Skisprung-Weltcup
Der Skisprung-Weltcup (offiziell FIS Ski Jumping World Cup) ist eine vom Skisport-Weltverband Fédération Internationale de Ski (FIS) ausgetragene Wettbewerbsserie im Skispringen und Skifliegen.
Er wurde zum ersten Mal in der Saison 1979/80 zunächst ausschließlich für Männer veranstaltet. In der Saison 2011/12 kam eine Weltcupserie der Frauen hinzu. Die Wettbewerbsserie wird überwiegend auf Skisprungschanzen und Skiflugschanzen in Nordeuropa und Mitteleuropa ausgetragen. Vereinzelt fanden und finden auch Wettbewerbe auf Schanzen in Osteuropa, Nordamerika und Asien statt.
Der Weltcup umfasst sowohl Einzelspringen als auch Teamspringen. Die Ergebnisse aus den Wettbewerben im Weltcup werden in einem Gesamtweltcup zusammengefasst, der nach dem FIS-Punktesystem berechnet wird. Daneben gibt es sowohl für Männer als auch für Frauen eine Nationenwertung sowie ausschließlich für die Männer einen Skiflug-Weltcup für die Wettbewerbe im Skifliegen.
Ebenfalls zum Weltcup gehören die Wettbewerbe der jährlich um den Jahreswechsel ausgetragenen Vierschanzentournee sowie die der Raw Air und der Blue Bird Tour. Dagegen fließen die Ergebnisse der Konkurrenzen bei Olympischen Winterspielen (alle vier Jahre), Nordischen Skiweltmeisterschaften und Skiflug-Weltmeisterschaften (jeweils alle zwei Jahre) nicht in die Weltcupwertungen ein.
Geschichte
Vor der Einführung dieses Weltcups wurden die bedeutenden Skisprungbewerbe (außerhalb von Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen), wie es die Vierschanzen-Tournee, Sprungbewerbe am Holmenkollen, in Planica und anderen dafür bekannten Orten waren, als FIS-Springen (eventuell FIS-A-Springen) bezeichnet. Der Springer-Weltcup wurde anlässlich des 32. FIS-Kongresses (18./19. Mai 1979 in Nizza) angesetzt, eine offizielle Anerkennung des Weltcups in drei Gruppen (Alpin, Langlauf, Springen) erfolgte beim nächsten Kongress (11. bis 16. Mai 1981 in Puerto de la Cruz, Teneriffa).
Bei den Damen werden Weltcupspringen seit der Saison 2011/12 ausgetragen.
Organisation
Veranstaltungsorte
Männer
Der Skisprung-Weltcup findet überwiegend auf Skisprungschanzen in Nordeuropa und Mitteleuropa statt. Regelmäßig wurde vor der COVID-19-Pandemie auch auf der Ōkurayama-Schanze im japanischen Sapporo im Rahmen von Weltcup-Wettbewerben gesprungen (zuletzt 2019/20). Seit der Saison 2014/15 sind die Tramplin Stork in Nischni Tagil im asiatischen Teil Russlands mit Unterbrechungen Teil des Weltcup-Kalenders. Vereinzelt wurden auch schon Wettbewerbe auf den Gorney Gigant im kasachischen Almaty, im Alpensia Jumping Park im südkoreanischen Pyeongchang sowie auf der Trambulina Valea Cărbunării im rumänischen Râșnov ausgetragen.
Ununterbrochen seit der ersten Weltcup-Saison im Winter 1979/80 Teil des Kalenders waren mit der Schattenbergschanze in Oberstdorf, der Großen Olympiaschanze in Garmisch-Partenkirchen sowie der Paul-Außerleitner-Schanze in Bischofshofen einzig drei der vier Schanzen, die Station der jährlich im Rahmen des Weltcups veranstalteten Vierschanzentournee sind. Das vierte Tourneespringen auf der Bergiselschanze in Innsbruck, die ansonsten wie die anderen Stationen auch in jedem Jahr im Weltcup vertreten war, fiel zweimal (2007/08 und 2021/22) witterungsbedingten Absagen zum Opfer und wurde jeweils ersatzweise in Bischofshofen nachgeholt.[1]
Nur in einzelnen Jahren keine Wettkämpfe gab es auf dem Holmenkollbakken in Oslo sowie der Salpausselkä-Schanze in Lahti. Seit einigen Jahren sind zudem die Gross-Titlis-Schanze in Engelberg, die Mühlenkopfschanze in Willingen, die Wielka Krokiew in Zakopane, die Rukatunturi-Schanze in Kuusamo, der Lysgårdsbakken in Lillehammer, das Granåsen Skisenter in Trondheim und die Adam-Małysz-Schanze in Wisła weitestgehend zuverlässig im Kalender zu finden.
Auf allen Skiflugschanzen fanden bereits Wettbewerbe im Weltcup statt, insbesondere jedoch auf den beiden nach Hillsize größten Schanzen der Welt, dem Vikersundbakken in Vikersund und der Letalnica bratov Gorišek in Planica, unregelmäßiger dagegen auf dem Kulm in Bad Mitterndorf, der Heini-Klopfer-Skiflugschanze in Oberstdorf sowie der mittlerweile stillgelegten Skiflugschanze der Čerťák in Harrachov, wo man auch schon auf der Großschanze sprang.
Lediglich einmal (1980/81) gastierte man auf der ebenfalls stillgelegten Copper Peak in Ironwood. In Nordamerika fanden zuletzt 2008/09 auf den Whistler Olympic Park Ski Jumps in Whistler Weltcupspringen statt.
Frauen
Auch bei den Frauen gehören der Holmenkollbakken respektive der Midtstubakken in Oslo, der Lysgårdsbakken in Lillehammer und die Schanzenanlage am Schattenberg in Oberstdorf weitestgehend zuverlässig zum Weltcup-Kalender. Hinzu kommen die Rothaus-Schanze in Hinterzarten, die Zaō-Schanze in Yamagata, die Aigner-Schanze in Hinzenbach, die Trambulina Valea Cărbunării in Râșnov, die Logarska dolina in Ljubno und die Miyanomori-Schanze in Sapporo.
Skiflug-Wettbewerbe fanden im Weltcup der Frauen bislang noch nicht statt. Ein entsprechender Vorschlag, diese in der Weltcup-Saison 2021/22 einzuführen, wurde im April 2021 abgelehnt.[2]
Teilnehmer
Für die Teilnahme an einem im Weltcup ausgetragenen Skispringen müssen sich Athleten zunächst qualifizieren. Voraussetzung hierfür ist die Vollendung des 16. Lebensjahres in dem entsprechenden Kalenderjahr. Eine Berechtigung zur Teilnahme erhalten alle Athleten, die in der Vergangenheit zu einem beliebigen Zeitpunkt bereits Wertungspunkte im Skisprung-Weltcup oder im Skisprung-Grand-Prix erreichen konnten. Startberechtigt sind zusätzlich dazu auch diejenigen Athleten, die in der jeweils laufenden oder der unmittelbar vorangegangenen Saison mindestens einen Wertungspunkt im Skisprung-Continental-Cup gewinnen konnten.
Die Anzahl der Starter pro Nation ist bei den Männern für jeden Wettbewerb durch eine Quote beschränkt. Diese berechnet sich für jede Periode einer Saison aus der aktuellen Weltrangliste, wobei die 50 bestplatzierten Athleten bis zu einem Maximum von sechs pro Nation berücksichtigt werden. Einen zusätzlichen Startplatz für ihre Nation erhalten die drei bestplatzierten Athleten der aktuellen Periode im Continental Cup, sodass sich für bis zu drei Nationen ein Maximum von sieben Athleten ergibt. Zusätzlich erhält jede Nation, deren Athleten mindestens einen Punkt in der laufenden oder vorherigen Weltcup- oder Grand-Prix-Saison erzielt haben, einen plus zwei Startplätze.
Periode | Zeitraum | Wettbewerbe |
---|---|---|
1 | 17. Juli 2021 – 29. August 2021 | Skisprung-Grand-Prix 2021: Wisła – Courchevel |
2 | 4. September 2021 – 3. Oktober 2021 | Skisprung-Grand-Prix 2021: Schtschutschinsk – Tschaikowski – Râșnov – Hinzenbach – Klingenthal |
3 | 20. November 2021 – 19. Dezember 2021 | Skisprung-Weltcup 2021/22: Nischni Tagil – Kuusamo – Wisła – Klingenthal – Engelberg |
4 | 29. Dezember 2021 – 9. Januar 2022 | Skisprung-Weltcup 2021/22: Oberstdorf – Garmisch-Partenkirchen – Innsbruck – Bischofshofen |
5 | 15. Januar 2022 – 30. Januar 2022 | Skisprung-Weltcup 2021/22: Zakopane – Titisee-Neustadt – Willingen |
6 | 4. Februar 2022 – 13. März 2022 | Skisprung-Weltcup 2021/22: Lahti – Lillehammer – Oslo |
7 | 19. März 2022 – 27. März 2022 | Skisprung-Weltcup 2021/22: Oberstdorf – Planica |
Ist ein Teamspringen Teil einer Veranstaltung, können die daran teilnehmenden Nationen auch im Einzelspringen vier Athleten aufbieten. Die gastgebenden Verbände einer Weltcup-Saison können bei maximal zwei Wettbewerben eine nationale Gruppe von bis zu sechs zusätzlichen Athleten nominieren. Somit ergibt sich dann eine Maximalanzahl von 13 Athleten für den jeweils gastgebenden Verband.
Bei den Frauen steht jeder Nation ein Startplatzkontingent von sechs Athletinnen zu. Die Regelung der nationalen Gruppen existiert analog zu der bei den Männern.
Wettkämpfe
Im Skisprung-Weltcup werden neben Einzelwettbewerben auch Teamwettbewerbe (sowohl rein für Männer und Frauen als auch gemischt) ausgetragen. Zu Beginn einer Weltcupveranstaltung wird ein offizielles Training durchgeführt. Vor jedem Wettkampf findet zudem eine Qualifikation statt, die die Anzahl der Teilnehmer auf 50 (bei Skifliegen der Männer sowie allen Springen der Frauen deren 40) für den ersten Durchgang reduziert. Nehmen weniger als 50 Männer beziehungsweise 40 Frauen an der Veranstaltung teil, wird ein Prolog ausgetragen. Fällt die Qualifikation aus oder wird sie an einem anderen Tag als der Wettkampf durchgeführt, springen die Athleten vor diesem einen Probedurchgang.
Bis einschließlich der Saison 2016/17 waren die jeweils aktuell zehn bestplatzierten Athleten im Gesamtweltcup unabhängig von ihrem Resultat in der Qualifikation für den ersten Durchgang vorqualifiziert. Zuvor hatte dies bis einschließlich der Saison 2006/07 für die 15 bestplatzierten Athleten gegolten. Kann die Qualifikation beispielsweise witterungsbedingt nicht stattfinden, dürfen alle Athleten am ersten Durchgang teilnehmen. Zum letzten Einzelspringen einer Weltcup-Saison treten ausschließlich die 30 zu diesem Zeitpunkt im Gesamtweltcup bestplatzierten Athleten an. Die Athleten springen in allen Durchgängen bis einschließlich des ersten Wertungsdurchganges in einer festgelegten Reihenfolge.
- Die Athleten aus der nationalen Gruppe, wobei die Reihenfolge innerhalb dieser Gruppe ausgelost oder vom nationalen Verband festgelegt wird.
- Die Athleten ohne Punkte im Gesamtweltcup, wobei die Reihenfolge innerhalb dieser Gruppe ausgelost wird.
- Die Athleten mit Punkten im Gesamtweltcup in umgekehrter Reihenfolge; somit startet der aktuell im Gesamtweltcup führende Athlet zuletzt.
Den zweiten Wertungsdurchgang erreichen die 30 Athleten, die im ersten Wertungsdurchgang die meisten Punkte erzielt haben. Eine Ausnahme bilden hierbei Wettkämpfe, die im K.-o.-System durchgeführt werden. Dabei springt der Sieger der Qualifikation im ersten Wertungsdurchgang gegen den 50. dort platzierten Athleten, der Zweite gegen den 49., und so weiter. Den zweiten Wertungsdurchgang erreichen dabei die 25 Duellsieger, sowie die fünf Verlierer mit den meisten Punkten, die Lucky Loser, womit auch hier 30 Springer am zweiten Durchgang teilnehmen. Den Wettkampf gewinnt der Athlet, der in beiden Wertungsdurchgängen die meisten Gesamtpunkte erzielt hat.
Bei Teamwettbewerben treten Teams an, die aus jeweils vier Männern und Frauen beziehungsweise jeweils zwei Männern und Frauen in Mixed-Team-Wettbewerben bestehen. Die Startreihenfolge entspricht dabei zunächst der umgekehrten Reihenfolge der Nationenwertung. Den zweiten Wertungsdurchgang erreichen die im ersten Durchgang acht bestplatzierten Teams. Für die Wertung werden die Punkte aller Springer einer Nation zusammengezählt. Nach dem ersten Durchgang und vor der vierten Athletengruppe im zweiten Durchgang wird die Startreihenfolge angepasst, die dann wie im zweiten Durchgang von Einzelwettkämpfen der umgekehrten Reihenfolge des Klassements entspricht.
Wertungen
Die 30 bestplatzierten Teilnehmer in jedem Einzelwettbewerb erhalten Wertungspunkte nach dem FIS-Punktesystem.
Punkteverteilung (Einzelwettbewerbe, seit 1993) | ||||||||||||||||||||||||||||||
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Platz | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 |
Punkte | 100 | 80 | 60 | 50 | 45 | 40 | 36 | 32 | 29 | 26 | 24 | 22 | 20 | 18 | 16 | 15 | 14 | 13 | 12 | 11 | 10 | 9 | 8 | 7 | 6 | 5 | 4 | 3 | 2 | 1 |
Außerdem erhalten die acht bestplatzierten Nationen in jedem Teamwettbewerb Wertungspunkte nach dem Schema 400–350–300–250–200–150–100–50 für die Nationenwertung.
Die große Kristallkugel für den Gesamtweltcup gewinnt derjenige Athlet, der in einer Saison in allen Einzelwettbewerben zusammengerechnet die meisten Wertungspunkte erreichen konnte. Sollten zwei oder mehr Athleten am Saisonende punktgleich auf dem ersten Platz liegen, gewinnt derjenige Athlet den Gesamtweltcup, der von diesen im Saisonverlauf die meisten Siege respektive, wenn man auch dort gleichauf liegen sollte, die meisten folgenden Ränge belegte. Der Fall, dass der Gesamtweltcupsieger wegen Punktgleichheit der beiden Bestplatzierten anhand der größeren Zahl der Siege ermittelt werden musste, trat bis jetzt einmalig im Gesamtweltcup der Männer in der Saison 2014/15 ein. Der aktuell den Gesamtweltcup anführende Athlet trägt in jedem Wettbewerb in allen Durchgängen inklusive der offiziellen Trainingsdurchgänge sowie der Siegerehrungen das Gelbe Trikot (offiziell World Cup Leader bib).
Für die Ermittlung der Nationenwertung werden die Punkte aller Athleten, die in einer Saison für die jeweilige Nation antraten, herangezogen und mit denen, die in Team- sowie Mixed-Team-Wettbewerben erzielt wurden, addiert. Dabei fließen die Punkte aus Mixed-Team-Wettbewerben halbiert zu gleichen Teilen in die Nationenwertungen von Männern und Frauen ein. Im Falle von Punktgleichheiten am Saisonende gilt dasselbe wie für die Einzelwertungen.
Seit 1991 wird mit Unterbrechung von 2001 bis 2008 zudem jährlich eine Weltcupwertung derjenigen Athleten ermittelt, die innerhalb einer Saison die meisten Punkte in Wettbewerben auf Skiflugschanzen erreicht haben. Der Erstplatzierte in dieser Wertung, dem Skiflug-Weltcup, erhält eine kleine Kristallkugel. Analog dazu gab es von 1996 bis 2000 einen Skisprung-Weltcup, in den die Punkte aus Wettbewerben auf Normal- und Großschanzen einflossen.
Andere Wettkampfserien
Seit 1994 gibt es auch eine kürzere Wettkampfserie im Sommer, den auf Mattenschanzen ausgetragenen Sommer-Grand-Prix. Für Nachwuchsspringer gibt es zudem den Continental Cup sowie darunter noch den Alpencup sowie den FIS Cup. Des Weiteren bietet jeder nationale Verband nationale Serien und Pokale für Nachwuchsspringer an.
Statistik
Männer
- Matti Nykänen (2014)
- Adam Małysz (2014)
- Andreas Goldberger (2019)
- Gregor Schlierenzauer (2014)
- Kamil Stoch (2019)
Die nach der Anzahl der Siege im Gesamtweltcup erfolgreichsten Athleten sind bei den Männern Matti Nykänen und Adam Małysz, die den Gesamtweltcup jeweils viermal gewinnen konnten.[3] Małysz erreichte diesen Erfolg zu Beginn der 2000er-Jahre als bislang einziger Athlet dreimal in Reihe (2001–2003, ein weiterer Sieg folgte 2007).[4] Andreas Goldberger gelangen in den 1990er-Jahren ebenfalls drei Siege im Gesamtweltcup, allerdings nicht in Reihe. Insgesamt gewannen bislang 23 weitere Athleten den Gesamtweltcup, acht davon zweimal. Am häufigsten stammte der Gesamtweltcupsieger aus Österreich (13-mal), gefolgt von Finnland (achtmal) und Polen (sechsmal). Auch bei der Anzahl der Siege in der Nationenwertung liegt Österreich mit 18 an der Spitze vor Norwegen (neun) und Finnland (sieben). Deutschland und Japan gewannen die Nationenwertung jeweils dreimal, Polen zweimal.
Die meisten Siege in Einzelwettbewerben im Skisprung-Weltcup erreichte Gregor Schlierenzauer (53).[5] Mit seinem 46. Weltcupsieg egalisierte er am 26. Januar 2013 beim Skifliegen auf dem norwegischen Vikersundbakken den Rekord von Matti Nykänen, der mit seinen 46 Siegen bei 130 Weltcupspringen die höchste Siegquote (35,38 Prozent) aufweist.[6] Adam Małysz und sein noch aktiver polnischer Landsmann Kamil Stoch erreichten jeweils 39 Tagessiege. Mit Jewgeni Klimow gewann am 18. November 2018 erstmals ein Skispringer aus Russland einen Wettkampf im Skisprung-Weltcup, womit Russland die 15. Nation wurde, aus der mindestens ein Athlet einen Weltcupsieg erlangen konnte.[7] Die meisten Weltcupsiege erreichten Athleten aus Österreich (259), gefolgt von denen aus Deutschland beziehungsweise der Deutschen Demokratischen Republik sowie der Bundesrepublik Deutschland bis 1990 (156) und Finnland (151).
Auch in Teamwettbewerben weist Österreich mit 34 gewonnenen Wettkämpfen die höchste Anzahl an Siegen vor Norwegen (27) und Deutschland (16) auf. Die meisten Weltcupsiege bei Wettbewerben im Skifliegen erreichte ebenfalls Gregor Schlierenzauer (13) vor Peter Prevc (sieben) und Matti Nykänen, Adam Małysz sowie Robert Kranjec (jeweils sechs). Schlierenzauer und Prevc gewannen mit jeweils dreimal am häufigsten den separaten Skiflug-Weltcup.
Statistik der Gesamtweltcupsieger
Athlet | Anzahl | Saison |
---|---|---|
Adam Małysz | 4 | 2000/01, 2001/02, 2002/03, 2006/07 |
Matti Nykänen | 1982/83, 1984/85, 1985/86, 1987/88 | |
Andreas Goldberger | 3 | 1992/93, 1994/95, 1995/96 |
Janne Ahonen | 2 | 2003/04, 2004/05 |
Armin Kogler | 1980/81, 1981/82 | |
Stefan Kraft | 2016/17, 2019/20 | |
Thomas Morgenstern | 2007/08, 2010/11 | |
Primož Peterka | 1996/97, 1997/98 | |
Gregor Schlierenzauer | 2008/09, 2012/13 | |
Martin Schmitt | 1998/99, 1999/2000 | |
Kamil Stoch | 2013/14, 2017/18 | |
Simon Ammann | 1 | 2009/10 |
Anders Bardal | 2011/12 | |
Jan Boklöv | 1988/89 | |
Espen Bredesen | 1993/94 | |
Andreas Felder | 1990/91 | |
Severin Freund | 2014/15 | |
Halvor Egner Granerud | 2020/21 | |
Jakub Janda | 2005/06 | |
Ryōyū Kobayashi | 2018/19 | |
Hubert Neuper | 1979/80 | |
Toni Nieminen | 1991/92 | |
Ari-Pekka Nikkola | 1989/90 | |
Vegard Opaas | 1986/87 | |
Peter Prevc | 2015/16 | |
Jens Weißflog | 1983/84 |
Statistik der Sieger in der Nationenwertung der Männer
Nation | Anzahl | Saison |
---|---|---|
Österreich | 18 | 1979/80, 1980/81, 1981/82, 1985/86, 1989/90, 1990/91, 1991/92, 1992/93, 2002/03, 2004/05, 2005/06, 2006/07, 2007/08, 2009/10, 2010/11, 2011/12, 2013/14 |
Norwegen | 9 | 1982/83, 1986/87, 1988/89, 1993/94, 2003/04, 2012/13, 2015/16, 2017/18, 2020/21 |
Finnland | 7 | 1983/84, 1984/85, 1987/88, 1994/95, 1995/96, 1999/2000, 2000/01 |
Deutschland | 3 | 2001/02, 2014/15, 2019/20 |
Japan | 1996/97, 1997/98, 1998/99 | |
Polen | 2 | 2016/17, 2018/19 |
Frauen
- Sara Takanashi (2018)
- Maren Lundby (2019)
- Daniela Iraschko-Stolz (2019)
Bei den Frauen ist Sara Takanashi die nach der Anzahl der Gesamtweltcupsiege erfolgreichste Athletin. Wie Matti Nykänen und Adam Małysz gewann sie den seit dem Winter 2011/12 ausgetragenen Gesamtweltcup viermal.[8] Ihr folgt die Norwegerin Maren Lundby, die als geschlechterübergreifend einzige Athletin neben Małysz dreimal in Reihe den Sieg im Gesamtweltcup erlangte (2018–2020).[9] Drei weitere Athletinnen gewannen den Gesamtweltcup jeweils einmal. Alle Siegerinnen kommen aus jeweils unterschiedlichen Nationen. In der Nationenwertung ist Österreich mit vier Gesamtsiegen die erfolgreichste Nation, gefolgt von Japan, Deutschland und den Vereinigten Staaten mit jeweils zwei Siegen.
Takanashi liegt mit 61 Tagessiegen auch in der Liste der Athletinnen mit den meisten Siegen in Einzelwettbewerben im Skisprung-Weltcup der Frauen an der Spitze. Ebenfalls folgt Lundby mit 30 Siegen auf Platz zwei. 16 Siege erreichte Daniela Iraschko-Stolz, der es in der Saison 2014/15 auch gelungen war, die Serie von Takanashi von ansonsten vier Siegen im Gesamtweltcup in den fünf Jahren von 2013 bis 2017 zu unterbrechen. Bisher waren Athletinnen aus neun Nationen mindestens einmal erfolgreich. Österreich liegt mit derzeit drei Siegen auch bei der Anzahl der gewonnenen Teamwettbewerbe der Frauen vor Deutschland und Japan mit je zwei Siegen vorne.
Statistik der Gesamtweltcupsiegerinnen
Athletin | Anzahl | Saison |
---|---|---|
Sara Takanashi | 4 | 2012/13, 2013/14, 2015/16, 2016/17 |
Maren Lundby | 3 | 2017/18, 2018/19, 2019/20 |
Sarah Hendrickson | 1 | 2011/12 |
Daniela Iraschko-Stolz | 2014/15 | |
Nika Križnar | 2020/21 |
Statistik der Sieger in der Nationenwertung der Frauen
Nation | Anzahl | Saison |
---|---|---|
Österreich | 4 | 2014/15, 2015/16, 2019/20, 2020/21 |
Deutschland | 2 | 2017/18, 2018/19 |
Japan | 2013/14, 2016/17 | |
Vereinigte Staaten | 2011/12, 2012/13 |
Preisgelder
Bei den Herren setzt die FIS ein Preisgeld von 71.800 Schweizer Franken pro Wettbewerb fest. Dieses Preisgeld wird unter den 30 besten Springern aufgeteilt, wobei ein Springer pro erreichtem Weltcuppunkt (nach dem FIS-Punktesystem) 100 Franken erhält. Der Sieger einer Weltcupkonkurrenz erhält somit 10.000 Franken. Bei Team-Wettbewerben werden 70.000 Franken unter den ersten 3 Teams aufgeteilt.[10]
Bei den Damen setzt die FIS ein Preisgeld von 19.890 Schweizer Franken pro Wettbewerb fest. Dieses Preisgeld wird unter den 20 besten Springerinnen aufgeteilt, wobei eine Springerin pro erreichtem Weltcuppunkt 30 Franken erhält. Die Siegerin einer Weltcupkonkurrenz erhält somit 3.000 Franken. Bei Team-Wettbewerben werden 10.000 Franken unter den ersten 3 Teams aufgeteilt.[11]
Bei Mixed-Wettbewerben werden 70.000 unter den ersten 3 Teams aufgeteilt.[10]
Weblinks
Einzelnachweise
- BR24 Sport: Vierschanzentournee: Springen in Innsbruck abgesagt. BR24, 4. Januar 2022, abgerufen am 5. Januar 2022.
- Sportinformationsdienst: Vorschlag abgelehnt: Kein Skifliegen der Frauen im kommenden Winter. ran, 18. April 2021, abgerufen am 5. Januar 2022.
- Stefan Matern, Florian Naumann, Maximilian Kettenbach: Skisprung-Legende Nykänen tot: Trauerfeier mit ehemaligem Konkurrenten Weißflog. Merkur.de, 2. März 2019, abgerufen am 15. Januar 2022.
- Melanie Haack: „Ich schämte mich für meinen Körper“. Welt, 27. Februar 2017, abgerufen am 15. Januar 2022.
- Marcus Krämer: Karriereende von Skispringer Schlierenzauer: Vom Ehrgeiz getrieben, am Ehrgeiz gescheitert. Spiegel Sport, 21. September 2021, abgerufen am 15. Januar 2022.
- Sandra Krebs: Schlierenzauer gewinnt hochklassiges Skifliegen. Berkutschi Skijumping, 26. Januar 2013, abgerufen am 15. Januar 2022.
- Sandra Krebs: Erster Weltcupsieg für Evgeniy Klimov. Berkutschi Skijumping, 18. November 2018, abgerufen am 15. Januar 2022.
- Austria Presse Agentur: Skispringen: Takanashi zieht mit Schlierenzauer gleich. Die Presse, 16. Februar 2017, abgerufen am 15. Januar 2022.
- Saskia Aleythe: Gewicht im Sport: Gesund, aber zu schwer für ihren Sport. Süddeutsche Zeitung – SZ.de, 8. Oktober 2021, abgerufen am 15. Januar 2022.
- Reglement für den FIS Weltcup Skispringen (Herren). FIS, abgerufen am 26. März 2019.
- Reglement für den FIS Weltcup Skispringen (Damen). FIS, abgerufen am 26. März 2019.