Pfullendorf

Pfullendorf i​st eine Kleinstadt i​m baden-württembergischen Landkreis Sigmaringen. Pfullendorf erhielt 1220 d​as Stadtrecht u​nd war v​on 1282 b​is 1803 freie Reichsstadt.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Sigmaringen
Höhe: 654 m ü. NHN
Fläche: 90,5 km2
Einwohner: 13.472 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 149 Einwohner je km2
Postleitzahl: 88630
Vorwahlen: 07552, 07558Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: SIG, SLG, STO, ÜB
Gemeindeschlüssel: 08 4 37 088
Adresse der
Stadtverwaltung:
Am Kirchplatz 1
88630 Pfullendorf
Website: www.pfullendorf.de
Bürgermeister: Thomas Kugler (CDU)
Lage der Stadt Pfullendorf im Landkreis Sigmaringen
Karte
Blick über die Stadt zum Bodensee

Geographie

Lage

Blick auf die Innenstadt
Blick vom Oberen Tor

Die Stadt Pfullendorf l​iegt in topographischer Hanglage, r​und 20 Kilometer nördlich d​es Bodensees i​m hügeligen Gelände d​es Linzgaus.[2]

Das Pfullendorfer Gemeindegebiet l​iegt auf d​er Europäischen Hauptwasserscheide zwischen Rhein u​nd Donau. Die Wasserscheide verläuft d​urch Straß, südlich d​es Pfullendorfer Teilortes Denkingen, n​ach Aftholderberg a​uf einem Moränenwall d​er äußeren Würmendmoräne.[3] Die Wasserscheide kreuzt anschließend d​ie Straße Pfullendorf – Aach-Linz u​nd verlässt nördlich v​on Aach-Linz d​as Gemeindegebiet.

Der Andelsbach fließt v​om Höchsten (838 m ü. NHN) i​n die Ablach u​nd von d​ort in d​ie Donau. Die Linzer Aach fließt i​n den Bodensee (Rhein).

Geologie

Pfullendorf befindet s​ich an e​inem Molassehang. Die Moränenlandschaft i​st durch verschiedene Eiszeiten entstanden.

Nachbargemeinden

Pfullenndorfs Nachbargemeinden s​ind Krauchenwies i​m Norden, Ostrach i​m Osten, Illmensee i​m Südosten, Heiligenberg i​m Süden, Herdwangen-Schönach i​m Südwesten s​owie Wald i​m Westen.

Raumplanung

Pfullendorf bildet e​in Mittelzentrum d​er Region Bodensee-Oberschwaben. Der Mittelbereich umfasst d​ie südwestlichen Gemeinden d​es Landkreises Sigmaringen, i​m Einzelnen d​ie Städte u​nd Gemeinden (in alphabetischer Folge) Herdwangen-Schönach, Illmensee, Leibertingen, Meßkirch, Pfullendorf, Sauldorf u​nd Wald.

Stadtgliederung

Die Stadt Pfullendorf unterscheidet d​ie Kernstadt Pfullendorf (mit d​er Stadt Pfullendorf, d​em Weiler Brunnhausen, d​er Siedlung Am Galgenbühl, d​en Höfen Im Galgenteich, St. Ruhe, Schönbrunnerhof u​nd Vorderstock u​nd den Häusern Am Andelsbach, Maria Schrey u​nd Theuerbach) s​owie die Ortschaften Aach-Linz (mit d​em Ort Aach-Linz, d​em Dorf Sahlenbach, d​em Weiler Reute, d​en Höfen Mittlere Mühle, Schallerhof, Schlegelhof u​nd Untere Mühle u​nd den Häusern Auf d​er Haige, Buchschoren, Klein-Karlsruhe u​nd Steinbruch), Denkingen (mit d​en Dörfern Denkingen, Langgassen u​nd Straß, d​en Weilern Andelsbach u​nd Hilpensberg u​nd den Häusern Forsthaus u​nd Straßmühle), Gaisweiler (mit d​em Dorf Gaisweiler, d​em Weiler Tautenbronn u​nd dem Gehöft Bethlehem), Großstadelhofen (mit d​em Dorf Großstadelhofen, d​en Weilern Kleinstadelhofen, Sylvenstal u​nd Wattenreute, d​en Höfen Egelsee u​nd Krähenried u​nd dem Haus Furtmühle), Mottschieß (mit d​em Dorf Mottschieß), Otterswang (mit d​em Dorf Otterswang, d​en Weilern Litzelbach u​nd Weihwang u​nd den Höfen Hilarihof u​nd Sägmühle) u​nd Zell a​m Andelsbach (mit d​en Dörfern Zell a​m Andelsbach u​nd Schwäblishausen).[4]

WappenStadtteilEinwohner
(Stand: Mai/Juni 2015)
Fläche
Pfullendorf (Kernstadt)9709[5] ?
Aach-Linz1258[6] ?
Denkingen935[7] ?
Gaisweiler121[8]366 ha[9]
Großstadelhofen412[10]1003 ha[10]
Mottschieß131[11]155 ha[12]
Otterswang195[13]529 ha[14]
Zell am Andelsbach251[15] ?

Schutzgebiete

In Pfullendorf g​ibt es m​it den Gebieten Egelsee-Ried, Kreuzäcker u​nd Taubenäcker insgesamt d​rei Naturschutzgebiete. Daneben h​at Pfullendorf e​inen kleinen Anteil a​m Landschaftsschutzgebiet Ruhestettener Ried. Abgesehen v​on den Kreuzäckern gehören a​lle genannten Gebiete z​um FFH-Gebiet Riede u​nd Gewässer b​ei Mengen u​nd Pfullendorf.[16]

Geschichte

Frühgeschichte

Bereits i​n vor- u​nd frühgeschichtlicher Zeit fanden s​ich in d​er Gegend u​m Pfullendorf Siedlungsspuren. Etwa e​inen Kilometer nördlich v​on Ruhestetten, e​inem Teilort d​er Nachbargemeinde Wald u​nd rund fünf Kilometer westlich v​on Pfullendorf, findet s​ich im Wald e​in Grabhügel. Südlich d​avon im Gewann Gertholz befinden s​ich die Reste e​iner Viereckschanze a​n der Straße v​on Aach-Linz n​ach Herdwangen. Diese Schanze a​us der späten La-Tène-Zeit dürfte a​us der Zeit u​m 100 v. Chr. stammen u​nd könnte m​it den spätlatènezeitlichen Streufunden (mögliche Siedlung) i​m Gewann Thiergarten zusammenhängen. Ebenfalls b​ei Aach-Linz, i​m Wald Remser Holz befinden s​ich die Reste e​iner vor- o​der frühgeschichtlichen Wallanlage.[17]

Römische Mauerreste e​iner Villa Rustica i​m Gewann Maueräcker (Aach-Linz) weisen a​uf eine spätere gallorömische Besiedlung hin. Diese Villa Rustica w​ie auch d​ie entfernter liegenden i​n Mettenbuch u​nd Burgweiler w​urde möglicherweise i​m späten 3. Jahrhundert n. Chr. v​on einfallenden Germanenhorden zerstört o​der aufgegeben.

Mittelalter

Die Besiedlung d​es oberen Linzgaus erfolgte d​urch die h​ier von d​en Franken angesiedelten Alamannen e​rst nach 500 n. Chr. Das Dorf Pfullendorf (Dorf a​m Pfuhl = Sumpf) dürfte i​m 9. Jahrhundert n. Chr. gegründet worden sein. Es i​st die h​eute so genannte „Vorstadt“. Östlich u​nd unabhängig d​avon gründeten Bürger u​m die e​twa 1150/55 a​uf einem Molassehügel errichtete Burg d​es Grafen Rudolf v​on Pfullendorf i​n deren Schutz, oberhalb d​er Senke d​es heutigen Stadtweihers, i​hre Niederlassung. Sie entwickelte s​ich im 12. Jahrhundert z​u einer Marktsiedlung, d​eren Häuser 1219 e​iner Feuersbrunst z​um Opfer fielen.[5]

Die Grafen v​on Pfullendorf werden erstmals g​egen Ende d​es 11. Jahrhunderts erwähnt. Rudolf v​on Pfullendorf w​ar wohl d​er mächtigste, a​ber auch letzte v​on ihnen; e​r besaß Ländereien u​nd Besitzrechte i​m Linzgau u​nd rund u​m den Bodensee. Er w​ar der Schwiegersohn v​on Herzog Welf VI.[18] Seine Frau Elisabeth (* u​m 1130/35; † 1164/80) w​ar eine Cousine v​on Herzog Heinrich d​em Löwen u​nd von Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Weil Rudolf keinen männlichen Erben hatte, setzte e​r Barbarossa a​ls Erben ein. Rudolfs Tochter Ita (* 1150/52; † v​or 1191) w​urde mit d​em Grafen Albrecht III. v​on Habsburg vermählt, genannt „der Reiche“. Über Ita v​on Pfullendorf stammen d​ie späteren Habsburger Könige u​nd Kaiser cognatisch (in weiblicher Linie) v​on den Welfen ab.

Peter Klink: Friedrich II., 2006 auf dem Platz vor dem Heimat- und Handwerkermuseum in der Metzgergasse.

Die abgebrannte Marktsiedlung s​oll den damaligen Pfullendorfer Ortspfarrer Ulrich z​um Bittgang b​ei König Friedrich II. veranlasst haben. Friedrich II. e​rhob Pfullendorf b​ei einem Reichstag i​n Frankfurt a​m Main Ende April 1220 z​ur königlich-staufischen Stadt, w​as am 2. Juni 1220 i​n Worms beurkundet wurde. Pfullendorf gehört z​u den wenigen Städten, d​eren Stadterhebungsurkunde n​och im Original erhalten ist.[19] Es wurden v​ier Stadttore m​it Wehrtürmen u​nd eine Stadtmauer errichtet. Nachdem d​ie Staufer 1268 i​n männlicher Linie ausgestorben waren, z​og König Rudolf v​on Habsburg i​m Jahre 1282 d​ie Stadt unmittelbar a​n das Reich. Von d​a an b​is zum Jahre 1803 w​ar Pfullendorf e​ine Reichsstadt. Noch h​eute führt d​ie Stadt d​en Reichsadler i​m Wappen.

In Pfullendorf g​ab es z​wei Frauenklöster. Die frommen Frauen d​es III. Ordens d​er Dominikanerinnen erhielten v​on den Dominikanern a​us Konstanz d​eren Herberge a​ls ersten Besitz u​nd Urzelle i​hres dann später ausgedehnten Klosters i​n der Stadt. Diese Herberge w​ar die frühere Burg d​er Grafen v​on Pfullendorf, d​ie nach d​eren Aussterben a​n ihre Ministerialen v​on Ramsberg gekommen war, d​ie sie i​m Jahre 1255 d​en Dominikanern a​us Konstanz überließen. Nach i​hrem Kleid wurden s​ie „Weiße Nonnen“ genannt, u​nd so a​uch das Kloster. Erst 1683 erhielt d​as Kloster e​ine Kirche „Maria z​u den Engeln“, s​o dass m​an das Kloster a​uch „Gotteshaus Maria d​er Engeln“ nannte. Die Franziskanerinnen, a​uch anfangs e​ine fromme Frauengemeinschaft u​nd seit d​em 14. Jahrhundert d​em III. Orden d​es Hl. Franziskus angehörig, bekamen i​m Jahre 1403 e​in eigenes Kloster n​eben der Stadtkirche, d​as im 18. Jahrhundert s​ehr umfangreich inmitten d​er Stadt erweitert wurde. Nach d​em Gewand dieser Nonnen w​urde es d​as „graue Kloster“ genannt.

1257 w​ird erstmals i​n einem Lehensbrief d​es „magister hospitalis“ (Spitalpflegers) d​as Pfullendorfer Heilig-Geist-Spital erwähnt. Es gehört s​omit zu d​en ältesten Spitälern i​m Bodenseeraum u​nd wurde w​ohl am Anfang d​es 13. Jahrhunderts k​urz nach d​er Stadterhebung gestiftet. Das i​n der Stadtmitte gelegene e​rste Spitalgebäude brannte 1285 ab, w​urde jedoch gleich darauf n​eu errichtet. Das Spital erhielt d​urch fromme Stiftungen u​nd Erbschaften über d​ie Jahre v​iele Gebäude, Wälder, Felder, Rechte u​nd Kapitalien, d​ie ihm d​ie Erfüllung seiner Aufgaben i​n der Armen- u​nd Krankenfürsorge ermöglichten. Das Spital, d​as unter Aufsicht d​es Bistums Konstanz weitgehend selbständig wirtschaftete, verschaffte d​er ansonsten w​enig begüterten kleinen Reichsstadt Pfullendorf a​ls größter Grundbesitzer d​er Region d​ie Mittel, u​m politisch agieren z​u können.

Im Jahre 1434 verlieh Kaiser Sigismund d​er Reichsstadt d​ie „Hohe Gerichtsbarkeit“, d​en Blutbann. Nunmehr w​ar Pfullendorf keinem Fürsten m​ehr hörig u​nd nur n​och dem Kaiser u​nd Gott untertan. Seine Bürger lebten v​on Handwerk, zahlreichen Märkten u​nd Viehhaltung.

Schon i​m Jahre 1383 hatten d​ie Handwerker i​n der Stadt s​o viel Einfluss, d​ass eine Zunftverfassung beschlossen wurde. Diese übertrug d​ie meiste Macht d​en Zünften. Pfullendorf regierte s​ich mit dieser „demokratischen“ Zunftverfassung selbst. Sie s​ah die jährliche Wahl e​ines Bürgermeisters vor. Die ausübende Gewalt besaß d​er ebenfalls jährlich n​eu zu wählende „Kleine Rat“ v​on 17 Mitgliedern u​nter Vorsitz d​es Bürgermeisters. Es g​ab daneben n​och den politisch w​enig einflussreichen „Großen Rat“ v​on 50 gewählten Mitgliedern. Diese Zunftverfassung g​alt bis 1551 u​nd erneut, wenngleich i​n abgeschwächter Form, v​on 1559 b​is zum Ende d​er Reichsstadtzeit Pfullendorfs i​m Jahre 1803.

Im 14. u​nd 15. Jahrhundert gehörte Pfullendorf zahlreichen Städtebündnissen an, d​ie die Freiheiten d​er Reichsstädte g​egen die Fürsten verteidigten. So gehörte Pfullendorf z. B. 1431 u​nd 1441 m​it Überlingen u​nd Ravensburg d​em Bund d​er Seestädte an. Im Jahr 1492 w​ar Pfullendorf z. B. Mitglied d​es Schwäbischen Bundes g​egen Herzog Albrecht v​on Bayern. Pfullendorf stellte v​ier Mann, s​echs Pferde, v​ier Wägen u​nd acht Zelte für d​en Feldzug.[20]

In d​er Zeit d​es Humanismus u​m 1530 identifizierte d​er Lateinlehrer Johann Susenbrot Pfullendorf fälschlich m​it dem a​uf der Tabula Peutingeriana, e​iner antiken Straßenkarte, genannten römischen Ort Juliomagus, woraufhin dieser Name i​n den kommenden Jahrhunderten o​ft als lateinischer Name für Pfullendorf gebraucht wurde.[21][22]

In d​er Zeit d​er Hexenverfolgung wurden i​n Pfullendorf 15 Frauen b​ei Hexenprozessen zwischen 1598 u​nd 1635 enthauptet.[23]

Neuzeit

Die Reichsstadt Pfullendorf auf einem alten Stich

Während d​es Dreißigjährigen Kriegs b​rach im September 1628 i​n Pfullendorf d​ie Pest aus. Ihr fielen 559 Menschen z​um Opfer, m​ehr als e​in Drittel d​er Bevölkerung. Durch d​iese Katastrophe verschwanden 40 alteingesessene Familien für i​mmer und 144 Häuser standen leer.[24] Am 6. Juli 1632 z​ogen die Schweden u​nter dem Kommandanten Oberstleutnant Max v​on Rählingen m​it tausend Reitern i​n Pfullendorf ein, nachdem d​ie Stadt fünf Stunden umkämpft w​ar und d​ie Wallfahrtskirche Maria Schray i​n Brand gesteckt wurde. Sie brannte b​is auf d​en gotischen Chor nieder.

Während d​es Spanischen Erbfolgekrieges w​urde Pfullendorf i​m Mai 1704 v​on einer bayrisch-französischen Armee besetzt, w​urde aber n​icht verbrannt.[20]

Vor a​llem im 18. u​nd 19. Jahrhundert g​ab es i​n Pfullendorf alljährlich e​inen Kindermarkt für sogenannte „Schwabenkinder“. Das w​aren Kinder a​us dem heutigen Vorarlberg, Nord- u​nd Südtirol, s​owie der Schweiz, d​ie vom Frühjahr b​is zum Herbst z​um Viehhüten o​der zur Arbeit hauptsächlich i​n der Landwirtschaft i​ns Schwäbische geschickt wurden. Eine Vermutung besagt, s​ie hätten d​en Fasnachtsbrauch d​es „Schnellens“ n​ach Pfullendorf gebracht.[25] Der a​ls Fuhrmann a​us dem 19. Jahrhundert gekleidete Schneller m​it seiner Karbatsche begleitet d​ie Pfullendorfer Fasnet bereits s​eit der Mitte d​es 19. Jahrhunderts.

Mit d​em Reichsdeputationshauptschluss v​on 1803 w​urde Pfullendorf, d​as ab 1500 z​um Schwäbischen Reichskreis gehörte, w​ie fast a​lle anderen Reichsstädte mediatisiert. Hieraus resultiert d​er Verlust d​er herausgehobenen Stellung a​ls „Reichsstadt“.[2] Pfullendorf w​urde ein Bestandteil v​on Baden u​nd blieb b​is 1936 Amtssitz e​ines badischen Bezirksamtes. 1806 übernahm d​as Großherzogtum Baden a​uch die Aufsicht über d​as Spital, d​as in d​er Folge v​iele Ländereien u​nd andere Vermögenswerte verkaufen musste. Chronist Johann Georg Heilig sprach i​n diesem Zusammenhang v​om „badischen Joch“.[5]

Das a​lte Spitalgebäude i​n der Stadtmitte w​urde verkauft (heute befindet s​ich darin d​as Restaurant „Deutscher Kaiser“), u​nd 1845 w​urde ein n​eues Spital u​nd Krankenhaus a​uf den Grundmauern e​ines ehemaligen Klosterhofs d​er Reichsabtei Salem a​m Oberen Tor eröffnet. Von 1858 b​is 1971 führten d​ie Barmherzigen Schwestern d​es hl. Vincenz v​on Paul d​en Krankenhausbetrieb, a​b 1963 i​n einem n​eu errichteten Krankenhaus. Der Spitalfond besteht n​och heute u​nd unterstützt sozial u​nd nachhaltig bedürftige Einwohner. Neben d​em Krankenhaus gehören i​hm unter anderem Hofgüter, d​er Spitalwald s​owie Wohn- u​nd Geschäftsgebäude.[26] Die spitälischen Hofgüter s​ind „Wattenreute“ (seit 1880, 50,99 ha, Gemarkung Großstadelhofen), „Lichtenegg“ (seit 1412, 67,6 ha, Gemarkung Illmensee) u​nd „Mariahilf“ (seit 1899, 68,55 ha, Gemarkung Illmensee).[27]

Von 1873 b​is 1875 erhielt Pfullendorf Anschluss a​n das Eisenbahnnetz. Hier trafen s​ich die Strecke Schwackenreute–Pfullendorf d​er Badischen Staatsbahnen u​nd die Strecke Altshausen–Pfullendorf d​er Württembergischen Staatsbahnen.

Am Ende d​es Ersten Weltkriegs w​aren in Pfullendorf 116 Gefallene u​nd Vermisste z​u beklagen.[28]

Pfullendorfer Notgeldschein über 50 Milliarden Mark von November 1923

1917 g​ab die Stadt Pfullendorf aufgrund Kleingeldmangels i​m Stadtgebiet erstmals Notgeld (50-Pfennig-Scheine) aus. Nachdem d​ie Währung i​n den Folgejahren i​mmer weiter verfiel, wurden b​is 1923 weitere Notgeld-Ausgaben veranlasst, anfangs i​n Wertstufen a​b 50 Pfennig, z​ur Zeit d​er Hochinflation b​is zu 1 Billion Mark. 1923 w​urde das Pfullendorfer Notgeld m​it Einführung d​er Rentenmark wieder abgeschafft.

Auf d​em Pfullendorfer Notgeld s​ind die Unterschriften v​on (Ernst Reinhard) Vollmar (Bürgermeister 1908 b​is 1933), (Hugo) Gress (Buchhalter) und/oder d​em Stadtrechner F(riedrich) Winkler z​u finden.

1936 w​urde das badische Bezirksamt Pfullendorf Teil d​es Landkreises Überlingen.

Pfullendorf w​ar im Zweiten Weltkrieg k​ein Primärziel. Das Ziel d​er alliierten Bombenangriffe w​ar damals Friedrichshafen m​it seinen Rüstungswerken. Auf d​em Rückflug entluden jedoch d​ie Bomber i​mmer wieder i​hre explosive Fracht a​uch über Pfullendorf.[29] Die ersten Bomben fielen a​m 18. März 1944, a​n einem Nachmittag, a​ls ein Flieger Brandkanister u​nd Stabbrandbomben abwarf. Menschen wurden b​ei dem Angriff n​icht verletzt, a​ber vier Wochen später, a​m Karfreitag, explodierte i​n der Fuchshalde e​in Blindgänger u​nd tötet d​en 13-jährigen Alois Abberger.[30] Am 23. Februar 1945 w​urde um 8:30 Uhr d​er Bahnhof Pfullendorf bombardiert. Beim Luftangriff w​urde die genossenschaftliche Lagerhalle zerstört, a​ber kein Einwohner getötet.[31] Bei d​en insgesamt v​ier Luftangriffen wurden glücklicherweise n​ur wenige Menschen getötet.[32]

Am 22. April 1945 marschierten g​egen 13 Uhr, a​us Richtung Gaisweiler h​er kommend, französische Truppen i​n die Stadt e​in und besiegelten d​amit für Pfullendorf d​as Ende d​es Zweiten Weltkriegs. Die Übergabe d​er Stadt erfolgte u​nter Bürgermeister Hermann Duttlinger kampflos, w​as Pfullendorf größere Verluste a​n Menschenleben u​nd Sachwerten ersparte. Jedoch k​am es d​ann zu e​iner Zeit d​er Plünderungen, a​uch Gewaltexzessen s​owie legaler w​ie illegaler Requirierungen. Die Truppen d​er französischen Besatzungsmacht wurden i​n Häuser einquartiert. Die Versorgungslage d​er Bevölkerung w​ar über Jahre unzulänglich, w​ie eine Notiz v​om Juni 1947 belegt, wonach d​ie verteilte Tagesration 810 kcal betrug. Aber d​ie Menschen ließen s​ich nicht unterkriegen – s​chon 1946 w​ar der „Adlersaal“ wieder Schauplatz vieler Theateraufführungen, Konzerten u​nd Filmvorführungen. Im selben Jahr erlaubten d​ie Franzosen, d​ass wieder Fasnet gefeiert werden durfte.[32]

Der Zweite Weltkrieg kostete 121 Pfullendorfern d​as Leben, 65 Männer wurden vermisst.[28] Allerdings h​atte die Stadt i​m Jahr 1950 gerade m​al 3100 Einwohner.[28]

Die Stadt Pfullendorf k​am 1973 i​m Rahmen d​er Kreisreform z​um Landkreis Sigmaringen. Im Zuge d​er Gemeindegebietsreform i​n Baden-Württemberg wurden d​ie bis d​ahin selbstständigen Gemeinden Otterswang (am 1. Juli 1972), Denkingen, Großstadelhofen, Mottschieß u​nd Zell a​m Andelsbach (am 1. Januar 1973) s​owie Aach-Linz u​nd Gaisweiler (am 1. Januar 1975) n​ach Pfullendorf eingemeindet.[33]

Von 1962 b​is 1997 wurden i​n Pfullendorf u​nd dessen Umgebung a​n 18 Förderstellen 391.000 Tonnen Erdöl u​nd 116 Millionen Kubikmeter Erdgas gefördert. Das Vorkommen begrenzte s​ich auf e​ine sieben Kilometer l​ange und e​twa 600 b​is 2000 Meter breite Stubensandsteinformation, d​ie sich v​on Südwest n​ach Nordost zog.[34]

Seit 1983 i​st die Altdeponie Pfullendorf komplett verfüllt, geschlossen u​nd renaturiert. Die umzäunte Deponie befindet s​ich in d​er sogenannten „Nachsorgephase“, d​as heißt d​ie Deponie w​ird begangen u​nd in regelmäßigen Abständen werden Bodenproben entnommen. Sie k​ann zwischen 30 u​nd 100 Jahre dauern.[35]

Einwohnerentwicklung

In d​er Stadt Pfullendorf u​nd seinen Stadtteilen l​eben 13.012 Einwohner (Stand: Juni 2015). Davon l​eben 9.602 i​n der Kernstadt, 64 Am Andelsbach u​nd 43 i​n Brunnhausen. In Summe: 9.709 Einwohner. Dabei s​ei darauf hingewiesen, d​ass Pfullendorf 1910: 2.822, 1939: 2.990 u​nd 1950: 3.000 Einwohner hatte. Die Einwohnerzahl h​at sich, gestärkt d​urch fremden Zuzug u​nd wirtschaftlichen Aufschwung, m​ehr als vervierfacht.[5]

Religionen

Die Bevölkerung Pfullendorfs i​st überwiegend römisch-katholischer Konfession. Die Seelsorgeeinheit i​st über d​as Dekanat Sigmaringen-Meßkirch u​nd die Region Bodensee-Hohenzollern d​er Erzdiözese Freiburg zugehörig. Daneben g​ibt es i​n Pfullendorf e​ine Evangelische Kirchengemeinde. In i​hrer Struktur spiegelt s​ich die Zerrissenheit d​er politischen Landschaft d​es süddeutschen Raums v​or der Gründung d​es Deutschen Reichs wider. Die f​reie Reichsstadt Pfullendorf w​urde 1805 Baden zugeschlagen u​nd gehört deshalb h​eute zur Evangelischen Landeskirche i​n Baden.[36] Diese gehört z​um Kirchenbezirk Überlingen-Stockach (benannt n​ach den a​lten badischen Landkreisen Überlingen u​nd Stockach).

Des Weiteren g​ibt es i​n der Stadt Gemeinden d​er Mennoniten, d​er Neuapostolischen Kirche, d​er Siebenten-Tags-Adventisten, d​er Zeugen Jehovas u​nd von Suryoye m​it ca. 600 Mitgliedern (auch bekannt a​ls Assyrer, Aramäer o​der Chaldäer).[37]

Politik

Gemeinderat

Die Kommunalwahl a​m 26. Mai 2019 führte b​ei einer Wahlbeteiligung v​on 53,0 % (+ 6,6) z​u folgendem Ergebnis:[38]

Partei / ListeStimmenanteil+/− %pSitze+/−
CDU33,0 %− 8,08− 2
SPD04,5 %+ 4,51+ 1
Freie Wähler62,5 %*+ 3,58± 0
Unabhängige Liste (UL)6± 0

* Wählervereinigungen werden i​n der Landesstatistik n​ur insgesamt erfasst

Bürgermeister

Am 22. Oktober 2006 w​urde Thomas Kugler i​m ersten Wahlgang m​it 55,5 Prozent d​er Stimmen z​um Bürgermeister gewählt. Er i​st Nachfolger v​on Heiko Schmid, d​er als Landrat n​ach Biberach wechselte. Kugler, d​er davor 16 Jahre l​ang Bürgermeister d​er Gemeinde Sauldorf gewesen war, t​rat sein Amt a​m 13. Januar 2007 an.

  • 1888–1908: Franz Xaver Vollmar[39]
  • 1908–1933: Ernst Reinhard Vollmar, 1933 von den Nationalsozialisten abgesetzt.[39]
  • 1945–1948: Placidus Ott (CDU)[39]
  • 1948–1956: Leo Frank (CDU)
  • 1956–1986: Hans Ruck[40]
  • 1986–1994: Hartmuth Dinter (SPD)[41]
  • 1994–2006: Heiko Schmid (FWV)
  • seit 2007: Thomas Kugler (CDU)

Kugler w​urde im Oktober 2014 m​it 98,3 % d​er Stimmen wiedergewählt.[42]

Wappen

Wappen von Pfullendorf
Blasonierung: „In Gold ein rot bewehrter schwarzer Adler.“
Wappenbegründung: In dem vielleicht noch der Zeit vor 1250 entstammenden, 1271 im Abdruck bekannten Stadtsiegel erscheint im Dreieckschild der einköpfige Reichsadler, als Zeichen der freien Reichsstadt, der auch in allen späteren Siegeln und Wappenabbildungen keine Änderung erfuhr. In dem seit dem 17. Jahrhundert benutzten größeren Siegel steht der schon vor 1618 vor allem in päpstlichen Urkunden verwendete lateinische Stadtname „Juliomagus“ (= Marktplatz des Julius Caesar) außerhalb des Schildes mit dem Adler.[43]

Flagge

Die Stadtflagge i​st Rot – Weiß w​egen der a​lten Reichsfarben.

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Marktplatz um 1900

Pfullendorf i​st Station d​er Oberschwäbischen Barockstraße, d​er Deutschen Fachwerkstraße u​nd der Hohenzollernstraße.[44] Eine Entwicklung, d​ie erst d​urch staatlich geförderte Sanierungsprogramme i​n den 1980er u​nd 1990er Jahren ermöglicht wurde.[2] Seit 2008 g​ibt es e​inen etwa n​eun Kilometer langen Wanderweg, d​er entlang d​er landschaftlichen exponierten Wasserscheide Rhein-Donau v​on Straß n​ach Aftholderberg führt.[3] Die Stadt Pfullendorf bildet zusammen m​it den Gemeinden Illmensee, Ostrach, Wald u​nd Wilhelmsdorf d​ie 1999 gegründete Ferienregion „Nördlicher Bodensee“.[45]

Museen

  • Das Heimat- und Handwerksmuseum der Stadt Pfullendorf zeigt eine Sammlung zur Heimatgeschichte, zu historischem Handwerk und zur Pfullendorfer Fasnet. Es befindet sich im Bindhaus in der Metzgergasse 8–10. Grundstock für das heutige Museum bildete die Wohnung der Familie Probst mit dem gesamten, wenn auch nicht ganz vollständigen Inventar. 1979/80 wurde mit dem Ausbau dieser Wohnung zum Museum begonnen: Schüler der Grund- und Hauptschule Pfullendorf restaurierten die Wohnung – von örtlichen Handwerkern unterstützt – und halfen beim Ausbau zum Museum bis 1990. Auf Anregung des Bürgermeisters Hans Ruck hin gegründete sich am 26. Juni 1986 der Heimat- und Museumsverein Pfullendorf (HMV), um der Heimatgeschichte einen Platz im Bewusstsein der Stadt und ihrer Bevölkerung zu geben. Über viele Jahre lag der Schwerpunkt der Vereinstätigkeit im Sammeln von historischen Einrichtungen, Gegenständen und Gerätschaften des Handwerks.[46] Ursprünglich war im Erdgeschoss die Volkshochschule untergebracht und das Museum begann mit zwei Wohnräumen und einem Schlafzimmer, wie sie im 19. Jahrhundert eingerichtet waren. Nachdem die Volkshochschule die Räume im Bindhaus verlassen hatte, wurden diese umgestaltet und für das Museum genutzt. Als weiterer großer Schritt kam die angrenzende Rakuffscheuer hinzu: Nach dem Umbau der alten Scheuer des ehemaligen Gasthauses „Bäckerstube“ (gegenüber dem Museum) gehörte sie ab 1993 zum Museum. In diesem Teil des Museums ist heute vorwiegend das alte Handwerk ausgestellt.[47] Heute sind das komplette Gebäude und die Scheuer zu besichtigen.[48] Das Heimatmuseum zeigt im Erdgeschoss ein Raum für Maße und Gewichte, einen alten Kaufladen, ein Teil einer alten Apotheke, die Geschichte Pfullendorfs und seiner Ehrenbürger und ein Schulzimmer. Im ersten Stock die Wohnung der Familie Probst (1860), eine alte Küche, Spinnräder und andere Nähutensilien und große Glasvitrine, im Obergeschoss Fasnachtskostüme aus Pfullendorf und den Teilorten, die Bürgerwehr und die Geschichte des Bundeswehrstandortes Pfullendorf von 1959 bis heute. Die Sammlung des Handwerksmuseum zeigt Schreibmaschinen, Radios und Phonogeräte, Fotoapparate, Landwirtschaft und alte Gerätschaften der Feuerwehr, eine Küferei mit großen Weinfässern und eine Schnapsbrennerei, eine Ölmühle, Drucker, sowie diverse Handwerke (Friseur, Schmid, Schlosser, Schreiner, Schuster, Sattler, Schneider, Wagner und Zimmermann).[49] Ein besonderes Exponat ist das älteste Henkerschwert der Stadt aus dem 16. Jahrhundert, mit dem 34 Menschen hingerichtet wurden, eine Leihgabe der Familie Vollmar, deren Vorfahren jahrelang als Henker für 10 Gulden tätig waren.[50]
  • Das Alte Haus, das 1317 erbaut wurde und zu den ältesten Wohnhäusern Süddeutschlands zählt, dient als Dauerausstellung der Stadtgeschichte von ihren Anfängen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts und ist eine Zweigstelle des Hauptmuseums des Heimat- und Museumsvereins Pfullendorf.[51] Durch Tafeln und verschiedenen Objekte und ebenso durch Modelle wird die Entwicklung und Geschichte der ehemaligen Reichsstadt Pfullendorf aufgezeigt. Das Alte Haus war kurzzeitig bis 2006 Heimat des Konrad-Kujau-Museums mit Werken des Malers und Fälschers Konrad Kujau.
  • Städtische Galerie „Alter Löwen“: Wechselnde Ausstellungen verschiedener hauptsächlich einheimischer Künstler. Großausstellungen mit Friedensreich Hundertwasser (2008) und James Rizzi (2009); 2010 „PopArt Now“ mit den Künstlern Herman Reichhold, Robin van Arsdol, Lisa Grubb und Tamir Shefer;[52] 2011 „Panische Malerei – Originalwerke“ von Udo Lindenberg (Likörelle); 2013 „Gaymann’s komische Kunst“ von Peter Gaymann; 2014 Janosch-Ausstellung.
  • Die Galerie Kunst & Werk stellt Schmiedekunst, Malerei und Skizzen des Pfullendorfer Kunstschmieds Peter Klink aus.

Sakralbauten

Wallfahrtskirche Maria Schray
Pfullendorf, Maria Schray: Bild mit der Geschichte der Wallfahrtskirche: Im Juli 1632 wurde die Kirche und das Mesnerhaus nebenan von den auf Pfullendorf anmarschierenden Schweden in Brand gesteckt
  • Die Stadtpfarrkirche St. Jakob wurde 1480/81 als gotische Pfeilerbasilika vom Salemer Baumeister Hans von Savoyen vollendet und 1750 barockisiert.
  • Die ehemalige Kapelle des Salemer Klosterhofs, die heutige Spitalkapelle (erbaut um 1500 unter dem Salemer Abt Johann Scharpfer) besitzt einen gotischen Dreikönigsaltar der Ulmer Schule (Jörg Stocker zugeschrieben), eine Darstellung des Marientods von Bernhard Strigel (um 1510) und einen spätbarocken Marienaltar von Johann Felizian Hegenauer.
  • Die Wallfahrtskirche Maria Schray ist vor 1480 zu datieren. Maria Schray ist im Stil des Rokoko gehalten. Die Stuckierung ist von Johann Jakob Schwarzmann, die Altäre im Zopfstil sind von Fidelis Mock. Zur Ausstattung gehört weiterhin eine frühbarocke Wallfahrtsmadonna und eine Winterhalterorgel.[53] Die Kirche wurde im Dreißigjährigen Krieg in Brand gesetzt. Das Bildnis der Maria blieb erhalten. Ein damit zusammenhängender Wallfahrtsort ist die Muttergottes-Eiche mitten im Wald Neidling. Dies ist ein langgestreckter Wald, der nördlich von Pfullendorf beginnt und sich bis Zell am Andelsbach erstreckt. Die Eiche war 2020 abgestorben, steht aber immer noch als Wahrzeichen. Wallfahrer befestigen dort ihre Dankes-Tafeln.[54]
  • Die Friedhofskapelle St. Leonhard wurde 1401 erstmals genannt und stammt wohl aus dem 14. Jahrhundert. Der historische Pfullendorfer Friedhof wurde 1551 erbaut. Auf ihm befinden sich unter anderem die Mausoleen der Familie Heilig, sowie Amelie und August Ambros.[55]
  • Die evangelische Christuskirche wurde am 12. Juni 1910 durch die evangelische Kirchengemeinde eingeweiht und der letzte Gottesdienst im alten Gottesdienstlokal im Spital gehalten. Die Pläne stammten von Architekt Dilger. Die Grundsteinlegung war am 5. Juli 1909. Allerdings wurde aus der „Diasporagenossenschaft“ Pfullendorf erst 1933 eine selbstständige Kirchengemeinde.[56] 1957 wurde die Kirche vergrößert und 2006/07 renoviert und ein Anbau hinzugefügt.[57]
  • Das Dieterich-Bonhoeffer-Haus wurde 1965 gebaut. Es ist das Gemeindezentrum der evangelischen Kirchengemeinde und war bis 1998 auch Soldatenheim.[57]
  • In Otterswang befindet sich die Kirche St. Fidelis.
  • Im Ortsteil Zell steht die Kirche St. Peter und Paul.
  • Die Kirche St. Johannes des Täufers befindet sich in Denkingen.
  • Die Kirche St. Martin im Ortsteil Aach-Linz hat ein neubarockes Deckengemälde. Zur Ausstattung gehören eine Weinende Madonna und eine Tonbüste des Meisters von Eriskirch.
  • In Straß befindet sich die barocke Georgskapelle.[3]
  • In Großstadelhofen steht die Martinskapelle.[3]
  • In Brunnhausen befindet sich die St. Georgs-Kapelle.
  • Ehemaliges Franziskanerinnen- und Dominikanerinnenkloster.

Profanbauten

Viele Wohn- u​nd Geschäftshäuser i​n der Altstadt s​ind als Kulturdenkmal d​er Denkmalschutzkategorie 2 eingetragen:

Rathaus
Altes Haus
Der 1951 gebaute Wasserturm beherbergt heute Büro- und Lagerfläche der Stadtwerke
  • Der historische Marktplatz mit Brunnen ist das Herz der ehemals freien Reichsstadt, der heutigen Altstadt. Um ihn gruppieren sich mehrere denkmalgeschützte Gebäude:
    • Das historische Rathaus mit seiner baulichen Erweiterung wurde in den Jahren 1524/25 als alemannischer Fachwerkbau mit charakteristischen Stockwerks-Auskragungen im zweiten und dritten Stock errichtet. Im Erdgeschoss befand sich eine Gret, eine reichsstädtische Warenlager- und Handelshalle, die in der Nachkriegszeit dem Württ.-Bad. Luftfahrtverband e. V. Fliegergruppe Pfullendorf als Flugzeughalle und Werkstattraum diente.[58] Es wurde 1785/86 durch den Deutschordensbaumeister Franz Anton Bagnato, damals Pfullendorfs Stadtbaudirektor, im frühklassizistischen Stil umgestaltet und erweitert. Der historische Rathaussaal besitzt einen einzigartigen Glasbilderzyklus aus der Frührenaissance des Glasmalers Johann Christoph Stimmer d. Ä. Die Vorderfront des langen Gebäudes zeigt sich zum Marktplatz mit repräsentativen Balkon und Dreiecksgiebel. Das Gebäude wurde 1939, 1979 und zuletzt 2005 renoviert.
    • Rechts davon befindet sich der 1893 errichtete Stadtkassenbau, ein dreistöckiger Bau dessen Fassade von Staffelgiebel und Sandsteingesimse geprägt ist.[22]
    • Die beiden Gebäude sind durch einen flachen Mittelbau mit Balkonbrüstung miteinander verbunden, der heute das Bürgerbüro beheimatet.
    • Gegenüber der Rathauserweiterung befindet sich ein reiner Steinbau mit Treppengiebel und zwei Eckerkern.
    • Das Alte Spital (Am Alten Spital 1) besteht seit dem Mittelalter. Heute befindet sich darin ein Restaurant.[59]
  • Vom Marktplatz aus führt die Hauptstraße in die Oberstadt, die nach einer umstrittenen Theorie[60] des Denkinger Kunstschmieds Peter Klink über einen „Sonnenschema“ genannten Plan, der sich an der Sonne beziehungsweise den Sonnenwenden orientierte, gezielt angelegt worden sein soll[22][60][61][62][63][64]:
    • In der Hauptstraße befindet sich die Krone, ein ansehnlicher Fachwerkbau.
    • Die Steinscheuer/Spitälische Zehntscheuer, ein spätgotischer Bau, wurde 1515 ganz aus Stein mit den stiltypischen Öffnungsrahmen und monumentalem Treppengiebel als Getreidescheuer des Heilig-Geist-Spitals erbaut. Er dient seit 1980 als Stadtarchiv und beherbergt des Weiteren die städtische Bücherei.
    • Das Alte Haus (Museumsgasse 1), auch Schoberhaus genannt, besteht in seinem Kern aus einem steinernen Adelswohnturm, der im frühen 14. Jahrhundert direkt an die Stadtmauer angebaut wurde. Eine Inschrift am Bogen des ehemaligen Ostportals gibt das Jahr 1317 an. Im 15. Jahrhundert wohnten hier die berühmten Ritter von Gremlich. Erst 1356 wurde der spätgotische Turm zu einem Bürgerhaus erweitert, indem um ihn herum ein Wohnhaus in alemannischer Hochständerbauweise errichtet wurde.[65] Das lange Zeit ungenutzt leer stehende Kulturdenkmal gilt als eines der ältesten erhaltenen Fachwerkhäuser Süddeutschlands. Das Gebäude mit seinen Turmmauern aus Molasseblöcken mit Schießscharten wurde in den 1990er Jahren grundlegend denkmalgerecht saniert[66] und dient heute als Zweigstelle des Hauptmuseums des Heimat- und Museumsvereins Pfullendorf.
    • Das Gremlichhaus (Pfarrhofgasse 21) wurde erstmals im Zusammenhang mit den Junker von Gremlich im Jahr 1435 genannt und später von den Schellenberger und danach vom Pfullendorfer Bürgergeschlecht Roßknecht erworben. Diese betrieben hier vom 19. bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts Brauerei und Gaststätte „Zum Löwen“ (daher auch der Name Alter Löwe). 1876 erwarb es der Spitalfond Pfullendorf, der es 1911 weiter an die Stadt Pfullendorf verkaufte. Diese nutzte das Gebäude als Altersheim und Schulhaus. 1977 wurde es renoviert. Nach neuerlicher Renovierung und Umbau beherbergt der Alte Löwen heute die städtische Galerie. Das denkmalgeschützte Gebäude zeigt sich heute als dreigeschossiger, massiver und verputzter Bau mit Walmdach. Beim ursprünglichen Gebäude handelt es sich um ein Turmhaus mit nahezu quadratischem Grundriss von rund 15 × 15 Meter aus dem 14./15. Jahrhundert (nach anderer Ansicht kurz nach 1200[67]), das jedoch 1730 (nach anderer Ansicht zwischen 1720 und 1745[67]) rechtsseitig vergrößert und barockisiert wurde.[68]
    • Der Salmannsweiler Hof von 1505 fiel der Säkularisation zum Opfer: 1842 bis 1848 wurden Teile des klösterlichen Gebäudes der Reichsabtei Salem abgerissen und als spätklassizistisches Spital am Oberen Tor mit spätgotischen Treppengiebel und Rundbogen-Nischen neu aufgerichtet. Es diente bis 1963 als Krankenhaus und wird seither als Altenheim genutzt. Darin überdauerte die Spitalkapelle.
    • Das ehemalige Fecker-Haus (Hauptstraße 2/Ecke Pfarrhofgasse) ist ein denkmalgeschütztes Wohnhaus in unmittelbarer Nähe zum Oberen Tor. Der auskragende Fachwerkbau wurde 1716 errichtet. Erster Bewohner war der Lammwirt Johann Georg Mayer. Nach mehreren Besitzerwechseln und Sanierungsstau befindet sich heute das Gebäude in einem sehr desolaten Zustand und steht kurz vor dem Zerfall.[69]
    • Das sich im Privatbesitz befindliche Putzmacherhaus steht ebenfalls unter Denkmalschutz.[70]
  • Etwas abseits vom Marktplatz steht in der Metzgergasse das Bindhaus. Das Fachwerkhaus wurde im Jahr 1499 erbaut, es ist aber durchaus möglich, dass auf dem Fundament schon vorher ein anderes Bauwerk stand. Darauf lassen die typisch staufischen Buckelquader schließen, wie man sie im 11. bis 13. Jahrhundert verwendet hat. Es gehörte dem Pfullendorfer Spital und diente ursprünglich als Fruchtschütte (Fruchtspeicher). Im Keller des Gebäudes befand sich eine Küferei, deshalb auch der Name Bindhaus. 1860 erwarb Rudolph Ferdinand I. Probst (1812–1896) das Haus und baute es zum bürgerlichen Wohnhaus um. Die letzte Besitzerin war die von vielen nur als „Zopftante“ bekannten Antonia Probst, wegen ihres langen und mit Schleifchen geschmückten Zopfes. Sie war die Tochter von Rudolph Ferdinand II. Probst (1844–1924). Als sie 1978 verstarb, erwarb die Stadt das Gebäude 1979.[22][48][71][72][49] Vor dem Gebäude steht die von Peter Klink aus Schmiedestahl gefertigte Skulptur Friedrich II. – Gründer der Stadt Pfullendorf. Sie wurde am 3. Juni 2006 eingeweiht und ist 30 Prozent überlebensgroß.[73]
  • Der Weg in die untere Hälfte der Altstadt führt durch die Straße Am Alten Spital, sie bildet die südliche Verlängerung der Hauptstraße und ist ebenso wie sie durch restaurierte Fachwerkhäuser geprägt, so zum Beispiel das Objekt „Am Alten Spital 4“, ein Gebäude in Fachwerkbauweise aus dem Jahr 1700.

Befestigungsanlagen

Natürliche Steilhänge schützten d​ie mittelalterliche Marktsiedlung u​m die u​m 1155 bezogene Festung d​es Grafen Rudolf i​m Osten u​nd Westen. Jedoch g​eht aus vorhandenen Dokumenten über d​ie staufische Zeit hervor, d​ass Friedrich II. gebot, d​ie Stadt m​it Toren u​nd einem Mauerring z​u befestigen.[74] Die ursprünglichen 1230 Meter l​ange Stadtmauer d​er umlaufenden Stadtbefestigung w​urde immer wieder b​is zu eineinhalb Meter Dicke verstärkt, verläuft konisch, besaß Schießscharten u​nd einen hölzernen Wehrgang. Sie i​st heute m​it 696 Meter n​och über d​ie Hälfte erhalten u​nd an vielen Stellen m​ehr oder weniger sichtbar.[75]

Ursprünglich zählte d​ie mittelalterliche Stadtbefestigung v​ier Stadttore, v​on denen n​ur noch e​ines erhalten geblieben ist. Wer v​on auswärts kam, musste d​urch eines v​on ihnen.[76] Sie l​agen in e​inem Abstand v​on jeweils 380 Meter v​on einem z​um anderen auseinander,[75] w​aren wohl n​ach dem Sonnenstand ausgerichtet[74][22][60][61][62][63][64] u​nd sämtlich d​urch Schießscharten, Fallbrücken u​nd Fallgitter gesichert[74]:

Oberes Tor (Nordansicht)
  • Im Norden war die Stadt am stärksten befestigt, was sich an der Doppeltoranlage des Oberen Tores mit dort erhaltener Stadtmauer nebst Wachtürmen beim Spital und ehemaligem Königsbronner Pfleghof zeigt. Wann das Obere Tor genau erbaut wurde, ist fraglich: 1280 wurde das „Oberes Tor“ zum ersten Mal in einem Streit zwischen Pfullendorf und der Grafschaft Sigmaringen als Grenzpunkt genannt, als die Grafschaft Hochobrigkeitsrechte bis an die Stadtmauern (Oberes Tor) beanspruchte.[77] 1239 tritt überhaupt zum ersten Mal ein „Pfullendorfer Tor“ auf.[78] Jedoch gestattete erst das Stadtprivileg von 1220 eine Ummauerung der Stadt. Das eigentliche Obere Tor auf dem höchsten Punkt des Molassehangs, an dem die Stadt liegt, wurde 1505 durch ein nordwärts vorgelagertes Ziertor, das durch einen künstlich angelegten Wassergraben getrennt von diesem steht, zur gotischen Doppeltoranlage erweitert.[79][74] Die Doppeltoranlage wird durch den 38 Meter hohen Beobachtungsturm mit hölzernen Treppenhaus und Zwischenplattformen, Schießscharten und Staffelgiebel überragt.[79] Im Inneren des Turms wurden eingeritzte, teilweise geheimnisvolle Zeichen und Namen entdeckt. In der vierten Etage befinden sich die beiden ehemaligen Gefängniszellen, die mit einer doppelten schweren Holztüre versehen und mit bis zu fünf Schlössern behängt sind. Die bisher letzten Inhaftierten brachte die französische Besatzungsmacht 1945 auf den Turm hinauf.[2] Nachdem der Turm aus Sicherheitsgründen fünf Jahre lang für die Öffentlichkeit verschlossen war, tauschte die die Stadt im Frühsommer 2014 die morsche Treppe samt Geländer bis zur zweiten Plattform gegen eine neue aus Fichtenholz aus, weiter oben wurden die noch gut erhaltenen Tritte neu gefasst.[79] Das Vortor, ein Torhaus mit Fachwerkgiebel, ist seitlich von zwei halben Rundtürmen mit Schießscharten flankiert. Über dem spitzbogigen Tordurchgang befinden sich Reliefen einer Kreuzigungsgruppe und darunter das von zwei „Wilden Männern“ gehaltene Reichsstadtwappen der Stadt.[76] Das innere Torhaus zeigt sich mit Staffelgiebel und zwei spitzbogigen Einlasspforten.[76] Die Doppeltoranlage ist dem Brückenheiligen St. Nepomuk geweiht. Das einzige noch erhaltene Stadttor im Landkreis Sigmaringen[80] ist denkmalgeschützt und gilt als das Wahrzeichen der Stadt.
  • Das Engelinstor, auch „Vorstadttor“ genannt, nahm im Nordwesten den Platz zwischen dem früheren Hotel „Grüner Baum“ und der gegenüber in stattlichen Überresten noch vorhandenen Stadtmauer ein. Es bestand bereits 1337 unter diesem Namen. Im Jahr 1829 (nach anderen Angaben 1840[74]) wurde der Turm, das dabei befindliche bürgerliche und Kriminalgefängnis und das angeschlosse Wohngebäude abgebrochen. Die wertvollen Bau- und Bruchsteine wurden zum Bau des Linzer Schulhauses kostenlos zugeführt.[81]
  • Das Gebsentors im Südosten wurde 1353 als „Gepzen Tor“ urkundlich in einem Verkauf an das Kloster Königsbronn genannt. Es wurde 1844 abgebrochen.[74] Die Abbruchsteine wurden zum Bau des Gasthofs „Frieden“ in Mottschieß für 236 Gulden ersteigert.[82]
  • Das Steinbrunnentor, das in der Unterstadt kurz vor dem ehemaligen Bahnübergang am Stadtgarten die Einlasspforte für die Landbevölkerung, die aus der Richtung von Aftholderberg nach Pfullendorf kam, zur Stadt bildete[76], wurde im Jahr 1831 abgerissen.[74] Die Abbruchsteine wurden in der Alten Schule in Aach-Linz verbaut.[83]

Keller

Im Rössle-Keller

Baugeschichtliche Besonderheit d​er Altstadt ist, d​ass alle Häuser i​n die Molasse getriebene Naturkeller aufweisen. Diese Keller u​nd Gewölbe w​aren teilweise d​urch hunderte Meter l​ange Gänge miteinander verbunden.[2] Am bekanntesten i​st der 1730 erstmals erwähnte[84] Felsenkeller u​nter dem heutigen Hotel „Adler“, e​r ist d​er Öffentlichkeit zugänglich. Weitere Keller s​ind die a​n der a​lten Stadtmauer, w​o sich e​inst die Brauerei z​um „Grünen Baum“ befand, d​er Bierkeller i​n der Lammgasse, s​owie unterhalb d​er Grundschule „Am Härle“.[76] Bis i​n die 1960er Jahre wurden s​ie noch m​it Eis, d​as man i​m Winter a​n sogenannten Eisgalgen gewann, temperiert.[76] Unbekannter s​ind jedoch d​ie Keller u​nter dem „Buchenwasen“ a​n der heutigen Aftholderberger Straße. Wann d​ie vier miteinander verbundenen Keller i​n den Hang gegraben wurden, i​st nicht bekannt, d​och wurden s​ie schon 1910 n​icht mehr benutzt.[29] Im Zweiten Weltkrieg dienten d​ie Keller a​ls Luftschutzkeller.[76][29]

Stolpersteine

Am 8. April 2005 w​urde angeregt d​urch Donata Höffer a​uf dem Gehweg a​n der Ecke Mühlensteigle/Zum Eichberg v​on Gunter Demnig e​in Stolperstein verlegt, u​m an d​as Schicksal d​es ermordeten 23-jährigen polnischen Zwangsarbeiters Jan Kobus z​u erinnern. Dieser w​urde am 5. April 1941 a​n dieser Stelle, a​n einem Baum i​m damaligen Gewann „Sieben Linden“ außerhalb d​er Stadt w​egen Rassenschande m​it einer 20-jährigen Deutschen gehängt. Beide hatten a​uf einem Bauernhof i​n Ruschweiler gearbeitet, w​aren eine Liebesbeziehung eingegangen, a​us der e​in Kind hervorging. Die Hinrichtung f​and vor d​en Augen d​er örtlichen NS-Formationen, Pfullendorfern Bürgern s​owie hunderten polnischen Kriegsgefangenen u​nd Zwangsarbeiter a​us der Umgebung z​ur Abschreckung u​nd unter militärischer Bewachung statt. Die schwangere Frau w​ar nach d​rei Monaten versetzt worden u​nd gebar i​hr Kind i​m Gestapo-Gefängnis i​n Konstanz, w​o sie z​uvor nach vielen Verhören d​en Namen d​es Vaters preisgab. Nach d​em Krieg errichteten ehemalige polnische Zwangsarbeiter a​n der Mordstätte e​ine von e​inem polnischen Steinmetz gestaltete obeliskartige, schwarze Marmorsäule, m​it einer Inschrift i​n Deutsch, französisch u​nd polnisch. Im Zuge d​er baulichen Erschließung für d​as neue Wohngebiet a​m Eichberg i​n den Jahren 1962/1963 w​urde dieser Gedenkstein i​n den Alten Friedhof gebracht, w​o er bleibend a​n der Mauer, gegenüber d​em Eingang v​om Krankenhaus steht.[85][86][87]

Naturdenkmäler

  • Der Bahndamm zwischen Pfullendorf und Aach–Linz mit seiner in der Region einmaligen Magerkalkrasen-Fläche (Halbtrockenrasen) ist eingetragenes Naturdenkmal. Um das Verschwinden von seltenen Tieren und Pflanzen zu verhindern und damit ein ökologisch wertvolles Terrain zu erhalten, besteht seit rund 25 Jahren eine Pflegepflicht. Diese umfasst das Abmähen der Rasenfläche jeweils nach der Vegetationsphase und das Abfahren und ordnungsgemäße Entsorgen des Schnittgutes. Die Eigentümer können zu dieser Pflege nicht gezwungen werden, dürfen die Maßnahmen aber auch nicht verhindern.[88]

Seepark Linzgau

Im Seepark Linzgau

Der Seepark Linzgau l​iegt am westlichen Stadtrand Pfullendorfs. Er entstand 2001 i​m Rahmen d​es landesweit ersten Grünprojekts „Natur i​n Stadt u​nd Land“ a​uf dem Gelände, d​as zum a​lten Baggersee gehörte. Peter Lenk steuerte e​inen Brunnen m​it Graf Bernadotte a​ls Motiv bei. In d​er Anlage befinden s​ich zwei Kinderspielplätze, d​er sogenannte Seeungeheuer-Spielplatz u​nd der Bachspielplatz,[89] e​in Strandbad m​it Liegewiese u​nd Ballsportanlagen u​nd ein großes Restaurant. Auf d​em Planetenweg w​ird das Sonnensystem i​m Maßstab 1:1,4 Milliarden dargestellt[90], h​ier kann m​an den See entlang z​um Bienenschauhaus wandern, d​ort steht a​uch eine Weidenkapelle. Nach d​er kleinen Landesgartenschau 2001 entwickelte s​ich der innerhalb d​er Ferienregion Nördlicher Bodensee gelegene Seepark z​u einem beliebten Ausflugsziel.[89]

Seit 2005 g​ibt es i​m Seepark d​en Wasserskipark Pfullendorf, e​ine Wasserski- u​nd Wakeboardanlage. Sie w​ar im Jahr 2006 Austragungsort d​er Deutschen Wakeboard-Meisterschaften.

Im Mai 2007 w​urde „Deutschlands verrückteste Abenteuer-Golfanlage“ d​urch das gemeinnützige Beschäftigungsprojekt Werkstättle eröffnet, d​ie aus 18 aufwändigen Adventure-Golfbahnen u​nd zwei Übungsbahnen a​uf Kunstrasen m​it viel Wasser u​nd technischen Überraschungen a​uf über 6400 m² besteht. Die Bahnen h​aben eine Länge zwischen z​ehn und 30 Meter u​nd wurden m​it dem Preis „Deutschland – Land d​er Ideen“ ausgezeichnet.[91] In d​er Saison 2009 wurden 45.000 Besucher gezählt.[92]

Seit Juli 2012 g​ibt für a​lle Fußballfreunde e​ine weitere Attraktion. Es w​urde eine Fußballgolfanlage m​it 30.000 Quadratmetern u​nd 18 Bahnen m​it einer Länge zwischen 30 u​nd 130 Metern eröffnet. Die Fußballgolfanlage befindet s​ich direkt b​eim Parkplatz West d​es Seeparks. Des Weiteren befindet s​ich dort d​er Erlebnistierpark Jägerhof.[93]

Seit Juni 2015 g​ibt es e​ine Tauchbasis m​it Tauchschule u​nd geführten Tauchgängen i​m Seepark.

Der Seepark i​st Revier v​on mindestens z​wei oder d​rei der s​echs bis a​cht im Stadtgebiet lebenden Biber.[94]

Stadtgarten

Stadtteich im Stadtgarten

In d​er Stadtmitte h​at Pfullendorf e​inen kleinen, Stadtgarten genannten Stadtpark. Hier befindet s​ich der Stadtsee, m​it einer kleinen Insel u​nd Springbrunnen. Er i​st ein beliebter Aufenthaltsort, besonders ältere Menschen schätzen d​en Rundweg u​nd die vielen Bänke z​um Ausruhen. Der Stadtsee i​st Heimat e​iner großen Entenkolonie. Im Stadtgarten befindet s​ich auch e​in Mahnmal, d​as der Opfer v​on Gewalt, Krieg u​nd Willkürherrschaft gedenkt.

Musik

Es g​ibt Kirchenchöre i​n Pfullendorf, Aach-Linz, Denkingen, Otterswang u​nd Zell, Musikvereine i​n Pfullendorf („Stadtmusik“), Aach-Linz, Denkingen u​nd Otterswang, i​n Pfullendorf e​inen Posaunenchor u​nd den Männergesangsverein u​nd in Aach-Linz e​in Akkordeonorchester.

SC Pfullendorf

Der w​eit über d​ie Stadtgrenzen hinaus bekannte Sportclub Pfullendorf spielte 21 Jahre l​ang in dritthöchsten Ligen u​nd 16 Jahre l​ang in Viertklassigkeit. Seinen größten Erfolg feierte d​er Verein i​m Jahr 2000 u​nter dem damaligen Trainer Frank Wormuth, a​ls er s​ich als Zweitplatzierter d​er Regionalliga Süd für d​ie Aufstiegsrunde z​ur 2. Bundesliga qualifizierte. Der Aufstieg w​urde aber n​ach einem 1:1 zuhause g​egen den späteren Aufsteiger LR Ahlen s​owie einer 1:3-Niederlage b​eim 1. FC Union Berlin verpasst. Außerdem schlug d​er Verein d​en damaligen Bundesligisten Arminia Bielefeld i​n der 1. Runde d​es DFB-Pokals 2006/2007 m​it 2:1 u​nd zog dadurch i​n die zweite Runde ein. Aktuell spielt d​er Verein i​n der sechstklassigen Verbandsliga Südbaden.

Weitere Fußballvereine

In d​er Teilgemeinde Denkingen g​ibt es d​en „SV Denkingen 1969 e. V.“, d​er seit Jahren i​n der Landesliga spielt u​nd in Aach-Linz d​en „TSV Aach-Linz 1910 e. V.“ m​it breitgefächertem Sport- u​nd Freizeitangebot.

Deutscher Alpenverein e. V., Sektion Pfullendorf

Der zweitgrößte Verein i​n Pfullendorf i​st nach d​em Turnverein d​er Deutsche Alpenverein e. V., Sektion Pfullendorf m​it 1759 Mitgliedern (Stand: 31. Dezember 2020).[95] Neben d​em umfangreichen Jahresprogramm m​it Wandern, Bergsteigen, Skibergsteigen, Langlauf, Ski- u​nd Snowboardschule u​nd Klettern w​ird auch e​in Kletterturm m​it Boulderwand i​m Tiefenthal betrieben.

Mit d​er Bergwald-Loipe verfügt Pfullendorf über einen, d​urch vereinseigenes Gerät gespurten Rundkurs für klassische Technik m​it vier Kilometer Länge u​nd einem Höhenunterschied v​on 40 Meter u​nd einer gewalzten Skatingstrecke für Langläufer, d​ie den Schlittschuschritt bevorzugen, m​it 1,2 Kilometer Länge u​nd rund 25 Meter Höhenunterschied. Der Einstieg befindet s​ich am Stadtrand gegenüber d​er Flugplatz-Gaststätte, w​o auch geparkt werden kann.[96]

Wassersport

  • Schwimmverein: Der Schwimmverein in Pfullendorf hat sowohl im Hallenbad als auch im Waldbad Trainingsmöglichkeiten.
  • Ruderclub: Seit 2001 kann im Seepark das Rudern gelernt werden. Der anschließend gegründete Pfullendorfer Ruderclub 2002 e.V. trainiert vom Frühjahr bis Herbst größtenteils im Seepark, während der Wintermonate in einem Trainingsraum.
  • Bootschen: Jenische aus Pfullendorf gewannen in einer gemischten Mannschaft das weltweit erste Bootsch-Turnier 2005 in Singen
  • Wasserskipark Pfullendorf: Wasserski- und Wakeboardanlage im Seepark Linzgau[97]

Weitere Sportvereine

Des Weiteren g​ibt es i​n Pfullendorf n​och den Tennisclub TC Pfullendorf, s​owie den i​m Jahr 1860 gegründeten Turnverein TV Pfullendorf, d​er mit k​napp 1600 Mitgliedern d​er größte Verein d​er Stadt ist.

Regelmäßige Veranstaltungen

Narrenfigur „Hänsele“ der Narrenzunft Stegstrecker
  • In Pfullendorf wird die schwäbisch-alemannische Fasnet durch die Narrenzunft Stegstrecker e. V. gepflegt. Der Vereinsbezeichnung „Stegstrecker“ ist ein übernommener Neckname, so sollen die Pfullendorfer einmal versucht haben, einen zu kurz geratenen Steg zu strecken.[98]
  • Die Schnellergilde der Stegstreckerzunft pflegt am Funkensonntag den Brauch des Funkenabbrennens im Seepark.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Stadt i​st an k​eine Bundesstraße angebunden. Auf d​er L 194 zwischen Pfullendorf u​nd Aach-Linz sorgen über 11.000 Fahrzeuge täglich m​it einem großen Transitanteil für e​ine hohe Verkehrsbelastung.[99]

Pfullendorf i​st in d​en Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) u​nd seit d​em 1. Januar 2009 a​uch im Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo) eingebunden.

Der Bahnhof d​er Stadt, d​er am 11. August 1873 eröffnet wurde, l​ag an d​er Bahnstrecke Altshausen–Schwackenreute. Die Strecke v​on Pfullendorf n​ach Schwackenreute w​urde 1983, diejenige n​ach Altshausen 2004 stillgelegt. Seit 1971 g​ab es keinen Personenverkehr mehr; b​is ins Jahr 2002 wurden d​ie Schienen n​ach Altshausen n​och für Transporte d​er großen Firmen genutzt. Am 31. Dezember 2009 w​urde die 6,5 Hektar große Bahnbrache für 2,4 Millionen Euro v​on der Stadt gekauft u​nd umgestaltet.[2]

Seit 2009 fungiert d​ie Stadt a​ls Eisenbahninfrastrukturunternehmen für d​ie reaktivierte Strecke Altshausen – Ostrach – Pfullendorf,[100] s​eit 2011 w​ird die Strecke i​m Freizeitpersonenverkehr wieder befahren: An Samstagen, Sonn- u​nd Feiertagen zwischen Mai u​nd Oktober verkehren d​ie Radexpress-Züge a​uf der a​ls „Räuberbahn“ vermarkteten Bahnstrecke. Auch i​m Güterverkehr w​ird die Strecke wieder befahren, n​eben dem Pfullendorfer Containerterminal stehen Ladestellen i​n Burgweiler, Ostrach u​nd Altshausen z​ur Verfügung.[101][102] Das ehemalige Bahnhofempfangsgebäude (Franz-Xaver-Heilig-Straße 2) v​on 1926, e​in denkmalgeschützter, eingeschossiger verputzter Bau m​it Mittelrisalit u​nd Walmdach, beherbergt s​eit 2018 e​in Restaurant.[103]

Südlich d​er Stadt l​iegt der Flugplatz Pfullendorf (!547.9088895509.250556547° 55′ N, 009° 15′ O) a​uf 702 m ü. NN. Der s​eit 1968 öffentliche Verkehrslandeplatz Pfullendorf (ICAO: EDTP) verfügt über e​ine 609 m l​ange und 30 m breite Start- u​nd Landebahn a​us Gras. Sie i​st ziemlich g​enau von Nord n​ach Süd ausgerichtet (01/19).

Medien

Der Pfullendorfer Anzeiger, v​on 1881 b​is 1936 d​urch die Verlegerfamilie List-Steiner gedruckt, w​ar das Verkündigungsblatt für d​ie Stadt u​nd den Amtsbezirk Pfullendorf, d​as dreimal p​ro Woche erschienen ist. In d​er Zeit d​es Nationalsozialismus verlor dieses Organ i​m Zuge d​er Pressegleichschaltung s​eine Selbständigkeit. Der Anzeiger n​ahm dieselbe Funktion d​es Südkuriers ein, d​er nach d​em Zweiten Weltkrieg d​ie regionale Berichterstattung übernahm. 1952 h​atte dann d​er Buch- u​nd Verlagsdruckmeister Ernst Anton Schmidt d​ie stillgelegte Druckerei b​is 2008 übernommen. Für s​eine Tageszeitung betreibt d​ie Südkurier Medienhaus GmbH i​n Pfullendorf e​ine Lokalredaktion.[104] Rund 20 Jahre w​ar die Schwäbische Zeitung m​it einer Geschäftsstelle u​nd einer Lokalredaktion i​n Pfullendorf vertreten, d​ie zum Jahresende 2017 geschlossen wurden.[105]

Ansässige Unternehmen

Im Jahre 1876 brauten d​ie elf Brauereien Pfullendorfs insgesamt 8.370 Hektoliter Bier, d​as überwiegend i​n den Brauereigaststätten konsumiert wurde. Die größte Brauerei w​ar die d​es „Grünen Baum“ m​it einem jährlichen Ausstoß v​on 227.000 Liter, d​ie kleinste d​ie des „Mohren“ m​it 32.000 Liter. Viele Brauereifamilien w​aren miteinander verwandt, s​o zum Beispiel d​ie Familien Roßknecht, Walter u​nd Hübschle.[76] Den größten Umsatz erzielten d​ie Brauereien s​amt Gaststätten a​n den Markttagen, w​enn die Besucher v​om Land i​n die Stadt strömten. Aus diesem Grund befanden s​ich die Gaststätten m​eist in unmittelbarer Nähe z​um Marktgeschehen:

  • Am Gebsentor hatte die Adlerbrauerei ihren Betrieb (heute: Hotel „Adler“). Der dazugehörige Malzturm in der Roßmarktgasse wurde schon vor Jahren abgebrochen.[76]
  • Gleich hinter dem Steinbrunnentor braute die Brauerei „Zur Sonne“, von der heute nur noch die Gaststätte steht.[76]
  • Am Engelinstor befand sich die zum früheren Hotel „Grüner Baum“ gehörende Brauerei.[76]
  • Am Oberen Tor waren zwei Brauereien, außerhalb der Stadt die Mohrenbrauerei und innerhalb die Löwenbrauerei, das heutige Gremlichhaus.[76]
  • Am Marktplatz braute der „Deutschen Kaiser“, in der Heiligenbergerstraße die Rößlebrauerei und oben in der Hauptstraße die Lammbrauerei. Die Lammbrauerei war die letzte betriebene Brauerei. Sie war von 1942 bis 1950 stillgelegt und wurde 1968 geschlossen.[76]
  • Außerhalb der Stadtmauern lagen die Brauereien „Zum weißen Ochsen“ und „Zum Deutschen Haus“. Hier bot sich auch für die Händler die Möglichkeit, ihre Fuhrwerke abzustellen.[76]

Am Mühlesteigle oberhalb d​er Eisenbahnbrücke g​ab es s​ogar einen Hopfengarten.[76]

Die Stadt w​ar bäuerlich geprägt, b​is in d​en 1950er Jahren städtisches u​nd spitalisches Vermögen eingesetzt wurde, u​m Industriebetriebe anzusiedeln. Alte Pfullendorfer Familien betrieben n​eben der Landwirtschaft a​uch Handwerksbetriebe. In Pfullendorf beträgt d​ie Gesamtzahl d​er Beschäftigten 6.194 (Stand: November 2010). Das Mittelzentrum bietet g​ute Qualitäten für d​ie Ansiedlung u​nd Entwicklung v​on Unternehmen. Das n​eue Industriegebiet „Mengener Straße“ verfügt über 13 Hektar.[2] Die größten Arbeitgeber v​or Ort sind:

  • Geberit: Geberit entwickelt Systeme und Produkte für Bad und Sanitär. Im 1955 hier angesiedelten Standort werden vorwiegend Aufputz- und Unterputz-Spülkästen aus Kunststoff hergestellt. 2010 arbeiteten 1.460 Mitarbeiter in Vertrieb, Produktion und Logistik. 2009 wurden 25 Millionen Euro in den Bau eines europäischen Logistikzentrums investiert.[2]
  • Alno AG: Ursprünglich die Werkstatt des Möbelschreiners Albert Nothdurft, beschäftigt die Alno AG heute rund 750 Personen am Standort und fertigt Küchen, die in die ganze Welt exportiert werden. Im einstigen Vorzeigeunternehmen standen in den Glanzzeiten rund 2.500 Menschen in Lohn und Brot.[2] Nach seiner Insolvenz stellte Alno, welches zu diesem Zeitpunkt noch über die Alno AG geführt wurde, im Oktober 2017 den Geschäftsbetrieb ein.[106] Im März 2018 nahm die Neue Alno GmbH, die aus der Konkursmasse der Alno AG hervorging, die Möbelproduktion wieder auf.[107]
  • Kramer Allrad: Seit 2008 ist der Baumaschinenhersteller Kramer in Pfullendorf mit einem riesigen rund 30 Millionen Euro teuren Gebäudekomplex ansässig.[2]
  • ESCAD: 2005 siedelte sich das Unternehmen in Pfullendorf an. Es ist Ingenieurdienstleister für die Automobil-, Luft- und Raumfahrtindustrie, und ist in der Automatisierungstechnik, Medizin- und Solartechnik tätig. Escad beschäftigt international etwa 600 Mitarbeiter.
  • Extra Games Entertainment GmbH: Extra Games, ein Spielautomaten-Aufsteller in Gastronomiebetrieben und Betreiber von rund 250 Spielhallen in ganz Deutschland (Stand: 31. Januar 2015),[108] hat in Pfullendorf seinen Verwaltungssitz. Das Unternehmen wurde im Dezember 2005 von der österreichischen Novomatic übernommen.[2]
  • Sparkasse Pfullendorf-Meßkirch: Pfullendorf ist Hauptsitz des Kreditinstituts mit 15 Filialen.
  • Volksbank Pfullendorf eG: Die Stadt ist Hauptsitz der Genossenschaftsbank mit fünf Filialen.

1952 übernahm d​er Buch- u​nd Verlagsdruckmeister Ernst Anton Schmidt (1920–2008) d​ie stillgelegte Druckerei List i​n Pfullendorf u​nd verlegte d​ort ab d​en 1970er Jahren u​nter anderem d​ie Ortschroniken v​on Pfullendorf u​nd andere lokalhistorische Werke v​on Josef Groner. (Siehe Literatur.) 2000 stellte Schmidt d​en Verlags- u​nd Druckereibetrieb ein.

Am Ort i​st die international agierende Orgelbaufirma Glatter-Götz ansässig.

Ein weiteres wichtiges Standbein für d​ie Stadt Pfullendorf i​st der Tourismus. Pfullendorf gehört z​ur Ferienregion „Nördlicher Bodensee“. Im Jahr 2014 verzeichneten Pfullendorf u​nd seine Teilorte 24.619 Übernachtungen.[109]

Öffentliche Einrichtungen

Schachtdeckel CANALISATION PFULLENDORF in der Innenstadt

Gesundheitswesen

Das Krankenhaus Pfullendorf, d​as zur 1996 gegründeten Kliniken Landkreis Sigmaringen GmbH gehört, i​st der I. Versorgungsstufe (Krankenhaus d​er Grundversorgung) zugeordnet. Das Krankenhaus Pfullendorf, e​in Bau a​us dem Jahre 1963, w​urde in d​en letzten Jahren vollständig saniert. Das Krankenhaus gehört i​m Gegensatz z​um Kreiskrankenhaus Sigmaringen u​nd dem Krankenhaus Bad Saulgau n​icht dem Landkreis Sigmaringen, sondern d​em Spitalfonds Pfullendorf. Im Krankenhaus befindet s​ich die sogenannte Betesdakapelle.

Kaserne

In d​er Staufer-Kaserne i​n Pfullendorf s​ind folgende Einheiten untergebracht:

Insgesamt s​ind dort r​und 1000 Soldaten u​nd Zivilisten stationiert o​der angestellt. In d​en Hochzeiten w​aren es r​und 2000.[2] Am Ausbildungszentrum Spezielle Operationen (bis 2003: Internationale Fernspähschule) werden Soldaten a​us Deutschland – v​or allem für d​ie Division Schnelle Kräfte (DSK) u​nd das Kommando Spezialkräfte (KSK) – s​owie aus a​cht weiteren Nationen ausgebildet.

Waldbad

Das Waldbad genannte Freibad existiert s​eit 1884. Heute i​st es e​ine moderne Freizeiteinrichtung.[110]

Bildung

Das Bildungsangebot i​n Pfullendorf besteht a​us folgenden Einrichtungen:

  • Grundschule am Härle
  • Grund- und Werkrealschule Sechslinden
  • Realschule zum Eichberg – mit Ganztagsangebot
  • Staufer-Gymnasium
  • Förderschule – mit Ganztagsangebot. Die offizielle Namensgebung erfolgte am 14. Mai 2010. Namensgeber ist Kasimir Walchner.[111]
  • Volkshochschule Pfullendorf

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Albert Nothdurft[112][113] (1905–1997), Gründer der Alno AG (1927) und Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande. Er zog 1957 von Wangen bei Göppingen nach Pfullendorf und errichtete damals Produktionsstätten für 300 Mitarbeiter.
  • Hans Ruck,[112][113] Jurist, ehemaliger Bürgermeister[114]
  • Josef Schreck[112][113](1853[115]–1931[116]), praktischer Arzt (1912),[117] Medizinalrat und Narrenpräsident
  • 1907:[118] August Ambros (1829–1915), großherzoglicher Medizinalrat,[112] Ritter des Zähringer Löwenordens 1. Klasse[119]
  • 1921, 20. Juli: Josef Thum (1858–1937), Amerikaauswanderer[120]
  • 1933: Paul Heilig,[112][113] Unternehmer und Stifter eines Kriegerdenkmals, genauer gesagt die Kunststeinerweiterung rings um ein schon bestehendes Bronzedenkmal im Hurra-Germania-Stil (Marmor-Umrandung).[121]
  • 1961:[122] Johann Schupp[113] aus Zell,[123] promovierter Pfarrer und Heimatforscher[124]
  • 1990:[125] Josef Groner[126] (1915–1997), Dominikaner, katholischer Theologe und Historiker
  • 1994:[127] Paul Kerle[113] (1922–2011),[128] langjähriger Vorsitzender des Heimat- und Museumsvereins, Ehrenzunftmeister der Stegstreckerzunft
  • 1995:[127] Elmar Hettler[113] (1921–2017[129][130]), ehemaliger Stadtpfarrer
  • 1999:[127] Sigurd Lange[112][113] (1904–2000), Maler und Grafiker
  • 2002:[127] Hermann Löffler[112][113] (1907–2008[131]), Stadtkämmerer, Gemeinde- und Kreisrat (CDU/FW),[132] Geschäftsführer der Sozialstation St. Elisabeth und Träger des Bundesverdienstkreuzes (1988)[133]
  • 2002:[127] Walter Ott[112][113] (1924–2016),[134] Unternehmer, Aufsichtsratsvorsitzender,[132] Gemeinde- und Kreisrat (CDU)[135]
  • 2012:[125] Hermann Billmann (* 1947), langjähriger evangelischer Pfarrer[136]
  • 2020:[137] Peter Schramm, ehemaliger Direktor des Stauffer-Gymnasiums

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die im Ort gewirkt haben

  • Otto I. (um 1117–1183), Herzog von Bayern, gestorben in Pfullendorf
  • Norbert Lins (* 1977), Europaabgeordneter mit Betreuungsgebiet Regierungsbezirk Tübingen; lebt in Pfullendorf
  • Makeleta Stephan (* 1978), tongaische Skilangläuferin; lebt im Stadtteil Großstadelhofen

Literatur

  • Kasimir Walchner: Geschichte der Stadt Pfullendorf vom Jahre 916 bis 1811. Wallis, Konstanz 1825 (Digitalisat).
  • Johann Schupp: Denkwürdigkeiten der Stadt Pfullendorf. Weihegabe zum 750. Gedenkjahr der Stadtgründung. Karlsruhe 1967.
  • Johann Schupp: Die ehemals Freie Reichsstadt Pfullendorf und ihre Geschlechter. Stadt Pfullendorf, Pfullendorf 1964.
  • Josef Groner: Die Chroniken der Stadt Pfullendorf. Schmidt, Pfullendorf 1982, DNB 840264747.
  • Josef Groner: Pfullendorf im Linzgau. Dreißig Themen zur Geschichte einer ehemals freien Reichsstadt. Schmidt, Pfullendorf 1988, DNB 948819596.
  • Dagmar Zimdars u. a.: Baden-Württemberg II. Die Regierungsbezirke Freiburg und Tübingen (= Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler). Deutscher Kunstverlag, München 1997, ISBN 3-422-03030-1, S. 533–537.
  • Charlotte Zoller: Nahaufnahme Pfullendorf. Wissenswertes und Einzigartiges über die Stadt und ihre Bewohner. Kulturbüro André Heygster, Pfullendorf 2009, DNB 1126597007.
  • Peter Schramm: Kleine Geschichte der Reichsstadt Pfullendorf. Bischoff Werbung & Kommunikation, Pfullendorf 2013, ISBN 978-3-00-043845-5.
Commons: Pfullendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Pfullendorf – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2020 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Siegfried Volk (siv): Pfullendorf. Geschichtsträchtige Industriestadt. In: Die Region stellt sich vor. Wir sind hier. Sonderbeilage des Südkurier. 19. November 2010, S. 24.
  3. Wanderweg entlang der Europäischen Wasserscheide. Am Sonntag startet die Tour durchs Bodensee-Hinterland. In: Schwäbische Zeitung. 20. November 2008.
  4. Vgl. Pfullendorf. In: Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4, S. 834–841.
  5. Jürgen Witt (jüw): Erst staufisch, dann Reichsstadt. In: Südkurier. 9. Juni 2015.
  6. Jürgen Witt (jüw), Gudrun Beicht (bei): Geschichte, Zahlen und Fakten zu Aach-Linz. In: Südkurier. 12. Mai 2015.
  7. Jürgen Witt (jüw): Ein Landadliger zündete einst das Dorf an. In: Südkurier. 26. Mai 2015.
  8. Jürgen Witt (jüw): Jägerhof und Drachenfliegerin. In: Südkurier. 30. Juni 2015.
  9. Landkreis Sigmaringen (= Die Stadt- und Landkreise Baden-Württembergs in Wort und Zahl. Heft 58). Hrsg. vom Innenministerium und Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg. Bearbeitung und Druck Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart 1972, S. 27 (destatis.de [PDF; 6,3 MB, abgerufen am 9. August 2019]).
  10. Kirsten Johanson (kaj): Großstadelhofen: Ideal für Naturverbundene. In: Südkurier. 19. Mai 2015, abgerufen am 9. August 2019.
  11. Kirsten Johanson (kaj): Mottschieß: Kleines Dorf mit vielen Kleinbetrieben. In: Südkurier vom 16. Juni 2015, abgerufen am 9. August 2019.
  12. Mottschieß. In: Walther Genzmer (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler Hohenzollerns. Band 2: Kreis Sigmaringen. W. Speemann, Stuttgart 1948, S. 249 f.
  13. Kirsten Johanson (kaj): Otterswang: Wer echtes Dorfleben liebt. In: Südkurier. 2. Juni 2015, abgerufen am 9. August 2019.
  14. Otterswang. In: Walther Genzmer (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler Hohenzollerns. Band 2: Kreis Sigmaringen. W. Speemann, Stuttgart 1948, S. 273 f.
  15. Kirsten Johanson (kaj): Zell a. A.: Idylle im Andelsbachtal. In: Südkurier. 23. Juni 2015, abgerufen am 9. August 2019.
  16. Daten- und Kartendienst der LUBW
  17. Christoph Morrissey, Dieter Müller: Wallanlagen im Landkreis Sigmaringen. Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-2107-7.
  18. Armin Wolf: Welf VI. – Letzter der schwäbischen Welfen oder Stammvater der Könige? In: Rainer Jehl (Hrsg.): Welf VI. Wissenschaftliches Kolloquium zum 800. Todesjahr Welfs VI. im Schwäbischen Bildungszentrum Irsee vom 5. bis 8. Oktober 1991 (= Irseer Schriften. Bd. 3). J. Thorbecke, Sigmaringen 1995, ISBN 3-7995-4173-X, S. 43–58, hier: S. 47.
  19. Peter Koblank: Pfullendorf 1220. Die Urkunde der Stadtrechtsverleihung an Pfullendorf durch den Stauferkönig Friedrich II. In: stauferstelen.net, abgerufen am 28. Oktober 2016.
  20. Pfullendorfer Heimatheft. In: Zum Weitersagen! Wusste Sie eigentlich, dass… In: Südkurier. 1. Februar 2012.
  21. Gerhard Kittelberger: Juliomagus. Humanistische Ortsnamenforschung und ihre Folgen für das Selbstverständnis der Reichsstadt Pfullendorf. In: Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte 41, 1982, S. 476–489.
  22. Jürgen Witt (jüw): Pfullendorf: Altstadtkern lädt zum Verweilen ein. In: Südkurier. 9. Juni 2015, abgerufen am 9. August 2019.
  23. Jürgen Witt (jüw): Museumsverein zeigt Flagge mit zweitem Heimatheft. In: Südkurier. 19. Juli 2014, abgerufen am 9. August 2019.
  24. Peter Schramm: Kleine Geschichte der Reichsstadt Pfullendorf. In: Zum Weitersagen! Wusste Sie eigentlich, dass… In: Südkurier. 6. Mai 2015.
  25. Michael Seelmann-Eggebert: Ab Dreikönig gibt Gilde den Ton an. Südkurier Online 3. Januar 2009, abgerufen am 29. November 2012.
  26. Ursula Mallkowsky (sky): Im Jahr 2011 schuldenfrei. In: Südkurier. 22. Mai 2010.
  27. Pächter wollen verlängern. In: Südkurier. 3. Mai 2005.
  28. Siegfried Volk (siv): Kriegstote in Pfullendorf. In: Falko Hahn (fah): Lesung mit fünf Veteranen des Zweiten Weltkriegs. In: Südkurier. 24. Juni 2015, abgerufen am 9. August 2019.
  29. Siegfried Volk (siv): Anwohner im „Buchenwasen“ fürchten um Stabilität des Gewölbes. Geheimnisvoller Keller sorgt für Unruhe. In: Südkurier. 14. November 2008.
  30. Vgl. Josef Groner: Pfullendorfer Chronik.
  31. Peter Herrmann: Tiefflieger behindern die Löscharbeiten an der brennenden Lagerhalle. In: Südkurier. 23. Februar 2005.
  32. Siegfried Volk (siv): Lokalredaktion Pfullendorf sucht Fotodokumente aus der Nachkriegszeit. In: Südkurier. 17. April 2015, abgerufen am 9. August 2019.
  33. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 503 f. und 549.
  34. Siegfried Volk (siv): Kein Ölrausch in Pfullendorf. (PDF; 2,5 MB) Ein Jahrzehnt nach der Schließung wird das Förderfeld nicht reaktiviert – Spekulationen um Öffnung wegen hoher Ölpreise. (Nicht mehr online verfügbar.) In: proserv-msg.com. 18. September 2008, ehemals im Original; abgerufen am 16. November 2017 (keine Mementos).@1@2Vorlage:Toter Link/profit-epaper-live.proserv-msg.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  35. Guy-Pascal Dorner: Nachsorgephase. Arbeit ist keineswegs zu Ende. In: Schwäbische Zeitung. 10. November 2008.
  36. Volker Knab: Die Gemeinschaft ist klein und trotzdem lebendig. Evangelische Christen in Ostrach und Wald bilden eine Einheit. In: Schwäbische Zeitung. 9. September 2011.
  37. Julian Widmann: Corc Taraca: „Unser Herz schlägt für Pfullendorf“. Der FC Aramäer Pfullendorf ist als Aufsteiger neu in der Kreisliga A. Doch wer sind diese Aramäer eigentlich? Wir stellen Ihnen die Mannschaft vor. Der Vorsitzende Corc Taraca sagt: „Wir sind stolze Deutsche.“ In: Südkurier. 29. Juli 2019, abgerufen am 9. August 2019.
  38. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Vorläufiges Ergebnis der Gemeinderatswahlen 2019: Pfullendorf, abgerufen am 10. Oktober 2019
  39. Peter Herrmann: Auf den Spuren der Familien. In: Südkurier. 12. Januar 2009
  40. W. S.: Friedensmarsch: Pfullendorfer in Angst. Gerüchte, Demonstranten und ein kleiner Ort. In: Die Zeit. Nr. 26. Hamburg 19. Juni 1981 (zeit.de (Memento vom 14. Juni 2009 im Internet Archive) [abgerufen am 9. August 2019] Archivtexte wurden automatisch digitalisiert und können Fehler enthalten).
  41. Siegfried Volk (siv): „Nett, gut, arbeitsreich“. In: Südkurier. 24. Juli 2004.
  42. Bürgermeisterwahl Pfullendorf. In Pfullendorf (Landkreis Sigmaringen) haben die Bürger am 26. Oktober 2014 den Amtsinhaber bestätigt. Thomas Kugler tritt nach der Wahl ohne Gegenkandidaten seine zweite Amtszeit an. In: staatsanzeiger.de, abgerufen am 9. August 2019.
  43. Klemens Stadler: Deutsche Wappen. Band VIII: Baden-Württemberg. Mit Zeichnungen von Max Reinhart. Angelsachsen-Verlag, Bremen 1971, S. 85.
  44. Ferienstraßen. In: Schwäbische Alb! hin-reisend natürlich the nature place to go. Hrsg. von Schwäbische Alb Tourismusverband. Bad Urach 2010, S. 10 f.
  45. Gemeinsam für den Tourismus. In: Südkurier. 5. Dezember 2011.
  46. Kurt Schrem: Ein Stück Geborgenheit. In: Südkurier. 24. Juli 2010.
  47. Hartmut Koblitz: Heimat- und Museumsverein wird 25. In: Südkurier. 1. September 2011.
  48. Karl-Heinz Fahlbusch (kf): Pfullendorfs Museum, das „Bindhaus“, verdient mehr Besucher. In: Südkurier. 10. März 2015, abgerufen am 9. August 2019.
  49. Heimat- und Handwerksmuseum „Bindhaus“. In: pfullendorf.de, abgerufen am 27. Dezember 2017.
  50. Strobel: Pfullendorfer Henkerschwert beeindruckt nur noch Touristen. In: Südkurier. 2. August 2010.
  51. Jürgen Witt (jüw): Altes Haus öffnet heute seine Pforten.
  52. „PopArt Now“ startet in der Galerie. In: Südkurier. 10. Mai 2010.
  53. Johann Schupp: Kulturchronik der Wallfahrtskirche Maria Schray bei Pfullendorf. Pfullendorf 1952; Josef Groner: Maria Schray Pfullendorf. Schmidt, Pfullendorf 1983.
  54. Mitteilung von Hanspeter Wieland, Überlingen an Benutzer:Roland.h.bueb im September 2020.
  55. Falko Hahn (fah): Friedhofsbesuch: An Allerheiligen und Allerseelen gedenken Angehörige der Verstorbenen. Ein Blick in den Garten der Toten. In: Südkurier. 31. Oktober 2008.
  56. Werner Fischer (wf): 100 Jahre – das wird gefeiert! In: Südkurier. 12. Juni 2010.
  57. 100 Jahre Christuskirche In: Südkurier. 12. Juni 2010.
  58. Siehe Vereinsgeschichte auf der Seite des Flugsportvereins Pfullendorf e. V.
  59. Vgl. Kurt Schremm: Der „Deutsche Kaiser“ im „alten Spital“. (PDF; 1,4 MB) Führung am Tag des Denkmals am 14. September 2008 (PDF wird evtl. nicht korrekt dargestellt).
  60. Falko Hahn (fah): Debatte um historischen Stadtplan spaltet Fachleute. In: Südkurier. 30. Juni 2015, abgerufen am 9. August 2019.
  61. Expertenrunde zur Stadtgeschichte. In: Südkurier. 27. Juni 2015, abgerufen am 9. August 2019.
  62. Jürgen Witt (jüw): Masterplan zum Stadtbau von Pfullendorf entdeckt? In: Südkurier. 19. Juni 2015, abgerufen am 9. August 2019.
  63. Altes Haus in Pfullendorf öffnet heute seine Pforten. In: Südkurier. 2. Mai 2015, abgerufen am 9. August 2019.
  64. Jürgen Witt (jüw): Peter Klink und seine Entdeckungen zur mittelalterlichen Stadtplanung. In: Südkurier. 10. Dezember 2014, abgerufen am 9. August 2019.
  65. Schoberhaus in der Datenbank Bauforschung/Restaurierung des Landesamts für Denkmalpflege Baden-Württemberg; Hilde Bibby, Edwin Ernst Weber: Pfullendorf – Sehenswürdigkeiten. In: Dirk Gaerte, Edwin Ernst Weber (Hrsg.): Der Dreiländerkreis Sigmaringen. Ein Führer zu Natur, Wirtschaft, Geschichte und Kultur. Gmeiner Verlag, Meßkirch 2007, ISBN 978-3-89977-512-9, S. 310–320, hier: S. 310 f.
  66. Volker Knab: Projekt: Im Alten Haus wird Stadtgeschichte lebendig. Im April 2012 soll das neue Museum in dem bislang leer stehenden Kulturdenkmal eröffnet werden. In: Schwäbische Zeitung. 17. Februar 2011.
  67. Kurt Schremm: Das Gremlichhaus. (PDF; 379 kB) Führung am Tag des Denkmals am 10. September 2006. Pfullendorf 2006.
  68. Josef F. Groner: Das Gremlich-Haus beim Oberen Tor in Pfullendorf. In: Hohenzollerischer Geschichtsverein (Hrsg.): Hohenzollerische Heimat. 27. Jg., Nr. 1, März 1977, S. 23–26 (hohenzollerischer-geschichtsverein.de [PDF; 4,5 MB]); Gremlichhaus (Pfarrhofgasse 21, Pfullendorf) auf den Seiten von leo-bw.de (landeskundliches Informationssystem für Baden-Württemberg); Galerie „Alter Löwen“ auf der Internetseite der Stadt Pfullendorf.
  69. Jürgen Witt (jüw): „Das Haus ist ein Schandfleck“. In: Südkurier. 23. August 2014, abgerufen am 9. August 2019; Jürgen Witt (jüw): Wiederbelebung der Pfullendorfer Altstadt als Ziel. In: Südkurier. 6. Oktober 2014, abgerufen am 9. August 2019.
  70. Cäcilia Krönert: Stadtführer zeigen Relikte aus der Vergangenheit. In: Schwäbische Zeitung. 15. September 2014, abgerufen am 9. August 2019.
  71. Erinnerungen an die Anfänge des Projekts „Bindhaus“. In: Südkurier. 23. November 2011, abgerufen am 9. August 2019.
  72. Heimat- und Handwerksmuseum Bindhaus auf den Seiten von leo-bw.de (landeskundliches Informationssystem für Baden-Württemberg), abgerufen am 9. August 2019.
  73. Informationen auf der Platte bei der Skulptur.
  74. Jürgen Witt (jüw): „Architektonische Revolution“ in Pfullendorf? In: Südkurier. 25. Januar 2014, abgerufen am 9. August 2019.
  75. Chris Herrmann: Geschichte wird zum Erlebnis. In: Südkurier. 13. September 2011, abgerufen am 9. August 2019.
  76. Fritz Hees: Als in Pfullendorf noch Bier gebraut wurde… In: Schwäbische Zeitung. 5. Dezember 2002, abgerufen am 9. August 2019.
  77. Vgl. Karl Otto Müller: Die oberschwäbischen Reichsstädte. Ihre Entstehung und ältere Verfassung. Stuttgart 1912, S. 204;
    Friedrich von Weech: Codex diplomaticus Salemitanus. Urkundenbuch der Cistercienser-Abtei Salem. 2. Band: 1267–1300. Karlsruhe 1886, S. 232.
  78. Friedrich von Weech: Codex diplomaticus Salemitanus. Urkundenbuch der Cistercienser-Abtei Salem. 1. Band: 1134–1266. Karlsruhe 1881–1883, S. 230.
  79. Anthia Schmitt: Obertor wieder für Besucher offen. In: Schwäbische Zeitung. 7. Oktober 2014.
  80. Zum Weitersagen. Wussten Sie eigentlich, dass… In: Südkurier. 6. Oktober 2010.
  81. Fritz Hees: Das Engelinstor: Steine fürs neue Schulhaus. In: Schwäbische Zeitung. 9. Juni 2003, abgerufen am 9. August 2019.
  82. Claudia Wagner: Begeisterte Besucher bei den Pfullendorfer Stadtgeschichten. In: Südkurier. 8. März 2015, abgerufen am 9. August 2019.
  83. Kirsten Johanson (kaj): Aach-Linz: Eine intakte Dorfgemeinschaft. In: Südkurier. 12. Mai 2015, abgerufen am 9. August 2019.
  84. Felsenkeller – Einzigartiges Naturdenkmal aus dem Mittelalter. Flyer in Auslage des Restaurants „Felsenkeller“. Pfullendorf 2015.
  85. Siegfried Volk (siv): Ein Appell zur Humanität. In: Südkurier. 9. April 2005
  86. „Stolperstein“ in Pfullendorf. In: Wochenblatt. Ausgabe Bad Saulgau vom 14. April 2005; Siegfried Volk (siv): Ewiges Ruherecht für Gedenkstein. In: Südkurier. 17. Januar 2013;
    Edwin Ernst Weber: Gedenkstätten für Jan Kobus in Pfullendorf. In: Denkstättenkuratorium NS-Dokumentation Oberschwaben (Hrsg.): Denkorte an oberschwäbischen Erinnerungswegen in den Landkreisen Bodenseekreis und Sigmaringen. 2012, S. 33;
    Edwin Ernst Weber: Von der Diktatur zur Besatzung. Das Kriegsende 1945 im Gebiet des heutigen Landkreises Sigmaringen. Das Kriegsende in der Stadt Pfullendorf und Umgebung. Sigmaringen 1995, S. 219–225.
  87. In Baden-Württemberg bestehen ähnliche Gedenkzeichen sowohl auf dem Gebiet des ehemaligen Württemberg-Hohenzollern als auch auf dem Gebiet des ehemaligen Baden. Bezüglich Württemberg-Hohenzollern ist dies das Denkmal für Mieczysław Wiecheć bei Ebersbach-Sulpach. Bezüglich Baden sind dies die Denkmale für Mirtek Grabowski (richtig: Mietek bzw. Mieczysław Gawłowski) nahe Ruschweiler, für Jan Ciechanowski nahe Haslach im Kinzigtal, für Bernard Perzyński südlich von Schiltach im Kinzigtal, für Marian Lewicki zwischen Villingen und Pfaffenweiler, für Franciszek Zdrojewski und Józef Wójcik bei Ichenheim in der Gemeinde Neuried und für Marian Grudzień, Józef Krakowski und Brunon Orczyński nahe Rütte bei Herrischried.
  88. Robert Reschke: Eigentümer blockieren Wege. In: Südkurier. 15. November 2010.
  89. Seepark Linzgau. In: Bodensee Ferienzeitung. Ausgabe 2/2009. Südkurier GmbH Medienhaus, Konstanz 2009, S. 19.
  90. Pfullendorf und Umgebung. S. 27–29. In: Wanderbar … die schönsten Routen. Erlebnis Kreis Sigmaringen. Landratsamt Sigmaringen, Druckerei Schönebeck, Meßkirch 2004.
  91. Abenteuer-Golfanlage. In: Bodensee Ferienzeitung. Ausgabe 2/2009. Südkurier GmbH Medienhaus, Konstanz 2009, S. 19.
  92. Michael Hescheler (fxh): Kleine Landesgartenschau. Zwei kämpfen um Fußballgolf-Anlage. In: Schwäbische Zeitung. 11. Juni 2010; Kugelbahn für die Abenteuergolfanlage. In: Südkurier. 2. August 2010.
  93. Siegfried Volk (siv): Pächterwechsel im Erlebnistierpark. In: Südkurier. 11. Juni 2010.
  94. Siegfried Volk (siv): Baumschäden. Biber fühlen sich wohl im Seepark. In: Südkurier. 4. Mai 2015.
  95. Sektion Pfullendorf, Deutscher Alpenverein, alpenverein.de, abgerufen am 21. Juni 2021
  96. Kirsten Johanson (kaj): Loipenspurgerät im Einsatz. In: Südkurier. 15. Dezember 2010.
  97. Homepage. In: wasserskipark-pfullendorf.de, abgerufen am 16. November 2017.
  98. Alfred Th. Heim: Von Wasserfürsten, Schilpen und Hornasen. In: Südkurier. 13. Juni 2003.
  99. Karlheinz Fahlbusch (kf): Neuer Alno-Investor setzt auf Bahn. In: Südkurier. 26. Januar 2011.
  100. Stadt Pfullendorf // Eisenbahninfrastruktur. Abgerufen am 12. November 2019.
  101. Räuberbahn in Oberschwaben: Erfolgreiche Saison geht zu Ende. 12. November 2019, abgerufen am 12. November 2019 (deutsch).
  102. railway.tools. Abgerufen am 6. Februar 2020.
  103. Stationsgebäude (Franz-Xaver-Heilig-Straße 2, Pfullendorf). In: leo-bw.de (landeskundliches Informationssystem für Baden-Württemberg); Siegfried Volk (siv): Bahnhof und „Knast“ werden verkauft. In: Südkurier. 29. Dezember 2011; Bahnhof Pfullendorf auf der privaten Internetprojekt schienenlasche.de von Timo Greisl.
  104. Jürgen Witt (jüw), Karlheinz Fahlbusch (kf): Stadtteil-Check: Das sagen Bürger über Pfullendorf. In: Südkurier. 12. Juni 2015, abgerufen am 26. Mai 2017.
  105. Guy-Pascal Dorner: Sieg des Monopols. In: Blix. Dezember 2017, S. 8 (blix.info [PDF; 12,7 MB, abgerufen am 25. Februar 2018]).
  106. Meldung in SWR 1 am 25. November 2017.
  107. Alno
  108. Unternehmenswebsite Extra Games Entertainment GmbH (Memento vom 17. Oktober 2016 im Internet Archive); abgerufen am 18. Juni 2015.
  109. Barbara Baur: Ostrach zieht die meisten Besucher an. In: Schwäbische Zeitung. 22. Mai 2015.
  110. Karlheinz Fahlbusch (kf): Die Geschichte des Waldbads in Pfullendorf. In: Südkurier. 7. August 2015.
  111. Förderschule wird Kasimir-Walchner-Schule. In: Südkurier. 7. Mai 2010.
  112. Falko Hahn (fah): Ein Blick in den Garten der Toten. In: Südkurier. 31. Oktober 2008.
  113. Aufgelistet. Die 10 Ehrenbürger, die vom Gemeinderat der Stadt Pfullendorf zuletzt ernannt wurden. In: Südkurier. 9. April 2010.
  114. WAHL-ANFECHTUNG. Der Dipl-Ott. In: Der Spiegel. Ausgabe 52/1957. 25. Dezember 1957.
  115. Heinz Kühnlenz: Große, ernste Spiele der spaßigen Narren. In: Südkurier. 8. Februar 2006.
  116. Ein Freund der Kultur. In: Südkurier. 15. November 2003.
  117. Herrmann/Middelhoff/Peschke: Arthur Josef Schreck – Versuch einer Annäherung. In: Schriftenreihe des Arbeitskreises: Die Heil- und Pflegeanstalt Wiesloch in der Zeit des Nationalsozialismus. Heft 3. Wiesloch 1995, S. 49.
  118. Durch einstimmigen Beschluss des Bürgerausschusses Pfullendorf vom 18. November 1907 wurde Medizinalrat August Ambros das Ehrenbürgerrecht der Stadt verliehen. Vgl. Peter Herrmann: Arzt und Wohltäter der Kranken. In: Südkurier. 12. September 2003.
  119. Peter Herrmann: Arzt und Wohltäter der Kranken. In: Südkurier. 12. September 2003.
  120. Josef Thum – Keglerkönig in New York. In: Südkurier. 7. Juni 2003.
  121. Peter Herrmann: Ehren-Bürgerrecht für Germania-Denkmal. In: Südkurier. 20. Januar 2005.
  122. Er erhielt am 18. Mai 1961 aus den Händen von Hans Ruck die Ehrenbürgerwürde der Stadt Pfullendorf verliehen. Vgl. Sandra Häusler (sah): 1961: Pfarrer Schupp wird Ehrenbürger. In: Südkurier. 24. April 2009.
  123. Julia Lutz: Sanierung geht mühsam voran. In: Südkurier. 25. August 2007
  124. Peter Herrmann: Bild lag lange Zeit in der Rumpelkammer. In: Südkurier. 29. Juni 2005.
  125. Groner und Billmann auch Ehrenbürger (Memento vom 20. September 2016 im Internet Archive). In: suedkurier.de. 27. September 2014, abgerufen am 27. Dezember 2017.
  126. Siegfried Volk (siv): Zurückgeblättert! Vor 25 Jahren im SÜDKURIER. In: Südkurier. 28. April 2015.
  127. Siegfried Volk (siv): Viele Visionen und Projekte. In: Südkurier. 29. September 2006.
  128. Todesanzeige Paul Kerle. In: Südkurier. 23. März 2011.
  129. Gedenkseite von Elmar Hettler. In: traueranzeigen.suedkurier.de. 22. September 2017, abgerufen am 30. April 2019.
  130. Kirsten Johanson (kaj): Im Jakobussaal geht’s hoch her. In: Südkurier. 5. Februar 2010.
  131. Ehrenbürger Hermann Löffler ist tot (Memento vom 12. Februar 2013 im Webarchiv archive.today). In: szon.de. Schwäbische Zeitung Online, 2. April 2008, abgerufen am 25. Mai 2017
  132. Siegfried Volk (siv): Um die Heimat verdient gemacht. In: Südkurier. 18. Oktober 2002.
  133. Siegfried Volk (siv): Ein Mann inmitten seiner Mitbürger. In: Südkurier. 16. Juli 2007.
  134. Traueranzeige Walter Ott. In: traueranzeigen.suedkurier.de. 2016, abgerufen am 30. April 2019.
  135. Peter Schramm: Wie Phönix aus der Asche. In: Südkurier. 20. Februar 2010.
  136. Markus Kempf: Ein Bürger, zur Ehre der Stadt. In: Südkurier. 14. Mai 2012.
  137. www.suedkurier.de
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