Oesilo (Verwaltungsamt)

Oesilo (Oe Silo, Oesilu) ist ein osttimoresisches Verwaltungsamt (portugiesisch Posto Administrativo) in der Sonderverwaltungsregion Oe-Cusse Ambeno. Der Sitz der Verwaltung befindet sich in Bobometo.[2][3][4]

Verwaltungsamt Oesilo
Verwaltungssitz Bobometo
Fläche 97,39 km²[1]
Einwohnerzahl 11.481 (2015)[1]
SucosEinwohner (2015)[1]
Bobometo7.308
Usitaqueno833
Usitasae3.340
Übersichtskarte
Oesilo (Osttimor)
Oesilo

Geographie

Der Ort Oesilo liegt im Suco Bobometo
Die Schlammvulkane von Poto

Bis 2014 wurden die Verwaltungsämter noch als Subdistrikte bezeichnet. Vor der Gebietsreform 2015 hatte Oesilo eine Fläche von 97,37 km².[5] Nun sind es 97,39 km².[1]

Das Verwaltungsamt Oesilo liegt im Osten von Oe-Cusse Ambeno und teilt sich in drei Sucos: Bobometo mit dem Ort Oesilo, Usitaqueno (Usi-Taqueno, Usitakeno) und Usitasae (Usi-Tacae). Nördlich liegt das Verwaltungsamt Pante Macassar, südwestlich Nitibe und südlich Passabe. Im Osten grenzt Oesilo an den Nachbarstaat Indonesien. Der offizielle Grenzübergang Napan/Bobometo verbindet die beiden Länder.[6] Im Verwaltungsamt entspringt der Tono, der wichtigste Fluss von Oe-Cusse Ambeno. Über einen Grenzübergang bei Bobometo führt die wichtigste Straße der Gemeinde in das indonesische Westtimor. Südlich des Ortes Saben (Suco Bobometo) befinden sich die Schlammvulkane von Poto.

Einwohner

Feierlichkeiten in Oesilo (2013)

Das Verwaltungsamt Oesilo hat 11.481 Einwohner (2015), davon sind 5.641 Männer und 5.840 Frauen. Die Bevölkerungsdichte beträgt 117,9 Einwohner/km².[1] Die größte Sprachgruppe bilden die Sprecher des Atoni-Dialekts der Nationalsprache Baikeno. Der Altersdurchschnitt beträgt 18,8 Jahre (2010,[5] 2004: 18,1 Jahre[8]).

Geschichte

Nach dem Unabhängigkeitsreferendum in Osttimor 1999 ermordeten Soldaten der Streitkräfte Indonesiens und 200 pro-indonesische Milizionäre zwischen dem 7. und 9. September 1999 in den Dörfern Tumin, Quiubiselo, Nonquican (alle Suco Bobometo) und Nibin (Usitaqueno) 17 Personen mit Macheten und Schusswaffen. Häuser wurden niedergebrannt und die Überlebenden in das indonesische Westtimor deportiert. In Inbate angekommen, wurden 55 junge Männer durch Soldaten, Polizisten und Milizionären von den anderen getrennt, gefesselt und geschlagen. Dann wurden sie zu Fuß nach Passabe getrieben und dort erschossen und erstochen. Acht Gefangene konnten entkommen.[9][10][11]

Politik

Francisco Xavier Marques war während der indonesischen Besatzungszeit von 1998 bis 1999 Administrator von Oesilio.[12]

Nach den Wahlen 2004/2005 wurde Lamberto Punef von der Landesregierung Osttimors zum Administrator des damaligen Subdistrikts Oesilo ernannt. 2014 war Alberto Punef Nini Administrator.[13]

Wirtschaft

74 % der Haushalte in Oesilo verfügen über Kokospalmen, 76 % bauen Maniok, 71 % Gemüse, 85 % Reis, ebenso viele Mais und 10 % Kaffee an.[14]

Commons: Oesilo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
  2. UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (Memento vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive) (PDF; 401 kB)
  3. Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
  4. Jornal da República: Diploma Ministerial n.o 24/2014 de 24 de Julho – Orgânica dos Postos Administrativos (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  5. Direcção Nacional de Estatística: 2010 Census Wall Chart (English) (Memento vom 12. August 2011 im Internet Archive) (PDF; 2,5 MB)
  6. Sobar Sutisna and Sri Handoyo: Delineation and Demarcation surveys of the land border in Timor: Indonesian perspective, Center for Boundary Mapping, The National Agency for Surveys and Mapping of Indonesia, abgerufen am 18. November 2018
  7. Seeds of Life
  8. Direcção Nacional de Estatística: Census of Population and Housing Atlas 2004 (Memento vom 13. November 2012 im Internet Archive) (PDF; 14 MB)
  9. Masters of Terror – Passabe Massaker
  10. CAVR-Report: 7.2 Unlawful Killings and Enforced Disappearances (Memento vom 25. März 2016 im Internet Archive) (englisch; PDF; 2,5 MB)
  11. CAVR-Report: Chapter 7.3: Forced Displacement and Famine (Memento vom 28. November 2015 im Internet Archive) (englisch; PDF; 1,3 MB)
  12. Tatoli: Eis Administradór RAEOA hakotu iis, 3. Januar 2022, abgerufen am 3. Januar 2022.
  13. Ministerium für Staatsadministeration: Oesilo, abgerufen am 19. Juni 2020.
  14. Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch) (Memento vom 9. April 2015 im Internet Archive) (PDF; 9,8 MB)

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