U 210
Das U 210 war ein deutsches U-Boot des Typs VII C, das von der Kriegsmarine im U-Boot-Krieges während des Zweiten Weltkrieges im Nordatlantik eingesetzt wurde. Es wurde am 6. August 1942 auf seiner ersten Unternehmung versenkt, ohne einen Erfolg erzielt zu haben. 6 Mann seiner Besatzung kamen ums Leben, während 37 in alliierte Kriegsgefangenschaft gerieten.
U 210 (vorheriges/nächstes – alle U-Boote) | |
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U 210 versucht zu flüchten. Aufgenommen an Bord der HMCS Assiniboine (D.18) | |
Typ: | VII C |
Feldpostnummer: | M-37 894 |
Werft: | Germaniawerft, Kiel |
Bauauftrag: | 16. Oktober 1939 |
Baunummer: | 630 |
Kiellegung: | 15. März 1941 |
Stapellauf: | 23. Dezember 1941 |
Indienststellung: | 21. Februar 1942 |
Kommandanten: | |
Flottillen: |
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Einsätze: | 1 Unternehmung |
Versenkungen: |
keine |
Verbleib: | Am 6. August 1942 im Nordatlantik südlich von Kap Farewell, Grönland versenkt (6 Tote, 37 Kriegsgefangene). |
Das Boot
U 210 wurde am 16. Oktober 1939 bei der F. Krupp Germaniawerft in Kiel in Auftrag gegeben. Am 15. März 1941 begann die Kiellegung als Neubau 630 und der Stapellauf erfolgte nach neun-monatiger Bauzeit, am 23. Dezember 1941. Die Indienststellung am 21. Februar 1942 erfolgte unter Kapitänleutnant Rudolf Lemcke, welcher vorher im Rahmen seiner U-Bootkommandantenausbildung als Kommandantenschüler auf dem von Kapitänleutnant Joachim Preuss kommandierten U 568 eine Feindfahrt absolviert hatte.[1] Unter Lemckes Kommando führte sein U 210 auch ein Bootszeichen: einen einfachen schwarzer Hummer.[2] Das Boot gehörte nach der Indienststellung bis zum 31. Juni 1942 zu der in Kiel stationierten 5. U-Flottille als Ausbildungsboot, und ab dem mit der Wirkung vom 1. August 1942 zur 9. U-Flottille in Brest als Frontboot, wo es jedoch nie einlaufen sollte.
Einsatzstatistik
Erste Unternehmung
U 210 verließ am 18. Juli 1942 den Hafen von Kiel zur ersten Unternehmung. Auf dieser 19 Tage, 4 Stunden und 55 Minuten langen Unternehmung war Kommandant Lemcke beauftragt im Nordatlantik vor Kap Farewell und Neufundland zu patrouillieren und dann mit U 210 Brest anzulaufen, den Stützpunkt der 9. U-Flottille. Kommandant Lemcke versenkte auf dieser Feindfahrt keine Schiffe und erzielte auch keine Beschädigungen. Am 1. August, fünf Tage vor dem Untergang von U 210, wurde Rudolf Lemcke zum Korvettenkapitän befördert.
Versenkung
Am 6. August 1942, als U 210 gerade am Geleitzug SC-94 operierte, wurden die britische Korvette HMS Dianthus (K.95) und der kanadische Zerstörer HMCS Assiniboine (D.18) durch einen Sonarkontakt auf U 210 aufmerksam. Nach dem Abwurf einiger Wasserbomben tauchte das deutsche U-Boot Boot auf und wurde sofort unter Beschuss genommen. Ein Treffer der Assiniboine am Turm des Bootes tötete Korvettenkapitän Lemcke und fünf weitere Männer, während der Rest der Besatzung U 210 verlassen konnte. 6 Mann von U 210 – darunter zwei Offiziere und zwei Unteroffiziere – kamen ums Leben, während sich die restlichen 37 Mitglieder der Besatzung aus dem sinkenden U-Boot retten konnten und von Dianthus als Kriegsgefangene an Bord genommen wurden. 21 Gefangene wurden von Dianthus nach England gebracht, 16 – unter ihnen die beiden überlebenden Offiziere – durch Assiniboine in die USA, wo sie von US-amerikanischen und kanadischen Offizieren verhört wurden.
U 210 liegt heute auf der Position 54°24' N - 39°37' W im ehemaligen Marineplanquadrat AK 4716.
Literatur
- Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 1: Die deutschen U-Boot-Kommandanten. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1996, ISBN 3-8132-0490-1.
- Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 2: Der U-Boot-Bau auf deutschen Werften. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1997, ISBN 3-8132-0512-6.
Weblinks
Einzelnachweise
- Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 1: Die deutschen U-Boot-Kommandanten. 1996, S. 143, gibt an, dass Rudolf Lemcke, zu dieser Zeit bereits im Range eines Kapitänleutnant, als überplanmäßiger Wachoffizier auf U 568 diente.
- Georg Högel: Embleme, Wappen, Malings deutscher U-Boote 1939–1945. 5. Auflage. Koehlers Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg 2009, S. 74.