Wattenreute

Wattenreute i​st ein Wohnplatz Großstadelhofens, e​iner von sieben Ortschaften d​er Stadt Pfullendorf i​m Landkreis Sigmaringen i​n Baden-Württemberg, Deutschland.[1]

Geographie

Geographische Lage

Der Weiler l​iegt auf d​er Gemarkung Großstadelhofen östlich begrenzt v​on der Landesstraße 268 zwischen Pfullendorf u​nd Krähenried. Westlich v​on Wattenreute befindet s​ich das Tiefental (Fuchshalde) u​nd der Standortübungsplatz d​er Staufer-Kaserne Pfullendorf.

Geschichte

Bereits v​or 1278 w​ar das Zisterzienserinnenkloster Wald i​n Wattenreute m​it einem Hof begütert. Dem folgte 1347 e​in weiteres gestiftetes Gut.[2]

Wattenreute w​urde in d​er Urbar d​es Klosters Beuron a​m Anfang d​es 14. Jahrhunderts a​ls Wattenrueti urkundlich erwähnt.[3][1] Es folgten weitere Erwähnungen: 1366 a​ls Watenriiti, 1476 a​ls Wattenrutin u​nd 1533 a​ls ain g​ueth zu Wattenreuti erwähnt.[4]

Ein Konrad Gremlich v​on Krauchenwies verkaufte 1446 d​en Grafen v​on Werdenberg-Heiligenberg Groß- u​nd Kleinstadelhofen u​nd die Vogteien über Sylvenstal, Wattenreute u​nd Krähenried, d​och konnte s​eine Witwe 1475 a​n Anton von Neuneck dieselben Güter verkaufen. 1476 erfolgte d​er Weiterverkauf a​n das Spital Pfullendorf. Die Hochgerichtsbarkeit l​ag bei d​er Grafschaft Heiligenberg, d​ie Niedergerichtsbarkeit n​ach 1476 b​ei der Stadt Pfullendorf.[1] Als Amtsort i​m Vogteiamt Pfullendorf w​ar Wattenreute d​em Spital Pfullendorf m​it Leibeigenschaft u​nd Schlupflehenverband pflichtig.

Wattenreute gehörte w​ohl stets z​u Stadelhofen.[1]

Einwohner

In Wattenreute l​eben aktuell 59 Einwohner (Stand: Mai 2015).[5]

Religion

Kirchlich gehört Wattenreute z​ur römisch-katholischen Pfarrei Pfullendorf.[1]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Die Kath. Kapelle St. Florian (Wattenreute 10) wurde 1718 erbaut und 1932 renoviert. Der denkmalgeschützte Sakralbau zeigt sich als verputzter Massivbau mit Dachreiter.[1][6] Zur Ausstattung zählen mehrere Plastiken von Heiligen: Florian, Josef, Rochus, Georg und Martin (wohl alle um 1700), sowie Sebastian und Stephanus (beide Spätgotik).[7]
  • Das spitälische Hofgut Wattenreute ist mit 50,99 Hektar das kleinste der drei Hofgüter des Spitalfonds Pfullendorf. Es gehört dem Spitalfonds seit 1880 und ist verpachtet. Weitere spitälische Hofgüter sind das Hofgut Lichtenegg und das Hofgut Mariahof (beide Gemarkung Illmensee).[8]
  • Wattenreute (Wohnplatz) auf den Seiten von www.leo-bw.de (landeskundliches Informationssystem für Baden-Württemberg)

Einzelnachweise

  1. Vgl. Pfullendorf d) Großstadelhofen. In: Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4. S. 834–841, hier S. 836f.
  2. Vgl. Wattenreute. In: Maren Kuhn-Rehfus: Das Zisterzienserinnenkloster Wald (= Germania Sacra, Neue Folge 30, Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz. Das Bistum Konstanz, Band 3). Walter de Gruyter, Berlin & New York 1992. ISBN 3-11-013449-7. S. 423f.
  3. Wattenreute. In: Krieger, Albert: Topographisches Wörterbuch des Großherzogtums Baden (Band 2) hrsg. v. der Badischen Historischen Kommission, Heidelberg, 1904. S. 1365.
  4. Vgl. Badische Heimat; Mein Heimatland, Band 46, S. 166.
  5. Jürgen Witt (jüw): Die Bauern waren einst Leibeigene. In: Südkurier vom 18. Mai 2015
  6. St. Florian (Wattenreute 10, Pfullendorf) auf den Seiten von www.leo-bw.de (landeskundliches Informationssystem für Baden-Württemberg)
  7. Vgl. Badische Heimat, Bände 21-22, 1934, S. 148.
  8. Pächter wollen verlängern. In: Südkurier vom 3. Mai 2005

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