SM U 3
SM U 3 (Seiner Majestät Unterseeboot 3) war ein deutsches U-Boot der Kaiserlichen Marine. Es wurde am 13. August 1907 in Auftrag gegeben und in der Kaiserlichen Werft Danzig auf Kiel gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 27. März 1909, die Auslieferung am 29. Mai 1909.
SM U 3 (vorheriges/nächstes – alle U-Boote) | |
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Technische Daten | |
U-Boot-Typ: | Zweihüllen-Hochsee-Boot |
U-Boot-Klasse: | U 3-U 4 |
Verdrängung: | 420 Tonnen (über Wasser) 510 Tonnen (unter Wasser) |
Länge: | 51,28 m |
Breite: | 5,60 m |
max. Tauchtiefe: | 50 m |
Antrieb: | Petroleummotoren 2×173 kW E-Maschinen 2×371 kW |
Bewaffnung | 2 Bugrohre/2 Heckrohre/6 Torpedos 1×5 cm (Artillerie) |
Besatzung: | 3 Offiziere 19 Mannschaften |
Geschwindigkeit: | 11,5 kn (21 km/h) über Wasser 9,5 kn (18 km/h) unter Wasser |
Einsätze: | 4 Feindfahrten |
Erfolge: | keine |
Verbleib: | Am 27. Januar 1919 in Kiel abgewrackt |
Vor dem Ersten Weltkrieg
Am 17. Januar 1911 ereignete sich der einzige deutsche U-Boot-Unfall vor dem Ersten Weltkrieg: U 3 sank im Kieler Hafen.[1] Vermutlich wurde einer der Ballasttanks versehentlich geflutet. Taucher befestigten mehrere Stahlseile an der Hülle, und es wurde versucht, U 3 mittels eines Schwimmkrans zu heben. Es gelang, das Schiff bis auf die Höhe der Torpedorohrklappen zu heben und anschließend fast die gesamte Mannschaft durch selbige zu retten, bevor diese durch das Chlorgas der auslaufenden Akkumulatoren bleibende gesundheitliche Schäden erlitt. Der Versuch, das Boot weiter anzuheben, um die im Turm festsitzenden drei Männer zu retten, schlug jedoch fehl, und so musste gewartet werden, bis das U-Boot-Hebeschiff SMS Vulkan einsatzbereit war. Dies war jedoch zu spät für den Kommandanten, Kapitänleutnant Ludwig Fischer sowie Leutnant z.S. Kalbe und Obermatrose Rieper – sie erstickten.[2]
Erster Weltkrieg
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde U 3 auf vier Feindfahrten in die Ostsee geschickt, wo es in Kooperation mit anderen deutschen Kriegsschiffen gegen die russische Marine vorgehen sollte. Es stellte sich jedoch bald die Untauglichkeit von U 3 für derlei Kriegseinsätze heraus. Daher wurde es noch im August 1914 zum Schulboot umfunktioniert und blieb bis Kriegsende Teil der Ausbildungsflottille in Kiel.
Kommandanten von U 3
29. Mai 1909–17. Januar 1911 | Kapitänleutnant Ludwig Fischer |
7. April–7. Juli 1911 | Kptlt. Otto Weddigen |
August–27. Oktober 1914 | Kptlt. Max Valentiner |
Oktober 1914–Mai 1915 | Kptlt. Robert Bräutigam |
(unbekannt) | Kptlt. Hans Kratzsch |
April–August 1915 | Kptlt. Erich Sittenfeld |
Mai 1915–(unbekannt) | Kptlt. Ludwig Güntzel |
September 1915–April 1916 | Kptlt. Volhardt von Bothmer |
Februar–Mai 1916 | Oblt. z.S. Hellmuth von Ruckteschell |
Juni–August 1916 | Kptlt. Curt Willich |
Oktober 1915–März 1917 | Kptlt. Karl Edeling |
September 1916–April 1917 | Kptlt. Friedrich Strackerjan |
Juli 1917–(unbekannt) | Kptlt. Bruno Krumhaar |
(unbekannt)–September 1917 | Kptlt. Woldemar Adam |
August–Oktober 1917 | Kptlt. Clemens Wickel |
September–Oktober 1917 | Kptlt. Gernot Goetting |
Oktober 1917–März 1918 | Kptlt. Friedrich Ulrich |
Februar 1918–(unbekannt) | Kptlt. Erich Metzenthin |
Januar–Juli 1918 | Kptlt. Hermann Metzger |
Dezember 1917–Juli 1918 | Kptlt. Max Bräutigam |
März 1918–Kriegsende | (unbekannt) |
Literatur
- Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. Urbes-Verlag Hans Jürgen Hansen, Gräfelfing vor München 1998, ISBN 3-924896-43-7.
- Werner von Langsdorff: U-Boote am Feind. 45 deutsche U-Boot-Fahrer erzählen. Bertelsmann, Gütersloh 1937.
- Carl Ludwig Panknin: Unterseeboot „U. 3“. Verlagshaus für Volksliteratur und Kunst, Berlin 1911 (Unter deutscher Flagge 43, ZDB-ID 2233336-8).
- Unterseeboot „U. 3“. (Schiffe Menschen Schicksale. 45, ZDB-ID 1325248-3).
- Max Valentiner: U 38. Wikingerfahrten eines deutschen U-Bootes. Ullstein, Berlin 1934.
Einzelnachweise
- Die Kieler Unterseebootkatastrophe, S. 86–87
- von Langsdorff, U-Boote am Feind, S. 6
Weblinks
- U-Boot-Net: S.M. U-3
- uboat.net: U 3 (englisch)
- uboat.net: Type U 3 (englisch)