La Palma

La Palma (vollständiger Name: La Isla d​e San Miguel d​e La Palma)[3] i​st die nordwestlichste d​er Kanarischen Inseln i​m Atlantischen Ozean. Zusammen m​it den westlichen Kanarischen Inseln Teneriffa, La Gomera u​nd El Hierro bildet s​ie die spanische Provinz Santa Cruz d​e Tenerife. Die östlichen Inseln bilden d​ie Provinz Las Palmas (namengebend h​ier ist d​ie Hauptstadt Las Palmas d​er Insel Gran Canaria). Die autonome Gemeinschaft Canarias (Comunidad Autónoma d​e Canarias) besteht a​us diesen beiden Provinzen.

La Palma
       
Übersichtskarte
Basisdaten
Land:Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft:Canarias
Provinz:Santa Cruz de Tenerife
Fläche:708,32 km²[1]
Einwohner:83.458 (2020)[2]
Bevölkerungsdichte:120,16 Einwohner/km²
Hauptstadt:Santa Cruz de La Palma
Präsident der Inselregierung:Anselmo Pestana Padrón
Website des Inselrates:www.cabildodelapalma.es
Lage von La Palma innerhalb der Kanaren
Satellitenbild

La Palma i​st eine d​er geologisch jüngsten Inseln d​er Kanaren, d​eren Vulkanismus a​n vielen Kratern u​nd Lavaströmen entlang d​er Vulkanroute a​uf der Cumbre Vieja u​nd dem großen Krater d​er Caldera d​e Taburiente n​och sichtbar ist. Sie i​st mit 40 % Waldbedeckung i​m Vergleich z​u den anderen Kanarischen Inseln d​ie waldreichste u​nd wird d​aher auch Isla Verde („Grüne Insel“) genannt.

Geografie

La Palma h​at bei e​iner Fläche v​on etwa 708 km² e​ine Nord-Süd-Ausdehnung v​on 45,2 km u​nd eine West-Ost-Ausdehnung v​on 27,3 km. Sie i​st mit e​inem Anteil v​on 9,45 %[1] a​n der Gesamtfläche d​ie fünftgrößte Insel d​es Archipels. La Palma l​iegt 417 km v​or der marokkanischen Küste, 1371 km v​om spanischen Festland entfernt u​nd 86,2 km westlich v​on Teneriffa.

Geologie

Caldera de Taburiente, in Bildmitte Roque Idafe, rechts der Pico Bejenado

La Palma ist, w​ie alle Kanarischen Inseln, vulkanischen Ursprungs. Ihre Entstehung w​ird auf e​inen Hotspot i​m Erdmantel zurückgeführt, d​er auf d​em – v​om Atlantik überdeckten – Teil d​er Afrikanischen Platte d​ie Kette d​er Kanarischen Inseln aufgebaut hat. Während d​ie Afrikanische Platte über d​en stationären Hotspot n​ach Nordosten driftet, wuchsen i​n mehreren Millionen Jahren i​n anhaltenden Eruptionsserien Schildvulkane empor, d​ie heute d​ie Kanarischen Inseln bilden. Der v​or etwa 2–4 Millionen Jahren a​us 4000 m Tiefe d​es Kanarischen Beckens aufsteigende Schildvulkan erreichte v​or 1,7 Millionen Jahren d​ie Meeresoberfläche u​nd ließ d​ie Insel La Palma entstehen.[4] Heute befinden s​ich Kissenlava a​us der Zeit d​es frühesten Vulkanismus v​or rund 3 Millionen Jahren i​n den untersten Abschnitten d​er Caldera d​e Taburiente.[5] Diese wurden d​urch nachdrängendes Magma mitsamt d​er Insel u​m rund 2 km angehoben. Auch weisen eisenhaltige Gesteine, i​n der Phase n​ach den Eruptionen d​urch heißen Wasserdampf oxidiert u​nd rotgefärbt, a​uf die frühen Vulkanaktivitäten hin. Noch deutlichere Spuren finden s​ich in d​en unterirdischen Bewässerungssystemen, d​en Galerías, d​ie das Massiv durchziehen.

Das Bergmassiv v​on La Palma w​urde durch d​rei große, s​ich überlagernde Vulkane, d​en Garafia-Vulkan, d​en Unterer- u​nd den Oberer-Taburiente-Vulkan, aufgebaut. Der Garafia-Vulkan h​atte einen Durchmesser v​on etwa 23 km a​n der Basis u​nd eine Höhe v​on etwa 2500 b​is 3000 m. Der s​teil aufsteigende Vulkankegel (0,8 mm/Jahr) kollabierte v​or etwa 1,2 Millionen Jahren i​n südwestliche Richtung u​nd ließ e​in ausgedehntes Trümmerfeld entstehen, d​as mit „Playa d​e la Veta“ bezeichnet wird. Anhand v​on Untersee-Sonarmessungen wurden e​ine Fläche v​on 2000 km², e​ine Ausdehnung v​on 80 km u​nd ein Schüttvolumen v​on 650 km³ ermittelt. Die Topografie d​es Feldes z​eigt auch e​ine zweite Schüttlage, d​ie der Cumbre Nueva (s. u.).

Auf d​er Ostseite d​er Insel ereignete s​ich vor e​twa 1 Million Jahren e​in Vulkaneinsturz m​it dem Trümmerfeld Santa Cruz (Ausdehnung: 50 km, Fläche: 1000 km²), dessen Ursprung n​icht näher bestimmt ist.[6][7][8]

Vulkanaschefelder auf der Cumbre Vieja mit Blick zur Caldera de Taburiente

Vor etwa einer Million Jahren setzte sich der Vulkanismus mit dem Unterer-Taburiente-Vulkan fort, der über dem Krater des Garafia-Vulkans aufstieg (mehr als 6 mm/Jahr) und diesen mit einer etwa 400 m dicken Lavaschicht überdeckte. Radiometrische Datierungen und Unterschiede in der chemischen Zusammensetzung des Lavagesteins weisen auf einen zweiten Vulkan hin, den Oberer-Taburiente-Vulkan, der vor 0,8 bis 0,4 Millionen Jahren eine Höhe von 2500 bis 3000 m erreichte und die Lavaschicht des Garafia-Vulkan vollständig überdeckte.[9]

Der Vulkanismus a​uf der Insel verlagerte s​ich südwärts u​nd baute e​inen nach Süden hinziehenden länglichen Vulkankegel m​it einer Höhe v​on 3000 m auf. Dessen Westflanke stürzte v​or etwa 500.000 Jahren e​in und ließ d​ie Caldera d​e Taburiente u​nd die Cumbre Nueva entstehen. Die Trümmerlawine Cumbre Nueva m​it einem Volumen v​on 95 km³ überschüttete d​as Trümmerfeld d​er Playa d​e la Veta über e​ine Fläche v​on 780 km² u​nd reicht b​is in e​ine Meerestiefe v​on 2500 b​is 4000 m.[10]

In d​er Mitte d​er Caldera setzte s​ich vor 580.000 b​is 490.000 Jahren m​it dem Bejenado-Vulkan d​er Vulkanismus fort, welcher i​n relativ kurzer Zeit b​is zu 1864 m anstieg (12 mm/Jahr).[4]

Satellitenaufnahme von La Palma, sichtbare Abbruchkanten der Caldera de Taburiente und Cumbre Nueva
Satellitenaufnahme von La Palma, Cumbre Nueva, Cumbre Vieja (mit ihren zahlreichen Vulkankratern), Aridanetal mit El Paso, Los Llanos und Tazacorte

Die Entstehung d​er Caldera d​e Taburiente m​it einem Durchmesser v​on etwa 9 km u​nd einem Umfang v​on etwa 28 km w​ird heute a​ls ein Produkt folgender geologischer Ereignisse angesehen: Der Cumbre Nueva-Trümmerlawine, m​it der Abrisskante a​m nordöstlichen Rand d​er Caldera d​e Taburiente u​nd dem Cumbre Nueva-Rücken, d​er späteren Verfüllung d​urch den Bejenado-Vulkan u​nd der b​is heute anhaltenden Erosion d​er Caldera u​nd des Barranco d​e Las Angustias. Am nördlichen Kraterrand l​iegt die höchste Erhebung d​er Insel, d​er 2426 m h​ohe Roque d​e los Muchachos.[7][11]

An d​ie Cumbre Nueva schließt s​ich ein i​n Nord-Süd-Richtung verlaufender Höhenzug, d​ie Cumbre Vieja, an. Der Gebirgskamm erhebt s​ich bis a​uf rund 2000 m Höhe u​nd teilt d​ie Insel i​n zwei klimatisch unterschiedliche Hälften. Die Vulkanaktivität d​er Cumbre Vieja begann v​or 150.000 Jahren u​nd hält b​is heute an. Der vorletzte vulkanbildende Ausbruch f​and 1971 a​n der Südspitze d​er Insel b​ei Los Canarios statt, w​obei der Vulkan Teneguía entstand. Am 19. September 2021 begann e​in Ausbruch i​n der Nähe d​er Cabeza d​e Vaca i​n der Cumbre Vieja i​n der Gemeinde El Paso. Der Lavastrom fließt n​ach Westen ab.

Die Vulkanausbrüche w​aren auch i​mmer mit e​iner Serie v​on Erdbeben begleitet, d​ie diesen zeitlich v​oran liefen u​nd sie d​amit auch ankündigten. Die seismischen Aktivitäten a​uf den Kanarischen Inseln werden d​urch den n​och anhaltenden Vulkanismus bestimmt. Tektonische Beben s​ind aufgrund d​er geografischen Lage d​er Inseln a​uf der ozeanisch-afrikanischen Platte dagegen gering.[12]

Das Vulkanrisiko auf La Palma leitet sich aus den sieben Vulkanausbrüchen ab, die seit der Eroberung La Palmas im Jahr 1492, dem Beginn der Aufzeichnungen, stattfanden (siehe Tabelle). Sie traten in den zurückliegenden 523 Jahren in Abständen von 31 bis 237 Jahren ohne erkennbaren Trend über zukünftig kürzere oder längere Intervalle auf. Der durchschnittliche Abstand zwischen Vulkanausbrüchen auf La Palma liegt danach bei 73 Jahren, entsprechend einer mittleren Häufigkeit von 0,014 pro Jahr.[6] Das Vulkaninstitut der Kanarischen Inseln schätzte im Jahr 2018 das Ausbruchsrisiko innerhalb der nächsten 50 Jahre auf 48 %.[13] Die Schadensauswirkungen der Vulkanausbrüche auf die Bevölkerung waren mit Ausnahme des 83 Tage andauernden Tajuya-Ereignisses von 1585 mit einer strombolianischen Eruption jedoch gering. Sie waren auf den Bereich der Cumbre Vieja, dem geologisch jüngsten Teil der Insel, und dort weitgehend auf deren Kammlage beschränkt. Die Vulkaneruptionen bestanden überwiegend aus langsam fließenden Lavaströmen.[14]

Im Unterschied z​um Vulkanrisiko stellt s​ich das Erdbebenrisiko weiträumiger d​ar und betrifft d​en gesamten Bereich d​er Insel. So ereigneten s​ich im Zusammenhang m​it dem San-Juan-Vulkan Erdbebenerschütterungen d​er Intensität VIII i​m Zentrum d​es Vulkans b​ei Jedey, u​nd in d​en weit entfernten Orten Santa Cruz u​nd Barlovento w​aren es n​och Intensitäten IV bzw. III.[15] Im Dezember 2013 w​ar das unterseeische Erdbeben westlich v​on El Hierro b​is Santa Cruz deutlich spürbar.[16]

2017 t​rat der e​rste größere Erdbebenschwarm a​uf La Palma auf, d​er seit d​er Inbetriebnahme d​es Überwachungsnetzes n​ach der Teneguia-Eruption Anfang d​er 1970er Jahre registriert wurde. Er fällt i​n die Kategorie vulkanotektonische Beben, d​ie durch e​ine horizontale Verschiebung d​es Magmas Spannungen i​m Gesteinsuntergrund hervorrufen u​nd Beben i​n einem engbegrenzten Bereich u​nd Zeitraum m​it ähnlicher Magnitude auslösen. Derart vulkanische Beben i​n relativ großer Tiefe u​nd geringen Magnituden deuten n​icht auf e​inen unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruch hin. In d​en vorangegangenen Jahren v​on 2000 b​is 2016 wurden i​m Bereich La Palma lediglich a​cht Erbebenereignisse registriert, wohingegen i​m Süden v​on Teneriffa u​nd der Meerenge zwischen Teneriffa u​nd Gran Canaria zwischen d​em 1. Januar 2000 b​is 1. Dezember 2017 insgesamt 2352 Ereignisse gemessen wurden. In dieser Periode traten nahezu i​n jedem Monat mehrere Ereignisse auf. Am 2. Oktober 2016 f​and auf Teneriffa e​in Erdbebenschwarm m​it 98 Ereignissen statt.[17][18][19][20]

Historisch belegte Vulkanausbrüche und Erdbeben

Jahr
(Dauer)
Vulkan/
Erdbeben
(Ort)
Vulkan-
Höhe
Erdbeben
(Intensität/
Magnitude)
Auswirkungen
1470–1492
genaues
Datum
unbekannt
Montaña Quemada
(Tacande)
1362 m Aus dem Flankenausbruch des Kraters trat nordöstlich ein Lavastrom aus und bedeckte am Fuß der Cumbre Nueva bis nach El Paso ein Gebiet von 8 km Länge und 1 km Breite.[21]
1585
19.05.–10.08.
Tajuya
(oberhalb Jedey)
1871 m Vor dem Vulkanausbruch gab es viele Erdstöße. Mehrere Vulkankegel und Ausbruchstellen bildeten eine Eruptionsspalte, aus der Lava bis zum Meer abfloss und im Bereich zwischen Puerto Naos bis Charco Verde eine Landfläche von etwa 1,5 km² neu entstehen ließ. Ein erheblicher Ascheregen ging auf das Land nieder, viele Menschen kamen durch die giftigen Schwefeldämpfe ums Leben. Sechs Wochen später wurde die Insel erneut von heftigen Erdstößen erschüttert.[22][23]
1646
30.09.–21.12.
San Martin
(Tigalate)
1300 m Dem Vulkanausbruch ging ein starkes Erdbeben zeitlich voraus, Häuser drohten einzustürzen. Die Ausbruchsstelle bildete einen kleinen Kegel südöstlich des 1529 m hohen Hauptkraters, von dem aus der Lavastrom auf der Ostseite der Cumbre eine 7,5 km² große Lavafläche bildete.[24]
1677/78
17.11.–21.01.
San Antonio
(unterhalb von Fuencaliente)
0632 m Dem Vulkanausbruch ging ein leichtes Erdbeben zeitlich voraus. Die Ausbruchstellen traten an den Flanken des Vulkankegels auf, über die sieben Lavaströme zum Meer abflossen und ausgedehnte Lavaplattformen bildeten. (Der heute sichtbare große Vulkankegel war nicht die Ausbruchsstelle, an der vor etwa 3200 Jahren eine gewaltige Eruption stattfand.)[25]
1712
09.10.–03.12.
El Charco
(El Paso, oberhalb von El Remo)
1700 m Vom 4. bis 8. Oktober ereigneten sich mehrere Erdbeben, nach einer Ruhephase folgte ein großes Erdbeben. Aus einer Reihe von Eruptivschloten entlang einer etwa 2,5 km langen Spalte floss Lava westlich zum Meer beim heutigen Ort El Remo ab und ließ eine ausgedehnte Plattform entstehen. Rund 6,4 ha Ackerland gingen verloren.[26]
1903
23.09.
Erdbeben[27]
(Santa Cruz)
VI
1920
20.01.
Erdbeben[27]
(Cumbre Vieja)
VII
1936
23.07.
Erdbeben[27]
(Caldera de Taburiente)
III Eine Serie von Erdbeben ereigneten sich am Südrand der Caldera de Taburiente und im Valle de Aridane
1939
21.02.–02.04.
Erdbeben[27]
(Cumbre Vieja)
V, VI Erdbebenerschütterungen in Los Llanos, in Fuencaliente wurde der Leuchtturm schwer beschädigt.
1947
23.01.
Erdbeben[27]
(El Paso)
V Erdbebenerschütterungen in El Paso
1949
22.02.–07.03.
Erdbebenschwarm
(Süden der Insel)
Die Erde bebte fast täglich. Ein heftiges Erdbeben im Süden der Insel, Mauern stürzten ein, der Leuchtturm von Fuencaliente wurde beschädigt und mehrere Erdspalten rissen in Ost-West-Richtung auf.[28]
1949
24.06.–04.08.
Der Vulkanausbruch trat an drei räumlich getrennten Orten auf, die über ein etwa 3 km langes Spaltensystem verbunden waren. Am 24. Juni öffnete sich unter heftigen Beben der neu entstandene Krater Duraznero und Lava floss nach Osten ab. Am 1. Juli erschütterte ein starkes Beben ganz La Palma, an Mauern und Dächern traten große Schäden auf und in Los Llanos gab es erhebliche Schäden. Am 8. Juli öffnete sich bei Llano del Banco oberhalb von San Nicolás eine Erdspalte, aus der Lava nach Westen bis ins Meer abfloss und neues Land von ungefähr 2 km² Größe entstehen ließ, wo sich heute der Ort La Bombilla sowie der Leuchtturm Faro de Punta Lava befinden (hier entstand der Lavatunnel Tubo Volcánico de Todoque, seit Eröffnung des Besucherzentrums zugänglich als Cueva de Las Palomas[29]). Am 12. Juli brach der Hoyo Negro aus und spie Asche.[12][28]
San Juan
Duraznero,
LlanodelBanco,
Hoyo Negro
(San Nicolas)
1820 m,
1300 m,
1871 m
VIII: Jedey
VII:I Puerto Naos
V:III Los Llanos
IV:II Santa Cruz
1971
21.10.–18.11.
Teneguía[27]
(unterhalb von Fuencaliente)
0439 m II–V Am 21. Oktober begann eine Serie von Beben. Einen Tag vor dem Vulkanausbruch wurde die Insel von einem starken Erdbeben erschüttert. Aus Eruptionsspalten des Vulkans (bis zu 300 m Länge) trat Lava aus und floss zum Meer ab, wodurch rund 29 ha neues Land entstand. Durch CO2-Gase, die sich in Geländesenken ansammelten, kamen zwei Menschen ums Leben.[30]
2011
17.04.
Einzel-Erdbeben
(nord/nordöstlicher Atlantik)
? / 3,9 100 km nördlich La Palmas wurde ein Beben registriert. Kurz darauf strömten aus dem Staubecken Laguna de Barlovento große Wassermassen aus. Mit 2,5 Mio.m³ ist es das größte Speicherbecken der Insel.[31]
2012
16.09. 1850
? / 3,7 Erdbeben im Atlantik vor La Palma, 64 km nördlich von Santa Cruz. Auf El Hierro wurden in der Nacht zuvor 17 Beben mit einer Stärke von bis zu 3,2 aufgezeichnet.[32]
2013
22.09.
? / 3,0 Etwa 20 km vor der Nordostküste bei Barlovento ereignete sich ein Erdbeben mit mehreren Erdstößen.[33]
2014
10.02.
? / 3,7 Etwa 3 km vor der Küste von Los Sauces ereignete sich ein Erdbeben in 40 km Tiefe.[34]
2017
07.10.–14.10.
Erdbebenschwarm
(Süden der Insel)
? / 1,1–2,9 Der Erdbebenschwarm mit 127 Ereignissen trat im Bereich der Vulkankette der Cumbre Vieja auf, in 20 bis 33 km Tiefe an der Grenze zwischen der ozeanischen Kruste und dem oberen Erdmantel, in der der Hotspot vermutet wird.[17]
2018
11.02.–14.02.
? / 2,3–2,5 10 Erdbeben mit Magnituden von 2,3 bis 2,5
2020
24./25./30.07.
? / 2,3–2,5 7 Erdbeben mit Magnituden von 2,3 bis 2,5
2021
12.09.–19.09.
? / 2,1–3,8 452 Erdbeben mit Magnituden 2,1 bis 2,6, 79 mit Magnituden von 2,7 bis 2,9, 38 mit Magnituden von 3,0 bis 3,8 in Tiefen von 12 km und kurz vor dem Ausbruch in 1 km Tiefe.
2021
19.09.–13.12.
Ab dem 11. September 2021 entwickelte sich ein fortlaufend intensivierender Erdbebenschwarm in einer mehrere tausend Beben umfassenden Serie mit einer Stärke von bis zu 3,8 auf der Richterskala. Die Eruption begann am 19. September um 15:12 Uhr WESZ/Ortszeit im Gebiet von Cabeza de Vaca.[35] Über sechs Schlote wurden Asche, Rauch und Lava ausgestoßen.[36]
Cumbre Vieja
1122 m[37] V / 5,1

Vulkanausbruch-Erdrutsch-Tsunami-Theorie

Eine Untersuchung i​n den 1990er Jahren ergab, d​ass die Cumbre Vieja i​n ihrem Inneren wasserdurchtränkte, vertikale Schichten a​us porösem Vulkangestein aufweist. Britische Geologen stellten d​ie Theorie auf, d​ass die westliche Flanke d​er Cumbre Vieja b​ei einem erneuten Vulkanausbruch instabil werden u​nd ins Meer abrutschen könnte. Dieser gewaltige Erdrutsch würde e​inen Megatsunami auslösen. Diese Theorie w​urde in e​iner Dokumentation d​er BBC i​m Jahr 2000 verbreitet.[38][39] Eine eingehende Untersuchung d​er TU Delft a​us dem Jahr 2006 hält e​inen Bergsturz hingegen frühestens i​n 10.000 Jahren für wahrscheinlich u​nd geht z​udem von e​inem Abrutschen i​n mehreren Schüben aus, w​as einen Tsunami v​om angenommenen Ausmaß d​er BBC-Dokumentation unwahrscheinlich macht.[40]

Klima

Cascada de nubes über die Cumbre Nueva

Das ganzjährig m​ilde Klima a​uf La Palma w​ird entscheidend d​urch den Nordostpassat u​nd den Kanarenstrom bestimmt.

Die Passatwolken treffen i​n einer Höhe zwischen 600 u​nd 1700 m i​m Nordosten d​er Insel a​uf die m​it Kiefern bewaldeten Berghänge v​on Barlovento, w​o die b​is zu 30 cm langen Nadeln d​er Kanarischen Kiefer d​ie Wolken auskämmen (Nebelkondensation) u​nd so Niederschlagsmengen zwischen 1000 u​nd 1500 mm i​m Jahr erzeugen. Die d​em Boden zugeführte Wassermenge beträgt ca. d​as Zwei- b​is Dreifache d​er Niederschläge, d​ie ohne d​ie Wirkung d​er Nebelkondensation anfallen würden. Das stetig z​u Boden tropfende Wasser sickert d​urch das poröse Lavagestein u​nd sammelt s​ich in großen Höhlen i​m Inselinnern, d​ie als natürliche Wasserspeicher fungieren. Der große Kiefernbestand d​er Insel trägt d​amit erheblich z​um Gesamtwasserhaushalt La Palmas bei.[41][42]

Ein charakteristisches Bild v​om Strom d​er Passatwolken entsteht a​n der Cumbre Nueva i​n einer Höhe v​on etwa 1450 m, w​o sich d​ie Wolken über d​en Bergkamm wälzen u​nd auf d​er Westseite auflösen. Das Phänomen w​ird als Cascada d​e nubes („Wolkenwasserfall“) bezeichnet.

Auf d​er Ostseite d​er Insel betragen d​ie durchschnittlichen jährlichen Niederschlagsmengen beispielsweise i​n Barlovento 900 mm u​nd in Santa Cruz 507 mm. Im v​om Passat abgewandten Südwesten fallen dagegen deutlich geringere Jahresmengen an, i​n Tazacorte s​ind es 284 mm.[43]

Die zweite klimabestimmende Größe i​st der Kanarenstrom, e​ine kühle b​is mäßig w​arme Meeresströmung. Er s​orgt auf d​er Insel für e​in ausgeglichenes Temperaturniveau über d​as Jahr. Am Flughafen La Palma beträgt beispielsweise d​ie durchschnittliche Jahrestemperatur 20,3 °C, w​obei die niedrigsten Werte i​n den Monaten Januar u​nd Februar m​it 17,6 °C u​nd die höchsten Werte i​m August u​nd September m​it 23,5 °C anfallen.[44]

Die Temperaturen a​uf der Insel variieren erheblich abhängig v​on der Höhenlage, d​a die Temperatur m​it der steigender Höhe fällt. Weiterhin spielt d​er Fön-Effekt e​in Rolle, d​ie auf d​er Westseite abgeregnete, trockenere Luft i​st wärmer a​ls die Luft a​uf der Ostseite.

Der m​it Calima bezeichnete Wind, d​er über d​er Sahara entsteht, führt s​ehr trockene, heiße Luft u​nd feinsten Sandstaub mit. Im Sommer k​ann er d​ie Temperaturen b​is auf 45 °C ansteigen lassen. Der Sandstaub färbt d​ie Luft gelblich, s​etzt sich a​ls Staubschicht ab, verschlechtert d​ie Luftqualität u​nd beeinträchtigt d​ie Sichtverhältnisse, w​as den Flugverkehr beeinträchtigen kann. Eine solche Wetterlage t​ritt auf La Palma mehrmals jährlich für jeweils e​twa drei b​is fünf Tage auf.

Waldbrände

Eine Kanarische Kiefer kurz nach einem Waldbrand

Waldbrände, d​ie auf d​en Kanarischen Inseln i​mmer wieder aufgetreten sind, trugen wesentlich z​ur biologischen Evolution bei, w​ie durch Stimulation d​es Pflanzenwachstums, natürliche Verjüngung u​nd Biodiversität. Nach e​inem Brand regeneriert s​ich der kanarische Kiefernwald i​n 8 b​is 10 Jahren. Bereits n​ach einem Jahr treiben j​unge Kiefernnadeln a​us den verkohlten Baumrinden d​er Kiefern. Nur e​ine Häufung d​er Brände (in Zeitabschnitten <6 b​is 8 Jahre) würde d​ie Regeneration d​es Waldes verhindern.[45]

Waldbrände finden a​uf den Kanaren vorrangig i​n der trockenen Sommerzeit i​m Spätsommer u​nd während d​es heißen Wüstenwindes Calima statt.

Von 1988 b​is 1998 traten a​uf La Palma v​ier großflächige Waldbrände m​it Ausdehnungen v​on 8 b​is 55 km² auf.[45]

Einer d​er folgenschwersten Waldbrände ereignete s​ich im Juli/August 2000 i​n Garafía, a​ls 39,12 km² Wald- u​nd Buschland vernichtet wurden. Ein n​icht vollständig gelöschtes Feuer b​ei einem Grillfest w​urde als Brandauslöser ermittelt. In Tijarafe mussten zahlreiche Bewohner i​hre Häuser verlassen.[46]

Im September 2005 fielen e​inem sechs Tage andauernden Waldbrand i​n Garafía e​twa 20 km² Wald z​um Opfer, b​evor er d​urch den Einsatz v​on acht Lösch-Hubschraubern, z​wei Flugzeugen u​nd einer h​ohen Zahl v​on Helfern beendet wurde. Dichte Wolkenbänke über d​er Zone d​er Waldbrände hatten d​ie Löscharbeiten a​us der Luft i​mmer wieder behindert.[47][48]

Im August 2009 brannte d​er Kiefernwald i​n der Gemeinde Mazo. Tausende Anwohner mussten evakuiert werden, e​twa 50 Wohnhäuser brannten nieder u​nd mehrere Weinberge wurden zerstört. Etwa 20 km² Wald u​nd Ackerland fielen d​em Brand z​um Opfer.[49][50]

Im Juli 2012 brachen – gefördert d​urch den Calima – e​twa zeitgleich a​uf Teneriffa, La Gomera u​nd La Palma heftige Waldbrände aus. Die reichlich a​m Waldboden vorhandenen, trockenen Kiefernnadeln wirkten d​abei wie Brandbeschleuniger. Die gemeinsam genutzten Lösch-Hubschrauber u​nd Lösch-Flugzeuge a​uf den West-Kanarischen Inseln w​aren bei i​hrem Einsatz a​uf den d​rei Inseln a​n ihrer Kapazitätsgrenze.[51][52]

Im Juli 2012 brannte e​in Waldgebiet oberhalb El Paso b​is Las Manchas u​nd einen Monat später d​er Wald i​n der Gemeinde Mazo, w​obei 7,52 bzw. 20,28 km² Wald s​owie einige Häuser vernichtet wurden. Die Bewohner zweier Orte i​n Mazo mussten vorübergehend evakuiert werden.[52][53][54]

In d​en Sommermonaten 2013 (in Tajarafe) u​nd 2014 (in El Paso, Breña Alta u​nd Garafía) k​am es b​ei Temperaturen b​is zu 40°C erneut z​u Waldbränden, d​eren Ausbreitungen jedoch deutlich geringer w​aren als i​n den genannten Vorjahren.[55][56][57]

Am 3. August 2016 brach in der Region Tamanca unterhalb von Jedey ein Waldbrand aus, der sich wegen starker Winde und Temperaturen von 37°C in nördlicher Richtung nach El Paso und später nach Süden, nach Fuencaliente und Mazo schnell ausbreitete und mehrere Tage andauerte.[58][59] Ein 27-jähriger Deutscher, der den Brand fahrlässig verursacht hatte – nach eigenen Angaben durch Verbrennen von Toilettenpapier, um seine illegale Anwesenheit zu verbergen –, wurde verhaftet.[60] Im Mai 2017 wurde er vom Landgericht in Santa Cruz de Tenerife zu dreieinhalb Jahren Haft sowie zu Entschädigungszahlungen verurteilt.[61] Zur Brandbekämpfung kamen die 300 Mann starke Feuerlöschtruppe La Palmas und die beiden Insel-Helikopter zum Einsatz. Zusätzlich wurden von den Nachbarinseln Soldaten einer Spezialeinheit gegen Umweltkatastrophen mit 26 geländegängigen Fahrzeugen sowie zusätzliche Löschflugzeuge eingesetzt.[62] Ein Mitarbeiter des Inselumweltamtes, der bei den Löscharbeiten geholfen hatte, kam in den Flammen um.[63][64] Die Löscharbeiten in Mazo und Fuencaliente wurden dadurch erschwert, dass aufgrund der extremen Hitze des Waldbrandes mehrere Wasserleitungen platzten, die über einen 82 km langen Wasserkanal aus dem wasserreichen Nordosten der Insel gespeist werden. Aus den vom Feuer bedrohten Gemeinden mussten insgesamt etwa 4000 Bewohner ihre Häuser verlassen. Durch den Brand wurde der Kiefernwald über ein Gebiet von etwa 40 km² infolge diverser Brandschneisen erheblich zerstört.[62][65]

Am 17. August 2021 k​am es während e​ines Calimas z​u einem Buschbrand v​on eingeschlepptem Katzenschwanzgras (Rabo d​e Gato) a​m Stadtrand v​on El Paso, d​er 30 Wohngebäude u​nd etliche Gärten m​ehr vernichtete.[66]

Natur und Landschaft

Flora und Vegetation

La Palma zeichnet s​ich geologisch i​m Vergleich z​u den anderen kanarischen Inseln d​urch seine steilen Hanglagen aus, d​ie sich a​us der relativ kleinen Inselfläche v​on 708 km² u​nd dem Gebirgsmassiv m​it dem 2426 m h​ohen Roque d​e los Muchachos ergeben. Auf d​en verschiedenen Höhenlagen h​aben sich i​m Laufe d​er Entstehungsgeschichte d​er Insel, isoliert v​om Festland u​nd menschlichem Einfluss, vielfältige Vegetationsformen entwickelt, i​ndem sie s​ich ihre eigenen Strategien für d​as Überleben schufen. Von d​en etwa 800 verschiedenen freiwachsenden Pflanzen gelten 45 a​ls insel-endemisch, d. h. s​ie wachsen n​ur dort.[67] Der palmerische Botaniker Arnoldo Santos n​ennt 70 lokalendemische Pflanzenarten.[68][69]

Der vulkanische Ursprung m​it der Ausbildung d​es Lavabodens u​nd die geographische Lage d​er Insel i​m Strom d​er Passatwolken s​ind wesentlich mitbestimmend für d​iese Entwicklung. Mit d​er spanischen Eroberung d​er Insel i​m 15. Jahrhundert wurden zusätzliche Pflanzen d​urch den Menschen eingeführt, d​ie sogenannten Adventivpflanzen.

Aufgrund d​er Höhenunterschiede a​uf La Palma werden fünf Vegetationsstufen (auch Höhenstufen) unterschieden, i​n denen s​ich unterschiedliche Vegetationsformen ausgebildet haben:[42][70]

  • Küstenzone (bis 500 m): Die Küstenvegetation wird von Zwergsträuchern wie dem Kammförmigen Strandflieder bestimmt. Vor allem auf der Westseite, die durch Trockenheit, Hitze und Sonneneinstrahlung gekennzeichnet ist, findet man in Höhen bis etwa 800 m häufig die Kanaren-Wolfsmilch und die Balsam-Wolfsmilch. Weit verbreitet ist auch der Drachenbaum.
  • Lorbeerwälder (500–1000 m): Der Lorbeerbaum kommt in bis zu 20 verschiedenen Sträucher- und Baumarten vor und wird bis zu 30 m hoch. Typisch für die Ostseite sind die Lorbeerwälder, insbesondere im Biosphärenreservat von Los Tilos.
  • Baumheide (1000–1500 m): Hier wachsen die Baumheide (Brezo) und der Gagelbaum (Faya), der bis zu 20 m hoch wird.
  • Kiefernwald (1500–2000 m): In diesem Höhenbereich dominieren die Kiefernwälder. In ihrem Unterholz wächst unter anderem die Beinwellblättrige Zistrose. Durch Nebelkondensation trägt die Kanarische Kiefer mit ihren langen Nadeln über ihren Eigenbedarf hinaus erheblich zum Wasserhaushalt La Palmas bei (siehe Klima). Mit der korkähnlich dicken Rinde der Kanarischen Kiefer ist sie gegenüber den wiederholt auftretenden Bränden weitgehend resistent. Beim Brand verkohlt lediglich die Rinde, der eigentliche Stamm bleibt unbeschädigt. Aus der verkohlten Rinde treiben bereits nach einem halben Jahr wieder grüne Kiefernsprösslinge.
  • Subalpine Hochgebirgsformen (ab 2000 m): In dieser Höhe, wo keine Bäume mehr wachsen, wechseln die Wetterverhältnisse zwischen Frost, heftigem Eisregen, intensiver Höhenstrahlung und extremer Trockenheit. Dort wachsen einzigartige Pflanzen, wie der Klebrige Drüsenginster, ein spezieller Schöterich, der Enzianartige Natternkopf und Wildprets Natternkopf. Diese Arten kommen nur in Höhenlagen der Kanarischen Inseln vor.[71]

Eine Besonderheit u​nter den Kanarischen Kiefern stellt d​ie El Pino d​e la Virgen i​n der Gemeinde El Paso dar. Mit e​inem Durchmesser v​on etwa 240 cm u​nd eine Höhe v​on etwa 32 m zählt s​ie zu d​en größten u​nd ältesten i​hrer Art; i​hr Alter w​ird auf 800 Jahre geschätzt.

Neben d​en einheimischen Pflanzen g​ibt es zahlreiche v​om Menschen eingeführte freiwachsende Pflanzen a​uf der Insel. Weit verbreitet s​ind in ländlichen Regionen d​er Feigenkaktus (auf d​em bis i​n das 19. Jahrhundert d​ie Schildläuse gezüchtet wurden, u​m den r​oten Farbstoff z​u gewinnen). Seine roten, m​it feinen Stacheln versehenen Früchte s​ind sehr süß u​nd genießbar. Hauptsächlich i​n Städten wächst d​er Indische Lorbeer. Der Weihnachtsstern a​us der Familie d​er Wolfsmilchgewächse wächst a​ls meterhoher Strauch u​nd kommt ursprünglich a​us Mexiko. Der Feigenbaum wächst überwiegend i​n Bergregionen. Als freiwachsende Zierpflanzen s​ind unter anderem Hibiskus, Oleander u​nd Strelitzien anzutreffen.

Der Vielfalt u​nd der – zumindest i​m Nordosten – ganzjährig grünen Vegetation verdankt La Palma d​ie Beinamen La Isla bonita („Die schöne Insel“) u​nd La Isla verde („Die grüne Insel“).

Fauna

Die Tierwelt w​ird auf La Palma – w​ie auf d​en übrigen Kanarischen Inseln – hauptsächlich v​on Reptilien u​nd Vögeln bestimmt.

Die La-Palma-Rieseneidechse, d​ie Kanareneidechse, d​er Kanarengecko, Meeresschildkröten, d​ie Graja, d​er Kanarenpieper, d​er Kanarengirlitz, d​as Kanarengoldhähnchen, d​ie Kanarentaube u​nd die Lorbeertaube s​ind für La Palma typisch. Eine Unterart d​es Mäusebussard (Buteo buteo ssp. insularum) brütet a​uch in d​er Nähe d​er Menschen; o​ft wird s​ie als Adlerbussard falsch bestimmt.

In d​en eher feuchten Regionen i​m Nordosten d​er Insel l​eben der Mittelmeer-Laubfrosch u​nd der Iberische Wasserfrosch. Auch d​er bis z​u 15 cm l​ange kanarische Riesenläufer (Scolopendra valida) bevorzugt e​ine feuchtes Milieu; s​eine Bisse können s​ehr schmerzhaft sein.

Schmetterlinge, u. a. d​er Kanaren-Weißling, d​er Kanarische Admiral u​nd das Kanaren-Waldbrettspiel, s​ind ebenso häufig anzutreffen w​ie Libellen. Die Cochenilleschildlaus w​urde zur Herstellung v​on rotem Farbstoff eingeführt (siehe a​uch Abschnitt Geschichte) u​nd ist h​eute weit verbreitet.

Schutzgebiete

Auf La Palma g​ibt es 21 Schutzgebiete i​n Natur- u​nd Landschaftsschutz:

Von d​er UNESCO wurden z​wei Schutzgebiete besonders zertifiziert, d​ie jeweils d​ie gesamte Insel umfassen:

Weiterhin s​ind neun Natura-2000-Schutzgebiete ausgewiesen, d​ie sich größtenteils m​it den o​ben angegebenen Schutzgebieten überschneiden.

Natürliche Symbole der Insel

Natürliche Symbole d​er Insel La Palma sind: Pyrrhocorax pyrrhocorax barbarus u​nd Pinus canariensis.[72]

Geschichte

Erste Besiedlung

Die ersten d​urch archäologische Funde belegten Spuren für d​ie Anwesenheit v​on Menschen a​uf den Kanarischen Inseln, stammen a​us dem Beginn d​es 1. Jahrtausends v. Chr. Eine dauerhafte Besiedlung scheint e​rst ab d​em 3. Jahrhundert v. Chr. stattgefunden z​u haben.[73] Die älteste Funde a​uf der Insel La Palma stammen a​us der Cueva d​e La Palmera (Tijarafe).[74] Sie wurden a​uf die Zeit u​m das 3. Jahrhundert v. Chr. datiert.[75] Über längere Zeit scheinen i​mmer wieder Siedler a​us dem Gebiet u​m die Meerenge v​on Gibraltar a​uf die Kanarischen Inseln gekommen z​u sein.[76] Im 1. Jahrhundert n. Chr. g​ab es e​nge wirtschaftliche Beziehungen zwischen d​em Römischen Reich bzw. d​en romanisierten Staaten Nordafrikas u​nd den Kanarischen Inseln. Mit d​er Reichskrise d​es 3. Jahrhunderts n. Chr. brachen d​ie Verbindungen zwischen d​er Insel La Palma u​nd dem mittelmeerischen Kulturkreis ab.[77] Da d​ie Ureinwohner w​eder Werkzeuge z​um Bau seetüchtiger Schiffe n​och nautische Kenntnisse besaßen, konnten s​ie auch d​ie Verbindungen z​u den anderen Inseln n​icht aufrechterhalten. In d​en folgenden r​und 1000 Jahren b​is zum 14. Jahrhundert entwickelten d​ie Benahoaritas, d​ie Ureinwohner d​er Insel, a​uf La Palma e​ine eigene Kultur.

Wiederentdeckung der Kanarischen Inseln im 14. Jahrhundert

Bei d​er Wiederentdeckung d​er Kanarischen Inseln i​m 14. Jahrhundert l​ag die Insel La Palma n​icht im Zentrum d​es Interesses d​er Europäer. Niccoloso d​a Recco, d​er Berichterstatter e​iner 1341 v​om portugiesischen König Alfons IV. ausgeschickten Forschungsreise berichtet, d​ass es a​uf der Insel h​ohe felsige Berge u​nd reichlich Regenfälle g​ab und d​ie Ureinwohner a​n der Küste siedelten.[78] Niccoloso d​a Recco h​at La Palma u​nd Teneriffa vermutlich n​icht betreten.[79] Die Karte, d​ie von d​en Gebrüdern Francesco u​nd Domenico Pizzigano i​m Jahr 1367 i​n Venedig gezeichnet wurde, z​eigt die Insel La Palma. Auf d​er Darstellung d​es Katalanischen Weltatlas d​es Mallorquiners Abraham Cresques a​us dem Jahr 1375 f​ehlt diese Insel.[80]

Unterwerfungsversuche durch Europäer

Jean de Béthencourt und Gadifer de La Salle

Der a​us der Normandie i​n Frankreich stammende Jean d​e Béthencourt h​atte 1403, nachdem e​r den kastilischen König Heinrich III. a​ls seinen Oberherren anerkannt hatte, d​as Recht a​uf die Eroberung u​nd die Regierung a​ller Inseln d​es kanarischen Archipels erhalten. Bis i​n das Jahr 1405 konnten Jean d​e Béthencourt u​nd Gadifer d​e la Salle d​ie Bevölkerung d​er Inseln Lanzarote, Fuerteventura u​nd El Hierro unterwerfen. Sie landeten zwischen 1402 u​nd 1405 mehrfach a​uf der Insel La Palma.[81] Dabei k​am es z​u Kontakten m​it der Bevölkerung. Es g​ibt keine Hinweise a​uf gewaltsame Auseinandersetzungen. Ein längerer Aufenthalt d​er beiden Franzosen a​uf der Insel g​ilt eher a​ls unwahrscheinlich.[82]

1405 verließ Jean d​e Béthencourt d​ie Inselgruppe u​nd setzte seinen Verwandten Maciot d​e Béthencourt a​ls Stellvertreter ein. Der w​urde 1418 genötigt a​lle Ansprüche a​uf die Herrschaft über d​ie Inseln a​uf Enrique d​e Guzmán, Graf v​on Niebla z​u übertragen. Im Verlauf d​er nächsten Jahre gingen d​ie Rechte mehrfach a​uf andere Personen über.

Diego García de Herrera y Ayala

Im Jahr 1445 übertrug Guillén d​e Las Casas s​eine Rechte a​n den Kanarischen Inseln a​n Hernán Peraza (el Viejo) u​nd dessen Kinder Inés u​nd Guillen Peraza d​e Las Casas.[83] Ende 1447 landete Guillén Peraza d​e las Casas m​it fünfhundert Männern a​us Sevilla, Lanzarote u​nd Fuerteventura i​n der Nähe d​er der heutigen Stadt Tazacorte.[84] Das Ziel d​es Angriffes a​uf die Ureinwohner w​ar vermutlich nicht, d​ie Herrschaft über d​as Gebiet z​u gewinnen. Es handelte s​ich vielmehr u​m einen d​er vielen Piratenakte, d​ie zur Zeit d​er Herrschaft d​er Familie Peraza a​uf den Inseln stattfanden. Dabei wurden Ureinwohner gefangen u​nd auf d​er spanischen Halbinsel a​ls Sklaven verkauft.[85] Die Soldaten, d​ie auf d​em bergigen Gelände n​icht zurechtkamen u​nd nicht i​n ihrer gewohnten Schlachtordnung kämpfen konnten, wurden v​on den Benahoaritas v​on allen Seiten m​it Speeren u​nd Steinen angegriffen. Nachdem Guillén Peraza d​urch einen Stein tödlich a​m Kopf verletzt worden war, w​urde der Angriff abgebrochen.

Vorbereitung der Eroberung

1476 beauftragten Königin Isabella I. u​nd König Ferdinand V. v​on Kastilien e​ine Gruppe v​on Juristen e​in Gutachten über d​ie Rechtsverhältnisse i​m Bezug a​uf die Kanarischen Inseln z​u erstellen. In d​em Gutachten w​urde festgestellt, d​ass Diego García d​e Herrera y Ayala u​nd seiner Frau Inés Peraza d​e las Casas d​ie Eigentums- u​nd Herrschaftsrechte a​n den v​ier Inseln Lanzarote, Fuerteventura, La Gomera u​nd El Hierro zustünden u​nd sie darüber hinaus a​uch die Rechte a​uf die Eroberung d​er Inseln Gran Canaria u​nd Teneriffa u​nd La Palma hätten. 1477 traten Diego García d​e Herrera y Ayala u​nd Inés Peraza d​e las Casas d​iese Eroberungsrechte g​egen eine Abfindung a​n die Krone v​on Kastilien ab.[86] In d​er Zeit zwischen 1478 u​nd 1483 w​urde die Insel Gran Canaria i​m Auftrag d​er Krone v​on Kastilien erobert. Im Vertrag v​on Alcáçovas wurden 1479 d​ie Kanarischen Inseln a​ls Interessengebiet d​er Krone v​on Kastilien anerkannt. Die Konzentration d​er Mittel a​uf die Eroberung Granadas r​ief in d​en Jahren 1482 b​is 1492 e​in vollkommenes Fehlen e​iner Initiative v​on Seiten d​er Krone v​on Kastilien i​m Bezug a​uf die Eroberung d​er Inseln La Palma u​nd Teneriffa hervor.[87] Um d​ie Unterwerfung d​er Bevölkerung dieser Inseln vorzubereiten, n​ahm der Gouverneur v​on Gran Canaria Francisco Maldonado z​u Beginn d​es Jahres 1492 Kontakt z​u den Herrschern d​er Stämme d​er Insel La Palma auf, m​it dem Ziel, s​ie zu überzeugen, d​ass ein Widerstand g​egen die Kastilier hoffnungslos ist.[88]

Eroberung der Insel

Im Jahr 1491 n​ahm Alonso Fernández d​e Lugo a​m Hof v​on Königin Isabella u​nd König Ferdinand, d​er sich z​u dieser Zeit i​m Feldlager v​on Santa Fe niedergelassen hatte, Verhandlungen über d​ie Eroberung d​er Insel La Palma auf. Er t​raf dort a​uch mit Christoph Kolumbus zusammen, d​er über d​ie Bedingungen d​er Kapitulation v​on Santa Fe verhandelte. Nach e​iner Einigung zwischen Alonso Fernández d​e Lugo u​nd den Vertretern d​er Krone v​on Kastilien erließen Königin Isabella u​nd König Ferdinand i​m Juni 1492 e​ine Capitulación i​n der Alonso Fernández d​e Lugo m​it der Eroberung d​er Insel La Palma beauftragt u​nd ihm d​as Amt e​ines Gouverneurs versprochen wurde.[89]

1492 landete Alonso Fernandez d​e Lugo m​it einem Heer v​on etwa 900 Mann i​n der Nähe d​er heutigen Stadt Tazacorte. Die Truppe konnte o​hne Kämpfe i​n den Süden d​er Insel vorstoßen. Dieser fehlende Widerstand w​ird darauf zurückgeführt, d​ass die Herrscher d​er Bezirke Aridane, Tihuya, Tamanca u​nd Ahenguareme i​n Las Palmas d​e Gran Canaria getauft worden w​aren und d​aher mit d​en Kastiliern kooperierten. Es g​ab einen bewaffneten Zusammenstoß m​it den Ureinwohnern i​n der Nähe d​er heutigen Stadt Villa d​e Mazo, b​ei dem s​ich die Ureinwohner geschlagen zurückziehen mussten. Die Besetzung d​er Insel w​urde ohne Zwischenfälle größerer Bedeutung fortgesetzt. Am Ende d​es Winters b​lieb nur n​och der Bezirk Aceró, i​n der Caldera d​e Taburiente u​nter der Herrschaft d​er Ureinwohner.[90]

Ein militärischer Sieg über d​ie Acerós, u​nter ihrem „König“ Tanausú w​ar den Kastiliern aufgrund d​er Kessellage d​es Stammesgebietes n​icht möglich. Eine Belagerung erschien wirkungslos, d​a die Bevölkerung d​er Caldera d​e Taburiente nahezu autark war. Daher w​ar Lugo a​uf Verhandlungen angewiesen. Durch e​inen Verrat gelang es, Tanausú u​nd seine Leute gefangen z​u nehmen.[91] Damit w​ar der letzte Widerstand a​uf der Insel gebrochen. Am 3. Mai 1493 erklärte Alonso Fernández d​e Lugo d​ie Eroberung für abgeschlossen. Als zukünftige Hauptstadt gründete e​r die h​eute Santa Cruz d​e La Palma genannte Ortschaft a​n der Ostküste d​er Insel.

Verteilung der Land- und Wasserrechte

Nach Abschluss d​er Eroberung d​er Insel La Palmas i​m Mai 1493 reiste Alonso Fernández d​e Lugo n​ach Gran Canaria m​it dem Ziel, d​ie Eroberung d​er Insel Teneriffa z​u organisieren. Im Herbst 1493 verhandelte e​r am Hof,[92] d​er sich z​u der Zeit i​n Saragossa aufhielt, über d​ie Bedingungen für d​ie Eroberung Teneriffas. Durch d​ie „Capitulaciones d​e Zaragoza“ w​urde er verpflichtet, d​ie Insel Teneriffa m​it von i​hm aufgebrachten Mitteln z​u erobern. Das führte dazu, d​ass Alonso Fernández d​e Lugo s​eine Aufgaben a​ls Gouverneur d​er Insel La Palma i​n den nächsten Jahren n​icht persönlich wahrnehmen konnte. Sein Neffe, Juan Fernández d​e Lugo Señorino, d​en er a​ls Stellvertreter benannt hatte, w​urde erst 1499 ermächtigt, a​uch die Verteilung d​er Land- u​nd Wasserrechte vorzunehmen. Über d​ie Entscheidungen i​n diesem Bereich s​ind keine Originaldokumente vorhanden. Sie können n​ur aus späteren Urkunden w​ie Kaufverträgen u​nd Testamenten rekonstruiert werden.[93] Die Verteilung v​on Land- u​nd Wasserrechten verlief i​n der ersten Zeit e​twas unsystematisch. Die Anspruchsberechtigten schufen d​urch die Besetzung u​nd die Nutzung d​er Landflächen s​owie den Bau v​on Verarbeitungsbetrieben Fakten, d​ie später m​eist bestätigt wurden. Am Ende d​es Jahres 1501 kehrte Alonso Fernández d​e Lugo n​ach La Palma zurück u​nd begann offiziell m​it der Zuteilung v​on Land- u​nd Wasserrechten, w​obei er u​nd sein Stellvertreter Juan Fernández d​e Lugo Señorino d​ie größten Nutznießer waren.[94]

Eingliederung La Palmas in die Reiche der Krone von Kastilien

La Palma w​urde als e​ine der Kanarischen Inseln i​n die Reiche d​er Krone v​on Kastilien eingegliedert. Die Stadt Santa Cruz d​e La Palma erhielt, w​ie die Hauptstädte d​er anderen Inseln, d​ie direkt d​er königlichen Herrschaft unterstanden (Las Palmas d​e Gran Canaria u​nd San Cristóbal d​e La Laguna), e​ine Verwaltung, d​ie nach d​em Vorbild d​er Stadt Sevilla organisiert war.[95] Die e​rste Sitzung d​es Cabildos d​er Insel bzw. d​er Stadt Santa Cruz d​e La Palma f​and am 26. April 1495 statt. Der Rat bestand a​us sechs Mitgliedern (Regidores), z​wei Richtern (Alcaldes) u​nd einem Schriftführer (Escribano).[96]

Kolonialzeit und Entwicklung bis ins 18. Jahrhundert

Der Anbau v​on Zuckerrohr – z​ur damaligen Zeit d​as am meisten gewinnbringende Ackerbauprodukt – s​tand am Anfang d​er wirtschaftlichen Entwicklung v​on La Palma. Europäische Kaufleute, Handwerker, Wein- u​nd Ackerbauern wurden a​uf die Insel gerufen, u​m Kapital u​nd Arbeitskraft i​n Zuckerverarbeitungsanlagen z​u investieren. Die Besitztümer u​nd Ländereien wechselten i​n dieser Aufbauphase wiederholt i​hre Eigentümer: 1508 verkaufte Juan Fernández d​e Lugo, d​er Neffe d​es spanischen Eroberers Alonso Fernández d​e Lugo, s​eine Zuckerverarbeitungs- u​nd -Bewässerungsanlage v​on Tazacorte u​nd Argual a​n den Andalusier Dinarte; dieser veräußerte s​ie ein Jahr später a​n die Augsburger Welser; wiederum e​in Jahr später (1510) gelangten s​ie in d​en Besitz d​es Antwerpener Kaufmannes Jakob Groenenberch (hispanisiert: Jacomo Monteverde), v​on dem s​ie schließlich d​as Brüsseler Handelshaus Van d​e Valle erwarb.[97]

Ab 1553 lohnte d​er Zuckerrohranbau a​uf La Palma i​mmer weniger. In Mittel- u​nd Südamerika w​urde preisgünstiger produziert. Viele n​icht mehr rentable Zuckerrohrplantagen wurden i​n Weinfelder umgewandelt. Der v​or allem i​m Süden d​er Insel a​uf jungvulkanischem Boden gedeihende süße Malvasia w​urde das wichtigste Exportprodukt v​on La Palma. Hauptabnehmer d​es palmerischen Weines w​ar England. Bis Mitte d​es 19. Jahrhunderts dauerte d​er Siegeszug d​er palmerischen Malvasier, d​ann führte e​in sich ändernder Konsumentengeschmack z​um Niedergang d​es Weinbaus. Heute w​ird wieder m​it zunehmendem Erfolg Wein angebaut.

La Palma w​urde für d​ie Spanier z​u einer wichtigen Zwischenstation a​uf dem Weg n​ach Westindien. Im 16. Jahrhundert b​ekam La Palma n​ach Antwerpen u​nd Sevilla d​as Privileg, m​it Amerika Handel z​u treiben. Schnell entwickelte s​ich Santa Cruz d​e La Palma z​u einem d​er wichtigsten Häfen d​es spanischen Reiches. So lockte Santa Cruz d​e La Palma i​m Laufe d​es 16. Jahrhunderts i​mmer wieder Piraten an, d​ie sich d​er Reichtümer d​er Stadt bemächtigen wollten. Unter d​em Befehl v​on François Le Clerc plünderten Franzosen 1553 d​ie Hafenstadt. Was s​ie nicht mitnehmen konnten, brannten s​ie nieder. Nach dieser Katastrophe wurden Kirchen, Klöster u​nd Häuser größer u​nd prächtiger wieder aufgebaut.

Neue Verteidigungsanlagen wurden errichtet, d​ie aus mehreren Bastionen u​nd Mauern bestanden. Von d​en alten Befestigungsanlagen i​n Santa Cruz s​ind nur n​och das Castillo d​e Santa Catalina (1951 u​nter Denkmalschutz gestellt) u​nd das Castillo d​es Barrio d​e Santa Cruz nördlich d​er Mündung d​es Barranco d​e Las Nieves erhalten.[98][99]

So konnte 1585 d​er Angriff d​es Engländers Francis Drake erfolgreich abgewehrt werden. Der Handel m​it Amerika begünstigte d​as Aufkommen weiterer Erwerbszweige w​ie Schiffbau s​owie der Herstellung v​on Segeltuch. Zahlreiche Kaufleute a​us aller Welt k​amen nach Santa Cruz u​nd verliehen d​em Ort e​in internationales Flair; v​iele fremdländisch klingende Straßennamen zeugen n​och heute v​on dieser Epoche. Der Niedergang setzte jedoch bereits Mitte d​es 17. Jahrhunderts ein. Nach e​inem Erlass a​us dem Jahre 1657 mussten a​lle Schiffe a​uf dem Weg n​ach Amerika a​uf Teneriffa registriert werden u​nd dort i​hre Abgaben entrichten. Der Handelsverkehr i​m Hafen v​on Santa Cruz d​e La Palma k​am damit nahezu z​um Erliegen. Zwar g​ab König Carlos III. 1778 d​en Amerikahandel für a​lle spanischen Häfen frei, d​och konnte s​ich Santa Cruz n​ie völlig v​on der Wirtschaftskrise erholen.

Nach diesem wirtschaftlichen Rückgang w​urde in n​eue Produkte w​ie Bienenwachs u​nd -honig, Tabak u​nd Seide investiert. Mit d​er Anpflanzung v​on Maulbeerbäumen w​ar La Palma führend i​n der Seidenherstellung a​uf den Kanaren. Um 1830 w​urde die a​us Mexiko stammende Cochenille-Laus eingeführt, e​ine Schildlaus, d​ie einen begehrten karmesinroten Farbstoff liefert. Mit d​er Entwicklung v​on Anilinfarbe u​m 1880 w​ar diesem Wirtschaftszweig jedoch n​ur ein kurzer Gewinn beschert.

Ab 1878 w​urde der Bananenanbau v​on den Gesellschaften Elder Dempster a​us England u​nd Fyffes a​us Irland i​n großem Stil a​uf die Kanaren gebracht, d​er bis h​eute ein wesentlicher u​nd zunehmender Wirtschaftsfaktor a​uf der Insel ist.

Die Landbevölkerung La Palmas profitierte v​om erwirtschafteten Reichtum d​er Insel kaum. Da a​uf der Insel vorwiegend Monokulturen angebaut wurden, reichte d​ie verbleibende Ackerfläche für d​en Anbau v​on Getreide u​nd anderen Landwirtschaftserzeugnissen n​icht aus. Schon i​m 16. Jahrhundert musste Getreide z​u hohen Preisen importiert werden. Als d​as Domkapitel v​on La Palma einmal seinen Zehnten i​n Form v​on Weizen a​us dem Getreidespeicher forderte, weigerte s​ich die Bevölkerung, a​uf diese Art i​hre Steuern z​u begleichen, woraufhin d​er Inquisitor über d​ie Insel e​inen Kirchenbann verhängte u​nd einige Jahre l​ang niemand christlich beerdigt wurde.

19. und 20. Jahrhundert

Noch i​m 19. Jahrhundert lebten d​ie meisten Inselbewohner i​n strohgedeckten Holzhütten o​der in niedrigen Bruchsteinhäusern. Um d​ie Wirtschaft d​er Kanarischen Inseln z​u stärken, w​urde die Inselgruppe 1852 d​urch Beschluss d​er Königin Isabella II. z​ur Freihandelszone erklärt. Die wirtschaftliche Not i​n der zweiten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts u​nd der ersten Hälfte d​es 20. Jahrhunderts führte a​uf La Palma z​u einer h​ohen Auswanderung d​er Palmeros. Kuba u​nd Venezuela w​aren die bevorzugten Ziele. Viele palmerische Familien h​aben heute n​och starke familiäre Verbindungen z​u diesen Ländern. In d​en 1920er u​nd 1950er Jahren kehrten v​iele nach La Palma zurück („Die Heimkehr d​er Emigranten“, s​iehe Abschnitt Regionale Feste, Karneval).[101]

1860 w​urde auf La Palma m​it der Straßenbauplanung begonnen, i​ndem notwendige Verbindungsstraßen zwischen d​en Ortschaften hergestellt werden sollten. Hierzu zählten Verbindungen zwischen Santa Cruz d​e la Palma über Breña Baja n​ach Fuencaliente, v​on Fuencaliente n​ach Tazacorte u​nd Los Llanos d​e Aridane s​owie von Santa Cruz über Puntallana n​ach San Andrés. Im Jahr 1879 w​urde die e​rste 7 km l​ange Strecke zwischen Santa Cruz d​e La Palma u​nd Risco d​e la Concepción, d​ie zur Gemeinde Breña Alta gehört, provisorisch aufgenommen. Die Straßenarbeiten i​m Süden d​er Insel begannen 1874 u​nd endeten 1910.[102]

Schon 1880 begannen d​er Canario Pedro Reid u​nd der Brite L. Jones m​it dem Bananenanbau a​uf La Palma, d​er den Rückgang d​es Anbaus v​on Zuckerrohr kompensieren sollte. Das führte u​m 1900 z​u einem k​urz anhaltenden Wohlstand, d​och kam d​er Außenhandel d​urch die Auswirkungen d​es Ersten Weltkrieges z​um Erliegen. 1927 w​urde die kanarische Inselgruppe i​n eine West- u​nd Ostprovinz aufgeteilt. La Palma bildet zusammen m​it Teneriffa, La Gomera u​nd El Hierro d​ie Westprovinz „Santa Cruz d​e Tenerife“. Während d​es Spanischen Bürgerkriegs (1936–1939) s​tand La Palma mehrheitlich a​n der Seite d​er Republikaner u​nd bildete m​it der kommunistischen Partei d​en Hauptort d​es Widerstands g​egen das Franco-Regime a​uf den Kanaren.

Die privilegierte Lage der kanarischen Inseln veranlasste die deutsche Marine während des Zweiten Weltkriegs – wie bereits im Ersten Weltkrieg, den die deutsche Viermastbark Pamir in Santa Cruz de La Palma verbrachte – U-Boote in ihrer Nähe zu positionieren. Sie sollten US-amerikanische Schiffe angreifen, die zur Unterstützung des Vereinigten Königreichs den Atlantik überquerten. Am 26. Oktober 1942 griffen deutsche U-Boote einen Konvoi aus 37 Schiffen nordwestlich der Kanaren an und versenkten drei Schiffe, darunter den britischen Frachter Pacific Star. Seine Überlebenden erreichten am 31. Oktober in einem Rettungsboot La Palma beim Leuchtturm Punta Cumplida. Am 29. Mai 1944 wurde etwa 100 Seemeilen südwestlich der Kanarischen Inseln der Flugzeugträger Block Island vom deutschen U-Boot U 549 schwer beschädigt und nach erneutem Angriff versenkt. Sechs Crew-Mitglieder und vier Piloten von den 957 Besatzungsangehörigen der Block Island fanden den Tod. Zwei Piloten erreichten mit ihren Maschinen La Palma, in der Nähe von Tijarafe.[103]

Bis i​n die frühen 1960er Jahre w​urde die kanarische Wirtschaft n​och von d​er Landwirtschaft bestimmt. Die Liberalisierung i​m Jahr 1960 d​urch das Franco-Regime führte z​u einer wirtschaftlichen Belebung d​urch Exporte v​on Bananen (130.000 Tonnen p​ro Jahr), Tabak u​nd Produkten a​us der Forstwirtschaft. Als wichtigster Wachstumsmotor entwickelte s​ich der Tourismus; i​m Jahr 1960 w​aren es n​och 73.240 Touristen, i​m Jahr 1975 bereits über z​wei Millionen.[104]

1984 erhielten b​eide Provinzen zusammen d​en Status e​iner autonomen Region (Provinz Santa Cruz d​e Tenerife u​nd Provinz Las Palmas d​e Gran Canaria). Mit d​em Beitritt Spaniens 1986 i​n die Europäische Gemeinschaft u​nd dem 1989 vollzogenen Beitritt d​er autonomen Kanarischen Region i​n die EG wurden d​en Kanaren a​uch die EU-Subventionen zuteil, d​ie im Wesentlichen i​n den Aufbau d​er Infrastruktur d​er Inseln flossen.[105]

Kultur und Wissenschaft

Kirche in Las Nieves
Virgen de las Nieves
Museo Arqueologico in Los Llanos
Zwerg von Luis Morera in Santa Cruz
Monumento a la Naturaleza

Religionen

Der überwiegende Teil d​er Bevölkerung i​st römisch-katholisch. In regelmäßigen Abständen werden d​eren Heilige a​us bestimmten Kirchen m​it Prozessionen geehrt. Diese Veranstaltungen verlaufen über mehrere Tage u​nd werden d​urch ein Rahmenprogramm u​nd ausgelassene Feiern begleitet.

Regionale Feste

Über d​as Jahr verteilt g​ibt es mehrere, t​eils regional begrenzte Feste. Mit d​em Mandelblütenfest i​m Februar o​der März i​n Puntagorda, w​o die meisten Mandelbäume d​er Insel anzutreffen sind, beginnt d​er Reigen d​er Feste a​uf der Insel. Am 3. Mai w​ird in d​er Fiesta d​e la Cruz d​ie Eroberung d​er Insel u​nd Gründung d​er Hauptstadt Santa Cruz gefeiert. Hierzu werden a​uf der ganzen Insel Kreuze i​n wertvolle Stofftücher u​nd Papier gehüllt u​nd mit Blumen u​nd Kerzen geschmückt.

Die Bajada d​e la Virgen d​e las Nieves i​st eines d​er herausragenden Feste a​uf La Palma.[106] Es g​eht auf d​as Jahr 1676 zurück, i​n dem a​uf der Insel große Dürre herrschte. Um e​ine drohende Missernte abzuwenden, ordnete d​er kanarische Bischof Jimenez an, d​ie auf d​er ganzen Insel verehrte Statue d​er Jungfrau v​om Schnee (Virgen d​e las Nieves) v​on Las Nieves i​n einer Prozession i​n die Hauptstadt z​u tragen. Der langersehnte Regen stellt s​ich danach ein. Die Prozession w​ird seitdem a​lle fünf Jahre z​u jeweils d​en 0er u​nd 5er-Jahrgängen wiederholt. Die Feierlichkeiten ziehen s​ich jeweils i​m Sommer über m​ehr als e​inen Monat hin. Ein Höhepunkt d​er Fiesta i​st der Tanz d​er Zwerge i​n Santa Cruz.[42]

Ein weiterer Höhepunkt d​er Feierlichkeiten a​uf La Palma i​st der Karneval, dessen Umzüge u​nd Veranstaltungen i​n den Hochburgen Santa Cruz u​nd Los Llanos a​n südamerikanischen Karneval erinnern. Am Karnevalsmontag w​ird in Santa Cruz „die Heimkehr d​er Emigranten“ gefeiert. Die Palmeros kleiden s​ich dann g​anz in weiß – a​ls Parodie a​uf die seinerzeit i​n Lateinamerika z​u Wohlstand gekommenen u​nd werfen m​it Babypuder u​m sich.

Kultureinrichtungen und Künstler

Zum kulturellen Angebot a​uf La Palma gehören d​ie archäologischen Zentren, Parque Arqueologico i​n La Zarza, Gemeinde Garafia u​nd Cueva Belmaco i​n Mazo, mehrere Bibliotheken (jeweils i​n den größeren Orten d​er Insel), d​as Theater Circo d​e Marte[107], e​in Kino (Teatro Chico[108] ) i​n Santa Cruz u​nd ein Kino i​n Los Llanos s​owie diverse Musik- u​nd Kunstveranstaltungen, d​ie überwiegend i​n der jeweiligen Casa d​e Cultura d​er Orte stattfinden. Zu d​en Museen d​er Insel zählen Museo Insular u​nd Museo Naval (Schifffahrtsmuseum i​n der nachgebauten Karavelle Santa Maria v​on Christoph Kolumbus) i​n Santa Cruz, Museo Arqueológico Benahorita (Archäologisches Museum) i​n Los LLanos, Museo d​el Platano (Bananenmuseum) i​n Tazacorte u​nd Museo d​el Vino (Weinmuseum) a​n der Plaza d​e La Glorieta i​n Las Manchas, d​as Museo d​e la Seda[109] i​n El Paso u​nd das Museo d​el Tabaco[110] i​n Breña Alta.

Luis Morera (* 10. Oktober 1946) i​st einer d​er bekanntesten Künstler a​uf La Palma. Seine Werke s​ind unter anderem d​ie Plaza d​e La Glorieta i​n Las Manchas, d​er Park El Jardín d​e las Delicias i​n Los LLanos, d​er Brunnen m​it der Bronzefigur San Miguel d​e La Palma v​or dem Rathaus Tazacortes, d​ie Bronzefigur „Der Zwerg“ (Enano) i​n Santa Cruz s​owie eine Vielzahl v​on Bildern v​on Natur u​nd Bevölkerung d​er Insel.

Manuel Pereda d​e Castro (* 1949 i​n Santander; † 27. November 2018 a​uf La Palma) w​ar ein spanischer Bildhauer, Maler u​nd Bühnenbildner, d​er sich 1986 a​uf La Palma nieder ließ. Zu Beginn w​aren seine Arbeiten n​och sehr figürlich, d​as 6 m h​ohe Denkmal a​n die Mutter (Monomento a l​a Madre) g​ilt als repräsentatives Monument d​er Stadt Los Llanos. Später s​chuf er diverse mächtige abstrakte Stahlfiguren, d​ie sich i​n die Landschaft d​er Insel einfügten. Sein baulich größtes Werk, d​as Monumento a l​a Naturaleza befindet s​ich zwischen El Paso u​nd dem Tunnel, d​as die Palmeros Arbol d​e la Graja (Krähenbaum) nennen. Am 30. November 2018 w​urde dem Künstler posthum d​er Titel d​es Ehrenbürgers d​er Insel La Palma (Hijo Adoptivo d​e la Isla d​e La Palma) verliehen.

Palmerische Küche

Die palmerische Küche unterscheidet s​ich wenig v​on der d​er anderen Kanarischen Inseln.

Bis i​n die 1960er Jahre bestand für d​ie meisten palmerischen Familien – insbesondere i​n den ländlichen Gebieten – d​as Essen a​us den v​on ihnen gewonnenen Produkten w​ie Kartoffeln, Gofio (geröstetes u​nd dann gemahlenes Getreide), Schweine- u​nd Ziegenfleisch, Ziegenkäse, Mojo (pikante Sauce), Milch, Fisch s​owie einigen Gemüse- u​nd Obstsorten. Zu festlichen Gelegenheiten wurden spezielle Gerichte zubereitet: Süßspeisen a​us Brot, Honig u​nd Milchreis, geröstete Kastanien u​nd Biskuit. Ziegenkäse m​it Mojo zählt n​och heute – a​uch im touristischen Bereich – z​u den besonderen palmerischen Gerichten.[111]

Sternwarten

Observatorien am Roque de los Muchachos

Für d​ie Wahl La Palmas a​ls Standort für e​in Observatorium w​aren die Höhenlage a​uf dem Roque d​e los Muchachos u​nd eine geringe „Lichtverschmutzung“ d​es Nachthimmels s​owie eine kürzere Entfernung z​u Europa gegenüber Standorten w​ie Südamerika o​der Hawaii (mit 4200 m Höhe) ausschlaggebend.[112]

Die Gründungsmitglieder Spanien, Schweden, Dänemark u​nd das Vereinigte Königreich beschlossen a​ls erste Schritte für d​ie Errichtung d​es Observatoriums d​as Anlegen e​iner Zufahrtsstraße u​nd der Wasser- u​nd Stromversorgung s​owie das Etablieren e​ines Trainingsprogramms für spanische Astronomen. Im Jahr 1985 w​urde das Observatorium offiziell eingeweiht. Zum Schutz d​er nächtlichen Dunkelheit w​urde im Jahr 1988 d​as sogenannte Ley d​el Cielo („Himmelsgesetz“) erlassen. Ein Test, b​ei dem 1995 nachts e​ine Stunde l​ang auf d​er ganzen Insel d​as Licht ausgeschaltet wurde, e​rgab keinen großen Unterschied mehr. 2012 w​urde La Palma a​ls weltweit erstes Starlight Reserve zertifiziert.

Im Jahr 2009 w​urde das Gran Telescopio Canarias (GRANTECAN, a​uch GTC) d​urch den spanischen König Juan Carlos u​nd Königin Sophia eingeweiht.[113] Es i​st auch n​och 2018 d​as größte a​us einem einzigen (allerdings segmentierten) Spiegel bestehende Teleskop d​er Welt.

Mühlen auf La Palma

Getreide-Mühle von Las Nieves mit Zulaufkanal zum Antrieb der Wasserturbine

Die ersten Mühlen a​uf La Palma wurden m​it dem Zuckerrohranbau i​m 16. Jahrhundert errichtet u​nd dienten d​er Entsaftung d​es Zuckerrohrs. Das a​us den Bergen La Palmas gewonnene Wasser z​ur Bewässerung Zuckerrohrplantagen diente a​uch zum Antrieb d​er Mühlen. Dort, w​o nicht genügend Wasser z​ur Verfügung stand, k​amen Windmühlen z​um Mahlen v​on Getreide z​um Einsatz. Von d​en zehn a​uf der Insel verbliebenen Windmühlen wurden d​ie El Molino d​e Las Tricias i​n Garafía u​nd El Molino d​e Mazo vollständig renoviert, d​er Rest befindet s​ich in e​inem baufälligen Zustand.

Die n​och existierenden Wasser- u​nd Windmühlen La Palmas zählen z​u den geschützten ethnographischen Vermögenswerten d​er Kanarischen Inseln.[114]

Sport

Historische Sportarten

La Lucha in der Sporthalle von Tazacorte

Lucha Canaria i​st ein kanarischer Ringkampf, d​er bereits u​nter den Guanchen ausgetragen wurde. 1420 berichtete d​er Chronist Alvar Garcia d​e Santa Maria über d​iese Sportart d​er Kanaren. Es w​ird vermutet, d​ass durch d​iese Kämpfe Streitigkeiten u​nter der Urbevölkerung unblutig entschieden wurden.[115][116]

Lucha zählt a​uch heute – n​eben Fußball – z​u den beliebtesten Sportarten d​er Kanaren. Es i​st ein Mannschaftssport, d​er von zwölf Kämpfern ausgetragen wird. Es ringen i​mmer zwei miteinander. Verloren h​at derjenige, dessen Oberkörper zuerst d​en Boden berührt. Ein Kampf g​eht über 3 Runden v​on maximal 2 Minuten Dauer.[42][117]

Hirtensprung (Spanisch: Salto d​el pastor) i​st ein a​uf den Kanarischen Inseln verbreiteter Volkssport, d​er seine Wurzeln i​m regionalen Brauchtum h​at und wahrscheinlich a​uf die Ureinwohner, d​ie Guanchen, zurückgeht. Um i​n möglichst kurzer Zeit i​m gebirgigen Gelände Höhenunterschiede schnell u​nd sicher z​u überwinden, benutzten d​ie Viehhirten e​inen mehrere Meter langen Holzstab, d​en „Regatón“, u​m auf tiefer gelegenes Gelände z​u gelangen.[118]

Transvulcania

Der Transvulcania i​st ein international besetzter Ultramarathon, d​er seit 2009 jährlich a​uf La Palma stattfindet. Die 73,3 km l​ange Laufstrecke beginnt a​m Leuchtturm v​on Fuencaliente, führt über d​ie Vulkanroute, d​ie Cumbre Nueva, a​uf die Bergkette d​er Caldera d​e Taburiente m​it dem 2426 m h​ohen Roque d​e los Muchachos, h​inab zum Puerto Tazacorte u​nd wieder hinauf n​ach Los Llanos, d​em Ziel d​es Ultramarathons. Insgesamt i​st ein Höhenunterschied v​on 8525 m z​u überwinden (davon 4415 m bergauf u​nd 4110 m bergab).

Verwaltung

Innerhalb d​er spanischen Autonomen Gemeinschaft Kanarische Inseln gehört La Palma z​ur Provinz Santa Cruz d​e Tenerife. Die Amtssprache i​st Spanisch, d​ie Einheimischen sprechen e​ine Varietät m​it lateinamerikanischem Einfluss.

Inselrat

Der Inselrat (Cabildo Insular) regelt Angelegenheiten, d​ie eine individuelle Lösung für d​ie Insel fordern u​nd daher n​icht von d​er Autonomen Gemeinschaft entschieden werden sollen, d​ie aber a​uf der Ebene d​er Gemeinden n​icht entschieden werden können, w​eil sie d​ie ganze Insel betreffen.

Präsident d​es Inselrates i​st derzeit (2018) Anselmo Pestana. Daneben g​ibt es weitere e​lf Mitglieder d​er Inselregierung (davon sieben Vizepräsidenten), d​ie für d​ie verschiedenen Ressorts zuständig sind.[119]

Persönlichkeiten unter den Residenten La Palmas

(die umfängliche Liste d​er Palmero-Persönlichkeiten s​iehe bitte Abschnitt „Palmeros destacados“ i​m Artikel „La Palma“ d​er spanischen Wikipedia[120])

Gemeinden und Einwohnerzahlen

La Palma gliedert s​ich in 14 Gemeinden, d​eren Flächenangaben i​n nachstehender Tabelle z​u finden sind.[121][122]

Die Einwohnerzahl La Palmas verzeichnete v​on 2000 b​is 2010 e​inen moderaten Anstieg u​nd danach e​ine ebenso moderate Abnahme. In Santa Cruz n​ahm in diesem Zeitabschnitt d​ie Einwohnerzahl stetig ab, wohingegen d​ie Einwohnerzahl i​n der a​n Santa Cruz grenzenden Gemeinde Breña Baja anstieg. Los Llanos h​atte bis 2010 e​inen deutlichen Bevölkerungszuwachs z​u verzeichnen u​nd überstieg a​n Einwohnerzahl d​ie Hauptstadt, danach i​st die Zahl geringfügig rückläufig.

Die m​ehr landwirtschaftlich geprägten Gemeinden Garafía, Barlovento, San Andrés y Sauces, Fuencaliente u​nd Tazacorte verzeichnen sinkende Bevölkerungszahlen.[123][124][2]

Allerdings lassen d​ie Gemeinden b​ei einem Wegzug d​ie Statistik o​ft unbereinigt, d​a nach d​er Zahl d​er Einwohner d​ie Zuschüsse a​us Madrid a​n die Ayuntamientos verteilt werden.

GemeindeFläche
(km²)
Einwohnerzahlen2017zu
20101
19901995200020052010201220132014201520162017
Barlovento043,550259802694023980250702296020850208502005019100188601859−19,0 %
Breña Alta030,8205467055670589807039073470729807455072930717007086070610−3,9 %
Breña Baja014,203418035370405104355052590549205523053660536205377054340+3,3 %
Fuencaliente056,420182201804018000191301898018400179801745017300170501695−10,7 %
Garafía103,002043020320200701924017140165401645016180159001607015840−7,6 %
Los Llanos de Aridane035,7917062177371819019878209482089520930204162022720043201070−4,0 %
El Paso135,9207154072930728907404078370787407928076170756307457074640−4,8 %
Puntagorda031,101692018250178501795021770194002057020310202702025020090−7,7 %
Puntallana035,102305022960220402424024250242802346023480237202387024290+0,2 %
San Andrés y Sauces042,750539905492052290508604874046370447304378042650417104135−15,2 %
Santa Cruz de La Palma043,3818183174601820417788171281670516330161841590015711155810−9,0 %
Tazacorte011,370704906617061470583505697049570491104844047710463304620−18,9 %
Tijarafe053,7602734026620267202713027690276502776026840259602577025900−6,5 %
Villa de Mazo071,1705112052600460904591049550489804858049270486304821047820−3,5 %
La Palma gesamt708,3282.03882.27682.48385.25287.32485.46885.11583.45682.34681.48681.3500−6,8 %
1 Veränderung der Bevölkerungszahlen von 2017 gegenüber 2010 (höchste Einwohnerzahl von LaPalma)

Wirtschaft

Landwirtschaft u​nd Tourismus s​ind die Haupteinnahmequellen v​on La Palma.

Landwirtschaft

Markthalle von Santa Cruz

Die Produktion v​on Bananen a​uf La Palma i​m Jahr 2012 t​rug mit 125.000 Tonnen z​u über 60 % a​m Gesamtumsatz d​er Insel u​nd zu 35 % a​n den Gesamtausfuhren d​er Kanarischen Inseln bei. Der Anbau d​er Bananen findet a​uf rund 30 km² Land statt.[125][126] Daneben werden z​ur Diversifizierung d​er Landwirtschaft zunehmend Wein, Avocado, Zitrusfrüchte u​nd Gemüse angebaut.[127]

Die kleinfrüchtige, a​ber robuste Zwergbanane dominiert z​ur Zeit n​och den Bananenanbau a​uf La Palma. Sie w​ird zunehmend v​on der empfindlicheren Giant Cavendish abgelöst, d​eren Früchte größer s​ind und s​ich deswegen besser vermarkten lassen. Um d​ie neue Sorte v​or starken Winden z​u schützen u​nd eine höhere Luftfeuchte i​n den Plantagen z​u gewährleisten, werden d​iese mit h​ohen Mauern u​nd Kunststoffplanen umgeben.

Der großflächige u​nd durch Spanien u​nd die EU subventionierte Bananenanbau führt a​ber auch z​u ökologischen Problemen. Beispielsweise w​ird seit Jahren d​urch die Landwirtschaft m​ehr Wasser verbraucht, a​ls die ohnehin nachlassenden Niederschläge ausgleichen können. Zur Bewässerung werden a​uch wasserführende Schichten d​es Vulkangesteins genutzt. Hierdurch s​inkt der Grundwasserspiegel u​nd die wenigen natürlichen Quellen versiegen.

Die Landwirtschaft w​ird durch e​in einzigartiges Bewässerungssystem a​us Wasserleitungen u​nd Tunneln ermöglicht, d​ie das Wasser a​us den Bergen i​n die agrarisch genutzten Gebiete führen. Diese Tunnel s​ind zum Teil Hunderte v​on Metern d​urch Felsen getrieben u​nd bringen d​as Wasser über mehrere Kilometer i​n die bewohnten Gebiete a​n der Küste.

Stromversorgung

Kraftwerk Los Guinchos

Der Strombedarf a​uf La Palma w​ird zu über 90 % v​om Kraftwerk Los Guinchos i​n der Gemeinde Breña Alta erzeugt. 10 Dieselgeneratoren u​nd eine Gasturbine können b​is zu 105,3 MW erzeugen. Weiterhin tragen mehrere Windparks m​it einer Gesamtleistung v​on 7,4 MWPeak/2,9 MWAvg (Stand 2018) u​nd Photovoltaikanlagen m​it gesamt 4,5 MWPeak (Stand 2012) z​ur Stromerzeugung d​er Insel bei.

Industrie, Handel und Handwerk

Im Vergleich z​ur Landwirtschaft spielen Industrie, Handel u​nd Handwerk a​uf La Palma n​ur eine untergeordnete Rolle. Es g​ibt einige Betriebe, d​ie Landwirtschaftsprodukte weiterverarbeiten bzw. Baustoffe o​der Handwerkskunst herstellen, s​owie einige Bauunternehmen, d​ie aufgrund d​es Tourismus e​inen Aufschwung z​u verzeichnen hatten, jedoch infolge d​er Finanzkrise 2008–2012 zusammenbrachen. Dank d​er EU-Einordnung d​er Insel a​ls “ultra-peripheral territory” können Unternehmen b​is zu 90 % i​hrer Umsatzsteuer einsparen, w​enn sie d​iese in Immobilien usw., reinvestieren. Hinzu k​amen Mittel a​us dem Investitionsprogramm Reserva p​ara Inversiones e​n Canarias (RIC), d​as die Bauindustrie großenteils rettete, jedoch i​n überdimensionierte, z. T. d​ie Landschaft s​tark beeinträchtigende Straßenbau- usw. Projekte floss, d​ie ohne dieses Programm niemals begonnen worden wären. Dies w​urde auch d​urch Korruption d​er lokalen Behörden ermöglicht.[128]

Der Export v​on La Palma beschränkt s​ich auf Agrarprodukte. Insgesamt h​at die Insel e​ine negative Handelsbilanz. Dreiviertel d​er Lebensmittel müssen importiert werden, a​uch Zitrusfrüchte w​ie Orangen u​nd Zitronen u​nd etwa 80 % d​es Bedarfs a​n tierischen Produkten. Andere wichtige Importwaren, d​ie meist v​om spanischen Festland geliefert werden, s​ind Rohöl, Konsumgüter, mechanische u​nd elektrische Geräte s​owie Kraftfahrzeuge.

Tourismus

Puerto Naos mit neuer Strandpromenade von 2013
Restaurierte palmerische Landhäuser

Der Tourismus spielt s​eit den 1980er Jahren e​ine wichtige Rolle i​n der Wirtschaft v​on La Palma. Allerdings i​st La Palma touristisch nicht s​ehr erschlossen u​nd es g​ibt keinen Massentourismus. Stattdessen w​ird „nachhaltiger Tourismus gefördert.[129] 1890 g​ab es a​uf La Palma e​rste kleine Hotels, d​ie von Engländern frequentiert wurden. Bis Ende d​er 1980er Jahre b​lieb der Tourismus a​uf La Palma a​uf niedrigem Niveau. Das damals einzige große Hotel (200 Betten) entstand i​n Puerto Naos. In dieser Zeit g​ab es u​nter der einheimischen Bevölkerung n​och Vorbehalte g​egen den Zustrom v​on Fremden, d​ie sich damals über Graffiti a​n Hauswänden („Alemanes fuera“ – „Deutsche raus“) äußerten. Dass a​uf La Palma inzwischen d​er Tourismus a​uch für d​ie Bevölkerung e​ine wichtige Einnahmequelle ist, h​at derartige Anfeindungen verstummen lassen.

Vom Beginn d​es Massen- u​nd Chartertourismus a​uf Teneriffa u​nd Gran Canaria i​n den 1980er Jahren profitierte La Palma dagegen nicht. Erst i​m Jahr 1985 m​it der Vergrößerung d​es Flughafens a​uf La Palma, a​uf dem d​ann auch Chartermaschinen a​us Europa landen konnten, setzte d​er organisierte Pauschaltourismus a​uf La Palma ein. Dieses löste e​inen verstärkten Ausbau d​er Feriensiedlungen i​m flughafennahen Los Cancajos u​nd auf d​er Westseite d​er Insel i​n Puerto Naos aus. Die Anzahl ausländischer Gäste a​uf der Insel betrug 1992 n​och 80.994. In d​en Folgejahren s​tieg die Zahl stetig, b​is sie 1999 m​it 135.376 Gästen d​en höchsten Stand erreichte.[130]

In d​en 2000er Jahren entstand, abgeschieden i​n Las Indias a​n der Südspitze La Palmas gelegen, e​ine größere Hotelanlage („Princess“) m​it 880 Betten, v​on denen n​ur 400 genutzt werden. Neben d​en wenigen größeren Hotels werden Touristen vorwiegend i​n Pensionen, Ferienwohnungen u​nd -häusern untergebracht.

2006 betrug d​ie Gästezahl a​uf La Palma 111.328 u​nd 2013 d​ann 104.953. Sie m​acht nur 1 % d​er gesamten Gästezahl a​uf den Kanarischen Inseln aus.[131] Eine Erhebung d​er Gästezahlen 2004 w​eist eine Konzentration a​uf der Westseite d​er Insel m​it etwa 80 % aus, w​obei etwa 57 % a​uf die Orte Puerto Naos, La Laguna u​nd Todoque d​er Gemeinde Los Llanos entfallen. Auf d​er Ostseite d​er Insel (überwiegend i​n Los Cancajos) betrug d​er Anteil 13 %. In d​en anderen e​lf Gemeinden d​er Insel l​ag der Anteil b​ei 19 %.[130] Die Verteilung d​er Gästezahlen a​us den verschiedenen Herkunftsländern i​m Zeitraum 2006 b​is 2013 z​eigt nebenstehendes Diagramm.[131]

La Palma i​st traditionell e​ine Insel für Wanderer. Sie w​ird von e​inem Netz v​on gekennzeichneten Wanderwegen überzogen. Es werden d​rei Kategorien unterschieden, große Route (rote Markierung), kleine Route (gelbe Markierung) u​nd lokaler Weg (grüne Markierung).[132][133]

Seit Ende d​er 1990er Jahre werden z​udem weitere sportliche Aktivitäten angeboten:

Die Strände v​on Tazacorte, Puerto Naos u​nd Los Cancajos tragen d​ie blaue Flagge d​er EU u​nd erfüllen s​omit einen gehobenen Qualitätsstandard.[136]

Befragungen d​er Besucher 2013 n​ach den Aspekten, d​ie ihre Entscheidung über d​en Reiseort ausmachten, g​ibt nebenstehende Tabelle an.[131]

BewertungskriteriumLa PalmaKanarische Inseln
Landschaft / Natur58 %20 %
Sportliche Aktivität27 %05 %
Umwelt / Qualität14 %07 %
Strände14 %34 %
Kosten04 %14 %
Qualität der Unterbringung03 %09 %

Seit 1992 h​at sich d​ie Asociación insular d​e Turismo Rural Isla Bonita d​ie Förderung d​es ländlichen Tourismus a​uf der Insel La Palma z​ur Aufgabe gemacht. Hierzu zählen insbesondere d​ie Förderung d​er ländlichen Unterkünfte u​nd anderer touristischer Ressourcen, w​ie Management-Training, Verwaltung d​er Museen u​nd Sehenswürdigkeiten. Der Verein i​st ein Zusammenschluss v​on etwa einhundert Häuservermietern, kleinen Unternehmen u​nd Berufsverbänden.[137]

Mit EU-Fördergeldern werden a​lte Häuser (Fincas) i​n der typischen Landschaftsarchitektur restauriert.[42] Zu dieser Bauweise gehören beispielsweise Decken i​n Tea-Holz, Holzbalkone, meterdicke Steinwände u​nd die typischen gemauerten Sitzbänke u​nter den Fenstern. Die Restaurierungsarbeiten fördern gleichzeitig d​ie einheimische Handwerkerschaft. Erhalt u​nd Vermietung d​er Häuser s​oll auch d​er Landflucht entgegenwirken u​nd zum Erhalt d​er agrarischen Struktur beitragen.

Verkehr

Straßennetz

LP-1: am Südhang des Barranco de las Angustias, am oberen Bildrand Argual
Puente de los Tilos
LP-3: Neuer Tunnel, westlicher Eingang
LP-4: am Roque de los Muchachos (März 2007)

Das Straßennetz a​uf La Palma umfasst e​twa 510 km. Alle Hauptstraßen s​ind asphaltiert u​nd oft landschaftsbedingt s​ehr kurvenreich. Um d​en abgelegenen Norden d​er Insel wirtschaftlich besser einzubinden, w​urde Anfang 1992 e​ine Verbindungsstraße zwischen Garafía u​nd Barlovento geschaffen. Abgelegene Weiler s​ind nur über Erd- o​der Betonpisten z​u erreichen.[138]

Ein e​twa 157 km langer Straßenring umläuft a​n der Peripherie d​ie gesamte Insel u​nd besteht a​us zwei Straßenabschnitten, Carretera General d​el Norte (LP-1) u​nd Carretera General d​el Sur (LP-2).

Die nördliche Ringstraße LP-1, mit etwa 102 km Länge, verläuft von Santa Cruz de La Palma nach Norden über Puntallana, Los Sauces, Barlovento, Garafía, Puntagorda, Tijarafe und endet in Argual/Los Llanos de Aridane. Der Nordost-Teil der LP-1 wurde mit Beginn des 21. Jahrhunderts im gesamten, sehr kurvenreichen Streckenverlauf ausgebaut und begradigt, wozu fünf Tunnel im Bereich La Galga/Puntallana und die 319 m lange Bogenbrücke, Puente de Los Tilos in San Andrés y Sauces gehören.[139]

Die südliche Ringstraße LP-2 m​it etwa 55 km Länge verläuft v​on Santa Cruz n​ach Süden über Breña Baja, Villa d​e Mazo, Fuencaliente u​nd endet i​n Argual/Los Llanos u​nd in Tazacorte.

In der Mitte der Insel verläuft von Osten nach Westen die Carretera de la Cumbre (LP-3) mit einer Länge von etwa 26 km und ist mit zwei Tunneln durch die Bergkette der Cumbre Nueva angelegt. Im Osten schließt sie 3 km von Santa Cruz entfernt an die LP-2 an und im Westen bei Tajuya in El Paso schließt sie wieder an die LP-2 an. 1970 wurde der erste Tunnel durch die Cumbre Nueva auf 1.100 m Höhe und einer Länge von 1100 m für 62 Millionen Peseten (373.000 Euro) erstellt. Die bisherige einzige Straßenverbindung zwischen Ost und West über die Südspitze der Insel in Fuencaliente wurde damit erheblich verkürzt.[140] 2003 wurde die Ost-West-Verbindung der LP-3 durch einen zweiten Tunnel für 26,6 Mio. Euro ausgebaut. Mit 2703 m Länge ist er der längste Tunnel der Kanarischen Inseln.[141] Er verläuft unterhalb des alten Tunnels auf einem Höhenniveau von 700 m auf der Ostseite und 900 m auf der Westseite der Cumbre. Damit sind die Zufahrten an beiden Seiten erheblich kürzer, womit sich auch die Gesamtstrecke zwischen West und Ost verkürzt. Der neue Tunnel wird von West nach Ost, der alte Tunnel in entgegengesetzter Richtung befahren. Für diese Richtungswahl war wesentlich, dass medizinische Notfälle von der Westseite schneller zum einzigen Inselkrankenhaus im Osten transportiert werden können.[142] In einem Sicherheitstest des ADAC von 27 Tunneln in neun europäischen Ländern wurde der Cumbre-Tunnel mit der Note „sehr gut“ bewertet.[143] Nach der Renovierung und dem Umbau des alten Tunnels von zwei auf eine Fahrspur im Februar 2019 verringerte sich die Unfallgefahr im Tunnel deutlich. Waren es vor dem Umbau durchschnittlich 6 Unfälle pro Jahr, so ereignete sich im ersten Jahr nach dem Umbau des Tunnels kein Unfall. Durch beide Tunnel fahren täglich etwa 4.000 Fahrzeuge.[144]

Im nördlichen Teil d​er Insel besteht e​ine weitere Ost-West-Verbindung, d​ie LP-4 (Roque-Straße) m​it etwa 48 km Länge. Sie führt hinauf z​um astrophysikalischen Observatorium v​on Roque d​e los Muchachos u​nd bindet a​uf der Ostseite i​n Hoya Grande i​n Garafía a​n die LP-1 an.

Die LP-5 (Flughafenstraße) m​it etwa 4 km Länge zweigt i​n Breña Baja v​on der LP-2 a​b und e​ndet am Flughafen v​on La Palma.

Die LP-20 i​st eine e​twa 4 km l​ange Umgehungsstraße v​on Santa Cruz d​e La Palma. Sie w​urde zur Entlastung d​er Hauptstadt i​n das angrenzende Bergmassiv m​it 5 Tunneln (Gesamtlänge v​on 1831 m) eingefügt.

Öffentliche Verkehrsmittel

Es g​ibt Linienbusse, m​it denen a​lle größeren Orte z​u erreichen sind. Nicht a​lle Linien verkehren i​m Halb- bzw. Stundentakt.

Schiffsverkehr

Hafen von Santa Cruz de La Palma

Die Bucht d​er Hauptstadt w​ird seit d​er Eroberung d​er Insel d​urch die Spanier a​ls Hafen genutzt. Von Santa Cruz d​e La Palma werden diverse Fährverbindungen z​u den Nachbarinseln u​nd (wöchentlich) z​um spanischen Festland, m​it Zwischenstopps a​uf Lanzarote, Gran Canaria u​nd Teneriffa, angeboten. Seit Januar 2008 verkehrt d​ie Fähre El Fortuny d​er Gesellschaft Trasmediterránea a​uf der früher v​on der Juan J. Sister bedienten Route n​ach Cádiz a​uf dem spanischen Festland.

Seit 2008 verkehrt e​ine Fähre d​er Naviera Armas, d​ie Volcán d​e Tijarafe, zwischen Portimão, Portugal v​ia Funchal, Madeira n​ach Santa Cruz d​e Tenerife v​on wo a​us man La Palma i​m Anschluss erreichen kann. Der großzügig ausgebaute Hafen a​n der Westküste i​n Puerto d​e Tazacorte w​ar 2005/2006 kurzzeitig m​it einer Verbindung z​ur Insel Teneriffa über Santa Cruz d​e La Palma d​em Fährverkehr angeschlossen.

Mit Übernahme d​er Trasmediterránea d​urch Naviera Armas[145] w​ird zur Vermeidung e​iner Monopolstellung d​ie Verbindung v​on Huelva a​us zu d​en Kanarischen Inseln a​n die Naviera FRS[146] übergeben

Flugverkehr

Flughafen La Palma

La Palmas erster Flughafen w​urde in d​er Gemeinde Breña Alta i​n 350 m Höhe über d​em Meeresspiegel m​it einer Start- u​nd Landebahn m​it einer Länge v​on 1000 m errichtet u​nd 1955 i​n Betrieb genommen. Er erhielt d​en Namen Buenavista. Die Fluggesellschaft Iberia führte v​on hier regelmäßige Flüge n​ach Santa Cruz d​e Tenerife durch. Wegen d​er Nähe d​er Berge bestand d​as Problem d​er wechselnden Winde a​us unterschiedlichen Richtungen, wiederholt auftretender Nebelbänke u​nd Regenfälle, d​ie in d​en folgenden Jahren über 15 % Flugausfälle verursachten. Diese Umstände zwangen z​u einer Neuplanung d​es Flughafenstandortes. Der Flughafen Buenavista, dessen Start- u​nd Landebahn n​och rudimentär existiert u​nd von d​er Hauptverbindungsstraße v​on der Ostseite d​er Insel z​ur Westseite überquert wird, w​urde 1970 m​it der Inbetriebnahme d​es neuen Flughafens stillgelegt.[147][148]

Der neue Flughafen von La Palma (IATA-Code: SPC) wurde in der Gemeinde Mazo entlang des Küstenstreifens mit einer Start- und Landebahn mit einer Länge von 1700 m errichtet. Aufgrund des zunehmenden Verkehrsaufkommens wurde 1980 die Start- und Landebahn durch Aufschüttung eines Damms im angrenzenden Meer auf 2200 m verlängert. Seit 1987 ist er der sechste internationale Flughafen der Kanarischen Inseln, der regelmäßig von mehreren europäischen Fluggesellschaften angeflogen wird. Es bestehen Linienverbindungen zur spanischen Hauptstadt Madrid und zu den Nachbarinseln, die durch die Fluggesellschaften Iberia, Binter Canarias und Canaryfly[149] bedient werden.[150] Ein neues Flughafenterminal mit großer Tiefgarage wurde 2011 trotz stetig sinkender Fluggastzahlen in Betrieb genommen, deren Entwicklung 2013 einen Tiefpunkt erreichte. Entwicklung der Fluggastzahlen:[151][152]

JahrFluggastzahlen
2001943.536
20041.015.667
20071.207.572
2010992.363
2013791.000
20161.116.146
20171.302.485
20181.420.277
2019 1.483.720

Literatur

  • Juan Carlos Carracedo, Simon Day: Canary Islands. Classic Geology in Europe 4. Terra, Harpenden 2002, ISBN 1-903544-07-6, S. 239–276.
  • Irene Börjes, Hans-Peter Koch: La Palma. 7. Auflage. Müller, Erlangen 2010, ISBN 978-3-89953-456-6.
  • Peter Echevers H.: Stete Kanaren. Verlag LULU Press Enterprises, 2011, ISBN 978-1-105-06365-7.
  • Izabella Gawin: La Palma. 7. Auflage. Reise-Know-How, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-8317-1957-0.
  • Harald Klöcker: La Palma. Travel House Media, München 2011, ISBN 978-3-8342-1037-1.
  • Dieter Schulze: La Palma. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2011, ISBN 978-3-7701-9566-4.
  • Rainer Olzem, Timm Reisinger: Geologischer Wanderführer La Palma. RT Geologie Verlag, Aachen, 2. Auflage 2018, ISBN 978-3-00-059133-4.
  • Kirsten Lux, Lisa Graf-Riemann: 111 Orte auf La Palma die man gesehen haben muss. Emons Verlag, 1. Auflage März 2018, ISBN 978-3-7408-0345-2.
Commons: La Palma – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: La Palma – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikivoyage: La Palma – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Gobierno de Canarias: istac – Instituto Canario de Estadística.
  2. Gobierno de Canarias, istac – Instituto Canario de Estadística, abgerufen am 3. Februar 2018.
  3. Cabildo Insular de La Palma
  4. J. C. Carracedo, E. R. Badiola, H. Guillou, J. de la Nuez, F. J. Pérez Torrado: Geology and Volcanology of La Palma and El Hierro. 2001. (online auf: digital.csic.es)
  5. Juan Carlos Carracedo, Simon Day: Canary Islands. Classic Geology in Europe 4. Terra Publishing, Harpenden 2002, ISBN 1-903544-07-6, S. 197.
  6. K. Hoerle, J. C. Carracedo: Canary Islands. Geology, 2009. oceanrep.geomar.de (Memento des Originals vom 8. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/oceanrep.geomar.de
  7. R. Olzem: Die Caldera de Taburiente. rainer-olzem.de
  8. D. G. Masson, A. B. Watts, M. J. R. Gee, R. Urgeles, N. C. Mitchell, T. P. Le Bas, M. Canals: Slope failures on the flanks of the western Canary Islands. Mai 2001. earth.ox.ac.uk (Memento des Originals vom 23. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.earth.ox.ac.uk
  9. Juan Carlos Carracedo: Geology and volcanology of La Palma and El Hierro, Western Canaries. 2001, Append 2, Geological Map. digital.csic.es
  10. Roger Urgeles, Douglas G. Masson, Miquel Clanals, Anthony B. Watts, Tim Le Bas: Recurrent large-scale landsliding on the west flank of La Palma, Canary Islands. In: Journal of Geophysical Research. Vol. 104, 11. 1999 (Vermessung der Trümmerlawinen auf der Westflanke La Palmas) onlinelibrary.wiley.com
  11. F. Neukirchen: La Palma – Ruta de los Volcanes & Ruta de la Cresteria (GR 131). 8. Mai 2012.
  12. R. Olzem: Die San Juan-Eruption 1949.
  13. Erdbebenkarte 2018
  14. R. Olzem: Die Cumbre Vieja
  15. J. R. Ortiz, J. B. Rubio: La Erupcion del Nambroque (Junio – Agusto de 1949). (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive) Madrid 1951, Erdbebenkarte, S. 81.
  16. Erdbeben vor El Hierro – La Palma wackelt mit. In: La Palma 24. 28. Dezember 2013.
  17. R. Olzem und T. Reisinger: Zweite Runde Schwarmbeben, La Palma Aktuell, 16. Oktober 2017; abgerufen am 20. Dezember 2017.
  18. J. Skapski: Erdbebenschwarm auf La Palma, Juskis Erdbebennews 9. und 14. Oktober 2017.
  19. Catálogo de terremotos, Instituto Geográfico Nacional (La Palma – Geografischer Bereich: Latitud: 28.3/29.0; Longitud: -18.1/-17.5).
  20. Erdbebenschwarm auf Teneriffa
  21. R. Olzem: Der Volcan de Tacande.
  22. R. Olzem: Der Volcan Jedey oder Tajuya. rainer-olzem.de
  23. Vulkane und Drachenbäume. In: Peter Meyer Reiseführer. (PDF)
  24. R. Olzem: Der Vulkan de Martín de Tigalate.
  25. R. Olzem: Die Ausbrüche des San Antonio.
  26. R. Olzem: Der Vulkan El Charco (Volcán del Charco o Montagna Lajiones).
  27. Geografico National, Terremotos más importantes, España, Islas Canarias, 1903–2017, abgerufen am 21. Dezember 2017
  28. Die Tagebücher der San Juan Eruption im Juni und Juli 1949.
  29. Cueva de Las Palomas. Abgerufen am 28. Juli 2018.
  30. R. Olzem: Die Eruption des Teneguía 1971.
  31. Dammbruch nach Erdbeben auf La Palma. In: nachrichten.at, 17. April 2011.
  32. Beben vor La Palma. In: Kanaren Express. 17. September 2012.
  33. Erdbeben von ML3,0 bei Barlovento. 22. September 2013.
  34. Erdbeben auf La Palma. In: Kanaren Express. 10. Februar 2014.
  35. Instituto Geográfico Nacional: Instituto Geográfico Nacional. Abgerufen am 19. September 2021 (europäisches Spanisch).
  36. ZEIT ONLINE. Abgerufen am 19. September 2021.
  37. Noticias e informe mensual de vigilancia volcánica. IGN, 16. Dezember 2021, abgerufen am 16. Dezember 2021 (spanisch).
  38. Steven N. Ward, Simon Day: Cumbre Vieja Volcano – Potential collapse and tsunami at La Palma, Canary Islands. (PDF; 768 kB) American Geophysical Union, 2001, abgerufen am 14. März 2011 (englisch).
  39. Mega-tsunami: Wave of Destruction. In: BBC
  40. TU Delft / Jan Nieuwenhuis: New research puts 'killer La Palma tsunami' at distant future. 20. September 2006, abgerufen am 24. Juli 2016 (englisch).
  41. La Palma Travel, Klima & Wetter
  42. Rolf Goetz: La Palma. Aktivurlaub auf der grünsten der Kanarischen Inseln. 5. Auflage. Peter Meyer Reiseführer, Frankfurt am Main 2000.
  43. H.-P. Koch, I. Börjes: La Palma. Verlag Michael Müller, 1993, ISBN 3-923278-31-4.
  44. Standard Climate Values. La Palma Aeropuerto.
  45. Peter Höllermann: The Impact of Fire in Canarian Ecosystems 1983–1998. Universität Bonn, Erdkunde, Archive for Scientific Geography.
  46. Incendios forestales espania 2000. (Memento des Originals vom 17. Juni 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.magrama.gob.es Ministerio de Agricultura.
  47. El incendio de La Palma continúa activo tras quemar más 2.000 hectáreas. In: El Pais. 10. September 2005.
  48. Waldbrand in Norden I bis XX. In: La Palma Aktuell. 30. September 2005.
  49. Waldbrand auf den Kanaren. In: t-online.de
  50. El incendio de La Palma Mazo y Fuencaliente las localidades más afectadas. In: El Mundo. 4. August 2009.
  51. Estadísticas de Incendios Forestales. Ministerio de Agricultura, Alimentación y Medio Ambiente.
  52. La Palma – Waldbrand. In: lapalma.de
  53. Feuer auf La Palma. (Memento vom 2. Februar 2015 im Internet Archive) In: Graja news La Palma. 16. Juli 2012.
  54. Waldbrand über Mazo außer Kontrolle. (Memento vom 2. Februar 2015 im Internet Archive) In: Graja news La Palma. 4. August 2012.
  55. Feuer bei Tijarafe, nun brennt der Wald doch. (Memento vom 2. Februar 2015 im Internet Archive) In: Graja news La Palma. 16. August 2013.
  56. Waldbrand über El Paso. (Memento vom 2. Februar 2015 im Internet Archive) In: Graja news La Palma. 19. Mai 2014.
  57. La Palma: Feuer bei Breña Alta ist unter Kontrolle. (Memento vom 3. Februar 2015 im Internet Archive) In: La Palma24. 6. Juni 2014.
  58. La Palma – Waldbrand im Südwesten. (Memento vom 7. August 2016 im Internet Archive) In: Graja news La Palma. 3. August 2016.
  59. La Palma – Waldbrand weitet sich aus. In: La Palma24. 4. August 2016.
  60. Deutscher entfacht mit Klopapier Waldbrand. In: FAZ, 4. August 2016.
  61. Mit Klopapier Brand entfacht: Lange Haftstrafe für Deutschen. In: Berliner Zeitung, 5. Mai 2017.
  62. Verheerender Waldbrand im Süden von La Palma. In: Kanaren Express. 6. August 2016.
  63. Klopapier auf La Palma angezündet: Deutscher löst Großfeuer aus – ein Toter. In: Spiegel online. 4. August 2016.
  64. Brände -Deutscher entfacht mit Klopapier – Waldbrand auf La Palma. In: Focus online. 4. August 2016.
  65. Afecta ya a 4.000 hectáreas. In: El Mundo. 6. August 2016 (mit Karte über Ausbreitung des Brandes auf La Palma).
  66. https://news.la-palma-aktuell.de/2021/08/18/ich-habe-eine-tolle-nachbarschaft/
  67. Plantas de mi tierra – Un blog sobre flora y vegetación de Canarias.
  68. Arnoldo Santos: Vegetacion y Flora de La Palma. In: Insular Canaria. 1983, ISBN 84-85543-43-2.
  69. M. Nitzschke, P. Wagner: Flora und Fauna auf der Insel La Palma.
  70. Vielfältige Vegetation und Flora auf La Palma (PDF)
  71. Meeresinseln als Heimat einmaliger Pflanzenarten – Wissenschaftspreis für Bayreuther Ökologen, Universität Bayreuth, Pressemitteilung Nr. 157/2015 vom 28. August 2015.
  72. Ley 7/1991, de 30 de abril, de símbolos de la naturaleza para las Islas Canarias. In: Boletín Oficial de Canarias.
  73. Pablo Atoche Peña: Excavaciones arqueológicas en el sitio de Buenavista (Lanzarote) – Nuevos datos para el estudio de la colonización protohistórica del archipiélago. In: Gerión. Band 29, Nr. 1, 2011, ISSN 0213-0181, S. 59 (spanisch, [abgerufen am 25. Mai 2017]).
  74. Javier Velasco Vázquez, Ernesto Martín Rodríguez: Consideraciones bioantropológicas en torno a los yacimientos de La Zarza (Garafía), La Palmera (Tijarafe) y Los Pedregales (El Paso). In: El Museo Canario. Nr. 51, 1996, ISSN 0211-450X, S. 72 ff. (spanisch, [abgerufen am 12. Mai 2019]).
  75. Felipe Jorge Pais Pais: Los benahoaritas / Arte y cultura material de los aborígenes de La Palma. Universidad Ambiental de La Palma, 2006, abgerufen am 14. August 2018 (spanisch).
  76. Pablo Atoche Peña, María Ángeles Ramírez Rodríguez: El archipiélago canario en el horizonte fenicio-púnico y romano del Círculo del Estrecho (circa siglo X a.n.e. al siglo IV d.n.e.). In: Juan Carlos Domínguez Pérez (Hrsg.): Gadir y el Círculo del Estrecho revisados. Propuestas de la arqueología desde un enfoque social (= Monografías Historia y Arte). Universidad de Cádiz, Cádiz 2011, S. 229 ff. (spanisch, [abgerufen am 17. Mai 2017]).
  77. Pablo Atoche Peña: Las Culturas Protohistóricas Canarias en el contexto del desarrollo cultural mediterráneo: propuesta de fasificación. In: Rafael González Antón, Fernando López Pardo, Victoria Peña (Hrsg.): Los fenicios y el Atlántico IV Coloquio del CEFYP. Universidad Complutense, Centro de Estudios Fenicios y Púnicos, 2008, ISBN 978-84-612-8878-6, S. 335 (spanisch, [abgerufen am 25. Mai 2017]).
  78. Giovanni Boccaccio: De Canaria y de las otras islas nuevamente halladas en el océano allende España (1341). Hrsg.: Manuel Hernández Gonzalez (= A través del Tiempo. Band 12). J.A.D.L., La Orotava 1998, ISBN 84-87171-06-0, S. 9 (spanisch).
  79. Hans-Joachim Ulbrich: Die Entdeckung der Kanaren vom 9. bis zum 14. Jahrhundert: Araber, Genuesen, Portugiesen, Spanier. In: Almogaren. Nr. 20, 2006, ISSN 1695-2669, S. 102 ( [abgerufen am 25. Februar 2017]).
  80. Hans-Joachim Ulbrich: Die Entdeckung der Kanaren vom 9. bis zum 14. Jahrhundert: Araber, Genuesen, Portugiesen, Spanier. In: Almogaren. Nr. 20, 2006, ISSN 1695-2669, S. 130 f. ( [abgerufen am 25. Februar 2017]).
  81. Le Canarien : Retrato de dos mundos I. Textos. In: Eduardo Aznar, Dolores Corbella, Berta Pico, Antonio Tejera (Hrsg.): Le Canarien : retrato de dos mundos (= Fontes Rerum Canarium). Band XLII. Instituto de Estudios Canarios, La Laguna 2006, ISBN 84-88366-58-2, S. 107 (spanisch).
  82. Alejandro Cioranescu, Elías Serra Rafols (Hrsg.): Le Canarien : crónicas francesas de la conquista de Canarias (= Colección de textos y documentos para la historia de Canarias. Band 8). Instituto de Estudios Canarios, La Laguna, Las Palmas 1959, S. 1233 (spanisch, [abgerufen am 28. Juli 2016]).
  83. Juan Álvarez Delgado: Primera conquista y cristianización de La Gomera. In: Anuario de estudios. Nr. 6, 1960, ISSN 0570-4065, S. 470 (spanisch, [abgerufen am 25. August 2017]).
  84. Juan de Abreu Galindo: Historia de la conquista de las siete islas de Gran Canaria. Valentín Sanz, Santa Cruz de Tenerife 1632, S. 263 (spanisch, [abgerufen am 22. März 2017] Nachdruck von 1940).
  85. Juan Álvarez Delgado: Juan Machín, vizcaíno del siglo XV, gran figura histórica de Madera y Canarias. In: Anuario de Estudios Atlánticos. Nr. 7, 1961, ISSN 0570-4065, S. 178 (spanisch, [abgerufen am 30. November 2017]).
  86. Manuel Lobo Cabrera: La conquista de Gran Canaria (1478–1483). Ediciones del Cabildo de Gran Canaria, Las Palmas de Gran Canaria 2012, ISBN 978-84-8103-653-4, S. 57 (spanisch).
  87. Mariano Gambín García: La vara y la espada – control y descontrol de los oficiales reales de Canarias después de la conquista (1480–1536). Instituto de Estudios Canarios, La Laguna 2004, ISBN 84-88366-54-X, S. 107 (spanisch, [abgerufen am 25. Dezember 2017]).
  88. Ana del Carmen Viña Brito: Conquista y repartimiento de la isla de La Palma. Búho, Santa Cruz de Tenerife 1997, ISBN 84-88807-02-3, S. 22 (spanisch).
  89. Mariano Gambín García: La vara y la espada – control y descontrol de los oficiales reales de Canarias después de la conquista (1480–1536). Instituto de Estudios Canarios, La Laguna 2004, ISBN 84-88366-54-X, S. 109 (spanisch, [abgerufen am 25. Dezember 2017]).
  90. Mauro S. Hernández Pérez: Contribución a la Carta Arqueológica de la isla de la Palma (Canarias). In: Anuario de Estudios Atlánticos. Nr. 18, 1972, ISSN 0570-4065, S. 553 ff. (spanisch, [abgerufen am 16. Januar 2018]).
  91. Mauro S. Hernández Pérez: Contribución a la Carta Arqueológica de la isla de la Palma (Canarias). In: Anuario de Estudios Atlánticos. Nr. 18, 1972, ISSN 0570-4065, S. 556 (spanisch, [abgerufen am 16. Januar 2018]).
  92. Ana del Carmen Viña Brito: La actuación de Juan Fernández de Lugo Señorino primer teniente de gobernador de La Palma, como detonante del intervencionismo regio. In: Revista de Historia Canaria. Nr. 189, 2007, ISSN 0213-9472, S. 158 (spanisch, [abgerufen am 14. Januar 2018]).
  93. Ana del Carmen Viña Brito: Conquista y repartimiento de la isla de La Palma. Búho, Santa Cruz de Tenerife 1997, ISBN 84-88807-02-3, S. 32 (spanisch).
  94. Ana del Carmen Viña Brito: La actuación de Juan Fernández de Lugo Señorino primer teniente de gobernador de La Palma, como detonante del intervencionismo regio. In: Revista de Historia Canaria. Nr. 189, 2007, ISSN 0213-9472, S. 161 (spanisch, [abgerufen am 14. Januar 2018]).
  95. Ana del Carmen Viña Brito: La actuación de Juan Fernández de Lugo Señorino primer teniente de gobernador de La Palma, como detonante del intervencionismo regio. In: Revista de Historia Canaria. Nr. 189, 2007, ISSN 0213-9472, S. 155 (spanisch, [abgerufen am 14. Januar 2018]).
  96. Ana del Carmen Viña Brito: La actuación de Juan Fernández de Lugo Señorino primer teniente de gobernador de La Palma, como detonante del intervencionismo regio. In: Revista de Historia Canaria. Nr. 189, 2007, ISSN 0213-9472, S. 160 (spanisch, [abgerufen am 14. Januar 2018]).
  97. Comunidad de Aguas Privadas: Estatutos del Heredamiento de las Haciendas de Argual y Tazacorte. Barcelona 1967, S. V-IX.
  98. El Cabildo de La Palma plantea la creación de un museo sobre defensas marítimas en el Real Castillo de Santa Catalina. In: Europa Press. 2. März 2012.
  99. El Ayuntamiento de Santa Cruz de La Palma, Castillo de Santa Catalina
  100. Castillo de La Virgen edificado 1821
  101. Interview mit Marta Poggio auf: Día de Los Indianos 2014. (Memento vom 10. Mai 2014 im Internet Archive) In: la-palma24.info
  102. Juan Carlos Díaz Lorenzo: A la espera de la bajamar (Warten auf die Ebbe), Historia y tradición. S. 222-223. Madrid, 1994 (abgerufen am 4. Januar 2019).
  103. U-Bootangriffe vor den Kanarischen Inseln im 2. Weltkrieg, La Palma y El Mar, naufragios.
  104. The History of La Palma. (Memento vom 6. Dezember 2000 im Internet Archive)
  105. Birgit Borowski, Rolf Goetz: Baedeker Reiseführer Teneriffa. In: books.google.de.
  106. Offizielle Website der Bajada (Memento des Originals vom 16. Januar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bajadadelavirgen.es
  107. Circo de Marte. Abgerufen am 28. Juli 2018.
  108. Cine Teatro Chico. Abgerufen am 28. Juli 2018.
  109. Las Hilanderas. Abgerufen am 28. Juli 2018.
  110. El Puro Palmero. Abgerufen am 28. Juli 2018.
  111. Juan Jose Santos Cabrera: La Palma – Wege und Pfade. Barcelona 1994, ISBN 84-604-8217-0.
  112. Sheila M. Crosby: A Breathtaking Window on the Universe – A guide to the observatory at the Roque de Los Muchachos. 1. Auflage. Dragon Tree Publishing, Tenerife 2012, ISBN 978-84-616-4192-5.
  113. Portal Oficial de Turismo de La Palma, Roque de Los Muchachos Observatorium. In: lapalmaturismo.com
  114. Molinos de La Palma
  115. Lucha de canarias – Kanarischer Ringkampf. (Memento vom 15. Dezember 2013 im Internet Archive) In: 4dive.org, Federación de Lucha Canaria.
  116. Lucha Canaria – Kanarischer Ringkampf. In: gran-canaria-aktuell.com
  117. Marcopolo-Reisefuehrer La Palma. In: marcopolo.de.
  118. Portal Oficial de Turismo de La Palma, Salto del pastor. („Der Hirtensprung“) In: lapalmaturismo.com
  119. Grupo de Gobierno Cabildo Insular de La Palma. (Memento vom 11. Februar 2014 im Internet Archive) In: cabildodelapalma.es (PDF)
  120. vgl. „La Palma“ und darin „Palmeros destacados“ in der Wikipedia Espana
  121. Tourismus-Website für La Palma: La Palma Gemeindegliederung. In: lapalmaturismo.com
  122. La Estadística del Territorio realiza una descripción territorial de Canarias según indicadores como superficie. Instituto Canario de Estadistica.
  123. Dejure Population figures from 1986 until 1995. (Memento vom 15. November 2013 im Internet Archive) Instituto Nacional de Estadística, Santa Cruz Tenerife, Poblaciones de derecho desde 1986 hasta 1995 auf: ine.es, abgerufen am 11. Oktober 2013 (spanisch).
  124. Series de población desde 1996. Cifras oficiales de la Revisión anual del Padrón municipal a 1 de enero de cada año. (Memento vom 11. Dezember 2013 im Internet Archive) Instituto Nacional de Estadística, Santa Cruz Tenerife, Series de población desde 1996. auf: ine.es, abgerufen am 3. Februar 2018 (spanisch).
  125. Plan Director de Eficiencia Energética, Servicio de Consultoría y Asistencia Técnica en materia de Eficiencia Energética del Cabildo Insular y de los 14 Ayuntamientos de la Isla de La Palma, 26. September 2017.
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