HMS Triumph (1903)
HMS Triumph war ein Linienschiff der von Chile 1902 bestellten Swiftsure-Klasse. Das Schiff lief am 12. Januar 1903 als Libertad bei Vickers in Barrow-in-Furness vom Stapel. Die Royal Navy erwarb es am 3. Dezember 1903, um einen Verkauf insbesondere an Russland zu verhindern, und benannte es um in Triumph. Im Juni 1904 kam die Triumph in Dienst. Ab 1913 war sie der China Station zugeteilt, lag allerdings nur mit einer Rumpfbesatzung in Hongkong in Reserve. Sie war 1914 an der Belagerung und Eroberung der deutschen Kolonie in Tsingtau (China) beteiligt. Anschließend nahm sie am Kampf gegen das Osmanische Reich teil. Während der Schlacht um Gallipoli wurde sie am 25. Mai 1915 bei Gaba Tepe durch das deutsche Unterseeboot U 21 mit einem Torpedo versenkt.
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Baugeschichte
Die damals zunehmenden Spannungen zwischen Chile und Argentinien führten nach Beratung mit Sir Edward Reed, dem Chefkonstrukteur der Admiralität, 1902 zur Bestellung von zwei schnellen, stark bewaffneten Linienschiffen mit relativ geringer Verdrängung bei den britischen Werften von Armstrong Whitworth in Elswick und Vickers in Barrow-in-Furness. Aufgrund britischer Vermittlung gelang die Beilegung des Konfliktes im Lauf des Jahres 1902. Während Argentinien seine Baupläne aufgab und die in Italien im Bau befindlichen Panzerkreuzer nach Japan weiterverkaufte, hielt Chile anfangs an seinem Projekt fest, schrieb die im Bau befindlichen Schiffe wegen finanzieller Probleme zu Beginn des Jahres 1903 dann aber auch zum Verkauf aus. Großbritannien erwarb die noch nicht fertiggestellten Schiffe am 3. Dezember 1903 für £ 2.432.000. Obwohl für chilenische Anforderungen entworfen wurden nur noch wenige Modifikationen an den Schiffen durchgeführt, die im Juni 1904 fertiggestellt wurden und von der Royal Navy als Swiftsure (ursprünglich Constitución) und Triumph (ex Libertad) übernommen wurden.
Einsatzgeschichte
Die Triumph war noch als Libertad bei Vickers in Barrow-in-Furness vom Stapel gelaufen. Am 21. Juni 1904 wurde sie in Chatham (Kent) für die britische Home Fleet in Dienst gestellt.
Vorkriegseinsätze
Am 17. September 1904 wurde die Triumph leicht beschädigt, als sie von dem Dampfer Siren in Pembroke Dock, Wales gerammt wurde.[1] Mit der neuen Flottenorganisation vom Januar 1905 wurde die Home Fleet die Channel Fleet und die Triumph war nun eine Einheit der Kanalflotte. Am 3. Juni 1905 wurde sie bei einer leichten Kollision mit ihrem in der gleichen Einheit dienenden Schwesterschiff Swiftsure[1] beschädigt. Die notwendigen Reparaturen am Bug wurden bis Ende Juli 1905 in Chatham durchgeführt.
Am 7. Oktober 1908 wurde die Besatzung der Triumph reduziert und das Schiff der aktiven Reserve in Portsmouth zugewiesen.[2] Schon im Oktober 1908 verlegte sie nach Chatham, wo sie in der dortigen Marinewerft überholt wurde. Am 6. April 1909 wurde sie für die britische Mittelmeerflotte wieder in Dienst gestellt. Als Folge der erneuten Flottenumgliederung vom Mai 1912 mit dem Verzicht auf Linienschiffe bei der Mittelmeerflotte wurde die Triumph zur Third Fleet (der Reserveflotte) der Home Fleet versetzt und nur mit einer Rumpfbesatzung in Portsmouth in Reserve gehalten.[1] Am 28. August 1913 wurde die Besatzung der Triumph in Devonport für den Dienst auf der China Station wieder aufgefüllt. Wie ihr Schwesterschiff Swiftsure auf der East Indies Station sollten die Linienschiffe ein repräsentatives Flaggschiff auf sonst nur von Kreuzern besetzten Stationen darstellen. Kurz nach dem Eintreffen in Hongkong reduzierte die Triumph ihre Besatzung wieder auf einen kleinen Stamm und gab den größeren Teil an andere Schiffe der China Station ab.
Einsatz im Ersten Weltkrieg
Als der Weltkrieg im August 1914 ausbrach, wurde die Triumph in Hongkong wieder aktiviert. Ihre Besatzung wurde durch Reservisten, vor allem aber durch die Besatzungen aufgelegter Kanonenboote und 108 Mann der Duke of Cornwall's Light Infantry aufgefüllt. Am 6. August 1914 war das Linienschiff einsatzbereit.[1] Die Triumph nahm an den britischen Operationen gegen das deutsche Ostasiengeschwader unter Graf Spee im August 1914 teil, die durch intensiven Funk den Eindruck erwecken sollten, die Schiffe der China Station würden alle vor Tsingtau versammelt. Tatsächlich marschierte die Triumph nur mit kleineren Einheiten dorthin, während die moderneren Kreuzer der Station unter dem Flaggschiff Minotaur in den Pazifik liefen, um das deutsche Kreuzergeschwader unter Graf Spee zu finden. Die Triumph kaperte auf dem Marsch nach Tsingtau den deutschen Kohlenfrachter Frisia (Hapag, 5001 BRT), der als Huntress in britischen Dienst kam. Ab dem 23. August 1914 war sie mit der 2. Japanischen Flotte an der Eroberung des deutschen Stützpunktes Tsingtau beteiligt, der am 7. November 1914 kapitulierte. Nach der Besetzung Tsingtaus durch die Japaner kehrte die Triumph nach Hongkong zurück, wo sie überholt wurde.[3]
Nach der Überholung verließ die Triumph Hongkong am 12. Januar 1915 und erreichte ihr neues Einsatzgebiet am 7. Februar 1915 in Sues, von wo sie weiter zu den Dardanellen[4] verlegen sollte. Am 18. und 19. Februar 1915 nahm sie an den ersten Angriffen auf die Forts am Eingang der Meeresenge teil. Am 25. Februar griff sie mit Albion und Cornwallis erneut an und konnte mit ihrer Mittelartillerie-Batterie das Fort Sedd el Bahr außer Gefecht setzen. Am Tag darauf war sie mit der Albion und der Majestic eines der ersten alliierten Linienschiffe, die in die Dardanellen einliefen, um auch die inneren Forts außer Gefecht zusetzen. Nach einem Einsatz gegen das Fort Dardanos am 2. März[4] wurde sie mit ihrem inzwischen auch eingetroffenen Schwesterschiff Swiftsure vom 5. bis 9. März zu einem Angriff auf die Forts bei Smyrna entsandt,[1] da die Alliierten erwogen, die Hafenstadt zu erobern und als Stützpunkt zu nutzen.
Die Triumph nahm am großen, gescheiterten Durchbruchsversuch am 18. März 1915 teil und beschoss am 15. April erstmals Stellungen der türkischen Armee auf der Halbinsel Gallipoli bei Achi Baba. Am 25. April 1915 unterstützte sie die ANZAC-Truppen bei ihrer Landung nahe Gaba Tepe, wo sie in der Folgezeit regelmäßig Artillerieunterstützung gab.[4]
Versenkung
Am 25. Mai 1915 befand sich das Schiff wieder vor Gaba Tepe und beschoss osmanische Stellungen. Es war auf Gefechtsstation mit geschlossenen Schotten und ausgebrachten Torpedonetzen. Gegen 12.30 Uhr wurde an Steuerbord in ca. 400 m Entfernung vom Ausguck ein Periskop entdeckt. Dies gehörte zu dem unter dem Kommando von Kapitänleutnant Otto Hersing gerade aus Cattaro angekommenen U 21.[5] Sofort wurde das Feuer auf das U-Boot eröffnet. U 21 hatte jedoch schon einen Torpedo abgefeuert, der problemlos durch die Netze schneiden konnte. Nach der Explosion hatte die Triumph sogleich 10 Grad Schlagseite nach Steuerbord. Nach fünf Minuten erhöhte sich die Krängung auf 30 Grad. Weitere zehn Minuten später kenterte das Schiff und blieb noch 30 Minuten kieloben liegen, bevor es im 50 m tiefen Wasser versank.[4] Der Zerstörer Chelmer konnte zuvor noch einen Großteil der Besatzung retten; drei Offiziere und 75 Matrosen starben.
Literatur
- Burt, R. A.: British Battleships 1889-1904. Annapolis, Maryland: Naval Institute Press, 1988. ISBN 0-87021-061-0.
- Chesneau, Roger, und Eugene M. Kolesnik (Herausgeber): Conway's All The World's Fighting Ships, 1860-1905. New York: Mayflower Books, Inc., 1979. ISBN 0-8317-0302-4.
- Gibbons, Tony: The Complete Encyclopedia of Battleships and Battlecruisers: A Technical Directory of All the World's Capital Ships From 1860 to the Present Day. London: Salamander Books Ltd., 1983.
- Gardiner, Robert (Hrsg.): Conway's All the World's Fighting Ships 1860–1905. Mayflower Books, New York 1979, ISBN 0-8317-0302-4.
- Dittmar, F. J. & J J. Colledge. British Warships 1914–1919. London: Ian Allen, 1972. ISBN 0-7110-0380-7.
- Gray, Randal, Ed. Conway's All The World's Fighting Ships 1906–1921. Annapolis, Maryland: Naval Institute Press, 1985. ISBN 0-87021-907-3.
- Pears, Randolph. British Battleships 1892–1957: The Great Days of the Fleets. G. Cave Associates, 1979. ISBN 978-0-906223-14-7
Weblinks
Fußnoten
- Burt, S. 275.
- Burt, S. 274
- Burt, S. 275f.
- Burt, S. 276.
- HMS Triumph