SM U 118

SM U 118 war ein Minenleger-U-Boot der Klasse UE II der Kaiserlichen Deutschen Marine. Die Klasse wird oft auch als Großes Minen-U-Boot bezeichnet.

Deutsches Reich
SM U 118
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
SM U 118 am Strand von Hastings

SM U 118 am Strand von Hastings
Typ:

UE II

Werft:

AG Vulcan, Hamburg

Bauauftrag:

1

Baunummer:

92

Kiellegung:

9. Februar 1917

Stapellauf:

23. März 1918

Indienststellung:

29. Juni 1918

Kommandanten:

Herbert Strohwasser

Einsätze:

1 Feindfahrt

Versenkungen:

2 direkte Versenkungen

Verbleib: Am 23. Februar 1919 übergeben
Am 15. April 1919 an den Strand von Hastings getrieben und vor Ort abgewrackt

Geschichte

Aufgrund von nur einer Einsatzfahrt gibt es von SM U 118 in deutschen Diensten nicht viel zu berichten. Erst das dramatische Ende des Bootes in England ist gut dokumentiert.

Nach dem Krieg brach auf dem Weg zur Verschrottung in Frankreich in einem Sturm die Schlepptrosse von SM U 118. Es wurde auf den Strand von Hastings getrieben, direkt vor das "Queens Hotel".[1]

Das Brechen der Schlepptrosse passierte in der Nachkriegszeit nicht selten. Eine Übersicht zeigt bis zu 16 verschollene U-Boote im Jahr 1921 auf dem Weg zum Abwracken.[2] Es steht zu vermuten, dass es sich bei einigen um Versicherungsbetrug handelte,[3] zumal in der Nachkriegszeit der Stahlpreis niedrig war und daher mit dem Verschrotten wenig Geld zu verdienen war. Einige U-Boote wurden daher einfach nur versenkt.

Drei Schlepper versuchten, U 118 vom Strand zu ziehen, was nicht gelang. Ein französischer Zerstörer versuchte, es mit seinen Geschützen in Teile zu schießen, was ebenfalls nicht gelang.

Von den tausenden Touristen, die später die Unglücksstelle besuchten, kletterten auch einige unerlaubt ins Innere des U-Boots. Zwei Mitglieder der Küstenwache kamen durch giftige Chlorgase der beschädigten Batterien ums Leben.

Eine andere Quelle nennt als Opfer nur einen Coast-Guard-Matrosen. Auch soll U 118 auf dem Weg von Cherbourg nach Scapa Flow zur Internierung unterwegs gewesen sein,[4] und nach einer weiteren Quelle hat sich U 118 in Spanien ergeben.[5]

Später, vermutlich nach Ausbau der Akkumulatoren, verlangte die Stadtverwaltung Eintrittsgelder von den Touristen. Die Gelder gingen an ein Kriegsheimkehrer-Projekt.

Nachdem immer mehr Kinder auf dem Wrack spielten und jede Nacht Lärm machten, indem sie die U-Boot-Hülle mit Steinen bewarfen, wurde im Herbst 1919 der Beschluss zum Abwracken gefasst. Viele Teile von U 118 wurden abmontiert und verteilten sich als Andenken über die ganze Stadt. Die Stadt selbst nahm sich das Decksgeschütz als Ausstellungsstück, das aber in einem Sturm weggespült wurde. Als es zwei Jahre später wiedergefunden wurde, wurde es nicht mehr aufgebaut.

Nur zwei Jahre später wurde im Ortsteil Bulverhythe ein weiteres deutsches U-Boot angespült.[6] Nach Angaben des Buches "Lost Patrols" handelt es sich dabei um SM UB 131.

Bildergalerie

Einzelnachweise

  1. Als plötzlich ein 81-Meter-U-Boot am Strand lag in 20 Minuten vom 13. März 2016
  2. http://www.hanauer-militaerarchiv.de/html/gesamtubersicht.html@1@2Vorlage:Toter+Link/www.hanauer-militaerarchiv.de (Seite+nicht+mehr+abrufbar,+Suche+in+Webarchiven) Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Link+wurde+automatisch+als+defekt+markiert.+Bitte+prüfe+den+Link+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis.+
  3. Archivlink (Memento des Originals vom 28. Juni 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.divernet.com
  4. http://www.hastingschoice.co.uk/HASTINGS-HISTORY/hastings-miscellaneous/miscellaneous-history.htm
  5. http://cas.awm.gov.au/photograph/P01356.001@1@2Vorlage:Toter+Link/cas.awm.gov.au (Seite+nicht+mehr+abrufbar,+Suche+in+Webarchiven) Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Link+wurde+automatisch+als+defekt+markiert.+Bitte+prüfe+den+Link+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis.+
  6. Archivlink (Memento des Originals vom 31. März 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hastingschronicle.com

Literatur

  • Innes McCartney: Lost Patrols. Submarine wrecks of the English Channel. Periscope, Penzance 2003, ISBN 1-904381-04-9.
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