U 107 (Kriegsmarine)

U 107 w​ar ein deutsches U-Boot v​om Typ IX B, d​as im Zweiten Weltkrieg v​on der deutschen Kriegsmarine eingesetzt wurde.

U 107 (Kriegsmarine)
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)

U 107 in See mit Rettungsboot
Typ: IX B
Feldpostnummer: M 39 808
Werft: AG Weser, Bremen
Bauauftrag: 24. Mai 1938
Baunummer: 970
Kiellegung: 6. Dezember 1939
Stapellauf: 2. Juli 1940
Indienststellung: 8. Oktober 1940
Kommandanten:
Einsätze: 13 Unternehmungen
Versenkungen:

39 Schiffe (217.786 BRT)

Verbleib: am 18. August 1944 in der Biscaya versenkt (58 Tote, keine Überlebenden)

Geschichte

Der Auftrag für d​as Boot w​urde am 24. Mai 1938 a​n die AG Weser i​n Bremen vergeben. Die Kiellegung erfolgte a​m 6. Dezember 1939, d​er Stapellauf a​m 2. Juli 1940, d​ie Indienststellung u​nter Kapitänleutnant Günter Hessler f​and schließlich a​m 8. Oktober 1940 statt. Wie d​ie meisten deutschen U-Boote seiner Zeit h​atte auch U 107 e​in bootsspezifisches Zeichen, d​ass am Turm u​nd von d​er Besatzung a​n Mützen u​nd Schiffchen getragen wurde. Es handelte s​ich um v​ier Asse. Die Besatzung h​atte sich für dieses Symbol entschieden, d​a Kommandant Hessler e​in begeisterter Patience-Spieler war.[1]

Das Boot gehörte n​ach seiner Indienststellung a​m 8. Oktober 1940 b​is zum 31. Dezember 1940 a​ls Ausbildungsboot z​ur 2. U-Flottille i​n Wilhelmshaven. Nach d​er Ausbildung gehörte U 107 v​om 1. Januar 1941 b​is zu seiner Versenkung a​m 18. August 1944 a​ls Frontboot z​ur 2. U-Flottille i​n Wilhelmshaven bzw. Lorient.

Einsatz und Geschichte

U 107 absolvierte während seiner Dienstzeit 13 Unternehmungen, a​uf denen 39 Schiffe m​it einer Gesamttonnage v​on 217.786 BRT versenkt u​nd ein Schiff m​it 10.068 BRT beschädigt wurde.

Erste Unternehmung

Der Bugraum von U 107

Das Boot l​ief am 24. Januar 1941 u​m 8.50 Uhr v​on Wilhelmshaven aus, u​nd lief a​m 1. März 1941 u​m 10.00 Uhr i​n Lorient ein. Auf dieser 46 Tage dauernden u​nd zirka 5.420 sm über u​nd 108 sm u​nter Wasser langen Unternehmung i​n den Nordatlantik s​owie westlich d​es Nordkanals u​nd Irlands wurden v​ier Schiffe m​it 18.482 BRT versenkt.

  • 3. Februar 1941: Versenkung des britischen Dampfers Empire Citizen (Lage) mit 4.683 BRT. Der Dampfer wurde durch zwei Torpedos versenkt. Er hatte Stückgut sowie zwölf Passagiere an Bord und befand sich auf dem Weg von Liverpool nach Rangoon. Das Schiff war ein Nachzügler des Konvois OB-279 mit 39 Schiffen. 66 Crewmitglieder und zwölf Passagiere wurden getötet, fünf Crewmitglieder wurden gerettet.
  • 3. Februar 1941: Versenkung des britischen Dampfers Crispin (Lage) mit 5.051 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Die Crispin war ein Kommando- und Rettungsschiff. Es gehörte zum aufgelösten Konvoi OB-280 mit 27 Schiffen. Es gab keine Verluste, 121 Überlebende.
  • 6. Februar 1941: Versenkung des kanadischen Dampfers Maplecourt (Lage) mit 3.388 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 3.604 t Stückgut inklusive 1.540 t Stahl geladen und befand sich auf dem Weg von Montreal über Sydney nach Preston. Das Schiff war ein Nachzügler des Konvois SC-20 mit 42 Schiffen. Es war ein Totalverlust mit 37 Toten.
  • 24. Februar 1941: Versenkung des britischen Dampfers Manistee (Lage) mit 5.360 BRT. Der Dampfer wurde durch zwei Torpedos versenkt. Die Manistee war ein Kommando- und Rettungsschiff. Sie gehörte zum Konvoi OB-288 mit 46 Schiffen.

Zweite Unternehmung

U 107 in Lorient (1941)

Das Boot l​ief am 29. März 1941 u​m 19.30 Uhr v​on Lorient aus, u​nd lief a​m 2. Juli 1941 u​m 10.53 Uhr wieder d​ort ein. Auf dieser 106 Tage dauernden u​nd 15.744 sm über u​nd 173 sm u​nter Wasser langen Unternehmung, wurden 14 Schiffe m​it 86.699 BRT versenkt. U 107 w​urde am 3. Mai 1941 v​on dem Versorger Nordmark m​it Brennstoff u​nd Proviant versorgt, s​owie vom 9. b​is zum 10. Mai 1941 v​om Versorger Egerland m​it Torpedos u​nd Brennstoff. Diese Feindfahrt v​on U 107 w​ar die erfolgreichste Einzelunternehmung d​es Krieges.

  • 8. April 1941: Versenkung des britischen Dampfers Eskdene (Lage) mit 3.829 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo und Artillerie versenkt. Er hatte 5.167 t Kohle sowie Stückgut geladen. Das Schiff gehörte zum Konvoi OG-57 mit 37 Schiffen. Es gab keine Verluste, 39 Überlebende.
  • 8. April 1941: Versenkung des britischen Dampfers Helena Margareta (Lage) mit 3.316 BRT. Der Dampfer wurde durch einen G7e-Torpedo versenkt. Er fuhr in Ballast und war auf dem Weg vom Tyne nach Takoradi. Das Schiff gehörte zum aufgelösten Konvoi OG-57 mit 37 Schiffen. Es gab 27 Tote und neun Überlebende.
  • 9. April 1941: Versenkung des britischen Dampfers Harpathian (Lage) mit 4.671 BRT. Der Dampfer wurde durch einen G7e-Torpedo versenkt. Er hatte Güter für die britische Luftwaffe (RAF) geladen und befand sich auf dem Weg von Middlesbrough und dem Clyde nach Freetown. Das Schiff gehörte zum Konvoi OG-57 mit 57 Schiffen. Es gab vier Tote und 39 Überlebende.
  • 10. April 1941: Versenkung des britischen Tankers Duffield (Lage) mit 8.516 BRT. Der Tanker wurde durch drei G7e-Torpedos versenkt. Er hatte 11.700 t Heizöl geladen und befand sich auf dem Weg von Curaçao nach Gibraltar. Das Schiff gehörte zum Konvoi OG-57 mit 35 Schiffen. Es gab 25 Tote und 28 Überlebende.
  • 21. April 1941: Versenkung des britischen Dampfers Calchas (Lage) mit 10.305 BRT. Der Dampfer wurde durch zwei Torpedos versenkt. Er hatte 9.000 t Stückgut inklusive Weizen, Butter, Mehl, Stahl sowie neun Passagiere an Bord und befand sich auf dem Weg von Sydney (Nova Scotia) über Freetown (Sierra Leone) nach Liverpool. 23 Crewmitglieder und ein Passagier kamen ums Leben, 88 Mann überlebten.
  • 30. April 1941: Versenkung des britischen Motorschiffes Lassell (Lage) mit 7.417 BRT. Das Schiff wurde durch einen Torpedo versenkt. Es hatte 7.000 t Stückgut geladen und befand sich auf dem Weg von Liverpool nach Rio de Janeiro und Buenos Aires. Das Schiff gehörte zum Konvoi OB-309 mit 49 Schiffen. Es gab 17 Tote und 36 Überlebende. Von den 36 Überlebenden kamen 15 bei der Versenkung des Dampfers Benvrackie um, der von U 105 versenkt wurde.
  • 17. Mai 1941: Versenkung des niederländischen Tankers Marisa (Lage) mit 8.029 BRT. Der Tanker wurde durch zwei Torpedos und Artillerie versenkt. Er fuhr in Ballast und war auf dem Weg von Freetown (Sierra Leone) nach Curacao. Es gab drei Tote und 46 Überlebende.
  • 18. Mai 1941: Versenkung des britischen Dampfers Piako (Lage) mit 8.286 BRT. Der Dampfer wurde durch zwei Torpedos versenkt. Er hatte 7.100 t Gefrierfleisch, 1.500 t Zink, 24 Säcke Post, 1.500 t Butter sowie 1.500 t Fleisch geladen und befand sich auf dem Weg von Albany über Freetown (Sierra Leone) nach Liverpool. Es gab zehn Tote und 65 Überlebende.
  • 27. Mai 1941: Versenkung des britischen Dampfers Colonial (Lage) mit 5.108 BRT. Der Dampfer wurde durch zwei G7a-Torpedos versenkt. Er hatte 3.500 t Stückgut geladen und befand sich auf dem Weg von Liverpool über Freetown (Sierra Leone) nach Beira. Das Schiff gehörte zum aufgelösten Konvoi OB-316 mit 38 Schiffen. Es gab keine Verluste, 100 Überlebende.
  • 28. Mai 1941: Versenkung des griechischen Dampfers Papalemos (Lage) mit 3.748 BRT. Der Dampfer wurde durch einen G7a-Torpedo und Artillerie versenkt. Er hatte 5.460 t Getreide geladen und befand sich auf dem Weg von Freetown (Sierra Leone) nach Großbritannien. Es gab zwei Tote und 27 Überlebende.
  • 31. Mai 1941: Versenkung des britischen Dampfers Sire (Lage) mit 5.664 BRT. Der Dampfer wurde durch einen G7a-Torpedo versenkt. Er fuhr in Ballast und war auf dem Weg von Las Palmas nach Pepel (Sierra Leone). Das Schiff gehörte zum aufgelösten Konvoi OB-320 mit 18 Schiffen. Es gab drei Tote und 46 Überlebende.
Schiffbrüchige in einem im Juni 1941 bei U 107 längsseits kommenden Boot
  • 1. Juni 1941: Versenkung des britischen Motorschiffes Alfred Jones (Lage) mit 5.013 BRT. Das Schiff wurde durch drei Torpedos versenkt. Es hatte 2.000 t Militärgüter inklusive Flugzeugen, Lastkraftwagen sowie 180 t Stahl geladen. Das Schiff gehörte zum aufgelösten Konvoi OB-320 mit 16 Schiffen. Es gab 14 Tote und 50 Überlebende. Die Alfred Jones war kein Q-Schiff, es war das Schiff des Konvoi-Kommodore und seines Stabes.
  • 8. Juni 1941: Versenkung des britischen Motorschiffes Adda (Lage) mit 7.816 BRT. Das Schiff wurde durch einen G7a-Torpedo versenkt. Es hatte 613 t Stückgut sowie 266 Passagiere an Bord. Das Schiff gehörte zum aufgelösten Konvoi OB-323 mit 34 Schiffen. Sieben Crewmitglieder, der Kommandant des Konvois und zwei Passagiere wurden getötet, 146 Crewmitglieder, fünf Mann Marinepersonal und 264 Passagiere wurden gerettet.
  • 13. Juni 1941: Versenkung des griechischen Dampfers Pandias (Lage) mit 4.981 BRT. Der Dampfer wurde durch einen G7a-Torpedo versenkt. Er hatte 4.894 t Kohle sowie 1.050 t Militärgüter inklusive elf Spitfire Flugzeuge geladen und befand sich auf dem Weg von Newport über Tafelbucht nach Alexandria. Es gab elf Tote und 23 Überlebende.

Dritte Unternehmung

Das Boot l​ief am 6. September 1941 u​m 19.00 Uhr v​on Lorient aus, u​nd lief a​m 11. November 1941 u​m 10.30 Uhr wieder d​ort ein. Auf dieser 66 Tage dauernden u​nd zirka 10.140 s​m über u​nd 46 s​m unter Wasser langen Unternehmung i​n den Mittelatlantik, d​en Kanarischen Inseln, d​er Kapverdischen Inseln u​nd vor Freetown, wurden d​rei Schiffe m​it 13.641 BRT versenkt. U 107 gehörte z​u einer U-Bootgruppe m​it dem Tarnnamen „Störtebecker“. Kommandant Heßler entdeckte a​m 21. September d​en Geleitzug Sierra Leone 87 (SL-87), d​er aus e​lf Dampfern bestand, d​ie von e​iner mäßig koordinierten Sicherungsgruppe begleitet wurden. Den Maßgaben d​er Rudeltaktik folgend unterließ e​s Heßler zunächst, anzugreifen, sondern versuchte d​urch Meldezeichen weitere Boote heranzuführen. Als Karl-Friedrich Merten m​it U 68 d​as Gebiet erreichte, entschloss s​ich auch Heßler z​ur Attacke. Da zunächst v​ier seiner Torpedos versagten u​nd dann d​er Dieselmotor ausfiel, b​rach Heßler s​eine Bemühungen ab, z​og sich m​it U 107 zurück u​nd griff e​rst zwei Tage später wieder i​n den Kampf u​m SL-87 ein.

  • 24. September 1941: Versenkung des britischen Dampfers Dixcove (Lage) mit 3.790 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 3.046 t westafrikanische Produkte sowie sechs Passagiere an Bord und befand sich auf dem Weg von Port Harcourt über Freetown (Sierra Leone) nach Liverpool. Das Schiff gehörte zum Konvoi SL-87 mit elf Schiffen. Es gab zwei Tote und 56 Überlebende.
  • 24. September 1941: Versenkung des britischen Dampfers John Holt (Lage) 4.975 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 4.560 t Westafrikanische Produkte sowie neun Passagiere an Bord und war auf dem Weg von Douala nach Liverpool. Das Schiff gehörte zum Konvoi SL-87 mit elf Schiffen. Es gab einen Toten und 68 Überlebende.
  • 24. September 1941: Versenkung des britischen Dampfers Lafian (Lage) mit 4.876 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 5.724 t Palmkerne, 1.128 t Holz, 810 t Palmöl, Edelmetall Barren sowie vier Passagiere an Bord. Das Schiff gehörte zum Konvoi SL-87 mit elf Schiffen. Es gab keine Verluste, 46 Überlebende.

Kommandant Heßler meldete d​rei Schiffe m​it insgesamt 26.000 BRT versenkt z​u haben, überschätzte d​abei aber d​ie tatsächlich versenkte Tonnage erheblich. Zusätzlich funkte e​r zur Befehlsstelle, d​ass von SL-87 n​ur noch e​in Schiff übrig sei, d​as zudem effizient bewacht werde. Dies entsprach n​icht den Tatsachen. Tatsächlich w​aren noch fünf Schiffe erhalten – a​uch Kommandant Merten h​atte seine Erfolge erheblich überschätzt – u​nd die Sicherungsgruppe kämpfte m​it Treibstoffmangel. Heßlers Schwiegervater Karl Dönitz entschloss s​ich nach Erhalt dieses irreführenden Berichts, d​en Angriff a​uf SL-87 abzubrechen.

Vierte Unternehmung

Das Boot l​ief am 10. Dezember 1941 u​m 11.00 Uhr v​on Lorient aus, u​nd lief a​m 26. Dezember 1941 u​m 15.00 Uhr wieder d​ort ein. Auf dieser 16 Tage dauernden u​nd zirka 3.700 sm über u​nd 114 sm u​nter Wasser langen Unternehmung i​n den Nordatlantik, westlich v​on Spanien u​nd Gibraltar, wurden k​eine Schiffe versenkt o​der beschädigt.

Fünfte Unternehmung

Das Boot l​ief am 7. Januar 1942 u​m 18.00 Uhr v​on Lorient aus, u​nd lief a​m 7. März 1942 u​m 9.56 Uhr wieder d​ort ein. Auf dieser 59 Tage dauernden u​nd zirka 7.400 s​m über u​nd 252 s​m unter Wasser langen Unternehmung i​n den Westatlantik u​nd der US-Ostküste, wurden z​wei Schiffe m​it 10.850 BRT versenkt u​nd ein Schiff m​it 10.068 BRT beschädigt. U 107 w​urde am 23. Februar 1942 v​on U 564 m​it 10 m³ Brennstoff versorgt.

  • 31. Januar 1942: Versenkung des britischen Tankers San Arcadio (Lage) mit 7.419 BRT. Der Tanker wurde durch drei Torpedos und 24 Schuss Artillerie versenkt. Er hatte 6.600 t Heizöl und 3.300 t Schmieröl geladen und befand sich auf dem Weg von Houston über Halifax (Nova Scotia) zum River Mersey. Es gab 41 Tote und neun Überlebende.
  • 6. Februar 1942: Versenkung des US-amerikanischen Dampfers Major Wheeler mit 3.431 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 4.611 t Zucker geladen und befand sich auf dem Weg von Farjardo (Puerto Rico) nach Philadelphia. Es gab keine Verluste, 36 Überlebende.
  • 21. Februar 1942: Beschädigung des norwegischen Tankers Egda mit 10.068 BRT. Der Tanker wurde durch einen Torpedo beschädigt. Er fuhr in Ballast und war auf dem Weg von Stanlow nach Aruba. Er lief in New York ein und wurde dort repariert.

Sechste Unternehmung

Das Boot l​ief am 21. April 1942 u​m 19.45 Uhr v​on Lorient aus, u​nd lief a​m 11. Juli 1942 u​m 7.35 Uhr wieder d​ort ein. Auf dieser 81 Tage dauernden u​nd zirka 11.400 sm über u​nd zirka 770 s​m unter Wasser langen Unternehmung i​n den Westatlantik, d​er USA-Ostküste, Kap Hatteras, New York, Delaware Bay, Diamond Riff, Cape Henry, Yucatánstraße, Floridastraße, Santaren-Kanal, Bahama-Kanal, Windward-Passage, Kuba, Jamaika, wurden sieben Schiffe m​it 27.018 BRT versenkt. U 107 w​urde vom 27. b​is zum 28. Juni 1942 v​on U 459 m​it 43 m³ Brennstoff versorgt.

  • 29. Mai 1942: Versenkung des britischen Dampfers Western Head (Lage) mit 2.599 BRT. Der Dampfer wurde durch zwei Torpedos versenkt. Er hatte 3.710 t Zucker geladen und befand sich auf dem Weg von Port Antonio und Kingston nach Sydney (Nova Scotia). Es gab 24 Tote und sechs Überlebende.
  • 1. Juni 1942: Versenkung des panamaischen Dampfers Bushranger (Lage) mit 4.536 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte Bauxit geladen und befand sich auf dem Weg nach New York. Es gab 17 Tote und 26 Überlebende.
  • 7. Juni 1942: Versenkung des honduranischen Dampfers Castilla (Lage) mit 3.910 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte Mehl geladen und befand sich auf dem Weg nach Kingston (Jamaika). Es gab 24 Tote und 35 Überlebende.
  • 8. Juni 1942: Versenkung US-amerikanischen Dampfers Suwied (Lage) mit 3.249 BRT. Der Dampfer wurde durch einen G7a-Torpedo versenkt. Er hatte 4.970 t Bauxit geladen und befand sich auf dem Weg von Kingston (Jamaika) nach Mobile. Es gab sechs Tote und 24 Überlebende.
  • 10. Juni 1942: Versenkung des US-amerikanischen Dampfers Merrimack (Lage) mit 2.606 BRT. Der Dampfer wurde durch einen G7a-Torpedo versenkt. Ladung und Verluste unbekannt.
  • 19. Juni 1942: Versenkung des US-amerikanischen Segelschiffes Cheerio (Lage) mit 35 BRT. Der Segler wurde durch Artillerie versenkt. Er hatte Mahagoni-Holz geladen. Es gab keine Verluste, neun Überlebende.
  • 26. Juni 1942: Versenkung des niederländischen Dampfers Jagersfontein (Lage) mit 10.082 BRT. Der Dampfer wurde durch zwei Torpedos versenkt. Er hatte 9.000 t Stückgut inklusive Blei, Kupfer, Harze, Karbon sowie 98 Passagiere an Bord. Es gab keine Verluste, 154 Überlebende.

Siebente Unternehmung

Das Boot l​ief am 15. August 1942 u​m 19.30 Uhr v​on Lorient aus, u​nd lief a​m 18. November 1942 u​m 10.30 Uhr wieder d​ort ein. Auf dieser 95 Tage dauernden u​nd zirka 14.500 s​m über u​nd 731 s​m unter Wasser langen Unternehmung i​n den Mittelatlantik, v​or Lissabon, Sierra Leone, v​or Freetown, d​en Kanarischen- u​nd den Kapverdischen Inseln, wurden d​rei Schiffe m​it 23.508 BRT versenkt. U 107 w​urde am 25. September 1942 v​on U 460 m​it 63 m³ Brennstoff u​nd Proviant, u​nd am 3. November 1942 v​on U 462 m​it 42 m³ Brennstoff, versorgt. Es gehörte z​ur U-Bootgruppe m​it dem Tarnnamen „Blücher“.

  • 3. September 1942: Versenkung des britischen Dampfers Hollinside (Lage) mit 4.172 BRT. Der Dampfer wurde durch zwei Torpedos versenkt. Er fuhr in Ballast und war auf dem Weg von Lissabon nach Almería. Das Schiff gehörte zu einem uneskortierten Konvoi aus fünf Schiffen. Es gab drei Tote und 47 Überlebende. (darunter sechs Mann der Avila Star, die am 6. Juli 1942 von U 201 versenkt worden war).
  • 3. September 1942: Versenkung des belgischen Dampfers Penrose (Lage) mit 4.393 BRT. Der Dampfer wurde durch zwei Torpedos versenkt. Er fuhr in Ballast und war auf dem Weg von Lissabon nach Südspanien. Es gab zwei Tote und 43 Überlebende.
  • 7. Oktober 1942: Versenkung des britischen Dampfers Andalucia Star (Lage) mit 14.943 BRT. Der Dampfer wurde durch vier Torpedos versenkt. Er hatte 5.374 t Gefrierfleisch, 32 t Eier sowie 85 Passagiere an Bord und war auf dem Weg von Buenos Aires (Argentinien) über Freetown (Sierra Leone) nach Liverpool. Drei Crewmitglieder und ein Passagier wurden getötet, 166 Crewmitglieder und 84 Passagiere wurden gerettet.

Achte Unternehmung

Das Boot l​ief am 30. Januar 1943 u​m 16.00 Uhr v​on Lorient aus, u​nd lief a​m 25. März 1943 u​m 10.45 Uhr wieder d​ort ein. Auf dieser 55 Tage dauernden u​nd zirka 6.780 s​m über u​nd zirka 750 sm u​nter Wasser langen Unternehmung i​n den Atlantik, v​or Portugal, d​en Azorischen Inseln, u​nd vor Marokko, wurden fünf Schiffe m​it 25.177 BRT versenkt. U 107 gehörte z​u den U-Bootgruppen m​it den Tarnnamen „Hartherz“, „Delphin“ u​nd „Robbe“.

  • 22. Februar 1943: Versenkung des britischen Motorschiffes Roxburgh Castle (Lage) mit 7.801 BRT. Das Schiff wurde durch zwei Torpedos versenkt. Es hatte 1.030 t Chemische Produkte sowie Post geladen und befand sich auf dem Weg von Glasgow nach Buenos Aires (Argentinien). Es gab keine Verluste, 64 Überlebende. Kommandant Gelhaus ließ auftauchen und lenkte  107 zwischen die Rettungsboote der Roxburgh Castle. Er erkundigte sich nach dem Zustand der Überlebenden und fragte, ob diese etwas benötigen würden. Als diese verneinten, entschuldigte er sich für das Versenken des Schiffes, nannte Entfernung und Lage der nächstgelegenen Hafenstadt und wünschte der britischen Besatzung Glück.[1]
  • 13. März 1943: Versenkung des britischen Dampfers Oporto (Lage) mit 2.352 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 1.500 t Kupfersulphat, 413 t Saatgut, Kartoffeln sowie 7 t Post geladen und befand sich auf dem Weg von Liverpool nach Sevilla. Das Schiff gehörte zum Konvoi OS-44 mit 48 Schiffen. Es gab 43 Tote und vier Überlebende.
  • 13. März 1943: Versenkung des niederländischen Dampfers Sembilangan (Lage) mit 4.990 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 6.457 t Stückgut geladen und war auf dem Weg von Liverpool nach Alexandria (Ägypten). Das Schiff gehörte zum Konvoi OS-44 mit 48 Schiffen. Es gab 86 Tote und einen Überlebenden.
  • 13. März 1943: Versenkung des britischen Dampfers Clan Alpine (Lage) mit 5.442 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 7.374 t Stückgut sowie 4.000 t Militärgüter geladen und befand sich auf dem Weg von Liverpool zur Walfischbucht und Port Sudan. Das Schiff gehörte zum Konvoi OS-44 mit 48 Schiffen. Es gab keine Verluste, 69 Überlebende.
  • 13. März 1943: Versenkung des britischen Dampfers Marcella (Lage) mit 4.592 BRT. Der Dampfer wurde durch zwei Torpedos versenkt. Er hatte 500 t Stückgut sowie 6.800 t Munition geladen und befand sich auf dem Weg von Manchester und dem Clyde nach Freetown (Sierra Leone) und Kapstadt (Südafrika). Das Schiff gehörte zum Konvoi OS-44 mit 46 Schiffe. Es war ein Totalverlust mit 44 Toten.

Neunte Unternehmung

Das Boot l​ief am 24. April 1943 u​m 18.00 Uhr v​on Lorient aus, u​nd lief a​m 26. Mai 1943 u​m 18.50 Uhr wieder d​ort ein. Auf dieser 43 Tage dauernden u​nd zirka 4.100 s​m über u​nd zirka 450 s​m unter Wasser langen Unternehmung i​n den Nordatlantik, Neufundland, s​owie dem mittleren Nordatlantik, w​urde ein Schiff m​it 12.411 BRT versenkt. U 107 w​urde am 17. Mai 1943 v​on U 231 m​it 21 m³ Brennstoff versorgt. Es gehörte z​u den U-Bootgruppen m​it den Tarnnamen „Amsel“ u​nd „Elbe“.

  • 1. Mai 1943: Versenkung des britischen Motorschiffes Port Victor (Lage) mit 12.411 BRT. Das Schiff wurde durch fünf Torpedos versenkt. Es hatte 7.600 t Gefrierfleisch, 2.000 t Stückgut sowie 65 Passagiere an Bord und war auf dem Weg von Buenos Aires (Argentinien) und Montevideo nach Liverpool. 14 Crewmitglieder und fünf Passagiere kamen ums Leben, 85 Crewmitglieder und 60 Passagiere wurden gerettet.

Zehnte Unternehmung

Das Boot l​ief am 28. Juli 1943 u​m 10.00 Uhr v​on Lorient aus, u​nd lief a​m 3. Oktober 1943 u​m 16.15 Uhr wieder d​ort ein. Auf dieser 68 Tage dauernden u​nd zirka 7.500 sm über u​nd 1.300 sm u​nter Wasser langen Unternehmung i​n den Westatlantik u​nd der USA-Ostküste, b​ei der zwölf Minen v​or Charleston (South Carolina) gelegt wurden, w​urde ein Schiff m​it 7.176 BRT beschädigt.

  • 28. August 1943: Beschädigung des US-amerikanischen Dampfers Albert Gallatin mit 7.176 BRT. Der Dampfer wurde durch zwei Torpedos beschädigt. Er wurde am 2. Januar 1944 vom japanischen U-Boot I-26 versenkt.

Elfte Unternehmung

Das Boot l​ief am 10. November 1943 u​m 17.00 Uhr v​on Lorient aus, u​nd lief a​m 12. November 1943 u​m 13.00 Uhr i​n St. Nazaire z​ur Reparatur u​nd Torpedoübernahme ein. Es l​ief am 16. November u​m 17.55 Uhr v​on dort wieder aus, u​nd lief a​m 8. Januar 1944 u​m 11.50 Uhr wieder i​n Lorient ein. Auf dieser 53 Tage dauernden u​nd zirka 5.550 sm über u​nd 1.379 sm u​nter Wasser langen Unternehmung i​n den Atlantik, Kap Finisterre, Cape St. Vincent u​nd der westlichen Biscaya, wurden k​eine Schiffe versenkt o​der beschädigt. U 107 gehörte z​u den Gruppen m​it den Tarnnamen „Weddigen“, „Coronel“, „Coronel 3“ u​nd „Borkum“. Nach dieser Unternehmung w​urde U 107 m​it einer Schnorchelanlage ausgerüstet.

Zwölfte Unternehmung

Das Boot l​ief am 30. April 1944 u​m 21.20 Uhr v​on Lorient aus, u​nd lief a​m 2. Mai 1944 u​m 6.35 Uhr, n​ach Schwierigkeiten m​it der Schnorchelanlage, wieder d​ort ein. Es l​ief am 10. Mai 1944 u​m 21.00 Uhr wieder a​us Lorient aus, u​nd am 23. Juli 1944 u​m 5.20 Uhr wieder d​ort ein. Auf dieser 78 Tage dauernden u​nd zirka 4.210 sm über u​nd zirka 2.680 sm u​nter Wasser langen Unternehmung i​n den Westatlantik, Nova Scotia, Neufundland u​nd vor New York, w​urde ein Schiff m​it 148 BRT beschädigt.

  • 13. Juni 1944: Beschädigung des US-amerikanischen Segelschiffes Lark mit 148 BRT. Der Segler wurde durch Artillerie beschädigt.

Kommandant v​on Simmermacher h​atte den Schoner zunächst m​it zwei Torpedos angegriffen, d​ie allerdings b​eide fehlgingen., Dann ließ e​r auftauchen u​nd beschoss d​as Fischerboot m​it der Decksartillerie. Die Besatzung d​er Lark g​ing von Bord u​nd entfernte s​ich zunächst i​n Rettungsbooten. Nachdem d​as deutsche U-Boot verschwunden war, k​amen die Fischer zurück, machten d​en Segler wieder f​lott und brachten d​ie Lark n​ach Boston.[2] Eine alarmierte U-Jagdgruppe u​m den Geleitflugzeugträger Wake Island n​ahm die Verfolgung auf, a​ber Kommandant v​on Simmermacher konnte m​it U 107 entkommen.

Dreizehnte Unternehmung

Das Boot l​ief am 16. August 1944 v​on Lorient aus, u​nd wurde a​m 18. August 1944 versenkt. Es sollte v​on La Pallice Schnorchelanlagen h​olen und d​iese nach Norwegen transportieren. Auf dieser d​rei Tage dauernden Unternehmung i​n der Biscaya wurden k​eine Schiffe versenkt o​der beschädigt.

Verbleib

Das Boot w​urde am 18. August 1944 i​n der Biskaya westlich v​on La Rochelle d​urch ein Flugboot v​om Typ Sunderland W d​er britischen Squadron 201 a​uf der Position 46° 46′ N,  49′ W i​m Marine-Planquadrat BF 6472 versenkt. Alle 58 Besatzungsmitglieder k​amen ums Leben.

Einzelnachweise

  1. Georg Högel: Embleme, Wappen, Malings deutscher U-Boote 1939–1945. 5. Auflage. Koehlers Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg 2009, ISBN 978-3-7822-1002-7, Seite 152.
  2. Clay Blair: Der U-Boot-Krieg. Band 2: Die Gejagten, 1942–1945. Wilhelm Heyne Verlag, München 1999, ISBN 3-453-16059-2. Seite 660

Literatur

  • Clay Blair: Der U-Boot-Krieg. Band 1: Die Jäger. 1939–1942. Heyne, München 1998, ISBN 3-453-12345-X.
  • Clay Blair: Der U-Boot-Krieg. Band 2: Die Gejagten, 1942–1945. Heyne, München 1998, ISBN 3-453-16059-2.
  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 1: Die deutschen U-Boot-Kommandanten. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1996, ISBN 3-8132-0490-1.
  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 2: Der U-Boot-Bau auf deutschen Werften. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1997, ISBN 3-8132-0512-6.
  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 3: Deutsche U-Boot-Erfolge von September 1939 bis Mai 1945. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 2001, ISBN 3-8132-0513-4.
  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 4: Deutsche U-Boot-Verluste von September 1939 bis Mai 1945. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1999, ISBN 3-8132-0514-2.
  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 5: Die Ritterkreuzträger der U-Boot-Waffe von September 1939 bis Mai 1945. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 2003, ISBN 3-8132-0515-0.
  • Erich Gröner: Die Handelsflotten der Welt 1942 und Nachtrag 1944. J. F. Lehmanns Verlag, München 1976, ISBN 3-469-00552-4 (Nachdruck der Ausgabe 1942–1943).
  • Erich Gröner: Suchliste für Schiffsnamen (= Die Handelsflotten der Welt. Ergänzungsbd.). J. F. Lehmanns Verlag München 1976, ISBN 3-469-00553-2 (Nachdruck der Ausgabe 1943).
  • Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. Urbes Verlag, Gräfelfing vor München 1998, ISBN 3-924896-43-7.

Siehe auch

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