La Graciosa
La Graciosa ist die kleinste bewohnte Insel der politisch zu Spanien gehörenden Kanarischen Inseln im Atlantischen Ozean. Seit November 2018 ist sie per Autonomiestatut als achte bewohnte Insel der Kanaren anerkannt.[1]
La Graciosa | ||
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Gewässer | Atlantischer Ozean | |
Inselgruppe | Chinijo-Archipel (Kanarische Inseln) | |
Geographische Lage | 29° 15′ 6″ N, 13° 30′ 29″ W | |
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Fläche | 29,05 km² | |
Höchste Erhebung | Las Agujas Grandes 266 msnm | |
Einwohner | 695 24 Einw./km² | |
Hauptort | Caleta del Sebo | |
Geschichte
Der normannische Seefahrer Jean de Béthencourt nannte 1402 die Insel die Anmutige.
Seit 1986 gehört La Graciosa zum Naturpark des Chinijo-Archipels nördlich vor Lanzarote.
La Graciosa wird von der Gemeinde Teguise auf Lanzarote verwaltet.
Ortschaften
Der Hauptort der Insel ist Caleta del Sebo mit 727 Einwohnern (Stand Januar 2020)[2], die überwiegend vom Tourismus und Fischfang leben. Im Osten der Insel gibt es einen zweiten Ort namens Pedro Barba (auch Casas de Pedro Barba). Dieser Ort besteht ausschließlich aus Ferienhäusern anderer Kanarenbewohner, ist nur per Boot oder über Pisten von Caleta del Sebo erreichbar und meist nur in den Sommermonaten bewohnt. Auf La Graciosa sind nur einige Geländewagen von Einheimischen zugelassen. Es gibt keinerlei asphaltierte Straßen.
- Caleta del Sebo, Blick von Lanzarote
- Teil des Hafens von Caleta del Sebo
- Playa de Las Conchas
- Pedro Barba von Westen
- Uferweg von Pedro Barba
Geografie
La Graciosa hat mit 29,05 Quadratkilometern einen Flächenanteil von 0,39 Prozent an der Gesamtfläche aller Kanarischen Inseln.[3]
Das mediterran-subtropische Klima auf La Graciosa ist das ganze Jahr über angenehm, bei Temperaturen von etwa 28 °C im Sommer. In den Wintermonaten ist mit stürmischem Wind und Regen zu rechnen und die Temperaturen können nachts auf etwa 15 °C sinken. Tagsüber bleibt es mild bei 20 °C bis 25 °C. Es gibt keine Süßwasserquellen auf der Insel, daher muss das Trinkwasser per Pipeline unter dem Río, der nur etwas mehr als einen Kilometer breiten Meerenge zwischen La Graciosa und Lanzarote, oder mit einem Tankschiff herangeschafft werden.
Auf der kargen Insel gedeihen Eiskraut (Mesembryanthemum cristallinum, spanisch Barilla), Strauch-Dornlattich (Launaea arborescens) und andere graugrüne Pflanzen. Die einzigen Straßen sind Sandpisten. Die höchsten Erhebungen sind Las Agujas Grandes (266 m) und Las Agujas Chicas (257 m) in der Mitte der Insel. Im Norden liegt der Montaña Bermeja mit 157 Metern und an dessen Fuß der etwa 600 Meter lange weiße Sandstrand Playa de Las Conchas mit gefährlichen Strömungen. Etwa zwei Kilometer weiter liegt der Strand Playa Lambra. Im Südwesten liegt der aus gelben und roten Tuffen aufgebaute Montaña Amarilla. Mit 172 Metern Höhe ist er teilweise vom Meer angeschnitten. An seinem Fuße befinden sich die beiden kleinen, aber badetauglichen Strände Playa de la Cocina und Playa Francesa. Nahe Caleta del Sebo, im Inselinneren, liegt der Montaña del Mojon mit 188 Metern Höhe und einem etwa 70 Meter tiefen Krater.
Literatur
- Richard Pott, Joachim Hüppe, Wolfredo Wildpret de la Torre: Die Kanarischen Inseln. Natur- und Kulturlandschaften. Ulmer Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-8001-3284-2 (reichbebilderte Darstellung der Geobotanik)
Weblinks
Einzelnachweise
- Brigitte Kramer: Die vergessene Insel in Süddeutsche Zeitung, 5. Dezember 2019
- Spanisches Statistikamt
- Spanisches Statistikamt