U 67 (Kriegsmarine)

U 67 w​ar ein deutsches U-Boot v​om Typ IX C, d​as im Zweiten Weltkrieg v​on der deutschen Kriegsmarine eingesetzt wurde.

U 67 (Kriegsmarine)
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)

U 67 im Trockenbunker in Lorient, Frankreich
Typ: IX C
Feldpostnummer: M 26 049
Werft: AG Weser, Bremen
Bauauftrag: 7. August 1939
Baunummer: 986
Kiellegung: 5. April 1940
Stapellauf: 30. Oktober 1940
Indienststellung: 22. Januar 1941
Kommandanten:
Einsätze: 8 Feindfahrten
Versenkungen:

13 Schiffe (72.138 BRT)

Verbleib: am 16. Juli 1943 in der Sargassosee versenkt
Anlegemanöver von U 67 beim Einlaufen in Lorient

Geschichte

Der Auftrag z​um Bau d​es U-Boot w​urde am 7. August 1939 a​n die AG Weser i​n Bremen vergeben. Die Kiellegung erfolgte a​m 5. April 1940, d​er Stapellauf a​m 30. Oktober 1940, d​ie Indienststellung u​nter Kapitänleutnant Heinrich Bleichrodt f​and schließlich a​m 22. Januar 1941 statt.

Das Boot gehörte n​ach seiner Indienststellung a​m 22. Januar 1941 b​is zu seiner Versenkung 16. Juli 1943 a​ls Ausbildungs- bzw. Frontboot i​n der 2. U-Flottille i​n Wilhelmshaven u​nd Lorient.

U 67 unternahm während seiner Dienstzeit sieben Feindfahrten, a​uf denen e​s dreizehn Schiffe m​it einer Gesamttonnage v​on 72.138 BRT versenken u​nd fünf m​it 29.726 BRT beschädigen konnte.

Das Boot w​ar das e​rste deutsche Unterseeboot, d​as mit e​iner Anti-Ortungsbeschichtung a​us Gummi-Platten ausgerüstet wurde. Mit dieser Beschichtung, Alberich genannt, wurden v​om 29. Juli 1941 b​is zum 12. August 1941 Versuche i​n der Ostsee u​nd gemeinsam m​it dem Versuchsschiff Strahl i​m Lofjord b​ei Trondheim durchgeführt.[1]

Einsatzstatistik

Erste Feindfahrt

Das Boot l​ief am 19. August 1941 u​m 19:00 Uhr v​on Bergen a​us und l​ief am 29. August 1941 u​m 10:05 Uhr i​n Lorient ein. Auf dieser z​ehn Tage dauernden u​nd 2.527,5 s​m über u​nd 80,5 s​m unter Wasser langen Unternehmung z​ur Überführung d​es Bootes n​ach Frankreich wurden k​eine Schiffe versenkt o​der beschädigt.

Zweite Feindfahrt

Das Boot l​ief am 14. September 1941 u​m 20:00 Uhr v​on Lorient a​us und l​ief am 16. Oktober 1941 u​m 14:25 Uhr wieder d​ort ein. Auf dieser 32 Tage dauernden u​nd 6.249 s​m über u​nd 28 s​m unter Wasser langen Unternehmung i​n den Mittelatlantik u​nd den Kapverdischen Inseln w​urde ein Schiff m​it 3.753 BRT versenkt.

  • 24. September 1941: Versenkung des britischen Dampfers St. Clair II (Lage) mit 3.753 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 4.029 t Palmkerne sowie 3,5 t Palmöl geladen und befand sich auf dem Weg von Lagos über Freetown nach Liverpool. Das Schiff gehörte zum Konvoi SL-87 mit elf Schiffen. Es gab 13 Tote und 31 Überlebende.

Dritte Feindfahrt

Das Boot l​ief am 26. November 1941 u​m 13.30 Uhr v​on Lorient a​us und l​ief am 26. Dezember 1941 u​m 13:00 Uhr wieder d​ort ein. Auf dieser 30 Tage dauernden u​nd 5.788 s​m über u​nd 256 s​m unter Wasser langen Unternehmung i​n den Nordatlantik u​nd westlich v​on Gibraltar wurden k​eine Schiffe versenkt o​der beschädigt.

Vierte Feindfahrt

Das Boot l​ief am 19. Januar 1942 u​m 17:45 Uhr v​on Lorient a​us und l​ief am 30. März 1942 u​m 10:30 Uhr wieder d​ort ein. Auf dieser 70 Tage dauernden u​nd zirka 9.950 s​m über u​nd 420 s​m unter Wasser langen Unternehmung i​n den Westatlantik, d​er Karibik u​nd Curaçao, wurden z​wei Schiffe m​it 17.903 BRT versenkt u​nd ein Schiff m​it 3.177 BRT beschädigt.

  • 16. Februar 1942: Beschädigung des niederländischen Tankers Rafaela mit 3.177 BRT. Der Tanker wurde durch einen Torpedo beschädigt. Er hatte Rohöl geladen und befand sich auf dem Weg von Maracaibo nach Curaçao. Er wurde am 16. Februar 1942 von 2 Schleppern nach Willemstad eingeschleppt. Das Schiff sank in der St. Anna Bay auf Grund, wurde aber gehoben und repariert.
  • 21. Februar 1942: Versenkung des norwegischen Tanker Kongsgaard mit 9.467 BRT. Der Tanker wurde durch zwei Torpedos versenkt. Er hatte 14.601 t Rohöl geladen und befand sich auf dem Weg von Puerto La Cruz nach Aruba. Es gab 38 Tote und acht Überlebende.
  • 14. März 1942: Versenkung des panamaischen Tankers Penelope (Lage) mit 8.436 BRT. Der Tanker wurde durch zwei Torpedos versenkt. Er hatte Rohöl geladen und befand sich auf dem Weg von Caripito (Venezuela) nach Halifax. Es gab zwei Tote und 49 Überlebende.

Fünfte Feindfahrt

Das Boot l​ief am 20. Mai 1942 u​m 21:35 Uhr v​on Lorient a​us und l​ief am 8. August 1942 u​m 14:37 Uhr wieder d​ort ein. Auf dieser 80 Tage dauernden u​nd zirka 1.000 s​m über u​nd 510 s​m unter Wasser langen Unternehmung i​n den Westatlantik, d​er Karibik d​en Großen Antillen u​nd dem Golf v​on Mexiko wurden s​echs Schiffe m​it 30.015 BRT versenkt u​nd zwei Schiffe m​it 14.831 BRT beschädigt.

  • 16. Juni 1942: Versenkung des nicaraguanischen Dampfers Managua (Lage) mit 2.220 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte Stückgut geladen und befand sich auf dem Weg von Charleston nach Havanna. Es gab keine Verluste, 25 Überlebende.
  • 20. Juni 1942: Beschädigung des norwegischen Tankers Nortind mit 8.221 BRT. Der Tanker wurde durch einen Torpedo beschädigt. Er lief am 20. Juni 1942 in New Orleans ein. Das Schiff wurde am 26. Januar 1943 von U 358 versenkt.
  • 23. Juni 1942: Versenkung des US-amerikanischen Tankers Rawleigh Warner (Lage) mit 3.664 BRT. Der Tanker wurde durch zwei Torpedos versenkt. Er hatte 38.909 Barrel Benzin geladen und befand sich auf dem Weg von Smiths Bluff (Texas) nach St. Joe (Florida). Es war ein Totalverlust mit 33 Toten.
  • 29. Juni 1942: Versenkung des britischen Tankers Empire Mica (Lage) mit 8.032 BRT. Der Tanker wurde durch zwei Torpedos versenkt. Er hatte 12.000 t gereinigtes Öl geladen und befand sich auf dem Weg von Houston und New Orleans über Key West nach Großbritannien. Es gab 33 Tote und 14 Überlebende.
  • 6. Juli 1942: Versenkung des norwegischen Motorschiffes Bayard mit 2.160 BRT. Das Schiff wurde durch einen Torpedo versenkt. Es hatte 2.099 t Stückgut geladen und war auf dem Weg von New Orleans nach Colon. Es gab elf Tote und 21 Überlebende.
  • 7. Juli 1942: Beschädigung des US-amerikanischen Tankers Paul H. Harwood mit 6.610 BRT. Der Tanker wurde durch einen Torpedo beschädigt. Er war auf dem Weg von New York nach Port Arthur. Das Schiff lief am 10. Juli 1942 in Port Helen ein.
  • 10. Juli 1942: Versenkung des US-amerikanischen Tankers Benjamin Brewster mit 5.950 BRT. Der Tanker wurde durch zwei Torpedos versenkt. Er hatte 70.578 Barrel Flugbenzin und Leichtöl geladen und befand sich auf dem Weg von Baytown nach Tampa. Es gab 27 Tote und 15 Überlebende.
  • 13. Juli 1942: Versenkung des US-amerikanischen Tankers R. W. Gallagher (Lage) mit 7.989 BRT. Der Tanker wurde durch zwei Torpedos versenkt. Er hatte 83.000 Barrel Heizöl geladen und befand sich auf dem Weg von Baytown (Texas) nach Port Everglades (Florida). Es gab acht Tote und 44 Überlebende.

Sechste Feindfahrt

Das Boot l​ief am 16. September 1942 u​m 18:20 Uhr v​on Lorient a​us und a​m 21. Dezember 1942 u​m 10:26 Uhr wieder d​ort ein. Das Boot w​urde am 11. Dezember 1942 v​on U 460 m​it 16 m³ Brennstoff versorgt. Auf dieser 96 Tage dauernden u​nd zirka 11.650 s​m über u​nd 551 s​m unter Wasser langen Unternehmung i​m Westatlantik u​nd südwestlich v​on Trinidad wurden v​ier Schiffe m​it 20.467 BRT versenkt u​nd zwei Schiffe m​it 11.718 BRT beschädigt.

  • 25. Oktober 1942: Versenkung des norwegischen Motorschiffes Primero (Lage) mit 4.414 BRT. Das Schiff wurde durch zwei Torpedos versenkt. Es fuhr in Ballast, hatte aber noch 1.500 t Salz an Bord und befand sich auf dem Weg von Sues über die Tafelbucht in Südafrika und Trinidad nach New York. Es gab zwei Tote und 37 Überlebende.
  • 8. November 1942: Beschädigung des britischen Dampfers Capo Olmo mit 4.712 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo beschädigt. Er war auf dem Weg von Mombasa und der Table Bay (Südafrika) nach Großbritannien. Das Schiff lief noch am gleichen Tag in Trinidad ein.
  • 9. November 1942: Versenkung des norwegischen Dampfers Nidarland (Lage) mit 6.132 BRT. Der Dampfer wurde durch zwei Torpedos versenkt. Er hatte 8.435 t Zink und 175 Barren Silber geladen und befand sich auf dem Weg von Santa Fe und Buenos Aires nach Trinidad. Es gab einen Toten und 34 Überlebende.
  • 15. November 1942: Versenkung des britischen Motorschiffes King Arthur (Lage) mit 5.224 BRT. Das Schiff wurde durch vier Torpedos versenkt. Es hatte 5.200 t Baumwolle sowie Stückgut geladen und befand sich auf dem Weg von Alexandria über Port Elizabeth und Trinidad nach Großbritannien. Es gab keine Verluste, 37 Überlebende.
  • 18. November 1942: Versenkung des norwegischen Motorschiffes Tortugas mit 4.697 BRT. Das Schiff wurde durch einen Torpedo versenkt. Es hatte 5.515 t Stückgut inklusive 1.400 Ballen Tee, 2.200 t Manganerz und 1.000 t Jute geladen und befand sich auf dem Weg von Kalkutta der Saldanha Bay der Table Bay (Südafrika) und Trinidad zum River Clyde. Der Kapitän und der Leitende Ingenieur wurden von U 67 gefangen genommen.
  • 28. November 1942: Beschädigung des britischen Motorschiffes Empire Glade mit 7.006 BRT. Das Schiff wurde durch Artillerie beschädigt. Es war auf dem Weg von Alexandria, Charleston über New York nach Großbritannien. Es gab einen Toten und 48 Überlebende. Das Schiff lief am 7. Dezember 1942 in Charleston ein.

Siebente Feindfahrt

Das Boot l​ief am 3. März 1943 u​m 16:00 Uhr v​on Lorient a​us und l​ief am 13. April 1943 u​m 10:00 Uhr wieder d​ort ein. Auf dieser 41 Tage dauernden u​nd zirka 6.500 s​m über u​nd 407 s​m unter Wasser langen Unternehmung i​n den Mittelatlantik, d​en Azorischen Inseln u​nd den Kanarischen Inseln wurden k​eine Schiffe versenkt o​der beschädigt.

Achte Feindfahrt

Das Boot l​ief am 10. Mai 1943 v​on Lorient a​us und w​urde am 16. Juli 1943 i​m Atlantik versenkt. Auf dieser 67 Tage dauernden Unternehmung i​n den Westatlantik, östlich d​er Karibik u​nd dem Mittelatlantik wurden k​eine Schiffe versenkt o​der beschädigt.

Verbleib

Am 16. Juli 1943 w​urde U 67 i​m Westatlantik, i​n der Sargassosee, d​urch vier Mk-47-Torpex-Wasserbomben e​iner TBF Avenger-Maschine d​er Squadron VC-13 d​es US-Geleitflugzeugträgers USS Core a​uf der Position 30° 5′ N, 44° 17′ W i​m Marine-Planquadrat DF 4737 versenkt. 48 Besatzungsmitglieder k​amen dabei u​ms Leben, d​rei konnten gerettet werden.

U 67 verlor während seiner Dienstzeit v​or der Versenkung e​in Besatzungsmitglied, a​ls sich a​m 27. Oktober 1942 während d​es Torpedoladens e​ine Explosion ereignete.

Literatur

  • Clay Blair: Der U-Boot-Krieg. Band 1: Die Jäger. 1939–1942. Heyne, München 1998, ISBN 3-453-12345-X.
  • Clay Blair: Der U-Boot-Krieg. Band 2: Die Gejagten, 1942–1945. Heyne, München 1998, ISBN 3-453-16059-2.
  • Robert M. Browning Jr.: U.S. Merchant Vessel War casualties of World War II. Naval Institute Press, Annapolis MD 1996, ISBN 1-55750-087-8.
  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 1: Die deutschen U-Boot-Kommandanten. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1996, ISBN 3-8132-0490-1.
  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 2: Der U-Boot-Bau auf deutschen Werften. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1997, ISBN 3-8132-0512-6.
  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 3: Deutsche U-Boot-Erfolge von September 1939 bis Mai 1945. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 2001, ISBN 3-8132-0513-4.
  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 4: Deutsche U-Boot-Verluste von September 1939 bis Mai 1945. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1999, ISBN 3-8132-0514-2.
  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 5: Die Ritterkreuzträger der U-Boot-Waffe von September 1939 bis Mai 1945. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 2003, ISBN 3-8132-0515-0.
  • Erich Gröner: Die Handelsflotten der Welt 1942 und Nachtrag 1944. J. F. Lehmanns Verlag, München 1976, ISBN 3-469-00552-4 (Nachdruck der Ausgabe 1942–1943).
  • Erich Gröner: Suchliste für Schiffsnamen (= Die Handelsflotten der Welt. Ergänzungsbd.). J. F. Lehmanns Verlag München 1976, ISBN 3-469-00553-2 (Nachdruck der Ausgabe 1943).
  • Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. Urbes Verlag, Gräfelfing vor München 1998, ISBN 3-924896-43-7.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Joachim Beckh: Blitz & Anker. Informationstechnik – Geschichte und Hintergründe. Band 2. Books on Demand GmbH, Norderstedt 2005, ISBN 3-8334-2997-6, S. 99.
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