Aituto
Der osttimoresische Suco Aituto (Aitutu) liegt im Süden des Verwaltungsamts Maubisse (Gemeinde Ainaro).
Aituto | |||
Daten | |||
Fläche | 42,48 km²[1] | ||
Einwohnerzahl | 5.131 (2015)[1] | ||
Chefe de Suco | António Mendonca Paecheco (Wahl 2016) | ||
Aldeias | Einwohner (2015)[1] | ||
Aihou | 897 | ||
Airaca-Lau | 1461 | ||
Betulala | 462 | ||
Goulolo | 302 | ||
Hatobuti | 259 | ||
Lebututo | 492 | ||
Lientuto | 966 | ||
Mau-Lefo | 88 | ||
Russulau | 204 | ||
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Geographie
Aituto | ||
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Orte | Position[2] | Höhe |
Aihou | 8° 53′ S, 125° 35′ O | 1864 m |
Airaca-Lau | 8° 54′ S, 125° 37′ O | 1459 m |
Anilumu | 8° 55′ S, 125° 39′ O | 1081 m |
Fatobuti | 8° 51′ S, 125° 36′ O | 1595 m |
Flisac | 8° 53′ S, 125° 36′ O | 1864 m |
Goulolo | 8° 51′ S, 125° 36′ O | 1522 m |
Kolehunu | 8° 52′ S, 125° 36′ O | 1594 m |
Lebo | 8° 52′ S, 125° 35′ O | 1594 m |
Lientuto | 8° 53′ S, 125° 36′ O | 1522 m |
Manosabe | 8° 52′ S, 125° 36′ O | 1773 m |
Russulau | 8° 53′ S, 125° 36′ O | 1756 m |
Vor der Gebietsreform 2015 hatte Aituto eine Fläche von 46,91 km².[3] Nun sind es 42,48 km².[1] Im Nordwesten liegen die Sucos Horai-Quic und Maubisse, im Nordosten Edi und im Osten Manetú. Im Südwesten und Westen liegt das Verwaltungsamt Hatu-Builico mit seinen Sucos Mauchiga und Mulo und im Südosten das Verwaltungsamt Same (Gemeinde Manufahi) mit seinem Suco Holarua. Der Fluss Belulik entspringt im südlichen Grenzgebiet mit Mulo. Der Colihuno bildet die Grenze zu den Sucos Maubisse, Edi und, als Calihuno, zu Manetú. Der Ort Goulolo liegt als einziger Teil des Sucos nördlich des Colihuno im „Dreiländereck“ zu Maubisse und Edi.
Ersalibuti ist ein Ponor von einigen Metern Durchmesser, in dem ein Wasserfall fließt und einen kleinen See bildet. Er befindet sich etwa zwei Kilometer entfernt vom Fleixa-Pass, etwa hundert Meter abseits der Überlandstraße nach Dili. In der Nähe liegt mit dem Erlesubuti ein zweiter Ponor.[4]
Beim Ort Lientuto (Lihentutu), nah dem Zentrum des Sucos, treffen die Überlandstraßen aus dem Ort Maubisse (und weiter aus Aileu und Dili), Same und Ainaro aufeinander. An der Straße nach Maubisse liegen (von Nord nach Süd) die Orte Aihou, Flisac und Russulau (Rusulau), an der Straße nach Same liegt das Dorf Airaca-Lau (Airacalau, Airakalau). Am Südufer des Colihuno liegen im Norden des Sucos die Dörfer Lebo (Lebotutu, Lebotuto), Kolehunu und Fatobuti. Ebenfalls im Norden liegt der Ort Manosabe (Manosahe). In der Nordspitze des Sucos liegt am Nordufer des Flusses das Dorf Goulolo (Kulolo). Anilumu liegt an der Südostgrenze zu Holarua.[5] In Airaca-Lau, Lientuto und Lebo gibt es je eine Grundschulen, eine weitere an der Südspitze des Sucos. In Manosabe gibt es eine vorbereitende Schule zur Sekundärstufe.[6]
In Aituto befinden sich die neun Aldeias Aihou, Airaca-Lau, Betulala (Betulata), Goulolo, Hatobuti (Hatubuti), Lebututo, Lientuto, Mau-Lefo und Russulau.[7]
Einwohner
Im Suco leben 5131 Menschen (2015), davon sind 2622 Männer und 2509 Frauen. Die Bevölkerungsdichte beträgt 120,8 Einwohner/km². Im Suco gibt es 862 Haushalte.[1] Etwa 95 % der Einwohner geben Mambai als ihre Muttersprache an. Der Rest spricht Tetum Prasa.[8]
Geschichte
Bei einem Hinterhalt der FALINTIL in den Bergen bei Aituto sterben am 15. April 1976 54 indonesische Soldaten des 405. Infanteriebataillon, die mit einem Lastwagenkonvoi unterwegs waren.[9]
Am 20. August 1982 griffen FALINTIL-Kämpfer unter anderem die Hansip (Zivilverteidigung) in Aituto an. Dies war Teil des Cabalaki-Aufstands. Die Indonesier schickten sofort Truppen in die Region. Häuser wurden niedergebrannt, Schulen geschlossen und Frauen und Kinder dazu gezwungen, Wache in Militärposten zu halten. Es kam zu Zwangsumsiedlungen, Brandschatzung, Plünderungen und Vergewaltigungen. Die Militärposten wurden in jeder Aldeia der Region errichtet. FALINTIL-Kämpfer und ein Großteil der Bevölkerung flohen aus dem Gebiet.[10][11][12]
1989 brannten indonesische Soldaten die Kaffeeanpflanzungen und Wälder im Suco nieder, um Rebellen auf den Berghängen zu jagen. Dörfer, von denen man vermutete, dass sie Rebellen Zuflucht boten, wurden dem Erdboden gleichgemacht.[13]
Politik
Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Amandio da Silva zum Chefe de Suco gewählt.[14] Bei den Wahlen 2009 gewann António Mendonca Paecheco[15] und wurde 2016 in seinem Amt bestätigt.[16]
Bauwerke
Während der portugiesischen Kolonialzeit war der Suco bekannt für seine traditionellen Hütten, die an der Dachspitze mit Büffel- oder Ziegenhörnern geschmückt waren. Außerdem gibt es hier eine weiße Kirche.[17]
Am Fleixa-Pass liegt das Heilige Haus (Uma Lulik) von Hiut Lel, ein kulturelles Zentrum der Mambai. Es befindet sich auf dem Gipfel eines kleinen Berges, nahe einer kreisförmigen Steinmauer.[18][19] Mit seinen Verzierungen ist das Heilige Haus in Aituto besonders auffällig. Entsprechend der lokalen Tradition der Mambai ist es eine runde Hütte mit kegelförmigen, strohgedecktem Dach, im Gegensatz zu den in Osttimor sonst rechteckigen Heiligen Häusern mit dem markanten, steilen Dach.[17]
Wirtschaft
Um die Haushaltskasse aufzubessern, wird von vielen Familien Kaffee angepflanzt.[20] Für den Anbau des sonst im nördlichen Ainaro übliche Mais ist das Wetter an den Berghängen des Sucos oft zu windig, weswegen auch Weizen und Gerste angebaut werden. Für die Ernte in August/September wird im April oder Mai gesät, dann nochmal im November für die Ernte im März. Vor allem im Januar/Februar kann es zu Engpässen bei der Nahrungsmittelversorgung kommen. Zusätzlich werden Bohnen, Bananen, Kartoffeln und Taro angebaut.[21]
Weblinks
- Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Aituto (tetum; PDF; 8,2 MB)
- Ergebnisse des Zensus 2015 für den Suco Aituto (tetum; PDF;)
- Seeds of Life: Agriculture Calendar (englisch)
- Seeds of Life: Suco information sheets Maubisse (tetum)
Einzelnachweise
- Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
- Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Direcção-Geral de Estatística DGE).
- Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Memento vom 5. Januar 2017 im Internet Archive) (Zensus 2010; PDF; 22,6 MB)
- Turismo Timor-Leste: Erlesu no Ersali Buti, 17. Oktober 2020, abgerufen am 3. August 2021.
- Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
- UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (Memento vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive) (PDF; 583 kB)
- Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (portugiesisch; PDF; 323 kB)
- Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Aituto (tetum; PDF; 8,2 MB)
- Ernest Chamberlain: The Struggle in Iliomar: Resistance in rural East Timor Iliomar Sub-District, S. 121, 2017, abgerufen am 6. November 2018.
- „Chapter 7.4 Arbitrary detention, torture and ill-treatment“ (Memento vom 4. Februar 2016 im Internet Archive) (PDF; 2,0 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
- 6.4 Mauchiga case study: a quantitative analysis of violations experienced during counter-Resistance operations (Memento vom 4. Februar 2016 im Internet Archive) (PDF; 456 kB) aus dem Abschlussbericht der Empfangs-, Wahrheits- und Versöhnungskommission von Osttimor (englisch)
- Chapter 7.7: Sexual Violence (Memento vom 4. Februar 2016 im Internet Archive) (PDF; 1,2 MB) aus dem Abschlussbericht der Empfangs-, Wahrheits- und Versöhnungskommission von Osttimor (englisch)
- CSM, 15. März 1999, A free E. Timor won't be easy auf ETAN
- Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.
- Lonely Planet Image (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
- Foto des Heiligtums von Fleixa, abgerufen am 7. Dezember 2018.
- The Living Heritage of Communities in Timor-Leste, S. 65, abgerufen am 7. Dezember 2018.
- Tony Wheeler, Xanana Gusmao, Kristy Sword-Gusmao: East Timor. Lonely Planet, London 2004, ISBN 1-74059-644-7
- Seeds of life (Memento vom 7. Januar 2011 im Internet Archive)