Liste der Stolpersteine in Berlin-Grünau
Die Liste der Stolpersteine in Berlin-Grünau führt die Stolpersteine im Berliner Ortsteil Grünau im Bezirk Treptow-Köpenick auf. Sie erinnern an das Schicksal der Menschen, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Spalten der Tabelle sind selbsterklärend. Die Tabelle umfasst zwei Stolpersteine und ist teilweise sortierbar; die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Familiennamen.
Bild | Name | Verlegedatum | Leben | ||
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Hannelore Salinger | Wassersportallee 34 | 10. Dez. 2007 | Hannelore Salinger wurde am 10. Januar 1922 in Berlin geboren.[1] Sie war die einzige Tochter des Apothekers Max Salinger und seiner Frau Jenny Salinger (geb. Salomon). Ihre Mutter starb bereits 1932, zu dem Zeitpunkt war sie erst 10 Jahre alt.[2] Von 1939 bis zu ihrer Deportation musste sie Zwangsarbeit in den Siemens-Schuckert-Werken in Gartenfeld, einer Ortslage in Berlin-Siemensstadt im Bezirk Spandau, leisten. Am 28. Juni 1943 wurde sie aus dem Jüdischen Krankenhaus Iranische Str. 2 nach Auschwitz deportiert[3] und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[4] | ||
Max Salinger | Wassersportallee 34 | 10. Dez. 2007 | Max Salinger wurde am 17. Oktober 1865 in Marienburg/Westpreußen geboren. Seine Eltern waren Maier Salinger (geboren ca. 1835 in Baldram; gestorben am 17. Februar 1912 in Marienburg) und Ida Salinger (ca. 1835 geborene Caro in Fordon; gestorben am 10. Januar 1909 in Marienburg). Er hatte noch mindestens sechs Geschwister, Louis (geboren am 31. August 1861 in Marienburg, gestorben am 29. November 1923 in Marienburg), Sara (geboren am 28. Dezember 1862 in Marienburg, verheiratet 1886 mit Bernhard Benjamin, deportiert am 18. August 1942 nach Theresienstadt, Todesdatum 7. September 1942[5]), Therese (geboren am 6. Mai 1864 in Marienburg, deportiert am 30. August 1942 nach Theresienstadt; Todesdatum 10. November 1942[6]), Friederike (geboren am 22. Mai 1867 in Marienburg, deportiert am 30. August 1942 nach Theresienstadt; Todesdatum 29. Oktober 1942[7]), Julie (geboren am 27. September 1868 in Marienburg, verheiratet 1904 mit Wolff Wallheimer, deportiert am 23. Juli 1942 von Hannover nach Theresienstadt; Todesdatum 10. Dezember 1942[8]) und Johanna (geboren am 28. Juli 1872 in Marienburg, verheiratet 1906 mit Karl Polak, gestorben am 9. Mai 1941 in Hamburg[9]).
Er betrieb ab 1916 in Grünau eine Apotheke, die „Grünauer Apotheke” in der Friedrichstraße 1a (seit 1935 Regattastraße).[10][11] Am 2. Februar 1918 hat er Jenny Salomon (geboren am 17. Dezember 1876 in Bernburg) in Berlin-Schöneberg geheiratet. In den 1930er Jahren kaufte er das Haus in der Wassersportallee. Seine Apotheke musste er ab 1938 verpachten und später verkaufen. Im September 1940 zog er zusammen mit seiner Tochter Hannelore Ida nach Schöneberg, seine Frau Jenny war bereits 1932 verstorben. Am 27. August 1942 wurde er aus der Innsbrucker Straße 21 mit dem 51. Alterstransport von Berlin in das KZ Theresienstadt deportiert,[12] dort kam er am 29. September 1942 zu Tode, offiziell an “akutem Darmkatarrh”.[13] |
Weblinks
Einzelnachweise
- Salinger, Hannelore Karteikarte Reichsvereinigung der Juden
- Sterberegister 1893–1937 (PDF; 162 MB) P Rep. 613 Standesamt Berlin-Grünau auf Seite 113 (PDF, 169,8 MB)
- Transportliste auf statistik-des-holocaust.de
- Salinger, Hannelore Ida im Gedenkbuch auf bundesarchiv.de
- Benjamin Sara: Todesfallanzeige, Ghetto Theresienstadt
- Salinger Therese: Todesfallanzeige, Ghetto Theresienstadt
- Salinger Friederike: Todesfallanzeige, Ghetto Theresienstadt
- Wallheimer Julie: Todesfallanzeige, Ghetto Theresienstadt
- Polak, Johanna Karteikarte Reichsvereinigung der Juden
- Gedenkorte Treptow-Köpenick. (PDF; 18,2 MB) Zu den Stolpersteinen der Familie Salinger in Grünau auf Seite 119. S. 256, abgerufen am 30. Mai 2019.
- Grünauer Apotheke und Drogerie Apotheker Max Salinger Datenbank Jüdische Gewerbebetriebe in Berlin 1930–1945
- Transportliste auf statistik-des-holocaust.de
- Salinger Max: Todesfallanzeige, Ghetto Theresienstadt auf holocaust.cz