Pidkamin

Pidkamin (ukrainisch Підкамінь; russisch Подкамень Podkamen, polnisch Podkamień) ist eine Siedlung städtischen Typs im Rajon Brody der Oblast Lwiw im Westen der Ukraine.

Blick auf das Klostergebäude im Ort
Namensgebender Stein (Камінь)
Pidkamin
Підкамінь
Pidkamin (Ukraine)
Pidkamin
Basisdaten
Oblast:Oblast Lwiw
Rajon:Rajon Solotschiw
Höhe:368 m
Fläche:3,57 km²
Einwohner:2.128 (1.1.2011)
Bevölkerungsdichte: 596 Einwohner je km²
Postleitzahlen:80670
Vorwahl:+380 3266
Geographische Lage:49° 57′ N, 25° 19′ O
KOATUU: 4620355400
Verwaltungsgliederung: 1 Siedlung städtischen Typs, 32 Dörfer
Bürgermeister: Mychajlo Tschumak
Adresse: вул. І. Франка 1
80670 смт. Підкамінь
Statistische Informationen
Pidkamin (Oblast Lwiw)
Pidkamin
i1

Die Siedlung ist etwa 125 Kilometer östlich von Lwiw und etwa Kilometer 25 südöstlich der ehemaligen Rajonshauptstadt Brody südlich des Flüsschens Ikwa gelegen.

Am 12. Juni 2020 wurde die Siedlung städtischen Typs zum Zentrum der neu gegründeten Siedlungsgemeinde Pidkamin (Підкамінська селищна громада/Pidkaminska selyschtschna hromada). Zu dieser zählen auch die 32 Dörfer Batkiw (Батьків), Dudyn (Дудин), Holubyzja (Голубиця), Horbaniwka (Горбанівка), Jabluniwka (Яблунівка), Jasnyschtsche (Яснище), Kutyschtsche (Кутище), Litowyschtsche (Літовище), Lukaschi (Лукаші), Lukawez (Лукавець), Malynyschtsche (Малинище), Markopil, Meschyhory (Межигори), Mykyty (Микити), Nakwascha (Накваша), Nemjatsch (Нем'яч), Orychiwtschyk (Орихівчик), Palykorowy (Паликорови), Pankiwzi (Паньківці), Penjaky (Пеняки), Popiwzi (Попівці), Salissja (Залісся), Scharkiw (Жарків), Schpaky (Шпаки), Schyschkiwzi (Шишківці), Strychaljuky (Стрихалюки), Styboriwka (Стиборівка), Swyschen (Звижень), Tetylkiwzi (Тетильківці), Tschepeli, Tschernyzja und Werbiwtschyk (Вербівчик)[1]; bis dahin bildet sie zusammen mit den Dörfern Pankiwzi, Strychaljuky und Jabluniwka die Siedlungsratsgemeinde Pidkamin (Підкамінська селищна рада/Pidkaminska selyschtschna rada) im Rajon Brody.

Geschichte

Der Ort wurde 1441 zum ersten Mal schriftlich erwähnt und lag zunächst in der Adelsrepublik Polen-Litauen in der Woiwodschaft Ruthenien[2], kam 1772 als Podkamień zum österreichischen Galizien (ab 1867 im Bezirk Brody) und war ab 1911 der Sitz eines Bezirksgerichtes[3]. Von 1918 bis 1939 war er ein Teil der Polnischen Republik (im Powiat Brody, Woiwodschaft Tarnopol), nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges fiel der Ort an die Sowjetunion, seit 1991 ist er Teil der heutigen Ukraine. 1940/1944 erhielt das nunmehr Podkamen/Pidkamin genannte Dorf den Status einer Siedlung städtischen Typs, bis 1959 war es auch das Rajonszentrums des gleichnamigen Rajons Pidkamin.

Die Geschichte des Ortes ist eng verbunden mit dem Dominikanerkloster welches auf dem sich im Ortsgebiet befindlichen Inselberg errichtet wurde. Durch die Josephinischen Reformen verlor das Kloster stark an Signifikanz, 1915 wurde es durch russischen Artilleriebeschuss im Verlauf des Ersten Weltkrieges stark beschädigt.

Während des Zweiten Weltkrieges kam es am 12. März 1944 zum Massaker von Pidkamin, verübt durch Einheiten der Ukrainischen Aufständischen Armee in Zusammenarbeit mit der 14. galizischen SS-Freiwilligen-Division.

Persönlichkeiten

  • Sadok Barącz (1814–1892), Prior des Klosters in Pidkamin
  • Stefan Aleksander Potocki (1651/1652–1726/1727), Magnat, Mäzen, wurde hier begraben
Commons: Pidkamin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Розпорядження Кабінету Міністрів України від 12 червня 2020 року № 718-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Львівської області
  2. Rizzi Zannoni, Karta Podola, znaczney części Wołynia, płynienie Dniestru od Uścia, aż do Chocima y Ładowa, Bogu od swego zrzodła, aż do Ładyczyna, pogranicze Mołdawy, Woiewodztw Bełzkiego, Ruskiego, Kiiowskiego y Bracławskiego.; 1772
  3. Reichsgesetzblatt vom 26. Mai 1911, Nr. 102, Seite 395
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