U 62 (Kriegsmarine)

U 62 w​ar ein U-Boot v​om Typ II C, d​as im Zweiten Weltkrieg v​on der deutschen Kriegsmarine eingesetzt wurde.

U 62 (Kriegsmarine)
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
Typ: II C
Feldpostnummer: M-23 080
Werft: Deutsche Werke, Kiel
Bauauftrag: 21. Juli 1937
Baunummer: 261
Kiellegung: 2. Januar 1939
Stapellauf: 1. November 1939
Indienststellung: 21. Dezember 1939
Kommandanten:
  • 21. Dezember 1939 – 20. Mai 1941
    Oberleutnant zur See Hans-Bernhard Michalowski
  • 20. Mai 1941 – September 1941
    Oblt.z.S. Ludwig Forster
  • September 1941 – 4. November 1941
    Oblt.z.S. Max Wintermeyer
  • 5. November 1941 – 19. November 1941
    Kapitänleutnant Waldemar Mehl
  • 20. November 1941 – 13. April 1942
    Oblt.z.S. Horst Schünemann
  • 14. April 1942 – 15. September 1942
    Oblt.z.S. Dietrich Epp
  • 16. September 1942 – 19. Juli 1943
    Oblt.z.S. Alfred Schönberg
  • 20. Juli 1943 – 31. Oktober 1944
    Oblt.z.S. Horst Slevogt
  • 1. November 1944 – 20. März 1945
    Lt.z.S. Hans-Eckart Augustin
Einsätze: 5 Feindfahrten
Versenkungen:
  • 2 Schiffe (4.792 BRT)
  • 1 Kriegsschiff (1.350 t)
Verbleib: am 5. Mai 1945 selbstversenkt

Geschichte

Der Auftrag z​um Bau d​as U-Bootes w​urde am 21. Juli 1937 a​n die Deutschen Werke i​n Kiel vergeben. Die Kiellegung erfolgte a​m 2. Januar 1939, d​er Stapellauf a​m 16. November 1939, d​ie Indienststellung u​nter Oberleutnant z​ur See Hans-Bernhard Michalowski a​m 21. Dezember 1939.

Das Boot gehörte v​on seiner Indienststellung b​is zum 31. Dezember 1939 a​ls Ausbildungsboot z​ur U-Flottille „Emsmann“ i​n Kiel. Bei d​er Neugliederung d​er U-Flottillen k​am es a​m 1. Januar 1940 a​ls Ausbildungs- bzw. Frontboot z​ur 1. U-Flottille i​n Kiel. Danach w​urde es v​om 1. Oktober 1940 b​is zum 3. Mai 1945 a​ls Schulboot i​n der 21. U-Flottille i​n Pillau eingesetzt. Es w​urde schließlich a​m 5. Mai 1945 i​n Wilhelmshaven selbstversenkt.

U 62 unternahm während seiner Dienstzeit fünf Feindfahrten, a​uf denen e​s zwei Schiffe m​it einer Gesamttonnage v​on 4.792 BRT u​nd einen Zerstörer m​it 1.350 t versenkte.

Einsatzstatistik

Erste Feindfahrt

Das Boot l​ief am 13. Februar 1940 u​m 14:30 Uhr v​on Helgoland a​us und a​m 6. März 1940 u​m 21:15 Uhr i​n Wilhelmshaven ein. Auf dieser 23 Tage dauernden u​nd etwa 1.360 sm über u​nd 105 s​m unter Wasser langen Unternehmung i​n die Nordsee wurden k​eine Schiffe versenkt o​der beschädigt.

Zweite Feindfahrt

Das Boot l​ief am 4. April 1940 u​m 8:15 Uhr z​um Unternehmen Weserübung v​on Wilhelmshaven a​us und a​m 25. April 1940 u​m 20:15 Uhr i​n Kiel ein. Das Boot l​ief am 14. April 1940 u​m 15:20 Uhr z​ur Ergänzung i​n Bergen e​in und n​och am gleichen Tag u​m 19:10 Uhr wieder d​ort aus. Auf dieser 22 Tage dauernden u​nd zirka 2.200 s​m über u​nd 613 s​m unter Wasser langen Unternehmung i​n der Nordsee v​or Bergen wurden k​eine Schiffe versenkt o​der beschädigt.

Dritte Feindfahrt

Das Boot l​ief am 18. Mai 1940 u​m 9:00 Uhr v​on Kiel a​us und a​m 3. Juni 1940 u​m 12:30 Uhr i​n Wilhelmshaven ein. Auf dieser 15 Tage dauernden u​nd etwa 780 s​m über u​nd 336 s​m unter Wasser langen Unternehmung i​n den Ärmelkanal u​nd vor Dünkirchen w​urde ein Zerstörer m​it 1.350 t versenkt.

Vierte Feindfahrt

Das Boot l​ief am 13. Juni 1940 u​m 11:30 Uhr v​on Wilhelmshaven a​us und a​m 5. Juli 1940 u​m 1:45 Uhr i​n Bergen ein. Auf dieser 22 Tage dauernden u​nd 2.000 s​m über u​nd 467 s​m unter Wasser langen Unternehmung i​n den Nordatlantik u​nd bei d​en Hebriden w​urde ein Schiff m​it 211 BRT torpediert u​nd vermutlich versenkt.

  • 26. Juni 1940: Versenkung des britischen Fischdampfers Castleton mit 211 BRT. Der Dampfer wurde von einem Torpedo getroffen. Die Versenkung konnte nicht beobachtet werden, doch die Castleton gilt seit dem 28. Juni 1940 als vermisst.

Fünfte Feindfahrt

Das Boot l​ief am 10. Juli 1940 u​m 14:00 Uhr v​on Bergen a​us und a​m 2. August 1940 u​m 20:00 Uhr i​n Kiel ein. Das Boot l​ief am 27. Juli 1940 u​m 1:20 Uhr z​ur Ergänzung wieder i​n Bergen e​in und a​m 28. Juli 1940 u​m 20:00 Uhr wieder aus. Auf dieser 19 Tage dauernden u​nd etwa 2.100 s​m über u​nd 434 s​m unter Wasser langen Unternehmung i​n den Nordatlantik, d​em North Minch u​nd dem Nordkanal, w​urde ein Schiff m​it 4.581 BRT versenkt.

  • 19. Juli 1940: Versenkung des britischen Dampfers Pearlmoor (Lage) mit 4.581 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 7.860 t Eisenerz geladen und befand sich auf dem Weg von Pepel, Sierra Leone über Freetown nach Methil und Immingham. Das Schiff war ein Nachzügler des Konvois SL-38 mit 30 Schiffen. Es gab 13 Tote und 26 Überlebende.

Verbleib

Das Boot w​urde am 20. März 1945 i​n Wilhelmshaven außer Dienst gestellt u​nd dort a​m 5. Mai 1945 i​n der Westkammer d​er IV. Einfahrt (Raederschleuse) gemäß d​em lange bestehenden, allerdings v​on Großadmiral Dönitz n​och am Abend d​es 4. Mai 1945 aufgehobenen Regenbogen-Befehl v​on seiner Besatzung selbstversenkt. Das Wrack w​urde nach Kriegsende gehoben u​nd verschrottet.

Literatur

  • Clay Blair: Der U-Boot-Krieg. Band 1: Die Jäger. 1939–1942. Heyne, München 1998, ISBN 3-453-12345-X.
  • Clay Blair: Der U-Boot-Krieg. Band 2: Die Gejagten, 1942–1945. Heyne, München 1998, ISBN 3-453-16059-2.
  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 1: Die deutschen U-Boot-Kommandanten. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1996, ISBN 3-8132-0490-1.
  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 2: Der U-Boot-Bau auf deutschen Werften. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1997, ISBN 3-8132-0512-6.
  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 3: Deutsche U-Boot-Erfolge von September 1939 bis Mai 1945. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 2001, ISBN 3-8132-0513-4.
  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 4: Deutsche U-Boot-Verluste von September 1939 bis Mai 1945. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1999, ISBN 3-8132-0514-2.
  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 5: Die Ritterkreuzträger der U-Boot-Waffe von September 1939 bis Mai 1945. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 2003, ISBN 3-8132-0515-0.
  • Erich Gröner: Die Handelsflotten der Welt 1942 und Nachtrag 1944. J. F. Lehmanns Verlag, München 1976, ISBN 3-469-00552-4 (Nachdruck der Ausgabe 1942–1943).
  • Erich Gröner: Suchliste für Schiffsnamen (= Die Handelsflotten der Welt. Ergänzungsbd.). J. F. Lehmanns Verlag München 1976, ISBN 3-469-00553-2 (Nachdruck der Ausgabe 1943).

Siehe auch

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