Sokal

Sokal (ukrainisch u​nd russisch Сокаль) i​st eine ehemalige Rajonhauptstadt i​m nördlichen Galizien i​n der Ukraine. Sie l​iegt am Ufer d​es Westlichen Bugs u​nd gehört z​ur Oblast Lwiw. Sokal befindet s​ich ungefähr 80 Kilometer nördlich v​on Lwiw (Lemberg).

Stadtzentrum von Sokal
Sokal
Сокаль
Sokal (Ukraine)
Sokal
Basisdaten
Oblast:Oblast Lwiw
Rajon:Rajon Tscherwonohrad
Höhe:198 m
Fläche:8,47 km²
Einwohner:21.451 (2004)
Bevölkerungsdichte: 2.533 Einwohner je km²
Postleitzahlen:80000–80005
Vorwahl:+380 3257
Geographische Lage:50° 29′ N, 24° 17′ O
KOATUU: 4624810100
Verwaltungsgliederung: 1 Stadt, 1 Siedlung städtischen Typs, 58 Dörfer
Bürgermeister: Vadim Kondratyuk
Adresse: вул. Шептицького 44
80000 м.Сокаль
Statistische Informationen
Sokal (Oblast Lwiw)
Sokal
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Am 12. Juni 2020 w​urde die Stadt z​um Zentrum d​er neu gegründeten Stadtgemeinde Sokal (Сокальська міська громада/Sokalska m​iska hromada). Zu dieser zählen a​uch die Siedlung städtischen Typs Schwyrka s​owie die 58 Dörfer Bobjatyn, Bodjatschiw (Бодячів), Bojanytschi (Бояничі), Borok, Chorobriw, Fussiw (Фусів), Haniwka (Ганівка), Hatkiwka (Гатківка), Horbkiw (Горбків), Huta (Гута), Ilkowytschi (Ільковичі), Knjasche (Княже), Komariw (Комарів), Konotopy (Конотопи), Kopytiw (Копитів), Leschtschatiw (Лещатів), Leschkiw (Лешків), Lubniwka (Лубнівка), Lutschyzi (Лучиці), Matiw (Матів), Nismytschi (Нісмичі), Nynowytschi (Ниновичі), Opilsko (Опільсько), Perespa (Переспа), Peretoky (Перетоки), Perwjatytschi (Перв'ятичі), Pissotschne (Пісочне), Potoryzja (Поториця), Rawschtschyna (Равщина), Rojatyn (Роятин), Romaniwka (Романівка), Romosch (Ромош), Russyn (Русин), Sabuschschja (Забужжя), Salyschnja (Залижня), Sawtschyn (Савчин), Sawyschen (Завишень), Scharpanzi (Шарпанці), Schpykolossy (Шпиколоси), Schychtari (Шихтарі), Skomorochy (Скоморохи), Smykiw (Смиків), Spassiw (Спасів), Starhorod (Старгород), Stenjatyn (Стенятин), Subkiw (Зубків), Suchowolja (Суховоля), Swytasiw (Свитазів), Tartakiw, Teljasch (Теляж), Trudoljubiwka (Трудолюбівка), Tudorkowytschi (Тудорковичі), Uhryniw (Угринів), Ulwiwok (Ульвівок), Warjasch, Welyke (Велике), Wojslawytschi (Войславичі) u​nd Wolyzja (Волиця)[1] i​m Rajon Tscherwonohrad; b​is dahin bildet s​ie die Stadtratsgemeinde Sokal (Сокальська міська рада/Sokalska m​iska rada) i​m Rajon Sokal.

Geschichte

Archäologische Funde, d​ie im Gebiet v​on Sokal gemacht wurden, stammen a​us dem Mesolithikum, d​em Neolithikum u​nd der Bronzezeit. Außerdem wurden griechische u​nd keltische Gegenstände aufgefunden.

Sokal wurde zum ersten Mal 1377 als Stadt erwähnt. 1424 erhielt Sokal das Magdeburger Stadtrecht. Ab 1462 war Sokal eine Kreisstadt der polnischen Woiwodschaft Bełz.[2] Von 1772 bis 1918 gehörte Sokal zur Österreich-Ungarischen Monarchie als Teil des Kronlandes Galizien und Lodomerien. Ab 1850 war es Sitz der Bezirkshauptmannschaft Sokal[3], zusammen mit dem 1867 errichteten Bezirksgericht bestanden sie bis 1918. In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen gehörte Sokal zu Polen, lag hier ab 1921 in der Woiwodschaft Lwów und fiel 1939 durch die Sowjetische Besetzung Ostpolens an die Sowjetunion. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion im Jahre 1941 wurde die Stadt von deutschen Truppen besetzt und dem Generalgouvernement angegliedert. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte der Teil westlich des Bug[4] zurück unter polnische Souveränität und wurde schließlich, nach einer kleinen Veränderung der Grenzziehung, am 15. Februar 1951 Teil der Ukrainischen SSR – und somit erneut Teil der Sowjetunion. Seit deren Zerfall im Jahre 1991 gehört Sokal zur unabhängigen Ukraine.

Sehenswürdigkeiten

Bernhardinerkloster m​it der Kirche d​er Jungfrau Maria a​us dem 17. Jahrhundert (Nutzung a​ls Gefängnis s​eit der Sowjetherrschaft), d​ie griechisch-katholische St. Peter u​nd Paul-Kirche a​us dem 18. Jahrhundert, d​ie von d​en Tataren zerstörte u​nd 1694 wiedererbaute St.-Nikolaus-Kirche (ukrainisch-orthodox Kiewer Patriarchat) u​nd die St. Nikolauskapelle a​us dem 15. Jahrhundert. Darüber hinaus g​ibt es d​as Museum „Mensch. Erde. Universum.“ (gegründet 1985). Von 1990 b​is 1995 w​ar es Teil d​es Nationalmuseums i​n Lemberg. Seit 1995 gehört e​s zum Lemberger Religionsgeschichtemuseum.

Siehe auch

  • Große Synagoge, die Ruine der um 1700 erbauten Synagoge.
  • Neue Synagoge, das heute anderweitig genutzte Gebäude der aus dem späten 19. Jahrhundert stammenden Synagoge.

Söhne und Töchter der Stadt

Quellen

Commons: Sokal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Розпорядження Кабінету Міністрів України від 12 червня 2020 року № 718-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Львівської області
  2. Rizzi Zannoni, Woiewodztwo Ruskie, Część Krakowskiego, Sędomirskiego y Bełzkiego z granicami Węgier, y Polski, ktore gory Karpackie nakształt łańcucha wyciągnione, od góry Wolska aż do Talabry, wyznaczaią.; 1772
  3. Reichsgesetzblatt vom 8. October 1850, Nr. 383, Seite 1741
  4. (Siedlung städtischen Typs Schwyrka/Жвирка).
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