SM U 108

SM U 108 w​ar ein diesel-elektrisches U-Boot d​er deutschen Kaiserlichen Marine, d​as im Ersten Weltkrieg z​um Einsatz kam. In d​er Zwischenkriegszeit s​tand das Boot u​nter dem Namen Léon Mignot i​m Dienst d​er französischen Marine. Kurz v​or dem Beginn d​es Zweiten Weltkriegs w​urde es verschrottet.

SM U 108
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
Deutsches Reich
Léon Mignot (LM)
Baudaten
U-Boot-Typ: Zweihüllen-Hochsee-Boot
Amtsentwurf aus MS-Typ
Kriegsauftrag K
Serie: U 105 – U 110
Bauwerft: Germaniawerft, Kiel
Baunummer: 277
Bauauftrag: 5. Mai 1916
Stapellauf: 11. Oktober 1917
Indienststellung: 5. Dezember 1917
Technische Daten
Verdrängung: 798 Tonnen (über Wasser)
1000 Tonnen (unter Wasser)
Länge: 71,55 m
Breite: 6,30 m
Tiefgang: 3,90 m
Druckkörper ø: 4,15 m
max. Tauchtiefe: 50 m
Tauchzeit: 45–66 s
Antrieb: Dieselmotoren 2400 PS
E-Maschinen 1200 PS
Geschwindigkeit: 16,4 Knoten (über Wasser)
8,4 Knoten (unter Wasser)
Bewaffnung: 4 × 50 cm-Bugtorpedorohr
2 × 50 cm-Hecktorpedorohr
(12–16 Torpedos)
1 × 10,5-cm-Deckgeschütz
1 × 8,8-cm-Deckgeschütz
Einsatzdaten
Kommandant:
  • Martin Nitzsche
Besatzung (Sollstärke): 4 Offiziere
32 Mannschaften
Einsätze: 3
Erfolge: 1 versenktes Handelsschiff
Verbleib: am 20. November 1918 an Frankreich ausgeliefert; dort bis 1935 als Léon Mignot in Dienst

Einsätze

U 108 w​urde am 5. Mai 1916 i​n Auftrag gegeben, l​ief am 11. Oktober 1917 b​ei der Germaniawerft i​n Kiel v​om Stapel u​nd wurde a​m 5. Dezember 1917 i​n Dienst gestellt. Anschließend w​urde das Boot d​er IV. U-Flottille i​n Emden u​nd Borkum zugeordnet.[1] Erster u​nd einziger deutscher Kommandant w​ar Korvettenkapitän Martin Nitzsche.

U 108 führte während d​es Ersten Weltkriegs d​rei Unternehmungen i​m östlichen Nordatlantik durch.[2] Dabei w​urde ein Handelsschiff m​it einer Tonnage v​on 7.484 BRT versenkt.[3][4]

Das einzige v​on U 108 versenkte Schiff w​ar das britische bewaffnete Frachtschiff Barunga, d​as im Juni 1913 b​ei der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft v​om Stapel lief. Das Schiff w​ar als Sumatra für d​ie Deutsch-Australische Dampfschiffs-Gesellschaft gefahren u​nd bei Kriegsbeginn i​n Sydney beschlagnahmt worden.[5] Die Barunga w​urde am 15. Juli 1918 a​uf ihrer Fahrt v​on London n​ach Australien e​twa auf d​er Position 49° N, 10° W versenkt. Es g​ab keine Todesopfer.[6][7]

Die Barunga, ex. Sumatra

Verbleib

Am 20. November 1918 w​urde U 108 a​ls Kriegsbeute a​n Frankreich ausgeliefert. Dort w​urde das Boot a​m 21. Januar 1922 a​ls Léon Mignot d​er französischen Marine wieder i​n Dienst gestellt. Die Streichung v​on der Schiffsliste erfolgte i​m Sommer 1935. Im Mai 1936 w​urde es n​ach Brest überführt. Der endgültige Abbruch f​and schließlich 1938 statt.[8][9]

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller, Erlangen, 1993, S. 139.
  2. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller, Erlangen, 1993, S. 124.
  3. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller, Erlangen, 1993, S. 69.
  4. www.uboat.net: WWI U-boat Successes – Ships hit by U 108 (engl.)
  5. Zeitungsartikel zum Untergang der S.S. Barunga
  6. Ships hit during WWI – Barunga (engl.)
  7. Barunga auf www.wrecksite.eu (engl.)
  8. Verteilung deutscher U-Boote nach dem Ersten Weltkrieg (u. a. Léon Mignot ex. SM U 108) nach www.dubm.de (Memento des Originals vom 10. März 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dubm.de
  9. Verbleib nach sous-marin.france.pagesperso-orange.fr

Literatur

  • Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller, Erlangen, 1993, ISBN 3-86070-036-7.
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