Beneufe
Beneufe (Bebe Ufe, Bene-Ufe) ist ein osttimoresischer Suco im Verwaltungsamt Nitibe (Sonderverwaltungsregion Oe-Cusse Ambeno).
Beneufe | |||
Daten | |||
Fläche | 119,87 km²[1] | ||
Einwohnerzahl | 2.801 (2015)[1] | ||
Chefe de Suco | Marcus Meni (Wahl 2016) | ||
Aldeias | Einwohner (2015)[1] | ||
Citrana | 993 | ||
Lamasi | 736 | ||
Manan | 1072 | ||
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Geographie
Beneufe | ||
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Orte | Position[2] | Höhe |
Baocnana | 9° 19′ S, 124° 8′ O | 113 m |
Citrana | 9° 20′ S, 124° 5′ O | 71 m |
Lamasi | 9° 25′ S, 124° 10′ O | 215 m |
Manan | 9° 21′ S, 124° 5′ O | 7 m |
Naktuka | 9° 21′ S, 124° 4′ O | 0 m |
Oehoso | 9° 21′ S, 124° 5′ O | 7 m |
Der Suco bildet den äußersten Westen der Exklave und damit den westlichsten Punkt des gesamten Landes. Beneufe hat eine Fläche von 119,87 km².[1] Im Zentrum des Sucos liegt der Manoleu, dessen Gipfel eine Höhe von 1171 m erreicht.[3] Nach Norden liegt die Sawusee, im Nordosten der Suco Usitaco, ansonsten grenzt Beneufe an Indonesien. Nahezu vollständig wird diese Staatsgrenze vom Fluss Noel Besi (Besi) gebildet, der als Kusi im Verwaltungsamt Passabe entspringt. Indonesien beansprucht das 1069 Hektar große Citrana-Dreiecks mit dem Ort Naktuka (deutsch abgetrennter Kopf) westlich des Noel Besi. Unter indonesischer Kontrolle steht die Insel Fatu Sinai, fünf Kilometer vor der Küste. Auf sie erhebt Osttimor Ansprüche.[4][5][6][7]
Der Hauptort Citrana liegt an der Küste im äußersten Westen des Sucos. Östlich davon liegt, zwischen dem Kap Ponta Bato Líssan und der Mündung des Flusses Oelete, der Küstenort Baocnana (Baoknana, Baucnana, Bauknana). Jenseits des Flusses liegt bereits der Suco Usitaco. Westlich von Citrana liegen die Orte Oehoso und Manan. Naktuka liegt als einziges Staatsgebiet von Osttimor westlich des Noel Besi. Der Ort Lamasi liegt an der Südostgrenze Beneufes.[6] In Citrana befinden sich eine Grundschule (Escola Primaria Citrana),[8] ein kommunales Gesundheitszentrum und ein Hubschrauberlandeplatz für Notfälle. Auch Baocnana verfügt über einen solchen Landeplatz, eine Grundschule und zusätzlich eine Schule zur Vorbereitung auf die Sekundärstufe.[9]
Im Suco befinden sich die drei Aldeias Citrana, Lamasi und Manan.[10]
Die Region, die schnell auf eine Meereshöhe von 300 m ansteigt, weist aufgrund der geringen Bevölkerungsdichte und schlechten Zugänglichkeit die größte Vielfalt an Laubbäumen in Oe-Cusse Ambeno auf. Am häufigsten sind hier Pterocarpus vertreten. An trockenen Stellen finden sich Gyrocarpus americanus, in der Nähe von Wasser Corypha utan.[11] Höchster Berg ist mit 1171 m der Manoleu, im Zentrum des Sucos.[3]
Einwohner
Im Suco leben 2801 Einwohner (2015), davon sind 1452 Männer und 1349 Frauen. Die Bevölkerungsdichte beträgt 23,4 Einwohner/km². Im Suco gibt es 605 Haushalte.[1] Fast 100 % der Einwohner geben Baikeno als ihre Muttersprache an. Nur eine kleine Minderheit spricht Tetum Prasa.[12]
Geschichte
Im September 2009 fuhr eine Gruppe von indonesischen Soldaten in das osttimoresische Dorf Naktuka und begann Fotos von neu errichteten Gebäuden zu machen.[5] Sie wurden von den Einwohnern kurzerhand rausgeworfen und über die Grenze zurückgeschickt. Am 26. Mai 2010 drangen 28 bewaffnete Soldaten der Streitkräfte Indonesiens in Beneufe ein und setzten in Naktuka ihre Flagge, einen Kilometer von der Grenze entfernt.[13] Am 29. Mai 2010 zerstörten sie die beiden Häuser zweier sozialen Einrichtungen im Suco.[14] Am 24. Juni drang erneut eine bewaffnete Einheit der indonesischen Armee einen Kilometer in das Gebiet von Naktuka ein, zog sich aber zurück, als sie auf eine Einheit der osttimoresischen Grenzpolizei traf. Einwohner sehen einen Zusammenhang mit der unklaren Grenzziehung zwischen den Ländern. Dies war der schwerste Vorfall zwischen den beiden Ländern seit der Unabhängigkeit Osttimors 2002. Am 4. März 2011 verletzten indonesische Soldaten erneut die Grenze und vertrieben Einwohner vom umstrittenen Landstreifen.[15] Am 28. Oktober 2011 schossen indonesische Soldaten auf Osttimoresen, die die Grenze illegal mit einem Wagen überquert hatten.[16] Ende 2012 wurde Fisen Falo, ein Lian Nain in Naktuka ermordet aufgefunden. Auch einige Häuser sollen von Unbekannten niedergebrannt worden sein. Laut Pressemeldungen wurde er bei der Feldarbeit von Fremden entführt und zu Tode gefoltert. In Gerüchten verdächtigte man indonesische Soldaten. Der Staatssekretär für Sicherheit Francisco da Costa Guterres entsandte ein Untersuchungsteam. Die Grenze wurde in dem Gebiet vorerst geschlossen.[17][18][19]
Politik
Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde António Simão S. de Carvalho zum Chefe de Suco gewählt.[20] Bei den Wahlen 2009 gewann António S. S. de Carvalho[21] und 2016 Marcus Meni.[22]
Wirtschaft
Allein in Naktuka wird auf 2275 Hektar Reis angebaut.[23]
Weblinks
- Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Beneufe (tetum; PDF; 7,90 MB)
- Ergebnisse des Zensus 2015 für den Suco Beneufe (tetum; PDF)
- Seeds of Life: Suco information sheets Nitibe (tetum)
Einzelnachweise
- Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
- Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Direcção-Geral de Estatística DGE).
- Caitlin Sanchez, Venancio Lopes Carvalho, Andrew Kathriner, Mark O’Shea und Hinrich Kaiser: First report on the herpetofauna of the Oecusse District, an exclave of Timor-Leste. In: Herpetology Notes. Vol 5, 2012, S. 137–149.
- GMN TV: Xanana aprezenta progresu negosiasaun fronteira marítima no terrestre ba PN, 21. Januar 2022, abgerufen am 23. Januar 2022.
- International Crises Group, 20. Mai 2010, Timor-Leste: Oecusse and the Indonesian Border (Memento vom 8. August 2010 im Internet Archive)
- Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
- Daljit Singh,Pushpa Thambipillai (Hrsg.): Southeast Asian Affairs 2012, Institute of Southeast Asian Studies, 2012, S. 41.
- Liste der Wahllokale zu den Parlamentswahlen in Osttimor 2007 (PDF-Datei; 118 kB)
- UNMIT-Karte von August 2008 (Memento vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive) (PDF-Datei; 392 kB)
- Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (portugiesisch; PDF; 323 kB)
- Universität Coimbra East Timor: Flora and fauna
- Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Beneufe (tetum; PDF-Datei; 7,90 MB)
- Diario Nacional, 1. Juni 2010, Indonesian TNI raises Merah Putih flag in Oe-cuse
- Radio Televisaun Timor Leste , 1 June 2010, Indonesia’s TNI soldiers destroy social houses in Oe-cusse
- Diario Nacional, 4. März 2011, TNI soldiers illegally enter Naktuka
- Suara Timor Loro Sa'e, 18. November 2011, Naktuka case investigated
- Suara Timor Loro Sa’e: Govt commences investigating death of a Timorese at border, 7. Januar 2013
- Timor Post: Naktuka’s case needs profound investigation, 7. Januar 2013
- East Timor Law and Justice Bulletin: Border between Timor-Leste and Indonesia closed following torture and murder of Timorese man by "foreigners" , 10. Januar 2013, abgerufen am 10. Januar 2013
- Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.
- Arsenio Bano: Oecusse: Special Economic Zones of Social Market Economy. (Memento vom 6. Mai 2014 im Internet Archive) Zonas Especiais de Economia Social de Mercado de Timor-Leste [ZEESM T-L] (Projecto Piloto Distrito Oecusse), S. 30, 2014 (englisch).