Bobometo
Bobometo (Bobmeto) ist ein osttimoresisches Dorf im Suco Bobometo (Verwaltungsamt Oesilo, Sonderverwaltungsregion Oe-Cusse Ambeno).
Bobometo | |||
Daten | |||
Fläche | 59,15 km²[1] | ||
Einwohnerzahl | 7.308 (2015)[1] | ||
Chefe de Suco | Yoseph Elu (Wahl 2016) | ||
Aldeias | Einwohner (2015)[1] | ||
Hoineno | 774 | ||
Nianapu | 588 | ||
Nonquican | 1330 | ||
Oebaha | 992 | ||
Oenoah | 300 | ||
Quiubiselo | 810 | ||
Saben | 780 | ||
Tumin | 799 | ||
Usapicolon | 935 | ||
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Der Ort
Der Ort Bobometo liegt im Osten des Sucos auf einer Meereshöhe von 562 m. Er bildet mit den Orten Usapicolon (Usapikolen), Saben und Oemanu ein Siedlungszentrum. Hier gibt es eine Grundschule, eine vorbereitende Schule für die Sekundärstufe (Escola Pre-Secundaria Oesilo)[2] und ein Hubschrauberlandeplatz.[3]
Der Suco
Im Suco leben 7308 Einwohner (2015), davon sind 3593 Männer und 3715 Frauen. Die Bevölkerungsdichte beträgt 123,6 Einwohner/km². Im Suco gibt es 1585 Haushalte.[1] Über 97 % der Einwohner geben Baikeno als ihre Muttersprache an. 2,5 % sprechen Tetum Prasa.[5]
Vor der Gebietsreform 2015 hatte Bobometo eine Fläche von 52,65 km².[6] Nun sind es 59,15 km².[1] Der Suco liegt im Nordosten des Verwaltungsamts Oesilo. Im Südwesten liegt der Suco Usitaqueno und im Westen Usitasae. Im Norden liegt das Verwaltungsamt Pante Macassar mit seinen Sucos Cunha und Naimeco, östlich das indonesische Westtimor. Die Nordgrenze bildet der Fluss Kinioki. Der Ekai kommt von Osten her aus Indonesien, durchquert den Süden Bobometos, fließt weiter nach Usitasae und bildet dann wieder die Nordwestgrenze zu Cunha, bis er sich mit dem Kinioki vereinigt. Zusammen mit dem Abanai bilden die Flüsse den größten Fluss der Gemeinde, den Tono. Im Norden von Bobometo entspringt der Fluss Ana, der kurz darauf in den Kinioki mündet.[7] Südlich von Saben befinden sich nahe der Ostgrenze Bobometos die Schlammvulkane von Poto.
Der offizielle Grenzübergang Napan/Bobometo verbindet Osttimor und Indonesien.[8] Von hier aus führt durch den Norden des Sucos eine Überlandstraße Richtung Nordwest nach Pante Macassar und Richtung Südost in das indonesische Kefamenanu.[7] Sie überquert den Kinioki über eine Brücke.[3] An der Straße nach Pante Macassar liegen von Süd nach Nord im Suco das Siedlungszentrum Bobometo und die Dörfer Biele, Oenoah (Oenoa), Oebele, Kiukle und Oebaha. Östlich davon liegt der Ort Hoineno (Hueneno), westlich am Fluss Ana die Dörfer Kuanana, Faut und im äußersten Nordwesten Nianapu (Nianapo, Nianafu) und Nenopen. Westlich vom Siedlungszentrum Bobometo liegt das Siedlungszentrum Oesilo mit seinen Ortsteilen Afumalule und Benais. Direkt südlich davon liegt das Dorf Patmet. Eine weitere Überlandstraße führt vom Ort Bobometo nach Süden bis nach Passabe. An ihr liegen im Suco Bobometo (von Nord nach Süd) die Dörfer Kuafeu, Fauteso, Tumin, Ukbatan, Quiubiselo (Quibiselo, Quebesiolok, Kiubiselo, Kiobiselo), Binau und Neofmuti. Von Tumin aus führt eine kleine Straße nach Nordwesten in den Suco Usitasae, an der in Bobometo die Orte Nunete, Mambua, Fatututa Nonquican (Nonkikan) und Kiubiole liegen.[7] Neben den öffentlichen Einrichtungen im Ort Bobometo gibt es Grundschulen in Oebelo, Nianapu, Nonquican, Tumin (Escola Primaria Tumin)[2] und Binau. Außerdem finden sich in Tumin eine medizinische Station und ein Hubschrauberplatz für Notfälle.[3]
Im Suco befinden sich die neun Aldeias Hoineno, Nianapu, Nonquican, Oebaha, Oenoah, Quiubiselo, Saben, Tumin und Usapicolon.[9]
Im Suco gibt es noch letzte Vorkommen von Harthölzern, wie Teak.[10]
Geschichte
Bobometo beteiligte sich bei der Rebellion gegen die Portugiesen im Mai 1912. Mit Hilfe von Truppen, die das Kanonenboot Pátria brachte, wurde die Revolte niedergeschlagen.[11]
Nach dem Unabhängigkeitsreferendum in Osttimor 1999 brannten Soldaten der Streitkräfte Indonesiens und 200 pro-indonesische Milizionäre der Sakunar ab dem 31. August über hundert Häuser im Suco nieder. Zwischen dem 7. und 9. September 1999 ermordeten sie in den Dörfern Tumin, Quiubiselo, Nonquican und Nibin (letzteres Suco Usitaqueno) 17 Personen mit Macheten und Schusswaffen. Die Überlebenden wurden in das indonesische Westtimor deportiert. In Inbate angekommen, wurden 55 junge Männer durch Soldaten, Polizisten und Milizionären von den anderen getrennt, gefesselt und geschlagen. Dann wurden sie zu Fuss nach Passabe getrieben und dort erschossen und erstochen. Acht Männer konnten entkommen.[12][13][14]
Am 11. März 2010 bedeckte ein Erdrutsch zwei Hektar Farmland. 15 Familien mussten evakuiert werden.[15]
Politik
Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Baptista Tafin zum Chefe de Suco gewählt.[16] Bei den Wahlen 2009 gewann Bento Bobo[17] und 2016 Yoseph Elu.[18]
Weblinks
- Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Bobometo (tetum; PDF; 8,3 MB)
- Ergebnisse des Zensus 2015 für den Suco Bobometo (tetum; PDF)
- Seeds of Life: Suco information sheets Oesilo (tetum)
Einzelnachweise
- Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
- Liste der Wahllokale zu den Parlamentswahlen in Osttimor 2007 (PDF-Datei; 118 kB)
- UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (Memento des Originals vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 401 kB)
- Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Direcção-Geral de Estatística DGE).
- Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Bobometo (tetum; PDF; 8,3 MB)
- Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Memento des Originals vom 5. Januar 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Zensus 2010; PDF; 22,6 MB)
- Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
- Sobar Sutisna and Sri Handoyo: Delineation and Demarcation surveys of the land border in Timor: Indonesian perspective, Center for Boundary Mapping, The National Agency for Surveys and Mapping of Indonesia, abgerufen am 18. November 2018
- Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (portugiesisch; PDF; 323 kB)
- Oecusse District Development Plan 2002/2003, S. 3 (Memento des Originals vom 5. September 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (englisch; PDF-Datei; 687 kB)
- Laura Suzanne Meitzner Yoder: Custom, Codification, Collaboration: Integrating the Legacies of Land and Forest Authorities in Oecusse Enclave, East Timor, S. 97, Dissertation, Yale University, 2005 (PDF-Datei; 1,46 MB (Memento vom 7. März 2007 im Internet Archive)).
- Masters of Terror - Passabe Massaker
- CAVR-Report: 7.2 Unlawful Killings and Enforced Disappearances (Memento des Originals vom 5. November 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (englisch; PDF; 2,5 MB)
- CAVR-Report: Chapter 7.3: Forced Displacement and Famine (Memento des Originals vom 28. November 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (englisch; PDF; 1,3 MB)
- Timor Lorosae Nação, 8. April 2010, Landslide and hunger threatens Oekusi (Memento vom 6. Mai 2010 im Internet Archive)
- Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.