Port Harcourt
Port Harcourt ist eine Stadt in Nigeria mit 2.596.000 Einwohnern (Stand 2015). Sie ist die Hauptstadt und gleichzeitig eine von 23 Local Government Areas des Bundesstaates Rivers.
Port Harcourt | |||
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Koordinaten | 4° 48′ N, 7° 0′ O | ||
Basisdaten | |||
Staat | Nigeria | ||
Rivers | |||
Höhe | 18 m | ||
Fläche | 186 km² | ||
Einwohner | 2.596.000 (2017) | ||
Metropolregion | 3.761.645 (2007) | ||
Dichte | 13.957 Ew./km² | ||
Gründung | 1912 | ||
Politik | |||
Gouverneur | Azubuike Nmerukini | ||
Port Harcourt City Center |
Geografie
Port Harcourt liegt im Süden des Landes im Nigerdelta. Die Niederschläge sind in der Regenzeit recht hoch.
Geschichte
Die 1912 von den Briten gegründete Stadt wurde auf dem Stammesgebiet der Ikwerre (Igbo) und der Ijaw errichtet. Benannt ist sie nach Lewis Vernon Harcourt, 1. Viscount Harcourt, dem britischen Staatssekretär für Kolonialwesen von 1910 bis 1915.
Im Jahr 1995 wurden der Schriftsteller und Bürgerrechtler Ken Saro-Wiwa und acht weitere Angeklagte in Port Harcourt hingerichtet, was international heftige Proteste auslöste. Nigeria wurde mit sofortiger Wirkung aus dem Commonwealth of Nations ausgeschlossen.
Die jüngste Geschichte der Stadt ist von Gewalt geprägt. So gab es heftige Schusswechsel zwischen verschiedenen Gruppen und mit der Polizei. Dabei waren Dutzende Todesopfer zu beklagen. Ebenso wurden in Port Harcourt schon etliche Ausländer entführt, unter anderem auch Deutsche.
Bevölkerungsentwicklung der Agglomeration laut UN
Jahr | Einwohnerzahl |
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1950 | 60.000 |
1960 | 135.000 |
1970 | 266.000 |
1980 | 482.000 |
1990 | 680.000 |
2000 | 1.091.000 |
2010 | 1.816.000 |
2017 | 2.596.000 |
Wirtschaft
Die Stadt hat einen für die Region bedeutenden Überseehafen und gilt als Ölstadt.
Flugverkehr
Der internationale Flughafen war seit August 2007 nach einem Brand geschlossen und ist seit Anfang 2008 eingeschränkt wieder geöffnet, seit Mai 2008 wieder vollständig. Von Frankfurt (Main) gibt es täglich mit Lufthansa Flugverbindungen nach Port Harcourt (ab 1. Juni 2015 jeweils via Abuja).
Klimatabelle
Port Harcourt | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Port Harcourt
Quelle: wetterkontor.de |
Söhne und Töchter der Stadt
- Obiora Charles Ikelie Ofoedu (* 1960), Schriftsteller
- Finidi George (* 1971), Fußballspieler
- Mercy Akide-Udoh (* 1975), Fußballspielerin
- George Datoru (* 1977), Fußballspieler
- Echendu Adiele (1978–2011), nigerianisch-deutscher Fußballspieler
- A. Igoni Barrett (* 1979), Schriftsteller
- Manasseh Ishiaku (* 1983), Fußballspieler
- Chidi Odiah (* 1983), Fußballspieler
- Yvonne Orji (* 1983), Schauspieler
- Samuel Francis (* 1987), katarischer Sprinter
- Burna Boy (* 1991), Sänger
- David Ojabo (* 2000), American-Football-Spieler
- Favour Ofili (* 2002), Sprinterin
Sonstiges
Der Freiluft-Schlachthof von Port Harcourt ist einer der Schauplätze des Dokumentarfilms Workingman’s Death von Michael Glawogger aus dem Jahr 2005, in dem unmenschliche Arbeitsbedingungen thematisiert werden.