Bismarckhütte
Die Gemeinde Bismarckhütte war eine 1903 errichtete und 1922 wieder aufgelöste Gemeinde im Landkreis Beuthen.
Geschichte
Das Hüttenwerk Bismarckhütte wurde am 23. September 1872 durch ein Vorgängerunternehmen der Kattowitzer AG für Bergbau und Eisenhüttenbetrieb gegründet.
Die Gemeinde Bismarckhütte entstand durch staatliche Verordnung am 1. April 1903 aus der Gemeinde Ober- und Niederheiduk.[1] Sie zählte 1910 22.687 Einwohner.[2]
Nach dem Ersten Weltkrieg ging die Bismarckhütte mit ihrem Blechwalzwerk (einem der seinerzeit leistungsfähigsten Deutschlands) eine Interessengemeinschaft mit dem lübeckischen Unternmehmen Stanz- und Emaillierwerk vormals Carl Thiel & Söhne AG ein. Die Leistungsfähigkeit des Lübecker Werks wurde so weit erhöht, dass es über den eigenen Bedarf hinaus produzierte und auch andere Emaillierwerke seiner Stadt mit den erforderlichen Rohwaren versorgte.
Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten 8347 Wahlberechtigte (64,2 %) für einen Verbleib bei Deutschland und 4654 Wahlberechtigte (35,8 %) für Polen.[3] Infolge der Teilung Oberschlesiens wurde Bismarckhütte dennoch 1922 als Chorzów Batory dem polnischen Ostoberschlesien zugeteilt. Am 19. Juni 1922 wurde die Gemeinde Bismarckhütte aufgelöst.[4]
Söhne und Töchter des Ortes
- Leo Gburek (1910–1941), Geophysiker
- Hans Wolf Muschallik (1911–1995), Internist und ärztlicher Standespolitiker
- Gerhard Wodarz (1913–1982), deutsch-polnischer Fußballspieler
- Peter Brock (1916–1982), Schriftsteller
- Karl Fischer (1921–) Illustrator
- Walter Brom (1921–1968), deutsch-polnischer Fußballspieler
Einzelnachweise
- Paul Rother: Chronik der Stadt Königshütte Oberschlesien. Laumann, 1994.
- Michael Rademacher: Beuthen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Alfred Bohmann: Menschen und Grenzen. Band 1. Strukturwandel der deutschen Bevölkerung im polnischen Staats- und Verwaltungsbereich.
- „Dziennik Ustaw Śląskich“ 1922, nr 1, poz. 3; nr 13, poz. 43 (wykaz gmin).
Siehe auch
Weblinks
- Bismarckhütte in Bismarckhütte O.S. (PDF-Datei; 638 kB)