Schtschyrez

Schtschyrez (ukrainisch Щирець; russisch Щирец/Schtschirez, polnisch Szczerzec) ist eine Siedlung städtischen Typs in der Oblast Lwiw im Westen der Ukraine am Fluss Schtschyrka gelegen.

Blick auf Häuser im Ort
Schtschyrez
Щирець
Schtschyrez (Ukraine)
Schtschyrez
Basisdaten
Oblast:Oblast Lwiw
Rajon:Rajon Lwiw
Höhe:270 m
Fläche:2,49 km²
Einwohner:5.496 (2004)
Bevölkerungsdichte: 2.207 Einwohner je km²
Postleitzahlen:81160
Vorwahl:+380 3230
Geographische Lage:49° 39′ N, 23° 51′ O
KOATUU: 4623655500
Verwaltungsgliederung: 1 Siedlung städtischen Typs, 16 Dörfer
Bürgermeister: Mychajlo Brodytsch
Adresse: 81160 смт. Щирець
Statistische Informationen
Schtschyrez (Oblast Lwiw)
Schtschyrez
i1

Zur Siedlungsgemeinde zählten bis 2017 neben der Siedlung auch die Dörfer Dubjanka, Odynoke, Serdyzja und Schufrahanka, am 29. Oktober 2017 wurde das Dorf zum Zentrum der neu gegründeten Siedlungsgemeinde Schtschyrez (Щирецька селищна громада/Schtschyrezka selyschtschna hromada), zu dieser zählen auch noch die 16 Dörfer Dmytre (Дмитре), Dubjanka (Дуб’янка), Jastrubkiw (Яструбків), Horbatschi (Горбачі), Humenez (Гуменець), Lany (Лани), Ljopy (Льопи), Nykonkowytschi (Никонковичі), Odynoke, Pisky (Піски), Popeljany (Попеляни), Schufrahanka (Шуфраганка), Serdyzja (Сердиця), Sokoliwka, Soroky (Сороки) und Tscherkassy (Черкаси) im Rajon Pustomyty[1].

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Dörfer Rosenberg und Sahorodky (Загородки, polnisch Zagródki) eingemeindet.

Seit 2020 ist die Siedlung ein Teil des Rajons Lwiw.

Der Ort wurde 1125 zum ersten Mal schriftlich erwähnt und erhielt 1397 das Magdeburger Stadtrecht. Die damalige Stadt gehörte ab 1774 bis 1918 zum österreichischen Galizien und war von 1854 bis 1867 Sitz der Bezirkshauptmannschaft Szczerzec[2] sowie danach von 1867 bis 1918 der Sitz eines Bezirksgerichts des Bezirks Lemberg. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges kam der Ort zu Polen, verlor in dieser Zeit das Stadtrecht, wurde im Zweiten Weltkrieg kurzzeitig von der Sowjetunion und dann bis 1944 von Deutschland besetzt.

Nach dem Ende des Krieges wurde der Ort der Sowjetunion zugeschlagen, dort kam die Stadt zur Ukrainischen SSR und ist seit 1991 ein Teil der heutigen Ukraine.

Die Entfernung zum nordöstlich gelegenen Lemberg beträgt etwa 24 Kilometer, durch den Ort führt die Bahnstrecke Lwiw–Stryj–Tschop mit zwei Haltestellen in Schtschyrez.

Seit 2016 besteht eine Gemeindepartnerschaft zu Gudensberg in Hessen.[3]

Rosenberg

Das deutschsprachige Dorf Rosenberg wurde 1786 als eine der Stammsiedlungen der Galiziendeutschen durch Mennoniten gegründet und befindet sich im Südwesten des heutigen Ortsgebietes von Schtschyrez. Die zweizeilige Reihensiedlung war für 12 Familien angelegt worden, 1934 zählte das Dorf etwa 50 Einwohner. Die Mennoniten wurden auch in benachbarten Kolonien Falkenstein und Einsiedel angesiedelt.

Im Jahre 1900 hatte die Gemeinde Rosenberg 15 Häuser mit 81 Einwohnern, davon 53 deutschsprachige, 24 ruthenischsprachige, 4 polnischsprachige, 24 griechisch-katholische, 4 römisch-katholische, 53 anderen Glaubens.[4]

Im Jahre 1921 hatte die Gemeinde 26 Häuser mit 204 Einwohnern, davon 69 Deutschen, 56 Ruthenen, 51 Polen, 26 Juden (Nationalität), 2 anderer Nationalität, 70 evangelische, 57 griechisch-katholische, 45 römisch-katholische, 32 Juden (Religion).[5]

Während des Zweiten Weltkriegs wurde ein Großteil der deutschen Einwohner ins Wartheland abgesiedelt, die verbliebenen deutschsprachigen Einwohner wurden nach dem Ende des Krieges vertrieben, der evangelische Friedhof verfällt seitdem.

Persönlichkeiten

Commons: Schtschyrez – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Відповідно до Закону України "Про добровільне об'єднання територіальних громад" у Львівській області у Пустомитівському районі
  2. Reichsgesetzblatt vom 24. April 1854, Nr. 111, Seite 401
  3. Partnerschaft auf Nachhaltigskeitspreis.de Abgerufen am 9. Februar 2021
  4. Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907.
  5. Główny Urząd Statystyczny: Skorowidz miejscowości Rzeczypospolitej Polskiej. Tom XIII. Województwo lwowskie. Warszawa 1924, S. 25 (polnisch, online [PDF]).
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