Heini-Klopfer-Skiflugschanze
Heini-Klopfer-Skiflugschanze | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Die Schanze zur Skiflug-Weltmeisterschaft im Januar 2018 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Standort | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stadt | Oberstdorf | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Land | Deutschland | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Verein | SC Oberstdorf | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zuschauerplätze | 40.000 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Schanzenrekord | 238,5 m Daniel-André Tande, 19. Januar 2018 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Die Heini-Klopfer-Skiflugschanze ist eine Skiflugschanze außerhalb des Allgäuer Ortes Oberstdorf (Bayern) im Stillachtal (Birgsautal). Die Schanze liegt in unmittelbarer Nähe zum Freibergsee. Sie ist zurzeit die drittgrößte Skiflugschanze der Welt mit einer Hillsize von 235 m und einem Schanzenrekord von 238,5 m. Vergleichbar groß sind der Kulm (HS 235) in Österreich, der Vikersundbakken (HS 240) in Norwegen und die Letalnica (HS 240) in Slowenien.
Der Sprungturm wird aufgrund seiner frei auskragenden Spannbeton-Konstruktion von den Oberstdorfern auch als „schiefer Turm von Oberstdorf“ bezeichnet. Im Turm befinden sich Wärme- und Wachsräume, WC-Anlagen und ein Kioskbetrieb sowie ein Schrägaufzug für bis zu elf Personen mit Sprungskiern. Eine Plattform am Turm bietet Platz für einhundert Personen.
Bis heute gilt die architektonisch einmalige Schanze, die ausschließlich in Höhe des Absprungtisches mit Felsankern im Berg gehalten wird, als statische Meisterleistung. Architekt war der Oberstdorfer Claus-Peter Horle.
Geschichte
Die erste Skiflugschanze entstand an dieser Stelle im Jahr 1950 als Holzkonstruktion nach einem Entwurf des Architekten und Skispringers Heini Klopfer. Klopfer führte am 2. Februar 1950 auch den ersten Flug auf der Schanze durch. Dabei erreichte er 90 m. Zum Gedenken an ihn trägt die Schanze heute seinen Namen. Der heutige Anlaufturm entstand im Jahr 1973. 1986 wurde das Funktionsgebäude neu errichtet. Die Gesamtkosten für die Anlage beliefen sich auf 10.600.000 DM.[1] Aufgrund der Entwicklungen des Skifliegens wurde das Bauwerk im Laufe der Jahre, insbesondere von 1997 bis 2000, mehrmals modernisiert. In den Jahren 2016 und 2017 erfolgte eine Generalsanierung und weitere Modernisierung. Dabei wurde auch die Hillsize von 213 auf 225 Meter angehoben, ebenso der K-Punkt von 185 auf 200 Meter verschoben.[2]
Die umgebaute Schanze wurde vor der Qualifikation zum Weltcup, am 2. Februar 2017 feierlich durch einen Sprung von Karl Geiger vom SC Oberstdorf eröffnet. Er landete bei 184 Metern.[3]
Der Schanzenarchitekt Heini Klopfer erarbeitete im Auftrag des Internationalen Skiverbands für mehr als 250 Schanzen weltweit die Pläne. Die Pläne für die Modernisierungsmaßnahmen und Umgestaltung der Schanze 2016/17 wurden vom Architekturbüro Renn Architekten in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Konstruktionsgruppe Bauen erstellt.
Im Sommer 2017 wurde die Hillsize durch die FIS von 225 auf 235 Meter erhöht.
Bilder
- Blick auf den Schanzentisch
- Frei stehender Schanzenkopf
- alter Kampfrichterturm
- Blick in die Auslaufzone
Entwicklung des Schanzenrekords
Jahr | Name | Weite |
---|---|---|
28.02.1950 | Willi Gantschnigg | 124 m |
02.03.1950 | Sepp Weiler | 127 m |
03.03.1950 | Dan Netzell | 135 m |
02.03.1951 | Tauno Luiro | 139 m |
24.02.1961 | Jože Šlibar | 141 m |
15.02.1964 | Dalibor Motejlek | 142 m |
16.02.1964 | Nilo Zandanel | 144 m |
10.02.1967 | Lars Grini | 147 m |
10.02.1967 | Kjell Sjöberg | 148 m |
11.02.1967 | Lars Grini | 150 m |
08.03.1973 | Walter Schwabl | 151 m |
08.03.1973 | Rudi Wanner | 158 m |
08.03.1973 | Heinz Wosipiwo | 161 m |
08.03.1973 | Walter Schwabl | 162 m |
09.03.1973 | Heinz Wosipiwo | 169 m |
04.03.1976 | Geir Ove Berg | 173 m |
05.03.1976 | Toni Innauer | 174 m |
05.03.1976 | Falko Weißpflog | 174 m |
07.03.1976 | Toni Innauer | 176 m |
26.02.1981 | Armin Kogler | 180 m |
16.03.1984 | Matti Nykänen | 182 m |
17.03.1984 | Matti Nykänen | 185 m |
24.01.1992 | Andreas Felder | 188 m |
23.02.1995 | Nicolas Jean-Prost | 193 m |
25.01.1998 | Dieter Thoma | 209 m |
01.03.2001 | Andreas Widhölzl | 216 m |
07.02.2004 | Roar Ljøkelsøy | 223 m |
14.02.2009 | Harri Olli | 225,5 m |
03.02.2017 | Stefan Kraft | 229 m |
04.02.2017 | Andreas Wellinger | 234,5 m |
05.02.2017 | Andreas Wellinger | 238 m |
19.01.2018 | Daniel-André Tande | 238,5 m |
Internationale Wettbewerbe
Genannt werden alle von der FIS organisierten Skiflugwettbewerbe.[4]
Siehe auch
Weblinks
- Offizielle Website
- Heini-Klopfer-Skiflugschanze auf Skisprungschanzen.com
- Skiclub Oberstdorf
- Seite zur Baugeschichte der Schanze mit Bild von Heini Klopfer
- Website des Skiflug-Organisationskomitees Oberstdorf
Einzelnachweise
- Informationstafel an der Skiflugschanze.
- Heini-Klopfer-Skiflugschanze. Modernisierung 2016/2017. In: skiflugschanze-oberstdorf.de. Abgerufen am 28. November 2016.
- https://www.all-in.de/nachrichten/allgaeusport/Karl-Geiger-23-aus-Oberstdorf-kann-200-Meter-Marke-an-der-Heini-Klopfer-Skiflugschanze-nicht-knacken;art2745,2410010
- FIS Results Oberstdorf. Abgerufen am 2. Oktober 2012.