Iranische Fußballnationalmannschaft
Die iranische Fußballnationalmannschaft (persisch تیم ملی فوتبال ایران, Tīm-i Mellī Fūtbāl-i Īrān; kurz Tīm-i Mellī ‚das Nationalteam‘) gehört mit Japan, Südkorea und Saudi-Arabien zu den erfolgreichsten Fußballnationalmannschaften Asiens.
Spitzname(n) | Team Melli (Tīm Mellī تیم ملی) | ||
Verband | Football Federation Islamic Republic of Iran | ||
Konföderation | AFC | ||
Cheftrainer | Dragan Skočić (seit 2020) | ||
Kapitän | Masoud Shojaei | ||
Rekordtorschütze | Ali Daei (108) | ||
Rekordspieler | Javad Nekounam (149) | ||
Heimstadion | Azadi-Stadion | ||
FIFA-Code | IRN | ||
FIFA-Rang | 21. (1572.89 Punkte) (Stand: 10. Februar 2022)[1] | ||
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Bilanz | |||
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609 Spiele 349 Siege 144 Unentschieden 116 Niederlagen | |||
Statistik | |||
Erstes Länderspiel Britisch-Indien 0:1 Iran (Kabul, Afghanistan; 23. August 1941) | |||
Höchster Sieg Iran 19:0 Guam (Täbris, Iran; 24. November 2000) | |||
Höchste Niederlagen Türkei 6:1 Iran (Istanbul, Türkei; 28. Mai 1950) Südkorea 5:0 Iran (Tokio, Japan; 28. Mai 1958) | |||
Erfolge bei Turnieren | |||
Weltmeisterschaft | |||
Endrundenteilnahmen | 5 (Erste: 1978) | ||
Beste Ergebnisse | Gruppenphase 1978, 1998, 2006, 2014, 2018 | ||
Asienmeisterschaft | |||
Endrundenteilnahmen | 11 (Erste: 1968) | ||
Beste Ergebnisse | Gewinner 1968, 1972, 1976 | ||
(Stand: 1. Februar 2022) |
Die Nationalelf kann fünf WM-Teilnahmen (1978, 1998, 2006, 2014 und 2018) verzeichnen. Bei allen fünf Teilnahmen schied die Mannschaft bereits in der Vorrunde aus. Der Iran qualifizierte sich dreimal für die Olympischen Spiele (1964, 1972, 1976). In Montréal gelang der Mannschaft der Einzug in das Viertelfinale, das sie gegen die Sowjetunion verlor.
Bei Asienmeisterschaften hat die Mannschaft viele erfolgreiche Turniere vorzuweisen. Bereits dreimal stand sie im Endspiel einer Fußball-Asienmeisterschaft (1968, 1972, 1976), die sie alle gewann. Fünfmal (1980, 1984, 1988, 1996, 2004) zog der Iran in das Halbfinale einer Fußball-Asienmeisterschaft ein, wovon er drei Begegnungen nach Elfmeterschießen verlor (1984, 1996, 2004). Team Melli gewann viermal das Spiel um Platz 3 bei einer Fußball-Asienmeisterschaft (1980, 1988, 1996, 2004).
Auch bei Asienspielen war der Iran sehr erfolgreich. Die Mannschaft nahm bislang an 14 Endrunden teil, wobei sie viermal die Goldmedaille (1974, 1990, 1998, 2002), dreimal die Silbermedaille (1951, 1966) und einmal die Bronzemedaille (2006) gewann. Team Melli gewann bei bisher sieben ausgetragenen Fußball-Westasienmeisterschaften viermal das Endspiel (2000, 2002, 2007, 2008) und einmal das Spiel um Platz drei im Jahr (2004). 2010 sicherte man sich den zweiten Rang.
Weitere Erfolge der iranischen Fußballnationalmannschaft sind drei Meistertitel (1965, 1970, 1993) und drei Vizemeistertitel (1967, 1969, 1974) bei den ECO-Cups, die insgesamt sechsmal ausgespielt wurden.
Geschichte
Der iranische Fußballdachverband heißt I.R. of Iran Football Federation (IRIFF) und wurde 1920 gegründet. Der IRIFF wurde 1945 in die FIFA und 1958 in die AFC aufgenommen.
Das erste offizielle Länderspiel in der Geschichte des iranischen Fußballs wurde am 1. Januar 1941 ausgetragen. Team Melli trat in Kabul gegen Afghanistan an, wobei die Partie torlos endete. Das nächste Länderspiel fand erst sechs Jahre später statt. Am 26. Oktober 1949 lud die iranische Fußballnationalmannschaft die Auswahl der Türkei zu einem Freundschaftsspiel in Teheran ein. In dieser Begegnung gelang Amir Masoud Boroumand der allererste Treffer für Team Melli. Obwohl der Iran das Spiel mit 1:3 verlor, wurde die Mannschaft noch lange Zeit nach dem Spiel frenetisch gefeiert.
Der erste Sieg Irans datiert aus dem Jahr 1950, als am 26. Oktober 1950 die Nationalmannschaft in ihrem sechsten Länderspiel die Auswahl Afghanistans in Teheran mit 4:0 bezwang.
Die iranische Fußballnationalmannschaft hat bislang 546 offizielle Länderspiele bestritten, wovon sie 293 gewann, 128 verlor und 125 unentschieden spielte. Stand: 12. Juli 2014
2015 wurde mit Andranik Teymourian von Tractor Sazi Täbris erstmals ein Christ Kapitän der iranischen Fußballnationalmannschaft.[2]
Internationale Wettbewerbe
1930–1978
1973 wollte sich der Iran erstmals für die Fußball-Weltmeisterschaft qualifizieren, scheiterte aber in der zweiten Qualifikationsrunde knapp an Australien mit 3:2 – Hinspiel (0:3) und Rückspiel (2:0).
Nur vier Jahre später gelang die Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien. Die Mannschaft setzte sich deutlich gegen seine Kontrahenten Südkorea, Australien und Kuwait durch. In der zweiten Runde gewann der Iran sechs von acht Spielen und spielte zweimal unentschieden. Besonders sehens- und bemerkenswert waren die Spiele gegen Australien, die der Iran mit jeweils 1:0 gewann, und gegen Kuwait, die der Iran ebenfalls für sich entschied. In der letzten Begegnung traf der Iran auf die Nationalelf Kuwaits, die damals von Mário Zagallo trainiert wurde. Dabei bot der Iran seine U19-Auswahl auf und besiegte die Heimmannschaft mit 2:1. Nach der erfolgreichen Qualifikation glich der Iran einem Tollhaus. Landesweit feierte man diesen historischen Erfolg.
Bei der WM-Endrunde musste der Iran in der Gruppe 4 gegen die Niederlande, Peru und die Auswahl Schottlands antreten. Die Mannschaft spielte zunächst gegen die Niederlande, die vier Jahre zuvor bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland Vizeweltmeister geworden waren. Die Oranje Elftal war für die Mannen Heshmat Mohajeranis eine Nummer zu groß. Der Iran unterlag deutlich mit 0:3, wobei der niederländische Topstürmer Rob Rensenbrink einen Hattrick erzielte. Im nächsten Spiel gelang dem Iran aber eine Überraschung. In der Partie gegen die in der damaligen Zeit starke Nationalelf Schottlands spielte der Iran munter auf und trotzte den Schotten einen Punkt ab. In diesem Spiel erzielte Iraj Danaeifard das erste Tor Irans bei einer Fußball-Weltmeisterschaft. Im letzten Gruppenspiel traf der Iran auf Peru, das mit seinen Topstars Cubillas und La Rosa dem Team Melli keine Chance ließ und die Partie mit 4:1 gewann. Der Iran wurde am Ende mit nur einem Punkt Gruppenletzter und schied somit in der Vorrunde aus.
1982–1998
Durch die islamische Revolution und den ersten Golfkrieg kam der Fußballbetrieb im Iran in den 1980er Jahren fast zum Erliegen. 1981 zog sich Team Melli zurück und verzichtete auf die Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft 1982 in Spanien.
Vier Jahre später im Jahr 1985 suspendierte die FIFA den Iran, weil er sich im Rahmen der Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 1986 in Mexiko weigerte, seine Heimspiele auf neutralem Boden auszutragen.
Die Mannschaft qualifizierte sich auch nicht für die Fußball-Weltmeisterschaft 1990 in Italien. Bereits in der ersten Runde scheiterte der Iran – China belegte am Ende den ersten Platz in der WM-Qualifikation Asien Gruppe 5 und qualifizierte sich für die zweite Runde. 1993 unternahm die iranische Fußballnationalmannschaft einen weiteren Versuch, sich für eine Fußball-Weltmeisterschaft zu qualifizieren; diesmal schieden die Iraner in der letzten Qualifikationsrunde aus. Saudi-Arabien und Südkorea repräsentierten Asien bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1994 in den USA.
Erst im Jahr 1997 konnte sich Team Melli wieder für eine Weltmeisterschaft qualifizieren. Die Mannschaft begann die erste Qualifikationsphase mit einem Paukenschlag und besiegte im ersten Gruppenspiel die Malediven mit 17:0. Am Ende belegte die Mannschaft in seiner Gruppe den ersten Tabellenplatz mit 16 Punkten aus sechs Spielen und einer Tordifferenz von +36 (39:3). – In der zweiten Qualifikationsrunde legten die erfolgshungrigen Iraner wieder munter los und besiegten China auswärts mit 4:2. Mehdi Mahdavikia erzielte zwei sehenswerte Tore. Die Chinesen wurden auch in Teheran mit 4:1 besiegt. Am Ende der zweiten Runde jedoch ging der Mannschaft die Luft aus und so patzte man ausgerechnet gegen die beiden Schlusslichter aus Kuwait mit 0:0 und dem Katar mit 0:2. Der Iran landete hinter Saudi-Arabien auf dem zweiten Tabellenrang. – Dem Qualifikationsmodus nach mussten die beiden Gruppenzweiten aus der zweiten Runde auf neutralem Boden ein Entscheidungsspiel bestreiten, dessen Sieger sich ebenfalls für die WM 1998 qualifizierte. Der Iran unterlag in jenem Relegationsspiel der Auswahl Japans nach Verlängerung mit 2:3 und musste somit in die Interkontinentale Relegation gegen den Ozeanien-Sieger Australien antreten, um den letzten WM-Teilnehmer zu ermitteln. Das erste Play-off-Spiel fand vor 100.000 Zuschauern im ausverkauften Azadi-Stadion statt und endete 1:1. Im Rückspiel führten die Australier nach 75 Spielminuten mit 2:0 und sahen wie der sichere Sieger aus, ehe Karim Bagheri und Khodadad Azizi innerhalb von fünf Minuten zwei Tore erzielten und die Aussies in tiefe Trauer stürzten. Nach 98 Minuten beendete der ungarische Schiedsrichter Sándor Puhl die Partie und Team Melli qualifizierte sich nach 20 Jahren wieder für eine Fußball-Weltmeisterschaft. Die Iraner feierten weltweit ihren großen Triumph. Der Höhepunkt aller Feierlichkeiten war die Ankunft der so genannten „Helden von Melbourne“, die von mehr als 100.000 Zuschauern im restlos gefüllten Azadi-Stadion begeistert empfangen wurden.
Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1998 traf die Nationalmannschaft auf Deutschland, Jugoslawien und die USA. Bereits im ersten Gruppenspiel war die Handschrift des ehemaligen Nationaltrainers Tomislav Ivić deutlich zu erkennen. Die Mannschaft kombinierte sicher und hatte das Spiel in der Hand. Die Jugoslawen, die mit ihren zahlreichen Fußballstars u. a. Vladimir Jugović, Dragan Stojković, Darko Kovačević, Siniša Mihajlović, Predrag Mijatović und Savo Milošević antraten, fanden kein Rezept, um die iranische Abwehr zu knacken. In der 72. Minute gelang ihnen aber völlig überraschend der einzige Treffer des Spiels, nachdem der iranische Torhüter Nima Nakissa patzte und einen haltbaren Freistoß Mihajlovićs nicht parierte. Der Sieg der Nationalelf Jugoslawiens war aus Sicht vieler Experten schmeichelhaft. – Im zweiten Spiel, dem „historischen und brisanten Duell“ gegen die USA, gelang Team Melli der erste Sieg bei einer Fußball-Weltmeisterschaft. Vor dem Spiel herrschte noch Alarmstufe 1, da die Organisatoren Ausschreitungen befürchteten. Beide Mannschaften machten jedoch deutlich, dass sie nicht mit der Absicht antraten, sich politisch zu bekämpfen, sondern Fußball zu spielen: Vor dem Anpfiff überreichten die iranischen Nationalspieler den US-Boys Blumensträuße, während die Trainer beider Mannschaften sich freundschaftlich begrüßten. Eine tolle Idee war der Spontanität beider Teams zu verdanken, die sich für ein gemeinsames Mannschaftsbild durchgemischt nebeneinander aufstellten. Dieses symbolische Bild ging später um die Welt und sorgte für positive Schlagzeilen. Die Iraner spielten eine starke Partie, ließen jedoch viele Gelegenheiten aus, um ein besseres Resultat als ein knappes 2:1 zu erzielen. Der Mann des Tages war der junge Wirbelwind Mehdi Mahdavikia, der über die gesamte Spielzeit eine überragende Leistung bot und mit seinem Treffer zum 2:0 den Iran zu seinem bislang größten Erfolg bei einer Weltmeisterschaft führte. Auch Karim Bagheri, Hamid Reza Estili, der Schütze des ersten Treffers, Mehrdad Minavand und Javad Zarincheh wussten mit einer tadellosen Leistung zu überzeugen. – Im letzten Gruppenspiel traf die Mannschaft auf die DFB-Auswahl. Vor dem Turnier plante der Iran eine Niederlage gegen Deutschland ein, aber nach dem beherzten Auftritt gegen die USA wollte die Mannschaft nichts mehr davon wissen. In der ersten Spielhälfte hielten die Iraner mit, die Deutschen drehten nach dem Wiederanpfiff auf und gewannen das Spiel nach Toren von Bierhoff und Klinsmann mit 2:0. Team Melli belegte am Ende der Gruppenphase den dritten Tabellenrang und schied somit aus dem Turnier. Nach der Fußball-Weltmeisterschaft 1998 waren viele europäischen Vereine an iranischen Nationalspielern interessiert. Mehdi Mahdavikia wechselte in die Bundesliga zu VfL Bochum und später zum Hamburger SV. Mehrdad Minavand wechselte zum SK Sturm Graz, Mehdi Pashazadeh zu Bayer 04 Leverkusen, Alireza Mansourian zu Skoda Xanthi und Nima Nakissa zu AO Kavala. Ali Daei spielte bereits in der Bundesliga für Arminia Bielefeld, gab aber vor der WM-Endrunde seinen Wechsel an die Isar zum FC Bayern München bekannt. Karim Bagheri, den die Ostwestfalen zur Saison 1997/1998 mit Ali Daei unter Vertrag nahmen, blieb den Arminen treu.
2002–2010
Nach der für den Iran erfolgreichen WM 1998 wollte sich Team Melli drei Jahre später für die nächste WM-Endrunde, die in Südkorea und Japan stattfand, qualifizieren. Team Melli musste in der ersten Runde gegen Guam, Tadschikistan und Myanmar antreten. Noch vor dem ersten Gruppenspiel zog sich Myanmar aus der Qualifikation zurück. Die Iraner trafen in ihrer ersten Partie auf die Auswahl Guams, die sie schwindelig spielten und mit 19:0 deutlich besiegten. Im zweiten Gruppenspiel schlug man auch Tadschikistan mit 2:0. Die erste Runde endete bereits nach diesem Spiel, da keine Rückspiele ausgetragen wurden. – Der Iran zog souverän in die zweite Runde ein. Dort traf man auf den ewigen Kontrahenten Saudi-Arabien und den Nationalmannschaften aus Bahrain, Irak sowie Thailand. Bevor das erste Spiel in der WM-Qualifikation Asien Gruppe A ausgetragen wurde, hielt der iranische Fußballverband sein Wort und verpflichtete einen erfahrenen europäischen Fußballtrainer: Miroslav „Ćiro“ Blažević, der bei der WM-Endrunde 1998 mit Kroatien überraschend den dritten Platz erreicht hatte. Der IRIFF überließ Ćiro die Auswahl seiner Assistenztrainer, zu denen unter anderem Branko Ivanković gehörte. Das erste Gruppenspiel fand vor 100.000 Zuschauern im Teheraner Azadi-Stadion statt, Gegner war Saudi-Arabien. Die Handschrift Ćiros war zu erkennen, der Iran spielte einen sehenswerten Fußball. Die Abwehr stand sicher, das Mittelfeld kombinierte flüssig und die Laufwege der Angreifer waren durchdacht. Dieser modernen europäischen Spielweise war die Auswahl Saudi-Arabiens nicht gewachsen. Team Melli setzte sich überzeugend mit 2:0 durch, wobei Ali Daei beide Treffer erzielte. Die Mannschaft von Ćiro spielte eine starke Qualifikation und führten bis zum letzten Gruppenspiel die Tabelle an. Ausgerechnet in der letzten Begegnung gegen den Bahrain kassierte man die erste Niederlage. Da Saudi-Arabien die Nationalelf Thailands zeitgleich mit 4:1 bezwang, landete der Iran noch am letzten Spieltag auf den zweiten Tabellenplatz und verpasste somit die direkte Qualifikation für die WM 2002. – Damit mussten die Iraner musste wieder in die Relegation. In zwei Relegationsspielen zwischen dem Iran und den V.A. Emiraten, dem Tabellenzweiten aus der Gruppe B, sollte die Mannschaft ermittelt werden, die anschließend in der interkontinentalen Relegation gegen ein europäisches Land antreten musste, um den letzten WM-Teilnehmer zu bestimmen. Die iranische Fußballnationalmannschaft gewann beide Partien gegen die V.A. Emirate und traf in der letzten Runde auf Irland. In zwei Spielen setzten sich die Iren mit 2:1 – Hinspiel 2:0 und Rückspiel 0:1 – durch.
Nachdem sich Team Melli nicht für Südkorea/Japan 2002 qualifizierte, begann eine Schlammschlacht. Man suchte den oder die Schuldigen für das Scheitern. Während sich einige Funktionäre öffentlich bekämpften, trat Miroslav Blažević von seinem Posten zurück. Viele Spieler und die große Mehrheit der iranischen Fußballfans und -experten bedauern noch heute dessen Rücktritt, da die Mannschaft unter seiner Regie enorme Fortschritte machte und die Spielweise bzw. das gesamte Konzept auf eine erfolgreiche Zukunft hoffen ließ.
Die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wurde in Deutschland ausgetragen. Der Iran setzte sich in der zweiten Runde gegen Laos, Jordanien sowie Katar durch, und in der dritten Runde qualifizierte sich der Iran hinter Japan und vor Bahrain sowie der Auswahl Nordkoreas direkt für die WM 2006. – Der Iran spielte eine insgesamt enttäuschende WM-Endrunde und schied mit nur einem Punkt als Tabellenletzter der Gruppe D in der Vorrunde aus. Das schlechte Abschneiden von Team Melli hatte zwei Gründe: Interne Rangkämpfe unter den Führungsspielern und der politische Druck des Westens auf die islamische Regierung – vor jedem Gruppenspiel fanden Kundgebungen gegen die Machthaber Teherans statt. Es existierte kein Teamgeist, die Mannschaft spielte plan- und lustlos. Das WM-Quartier glich einem Ferienort. Die Spieler waren mehr mit sich und den vielen Spieleragenten, die das Quartier täglich belagerten, beschäftigt, als sich gewissenhaft auf die jeweiligen Spiele vorzubereiten. Hierzu sind zahlreiche Videoclips auf verschiedenen Webseiten vorhanden. Kurz nach dem letzten Spiel, in dem der Iran mit viel Mühe gegen Angola unentschieden spielte (1:1), zog Branko Ivanković, der den Iran zur WM 2006 geführt hatte, die Konsequenzen für die schlechten Resultate und trat von seinem Amt zurück. – Noch bevor die Mannschaft in den Iran zurückkehrte, wurde der Verbandspräsident auf Druck der islamischen Regierung entlassen, worauf sich die FIFA und später auch die AFC einschalteten und den iranischen Fußballverband aufforderten, zu Mohammad Dadkans Absetzung Stellung zu beziehen.[3]
Im Rahmen der Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika setzte sich das Team in der dritten Runde der Asien-Zone in der Gruppe 5 mit viel Mühe und wenig Glanz gegen die V.A. Emirate, Kuwait und Syrien durch und zog als Tabellenerster mit dem Zweiten, den V.A. Emiraten, in die vierte Runde ein. Dort traf Team Melli in der Gruppe 2 auf seine Dauerrivalen Saudi-Arabien und Südkorea sowie Nordkorea und den Gruppengegner aus der dritten Runde, die Vereinigten Arabischen Emirate. Die Qualifikation für Südafrika gelang allerdings nicht. Der Iran beendete die Qualifikationsphase als Gruppenvierter und schied somit aus.
Die Vorbereitungen der iranischen Fußballnationalmannschaft auf die WM 2010 liefen alles andere als erfolgversprechend. Bereits angekündigte Spiele gegen englische oder spanische Profiklubs und/oder Nationalmannschaften wurden seitens der möglichen oder feststehenden Gegner abgesagt. Als Gründe wurden bisher mangelnde Professionalität des iranischen Fußballverbandes – Spiele waren angekündigt, obwohl noch keine offizielle Bestätigung des gewünschten Gegners vorlag (z. B. Charlton Athletic) – oder politischer Druck der jeweiligen Staaten auf die Klubs oder nationalen Verbände – Die Raketentests Irans brüskierten nicht nur den Westen (z. B. Ägypten) – genannt.
2014
Der iranischen Fußballnationalmannschaft gelang es am 18. Juni 2013 in Ulsan, sich durch einen 1:0-Auswärtssieg über Südkorea für die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 zu qualifizieren.[4] In der Gruppenphase der Endrunde traf der Iran erstmals bei einer WM auf Argentinien, Bosnien-Herzegowina und Nigeria. Einem glanz- und torlosen Unentschieden gegen Nigeria folgte eine sehr respektable Leistung gegen Argentinien. Trotz größerer Spielanteile Irans insbesondere in der zweiten Halbzeit gewann Argentinien die Partie 1:0 durch ein Tor in der Nachspielzeit. In der abschließenden Partie gegen Bosnien-Herzegowina konnte der Iran nicht an die gute Leistung gegen Argentinien anknüpfen. Die verdiente 1:3-Niederlage bedeutete auch 2014 das Aus als Gruppenletzter.
2018
Am 12. Juni 2017 qualifizierte sich der Iran durch einen 2:0-Heimsieg gegen Usbekistan für die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland. Bei der WM-Endrunde wusste die Mannschaft durchaus zu gefallen. Nach dem glücklichen Auftaktsieg gegen Marokko durch ein Eigentor in der Nachspielzeit hatte Team Melli gegen Spanien nur knapp mit 0:1 das Nachsehen und besaß vor dem letzten Gruppenspiel noch alle Chancen auf das erstmalige Erreichen des Achtelfinales. Gegen Portugal gelang ein achtbares 1:1, was aber nicht für das Weiterkommen reichte.
2022
Am 27. Januar 2022 qualifizierte sich der Iran durch einen 1:0-Heimsieg gegen den Irak für die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar.
WM-Torjäger
Rang | Spieler | WM-Spiele | Tore | Teilnahmen |
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1 | Iraj Danaeifard | 2 | 1 | 1978 |
Yahya Golmohammadi | 2 | 1 | 2006 | |
Sohrab Bakhtiarizadeh | 2 | 1 | 2006 | |
Hassan Rowshan | 3 | 1 | 1978 | |
Hamid Estili | 3 | 1 | 1998 | |
Reza Ghoochannejad | 3 | 1 | 2014 | |
Karim Ansarifard | 4 | 1 | 2014, 2018 | |
Mehdi Mahdavikia | 6 | 1 | 1998, 2006 |
Stand: 25. Juni 2018
Teilnahme Irans an der Fußball-Asienmeisterschaft (12)
Der Iran und Südkorea sind mit jeweils zwölf Teilnahmen an den Fußball-Asienmeisterschaften die Rekordhalter Asiens, wobei Team Melli die ewige Tabelle anführt. Nur dem Iran, Japan und Saudi-Arabien gelangen bisher jeweils drei Turniersiege, aber Team Melli ist die einzige Fußballnationalmannschaft des asiatischen Kontinents, die drei Titel in Folge gewann und dabei keine Niederlage hinnahm und auch nicht unentschieden spielte.
Iran stellte mit Homayoun „Sar talaie“ Behzadi (1968), Hossein Ali "Motor talaei" Kalani und Ali Jabbari (1972), Nasser Nouraei und Gholam Hossein Mazloomi (1976), Behtash Fariba (1980), Nasser Mohammadkhani und Shahrokh Baiyani (1984), Ali Daei (1996) und Ali Karimi (2004) bei sechs Fußball-Asienmeisterschaften den oder die besten Torschützen. Ali Daei hält nach wie vor den Torrekord: Bei der Fußball-Asienmeisterschaft des Jahres 1996 in den V.A. Emiraten erzielte er die bis heute gültige Bestmarke von acht Treffern. Der zweiterfolgreichste Torschütze Irans bei einer Endrunde ist Behtash Fariba mit sieben Treffern (1980).
An der ersten Ausgabe, die Fußball-Asienmeisterschaft 1956 in Hongkong, nahm der Iran nicht teil.
Im Jahr 1960 fand die zweite Asienmeisterschaft in Südkorea statt. Der Iran qualifizierte sich nicht jedoch nicht für die Endrunde. In der so genannten Westzone der Qualifikationsrunde traf man auf Israel, Pakistan und Indien. Eine unnötige Heimniederlage gegen das Schlusslicht der Tabelle, die Mannschaft Indiens, kostete den Iran die Teilnahme an der Asienmeisterschaft. Das Team wurde am Ende Zweiter hinter Israel, gegen die der Iran zuhause mit 3:0 gewann und auswärts 1:1 spielte.
1963 weigerte sich der Iran aus politischen Gründen, gegen die Auswahl Indiens in der Qualifikation zur Fußball-Asienmeisterschaft 1964, die in Israel ausgetragen wurde, anzutreten. Da auch Pakistan verzichtete, qualifizierte sich Indien für die Endrunde.
Im Jahr 1968 trug Iran die vierte Asienmeisterschaft aus. Die Gastgeber schickten direkt im ersten Spiel die Auswahl Taiwans mit 4:0 vom Platz. Auch das zweite Spiel gegen die Nationalelf Hongkongs verlief nach Plan, das man mit 2:0 für sich entschied. In der hitzigen Begegnung gegen Birma setzte man den Siegeszug fort, Endstand: 3:1. Im letzten Spiel musste sich Israel dem Iran geschlagen geben. Durch Tore von Homayoun Behzadi und Parviz Ghelichkhani sicherte sich Team Melli die erste Asienmeisterschaft. Homayoun Behzadi wurde mit zwei israelischen Spielern, die ebenfalls jeweils vier Treffer erzielten, Rekordtorschütze des Turniers.
Thailand war im Jahr 1972 der fünfte Gastgeber der Asienmeisterschaft. Der Iran war bei dieser Endrunde als amtierender Fußball-Asienmeister automatisch qualifiziert. Der Iran gewann wieder alle Spiele – 2:0 gegen Kambodscha, 3:0 gegen den Irak, 3:2 gegen Thailand, 2:1 im Halbfinale gegen Kambodscha und 2:1 im Endspiel gegen Südkorea – und wurde zum zweiten Mal in Folge Fußball-Asienmeister. Der Iran stellte mit Hossein Ali Kalani und Ali Jabbari die besten Torschützen bei dieser Endrunde.
Die sechste Asienmeisterschaft im Jahr 1976 sollte ursprünglich Libanon austragen. Aufgrund des Bürgerkrieges fand das Turnier im Iran statt. Auch bei dieser Endrunde setzte sich der Iran souverän durch: 2:0 gegen Irak, 8:0 gegen Südjemen, 2:0 im Halbfinale gegen China und 1:0 im Endspiel gegen die Auswahl Kuwaits. Der Iran wurde zum dritten Mal in Folge Fußball-Asienmeister. Die iranischen Angreifer Nasser Nouraei und Gholam Hossein Mazloomi sowie der Kuwaiti Fatehi Kamil waren mit jeweils drei Toren die erfolgreichsten Torschützen des Turniers. Der iranische Mittelfeldstratege Ali Parvin, der den Siegtreffer im Endspiel gegen Kuwait vor 100.000 Zuschauern im ausverkauften Aryamehr-Stadion erzielte, wurde der so genannte Most Valuable Player (MVP) der sechsten Fußball-Asienmeisterschaft.
Mit der islamischen Revolution stellten sich vorerst die großen Erfolge ein. Bei der siebten Ausgabe der Asienmeisterschaft 1980 in Kuwait startete der amtierende Asienmeister schwach in das Turnier, indem er im ersten Gruppenspiel gegen Syrien nicht über ein 0:0 hinauskam. Auch das zweite Vorrundenspiel gegen die Auswahl Chinas gewann man nicht, Endstand: 2:2. Im dritten Gruppenspiel gegen Bangladesch zeigte Team Melli etwas von ihrer Klasse früherer Tage und fertigte die Südasiaten mit 7:0 ab. Das letzte Gruppenspiel gegen Nordkorea endete mit einem 3:2-Sieg für den Iran, womit sich das Team den Einzug in das Halbfinale sicherte. Im Halbfinale wartete der Gastgeber, der mit dem Iran einige Rechnungen offen hatte. Carlos Alberto Parreira, der Brasilien bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1994 in den USA zum Titel führte und ab Mitte der 1970er Jahre an der Seite Mário Zagallos die Auswahl Kuwaits trainierte, erinnerte sich noch recht gut an die Niederlagen gegen den Iran: Qualifikation zur WM 1978 und das Finale der Asienmeisterschaft 1976. Der damalige neue Cheftrainer der kuwaitischen Nationalmannschaft und sein Team beendeten mit einem knappen 2:1-Sieg über den Iran die 12 Jahre andauernde Vorherrschaft von Team Melli. Obwohl der Iran sich im Spiel um Platz 3 gegen Nordkorea mit 3:0 durchsetzte, wirkte die Mannschaft müde und unkonzentriert. So kassierte man auch alle Gegentreffer zwischen der 60. und 90. Spielminute. Einen kleinen Erfolg feierte der iranische Ausnahmestürmer Behtash Fariba, der mit sieben erzielten Treffern einen neuen Rekord bei den Asienmeisterschaften aufstellte, der erst 16 Jahre später gebrochen wurde.
Die achte Asienmeisterschaft fand im Jahr 1984 in Singapur statt. Der Iran setzte sich souverän gegen seine Gegner Bangladesch (5:0), Syrien (3:1), Thailand (5:0), Indonesien (1:0), Philippinen (7:1) und Syrien (1:0) durch und löste somit das Ticket für die Teilnahme an dem Turnier in Singapur. Im Gegensatz zu 1980 gelang Team Melli ein guter Start in die Endrunde, indem man im Auftaktspiel die V.A. Emirate mit 3:0 und im zweiten Vorrundenspiel China mit 2:0 bezwang. Nach zwei überzeugenden Leistungen folgten völlig unerwartet zwei Unentschieden gegen die beiden Tabellenschlusslichter Indien (0:0) und Singapur (1:1). Der Iran verpasste somit die Gelegenheit, die Vorrunde als Tabellenerster abzuschließen. So musste man im Halbfinale als Zweiter der Gruppe 2 gegen den Ersten der Gruppe 1, die Mannschaft Saudi-Arabiens, antreten. Bis zur 87. Spielminute führte der Iran mit 1:0 und befand sich mit einem Bein im Endspiel der achten Asienmeisterschaft, ehe dem jungen iranischen Verteidiger Shahin Bayani ein folgenschwerer Fehler unterlief, der zum Torerfolg der Saudis führte. Durch Bayanis Eigentor ging die Partie in die Verlängerung und nach 120 Spielminuten mussten beide Teams den Endspielteilnehmer im Elfmeterschießen ermitteln. Die Mannschaft von Carlos Alberto Parreira, der vier Jahre zuvor mit der Nationalelf Kuwaits den Iran im Halbfinale der siebten Asienmeisterschaft schlug, gewann das Elfmeterschießen mit 5:4. Der Iran verpasste somit zum zweiten Mal in Folge den Einzug in das Endspiel. Im Spiel um Platz 3 unterlag die Mannschaft wieder im Elfmeterschießen mit 3:5 gegen Kuwait. Nasser Mohammadkhani und Shahrokh Baiyani (beide Iran) sowie Jia Xiuquan (China) waren mit jeweils drei Treffern die besten Torschützen des Turniers.
1988 war Katar der Gastgeber der neunten Fußball-Asienmeisterschaft. Die Iraner qualifizierten sich für das Turnier (2:0 gegen Hongkong, 1:1 gegen Syrien, 0:0 gegen Nordkorea und 3:0 gegen Nepal) und trafen in der Vorrundengruppe A auf Katar, Südkorea, Japan und die V.A. Emirate. Während man sich im ersten und dritten Spiel gegen die persischen Golfstaaten Katar mit 2:0 und die V.A. Emirate mit 1:0 relativ mühelos durchsetzte, kamen die Iraner überhaupt nicht mit der Spielweise der ostasiatischen Vertreter zurecht. Im zweiten Gruppenspiel schaffte man ein mageres 0:0 gegen Japan. Der Iran zog zum fünften Mal in Folge in das Halbfinale der Asienmeisterschaft, obwohl er im letzten Vorrundenspiel Südkorea mit 0:3 unterlag. So wiederholte sich die Geschichte, indem die Mannschaft wie vier Jahre zuvor als Tabellenzweiter seiner Gruppe gegen den Ersten der anderen Gruppe, die Nationalelf Saudi-Arabiens, im Halbfinale traf. In den 1970er Jahren verlor Carlos Alberto Parreira als Assistenztrainer Mario Zagallos alle Länderspiele gegen den Iran. Bei diesem Turnier gewann er jedoch zum dritten Mal in Folge das Halbfinale einer Asienmeisterschaft gegen den Iran, Endstand: 1:0. Team Melli blieb erneut nur das Spiel um Platz 3, das man im Elfmeterschießen gegen China mit 3:0 für sich entschied.
Japan veranstaltete 1992 die zehnte Fußball-Asienmeisterschaft. Der Iran schaffte zwar mühelos die Qualifikation zum Turnier, indem er Pakistan mit 7:0 und Indien mit 3:0 abfertigte, aber die Endrunde war möglicherweise die größte Enttäuschung in der langen Geschichte des iranischen Fußballsports. Team Melli schied zum ersten und bis dato letzten Mal bei einer Asienmeisterschaft in der Vorrunde aus. Dabei begann alles gut, direkt im ersten Spiel gelang der Mannschaft ein 2:0-Sieg über Nordkorea. Auch im zweiten Spiel, das 0:0 gegen die V.A. Emirate endete, konnte die iranische Nationalelf überzeugen. Im letzten Vorrundenspiel traf man auf die Gastgeber, denen man nahezu über die gesamte Spielzeit Paroli bot. Die Japaner gewannen trotzdem mit viel Glück die Partie, wobei der einzige Treffer der Begegnung erst in der 87. Spielminute fiel. In den noch verbleibenden Minuten versuchten die Iraner mit viel Aufwand den Ausgleichstreffer zu erzielen, der ihnen jedoch nicht mehr gelang.
Die elfte Fußball-Asienmeisterschaft fand im Dezember 1996 in den V.A. Emiraten statt. Team Melli spielte eine überzeugende Qualifikation, indem sie alle Spiele gegen Nepal (8:0 und 4:0), Sri-Lanka (7:0 und 4:0) und Oman (2:0 und 2:1) gewann. In den V.A. Emiraten musste die Mannschaft zunächst gegen Saudi-Arabien, Irak und Thailand antreten. Während der Auftakt gegen die Iraker mit einer 1:2-Niederlage mäßig verlief, fand das Team recht schnell seine Form und bezwang Thailand mit 3:1 und den Dauerrivalen Saudi-Arabien mit 3:0, eine kleine Revanche für die zwei bitteren Niederlagen der 1980er Jahre gegen den Nachbarstaat. Da der asiatische Fußballverband (AFC) vor dem Turnier die Zahl der Endrundenteilnehmer von acht auf zwölf aufstockte, spielte man erstmals ein Viertelfinale aus. Der Iran traf in dieser Runde auf einen weiteren ewigen Rivalen, die Nationalelf Südkoreas. In diesem Spiel feierte der Iran sein größtes Comeback in einem Spiel: nachdem es zur Halbzeit noch 2:1 für Südkorea stand, drehte die Mannschaft Mohammad Mayeli Kohans auf und spielte eine unvergessliche zweite Halbzeit, indem der Iran fünf Treffer (4× Ali Daei) erzielte und mit einem 6:2-Kantersieg das Halbfinale erreichte. Im Halbfinale kam es wieder zum Duell der Nachbarstaaten Iran und Saudi-Arabien. Die Saudis spielten über 90 Spielminuten einen völlig destruktiven Fußball. Der Iran erspielte sich trotzdem einige gute Torgelegenheiten, die aber der starke saudische Torhüter Mohammad ad-Daʿayyaʿ mit Können und einige Male auch viel Glück vereitelte. Nach 90 Minuten ging es in die Verlängerung, das Bild änderte sich nicht. Der Iran griff an und Saudi-Arabien verteidigte mit allen Kräften. So musste die Mannschaft wieder in einem wichtigen und entscheidenden Spiel gegen Saudi-Arabien im Elfmeterschießen antreten, das Team Melli traditionsgemäß verlor, Endstand: 3:4. Bei diesem Turnier pflegten die Iraner weitere Traditionen: Nach dem verlorenen Halbfinale gegen Saudi-Arabien traf man im Spiel um Platz 3 wieder auf Kuwait, wie im Jahr 1984. Der Ausgang dieses Spiels stand traditionsgemäß erst nach dem Elfmeterschießen bekannt. Dieses Mal gewann die iranische Nationalmannschaft mit 3:2. Bei diesem Turnier erzielte Ali Daei acht Treffer und brach somit den Rekord seines Landsmannes Behtash Fariba aus dem Jahr 1980. Diese Bestmarke konnte bislang niemand überbieten.
Libanon richtete im Jahr 2000 die zwölfte Fußball-Asienmeisterschaft aus. Der Iran setzte sich gegen Malediven (8:0 und 3:0), Syrien (1:0 und 1:1) und Bahrain (0:1 und 3:0) durch und qualifizierte sich für das Turnier. Der Iran sicherte sich erwartungsgemäß den Gruppensieg (Gruppe A). Das Team kam zu einem überzeugenden 4:0-Sieg über den Gastgeber, einem 1:1-Remis gegen Thailand und einem 1:0-Sieg über den Irak. Der Viertelfinalgegner hieß wieder Südkorea, wie bei der letzten Endrunde in den V.A. Emiraten. Beide Mannschaften tasteten sich über weite Strecken an, weshalb es an Torgelegenheiten mangelte. In der 71. Spielminute ging der Iran aber durch einen sehenswerten Distanzschuss Karim Bagheris mit 1:0 in Führung und bis zur 94. Spielminute sah der Iran wie der sichere Sieger aus. Völlig unerwartet gelang Südkorea noch der Ausgleichstreffer in der letzten Minute der Nachspielzeit, das Spiel ging somit in die Verlängerung. Vor dem Turnier führte der AFC die Golden-Goal-Regel ein, die er nach dieser Endrunde wieder abschaffte. Ausgerechnet im Spiel Iran gegen Südkorea fiel das erste so genannte Golden Goal, als Lee Dong-gook in der 99. Spielminute zum 2:1 für Südkorea traf und den Iran aus dem Turnier schmiss. Innerhalb von fünf Minuten verspielte der Iran den Einzug in das Halbfinale, weshalb die Enttäuschung nach dem Spiel groß war. Jalal Talebi, der iranische Nationaltrainer, trat folgerichtig von seinem Amt zurück.
Die dreizehnte Fußball-Asienmeisterschaft fand im Sommer 2004 in China statt. Die Qualifikation zum Turnier schaffte der Iran nahezu mühelos: Mit einem 4:1-Sieg und einer 2:3-Niederlage gegen Jordanien, einem 3:1- und 1:0-Sieg über Nordkorea sowie zwei Siege gegen Libanon (3:0 und 1:0) sicherte sich der Iran die Teilnahme an der Endrunde in China. In der Gruppe 4 trat der Iran zunächst gegen Thailand an, die man mit 3:0 schlug. In der zweiten Partie gegen den persischen Golfstaat Oman tat sich der Iran schwer. Beinahe gelang dem Oman eine Sensation ehe Mohammad Nosrati mit seinem Treffer in der Nachspielzeit den Spielstand egalisierte und dem Iran wenigstens einen Punkt rettete. Im letzten Gruppenspiel gegen Japan taktierten beide Mannschaften und so endete die Begegnung torlos. Der Iran schaffte hinter Japan den Sprung in das Viertelfinale und zum dritten Mal in Folge hieß der Gegner Südkorea. Ali Karimi schoss die Südkoreaner fast im Alleingang ab. Er erzielte drei Treffer und verhalf seiner Mannschaft zu einem 4:3-Sieg über den Dauerrivalen aus Ostasien. Team Melli erreichte nach 1996 wieder das Halbfinale der Asienmeisterschaft, in dem man auf den Gastgeber traf – in einem denkwürdigen Spiel mit vielen fragwürdigen Entscheidungen des libanesischen Schiedsrichters, der den iranischen Spielern Sattar Zare (48.) und Mohammad Alavi (83.) die rote Karte zeigte. Nach 120 Minuten gab es keinen Gewinner, der Endspielteilnehmer ermittelte sich wieder im Elfmeterschießen. Die Iraner versagten traditionsgemäß im Elfmeterschießen und gaben sich mit 3:4 den Chinesen geschlagen. Im Spiel um Platz 3 wurde Bahrain mit 4:2 besiegt. Bei diesem Turnier wurden Ali Karimi und ein bahrainischer Nationalspieler mit jeweils fünf erzielten Treffern Torschützenkönige dieser Asienmeisterschaft.
Indonesien, Malaysia, Thailand und Vietnam veranstalteten gemeinsam im Jahr 2007 die vierzehnte Ausgabe der Fußball-Asienmeisterschaft. Die iranische Nationalmannschaft traf in der Qualifikation zu diesem Turnier auf Syrien, Südkorea und Taiwan. Sowohl gegen Syrien als auch gegen Südkorea spielte man im Hinspiel 1:1 und gewann das Rückspiel mit 2:0. Gegen Taiwan gelang ein weiterer 2:0-Sieg, womit man sich endgültig qualifizierte. Beim Turnier konnte der Iran in keinem Spiel überzeugen. Nach Meinung vieler iranischen Fußballexperten war die Mannschaft trotz vieler Stars (u. a. Mehdi Mahdavikia, Wahid Haschemian, Javad Nekounam, Rahman Rezaei, Anderanik Teymourian, Ferydoon Zandi etc.) nicht eingespielt, wirkte müde und verhielt sich taktisch unklug. Der Iran gewann zwar seine Auftaktpartie gegen Usbekistan mit 2:1, erkämpfte sich gegen China in der zweiten Halbzeit der zweiten Vorrundenbegegnung ein 2:2-Unentschieden und besiegte im letzten Gruppenspiel den Co-Gastgeber Malaysia mit 2:0, aber alle Erfolge waren überwiegend den gekonnten Einzelaktionen der im Ausland kickenden Stars wie Nekounam, Teymourian und Zandi zu verdanken. Im Viertelfinale traf der Iran zum vierten Mal in Folge auf Südkorea, die eine relativ junge und unerfahrene Auswahl in das Turnier schickten. Der Iran mit seinen vielen Stars blieb einiges schuldig. In 120 Spielminuten fand man kein Rezept, um die unerfahrene Abwehr der Südkoreaner zu knacken. Am Ende standen sich beide Mannschaften im Elfmeterschießen gegenüber, das Südkorea mit 4:2 für sich entschied. Die Iraner versagten ein weiteres Mal im Elfmeterschießen. Nach der Endrunde trat der Trainer Amir Ghalenoei zunächst nicht zurück und nannte regelmäßig neue Gründe für das Scheitern der Nationalelf, die für viele Experten, Fans und auch dem Verband nicht nachvollziehbar waren (z. B. zu hohe Luftfeuchtigkeit). Er gab jedoch nie eigene Fehler in Bezug auf Vorbereitung, Zusammenstellung des Kaders, Taktik etc. zu. Nach einigen Wochen aber legte er sein Amt nieder.
Auch bei der Asienmeisterschaft 2011, die in Katar ausgetragen wurde, stellte das Viertelfinale die Endstation für Irans Mannschaft dar. Wieder hieß der unüberwindbare Gegner Südkorea. Und wie vier Jahre zuvor waren 120 Spielminuten nötig, um einen Sieger zu ermitteln. Doch bevor es erneut zu einem Elfmeterschießen kommen konnte, erzielte Yoon Bit-garam den Siegtreffer für die Südkoreaner.
Teilnahme Irans an den Olympischen Spielen (3)
Der Iran qualifizierte sich dreimal für die Olympischen Spiele (1964, 1972, 1976).
Team Melli nahm an den Olympischen Spielen der Jahre 1900–1960 sowie 1968 nicht teil.
1964 qualifizierte sich die Mannschaft für die Olympischen Spiele in Tokio. Das Team spielte in der Gruppe A gegen Deutschland, Rumänien und Mexiko. Mit nur einem Unentschieden gegen Mexiko wurde das Team Gruppenletzter und trat die Heimreise an.
In München 1972 traf sie in der Gruppe 3 auf Ungarn, Dänemark und Brasilien. Die Spiele gegen Ungarn und Dänemark verlor man hoch mit 0:5 (Ungarn) und 0:4 (Dänemark). Ein Achtungserfolg war der allererste Sieg bei einem olympischen Turnier gegen die Auswahl Brasiliens, die der Iran mit 1:0 besiegte. Majid Halvai erzielte in der 63. Spielminute den Siegtreffer. Am Ende schied der Iran vor Brasilien als Tabellendritter aus dem Turnier.
Bei den Olympischen Spielen des Jahres 1976 in Montréal landete die Mannschaft in der Gruppe C. Die Gruppengegner waren Polen, Kuba und Ghana, von denen sich Ghana vor dem Turnier zurückzog. Der Iran gewann sein erstes Gruppenspiel gegen Kuba mit 1:0 (Mazloomi, 28.). In der zweiten Begegnung gegen Polen gingen die Iraner zwar in der sechsten Minute durch Parvin mit 1:0 in Führung, aber am Ende verlor man das Spiel mit 2:3. Die Mannschaft qualifizierte sich als Tabellenzweiter hinter Polen für das Viertelfinale, indem der Iran auf die Sowjetunion traf und mit 1:2 unterlag.
1980 boykottierte der Iran die Spiele in Moskau, obwohl sie die Qualifikation zum Turnier schaffte. Die offizielle Begründung war der Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan.
Auch die Olympischen Spiele des Jahres 1984, die in Los Angeles stattfanden, wurden aus politischen Gründen boykottiert.
Die Olympischen Spiele 1988 von Seoul boykottierte man nicht, aber scheiterte bereits in der ersten Qualifikationsrunde.
Seit der FIFA-Regelung des Jahres 1992, wonach nur noch Profis, die nicht älter als 23 Jahre sind und maximal drei ältere Spieler bei den Olympischen Spielen teilnehmen dürfen, hat der Iran, wie viele andere Nationen, eine U23-Auswahl, die sich bislang noch für kein Turnier qualifizieren konnte. Auch im Jahr 2007 verpasste der Iran die Teilnahme an den Olympischen Spielen des Jahres 2008 in Peking.
Teilnahme Irans an den Asienspielen (14)
Im Jahr 1951 trug Indien in Neu-Delhi die ersten Asienspiele aus. Der Iran nahm zum ersten Mal überhaupt an einem großen Turnier (Fußball-Weltmeisterschaft/-Asienmeisterschaft, Olympische Spiele) teil. Die Mannschaft um Kapitän Amir Masoud Boroumand verpasste denkbar knapp die Goldmedaille. Im ersten Spiel schlug man Birma mit 2:0, in der zweiten Partie spielte man ein 0:0 gegen Japan und in der dritten Begegnung besiegte man Japan mit 3:2. Nur das letzte Spiel gegen den Gastgeber verlor die Mannschaft mit 0:1 und gewann somit „nur“ Silber.
An den Asienspielen 1954 in Manila (Philippinen) nahm die iranische Nationalelf nicht teil.
Die dritten Asienspielen fanden im Jahr 1958 in Tokio (Japan) statt. Die iranische Fußballnationalmannschaft nahm an diesen Spielen teil, aber schied bereits in der Vorrunde aus. Das Team unterlag deutlich mit 0:4 gegen Israel und 0:5 gegen Südkorea.
Jakarta (Indonesien) war im Jahr 1962 der Gastgeber der vierten Asienspiele. Team Melli verzichtete auf eine Teilnahme an diesen Spielen.
Die fünften Asienspiele fanden im Jahr 1966 in Bangkok (Thailand) statt. Der Iran trat mit einer jungen Mannschaft an und gewann nach 1951 zum zweiten Mal die Silbermedaille. Das Team um Homayoun Behzadi und Hamid „Pa talaei“ Shirzadegan setzte sich im Auftaktspiel mit 2:0 gegen Malaysia durch. Danach folgten eine 1:3-Niederlage gegen Japan, ein 4:1-Sieg über Indien, ein knapper 1:0-Sieg gegen Indonesien, eine 0:1-Niederlage gegen Birma, ein 1:0-Sieg über Japan und eine weitere 0:1-Niederlage im letzten Spiel gegen Birma.
Bangkok (Thailand) trug auch die sechsten Asienspiele im Jahr 1970 aus. Team Melli schied, wie bei den Asienspielen des Jahres 1958 in Japan, bereits in der Vorrunde aus, nachdem man 2:2 gegen Indonesien spielte und Südkorea mit 0:1 unterlag.
Die siebten Asienspiele trug der Iran im Jahr 1974 in Teheran aus. Die Mannschaft spielte ein perfektes Turnier und gewann alle Spiele. Bei der Auftaktpartie überrollte man vor 70.000 Zuschauern im Aryamehr-Stadion die Auswahl Pakistans mit 7:0, nachdem Gholam Hossein Mazloomi den Torreigen in der vierten Spielminute eröffnete. Im zweiten Spiel schlug man Birma mit 2:1. Die dritte Partie fand vor 10.000 Zuschauern im alten Nationalstadion Teherans, dem Amjadieh-Stadion, statt. Der Gegner hieß Bahrain, der gegen die erfolgshungrige iranische Nationalelf völlig chancenlos mit 0:6 unterging. Die vierte Begegnung gewann der Iran durch ein Tor Ali Parvins aus der 17. Spielminute mit 1:0. Auf dem Weg zur Goldmedaille konnte auch Südkorea nicht dem Iran ein Bein stellen. Team Melli setzte sich mit einem 2:0-Erfolg über die Ostasiaten durch. In der vorletzten Partie schlug man die Nachbarn aus dem Irak mit 1:0. Im Endspiel traf der Iran auf Israel. Vor 100.000 Zuschauern im Aryamehr-Stadion ließen die Iraner nichts anbrennen und siegten durch das Eigentor von Itzhak Shum in der 30. Spielminute mit 1:0. Das Team des englischen Trainers Frank O’Farrell gewann somit seine erste Goldmedaille bei den Asienspielen.[5]
1978 fanden die achten Asienspiele erneut in Bangkok (Thailand) statt. Aufgrund der politischen Unruhen im Iran – die letztendlich in die Iranische Revolution mündeten – wurde auf ein Antreten verzichtet.
Die neunte Ausgabe der Asienspiele im Jahr 1982 trug Neu-Delhi (Indien) aus. Nachdem die Mannschaft in der Vorrunde Japan mit 0:1 unterlag, Südkorea mit 1:0 besiegte und den Jemen mit 2:0 bezwang, zog man in das Viertelfinale ein, das Kuwait erst in der Verlängerung mit 1:0 für sich entschied.
Seoul (Südkorea) war der Gastgeber der zehnten Asienspiele im Jahr 1986. Der Iran erwischte einen guten Start und besiegte Japan mit 2:0 und Bangladesch mit 4:0. Die dritte Vorrundenbegegnung verlor man mit 0:1 gegen Kuwait. Nach einem Torfestival gegen Nepal, den der Iran mit 6:0 überrollte, erreichte die Mannschaft die K.o.-Runde. Im Viertelfinale traf man auf den Gastgeber, dem der Iran im Elfmeterschießen mit 4:5 unterlag – Spielstand nach 120 Minuten: 1:1. Wie vier Jahre zuvor war für den Iran das Viertelfinale die Endstation.
Bei den elften Asienspielen im Jahr 1990 in Peking (China) gewann der Iran nach 16 Jahren wieder die Goldmedaille. Die Mannschaft des Trainers Ali Parvin spielte, wie 16 Jahre zuvor in der Heimat, ein perfektes Turnier, indem sie alle Spiele für sich entschied. Farshad Pyous, ein begnadeter Angreifer der damaligen Zeit, schoss im ersten Spiel die Auswahl Malaysias im Alleingang ab. Er erzielte einen Hattrick und verhalf seinem Team zu einem 3:0-Sieg über die Südasiaten. Auch im zweiten Spiel steuerte Pyous einen weiteren Treffer zum 2:1-Erfolg gegen Nordkorea bei. Der Iran setzte das Turnier konzentriert fort und schlug in den beiden nächsten Spielen Japan und Südkorea mit jeweils 1:0. Im Endspiel der elften Asienspielen traf der Iran erneut auf Nordkorea. Nachdem das Spiel auch nach der Verlängerung torlos blieb, kam es zum Elfmeterschießen, das der Iran mit 4:1 gewann.
Der Iran schied bei der zwölften Ausgabe der Asienspiele, die im Jahr 1994 in Hiroshima (Japan) stattfanden, bereits in der Vorrunde aus, nachdem man gegen die damaligen Fußball-Underdogs Bahrain (0:0) und Turkmenistan (1:1) nur zwei müde Unentschieden spielte. Die Mannschaft des kroatischen Trainers Stanko Poklepović stolperte auch über China, der sich gegen die Iraner mit 1:0 durchsetzte. Der einzige Sieg bei diesem Turnier war der 4:0-Erfolg über Jemen.
Seine dritte Goldmedaille gewann der Iran bei den dreizehnten Asienspielen im Jahr 1998 in Bangkok (Thailand). Die Iraner spielten wieder ein perfektes Turnier. Die Mannschaft um Kapitän Ali Daei und anderen Stars (u. a. Karim Bagheri, Mehdi Mahdavikia, Wahid Haschemian, Ali Karimi etc.) siegten in der Vorrunde gegen Kasachstan (2:0), Laos (6:2), Oman (4:2), Tadschikistan (5:0) und China (2:1). Im Viertelfinale schaltete man Usbekistan mit einem 4:0-Erfolg aus. Das Halbfinale bestritt der Iran gegen die Chinesen, die Team Melli mit 1:0 bezwang. Im Endspiel trafen Karimi und Bagheri zum 2:0-Endstand gegen die Auswahl Kuwaits. Ali Daei wurde mit neun Treffern der Torschützenkönig des Turniers.
Die vierzehnten Asienspielen fanden vom 29. September bis zum 14. Oktober 2002 in Busan (Südkorea) statt. Nach einem Beschluss des Olympischen Gremium Asiens (englisch Olympic Council of Asia (OCA)) durften die am Fußballturnier teilnehmenden Staaten, wie bei den Olympischen Spielen, nur noch ihre U23-Nationalmannschaften in das Rennen um die Medaillen schicken. Die U23-Auswahl Irans gewann zum insgesamt vierten Mal und zweiten Mal in Folge Gold bei den Asienspielen. In Doha (Katar), bei der fünfzehnten Ausgabe der Asienspiele, gewann man die Bronzemedaille.
Bei den Asienspielen 2006 in Doha drang der Iran bis ins Halbfinale vor, wo man der Mannschaft von Gastgeber Katar mit 0:2 unterlag. Immerhin folgte im Spiel um Platz drei die Entschädigung in Form der Bronzemedaille (1:0 n. V. gegen Südkorea).
Auch im Jahr 2010 spielte sich Irans Mannschaft bis ins Halbfinale, wo Japan eine zu hohe Hürde darstellte (1:2). Erneut musste man mit dem kleinen Finale vorliebnehmen, wo abermals Südkorea wartete. Für eine Medaille sollte es diesmal nicht reichen, der Iran verlor mit 3:4.
Teilnahme Irans an den Fußball-Westasienmeisterschaften (5)
Die Fußball-Westasienmeisterschaft ist ein Wettbewerb des westasiatischen Fußballverbandes West Asian Football Federation (WAFF), der seit dem Jahr 2000 ausgespielt wird. Es fanden bisher sieben Turniere statt, wobei der Iran viermal Westasienmeister (2000, 2004, 2007, 2008), einmal Zweiter (2010) und einmal Dritter (2002) wurde. Bei der ersten Ausgabe besiegte man im Endspiel die Auswahl Syriens mit 1:0. Das zweite Turnier beendete man durch ein 4:2-Erfolg (nach Elfmeterschießen) über Syrien. Die dritte Meisterschaft fand in Teheran statt. Der Iran gewann das Endspiel mit 4:1 gegen Syrien. Bei der vierten Ausgabe in Jordanien bezwang der Iran im Endspiel den Irak mit 2:1. Die fünfte Fußball-Westasienmeisterschaft trug der Iran aus. Das Team des Gastgebers siegte im Endspiel die Nationalmannschaft Jordaniens mit 2:1. Bei der sechsten Austragung in Jordanien verlor man das Finale mit 1:2 gegen Kuwait. Die siebte Ausgabe im Jahr 2012 fand in Kuwait statt, dort scheiterte der Iran bereits in der Gruppenphase.
Rekordspieler
(Stand: 1. Februar 2022)
Rekordspieler[6] | ||||
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Spiele | Spieler | Position | Zeitraum | Tore |
149 | Javad Nekounam | Mittelfeld | 2000–2015 | 39 |
148 | Ali Daei | Angriff | 1993–2006 | 109 |
127 | Ali Karimi | Mittelfeld | 1998–2012 | 38 |
116 | Ehsan Hajsafi | Abwehr | 2008– | 7 |
114 (116) | Jalal Hosseini | Mittelfeld | 2007–2018 | 8 |
110 | Mehdi Mahdavikia | Mittelfeld | 1996–2009 | 13 |
101 | Andranik Teymourian | Mittelfeld | 2005–2016 | 9 |
Ali Daei war seit November 2004 der erste männliche Spieler mit mindestens 100 Länderspieltoren. Im Juni 2021 wurde sein Rekord von 108 Toren von Cristiano Ronaldo überboten.
Rekordschützen[6] | |||
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Tore | Spieler | Zeitraum | Spiele |
108 | Ali Daei | 1993–2006 | 149 (148) |
50 | Karim Bagheri | 1993–2010 | 87 |
39 | Sardar Azmoun | 2014- | 60 |
38 | Javad Nekounam | 2000–2015 | 151 (148) |
38 | Ali Karimi | 1998–2012 | 127 |
29 | Karim Ansarifard | 2009- | 91 |
27 | Mehdi Taremi | 2015- | 56 |
Länderspiele gegen deutschsprachige Fußballnationalmannschaften
Datum | Ort | Heimmannschaft | Resultat | Gastmannschaft | |
---|---|---|---|---|---|
1. | 25.06.1998 | Montpellier () | Deutschland | 2:0 | Iran |
2. | 01.09.2000 | Wien | Österreich | 5:1 | Iran |
3. | 09.10.2004 | Teheran | Iran | 0:2 | Deutschland |
Bisher gab es keine Partien gegen die Schweiz und Liechtenstein.
Trainer (unvollständig)
Name | Zeitraum | Bemerkung |
---|---|---|
Hossein Sadaghiani | Aug. 1941 bis Sep. 1947 | |
Alfred James Gibel | Sep. 1947 bis Sep.1948 | |
Zdravko Rajkov | 1969 bis 1970 | |
Ademar da Silva Braga | 2000 bis 2001 | Für 3 Spiele Interimstrainer |
/ / Miroslav Blažević | Jan. 2001 bis Nov. 2001 | |
Branko Ivankovic | 2002 bis Juni 2006 | |
Mansour Ebrahimzadeh | Jan. bis Mär. 2008 | Für drei Spiele Interimstrainer |
Ali Daei | Mär. 2008 bis Mär. 2009 | |
Erich Rutemöller | Mär. bis Apr. 2009 | Für ein Spiel Interimstrainer |
Mayeli Kohan | Apr. 2009 | Betreute die Mannschaft in keinem Spiel |
Afshin Ghotbi | Apr. 2009 bis Jan. 2011 | |
Carlos Queiroz | Apr. 2011 bis Jan. 2019 | |
Marc Wilmots | Mai bis Nov. 2019 | |
Dragan Skočić | ab Mär. 2020 |
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- Die FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste. In: fifa.com. 10. Februar 2022, abgerufen am 11. Februar 2022.
- Christ als Kapitän der iranischen Nationalmannschaft. Süddeutsche Zeitung, 4. April 2015.
- FIFA fordert Stellungnahme des Iran. Nachrichten.ch, 25. Juni 2006.
Fußball – FIFA: Sperre gegen Iran aufgehoben. sid-Bericht auf Focus Online, 17. Dezember 2006. - Australien, Iran und Südkorea buchen Tickets. In: tagesspiegel.de. 18. Juni 2013, abgerufen am 3. Oktober 2020.
- http://www.teammelli.com/matchdata/details/matchdetails.php?id=98
- rsssf.com: Iran - Record International Players (abweichende Angaben der FIFA in Klammern)