnte ab Anfang der 1930er Jahre in der Meraner Straße 54. Pauline Zander war eine musikalisch begabte Frau, die sich auch als Bildhauerin betätigte. Beide Kinder emigrierten mit ihren Ehepartnern nach England. Am 1. November 1941 wurde Pauline Zander ins Ghetto Litzmannstadt deportiert, dort wurde sie unter der Anschrift Alexanderhof registriert.[1425] Sie wurde noch ein weiteres Mal deportiert und zwar am 9. Mai 1942 in das Vernichtungslager Kulmhof, wo sie sofort nach der Ankunft ermordet wurde. Ihr Sohn Walter hatte Gretl Magnus geheiratet und starb 1993 in England. Ihre Tochter Johanna hatte Paul Crailsheimer geheiratet und die Tochter Barbara bekommen. Johanna starb 1974 in England. | ||
Ada Lea Zarinzansky | Ansbacher Straße 18 | 26. März 2014 | Ada Lea Rosa Löwenstein kam am 16. Oktober 1911 in Oberhausen als Tochter des Dr. iur. Leopold Löwenstein und seiner Frau Grete Sophie geborene Katz zur Welt.[1426] Sie hatte noch zwei Brüder: Kurt (1917) und Fritz. Sie wurde Modistin und heiratete in Berlin den Rechtsanwalt und Notar Dr. Kurt Zarinzansky. Sie wohnte mit ihm und seiner verwitweten Mutter Rosa in der Fasanenstraße 56. Ihr Mann erhielt 1938 Berufsverbot als Rechtsanwalt, daraufhin zogen Ada Lea, Kurt und seine Mutter in die Ansbacher Straße 8a (heute 18). Ada Lea leistete Zwangsarbeit im Zeiss Ikon Filmwerk, ihr Mann in einer Schneekettenfabrik. Zunächst wurde ihre Schwiegermutter am 4. August 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo sie kurze Zeit drauf starb; sodann erfolgte die Deportation von Ada und Kurt Zarínzansky am 3. März 1943 im Rahmen der Fabrikaktion nach Auschwitz.[1427] Das Todesdatum von Ada Lea Zarinzansky ist unbekannt. | ||
Kurt Zarinzansky | Ansbacher Straße 18 | 26. März 2014 | Kurt Zarinzansky kam am 28. Januar 1890 in Berlin als Sohn des Fabrikanten Siegmund Zarinzansky und seiner Frau Rosa geborene Jaretzki auf die Welt.[1428] Als er zwei Monate alt war, starb sein drei Jahre alter Bruder Leo,[1429] 1891 wurde sein Bruder Julius Erich geboren.[1430] Kurt studierte Jura und wurde mit einer Arbeit über die Haftung des Kommanditisten für Gesellschaftsschulden promoviert. Er gehörte der katholischen Religion an und ließ sich als Rechtsanwalt in Berlin nieder. Er heiratete die am 16. Oktober 1911 in Oberhausen geborene Modistin Ada Lea Löwenstein. Ende der 1920er Jahre starb sein Vater, Kurt und Ada lebten zusammen mit seiner verwitweten Mutter in der Fasanenstraße 56. Sein Bruder Erich war Architekt und Bauunternehmer und mit Lotte geborene Manes verheiratet, ihre Tochter hieß Marion. Diesem gelang es mit Frau und Tochter in den 1930er Jahren in die USA auszureisen. Nachdem Kurt Zarinzansky schon früh das Notariat entzogen war, wurde ihm 1938 auch die Zulassung als Rechtsanwalt entzogen. Zuletzt arbeitete er als Testamentsvollstrecker.[1431] Aus wirtschaftlichen Gründen zog er mit Frau und Mutter in die Ansbacher Straße 8a (heute 18). Im Zusammenhang mit der Reichspogromnacht 1938 wurde Kurt Zarinzansky verhaftet und in das KZ Sachsenhausen gebracht; am 14. Dezember 1938 wurde er wieder freigelassen. Er leistete Zwangsarbeit bei der Schneekettenfabrik Nordland. Am 3. März 1943 wurde er mit seiner Frau Ada über die Sammelstelle Levetzowstraße nach Moabit gebracht und nach Auschwitz deportiert,[1427] von dort am 16. Januar 1945 nach Mauthausen. Er wurde am 11. März 1945 in Mauthausen, Außenlager Ebensee, ermordet. | ||
Rosa Zarinzansky | Ansbacher Straße 18 | 26. März 2014 | Rosa Jaretzki kam am 4. April 1864 in Posen als Tochter von Louis und Theresa Jaretzki auf die Welt.[1432] Sie hatte noch neun Geschwister, ein Bruder war der bekannte Architekt Theodor Jaretzki. Sie zog nach Berlin und heiratete den Fabrikanten Siegmund Zarinzansky. Der 1886 geborene Sohn Leo starb in jungen Jahren, die Söhne Kurt (1890) und Erich (1891) wurden geboren. Kurt wurde Rechtsanwalt und Notar, Erich Architekt und Bauunternehmer. Ende der 1920er Jahre starb ihr Mann, Rosa lebte mit ihrem Sohn Kurt und dessen Frau Ada geborene Löwenstein in der Fasanenstraße 56. Ihr Sohn Erich konnte mit seiner Frau Lotte geborene Manes und der Tochter Marion in die USA emigrieren. 1938 zogen Rosa, Kurt und Ada in die Ansbacher Straße 8a (heute 18). Rosa Zarinzansky wurde am 4. August 1942 nach Theresienstadt deportiert;[1265] sie überlebte dies nur um wenige Tage: sie starb am 18. August 1942. Ihr Sohn und ihre Schwiegertochter mussten noch Zwangsarbeit leisten, bevor auch sie deportiert wurden. | ||
Ernestine Ziege | Schwäbische Straße 7 | 2. Nov. 2011 | Ernestine Stolz kam am 6. Juni 1909 in Stanislau/Galizien als jüngstes Kind ihrer Eltern Efraim und Karoline Stolz zur Welt.[1433] Sie hatte noch acht Geschwister und wuchs mit ihrer Familie in Wien auf. 1936 heiratete sie den Kaufmann Paul Ziege und lebte mit ihm bei dessen Eltern in Berlin in der Schwäbischen Straße 7. Am 12. Januar 1943 wurden Ernestine Ziege und ihr Mann Paul mit dem 26. Osttransport nach Auschwitz deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[1434] | ||
Paul Ziege | Schwäbische Straße 7 | 2. Nov. 2011 | Paul Ziege kam am 8. Juli 1904 in Berlin als Sohn des Schneiders Gustav Godel Ziege und seiner Frau Fanny geborene Schier zur Welt.[1435] Er hatte einen Bruder Felix, der 1901 geboren war. Paul Ziege war Kaufmann und betrieb mit seinem Vater ein Herrenkonfektionsgeschäft in der Spandauer Straße in Form einer Kommanditgesellschaft. Er heiratete 1936 in Wien Ernestine Stolz. Sie lebten bei seinen Eltern in der Schwäbischen Straße 7.[1436] Die Ehe blieb kinderlos. Am 12. Januar 1943 wurden Paul Ziege und seiner Frau Ernestine mit dem 26. Osttransport nach Auschwitz deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[1437] | ||
Gertrud Zucker | Passauer Straße 5 | 12. Juli 2019 | Gertrud Zucker wurde am 4. August 1896 in Berlin geboren. Ihre Eltern waren Baruch Zucker (geb. am 5. Januar 1846 in Schroda; gest. am 14. Februar 1913 in Berlin) und Minna Zucker (am 19. Oktober 1859 in Berlin geb. Altmann; gest. am 23. Mai 1911 in Berlin), die am 17. August 1882 in Berlin geheiratet haben. Außer den drei hier genannten Schwestern wurde noch der Sohn Hermann am 10. September 1884 geboren und Eva am 31. August 1886, die seit 1908 mit dem Arzt Alfons Kempner verheiratet war (siehe weiter oben bei Kempner). Die drei ledigen Schwestern wurden gemeinsam am 3. März 1943 aus der Passauer Straße 5 in das KZ Auschwitz deportiert und ermordet.[1438] Nur Hermann Zucker überlebte den Holocaust, da er noch vor dem Kriegsausbruch 1939 nach England fliehen konnte. Er klagte 1949 für seine Schwestern auf Wiedergutmachung für die Grundstücksanteile an der Passauer Straße 5, das Haus hatte bis zu seinem Tod ihrem Vater Baruch Zucker gehört.[715] | ||
Margarete Zucker | Passauer Straße 5 | 12. Juli 2019 | Margarete Zucker wurde am 23. März 1889 in Berlin geboren. Ihre Eltern waren Baruch Zucker (geb. am 5. Januar 1846 in Schroda; gest. am 14. Februar 1913 in Berlin) und Minna Zucker (am 19. Oktober 1859 in Berlin geb. Altmann; gest. am 23. Mai 1911 in Berlin), die am 17. August 1882 in Berlin geheiratet haben. Außer den drei hier genannten Schwestern wurde noch der Sohn Hermann am 10. September 1884 geboren und Eva am 31. August 1886, die seit 1908 mit dem Arzt Alfons Kempner verheiratet war (siehe dort). Die drei ledigen Schwestern wurden gemeinsam am 3. März 1943 aus der Passauer Straße 5 in das KZ Auschwitz deportiert und ermordet.[1438] Nur Hermann Zucker überlebte den Holocaust, da er noch vor dem Kriegsausbruch 1939 nach England fliehen konnte. Er klagte 1949 für seine Schwestern auf Wiedergutmachung für die Grundstücksanteile an der Passauer Straße 5, das Haus hatte bis zu seinem Tod ihrem Vater Baruch Zucker gehört.[715] | ||
Selma Zucker | Passauer Straße 5 | 12. Juli 2019 | Sara Selma Zucker wurde am 27. Juli 1883 in Berlin geboren. Ihre Eltern waren Baruch Zucker (geb. am 5. Januar 1846 in Schroda; gest. am 14. Februar 1913 in Berlin) und Minna Zucker (am 19. Oktober 1859 in Berlin geb. Altmann; gest. am 23. Mai 1911 in Berlin), die am 17. August 1882 in Berlin geheiratet haben. Außer den drei hier genannten Schwestern wurde noch der Sohn Hermann am 10. September 1884 geboren und Eva am 31. August 1886, die seit 1908 mit dem Arzt Alfons Kempner verheiratet war (siehe dort). Die drei ledigen Schwestern wurden gemeinsam am 3. März 1943 aus der Passauer Straße 5 in das KZ Auschwitz deportiert und ermordet.[1439] Nur Hermann Zucker überlebte den Holocaust, da er noch vor dem Kriegsausbruch 1939 nach England fliehen konnte. Er klagte 1949 für seine Schwestern auf Wiedergutmachung für die Grundstücksanteile an der Passauer Straße 5, das Haus hatte bis zu seinem Tod ihrem Vater Baruch Zucker gehört.[715] |
Literatur
- Ruth Federspiel, Ruth Jacob (Hrsg.): Jüdische Ärzte in Schöneberg – Topographie einer Vertreibung. (= Frag doch! Geschichte konkret. Band 2). Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung. Veranstaltung des Projekts: Wir waren Nachbarn. Hentrich & Hentrich, Berlin 2015, ISBN 978-3-942271-76-9.[1440]
- Estēr Gôlān: Auf Wiedersehen in unserem Land. Econ, Düsseldorf 1995, ISBN 3-430-13259-2.
- Simone Ladwig-Winters: Anwalt ohne Recht: Das Schicksal jüdischer Rechtsanwälte in Berlin nach 1933. bebra, Berlin 1998, ISBN 3-930863-41-3.
Weblinks
- Stolpersteine in Schöneberg Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg (Memento vom 10. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)
Einzelnachweise
- Gaston Eugen Aberlé. stolpersteine-berlin.de, abgerufen am 31. März 2013.
- Transportliste des II. Transport, auf statistik-des-holocaust.de, abgerufen am 20. Juni 2018
- Auskunft ITS Arolsen und USHMM.
- Biografische Zusammenstellung von Hannelore Emmerich.
- Gaston Aberle Page of Testimony auf yadvashem.org
- Landesarchiv Berlin B Rep.025-08 Nr. 1067/66, B Rep. 025-02 Nr. 408/57
- Biografisches Album für Daisy und Günther Abrahamsohn in der Ausstellung „Wir waren Nachbarn“
- Newsletter 08/2010. (PDF; 1,6 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg von Berlin – Amt für Bildung, Kultur und Seniorenbetreuung, August 2010, S. 3, archiviert vom Original am 29. Mai 2014; abgerufen am 25. April 2013.
- Adler, Friedrich. Personenbezogener Auszug aus dem Gedenkbuch des Bundesarchivs
- Adler, Friedrich Karteikarte Reichsvereinigung der Juden auf digitalcollections.its-arolsen.org
- statistik-des-holocaust.de
- bundesarchiv.de
- Hedwig Adler Page of Testimony auf yadvashem.org
- bundesarchiv.de
- statistik-des-holocaust.de
- Adler Wally Todesfallanzeige, Ghetto Theresienstadt auf holocaust.cz
- bundesarchiv.de
- Ernst Alexander Individuelle Häftlingsunterlagen - KL Dachau auf collections.arolsen-archives.org
- Ernst Alexander in AJDC Berlin Kartei
- Siegfried Alexander. Stolpersteine in Berlin; abgerufen am 21. Dezember 2014.
- Alexander, Siegfried. Personenbezogener Auszug aus dem Gedenkbuch des Bundesarchivs
- Brandenburgisches Landeshauptarchiv (BLHA), Rep. 36 A II Nr. 542
- Transportliste des XVI. Transport, auf statistik-des-holocaust.de, abgerufen am 20. Juni 2018
- Alexander, Wolfgang. Personenbezogener Auszug aus dem Gedenkbuch des Bundesarchivs
- Alexander, Wolfgang Karteikarte Reichsvereinigung der Juden auf digitalcollections.its-arolsen.org
- Transportliste des 38. Osttransport, auf statistik-des-holocaust.de, abgerufen am 20. Juni 2018
- Elfriede Apt. stolpersteine-berlin.de, abgerufen am 31. März 2013.
- Apt, Elfriede. Personenbezogener Auszug aus dem Gedenkbuch des Bundesarchivs
- Erna Apt. stolpersteine-berlin.de, abgerufen am 31. März 2013.
- Apt, Erna. Personenbezogener Auszug aus dem Gedenkbuch des Bundesarchivs
- Gertrud Apt. stolpersteine-berlin.de, abgerufen am 31. März 2013.
- Apt, Gertrud. Personenbezogener Auszug aus dem Gedenkbuch des Bundesarchivs
- Arndt, Jeanette. Personenbezogener Auszug aus dem Gedenkbuch des Bundesarchivs
- VZ 39
- Transportliste des 22. Alterstransport, auf statistik-des-holocaust.de, abgerufen am 20. Juni 2018
- Arndt, Martha. Personenbezogener Auszug aus dem Gedenkbuch des Bundesarchivs
- Julius Arnfeld. Stolpersteine in Berlin; abgerufen am 21. Dezember 2014.
- Stolperstein für Martin Jonas!, auf gehoerlosen-jugend.de, abgerufen am 18. Juni 2018
- Geburtenregister StA Berlin VI, Nr. 109/1881
- Heiratsregister Charlottenburg I Nr. 617/1913.
- Hans Arnheim. stolpersteine-berlin.de, abgerufen am 30. März 2013.
- Hans Arnheim in der Opferdatenbank auf holocaust.cz
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- Asch, Clara Klara. Personenbezogener Auszug aus dem Gedenkbuch des Bundesarchivs
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