SM U 140
U 140 (Kapitänleutnant Weddigen) war ein deutscher U-Kreuzer, der im Sommer 1918 im Nordatlantik vor der US-amerikanischen Küste operierte. Er wurde als Beuteschiff 1921 während einer Übung von einem Zerstörer der US Navy versenkt.
Technische Daten
- Bauwerft: Germaniawerft, Kiel
- Baunummer: 301
- Stapellauf: 4. November 1917
- Indienststellung: 28. März 1918
- Größe: 1930 t aufgetaucht, 2483 t getaucht
- Länge: 92,00 m
- Breite: 9,12 m
- Tiefgang: 5,27 m
- Antrieb: Dieselmotoren, E-Motor
- Leistung: 3500 PS bzw. 450 PS
- Geschwindigkeit: 15,8 kn (aufgetaucht), 6,0 kn (getaucht)
- Bewaffnung: 6 Torpedorohre 50,00 cm (vier Bug-, zwei Heckrohre), 2-8,8-cm L/30 Flak.
Geschichte
U 140 war nach U 151 und U 156 das dritte deutsche U-Boot, das während des Ersten Weltkriegs gegen den nordamerikanischen Schiffsverkehr eingesetzt wurde. Kommandant war Korvettenkapitän Waldemar Kophamel. Am 6. August 1918 zerstörte der Kreuzer das Diamond Shoal-Feuerschiff vor Cape Hatteras. Am 10. August entkam er nur knapp einem Wasserbombenangriff des Zerstörers USS Stringham. U 140 hatte den brasilianischen Dampfer Uberaba verfolgt, der einen Notruf absetzen konnte. Nach Halpern handelte es sich um die einzige Begegnung zwischen einem Zerstörer und einem U-Boot in nordamerikanischen Gewässern. Durch ausströmendes Öl, das durch Lecks entstand, war Kophamel gezwungen, den Einsatz abzubrechen. Kophamel hatte während des Einsatzes rund 30.000 t Schiffsraum versenkt.[1]
Auf der Rückreise wurde der Kreuzer per Funktelegrafie von U 117 kontaktiert, dem der Treibstoff auszugehen drohte. Offenbar Ende September trafen sich beide Boote vor den Färöern, wo U 140 rund 25.000 Liter Treiböl an U 117 abgab, das dadurch wieder die Heimat erreichen konnte.[2]
Am 23. Februar 1919 wurde U 140 an die USA ausgeliefert. Das Boot wurde am 22. Juli 1921 durch den Zerstörer USS Dickerson während einer Übung vor Cape Charles durch Artillerie versenkt.
Literatur
- A(dolf). Beckmann: U-Boote vor New York. Die Kriegsfahrt eines deutschen Unterseebootes nach Amerika, 4. Aufl. Stuttgart (Franckh´sche Verlagsbuchhandlung) 1931.
- Erich Gröner: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945, Band 3: U-Boote, Hilfskreuzer, Minenschiffe, Netzleger, Sperrbrecher, Koblenz (Bernard & Graefe) 1985. ISBN 3-7637-4802-4
- Paul G. Halpern: A naval history of World War I, Annapolis, MD (Naval Institute Press) 1994. ISBN 0-87021-266-4
Einzelnachweise
- Halpern, S. 433
- Beckmann, S. 49