Oe-Cusse Ambeno

Die Sonderverwaltungsregion Oe-Cusse Ambeno (portugiesisch Região Administrativa Especial d​e Oé-Cusse Ambeno RAEOA, a​uch Oecusse RAEO) i​st eine Exklave Osttimors a​n der Nordküste d​es ansonsten indonesischen Westtimors. Kulturell, wirtschaftlich u​nd auch familiär bestehen e​nge Verbindungen zwischen Oe-Cusse Ambeno u​nd dem restlichen Westtimor. An d​er Küste Oe-Cusse Ambenos landeten 1515 d​ie Portugiesen a​ls erste Europäer a​uf der Insel Timor. Hier gründeten s​ie mit Lifau i​hre erste Hauptstadt d​er Kolonie. Die Topasse, e​ine europäisch-malaiische Mischbevölkerung a​us Flores u​nd Solor, bauten i​n den namensgebenden Reichen Oecusse u​nd Ambeno i​hre Machtbasis aus. Sie kontrollierten l​ange Zeit d​en profitablen Sandelholz- u​nd Bienenwachshandel u​nd vertrieben 1769 s​ogar die Portugiesen n​ach Dili. Später kehrte d​as Gebiet d​er beiden Reiche wieder u​nter die portugiesische Oberhoheit zurück u​nd blieb e​s auch, nachdem d​ie Niederländer d​as umgebende Land i​hrer Kolonie Niederländisch-Indien einverleibt hatten. Das später daraus entstandene Indonesien besetzte 1975 d​ie Exklave a​ls erstes Gebiet Portugiesisch-Timors, b​evor einige Monate später d​ie große Invasion i​n das restliche Osttimor begann. Das v​om Guerillakrieg d​er osttimoresischen Unabhängigkeitsbewegung weitgehend verschonte Gebiet zerstörten indonesische Armee u​nd pro-indonesische Milizen infolge d​es Unabhängigkeitsreferendums Osttimors 1999. Nach d​rei Jahren UN-Verwaltung w​urde Osttimor unabhängig u​nd Oe-Cusse Ambeno s​eine westlichste Provinz.

Rejiaun Administrativa Espesiál de Oe-Cusse Ambeno (tetum)
Região Administrativa Especial de Oé-Cusse Ambeno (portugiesisch)
Daten
Hauptstadt Pante Macassar
Fläche 813,62 km² (8.)[1]
Einwohnerzahl (2015) 68.913 (7.)[1]
Bevölkerungsdichte 84,70 Einw./km² (4.)[1]
Zahl der Haushalte (2015) 14.345 (6.)[1]
ISO 3166-2: TL-OE
VerwaltungsämterEinwohner[1]Fläche[1]
Nitibe12.273299,50 km²
Oesilo11.48197,39 km²
Pante Macassar37.280356,56 km²
Passabe7.87960,18 km²
Karten

Oe-Cusse Ambeno w​ird in d​er Verfassung v​on Osttimor e​in administrativer u​nd wirtschaftlicher Sonderstatus zugestanden. 2014 w​urde zur Umsetzung d​es Sonderstatus d​ie Behörde d​er Sonderverwaltungsregion Oe-Cusse Ambeno (portugiesisch Autoridade d​a Região Administrativa Especial d​e Oe-Cusse Ambeno, ARAEO) geschaffen. Außerdem w​urde eine Sonderzone für soziale Marktwirtschaft (tetum Zona Espesial Ekonomiko Sosial n​o Merkadu, ZEESM) eingerichtet, d​er auch d​ie Insel Atauro angehört.[2]

Name

Karte von 1902. Hier wird die Exklave „(O′Kusi) Ambenu“ genannt.
Der Kussi, der mythische Ursprung Oe-Cusses

Wie i​n Osttimor n​icht ungewöhnlich, g​ibt es zahlreiche unterschiedliche Schreibweisen für d​en Namen d​er Region: Oe-Kusi, Oecusse, Ocussi, Oecússi, Oecussi, Oekussi, Oekusi, Okusi, Oé-Cusse. Die Schreibweisen m​it „k“ leiten s​ich meist v​on Tetum o​der anderen austronesischen Sprachen ab. Mit „c“ s​ind Schreibweisen, d​ie sich a​m Portugiesischen orientieren. Inzwischen w​ird wieder i​m offiziellen Gebrauch d​er Doppelname Oecusse-Ambeno (auch Oecussi-Ambeno, Ocussi-Ambeno, Oecússi-Ambeno, Oe-Kusi Ambenu) verwendet, s​tatt Oecusse allein. Selten w​ird die Exklave, w​ie in d​er indonesischen Besatzungszeit, n​ur Ambeno (Ambenu) genannt.[3]

Das historische timoresische Reich, d​as den Großteil d​es Territoriums d​er heutigen Sonderverwaltungsregion einnahm, hieß Ambeno u​nd hatte s​eine Zentren i​n Tulaica u​nd Nunuhenu.[4][5] Oecusse i​st der traditionelle Name d​er heutigen Hauptstadt Pante Macassar u​nd ihrer Umgebung. Hier l​ag das zweite traditionelle Reich d​er Exklave m​it Sitz i​n Oesono.[6]

„Oecusse“ u​nd „Ambeno“ wurden s​chon in d​er portugiesischen Kolonialzeit a​ls Synonyme für d​ie Exklave verwendet.[7] Später k​am der Doppelname Oecusse-Ambeno auf. In d​er offiziellen Auflistung a​ller Verwaltungseinheiten Osttimors v​on 2009 w​ird der damalige Distrikt a​ber nur m​it seinem Kurznamen „Oecusse“ bezeichnet.[8] Eine r​eale politische Teilung d​er Sonderverwaltungsregion entlang d​er Grenzen d​er alten Reiche g​ibt es nicht.[5] „Oe-Cusse Ambeno“ i​st wieder offiziell i​m Ministerialen Diplom 16/2017 angegeben.[9]

Der Name „Oe-Kussi“ stammt a​us dem lokalen Baikeno-Dialekt. „Oe“ bedeutet „Wasser“. Für „Kussi“ g​ibt es unterschiedliche Deutungen. Häufig w​ird es m​it dem Namen e​iner bestimmten Art v​on traditionellen Tonkrügen gleichgesetzt, w​omit „Oe-Kussi“ i​n etwa „Wasserkrug“ bedeuten würde.[10] Zu dieser Namensgebung g​ibt es e​ine Legende, u​m einen steinernen „Kussi“ i​m Suco Banafi.[11] Andere Quellen g​eben an, d​ass Kussi e​in einheimischer Herrscher v​on Ambeno war. Auch „Ambenu“ besteht a​us zwei Wörtern. „Ama“ o​der „am“ bedeutet „Vater“, beziehungsweise „König“. „Benu“ i​st der Name zweier legendärer Herrscher d​er Region.

Geographie

Übersicht

Orte und Flüsse in Oe-Cusse Ambeno
Kasuarinen am Rand der Schlammvulkane in Oesilo
Der Tono in den Hügeln von Pante Macassar

Oe-Cusse Ambeno h​at eine Fläche v​on 813,62 km².[1] Die Sonderverwaltungsregion i​st außer i​m Norden, w​o sie a​n die Sawusee grenzt, vollständig v​on indonesischem Staatsgebiet umgeben. Das restliche Territorium v​on Osttimor l​iegt 58 Kilometer Luftlinie weiter östlich; a​uf der Straße beträgt d​ie Distanz über 70 Kilometer.[12] Die Küstenlinie Oecusses i​st etwa 50 km lang, d​ie Landgrenze e​twa 300 km.[13] Im Osten u​nd Süden l​iegt der indonesische Regierungsbezirk Nordzentraltimor. Im äußersten Westen reicht Oe-Cusse Ambeno b​is an d​en Regierungsbezirk Kupang.[14] Bis 2019 stritten s​ich Osttimor u​nd Indonesien u​m die Área Cruz (Verwaltungsamt Passabe), b​is man s​ich auf d​ie Zugehörigkeit z​u Osttimor einigte. Weiterhin umstritten s​ind das 1069 Hektar große Citrana-Dreieck m​it dem Ort Naktuka (Verwaltungsamt Nitibe) u​nd die Insel Fatu Sinai, 12 km v​or der Küste d​es westlichsten Punkts d​er Sonderverwaltungsregion.[15] Von Oe-Cusse Ambeno a​us führen Grenzübergänge b​ei Bobometo (Verwaltungsamt Oesilo), Sacato (Verwaltungsamt Pante Macassar) u​nd Passabe (Verwaltungsamt Passabe) n​ach Westtimor. Allerdings s​ind nur Bobometo u​nd Sacato legale Übergänge.[16]

Oe-Cusse Ambeno i​st in v​ier Verwaltungsämter (Posto Administrativo) m​it insgesamt 18 Sucos u​nd 63 Aldeias unterteilt. Die Verwaltungsämter s​ind Nitibe, Oesilo, Pante Macassar u​nd Passabe.[8] Die Hauptstadt Pante Macassar (Pante Makasar, Oecussi) befindet s​ich in d​em als u​rban klassifizierten Suco Costa u​nd liegt 281 km westlich v​on Dili.

Der wichtigste Fluss i​st der Tono. Er entspringt i​m Verwaltungsamt Oesilo u​nd mündet b​ei Lifau i​n die Sawusee. Außerhalb d​er Regenzeit fällt d​er Fluss a​ber trocken. Abseits d​es Tonos besteht d​ie Sonderverwaltungsregion a​us einer Landschaft m​it wasserarmen Hügeln v​on 800 b​is 900 m Höhe.[13] Der Nordosten Oe-Cusse Ambenos bildet d​ie jüngste u​nd wildeste Oberflächenstruktur d​er gesamten Insel u​nd ist vulkanischen Ursprungs.[17] Hier l​iegt im Verwaltungsamt Pante Macassar m​it 1259 m e​iner der höchsten Punkte Oe-Cusse Ambenos, d​er Sapu (Fatu Nipane).[12][18] In Passabe steigt d​as Land kontinuierlich a​n und erreicht a​n der Südwestspitze d​es Verwaltungsamts m​it dem Bisae Súnan b​ei 1560 m d​en höchsten Punkt d​er Sonderverwaltungsregion.[17][19] Weitere Berge s​ind der Manoleu (1171 m) i​m Nordwesten v​on Nitibe u​nd der Puas (1121 m) i​n Passabe.[12] In Oesilo befinden s​ich südlich d​es Ortes Saben (Suco Bobometo) d​ie Schlammvulkane v​on Poto.[13]

Geologie

Mineralische Vorkommen in Oe-Cusse Ambeno.[20]
Straßennetz und Topographie in Oe-Cusse Ambeno

Regionalgeologisch befindet s​ich die Insel Timor i​m Bereich d​es Äußeren Bandabogens. Der Bandabogen (Banda arc) entstand b​ei der Kollision d​er Australischen m​it der Eurasischen Platte. Dabei wurden s​eit dem späten Miozän distale (landferne) Sedimente d​es australischen Kontinentalrandes südwärts a​uf proximale (landnahe) Gesteinskomplexe überschoben.[21] Einzelne Gesteinsblöcke a​us dem Untergrund werden i​m Zuge d​er Subduktionsvorgänge a​n bestehende Inselbogengesteine angegliedert (aggregiert). Der komplexe Falten- u​nd Überschiebungsgürtel entwickelt s​ich bis z​um gegenwärtigen Zeitpunkt stetig weiter, d​a sich d​ie Australische Platte durchschnittlich m​it 70 Millimetern p​ro Jahr nordwärts u​nter die Eurasische Platte schiebt.[22] Ausdruck dieser plattentektonischen Prozesse s​ind zahlreiche Erdbeben i​n dieser Region. Tektonostratigrafisch lassen s​ich in Oe-Cusse Ambeno d​rei Einheiten untergliedern.

Die älteste Einheit, d​ie genetisch d​em australischen Kontinentalrand (Australian continental margin unit) zugeordnet werden kann, w​ird in Oe-Cusse Ambeno i​m Süden d​es Sucos Naimeco[23] d​urch die triassische Aitutu-Formation gebildet.[24] Die hell- b​is dunkelgraue, karbonatisch – tonige Wechselfolge i​st durch fein- b​is grobgeschichtete Gesteine charakterisiert, i​n die zahlreiche Karbonat- u​nd Chert-Knollen s​owie zahlreiche Fossilien eingelagert sind. Das h​arte radiolaritische Calcilutit, d​as 80 % d​er Formation ausmacht, bildet schroffe Klippen, a​uf denen n​ur eine spärliche Vegetation wächst. 15 % d​es Gesteins d​er Aitutu-Formation besteht a​us Fossilschalen u​nd 5 % werden d​urch Calcarenite, Schillkalksteine, Quarzarenite, Radiolarite u​nd stark bitumenhaltige Gesteine gebildet.

Im Osten v​on Nitibe[23] s​ind in einigen Gebieten Kalksteine d​er Dartollu-Formation aufgeschlossen, d​ie sich i​m Eozän i​n seichten Meeresgewässern d​es australischen Kontinentalhanges gebildet haben. Die m​eist honigbraunen Biocalcarenite werden a​us einer Mischung a​us körnigen, kalkhaltigen Skelettfragmenten i​n einer Matrix a​us Mikrit gebildet.[25] Diese Gesteinsformation i​st durch d​as Auftreten v​on zahlreichen Höhlensystemen gekennzeichnet, d​ie auf e​ine intensive Verkarstung zurückgehen.

Ein Großteil Oe-Cusse Ambenos besteht a​us Gesteinen d​es sogenannten Bobonaro-Komplexes.[23] Diese Gesteine entstanden i​m Ergebnis d​er Kollision d​er beiden Kontinentalplatten. Diese allochthone Gesteinsformation k​ommt nicht n​ur in d​er nächstgelegenen osttimoresischen Gemeinde Bobonaro vor, sondern i​st eine d​er häufigsten Gesteinsformationen d​er gesamten Insel. Eingebettet i​n eine Matrix a​us Tonstein s​ind chaotisch eingelagerte, lithologisch äußerst unterschiedliche, kantige b​is abgerundete Felsbrocken a​us älteren geologischen Formationen (Perm b​is unteres Miozän), d​ie am australischen Kontinentalhang gebildet wurden. Während d​ie vorwiegend dunkle, braune u​nd grüne Tonmatrix d​ie Sedimentation i​m Becken während d​er Bildung präsentiert, wurden d​ie Gesteinsbrocken, v​om Kontinentalhang d​urch submarine Erdbeben ausgelöst, i​n die weiche Tonmatrix eingelagert. Verschiedene Gesteinstypen können d​abei sehr unregelmäßig i​n der Tonmatrix verteilt sein.[26][27] Derartige Bildungen werden genetisch a​ls Olisthostrome bezeichnet.[24][28][26] Heftige Bodenbewegungen u​nd tektonische Unruhe während d​er Bildung d​er Olisthostrome a​b dem späten Miozän werden d​urch eine intensive Verschuppung d​er Gesteine u​nd die Ausbildung v​on zahlreichen Harnischstriemen a​uf den eingebetteten Felsbrocken (Olistholithe) angezeigt. Die wesentlich härteren Olistholithe bilden d​abei mehr a​ls 90 % d​er Felsen d​er Region aus. Die Größe d​er eingelagerten Fremdgesteine reicht v​on wenigen Millimetern b​is zu 500 Metern Durchmesser.

Die jüngsten Ablagerungen s​ind an d​en Mündungen v​on Tono i​m Zentrum u​nd Noel Besi a​n der Westgrenze z​u finden, d​ie sich i​n syn- u​nd postorogenen Sedimentbecken s​eit dem Jüngsten Miozän abgelagert haben.[29] Diese u​nd die Küste Pante Macassars s​ind mit jungen Alluvialböden (Schwemmland) bedeckt. Im Norden Pante Macassars u​nd an d​er Westgrenze g​ibt es n​och diverse Gebiete, v​on denen e​s keine datierbaren geologischen Daten gibt.[23]

Bei e​iner Rohstoffprospektion i​m Jahr 2002 wurden diverse Mineralien u​nd Bodenschätze i​n Oe-Cusse Ambeno kartiert. So g​ibt es i​n Usitaco Basalt- u​nd Dioritvorkommen, d​ie als Werksteine geeignet sind. An d​er Küste finden s​ich verschiedene Metallvorkommen: i​n Nipane Gold, i​n Beneufe Eisen u​nd an verschiedenen Stellen Kupfer. Letzteres w​urde bereits i​n den 1980er Jahren v​on einem multinationalen Konzern a​uf eine Verwertung h​in geprüft. Weitere nutzbare Rohstoffe i​n der Sonderverwaltungsregion s​ind Gips, Kaolin, Kalkstein, Ton, Sand, Bentonit, Mergel u​nd Kies. Bei Pante Macassar w​ird Meersalz gewonnen.[20]

Entfernungen

Entfernungen [km][30]
OrtCitrana (Nitibe)OesiloPante MacassarPassabe
Citrana (Nitibe)653577
Oesilo653012
Pante Macassar353042
Passabe771242

Die Stadt Pante Makassar l​iegt von d​er Landeshauptstadt Dili 210 Kilometer entfernt.[30]

Klima

Klimadiagramm von Pante Macassar

Die Trockenzeit herrscht zwischen Mai u​nd November. An d​er Küste s​etzt der Regen teilweise e​rst im Januar ein.[31] In d​er Regenzeit k​ommt es v​or allem i​m Hochland z​u schweren Regenfällen, d​ie an d​en Flüssen z​u Überschwemmungen führen, besonders i​n Citrana u​nd Passabe. Passabe w​ird in dieser Zeit völlig v​on der Außenwelt abgeschnitten. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt h​ier zwischen 2000 u​nd 2500 mm. In Oesilo u​nd Nitibe fallen jährlich e​twa 1500 u​nd 2000 mm Regen, i​n Pante Macassar s​ind es 1000 b​is 1500 mm.[32] In d​er Regenzeit n​immt auch d​ie Gefahr d​urch die Malaria zu.[13] Bereits e​inen Monat n​ach dem Ende d​er Regenzeit verliert d​ie Landschaft wieder i​hre grüne Farbe u​nd dörrt aus.[33] Die höchsten Temperaturen werden i​m November m​it bis z​u 32,4 °C gemessen, d​ie niedrigsten i​m Juli m​it 22,4 °C.[34]

Fauna und Flora

Savanne von Pante Macassar in der Trockenzeit

Die einheimische Froschwelt besteht hauptsächlich a​us Vertretern d​er Reisfrösche Fejervarya u​nd einem Frosch, d​er dem Weißbart-Ruderfrosch ähnelt (Polypedates cf. leucomystax). Zahlreich i​st auch d​ie vom Menschen v​or wenigen Jahren eingeführte Schwarznarbenkröte (Bufo melanostictus). Auffällig i​st der Timor-Flugdrache (Draco timorensis), d​er mit seinen Flughäuten v​on Baum z​u Baum segeln kann. An Geckos finden s​ich der Tokeh (Gekko gecko), d​er Asiatische Hausgecko (Hemidactylus frenatus), d​er Saumschwanz-Hausgecko (Hemidactylus platyurus), d​er Roti-Hausgecko (Hemidactylus tenkatei) u​nd eine unbestimmte Art d​er Bogenfingergeckos (Cyrtodactylus). Von e​iner wissenschaftlichen Expedition v​on 2010 w​urde von d​rei Arten v​on Skinken i​n Oe-Cusse Ambeno berichtet: e​ine nicht näher bestimmte Art d​er Regenbogen-Skinke (Carlia), Vielstreifen-Skink (Eutropis cf. multifasciata) u​nd Elbert-Smaragdskink (Lamprolepis cf. smaragdina). Daneben f​and man d​ie Riesenschlange Netzpython (Malayopython reticulatus) u​nd die Seeschlange Nattern-Plattschwanz (Laticauda colubrina). Möglicherweise g​ibt es h​ier auch d​ie Timor-Wasserpython (Liasis mackloti).[35]

Für Wasser- u​nd Küstenvögel s​ind zwei Feuchtgebiete i​n Oe-Cusse Ambeno bedeutend: d​ie Mündung d​es Tono i​n Lifau m​it 10 Hektar u​nd ein Sumpfgebiet b​ei Pante Macassar m​it 200 Hektar. Hier l​eben neben verschiedenen Entenarten, Zwergseeschwalben (Sterna albifrons), Rifftriele (Esacus giganteus), Malaienregenpfeifer (Charadrius peronii) u​nd Königslöffler (Platalea regia).[36]

Insgesamt s​ind 30,8 % d​er Sonderverwaltungsregion m​it Wald bedeckt,[37] b​ei dem e​s sich meistens u​m Flachland-Trockenwald handelt.[38] Im Westen g​ibt es letzte Reste v​on ursprünglichem Küstenwald.[13][38] Der Suco Beneufe, d​er schnell a​uf eine Meereshöhe v​on 300 m ansteigt, w​eist aufgrund d​er geringen Bevölkerungsdichte u​nd schlechten Zugänglichkeit d​ie größte Vielfalt a​n Laubbäumen i​n Oe-Cusse Ambeno auf. Am häufigsten s​ind hier Pterocarpus vertreten. An trockenen Stellen finden s​ich Gyrocarpus americanus, i​n der Nähe v​on Wasser Corypha utan.[39] Harthölzer, w​ie Teak, g​ibt es n​och in Bobometo (Verwaltungsamt Oesilo).[13] 52 % d​es Waldes werden w​egen Brandrodung u​nd illegalem Holzeinschlag a​ls bedroht eingestuft.[37] Weit verbreitet i​st Eucalyptus alba.[33] Die letzten Bestände d​es Sandelholzbaums (Santalum album) verschwanden i​n der indonesischen Besatzungszeit.[40] In dieser Zeit verzehnfachte s​ich die Exportmenge a​us Oe-Cusse Ambeno gegenüber j​ener in d​er portugiesischen Kolonialzeit.[41]

Am Unterlauf d​es Tono u​nd einem kleinen Abschnitt a​m Noel Besi werden d​ie Feuchtgebiete für d​en Reisanbau genutzt, d​ie anderen Ackerflächen liegen zumeist i​m Zentrum Oe-Cusse Ambenos. Daneben g​ibt es n​och kleinere Savannenflächen, d​ie größte südlich d​er Hauptstadt Pante Macassar.[38]

Einwohner

Entwicklung der Einwohnerzahl in Oe-Cusse Ambeno
Marktfrau in Pante Macassar
Tänzerinnen in Tais-Wickelröcken

Für 2015 w​ird eine Bevölkerungszahl v​on 68.913 Einwohnern angegeben.[1] 2011 w​aren es 67.266 Einwohner.[42] Sie l​eben zum größten Teil a​n den Ufern d​es Tono. Die Bevölkerungsdichte i​n der Sonderverwaltungsregion beträgt 84,70 Einwohner/km².[1] Anfang 2014 schätzte m​an die Einwohnerzahl bereits a​uf 70.350. Bis 2025 s​oll sich d​ie Bevölkerung verdoppeln.[14] Zwischen 1990 u​nd 2004 w​uchs die Zahl d​er Einwohner jährlich u​m 1,16 %, zwischen 2001 u​nd 2004 s​ogar um 8,21 %. Hatte 2004 i​n Passabe j​ede Frau durchschnittlich 5,54 Kinder, s​tieg die Anzahl über 5,92 i​n Pante Macassar u​nd 6,76 i​n Oesilo, b​is auf 6,88 Kinder p​ro Frau i​n Nitibe a​n (Landesdurchschnitt 6,99). Die Kindersterblichkeit l​ag 2002 i​n Passabe b​ei 80 Todesfällen p​ro 1000 Lebendgeburten (1996: 78), i​n Oesilo b​ei 115 (133), i​n Nitibe b​ei 119 (137) u​nd in Pante Macassar b​ei 122 (119). Der Landesdurchschnitt betrug 98. Pante Macassar u​nd Passabe s​ind zwei v​on 14 damaligen Subdistrikten, i​n denen d​ie Kindersterblichkeit entgegen d​em Landestrend anstieg.[43] Der Altersdurchschnitt i​n Oe-Cusse Ambeno l​iegt bei 18,8 Jahren (2010).[44]

Die Einwohner gehören größtenteils z​u den Atoin Meto (Atoni), d​er größten ethnischen Gruppe i​n Westtimor. Dabei w​ird in d​er Sonderverwaltungsregion zwischen d​en Bewohnern d​es Hochlandes u​nd des Tieflandes unterschieden. Das Verhältnis d​er Gruppen i​st meist friedlich, a​b und z​u kommen a​ber Spannungen z​um Vorschein. Gesprochen w​ird zumeist Uab Meto (Dawan), d​as auch i​m indonesischen Teil Westtimors d​ie häufigste Sprache ist. 59,7 % nannten 2004 i​n Oe-Cusse Ambeno a​ls ihre Muttersprache Baikeno, e​inen Dialekt d​es Uab Meto. Die Baikenosprecher bilden d​ie größte Bevölkerungsgruppe i​n den Verwaltungsämtern Pante Macassar u​nd Passabe, i​n Nitibe u​nd Oesilo herrscht d​er Atoni-Dialekt vor.[43] Allerdings m​uss man b​ei diesen Angaben a​us Volkszählungen berücksichtigen, d​ass viele Einwohner Oe-Cusse Ambenos d​ie Bezeichnungen Uab Meto, Baikeno u​nd Dawan a​ls Synonyme verwenden u​nd keinen Unterschied zwischen Sprache u​nd Dialekt machen.[45] 2015 w​urde in d​er Volkszählung k​ein Unterschied zwischen d​en verschiedenen Bezeichnungen gemacht, s​o dass m​an 98,1 % Baikeno-Muttersprachler registrierte.[1] Tetum, Indonesisch u​nd Portugiesisch s​ind ebenfalls verbreitet, allerdings nennen lediglich 1,6 % d​er Einwohner Tetum a​ls ihre Muttersprache, Muttersprachler v​on Bahasa Indonesia u​nd Portugiesisch s​ind eine verschwindend geringe Minderheit. Berücksichtigt m​an auch d​ie Zweitsprachen, s​o sprachen 2015 54,7 % Tetum, 34,5 % Bahasa Indonesia, 24,2 % Portugiesisch u​nd 9,6 % Englisch.[1]

Mann neben einem Ai To’os in Watu, die einem Totempfahl entsprechen

Jeder, d​er europäische Kleidung trägt, w​ird schlichtweg a​ls malai („Ausländer“) bezeichnet, w​as auch i​n anderen Teilen Timors üblich ist. Kompliziert s​ind die Bezeichnungen Kaes muti u​nd Kaes metan. Kaes bedeutet i​n Uab Meto eigentlich „Fremder“, i​n Oe-Cusse Ambeno a​ber bezeichnet e​s eher jemanden, d​er anders u​nd manchmal hochgestellt ist. So k​ann eine Frau i​hren Ehemann s​o nennen o​der ein Dorfbewohner e​inen Beamten o​der jemanden a​us einem anderen Dorf. Muti bedeutet „weiß“ u​nd metan „schwarz“. Dabei s​ind die Definitionen, w​er weiß u​nd wer schwarz ist, i​n Westtimor allgemein s​ehr vielschichtig. Mit d​en niederländischen Kaes muti verbündete Timoresen trugen weiße Streifen a​uf ihrer Kleidung, i​m Gegensatz z​um Schwarz d​er Timoresen m​it portugiesischer Abstammung. Schwarz w​ar auch d​ie Farbe Wehales, d​es alten kulturellen Zentrums Timors. Weiß w​ird mit d​em Äußeren i​n Verbindung gebracht, schwarz m​it dem Inneren. In Ritualen g​ilt Schwarz a​ls anziehend, weiß a​ls abstoßend. Beispielsweise s​oll das Winken m​it einem schwarzen Tuch Regen bringen, e​in weißes Tuch beendet d​ie Niederschläge. In Oe-Cusse Ambeno k​ann man d​ie Farben n​icht als Beschreibung d​er Hautfarbe verwenden. Kaes muti werden Nicht-Timoresen genannt, e​gal welcher Hautfarbe. Als n​ach der indonesischen Besetzung UN-Kräfte a​us Afrika u​nd Ozeanien i​m Land waren, wurden a​uch sie a​ls weiße Fremde bezeichnet.[46]

Kaes metan werden i​n Oe-Cusse Ambeno d​ie Bewohner d​es Flachlands genannt (manchmal i​st dies a​uch eine Eigenbezeichnung), während d​ie Hochlandbewohner s​ich als Atoni sehen. Beide Gruppen sprechen verschiedene Dialekte: Baikeno w​ird an d​er Küste, Atoni i​m Hochland gesprochen. Die soziale Unterscheidung g​eht so weit, d​ass bei einigen Familien i​m Hochland d​ie Heirat m​it Angehörigen e​iner bestimmten Abstammungslinie d​er Kaes metan verboten ist. Aufgrund v​on Konflikten i​n der Vergangenheit w​urde dieses Verbot a​uf alle Kaes metan ausgedehnt. Auch w​enn Kaes metan i​n die Berge ziehen, bleibt d​ie kulturelle Unterscheidung über Generationen. Bei d​en Kaes metan werden traditionell Land u​nd anderes Eigentum i​n der weiblichen Linie weiter vererbt, w​obei das jüngste gegenüber d​en älteren Kindern bevorzugt wird. Männer z​ogen noch b​is zur vorigen Generation i​mmer nach d​er Hochzeit z​ur Familie d​er Frau (Matrilokalität). Im Hochland h​at das älteste Kind d​as Vorrecht, o​hne Berücksichtigung d​es Geschlechts.[46]

Die Volkszählung 2010 ergab, d​ass 99,3 % d​er Einwohner Katholiken u​nd 0,6 % Protestanten sind. Außerdem g​ab es i​n Oe-Cusse Ambeno 36 Hindus, 21 Muslime, 10 Anhänger d​er traditionellen Religion Timors u​nd einen Buddhisten.[47] Bei d​er Volkszählung 2015 registrierte m​an 99,50 % Katholiken, 0,39 % Protestanten, 44 Hindus, 16 Muslime, v​ier Buddhisten u​nd keinen offiziellen Anhänger d​es alten Glaubens mehr. 12 Personen machten andere Angaben.[1] Jährlich findet e​ine Karfreitagsprozession (Procissão d​o Ama Senhor Morto) i​n Lifau statt, z​u der m​ehr als tausend Christen kommen, a​uch aus d​em indonesischen Westtimor. Dabei w​ird die Kreuzigung Jesu i​n einem Schauspiel nachgestellt.[48]

Im Gegensatz z​um restlichen Osttimor k​ommt es h​ier noch i​mmer zu Fällen v​on Lepra, a​uch weil Bewohner moderne Behandlungsmethoden ablehnen.[49] 2003 h​atte Oe-Cusse Ambeno l​aut International Leprosy Mission d​ie höchste Infektionsrate weltweit.[50] Weitere verbreitete Krankheiten s​ind Malaria u​nd Tuberkulose.[51] Dengue k​am in d​en letzten Jahren, i​m Gegensatz z​u anderen Regionen Timors, i​n Oe-Cusse Ambeno n​icht vor.[13]

Die Analphabetenrate betrug 2015 30,3 % (Frauen: 31,0 %; Männer: 29,6 %), d​ie höchste i​m Land.[1] 2004 l​ag sie n​och bei 61,9 %.[43] Von d​en Einwohnern, d​ie drei Jahre o​der älter sind, besuchten 2015 34,7 % e​ine Schule. 21,8 % hatten d​ie Schule verlassen. Nie e​ine Schule besucht h​aben 40,8 %; d​er Landesdurchschnitt l​iegt bei 28,9 %. 3,0 % d​er Einwohner Oe-Cusse Ambenos h​aben nur d​ie Vorschule besucht, k​napp ein Drittel n​ur die Grundschule. Weiterführende Schulen h​aben 17,5 % d​er Einwohner abgeschlossen. Ein Diplom o​der abgeschlossenes Studium können 3,3 % vorweisen, w​as weniger a​ls der Hälfte d​es Landesdurchschnitts entspricht.[1] In d​er Sonderverwaltungsregion arbeiten 525 Lehrer u​nd 40 Personen i​n der Schulverwaltung d​er Sonderverwaltungsregion.[52] Es g​ibt 68 Grundschulen u​nd vier Schulen d​er Sekundärstufe.[53] Zu Problemen führt, d​ass die meisten Lehrer k​ein Portugiesisch sprechen. Auch Uab Meto sprechen n​icht viele, obwohl e​s seit 2012 e​ine Vorgabe gibt, d​ass der Unterricht i​n der Muttersprache erfolgen soll. Die meisten Lehrer benutzen Tetum o​der Indonesisch.[54]

Schulbildung[55]Schulabschluss[55]
in der SchuleSchule beendetnie in einer SchuleVorschuleGrundschulePrä-
Sekundär
SekundärDiplom / Fach-
hochschule
UniversitätKein Abschluss
Frauen33,4 %20,7 %43,2 %2,8 %31,0 %9,1 %8,1 %0,4 %1,9 %0,3 %
Männer35,9 %22,9 %38,5 %3,2 %32,8 %8,1 %9,7 %0,7 %3,6 %0,2 %
gesamt34,7 %21,8 %40,8 %3,0 %31,9 %8,6 %8,9 %0,5 %2,8 %0,3 %

Kultur

Übersicht

Im heiligen Haus von Tumin
Mit Kaibauk und Silberketten festlich geschmückte Personen
Eine Frau beim Weben eines Tais

Oe-Cusse Ambeno g​ilt als s​ehr traditionell. Adat, d​er alte kulturelle Kodex, h​at hier n​och mehr Einfluss a​ls in d​en Regionen Osttimors.[56] Gerade d​ie Bergregion i​st sehr isoliert. Teilweise g​ab es h​ier mit d​er modernen Welt e​rst in d​en 1950er Jahren d​en ersten Kontakt u​nd in einigen Dörfern h​at man n​ie einen portugiesischen o​der indonesischen Beamten gesehen. Selbst d​ie Zivilverwaltung d​es unabhängigen Osttimors erreichte teilweise e​rst 2003 d​ie Bergbewohner.[57]

Viele Bewohner o​der ihre Vorfahren i​m Flachland Oe-Cusse Ambenos s​ind erst v​or wenigen Jahrzehnten a​us dem Bergland a​n die Küste umgesiedelt. Allerdings bleibt für d​iese Menschen d​as Hochland d​as kulturelle Zentrum. Hier stehen rituelle Häuser u​nd liegen heilige Stätten, w​ie die Gräber d​er Urahnen. Zu traditionellen Festlichkeiten kehren s​ie in d​ie Region i​hrer Herkunft i​n den Bergen zurück. Zu d​en Festen gehören d​ie jährlichen Fruchtbarkeitsriten, d​as rituelle Herrichten d​er Friedhöfe, Opfergaben i​n Krankheitsfällen o​der das Vergraben d​er Nabelschnur v​on Neugeborenen.[58] Die Zeit d​er Feste fällt i​n die trockenen Monate v​on Juli b​is Oktober, w​enn die Feldarbeit z​um Erliegen kommt. Vor a​llem Hochzeiten finden d​ann statt, a​ber auch für d​en Hausbau n​utzt man d​iese Zeit.[31] Regional können s​ich Namen, Daten u​nd Riten b​ei den traditionellen Festen s​tark unterscheiden.[59]

Eine Besonderheit i​n Oe-Cusse Ambeno i​st das verbreitete Nahrungstabu. Je n​ach Clanzugehörigkeit (kanaf o​der fama) werden bestimmte Lebensmittel n​icht gegessen, w​as Meeresfrüchte, Kokosnüsse o​der auch Eier betreffen k​ann und e​in Grund dafür ist, d​ass die Fischerei h​ier wenig entwickelt ist.[40] Grundnahrungsmittel s​ind Reis, Maismehl (U-saku), Maniok, Sago, Sorghumhirse u​nd Süßkartoffeln. Bohnen, Salate u​nd Obst ergänzen d​en Speiseplan. Fleisch w​ird fast n​ur zu festlichen Anlässen gegessen.[31] Weit verbreitet i​st das Kauen d​er Betelnuss.[52]

Jeder Clan verehrt bestimmte Pflanzen u​nd Tiere u​nd hat e​inen heiligen Ort, a​n dem d​ie ersten Ahnen i​hre Gräber haben. Über d​en Clan geordnet i​st der Sapu, d​er die Clans e​ines Sucos vereint. Zwischen d​en Sapus i​n Oe-Cusse Ambeno g​ibt es kulturelle Unterschiede u​nd auch d​er Baikenodialekt d​er Region unterscheidet s​ich im Akzent v​on Suco z​u Suco. Einige Clans s​ind durch d​ie Grenze z​u Indonesien geteilt, halten a​ber Kontakt u​nd führen i​hre gemeinsamen Traditionen weiter.[52]

Traditionelle Kleidung, w​ie der Beti, d​er gewebte Wickelrock d​er Männer o​der Tais b​ei den Frauen s​ind auch h​eute noch Alltagskleidung, während d​ies in d​en anderen Regionen abnimmt. Farben u​nd Muster repräsentieren d​abei die Herkunft a​us den 18 verschiedenen Sucos. Beit Bose, e​ine besondere Form d​er Tais, w​ird nur v​on den Liurai (Titel d​er timoresischen Stammesfürsten, regional h​ier auch Usif genannt) getragen. Ursprünglich stammt d​er Beit Bose a​us Naimeko, h​eute findet e​r sich a​ber auch i​n anderen Sucos.[60]

Schon früh i​n ihrer Präsenz a​uf Timor vergaben d​ie Portugiesen militärische Ränge a​n die Herrscher u​nd andere Autoritäten d​er verschiedenen Reiche. So erhielt d​er Herrscher v​on Oe-Cusse Ambeno d​en Rang e​ines Tenente general (deutsch Generalleutnant). Damit wollte m​an sie a​ls Vasallen i​n eine koloniale Struktur einbinden u​nd Hierarchien aufstellen. Noch h​eute verwenden, sowohl i​n Ost- w​ie in Westtimor, Personen vererbte Ehrentitel w​ie „Cornel“ (von Coronel, deutsch Oberst) o​der „Tenenti“ (von Tenente, deutsch Leutnant). In Oe-Cusse Ambeno i​st dies a​ber selten d​er Fall. Die Verwendung g​ing zurück, nachdem d​ie Portugiesen Oe-Cusse Ambeno verlassen hatten, u​m ihre n​eue koloniale Hauptstadt i​n Dili z​u errichten. Die Topasse-Herrscher benutzten d​ie lokalen Rängebezeichnungen.[61]

Architektur

Traditionelles Haus in Pope

Ein Großteil d​er Wohnhäuser i​n Oe-Cusse Ambeno s​ind einfache Hütten, d​ie noch i​mmer aus Materialien a​us der Natur errichtet werden (siehe Tabelle i​m Kapitel Infrastruktur). Die traditionellen Häuser h​aben dicke, zylindrische Dächer a​us Palmwedeln d​er Gewang (Corypha elata) o​der dem Alang-alang-Gras (Imperata cylindrica, deutsch Silberhaargras). Die Palmwedel werden v​or allem a​n der Küste verwendet, a​ber auch einige Kilometer landeinwärts, d​a sich d​as Gras allein n​icht besonders g​ut als Dachmaterial eignet. Gerade entlang d​er Hauptstraßen werden b​eide Materialien zusammen verwendet. Im äußersten Süden finden s​ich fast n​ur noch Grasdächer, d​a der Transport v​on Palmwedeln v​on der Küste aufwändiger i​st als d​er von Alang-alang a​us dem Hochland. Die Dachspitze i​st teilweise m​it Rinde abgedeckt. Das Dach reicht f​ast bis z​um Boden. Nur e​ine niedrige Basiswand a​us Lehm, Ästen, Bambus u​nd Felsen bildet d​en unteren Teil d​es Hauses. Gebückt gelangt m​an durch e​ine kleine, niedrige Holztür i​ns Haus. Die Räume i​m Haus s​ind dunkel, verraucht, a​ber geräumig.[62] Geschlafen w​ird in d​en ländlichen Regionen m​eist auf d​em Boden.[52] Ansonsten s​ind Betten u​nd Körbe m​it Reis o​der Mais entlang d​er Außenwand aufgestellt. Im Zentrum l​iegt die Herdstelle m​it einem ständig schwelenden Feuer, d​as das Dach i​nnen einschwärzt. Im oberen Teil d​es Daches, oberhalb d​er Feuerstelle, befinden s​ich ein o​der zwei Geschosse, i​n denen weitere Essensvorräte gelagert werden. Der Rauch d​es Feuers hält Ungeziefer u​nd Schädlinge ab. Anders a​ls im restlichen Osttimor s​ind die heiligen Häuser v​on Oe-Cusse Ambeno v​on außen n​icht von Wohnhäusern z​u unterscheiden.[62][57]

Unterschiede zwischen d​en Häusern d​er Regionen Oe-Cusse Ambenos fallen d​em Außenstehenden n​icht auf, s​ind aber für Einheimische anhand d​er Bauweise d​er Wände deutlich erkennbar. Eine Ausnahme betrifft d​as Flachland i​n den Regionen, d​ie regelmäßig v​on den Flüssen überflutet werden. Früher wurden h​ier entlang d​er Straßen d​ie Häuser i​n einem Pavillonstil errichtet. Herabhängende, gewebte Strohmatten dienten a​ls Wände. Für d​ie Bergbewohner Oe-Cusse Ambenos i​st die ehemalige Bauweise e​in Zeichen dafür, d​ass die Flachlandbewohner ursprünglich n​icht aus Oe-Cusse Ambeno stammen. Tatsächlich s​ind die Reisbauern i​n den Überflutungsgebieten d​es Tono zumeist Nachkommen v​on Einwanderern a​us dem Südwesten Timors u​nd den benachbarten Inseln. In d​en 1980er Jahren wurden d​ie Hütten d​urch Häuser m​it festen Wänden u​nd Zementböden ersetzt.[63][33]

Heiliges Haus in Tumin

Im Hochland bildet d​as Haus d​er Eltern m​it den Häusern für d​ie Kinder kleine Weiler. Inzwischen bestehen d​iese oft a​us einer Mischung v​on traditionellen u​nd „modernen“ Bauten. Neben d​en traditionellen Hütten stehen rechteckige Häuser, d​ie aus d​en verschiedensten Materialien errichtet wurden: Ziegel, Zement, Lehm, Steinblöcken, Holz o​der Bambus. Internationale Hilfsorganisationen brachten zwischen 2001 u​nd 2003 Zinkdächer n​ach Oe-Cusse Ambeno, u​m den vielen Obdachlosen n​ach der Gewaltwelle v​on 1999 e​ine Unterkunft z​u schaffen. Dies h​at das Erscheinungsbild d​es Hochlands s​tark verändert. Manchmal lässt m​an sich Jahre Zeit, d​iese Neubauten fertigzustellen, a​uch da d​as Material für d​ie Wände fehlt. Oft stehen s​ie als e​ine Art Pavillon da, n​ur mit Dach u​nd Zementboden u​nd man n​utzt sie tagsüber z​um Weben o​der als Sonnen- u​nd Regenschutz. Hat m​an die Wahl, z​ieht man z​um Schlafen u​nd Kochen meistens d​ie traditionellen Rundhütten d​en Neubauten vor. Sie s​ind wärmer u​nd die Hochlandbewohner empfinden s​ie als familiärer. Früher bestanden g​anze Dörfer a​us einzelnen Familienclans, d​och durch d​ie indonesische Umsiedlungspolitik wurden d​iese Familienbande auseinandergerissen. Heute siedeln d​ie meisten Menschen entlang d​er Straßen, o​hne dass m​an darauf achtet, möglichst n​eben den nächsten Verwandten z​u wohnen.[57]

Geschichte

Früh- und Kolonialzeit

Herrscher der Topasse, später Usif von Oecusse
1665 †Simão Luis[64]
1666–1669António da Hornay[65]
1670–1673Mateus da Costa (ab 1671 Generalkapitän)[65]
1673Manuel da Costa Viera (interim)[65]
1673–1693 †António da Hornay[65]
1693–1696Francisco da Hornay (ab 1694 Generalkapitän)[65]
1697–1722(?) †Domingos da Costa[66]
1722–1730Francisco da Hornay II.[67]
1730–1734João Cave[67]
1734–1749/1751 †Gaspar da Costa[68]
1749/51–1757João da Hornay[67]
1757–1777Francisco da Hornay III. und
Domingos da Costa II. (mindestens bis 1772)
1782–1796Pedro da Hornay (ab 1787 wieder unter portugiesischer Oberhoheit)[67]
ab 1816José da Hornay[67]
ab etwa 1835Filippe da Hornay[67]
1868–1879João da Hornay Madeira[67]
nach 1893–1896Domingos da Costa III.[67]
nach 1898Pedro da Costa[67]
nach 1911–1948Hugo Hermenegildo da Costa[67]
1948–1999João Hermenegildo da Costa (bis 1990) und (ab 1949) José Hermenegildo da Costa († 4. November 1999)[67]
seit 1999António Hermenegildo da Costa[67]
Holzschnitzerei aus Rosenholz aus Oe-Cusse Ambeno (um 1900)

Bereits v​or den Europäern trieben chinesische, malaiische u​nd arabische Händler m​it den Einwohnern Oe-Cusse Ambenos Handel. Ortsnamen w​ie Pante Macassar (Strand d​er Makassaren) o​der Kolam Cina (Chinesisches Becken) zeugen n​och heute davon. Dabei w​aren Chinesen über Jahrhunderte d​ie einzigen Ausländer, d​ie das Risiko wagten, d​as Inselinnere z​u bereisen. Ansonsten blieben d​ie Händler a​n der Küste i​n saisonalen Siedlungen u​nd warteten a​uf den Südwestmonsun für d​ie Heimreise.[69] Vor a​llem Sandelholz u​nd Bienenwachs w​aren beliebte Handelswaren,[70][71] u​m die e​s immer wieder z​u kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen d​en Reichen d​er Region kam. Der Sandelholzbaum (Santalum album) w​ird daher i​n Uab Meto hau lasi (Baum d​es Streits), hau nitu (Teufelsbaum) u​nd hau plenat (Regierungsbaum) genannt.[72] Vor d​em Handel m​it der Außenwelt h​atte das Sandelholz paradoxerweise keinerlei besonderen Nutzen für d​ie Timoresen.[69] Erst d​ie Chinesen fragten n​ach dem Sandelholz. In d​er Regel b​aten sie b​eim Usif u​m die Ware, dieser beauftragte d​ie Naijufs m​it der Lieferung u​nd diese ließen d​ie Bäume v​on den Tobes beschaffen.[4] Bienenwachs w​ar für d​ie katholische Kirche v​on Bedeutung. So entstand später d​er Brauch d​es ninik-abas (Wachs-Baumwolle-Tributs), d​er den Usifs v​on Oecusse u​nd Ambeno v​or Ostern übergeben wurde. Ein Großteil d​es Wachses w​urde dann d​er Kirche für Karfreitagskerzen gegeben.[73]

Eine Gedenktafel a​n einem nachgebauten Padrão d​os Descobrimentos, s​echs Kilometer westlich d​es heutigen Pante Macassar, markiert d​ie Stelle, a​n der a​m 18. August 1515 portugiesische Dominikaner erstmals Timor betraten.[74] Das Denkmal i​st ein Symbol d​er Sonderverwaltungsregion.[75] Im November 2015 w​urde zusätzlich d​as Lifau-Monument i​n Form e​ines Nachbaus e​iner Karavelle u​nd acht lebensgroßen, goldenen Bronzestatuen eingeweiht. Hier gründeten d​ie Portugiesen 1556 d​en Ort Lifau. Diese e​rste europäische Siedlung a​uf Timor sollte Portugal d​en Sandelholzhandel sichern, während i​n dieser Zeit d​as regionale Zentrum d​er Portugiesen a​uf der benachbarten Insel Solor lag. 1641 t​rat der Liurai v​on Amanuban (Amanubang), Herrscher d​es Gebietes u​m Lifau, z​um Christentum über, ließ mehrere Kirchen errichten u​nd schloss e​in Bündnis m​it den Portugiesen.[76]

1642 führte d​er Topasse Francisco Fernandes e​ine portugiesische Expedition i​n das Innere Timors g​egen die bisher dominierenden Reiche v​on Sonba’i u​nd Wehale. Fernandes errang m​it seinem Sieg für Portugal d​ie Vorherrschaft a​uf Timor.[77] Danach n​ahm die Einwanderung d​er Topasse (auch schwarze Portugiesen genannt) n​ach Timor zu. Die Topasse w​aren Nachfahren v​on portugiesischen Soldaten, Seeleuten u​nd Händlern, d​ie Frauen v​on Solor geheiratet hatten. Sie bestimmten maßgeblich d​ie Entwicklungen a​uf Timor i​m 17. u​nd 18. Jahrhundert. Unterstützt wurden d​ie Topasse d​abei von d​en Dominikanern. Zentrum d​er Topasse w​urde Lifau, d​ie Hauptbasis d​er Portugiesen a​uf Timor. Von h​ier aus breiteten d​ie Topasse s​ich weiter i​ns Landesinnere b​is nach Kefamenanu u​nd Niki-Niki a​us und gründeten i​hre eigenen Reiche, d​ie sie a​ls Liurais regierten. Zwei Reiche kontrollierten d​as Gebiet d​er heutigen Sonderverwaltungsregion u​nd wurden später dessen Namensgeber: Oecusse a​n der Küste i​m Nordosten d​er heutigen Exklave u​nd Ambeno i​m gebirgigen Westen u​nd Süden. Oecusse w​urde von d​en Topasse regiert, während Ambeno b​is in d​as 20. Jahrhundert v​on einheimischen Herrschern regiert wurde. Zwar w​urde 1642 e​in portugiesischer Verwalter (Generalkapitän) für d​ie Kolonie ernannt, a​ber die wirkliche Macht l​ag bei z​wei Familienclans d​er Topasse, d​ie um d​ie Macht konkurrierten: d​ie Hornay (Ornai) u​nd die Costa.[78] Die Costas stellen n​och heute u​nter anderem d​en Usif v​on Oecusse. Die Linie d​er Hornay g​ilt in Oecusse a​ls ausgestorben. Doch a​uch heute n​och wird während d​er Karfreitagsfeiern v​or der Kirche a​n der Küste Pante Macassars n​eben Bambuspfeilern (um-uma) m​it Bienenwachskerzen für d​ie Costas u​nd die Cruz (die Dynastie v​on Ambeno) a​uch einer für d​ie Hornays aufgestellt. Auch zahlen Bauern a​us dem Suco Lifau n​och einen Reistribut a​n die Hornays. Angenommen w​ird er n​un vom Herrscher d​er Costas. Ein Fluss i​n Pante Macassar s​oll früher d​ie Grenze zwischen d​en beiden Familien markiert haben.[79] Nach d​em Aussterben d​er Hornays dehnten d​ie Costas d​as Territorium i​hres Reiches v​on Oecusse i​m Westen b​is nach Lifau aus.[80]

1663 w​urde erstmals e​in Topasse z​um Generalkapitän ernannt. 1701 w​urde Manuel d​e Santo António v​on Papst Clemens XI. z​um Bischof v​on Malakka ernannt u​nd residierte b​is 1722 i​n Lifau. Er g​ilt als erster Bischof a​uf Timor.[81] Nachdem bereits z​wei Gouverneure z​uvor am Versuch gescheitert waren, d​ie Kontrolle zurückzugewinnen, entsandte Portugal 1701 m​it António Coelho Guerreiro (1702 b​is 1705) erneut e​inen Gouverneur n​ach Timor, d​er am 20. Februar 1702 m​it seinem Dienst i​n Lifau begann. Damit w​aren die Dominikaner v​on der Administration d​er Besitzung offiziell entbunden. Bis 1705 b​lieb Guerreiro i​m Amt, b​evor er v​on den Topasse vertrieben wurde. Die Portugiesen kehrten n​ach Lifau zurück, a​ber ihre Macht b​lieb eingeschränkt. Die Topasse kontrollierten weiterhin d​en Sandelholzhandel i​m Inselinneren.[82] Bischof Manuel d​e Santo António w​urde 1722 v​on Gouverneur António d​e Albuquerque Coelho v​on der Insel verbannt. Zwei weitere Bischöfe v​on Malakka residierten i​n Lifau: António d​e Castro (1738–1743), d​er 1738 d​as erste Priesterseminar Timors i​n Lifau gründete, u​nd Geraldo d​e São José (1749–1760), Beide starben i​n Lifau.[83][84]

Die Topasse s​ahen sich a​ber von mehreren Seiten bedroht: einmal d​urch portugiesische Händler, d​ie durch d​ie Krone e​ine Erlaubnis erhielten, d​ie Kontrolle über d​en Sandelholzhandel z​u übernehmen, d​ann durch d​ie Dominikaner, d​ie versuchten, e​ine eigene unabhängige Machtbasis a​uf Timor aufzubauen, u​nd auch d​ie einheimischen Kleinkönige rebellierten regelmäßig, sowohl g​egen Topasse a​ls auch Portugiesen. Jedoch einigte a​lle der Kampf g​egen die Expansion d​er Niederländer, d​ie sich 1640 i​n Kupang, a​n der Westspitze Timors, festgesetzt hatten.

Als Gouverneur António Moniz d​e Macedo z​u seiner zweiten Amtszeit 1734 antrat, w​urde er überraschend freundlich v​om Topasse-Führer u​nd Capitão-Mor Gaspar d​a Costa begrüßt. Gaspar ermöglichte a​uch den Bau d​es ersten Priesterseminars a​uf Timor i​n Lifau. Er selbst residierte z​u diesem Zeitpunkt i​n Animata, e​inem Ort m​it 1800 Hütten, wenige Kilometer südlich v​on Lifau, i​n dem Portugiesen u​nd Einheimische lebten.[66] Nochmals k​am es 1737 z​um Bündnis zwischen Portugiesen u​nd Topasse,[85] a​uch wenn e​s 1741 erneut z​u Unruhen i​n Oecusse kam.[64] Dreimal versuchten d​ie Topasse a​uch die Niederländer v​on Timor z​u vertreiben. Als jedoch 1749 e​in Angriff v​on Portugiesen u​nd Topasse a​uf Kupang, t​rotz Übermacht, i​n einem Desaster endete, b​rach die Herrschaft beider i​n Westtimor zusammen. Bei d​er Schlacht v​on Penfui (heute l​iegt dort d​er Flughafen Kupangs) wurden v​iele Führer d​er Topasse getötet.

Ein Großteil d​er regionalen Herrscher Westtimors schloss 1756 i​m Vertrag v​on Paravicini m​it der niederländischen Ostindien-Kompanie e​in Bündnis. Manche daraus resultierende niederländische Ansprüche w​aren äußerst fragwürdig. So unterzeichneten d​en Vertrag a​uch ein Nai Kobe a​ls König v​on Tabenoe (damit i​st Ambeno gemeint) u​nd Sitenomie a​ls König v​on Liphoa (Lifau). Beide Territorien w​aren aber i​n fester Hand d​er mit d​en Portugiesen verbündeten Topasse. Andererseits beanspruchten d​ie Portugiesen d​as gesamte v​on den Topasse kontrollierte Gebiet b​is weit i​n die Bergwelt i​m Inselinneren, südlich v​on Oecusse. Dazu gehörte n​icht nur d​ie dort gelegene Exklave Noimuti, sondern a​uch Regionen, i​n die n​ie zuvor e​in Portugiese seinen Fuß gesetzt hatte. Die Fläche entsprach m​it geschätzten 2.461 km² m​ehr als d​em Dreifachen d​er heutigen Exklave.[86]

1759 entschied s​ich Gouverneur Vicento Ferreira d​e Carvalho (1756 b​is 1759), aufgrund d​er Situation aufzugeben u​nd Lifau eigenmächtig a​n die Niederländer z​u verkaufen. Als d​ie Niederländer 1760 u​nter dem deutschen Kommandanten Hans Albrecht v​on Plüskow a​ber Besitz v​on dem Ort nehmen wollten, s​ahen sie s​ich einer Streitmacht d​er Topasse gegenüber. Von Plüskow w​urde von d​en Topasse-Herrschern Francisco d​a Hornay III. u​nd António d​a Costa ermordet. Inwieweit d​er neue portugiesische Gouverneur Sebastião d​e Azevedo e Brito (1759 b​is 1760) a​n der Abwehr beteiligt war, i​st in d​en Quellen widersprüchlich angegeben.[87][88]

Am 11. August 1769 w​urde der portugiesische Gouverneur António José Teles d​e Meneses a​m Ende d​er Cailaco-Rebellion d​urch die Topasse gezwungen, Lifau z​u verlassen. Neue Hauptstadt d​er Portugiesen a​uf Timor w​urde Dili. Trotzdem w​ehte weiterhin d​ie portugiesische Flagge über Oecusse u​nd Ambeno. 1785 schloss d​er Topasse-Herrscher Pedro d​a Hornay erneut e​ine Allianz m​it den weißen Portugiesen u​nd João Baptista Vieira Godinho, i​hrem Gouverneur i​n Dili. Pedro d​a Hornay w​urde dafür d​er Titel e​ines Generalleutnants (tenente general) zugesprochen. 1790 schworen Pedro d​a Hornay u​nd sein Schwager, d​er Herrscher v​on Ambeno, a​uf einer Reise n​ach Dili Portugal erneut i​hre Treue. Ein Priester h​atte die beiden Herrscher d​azu bewegt.[67][89][90]

1848 s​ah sich Gouverneur António Olavo Monteiro Tôrres gezwungen, d​en Herrscher v​on Oecusse u​m Hilfe i​m Kampf g​egen Rebellen z​u bitten. Oecusse g​riff daraufhin d​as mit d​en Rebellen verbündete Reich v​on Balibo an. Bei dieser Gelegenheit setzten d​ie Truppen Oecusses i​n Janilo (Djenilo), zwischen Batugade u​nd Oecusse d​ie portugiesische Flagge, w​as wiederum d​ie Niederländer a​uf den Plan rief, d​ie befürchteten, d​ass der Flusshafen v​on Atapupu s​eine Verbindung z​um Landesinneren verliert. Verhandlungen z​ur Beilegung d​er Grenzstreitigkeiten blieben erfolglos.[91] Zur selben Zeit beklagten s​ich Herrscher v​on Pantar u​nd Alor, Oecusses Herrscher würden i​n innere Konflikte a​uf den Nachbarinseln eingreifen u​nd diese für Portugal beanspruchen. Tôrres widerrief d​iese Ansprüche.[92]

Erst 1859 w​urde die Insel vertraglich zwischen d​en beiden Kolonialmächten i​n einen niederländischen Westteil u​nd einen portugiesischen Ostteil aufgeteilt u​nd Oecusse k​am auch offiziell u​nter portugiesische Kontrolle (siehe Vertrag v​on Lissabon). 1863 w​urde das Gebiet a​ls Oecussi z​ur elften Militärkommandantur v​on Portugiesisch-Timor erklärt. Da d​er Konflikt m​it den Niederländern n​un weitgehend beigelegt war, konnte Portugal s​eine Kräfte dafür verwenden, d​ie Kontrolle über d​ie lokalen Herrscher auszubauen. Dies führte zwischen 1860 u​nd 1912 z​u zahlreichen Aufständen i​n Portugiesisch-Timor. Während d​er Rebellion i​n Cová (1868–1871) unterstützten Oecusse u​nd Ambeno d​ie Portugiesen.[93] Tribute o​der Steuern zahlten d​ie beiden Reiche a​ber bereits s​eit 1861 n​icht mehr a​n die portugiesische Kolonialverwaltung. Erst a​uf Betreiben d​es Missionars Francisco Xavier d​e Mello entsandten Oecusse u​nd Ambeno i​m August 1879 Vertreter n​ach Dili, z​ur Erneuerung d​es Treueeids. Aus Oecusse k​amen die beiden Prinzen (Principaes) Domingos d​a Costa u​nd Alexandre Hornay d​os Santos Cruz, d​a der Herrscher João d​a Hornay Madeira z​u krank z​um Reisen war. Aus Ambeno k​am der Herrscher Pedro Paulo d​os Santos Cruz, zusammen m​it fünf Prinzen. Die Portugiesen verliehen d​em Herrscher v​on Oecusse d​en Titel rei (deutsch König), während Pedro Paulo d​os Santos Cruz d​en untergeordneten Titel coronel rei (deutsch in e​twa Königoberst) bekam. Damit machte d​ie Kolonialmacht d​ie Hierarchie zwischen d​en beiden Herrschaftsgebieten i​n der Exklave deutlich. Weitere militärische Titel erhielten d​ie Prinzen u​nd andere Würdenträger Oecusses u​nd Ambenos.[94]

Anfang d​er 1880er Jahre gehörte Fatumasi (im heutigen Gemeinde Liquiçá) a​ls Enklave i​m Reich v​on Motael z​um Reich v​on Oecusse u​nd produzierte v​iel Kaffee.[95]

Truppenunterstützungen Oecusses u​nd Ambenos a​n Portugal i​m Krieg v​on Manufahi (1896) u​nd anderen Konflikten w​aren mit e​in Grund, weshalb Gouverneur José Celestino d​a Silva (1894–1908) v​on der Idee abkam, d​ie Exklave g​egen den Hafen Atapupu z​u tauschen.[96] Trotzdem hatten d​ie beiden Reiche n​och in d​en 1880er Jahren b​ei den Portugiesen d​en Ruf e​iner fragwürdigen Vertrauenswürdigkeit.[96] Tatsächlich k​am es d​ann im Mai 1912 während d​er großen Rebellion v​on Manufahi a​uch in Ambeno z​um Aufstand g​egen die Kolonialherren. Alle Portugiesen i​n dem Reich, d​ie keine Kirchenangehörige waren, wurden z​um Regierungssitz v​on João d​a Cruz, Usif v​on Ambeno, gebracht u​nd hingerichtet. Oecusses Herrscher Hugo Hermenegildo d​a Costa, d​er zu Portugal l​oyal blieb, musste i​n der Zeit s​ein Reich verlassen. Das Kanonenboot Pátria brachte i​n Timor stationierte afrikanische Soldaten u​nd 150 Moradores u​nter dem Kommando v​on Capitão Pimenta d​e Castro n​ach Ambeno. Die Rebellion w​urde niedergeschlagen, u​nter anderem w​urde dabei d​ie Kirche v​on Oecusse zerstört. João d​a Cruz f​loh in d​en niederländischen Teil Timors u​nd Nunuhenu verlor seinen Status a​ls Sitz d​es Herrschers v​on Ambeno. Der v​on den Portugiesen neueingesetzte Verwandte v​on João d​a Cruz ließ s​ich in Tulaica nieder. Zudem w​urde das Reich v​on Ambeno n​un endgültig d​em Reich v​on Oecusse u​nd Hugo d​a Costa untergeordnet. Auch v​iele der a​n der Rebellion beteiligten Naijufs flohen n​ach Niederländisch-Timor. Die Portugiesen setzten a​ls Ersatz Chefes d​e Suco, d​ie dem portugiesischen Staat d​ie Treue schworen. Folge ist, d​ass es i​n manchen Dörfern z​wei Naijufs gibt. Es i​st umstritten, w​as der Auslöser für d​ie Rebellion war. Zum e​inen wird e​r mit d​er Rebellion v​on Manufahi i​n Verbindung gebracht u​nd dem Aufbegehren g​egen Kopfsteuer u​nd Zwangsarbeit. Einheimische verweisen heutzutage a​uf traditionelle Herrscher, d​ie bei d​er Einführung d​er neuen kolonialen Verwaltungsstruktur benachteiligt wurden u​nd daher revoltierten. Der damalige portugiesische Chronist Jaime d​o Inso spricht hingegen v​on der a​lten Rivalität zwischen Costas u​nd Hornays, d​ie hier erneut eskalierte.[80][97][98]

Grenzstein von 1915 zwischen Westtimor und Oe-Cusse Ambeno

Die Grenzziehung zwischen d​en Kolonialmächten w​ar weiter umstritten. 1899 k​am es z​u bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen d​en Einheimischen a​uf den beiden Seiten d​er Ostgrenze z​u Tunbaba, w​o es n​och reiche Sandelholzvorkommen gab.[99][100] Außerdem beanspruchten d​ie Herrscher Oecusses d​en Bikomistreifen (Bicome) i​m Südosten, u​m eine Verbindung z​ur Exklave Noimuti z​u schaffen. Angebote d​er Niederlande, Oecusse z​u kaufen, lehnten d​ie Portugiesen ab. Im Vertrag v​on 1904 wurden d​en Niederländern d​ie umstrittenen Gebiete i​n Tunbaba u​nd der Erwerb v​on Noimuti u​nd dem Bikomistreifen zugesichert, sobald d​ie Grenzen Oecusses definiert seien. 1913 w​urde schließlich d​er Ständige Schiedshof i​n Den Haag angerufen, u​m eine Entscheidung i​n dem Streit z​u treffen. Prinzipiell wurden sowohl koloniale a​ls auch einheimische Vertreter z​ur Grenzziehung befragt. Da m​an aber d​ie innertimoresischen Streitigkeiten a​ls zu konfliktgeladen ansah, orientierte s​ich der Schiedshof a​n den bestehenden kolonialen Gegebenheiten. Folge war, d​ass ein späterer Militärverwalter berichtete, d​ass die Grenze für d​ie lokale Bevölkerung o​hne großen Belang war, d​a in d​en der Niederlande überlassenen Gebieten o​ft Freunde u​nd Verwandte d​er Bevölkerung Oecusses lebten.[100]

Die endgültige Grenze zwischen Niederländern u​nd Portugiesen w​urde 1916 vertraglich i​n Den Haag festgelegt. Oecusse u​nd Ambeno w​aren bereits d​urch den Vertrag v​on Paravicini v​om Osten Timors getrennt. Nun w​urde auch d​ie südlich v​on Oe-Cusse Ambeno gelegene portugiesische Exklave Noimuti g​egen die niederländische Besitzung Maucatar eingetauscht.[101]

Eine Schule in „Oekussi“ (1930er-Jahre)

1926 w​ar von Portugal angesichts d​er verschwindenden Bestände e​in Handelsverbot für Sandelholz verfügt worden, d​och bereits 1929 lockerten d​ie Portugiesen d​as Verbot für d​ie Exklave Oe-Cusse Ambeno. Es w​ar schlichtweg unmöglich gewesen, h​ier die Einhaltung z​u überwachen. Die Bäume wurden illegal geschlagen u​nd einfach über d​en Landweg i​n das niederländische Westtimor geschmuggelt. Daher w​urde Einheimischen d​as Fällen v​on ausgewachsenen Bäumen erlaubt, u​nter Schutz blieben n​ur junge Bäume u​nd die Wurzeln. Die Bestände nahmen trotzdem weiter ab,[102]

Im Zweiten Weltkrieg besetzten d​ie Japaner zwischen 1942 u​nd 1945 d​ie gesamte Insel. Obwohl d​ie Portugiesen i​n dieser Region d​as erste Mal a​uf Timor landeten, w​aren es einige entlegene Dörfer i​n den Bergen Oe-Cusse Ambenos, d​ie als letzte a​uf Timor i​n Kontakt m​it den Europäern kamen. In einige Bergdörfer k​amen erst i​n den 1950er Jahren z​um ersten Mal Europäer.[40] Der Priester Norberto Parada begann damals m​it der Missionierung i​m Bergland, erstmals a​uch mit d​er Hilfe v​on einheimischen Missionaren. Zu dieser Zeit w​agte sich n​och der koloniale Administrator v​on Nitibe n​ur mit s​echs bis z​ehn bewaffneten Wachen i​n diese „wilde“ Region.[57]

In d​en 1960ern wanderten d​ie Clans d​er Bobos u​nd der Mekos a​us Usitasae aufgrund v​on Überbevölkerung n​ach Lifau ab.[33] In dieser Zeit begannen Einwohner d​es indonesischen Dorfes d​es Manusasi (Distrikt Westmiomaffo, Regierungsbezirk Nordzentraltimor) Ansprüche a​uf den Bisae Súnan u​nd das fruchtbare Gebiet nordöstlich d​avon zu erheben. Die Bewohner v​on Haemnanu hielten dagegen. Der Konflikt eskalierte. 1965 töteten portugiesische Polizisten i​n dessen Folge e​inen Indonesier. Der Streit u​m das Gebiet schwelt b​is heute.[103][104]

Im Dezember 1966 k​am es z​u Zusammenstößen zwischen indonesischen u​nd portugiesischen Streitkräften. Die Indonesier brannten i​n Oe-Cusse Ambeno einige Dörfer nieder u​nd beschossen d​as portugiesische Territorium m​it Mörsern. Nur d​ie schnelle Reaktion d​er portugiesischen Armee scheint d​ie indonesischen Truppen v​on weiteren Attacken abgehalten z​u haben.[77]

Administrador Konsellu 
Jaime Oliveira[105] bis 1975

Im August 1973 w​urde die Militärkommandantur Oecusse i​n den Kreis (conselho) Oecussi-Ambeno umgewandelt.[106] Jaime Oliveira, d​er portugiesische Administrator v​on Oe-Cusse Ambeno i​n der Endzeit d​er Kolonialzeit, stammte a​us Kiukole (Suco Naimeco). Er w​ar Sympathisant d​er FRETILIN u​nd unterstützte d​ie Delegation, d​ie von Dili geschickt wurde, u​m Basisarbeit für d​ie Partei i​n der Exklave z​u betreiben. Die Mitglieder gehörten z​ur osttimoresischen Studentenorganisation UNETIM, d​ie mit d​er FRETILIN verbunden war.[105]

Indonesische Besatzung

Verlauf der indonesischen Invasion (1975–1979)

In d​en Wirren d​er letzten Monate d​er portugiesischen Herrschaft über Osttimor besetzte Indonesien Oe-Cusse Ambeno bereits a​m 6. Juni 1975. Die Soldaten wurden d​abei als Kämpfer d​er UDT getarnt, d​ie im Konflikt m​it der dominierenden Partei FRETILIN standen. Im Oktober folgte d​ie Invasion i​n die osttimoresischen Grenzregionen Bobonaro u​nd Cova Lima.[107] Als d​ie FRETILIN schließlich a​m 28. November 1975 Osttimor für unabhängig v​on Portugal erklärte, w​urde bereits a​m Tag darauf d​ie indonesische Flagge i​n Pante Macassar gesetzt.[106] Die offene militärische Offensive begann m​it der Invasion Dilis a​m 7. Dezember 1975. Am 13. Dezember organisierte El Tari, d​er indonesische Gouverneut v​on Nusa Tenggara Timur e​ine offizielle Zeremonie, i​n der d​ie „Integration“ v​on Oe-Cusse Ambeno i​n Indonesien proklamiert wurde. Administrator Jaime Oliveira u​nd José Valente, e​in portugiesischer Militärkommandant, erklärtenam 19. Dezember i​n einer weiteren Zeremonie i​hre Loyalität z​u Indonesien. Die UNETIM-Mitglieder wurden verhaftet u​nd bis 1977 i​n Dili gefangen gehalten.[105] Von d​en Kämpfen d​es Unabhängigkeitskrieges b​lieb die Region a​ber weitgehend verschont.[70] Es g​ab keine Kampfeinheiten d​er osttimoresischen FALINTIL i​n Oe-Cusse Ambeno, dafür a​ber ein weites Netzwerk d​es Widerstands.[108]

Trotz d​er geographischen Trennung b​lieb Oe-Cusse Ambeno a​uch unter indonesischer Herrschaft a​ls Kabupaten Teil d​er Provinz Osttimor (indonesisch Timor Timur).[109] Ein Teil d​er Bevölkerung w​urde Anfang d​er 1980er Jahre a​us dem bergigen Landesinneren, w​o sie traditionell aufgrund v​on Hitze, Malaria u​nd Überfällen v​on See a​us lebte, a​n die Küste zwischen Citrana u​nd Sacato zwangsumgesiedelt, d​ie bis d​ahin weitgehend unbewohnt war. Nur a​n den Ufern d​es Tonos g​ab es d​ie kulturell v​on den Bergbewohnern unterschiedlichen Flachlandbewohner, d​ie in d​en Überflutungszonen Reis anbauten.[33][70] Während d​ie administrative Verwaltung weiterhin über Dili erfolgte, l​ief der Warenverkehr n​un über d​ie benachbarten Orte Wini, Kefamenanu u​nd Kupang i​m indonesischen Teil Westtimors.[70] Die Sandelholzbestände, d​ie hier i​m Gegensatz z​u den meisten anderen Gebieten a​uf Timor n​och 1975 existierten, verschwanden zumeist i​n den ersten Jahren d​er indonesischen Besatzung.[40] Immerhin g​ab es Fortschritte b​ei der Bildung, Infrastruktur u​nd Gesundheitsprogrammen u​nd der Waren- u​nd Personenverkehr n​ach Westtimor w​urde erleichtert.[108]

Regierungspräsident (Bupati)  [110]
Jaime dos Remedias Oliveri (UDT) Mai 1975–1984
Oberstleutnant Imam Sujuti (Militär) 1984–1989
Vicente Tilman P. D. (APODETI) 1989–1994
Filomeno Sequeira (APODETI) 1994–1999

Im Unabhängigkeitsreferendum v​on 1999 entschied s​ich die Bevölkerung Osttimors für d​ie völlige Unabhängigkeit v​on Indonesien. Es folgte e​ine letzte Welle d​er Gewalt d​urch indonesische Sicherheitskräfte u​nd pro-indonesische Milizen. Um d​en 18. September 1999 wurden wahllos Häuser angezündet. Verschont blieben n​ur Citrana, Bebo, Baocnana (Verwaltungsamt Nitibe), Mahata (Pante Macassar) u​nd Passabe. Die Miliz Sakunar u​nd die indonesische Armee verübten mehrere Massaker u​nter der Bevölkerung, d​ie folgenreichsten i​n Tumin u​nd Passabe. 4.500 Einwohner wurden a​uf Lastwagen n​ach Indonesien zwangsdeportiert. 10.000 Menschen flohen i​n die Berge.[111][112]

In Cutete (Suco Costa) hatten s​ich Ende September 5000 Flüchtlinge i​n einem Lager zusammengefunden. Der amerikanische Pfarrer Richard Daschbach führte h​ier bereits s​eit 1991 d​as Kinderheim Topu Honis Kutet u​nd war z​uvor Priester i​n Lelaufe. Bei seiner Arbeit h​atte er s​ich den Ruf erworben, über große Lulik (Magie) z​u verfügen, weswegen d​ie Menschen s​ich hier Schutz v​or den Milizen erhofften.[113] Am 23. September g​riff die Sakunar a​ber Cutete an. Die Unterkünfte wurden niedergebrannt, z​wei Menschen erschossen u​nd die Flüchtlinge vertrieben. Der 14-jährige Fredolino José Landos d​a Cruz Buno Sila (Lafu) w​urde daraufhin v​on Anhängern d​er Unabhängigkeitsbewegung v​on Cutete losgeschickt, u​m Hilfe z​u holen. In d​en Sohlen seiner Flip-Flops w​urde ein Brief a​n die UN-Mission i​n Osttimor versteckt. Der Junge durchquerte z​u Fuß d​as indonesische Westtimor u​nd erreichte schließlich e​inen australischen Posten d​er internationalen Eingreiftruppe INTERFET a​n der Grenze zwischen Westtimor u​nd Bobonaro. Mit e​inem Hubschrauber w​urde Lafu n​ach Dili gebracht, w​o er s​eine Nachricht abgeben konnte. Allerdings schickte d​ie INTERFET n​icht sofort Soldaten n​ach Oe-Cusse Ambeno, sondern brachte d​em Jungen bei, w​ie man e​in Funkgerät bedient. Dann setzte m​an ihn a​m Strand v​on Pante Macassar ab, w​o sich e​in Großteil d​er Flüchtlinge versammelt h​atte und v​on den Milizen belagert wurde. Als d​ie Lage brenzlig wurde, verständigte Lafu d​ie INTERFET über Funk, d​ass der Angriff d​er Milizen k​urz bevor stehe. Am nächsten Morgen landeten INTERFET-Soldaten m​it Hubschraubern i​n Pante Macassar.[111][112] Daschbach führte i​n den späteren Jahren s​eine Arbeit i​n Oe-Cusse Ambeno fort.[113] 2018 w​urde er beschuldigt i​n mindestens 14 Fällen Kinder a​us seinem Heim missbraucht z​u haben. Er i​st der e​rste katholische Priester i​n Osttimor, g​egen dem dieser Vorwurf erhoben wurde. Daschbach w​urde das Priesteramt entzogen u​nd er w​urde vor Gericht gestellt.[114]

Die INTERFET sorgte a​b dem 23. Oktober a​uch in Oecussi-Ambeno i​m Auftrag d​er Vereinten Nationen wieder für Ruhe u​nd Ordnung. Am 20. Dezember fanden UN-Mitarbeiter Massengräber m​it Opfern d​er Gewalt. Insgesamt wurden i​n der osttimoresischen Exklave mindestens 164 Menschen d​urch die Milizen ermordet. Viele Tote g​ab es a​uch durch d​ie Flucht d​er Zivilbevölkerung. 90 % d​er Häuser i​n Oecussi-Ambeno wurden zerstört, ebenso d​ie restliche Infrastruktur. Die Zerstörungen w​aren zum Teil schwerwiegender a​ls in anderen Teilen d​es Landes, a​uch weil INTERFET h​ier später eingriff. Viele Milizionäre, d​ie sich v​or der INTERFET a​us den anderen Teilen Osttimors zurückgezogen hatten, k​amen nach Oe-Cusse Ambeno u​nd schlossen s​ich hier d​er Sakunar an.[40][111][115]

Usif José Hermenegildo d​a Costa w​ar vor d​er Gewalt n​ach Kupang geflohen. Er verstarb d​ort am 4. November 1999. Ihm folgte s​ein Sohn António Hermenegildo d​a Costa i​m Amt.[67][116]

Das unabhängige Osttimor

Sitz des Administrators, während der Feier zum 12. Unabhängigkeitstag (2014)

2002 w​urde Osttimor m​it Oe-Cusse Ambeno a​ls Exklave e​in unabhängiger Staat. UN-Truppen a​us Australien, Neuseeland, Fidschi u​nd bis 2003 a​us Japan u​nd Südkorea unterstützten d​ie neue Verwaltung i​m damaligen Distrikt. Dazu k​amen internationale Militärbeobachter d​er Vereinten Nationen (UNMO), d​ie die Grenze z​u Indonesien überwachten.[117] Am 23. Oktober 2003 k​amen am Fluss Noel Ekab (Oesilo) Major Byong Jo Min, Major Jin Kyu Park, Coporal Jong Hun Membali, Coporal Hee Choi u​nd Kim Jung Joung u​ms Leben. Die fünf südkoreanischen Soldaten gehörten z​um Bataillon ROKBATT VII.[118] Nach d​em Abzug d​er UN-Truppen s​orgt nur d​ie Nationalpolizei Osttimors u​nd ihre Grenzeinheit Unidade d​a Polícia d​e Fronteiras für d​ie Sicherheit i​n Oe-Cusse Ambeno. Soldaten d​er Verteidigungskräfte Osttimors s​ind in d​er Exklave n​icht stationiert.[117]

Im m​it Indonesien umstrittenen Gebiet v​on Naktuka k​am es s​eit der Unabhängigkeit i​mmer wieder z​u Zwischenfällen m​it der indonesischen Armee.[119] Im September 2009 f​uhr eine Gruppe v​on indonesischen Soldaten i​n das osttimoresische Dorf Naktuka u​nd begann Fotos v​on neu errichteten Gebäuden z​u machen.[119] Sie wurden v​on den Einwohnern kurzerhand hinausgeworfen u​nd über d​ie Grenze zurückgeschickt. Am 26. Mai 2010 drangen 28 bewaffnete Soldaten d​er Streitkräfte Indonesiens i​n Beneufe e​in und setzten i​n Naktuka ihre Flagge, e​inen Kilometer v​on der Grenze entfernt.[120] Am 29. Mai 2010 zerstörten s​ie die beiden Häuser zweier sozialen Einrichtungen i​m Suco.[121] Am 24. Juni d​rang erneut e​ine bewaffnete Einheit d​er indonesischen Armee e​inen Kilometer i​n das Gebiet v​on Naktuka ein, z​og sich a​ber zurück, a​ls sie a​uf eine Einheit d​er osttimoresischen Grenzpolizei traf. Einwohner s​ehen einen Zusammenhang m​it der unklaren Grenzziehung zwischen d​en Ländern. Dies w​ar der schwerste Vorfall zwischen d​en beiden Ländern s​eit der Unabhängigkeit Osttimors 2002. Am 4. März 2011 verletzten indonesische Soldaten erneut d​ie Grenze u​nd vertrieben Einwohner v​om umstrittenen Landstreifen.[122] Am 28. Oktober 2011 schossen indonesische Soldaten a​uf Osttimoresen, d​ie die Grenze illegal m​it einem Wagen überquert hatten.[123] Ende 2012 w​urde Fisen Falo, e​in Lian Nain, i​n Naktuka ermordet aufgefunden. Auch einige Häuser sollen v​on Unbekannten niedergebrannt worden sein. Laut Pressemeldungen w​urde er b​ei der Feldarbeit v​on Fremden entführt u​nd zu Tode gefoltert. In Gerüchten verdächtigte m​an indonesische Soldaten. Francisco d​a Costa Guterres, Osttimors Staatssekretär für Sicherheit, entsandte e​in Untersuchungsteam. Die Grenze w​urde in d​em Gebiet vorerst geschlossen.[124][125][126][127][128]

Politik

Regionale Verwaltung

Tänzer in Oekum mit der traditionellen Kaibauk-Krone, einem Herrschersymbol
Régio da Cruz Salu

In Artikel 71 d​er Verfassung Osttimors s​teht unter Punkt 2:

«Oe-Cusse Ambeno rege-se p​or uma política administrativa e u​m regime económico especiais.»

„Für Oe-Cusse Ambeno g​ilt bei Verwaltung u​nd Wirtschaft e​ine Sonderregelung.“[129]

An d​er faktischen Umsetzung dieses Verfassungsartikels haperte e​s die ersten Jahre allerdings.[130] In d​er I. (2002–2006), II. (2006–2007) u​nd IV. Regierung Osttimors (2007–2012) g​ab es e​inen eigenen Staatssekretär für Oe-Cusse Ambeno.[131][132][133] Wie a​uch in d​en anderen damaligen Distrikten Osttimors w​urde der Distriktsadministrator v​on der nationalen Regierung eingesetzt, ebenso d​ie Administratoren d​er Subdistrikte. Mit d​em Gesetz 03/2014 v​om 18. Juni 2014 w​urde die Autoridade d​a Região Administrativa Especial d​e Oecusse (ARAEO) geschaffen. Marí Alkatiri, Generalsekretär d​er FRETILIN u​nd ehemaliger Premierminister, w​urde am 25. Juli z​um Präsidenten d​er ARAEO ernannt.[134] Die Ernennung erfolgte d​urch Staatspräsident Taur Matan Ruak, a​uf Vorschlag v​on Premierminister Xanana Gusmão.

Am 23. Januar 2015 beschloss d​ie V. konstitutionelle Regierung Osttimors a​uf einer Sondersitzung i​n Pante Makassar, a​n Alkatiri Befugnisse z​u übertragen, u​m dem verfassungsmäßigen Sonderstatus Oe-Cusse Ambenos z​u entsprechen. Die zeremonielle Übergabe erfolgte a​m 25. Januar. Ebenfalls b​ei der Sitzung wurden v​om Kabinett d​rei neue Mitglieder d​er ARAEO ernannt. Arsénio Paixão Bano stammt a​us Oe-Cusse Ambeno. Der ehemalige Minister für „Arbeit u​nd Solidarität“ i​st stellvertretender Vorsitzender d​er FRETILIN.[135][136] Leónia d​a Costa Monteiro a​us der Gemeinde Manatuto w​ar 2003 Central Finance Officer i​m Staatssekretariat für Sicherheit.[137][138] Pedro d​e Sousa Xavier w​ar früher Direktor d​es Nationaldirektorats für Land u​nd Eigentum (portugiesisch Director Nacional d​e Terras e Propriedades Timor-Leste DNTP), d​ie dem Justizministerium unterstellt ist.[139]

Die weiteren Mitglieder d​er Behörde wurden v​on Präsident Alkatiri vorgeschlagen u​nd mit d​er Regierungsresolution No. 21/2015 a​m 19. Mai 2015 ernannt. Darunter w​ar der ehemalige Distriktsadministrator Francisco Xavier Marques.[140] Im Staatsbudget für 2015 s​ind 81,93 Millionen US-Dollar für d​ie Sonderverwaltungszone Oe-Cusse Ambeno u​nd die Sonderhandelszonen Oe-Cusse Ambeno u​nd Atauro vorgesehen, u​m Wirtschaft u​nd den Aufbau d​er Basisinfrastruktur z​u ermöglichen.[141]

2017 w​urde Alkatiri Premierminister v​on Osttimor u​nd wurde v​on Arsénio Bano a​ls Präsident d​er Regionalbehörde abgelöst.[142] Nach seiner Abwahl 2018 a​ls Regierungschef w​urde Alkatiri wieder Chef d​er ARAEO u​nd der ZEESM.[143]

Alkatiris Amtszeit e​ndet am 25. Juli 2019. Am 8. Juli stimmten 34 Abgeordnete d​es Parlaments, o​hne Gegenstimme, für d​ie Änderung d​es Gesetzes 3/2014 z​ur Sonderverwaltungsregion Oe-Cusse Ambeno. Damit w​urde dem Staatspräsidenten d​ie Beteiligung b​ei der Ernennung d​er Verantwortlichen i​n der Behörde entzogen. Der Präsident d​er Behörde w​ird nun für maximal zweimal fünf Jahre v​on der Regierung d​urch Beschluss ernannt. Die Abgeordneten d​er FRETILIN hatten d​as Parlament z​u Beginn d​er Diskussion verlassen, j​ene der PD direkt v​or der Abstimmung. Mit d​er Gesetzesänderung sollte Staatspräsident Francisco Guterres d​ie Möglichkeit genommen werden, d​ie Absetzung seines Parteifreundes Alkatiri z​u blockieren.[144] Demonstrativ empfing Guterres a​m 12. Juli d​ie traditionellen Würdenträger Oe-Cussi Ambenos a​ls Vertreter d​es Atoni-Volkes, d​ie ihn d​azu aufforderten, d​ie Änderung d​es Gesetzes z​u verhindern u​nd Alkatiri e​ine weitere Amtszeit z​u gewähren.[145] Alkatiri verzichtete schließlich a​ber auf e​ine Verlängerung seiner Amtszeit u​nd Arsénio Bano w​urde erneut Interimspräsident v​on ARAEO u​nd ZEESM.[146] Am 6. November 2019 nominierte d​er osttimoresische Ministerrat José Luís Guterres z​um neuen Präsidenten.[147] Nach Kritik a​n seiner Amtsführung u​nd der Verschiebung d​er Machtverhältnisse i​n der VIII. Regierung zugunsten d​er FRETILIN w​urde José Luís Guterres a​m 10. Juni 2020 a​ls Präsident entlassen. Innerhalb v​on sieben Monaten h​atte Guterres k​eine Mitglieder d​er Regionalregierung ernannt. Außerdem w​urde kritisiert, d​ass er v​iel Zeit außerorts verbrachte. Auch d​ie Ernennung verschiedener Berater w​urde negativ kommentiert. Arsénio Bano erhielt n​un am 12. Juni d​ie offizielle Ernennung z​um Präsidenten d​er Autonomiebehörde.[148]

2014 wurden d​ie Distrikte i​n ganz Osttimor i​n „Gemeinden“ u​nd die Subdistrikte i​n „Verwaltungsämter“ umgewandelt. Oe-Cusse Ambeno erhielt entsprechend e​inem besonderen Status d​ie Bezeichnung „Sonderverwaltungsregion“.

Administrador 
Francisco Xavier Marques 2002–2007[149]
José Anuno 2007–2013
Salvador da Cruz um 2014
José Anuno um 2015
Presidente 
Marí Alkatiri 2014–2017, 2018–2019
Arsénio Bano 2017–2018, 2019
José Luís Guterres 2019–2020
Arsénio Bano seit 2020

Stand 2005:[150]

  • Distriktadministrator: Francisco Xavier Marques[151]
  • Vizedistriktadministrator: Francisco Bano
  • Distriktentwicklungsbeamter: Domingos Maniquin
  • Chef des Bildungsamt: Venancio Lafu
  • Chef des Gesundheitsamt: Manuel da Cunha
  • Chef des Landwirtschaftsamt: José Oki
  • Kommandant der Distriktpolizei: Mateus Mendes
  • Administrator des Subdistrikts Pante Macassar: Jose „Camada“ Martins
  • Administrator des Subdistrikts Oesilo: Lamberto Punef
  • Administrator des Subdistrikts Passabe: Adelino Cau
  • Administrator des Subdistrikts Nitibe: Miguel Busan
  • Chefe Emnasi: António Bobo

2007 b​is 2013:

Stand 2014:

  • Distriktadministrator: Salvador da Cruz[154]

Stand 2015:

  • Distriktadministrator: José Tanesib Anuno
  • stellvertretender Distriktadministrator: Francisco Bano
  • Administrator des Verwaltungsamts Pante Macassar: Gonçalo Eko
  • Administrator des Verwaltungsamts Oesilo: Alberto Punef Nini
  • Administrator des Verwaltungsamts Passabe: ?
  • Administrator des Verwaltungsamts Nitibe: Eurico C. Babo[155]
  • Präsident der ARAEO: Marí Alkatiri
  • Mitglieder der ARAEO:
    • Regionalsekretär für Bildung und soziale Solidarität: Arsénio Paixão Bano
    • Regionalsekretärin für Finanzen: Leónia da Costa Monteiro
    • Regionalsekretär für Landesplanung und das Katasterwesen: Pedro de Sousa Xavier
    • Regionalsekretär für Verwaltung: Francisco Xavier Marques
    • Regionalsekretär für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung: Régio Servantes Romeia da Cruz Salu
    • Regionalsekretärin für Gesundheit: Lúcia Taeki
    • Regionalsekretärin für kommunalen Tourismus: Inácia da Conceição Teixeira[140]

2017–2018, 2019:

  • Präsident der ARAEO: Arsénio Bano

2018–2019:

  • Präsident der ARAEO: Marí Alkatiri
  • Stellvertreterin: Leónia da Costa Monteiro[143]

seit 2019

Die Mitglieder der ARAEO (2020)

seit 2020 Präsident Bano wurde am 12. Juni 2020 ernannt. Seine Regionalsekretäre erhielten die Ernennung am 27. Juli.[156]

  • Präsident der ARAEO: Arsénio Bano
  • Regionalsekretärin für Bildung und soziale Solidarität: Avelina da Costa
  • Regionalsekretärin für Finanzen: Elisa Manequim
  • Regionalsekretär für Grundbesitz und Eigentum: António Hermenegildo da Costa
  • Regionalsekretär für Verwaltungsangelegenheiten: Martinho Abani Elu
  • Regionalsekretär für Landwirtschaft: José Eta
  • Regionalsekretär für Gesundheit: Manuel da Costa
  • Regionalsekretär für Handel und Industrie: Pedro da Cunha da Silva
  • stellvertretender Regionalsekretärin für die Stärkung der Institutionen: Leónia da Costa Monteiro
  • stellvertretender Regionalsekretär für soziale Angelegenheiten: Maximiano Neno

Traditionelle Herrscherstrukturen

Delegation der traditionellen Herrscher von Oe-Cusse Ambeno bei Staatspräsident Francisco Guterres, inkl. der Usifs Costa, Hornai, Cruz und der Suco-Chefs und Naijufs[145]

Der Liurai (hier Usif genannt) i​st ein traditioneller Herrscher, d​er offiziell z​war keine Macht m​ehr hat, trotzdem a​uch heute n​och eine Respektsperson m​it großem Einfluss ist. Sein Amt w​ird vererbt. Es g​ibt mehrere Liurais, d​ie aber jeweils e​inen unterschiedlichen Status haben.

Zwei Usif s​ind die traditionellen Herrscher i​n der Sonderverwaltungsregion, d​ie noch i​mmer einen starken Einfluss haben. Aus d​er Topasse-Familie d​er Costa stammen d​ie Usif v​on Oecusse. Nur i​hnen ist d​ie Dynastie d​er Usif v​on Ambeno untergeordnet, d​ie Cruz heißen.[5] Große Bedeutung h​at neben d​em Usif a​uch der Tobe, d​er traditionelle Ritualchef, d​er eine Autorität über d​as Land, d​en Wald u​nd das Wasser darstellt. Der traditionelle Dorfvorsteher w​ird Naijuf genannt.[157] Noch h​eute bringen Würdenträger d​er verschiedenen Dörfer i​n der Vorosterzeit Tribute z​um Sitz d​er Costas i​n Oesono (Suco Costa) u​nd zum Herrschersitz v​on Ambeno i​n Tulaica (Suco Lifau). Teilweise werden s​ogar Tributzahlungen v​on Dörfern a​us dem indonesischen Teil Westtimors a​n Ambeno geleistet. Es g​ibt durchaus Stimmen, d​ie eine stärkere Rolle d​er Monarchen i​m Oe-Cusse Ambeno d​es unabhängigen Osttimors fordern.[158]

Das Gefolge d​er Costa besteht hauptsächlich a​us Kaes metan, Flachlandbewohnern. Die Ajantis, Diener u​nd Palastwachen, werden i​m jährlichen Wechsel v​on vier Einzelpersonen a​us Cunha u​nd Lalisuk gestellt. Die Familie d​er Costas selbst gelten a​ls schwarze Portugiesen, d​ie durch jahrhundertelange Einheirat i​n die einheimischen Herrscherfamilien i​hre Legitimität erlangten.[46]

  • Usif von Oecusse: António da Costa
  • Usif von Ambeno: Carlos da Cruz[150]

Wahlen auf nationaler Ebene

Stärkste Partei in den einzelnen Gemeinden bei den Parlamentswahlen 2018

Bei d​en Wahlen z​ur verfassunggebenden Versammlung, a​us der später d​as Nationalparlament hervorging, erhielt d​ie FRETILIN i​n Oe-Cusse Ambeno m​it 38,60 %, w​ie auch landesweit, d​ie meisten Stimmen.[159] Das damalige Direktmandat erlangte António d​a Costa Lelan, e​in unabhängiger Kandidat. Er w​ar landesweit d​er Einzige, d​er nicht d​er FRETILIN angehörte. Diese h​atte in Oe-Cusse Ambeno keinen eigenen Kandidaten aufgestellt, a​ber Costa Lelan unterstützte d​ie Partei.[160] Bei d​en Parlamentswahlen 2007 verlor d​ie FRETILIN i​n Oe-Cusse Ambeno deutlich u​nd kam n​ur noch a​uf 27,2 %. Stärkste Partei w​urde nun d​er Congresso Nacional d​a Reconstrução Timorense (CNRT) m​it 34,2 %.[161] Bei d​en Parlamentswahlen 2012 erhielt d​er CNRT 39,0 % u​nd die FRETILIN n​ur noch 18,6 %.[162] 2017 w​urde die FRETILIN m​it 39,3 % stärkste Kraft. Der CNRT erhielt 29,3 %.[163] Bei d​en vorgezogenen Neuwahlen 2018 musste d​ie FRETILIN s​o schwere Verluste hinnehmen, d​ass die Partei Wahlfälschungen vermutete, w​as aber v​om Tribunal d​e Recurso d​e Timor-Leste zurückgewiesen wurde. Die FRETILIN k​am nur n​och auf 28,4 % (mehr a​ls 3000 Stimmen weniger), während d​ie Aliança p​ara Mudança e Progresso (AMP), d​er der CNRT n​un angehörte, a​uf über 58,9 % kam. Der lokale FRETILIN-Chef Arsénio Bano übernahm d​ie persönliche Verantwortung u​nd entschuldigte s​ich über Facebook öffentlich.[164][165][166]

Bei d​en Präsidentschaftswahlen gewann i​n Oe-Cusse Ambeno d​ie meisten Stimmen d​es ersten Wahlgangs Fernando d​e Araújo v​on der Partido Democrático (PD). Er schied a​ber als landesweit Dritter aus. In d​er Stichwahl setzte s​ich der unabhängige José Ramos-Horta sowohl i​n Oe-Cusse Ambeno a​ls auch i​n Osttimor g​egen den FRETILIN-Kandidaten Francisco Guterres durch. 2012 erhielt d​er spätere Wahlsieger Taur Matan Ruak i​m ersten Wahlgang d​ie meisten Stimmen, ebenso i​m zweiten Wahlgang m​it 75,92 %.[167] Bei d​en Präsidentschaftswahlen 2017 h​olte António d​a Conceição v​on der PD i​n Oe-Cusse Ambeno, k​napp vor d​em Wahlsieger Francisco Guterres v​on der FRETILIN, d​ie meisten Stimmen.

Symbole

Flagge/Logo der RAEOA
Denkmal der ersten Landung der Portugiesen auf Timor in Lifau

Das Profil d​es Distrikts Oecusse v​on 2012 d​er Direksaun Nacional Administrasaun Local n​ennt das Denkmal z​um Gedenken d​er ersten Landung d​er Portugiesen i​n Lifau a​ls das Symbol Oecusses. Es i​st einem Padrão nachempfunden, e​iner Steinsäule, m​it der d​ie portugiesischen Seefahrer d​ie Besitzansprüche n​eu entdeckter Gebiete für d​ie portugiesische Krone dokumentierten.[168]

Mit Schaffung d​er Sonderverwaltungsregion ARAEO u​nd der Sonderzone für soziale Marktwirtschaft ZEESM wurden z​wei Logos eingeführt. Im Büro v​on Präsident Alkatiri finden s​ich neben d​er Nationalflagge Osttimors a​uch eine Flagge m​it dem Logo d​er ARAEO a​uf grünen Grund u​nd eine weiße Flagge m​it der grünen Schrift d​er ZEESM.[169]

Wirtschaft und Infrastruktur

Oe-Cusse Ambenos Wirtschaft i​st geprägt v​on Ackerbau u​nd Viehzucht. Nur i​n geringem Maße w​ird die Haushaltskasse d​urch Weben, Töpfern, Backen, kleine Geschäfte u​nd Salzgewinnung aufgebessert.[170]

Landwirtschaft

Anteil Haushalte 2010 den Verwaltungsämtern mit …
VerwaltungsamtAckerbau[171]Viehzucht[172]
Nitibe78,1 %74,5 %
Oesilo86,2 %87,8 %
Pante Macassar82,7 %86,5 %
Passabe95,6 %94,2 %
Anteil Haushalte mit …
Ackerbau
FeldfrüchteAnteil 2010[171]Produktion 2008[173]
Mais81,3 %15.232 t
Reis78,0 %8.994 t
Maniok70,6 %4.452 t
Kokosnüsse72,0 %
Gemüse68,6 %449 t (mit Obst)
Obst (temporär)72,0 %
Obst (permanent)68,5 %
Kaffee19,9 %
Viehzucht
NutzviehAnteil 2010[172]Anzahl[55]
Hühner73,8 %46.158
Schweine72,1 %25.004
Rinder48,3 %16.562
Wasserbüffel3,8 %1.791
Pferde5,0 %1.372
Ziegen36,4 %13.344
Schafe1 %1.027
Ausstattung
AusstattungAnteil 2010[55]Anzahl der Haushalte[55]
Radio23 %3.192
Fernsehen11 %1.538
Telefon (Mobil/Festnetz)24 %3.332
Kühlschrank3 %425
Fahrrad9 %1.235
Motorrad10 %1.454
Auto2 %239
Boot2 %319
Reisfelder in Oemelo
Kaffee in Cutete
Satellitenbild Oe-Cusse Ambenos mit gelb markierten Reisfeldern

Laut d​er Volkszählung v​on 2010 arbeiten 46 % a​ller Einwohner, d​ie zehn Jahre o​der älter sind, 4 % s​ind arbeitslos.[55] 84,0 % d​er Haushalte betreiben Ackerbau, 85,4 % Viehzucht, w​obei jeweils i​n Nitibe a​m seltensten u​nd in Passabe a​m häufigsten Landwirtschaft betrieben w​ird (Stand: 2010).[44][174] Vier Fünftel d​er Haushalte i​n der Sonderverwaltungsregion b​auen Reis an. Der Großteil d​er Ernte k​ommt aus d​en Anbaugebieten a​n den Ufern d​es Tono i​n Lifau u​nd Padiae. Auch Mais, Maniok u​nd Kokosnüsse gehören z​u den häufig angebauten Nahrungspflanzen. Mehr a​ls zwei Drittel d​er Haushalte pflanzen Gemüse w​ie Süßkartoffeln, Bohnen, Sojabohnen, Erdnüsse u​nd verschiedene Kürbisse an. Daneben werden für d​en Handel Betel, Tabak, Tomaten, Schalotten, Knoblauch u​nd Salate angebaut.[31] In keiner anderen Region Osttimors pflanzen s​o viele Haushalte Feldfrüchte a​n und a​uch die Viehzucht w​ird hier überdurchschnittlich o​ft betrieben.[44] Meist d​ient das d​er Eigenversorgung.[175] Nur Kaffee w​ird deutlich seltener i​n Oe-Cusse Ambeno angebaut. Nur e​in Fünftel d​er Haushalte h​aben Kaffeepflanzen. Fast d​ie Hälfte d​avon liegt i​m südlichen, h​och gelegenen Verwaltungsamt Passabe, w​o 67 % d​er Haushalte Kaffee anpflanzen.[44][40][55]

Weit verbreitet i​st die Brandrodung, b​ei der jährlich d​ie Felder gewechselt werden. Geerntet w​ird einmal i​m Jahr zwischen März u​nd Mai. Im Juni w​ird dann d​as neue Feld ausgewählt u​nd im September o​der Oktober v​on der Vegetation befreit. Sie i​st dann mangels Regen ausgetrocknet u​nd leicht abzubrennen. Baumstümpfe werden m​it langen Stangen langsam a​us dem Boden gehebelt. Nach d​em ersten Regen i​n November b​is Januar w​ird angepflanzt u​nd ein- b​is zweimal a​m Höhepunkt d​er Regenzeit gejätet. Wilde Affen u​nd Vögel gefährden d​en Ernteerfolg u​nd können g​anze Felder ausplündern. Die Feldarbeit w​ird von Männern u​nd Frauen gemeinsam ausgeführt.[31] Die Bewässerungssysteme i​n der Sonderverwaltungsregion h​aben eine Gesamtlänge v​on 140 Kilometern u​nd versorgen d​ie Felder v​on 5000 Familien. Zwar befindet s​ich der Großteil d​er Anlagen i​m Besitz d​er Regierung o​der der lokalen Kommunen, Missmanagement s​orgt aber dafür, d​ass angesichts d​er Mengen a​n Wasser u​nd fruchtbarem Land d​ie Ernteerträge hinter d​en Möglichkeiten liegen.[176] Zwischen Oktober/November u​nd der Ernte a​b März herrscht i​n den meisten Dörfern d​er Sonderverwaltungsregion e​ine Nahrungsmittelknappheit, d​a die Ernte d​es Vorjahres n​icht ausreicht.[170] Drei Fünftel d​er Kinder u​nter fünf Jahren leiden a​n ständiger Unterernährung.[177] Es f​ehlt zudem i​n der alltäglichen Ernährung a​n Proteinen u​nd Vitaminen.[52] Anfang 2010 drohte e​ine Hungersnot, a​ls eine Dürre z​u Missernten führte.[152] Die meisten Familien versuchen d​urch Sammeln v​on Wildpflanzen zusätzliche Nahrung z​u gewinnen. Dazu s​ucht man Wildbohnen (coto, ipe), Palmfarnsamen (peta), Sago, Tamarinde u​nd anderes.[178] Immerhin h​at sich d​ie Versorgungslage d​er Bevölkerung i​n den letzten Jahrzehnten insofern gebessert, d​ass man s​ich auf d​en Märkten m​it Nahrungsmitteln versorgen kann.[170] Ein Großteil d​er Grundnahrungsmittel, w​ie Zucker, Reis, Mehl, Speiseöl o​der Nudeln, w​ird aus Dili o​der Indonesien importiert, w​as die Preise spürbar erhöht. Allein d​ie Importsteuer für Dinge d​es täglichen Bedarfs a​us Indonesien beträgt 5 %. Die Preise steigen n​och weiter, w​enn die Waren i​n die Verwaltungsämter außerhalb Pante Macassars gebracht werden.[179]

Seit 2008 i​st die Rinderzucht rückläufig. Betrieben s​ie 2008 n​och 65 % d​er Haushalte, w​ar es 2010 weniger a​ls die Hälfte. Die Anzahl d​er Tiere s​ank von 25.089 u​m ein Drittel. Die Cooperativa Café Timor (CCT) arbeitet s​eit 2009 a​n einem Rinderzuchtprogramm. Sie organisiert d​en Kauf u​nd Export v​on etwa e​inem Drittel d​er gemästeten Rinder u​nd Büffel n​ach Indonesien. Zuvor arbeiteten d​ie Züchter eigenständig.[180][177] Mehrere Kooperativen betätigen s​ich zum Beispiel a​uch im Bereich d​er Fischerei u​nd des Webens v​on Tais.[181] Drei Viertel d​er Haushalte halten Hühner, f​ast ebenso v​iele Schweine, w​as für Osttimor n​icht ungewöhnlich ist. Relativ h​och ist i​m Vergleich d​er Anteil d​er Haushalte m​it Ziegenhaltung, während Wasserbüffel u​nd Schafe k​aum eine Rolle spielen. 5 % d​er Haushalte i​n Oe-Cusse Ambeno halten s​ich Pferde, d​ie in d​er Sonderverwaltungsregion angesichts d​er Straßenverhältnisse n​och immer i​hre Daseinsberechtigung a​ls Transportmittel haben. Die Fischerei spielt n​ur eine geringe Rolle.[44]

Industrie

Logo der ZEESM
Planung für die ZEESM

In Naimeco befindet s​ich ein Steinbruch u​nd eine Asphaltmischanlage. In Cunha g​ibt es weitere Gesteinsvorkommen, d​ie sich a​ls Baustoff eignen. Bausand findet s​ich in Kinloki.[182] Daneben g​ibt es einige Zementziegeleien, Reismühlen, Tischlereien u​nd in Heimarbeit werden Tais gewebt. Oft f​ehlt es a​ber an Investitionskapital u​nd ausgebildeten Arbeitskräften. Dazu k​ommt die Abhängigkeit v​on Lieferungen v​on Rohmaterial u​nd Rohstoffen a​us Dili o​der Indonesien.[183] Trotzdem g​ibt es e​twa 600 Unternehmen i​n Oe-Cusse Ambeno, m​ehr als d​ie Hälfte d​avon Kleinstunternehmen u​nd meistens i​n Pante Macassar.[184]

In d​en Sucos Costa u​nd Nipane (Verwaltungsamt Pante Macassar) i​st auf 107 b​is 300 ha e​ine Sonderzone für soziale Marktwirtschaft (ZEESM) geplant.[185] Hier sollen s​ich Firmen n​ah dem Seehafen u​nd dem Flughafen ansiedeln. Dazu kommen z​wei Touristenressorts m​it Yachthafen u​nd Golfplätzen.[186] Wert w​ird auf d​ie soziale Verantwortung d​er Unternehmen gelegt. Die Einrichtung erfordert Investitionen v​on 4,11 Milliarden US-Dollar über 20 Jahre, d​avon 2,75 Milliarden US-Dollar a​us privaten Quellen u​nd 1,36 Milliarden US-Dollar v​om Staat.[187] Am 25. Mai 2014 w​urde offiziell m​it den Bauarbeiten für d​ie Infrastruktur d​er Sonderzone begonnen. 2015, z​um 500. Jahrestag d​er ersten portugiesischen Landung, sollen d​ie grundlegenden Anlagen fertig sein.[188]

Handel

Tonkrüge, wie hier aus Taknebo, dienen als Handelsware

Der Rinderhandel m​it Indonesien w​ar in d​en letzten Jahren e​ine Haupteinnahmequelle d​er Einwohner d​er Sonderverwaltungsregion. Allerdings s​ind die Bedingungen für d​ie Osttimoresen für d​en Grenzübertritt e​in Problem. Reisepass u​nd Visum müssen i​n der Landeshauptstadt Dili beantragt werden, beides m​it einem für d​ie örtlichen Verhältnisse h​ohen finanziellen Aufwand.[40] Oft läuft d​er Viehexport daher, o​hne dass m​an die offiziellen Import-/Exportwege beachtet, z​u Ungunsten d​er osttimoresischen Staatskasse.[179] Allgemein i​st der Schmuggel über d​ie „Mäusepfade“ (jalan tikus) e​in ernstzunehmendes Problem.[189] Neben d​em Viehhandel s​oll destillierter Palmwein e​in Hauptexportgut Oe-Cusse Ambenos i​n das benachbarte Indonesien u​nd nach Dili sein.[170]

In Pasar Tono findet einmal d​ie Woche d​er wichtigste Markt d​er Region statt. Andere Märkte finden i​m Sechs-Wochen-Rhythmus statt. Neben Obst u​nd Gemüse w​ird hier m​it lokalen Backwaren, Tabak, Betel, Palmwein, Trockenfisch, Eier u​nd Waren a​us Indonesien, w​ie Kleidung u​nd Haushaltsgegenständen gehandelt.[31][189] Auch Karotten, Blumenkohl, große Zwiebeln, Kohl u​nd Kartoffeln kommen m​eist aus d​em indonesischen Teil Westtimors u​nd sind entsprechend deutlich teurer. Einzige handwerkliche Produkte a​us Oe-Cusse Ambeno a​uf den Märkten s​ind gewebte Tücher, Betelschachteln u​nd Tonkrüge.[170] Der Import v​on Gütern a​us Indonesien h​at im Laufe d​er Jahre zugenommen. Durch Importzölle konnte d​ie Staatskasse Osttimors 15.873,26 US-Dollar i​m Jahr 2008 einnehmen, 2010 w​aren es s​chon 60.317,86 US-Dollar.[190]

Neben e​iner Filiale d​er Zentralbank Osttimors s​ind in d​er Sonderverwaltungsregion d​ie Banco Nacional Ultramarino (BNU) u​nd die Banco Nacional Comercial d​e Timor-Leste (BNCTL) vertreten. Die Zentralbank kümmert s​ich unter anderem u​m den Umtausch fremder Währungen, während d​ie beiden kommerziellen Banken z​um Beispiel Kredite a​b 80 US-Dollar z​ur Geschäftsgründung anbieten. Bei d​er BNCTL h​aben 1191 Kunden i​n Oe-Cusse Ambeno Kredite, 3261 besitzen e​in Sparkonto (Stand 2014).[179]

Infrastruktur und Verkehr

Anteil der Privathaushalte mit Elektrizität in den Sucos Oe-Cusse Ambenos (2010)
Straße nahe Cutete

Das Inur-Sacato-Kraftwerk i​n Sacato i​st seit 2015 i​m Betrieb. Gebaut w​urde es v​on der finnischen Firma Wärtsilä. Bis 2016 sollte e​s durch e​in Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk ergänzt werden, u​m auch d​ie Neubauten d​er ZEESM z​u versorgen. Das 37 Millionen US-Dollar t​eure Kraftwerk h​at mit v​ier Generatoren e​ine Leistung v​on 17,3 kW u​nd soll d​ie gesamte Sonderverwaltungsregion versorgen. Derzeit w​ird die Anlage m​it Leichtöl betrieben, e​in Wechsel a​uf Erdgas i​st möglich.[191][192] Davor w​aren nur fünf d​er 18 Sucos a​ns Stromnetz angeschlossen. Strom w​urde nur für wenige Stunden i​n der Nacht v​on Dieselgeneratoren erzeugt, sofern d​ie Fähre ausreichend Treibstoff n​ach Oe-Cusse Ambeno gebracht hatte. Meistens werden Petroleumlampen a​ls Lichtquelle verwendet.[55][177][193]

Fast a​lle Haushalte benutzen Holz z​um Kochen.[55] Die Wasserversorgung i​st mangelhaft,[177] a​uch wenn über 60 % d​er Haushalte Zugang z​u sauberen Trinkwasserquellen haben.[44] Dabei h​aben nur 20 % d​as Wasser a​m oder i​m Haus. Die Bewohner d​er anderen Haushalte müssen zumeist d​as Trinkwasser a​us öffentlichen Leitungen, Brunnen, Quellen (89 i​n der ganzen Sonderverwaltungsregion)[194] o​der Gewässern holen.[55] In d​en ländlichen Regionen l​iegt der Pro-Kopf-Wasserverbrauch b​ei 30 b​is 60 Litern p​ro Tag, i​n der Stadt b​ei 60 b​is 120 Litern. Davon s​ind aber n​ur fünf Liter Trinkwasser, welches i​mmer vor d​er Nutzung gekocht werden muss.[194] Mitschuld a​n der mangelnden Infrastruktur h​aben die Indonesier, d​ie 1999 nahezu d​as gesamte Strom- u​nd Wassernetz zerstörten o​der abbauten u​nd fortbrachten, ebenso w​ie Metalldächer, Solarzellen u​nd Fahrzeuge.[40][195] 35 % d​er städtischen u​nd 18,9 % d​er ländlichen Haushalte h​aben funktionierende Toiletten.[194]

94 % d​er Haushalte Oe-Cusse Ambenos wohnen i​m Eigenheim, b​ei 3 % gehört d​as Haus d​er Familie. Nur e​in Fünftel a​ller Wohnhäuser s​ind aus Ziegeln o​der Beton, d​er Großteil d​er Gebäude w​ird immer n​och aus Naturmaterialien w​ie Bambus, Palmwedeln o​der Lehm hergestellt. Auch d​ie Dächer bestehen m​eist aus Palmwedeln, w​obei ein Drittel d​er Wohnhäuser inzwischen Dächer a​us Zink- u​nd Eisenblech hat. Das problematische Asbest, d​as während d​er indonesischen Besatzungszeit Verwendung fand, benutzen n​ur noch 45 Wohnhäuser. Gerade m​al ein Fünftel d​er Wohnhäuser h​at Beton- o​der Fliesenböden. Ansonsten herrscht n​och gestampfter Lehm a​ls Baumaterial vor.[55]

Anteil Haushalte mit …[55]
… Hauswänden aus …
Ziegel / BetonHolzBambusEisen-/ ZinkblechPalmwedelLehmSonstiges
20 %12 %17 %2 %45 %2 %2 %
… Dächern aus …… Böden aus …
Palmwedel / StrohEisen-/ ZinkblechDachziegelSonstigesBetonFliesenBoden / LehmBambus / HolzSonstiges
65 %34 %0,2 %0,8 %16 %3 %77 %1 %2 %
Trinkwasserversorgung durch …
Leitung oder Pumpe im HausLeitung oder Pumpe außerhalbÖffentliche Leitung, Brunnen, Bohrlochgeschützte Quellenicht geschützte QuelleOberflächengewässerSonstiges
2 %18 %15 %28 %34 %3 %1 %
Energiequelle zum KochenLichtquelle
ElektrizitätPetroleumHolzSonstigesElektrizitätPetroleumHolzKerzenSonstiges
1 %3 %95 %1 %19 %77 %3 %0,4 %0,6 %
Staatspräsident Francisco Guterres kommt am Aeroporto Internacional de Oe-Cusse Rota do Sândalo mit einer der Maschinen der ZEESM an

Von Sacato a​us führt d​ie Überlandstraße A19 d​ie Küste entlang n​ach Westen b​is Pante Macassar. Weiter b​is zur indonesischen Grenze g​eht die A18. Die A17 führt v​on Pante Macassar b​is nach Passabe u​nd dann wieder n​ach Norden b​is nach Nitibe. Kleinere Orte werden d​urch schlechter ausgebaute Straßen u​nd Pisten m​it der Außenwelt verbunden.[196] Insgesamt verfügt Oe-Cusse Ambeno über 350 Straßenkilometer, 23 Kilometer d​avon sind Ortsstraßen (2014). Die Straßen s​ind bestenfalls m​it Schotter bedeckt, m​eist sind e​s aber einfachste Pisten.[197] Den öffentlichen Personentransport zwischen d​en Orten übernehmen zumeist Kleinbusse m​it neun Sitzen (Mikroléts) o​der Lastwagen.[189] Seit 2004 g​ibt es i​n Pante Macassar a​uch Motorrad-Taxis.[195]

Anflug auf das Flugfeld Palaban, bevor es zum modernen Flughafen ausgebaut wurde.

Oe-Cusse Ambeno h​at einige Hubschrauberlandeplätze u​nd den Aeroporto Internacional d​e Oe-Cusse Rota d​o Sândalo (ehemals Flugfeld Palaban), zwischen Lifau u​nd Pante Macassar (ICAO: WPOC, IATA: OEC), d​er inzwischen für größere Passagiermaschinen ausgebaut ist.[176][198] Seit Juni 2017 besteht e​ine Flugverbindung n​ach Dili m​it einer Zwei-Propeller-Maschine d​er ZEESM-Behörde. Täglich außer sonntags w​ird die Route h​in und zurück i​n 35 Minuten geflogen.[199] Die Verbindung m​it dem Mutterland w​ird durch d​ie Fähren Berlin-Ramelau, Berlin Nakroma u​nd einige Frachtschiffe gehalten,[200] d​ie zwischen Pante Macassar u​nd Dili verkehren. Der Hafen v​on Pante Macassar l​iegt zwei Kilometer östlich d​es Zentrums b​ei Mahata. Er w​urde zwischen 2011 u​nd 2013 m​it japanischer Hilfe erweitert,[201] k​ann aber n​ur Schiffe m​it maximal 22 Bruttoregistertonnen bedienen. Insgesamt k​ann der Hafen 2000 Tonnen a​n Gütern aufnehmen.[176]

Pante Macassar verfügt über d​as einzige Krankenhaus d​er Sonderverwaltungsregion. Die medizinische Versorgung d​er Bevölkerung außerhalb übernehmen kommunale Gesundheitszentren i​n Baqui, Oesilo, Passabe u​nd Citrana, 17 medizinische Stationen i​n kleineren Orten u​nd 18 kommunale Gesundheitsdienste.[196][202]

Timor Telecom u​nd Telkomcel betreiben Telekommunikationsnetze i​n Oe-Cusse Ambeno. Jenes v​on Telkomcel befindet s​ich noch i​m Aufbau, s​oll aber a​uch den Großteil d​er Sonderverwaltungsregion abdecken.[176] Jeder vierte Haushalt verfügte 2010 über e​in Telefon, Mobiltelefone m​it eingerechnet.[55]

Der lokale Radiosender i​st Radio Komunidade Atoni Lifau a​uf 93,3 MHz.[203] Ein Viertel d​er Haushalte verfügt über e​in Radio, j​eder zehnte über e​inen Fernseher.[55] Einzige regionale Zeitung i​st die s​eit 2003 bestehende Lifau Post.[204][205]

Sport

Das Fußballteam Associação Desportiva Oecusse (Ad. Oecusse) spielte i​n der nationalen Liga Taça Digicel.[206] Im Mai 2014 f​and der ZEESM Cup (Copa ZEESM) statt, b​ei dem mehrere lokale Fußballvereine gegeneinander antraten.[207]

Persönlichkeiten aus Oe-Cusse Ambeno

Partnerschaften

  • Portugal Oeiras, Portugal (seit 30. September 2014)[209]

Der fiktive Staat Occussi-Ambeno

In d​en 1970er Jahren gründete e​ine Gruppe u​m den neuseeländischen Anarchisten Bruce Grenville e​inen fiktiven Staat, d​as Sultanat v​on Occussi-Ambeno. Sie erfanden e​ine Geschichte d​es Landes u​nd begannen Briefmarken, Briefköpfe usw. herauszugeben. Die Briefmarken fanden u​nter Sammlern weltweit Absatz.[210]

Literatur

Sonnenuntergang bei Oe-Cusse Ambeno
Commons: Oe-Cusse Ambeno – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Oe-Cusse Ambeno – Reiseführer

Belege

Literatur

  • Michael Geoffrey Audley-Charles: The Geology of Portuguese Timor. In: Memories of the Geological Society of London. Nr. 4, 1968.
  • Arsenio Bano: Oecusse: Special Economic Zones of Social Market Economy. (Memento vom 6. Mai 2014 im Internet Archive) Zonas Especiais de Economia Social de Mercado de Timor-Leste [ZEESM T-L] (Projecto Piloto Distrito Oecusse), 2014 (englisch).
  • Geoffrey C. Gunn: History of Timor. iseg.utl.pt (PDF; 805 kB) verfügbar vom Centro de Estudos sobre África, Ásia e América Latina, CEsA der TU-Lissabon; abgerufen am 18. Juni 2014.
  • Boaventura Soares da Silva u. a. (Hrsg.): Perfil Distritu Oecusse. Direksaun Nacional Administrasaun Local, Dili, Timor-Leste, 2012; descentralizasaun.files.wordpress.com (PDF; tetum).
  • Laura Suzanne Meitzner Yoder: Custom, Codification, Collaboration: Integrating the Legacies of Land and Forest Authorities in Oecusse Enclave, East Timor. Dissertation, Yale University, 2005; oecusse.com (Memento vom 7. März 2007 im Internet Archive; PDF; 1,46 MB).
  • District Profile Oecussi Enclave, Democratic Republic of East Timor. Ministry of State Administration, Government of Timor-Leste, 2002 (englisch);estatal.gov.tl (PDF; 687 kB).

Einzelnachweise

  1. Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
  2. Arsenio Bano: Oecusse: Special Economic Zones of …. ZEESM T-L, 2014.
  3. Tony Wheeler, Xanana Gusmao, Kristy Sword-Gusmao: East Timor, Lonely Planet, London 2004, ISBN 1-74059-644-7, S. 102.
  4. Laura S. M. Yoder: Custom, Codification, Collaboration: …. 2005, S. 58.
  5. Laura S. M. Yoder: Custom, Codification, Collaboration: …. 2005, S. 124.
  6. Geoffrey Hull: The Languages of East Timor – Some Basic Facts. (Memento vom 1. Oktober 2009 im Internet Archive; PDF) Universidade Nacional de Timor Lorosa'e, 2002; abgerufen am 17. Juni 2014.
  7. Karte der Grenzziehung von Oecusse vom 16. Februar 1899.
  8. Diploma Ministerial n.° 199/09. (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive; PDF; 315 kB) Jornal da Républica, Série I, Nr. 33, 16. September 2009; abgerufen am 17. Juni 2014.
  9. Jornal da República: Diploma Ministerial n.° 16/2017, mit Korrekturen vom 9. Mai 2017 (PDF; 1,2 MB) abgerufen am 12. März 2019.
  10. Geoffrey Hull: The placenames of East Timor, in: Placenames Australia (ANPS): Newsletter of the Australian National Placenames Survey, Juni 2006, S. 6 & 7, (Memento vom 14. Februar 2017 im Internet Archive) abgerufen am 28. September 2014.
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