SM U 21
SM U 21 war ein deutsches U-Boot der Kaiserlichen Marine.[1] Es wurde am 25. November 1910 zusammen mit den baugleichen Schwesterbooten SM U 19, SM U 20 und SM U 22 bei der Kaiserlichen Werft Danzig in Auftrag gegeben und lief dort am 8. Februar 1913 vom Stapel.
SM U 21 (vorheriges/nächstes – alle U-Boote) | |
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SM U 21 vorn rechts im U-Boothafen Kiel | |
Typ: | |
Werft: | |
Bauauftrag: |
25. November 1910 |
Baunummer: |
15 |
Stapellauf: |
8. Februar 1913 |
Indienststellung: |
22. Oktober 1913 |
Kommandanten: |
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Einsätze: |
11 Feindfahrten |
Versenkungen: |
5 Kriegsschiffe mit 34.440 t |
Verbleib: | Am 22. Februar 1919 gesunken |
U 21 war das erste U-Boot, das durch einen Torpedoschuss ein feindliches Schiff versenkte; die CSS Hunley der amerikanischen Südstaatenmarine versenkte zwar bereits 1864 ein feindliches Schiff (die USS Housatonic), allerdings mit einem Spierentorpedo (einer Art Sprengladungs-Rammsporn).
Einsatz im Ersten Weltkrieg
Am 5. September 1914 kreuzte U 21 unter seinem Kommandanten Kapitänleutnant Otto Hersing vor der Ostküste Schottlands und traf dort auf die 8. Zerstörer-Flottille unter Führung des Leichten Kreuzers HMS Pathfinder. Da die Pathfinder wegen knapper Kohlenvorräte nur noch fünf Knoten lief, wurde sie zu einem leichten Ziel. Der Torpedo traf die Pathfinder an einer ungepanzerten Stelle im Rumpf genau bei den Munitionskammern. Sie explodierte sofort und sank in wenigen Minuten. Dabei verloren 259 Seeleute ihr Leben und nur elf wurden gerettet.
Im Frühjahr 1915 versuchten britische Truppen, eine Seeverbindung vom Mittelmeer zum Schwarzen Meer zu schaffen, damit dem verbündeten Russland Kriegsmaterial geliefert werden konnte. Hierzu mussten die türkischen Gebiete um die Dardanellen und den Bosporus erobert werden. Die britische Offensive, vor allem der Beschuss ihrer Befestigungen durch Großkampfschiffe, brachten die Türken in eine schwierige Lage. Sie baten den deutschen Admiralstab, U-Boote zur Unterstützung ins Mittelmeer zu schicken.
U 21 trat am 25. April 1915 als erstes Boot den Marsch ins Mittelmeer an. Der Weg führte wegen der nunmehr verstärkten Bewachung im Ärmelkanal um Großbritannien herum. Anfang Mai ergänzte das Boot bei Kap Finisterre seinen Dieselölvorrat vom deutschen Dampfer Marsala, der im neutralen Spanien interniert war. Später stellte sich jedoch heraus, dass dieser Treibstoff für die Motoren von U 21 unbrauchbar war. Hersing entschied sich, die Fahrt in Richtung Mittelmeer nicht abzubrechen. Mit sparsamster Fahrt erreichte U 21 am 13. Mai mit nur noch 1,8 Tonnen „brauchbarem“ Dieselöl den Hafen von Cattaro.
Am 20. Mai lief U 21 zu seinem ersten Einsatz im Mittelmeer aus. Vor der Halbinsel Gallipoli lagen britische Kriegsschiffe und beschossen die türkischen Stellungen. Am 25. Mai wurde das britische Linienschiff HMS Triumph mit einem Torpedo versenkt. Zwei Tage später wurde bei Kap Helles, der Südspitze der Halbinsel, das Linienschiff HMS Majestic gesichtet. Obwohl es von mehreren kleinen Schiffen sowie einem Schutznetz umgeben war, konnte auch dieses Schiff mit einem Torpedo versenkt werden. Ein dritter Erfolg in der Bucht von Kephalo auf der Insel Imbros scheiterte an einer Netzsperre. U 21 lief in Konstantinopel ein. Am 5. Juni 1915 wurde Kapitänleutnant Hersing mit dem Orden Pour le Mérite ausgezeichnet.
Im September lief U 21 zum dritten Mal von Konstantinopel ins Mittelmeer aus. Dann versperrten die Briten den Eingang zu den Dardanellen mit Minen und Netzen. U 21 musste nun wieder nach Cattaro und unterstand ab dem 1. Oktober 1915 der U-Flottille Pola. Am 11. Februar 1916 konnte U 21 mit dem französischen Panzerkreuzer Amiral Charner ein weiteres Kriegsschiff versenken. In der Folgezeit konnten auch mehrere Handelsschiffe versenkt werden. Ende 1917 kehrte das Boot aus dem Mittelmeer nach Wilhelmshaven zurück.
Nach dem Krieg musste U 21 an die Briten ausgeliefert werden. Es sank am 22. Februar 1919 auf der Überführungsfahrt. U 21 hatte fünf Kriegsschiffe mit 34.440 t und 36 Handelsschiffe mit 78.712 BRT versenkt. Nur SM U 9 hatte im Ersten Weltkrieg größere Erfolge gegen Kriegsschiffe erzielt.
Versenkte Kriegsschiffe
- Britischer Leichter Kreuzer HMS Pathfinder
- Britisches Linienschiff HMS Triumph
- Britisches Linienschiff HMS Majestic
- Französischer Hilfskreuzer Carthage
- Französischer Panzerkreuzer Amiral Charner
Literatur
- Erich Gröner, Dieter Jung, Martin Maass: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945. Band 3: U-Boote, Hilfskreuzer, Minenschiffe, Netzleger, Sperrbrecher. Bernard & Graefe Verlag, Koblenz 1985, ISBN 3-7637-4802-4, S. 28–30.
- Hersing, Otto: U 21 rettet die Dardanellen. Amalthea Verlag, Leipzig 1932.
- Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Pawlak Verlag, Herrsching 1990, ISBN 3-88199-687-7.
Fußnoten
- Das SM steht für Seiner Majestät und bezieht sich auf den damals regierenden deutschen Kaiser Wilhelm II. Vollständig heißt es: Seiner Majestät U-Boot, bei Überwassereinheiten Seiner Majestät Schiff – kurz SMS