SM U 105

SM U 105 w​ar ein diesel-elektrisches U-Boot d​er deutschen Kaiserlichen Marine, d​as im Ersten Weltkrieg z​um Einsatz kam. In d​er Zwischenkriegszeit w​ar das Boot a​ls Jean-Autric Teil d​er französischen Marine. Kurz v​or dem Beginn d​es Zweiten Weltkriegs w​urde es verschrottet.

SM U 105
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
Deutsches Reich
Jean-Autric (JA)

SM U 105 als Jean-Autric der französischen Marine
Baudaten
U-Boot-Typ: Zweihüllen-Hochsee-Boot
Amtsentwurf aus MS-Typ
Kriegsauftrag K
Serie: U 105 – U 110
Bauwerft: Germaniawerft, Kiel
Baunummer: 274
Bauauftrag: 5. Mai 1916
Stapellauf: 16. Mai 1917
Indienststellung: 4. Juli 1917
Technische Daten
Verdrängung: 798 Tonnen (über Wasser)
1000 Tonnen (unter Wasser)
Länge: 71,55 m
Breite: 6,30 m
Tiefgang: 3,90 m
Druckkörper ø: 4,15 m
max. Tauchtiefe: 50 m
Tauchzeit: 45–66 s
Antrieb: Dieselmotoren 2400 PS
E-Maschinen 1200 PS
Geschwindigkeit: 16,4 Knoten (über Wasser)
8,4 Knoten (unter Wasser)
Bewaffnung: 4 × 50 cm-Bugtorpedorohr
2 × 50 cm-Hecktorpedorohr
(12–16 Torpedos)
1 × 10,5-cm-Deckgeschütz
1 × 8,8-cm-Deckgeschütz
Einsatzdaten
Kommandant:
  • Friedrich Strackerjan
Besatzung (Sollstärke): 4 Offiziere
32 Mannschaften
Einsätze: 1917: 2
1918: 4
Erfolge: 19 versenkte Handelsschiffe
Verbleib: am 20. November 1918 an Frankreich ausgeliefert; dort als Jean-Autric bis 1935 in Dienst

Einsätze

U 105 w​urde am 5. Mai 1916 i​n Auftrag gegeben, l​ief am 16. Mai 1917 b​ei der Germaniawerft i​n Kiel v​om Stapel u​nd wurde a​m 4. Juli 1917 i​n Dienst gestellt. Ab September 1917 w​ar das Boot d​er IV. U-Flottille i​n Emden u​nd Borkum zugeordnet.[1] Erster u​nd einziger deutscher Kommandant w​ar Kapitänleutnant Friedrich Strackerjan.

U 105 führte während d​es Ersten Weltkriegs s​echs Unternehmungen i​m östlichen Nordatlantik durch.[2] Dabei wurden 19 Handelsschiffe m​it einer Gesamttonnage v​on 55.834 BRT versenkt.[3][4] Darunter befand s​ich neben Schiffen d​er Kriegsgegner a​uch das norwegische Frachtschiff Sarpfos m​it 1.458 BRT.[5]

Das größte v​on U 105 versenkte Schiff w​ar das britische Frachtschiff Milwaukee m​it 7.323 BRT. Die Milwaukee w​urde am 31. August 1918 a​uf ihrer Fahrt v​on London n​ach Montreal e​twa 260 Seemeilen südwestlich v​on Fastnet (Irland) versenkt. Dabei k​am ein Mensch u​ms Leben.[6][7]

Verbleib

Am 20. November 1918 w​urde U 105 a​ls Kriegsbeute n​ach Frankreich ausgeliefert. Dort w​urde das Boot a​m 21. Januar 1922 a​ls Jean-Autric i​n der französischen Marine wieder i​n Dienst gestellt. Am 27. Januar 1935 w​urde das Boot d​er Reserve zugeteilt. Die Streichung v​on der Schiffsliste erfolgte a​m 24. August 1935. Im August 1936 w​urde es v​on Cherbourg n​ach Brest überführt u​nd dort z​ur Verschrottung verkauft. Der endgültige Abbruch f​and schließlich 1938 statt.[8][9]

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller, Erlangen, 1993, S. 139.
  2. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller, Erlangen, 1993, S. 124.
  3. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller, Erlangen, 1993, S. 69.
  4. Laut www.uboat.net wurden zudem zwei Schiffe beschädigt.
  5. www.uboat.net: WWI U-boat Successes – Ships hit by U 105 (engl.)
  6. www.uboat.net Ships hit during WWI – Milwaukee (engl.)
  7. Milwaukee auf www.wrecksite.eu (engl.)
  8. Verteilung deutscher U-Boote nach dem Ersten Weltkrieg (u. a. SM U 105) nach www.dubm.de (Memento des Originals vom 10. März 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dubm.de
  9. Verbleib nach sous-marin.france.pagesperso-orange.fr

Literatur

  • Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller, Erlangen, 1993, ISBN 3-86070-036-7.
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