SM U 87
SM U 87 war ein diesel-elektrisches Flotten-U-Boot der deutschen Kaiserlichen Marine, das im Ersten Weltkrieg zum Einsatz kam.
SM U 87 (vorheriges/nächstes – alle U-Boote) | ||
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Baudaten | ||
U-Boot-Typ: | Zweihüllen-Hochsee-Boot Amtsentwurf aus MS-Typ Kriegsauftrag F | |
Serie: | U 87 – U 92 | |
Bauwerft: | Germaniawerft, Kiel | |
Stapellauf: | 22. Mai 1916 | |
Indienststellung: | 26. Februar 1917 | |
Technische Daten | ||
Verdrängung: | 757 Tonnen (über Wasser) 998 Tonnen (unter Wasser) | |
Länge: | 65,80 m | |
Breite: | 6,20 m | |
Tiefgang: | 3,88 m | |
Druckkörper ø: | 4,18 m | |
max. Tauchtiefe: | 50 m | |
Tauchzeit: | 45–56 s | |
Antrieb: | Dieselmotoren 2400 PS E-Maschinen 1200 PS | |
Geschwindigkeit: | 15,6 Knoten (über Wasser) 8,6 Knoten (unter Wasser) | |
Bewaffnung: | 2 × 50 cm-Bugtorpedorohr 2 × 50 cm-Hecktorpedorohr (10–12 Torpedos) 1 × 8,8-cm-Deckgeschütz 1 × 10,5-cm-Deckgeschütz | |
Einsatzdaten | ||
Kommandant: |
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Besatzung (Sollstärke): | 4 Offiziere 32 Mannschaften | |
Einsätze: | 5 | |
Erfolge: | 21 versenkte Handelsschiffe | |
Verbleib: | am 25. Dezember 1917 bei Irland von britischer Sloop Buttercup und Patrouillenboot PC 56 versenkt |
Einsätze
U 87 lief am 22. Mai 1916 bei der Germaniawerft in Kiel vom Stapel und wurde am 26. Februar 1917 in Dienst gestellt. Ab April 1917 war das U-Boot der III. U-Flottille in Emden und Wilhelmshaven zugeordnet.[1] Die Kommandanten des U-Bootes waren Kapitänleutnant Rudolf Schneider (26. Februar 1917 bis 13. Oktober 1917) und Kapitänleutnant Freiherr Rudolf von Speth-Schülzburg (13. Oktober 1917 bis 25. Dezember 1917).
U 87 führte während des Ersten Weltkriegs fünf Unternehmungen im östlichen Nordatlantik um die britischen Inseln durch.[2] Dabei wurden 21 Handelsschiffe mit einer Gesamttonnage von 59.710 Bruttoregistertonnen (BRT) versenkt.[3][4] Darunter befanden sich neben Schiffen der Entente-Mächte auch Schiffe unter neutralen Flaggen.[5]
Das größte von U 87 versenkte Schiff war das britische Frachtschiff Kioto mit 6.182 BRT. Die Kioto wurde am 11. Juli 1917 auf ihrer Fahrt von New York nach Manchester südwestlich von Fastnet torpediert.[6]
Das französische Schiff Mississippi war mit 6.687 BRT noch größer, wurde jedoch am 2. Juni 1917 westlich von Brest nur beschädigt.[7]
Der erste Kommandant des U-Bootes, Rudolf Schneider, ertrank auf einer Feindfahrt von U 87, als er am 13. Oktober 1917 in stürmischem Wetter über Bord gerissen wurde.[8] Schneider konnte geborgen werden, doch sämtliche Wiederbelebungsversuche scheiterten.[9]
Verbleib
Am 25. Dezember 1917 griff U 87 in der irischen See einen gegnerischen Geleitzug an. Dabei wurde das U-Boot von der britischen Sloop Buttercup entdeckt, der ein Rammstoß gelang. U 87 konnte jedoch schwerbeschädigt abtauchen. Als das britische Patrouillenboot PC 56 kurz darauf die Stelle erreichte, warf es zwei Wasserbomben ab. Die Detonationen hoben das U-Boot wieder an die Wasseroberfläche. Es wurde von PC 56 beschossen und abermals gerammt. Das U-Boot zerbrach, wobei das Bugstück noch etwa zehn Minuten an der Wasseroberfläche schwamm, so dass die Besatzungen der britischen Schiffe ins Innere des U-Bootes blicken konnten. U 87 sank etwa auf der folgenden Position 52° 56′ N, 5° 7′ W . Alle 44 Besatzungsmitglieder kamen bei dem Untergang ums Leben.[10][11]
Siehe auch
- Artensis, von U 87 versenktes norwegisches Segelschiff
Einzelnachweise
- Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller, Erlangen, 1993, S. 139.
- Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller, Erlangen, 1993, S. 123.
- Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller, Erlangen, 1993, S. 68.
- Laut www.uboat.net wurden 22 Schiffe mit zusammen 59,828 BRT versenkt und zwei Schiffe mit 7.638 BRT beschädigt.
- www.uboat.net: WWI U-boat Successes – Ships hit by U 87 (engl.)
- www.uboat.net: Ships hit during WWI – Kioto (engl.)
- www.uboat.net: Ships hit during WWI – Mississippi (engl.)
- www.uboat.net: WWI U-boat commanders – Rudolf Schneider (engl.)
- www.weltkriegsopfer.de: Schneider, Rudolf (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller, Erlangen, 1993, S. 90f.
- Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. Urbes, Gräfelfing, 1998, S. 41.
Literatur
- Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller, Erlangen, 1993, ISBN 3-86070-036-7.
- Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. Urbes, Gräfelfing, 1998, ISBN 3-924896-43-7.