Rudky

Rudky (ukrainisch Рудки; Rudki, polnisch Rudki) ist eine Stadt im Westen der Ukraine mit etwa 5000 Einwohnern (2004).

Rudky
Рудки
Rudky (Ukraine)
Rudky
Basisdaten
Oblast:Oblast Lwiw
Rajon:Rajon Sambir
Höhe:263 m
Fläche:3,8 km²
Einwohner:4.912 (2004)
Bevölkerungsdichte: 1.293 Einwohner je km²
Postleitzahlen:81440
Vorwahl:+380 3236
Geographische Lage:49° 39′ N, 23° 29′ O
KOATUU: 4624210400
Verwaltungsgliederung: 1 Stadt, 33 Dörfer
Bürgermeister: Taras Kurylo
Adresse: пл. Відродження 1а
81440 м. Рудки
Statistische Informationen
Rudky (Oblast Lwiw)
Rudky
i1

Die Stadt liegt in der Oblast Lwiw am Ufer der Wyschenka (Вишенька) etwa 42 Kilometer südwestlich der Oblasthauptstadt Lwiw.

Rathaus der Stadt
Blick in die Innenstadt

Am 29. Oktober 2017 wurde die Stadt zum Zentrum der neu gegründeten Stadtgemeinde Rudky (Рудківська міська громада Rudkiwska miska hromada), zu dieser zählen auch noch die 12 Dörfer Kolbajewytschi (Колбаєвичі), Konjuschky-Koroliwski (Конюшки-Королівські), Konjuschky-Tulyholiwski (Конюшки-Тулиголівські), Krukowez (Круковець), Malyniw (Малинів), Nowyj Ostriw (Новий Острів), Pidhajtschyky, Podilzi (Подільці), Pohirzi (Погірці), Sadnistrjany (Задністряни), Sussoliw (Сусолів) und Tschajkowytschi[1], bis dahin bildete es die Stadtratsgemeinde Rudky. Am 12. Juni 2020 kamen noch 21 weitere Dörfer zur Stadtgemeinde hinzu: Chloptschyzi (Хлопчиці), Dolobiw (Долобів), Jaremkiw (Яремків), Kanafosty (Канафости), Kupnowytschi, Luky, Mychajlewytschi (Михайлевичі), Nowosilky-Hostynni (Новосілки-Гостинні), Nyklowytschi (Никловичі), Nyschnje (Нижнє), Orchowytschi (Орховичі), Ostriw (Острів), Rosdilne (Роздільне), Sahirja (Загір'я), Sahirja (Загір'я), Scheptytschi (Шептичі), Tschernychiw (Чернихів), Wankowytschi (Ваньковичі), Wistowytschi (Вістовичі), Woschtschanzi (Вощанці) und Wyschnja (Вишня)[2].

Die Ortschaft entstand Ende des 14. Jahrhunderts als Chutor/Meierei unter dem Namen Benkowa Bytschnja und 1472 erhielt sie den Namen Rudki. Die Stadt gehörte von 1774 bis 1918 zum österreichischen Galizien und war von 1854 bis 1918 Sitz der Bezirkshauptmannschaft Rudki[3], zusammen mit einem 1867 errichteten Bezirksgericht existierten sie bis 1918. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges kam der Ort kurzzeitig zur Westukrainischen Volksrepublik und nach dem Polnisch-Ukrainischen Krieg zu Polen, wo es ab 1921 in der Woiwodschaft Lwów als Sitz des gleichnamigen Powiats Rudki lag. Im Zweiten Weltkrieg wurde Rudky nach der Sowjetischen Besetzung Ostpolens von September 1939 bis 1941 ein Teil der Sowjetunion, diese machte die Stadt zum Hauptort des Ujesd Rudki, ab Januar 1940 dann zur Rajonshauptstadt des Rajons Rudky/Rudki innerhalb der Oblast Drohobytsch. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion im Juni 1941 wurde er von Deutschland besetzt und in den Distrikt Galizien eingegliedert.

In Rudki lebten vor Kriegsbeginn etwa 2000 Juden, das war die Hälfte der Bevölkerung. 1700 von ihnen wurden am 9. April 1943 von einer SS-Einheit unter Leitung von Erich Engels im Wald von Brzezany ermordet, 300 in das Zwangsarbeitslager Lemberg-Janowska deportiert.

1944 kam die Stadt zur Sowjetunion und wurde Teil der Ukrainischen SSR. Bis 1962 blieb der Ort Rajonshauptstadt, danach kam er zum Rajon Sambir. Seit dem Zerfall der Sowjetunion ist Rudky seit 1991 ein Teil der unabhängigen Ukraine.

Persönlichkeiten

  • H. W. Katz (1906–1992), österreichischer Schriftsteller
  • Aleksander Fredro (1793–1876), polnischer Dramatiker, bedeutendster Komödienautor Polens (begraben in Rudky)

Literatur

  • Rudki, in: Guy Miron (Hrsg.): The Yad Vashem encyclopedia of the ghettos during the Holocaust. Jerusalem : Yad Vashem, 2009 ISBN 978-965-308-345-5, S. 669
Commons: Rudky – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Відповідно до Закону України "Про добровільне об'єднання територіальних громад" у Львівській області у Самбірському районі
  2. Розпорядження Кабінету Міністрів України від 12 червня 2020 року № 718-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Львівської області
  3. Reichsgesetzblatt vom 24. April 1854, Nr. 111, Seite 401
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