Zinédine Zidane
Zinédine Yazid Zidane, O. LH [zineˈdin jaˈzid ziˈdan] (* 23. Juni 1972 in Marseille) ist ein französischer Fußballtrainer und ehemaliger -spieler.
Zinédine Zidane | ||
Zinédine Zidane (2017) | ||
Personalia | ||
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Voller Name | Zinédine Yazid Zidane | |
Geburtstag | 23. Juni 1972 | |
Geburtsort | Marseille, Frankreich | |
Größe | 185 cm | |
Position | Offensives Mittelfeld | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
1982–1983 | US Saint-Henri | |
1983–1987 | SO Septèmes-les-Vallons | |
1987–1990 | AS Cannes | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
1988–1992 | AS Cannes | 61 | (6)
1992–1996 | Girondins Bordeaux | 139 (28) |
1996–2001 | Juventus Turin | 151 (24) |
2001–2006 | Real Madrid | 155 (37) |
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore) |
1994–2006 | Frankreich | 108 (31) |
Stationen als Trainer | ||
Jahre | Station | |
2013–2014 | Real Madrid (Co-Trainer) | |
2014–2016 | Real Madrid Castilla | |
2016–2018 | Real Madrid | |
2019–2021 | Real Madrid | |
1 Angegeben sind nur Ligaspiele. |
Er wurde 1998 mit dem Ballon d’Or als „Europas Fußballer des Jahres“ ausgezeichnet und wurde 1998, 2000 sowie 2003 zum FIFA-Weltfußballer des Jahres gewählt. Mit der französischen Nationalmannschaft wurde er als Spieler Welt- und Europameister. Mit Juventus Turin gewann er die FIFA-Klub-Weltmeisterschaft und zwei italienische Meisterschaften, mit Real Madrid einmal die UEFA Champions League und einmal die spanische Meisterschaft.
In seiner ersten Tätigkeit von 2016 bis 2018 als Trainer von Real Madrid gewann Zidane eine spanische Meisterschaft, eine Supercopa de España sowie jeweils zwei FIFA-Klub-Weltmeisterschaften und UEFA Super Cups. Zudem gewann er als bislang einziger Trainer dreimal in Folge die Champions League. 2017 wurde er als FIFA-Welttrainer des Jahres ausgezeichnet. Im März 2019 kehrte Zidane zu Real Madrid zurück und gewann 2020 erneut die spanische Meisterschaft. Nach der Saison 2020/21 verließ er den Verein erneut.
Leben
Zidane, in Frankreich oft Zizou [ziˈzu] genannt, wurde als Sohn muslimischer algerischer Einwanderer (Berber aus der Kabylei) in Marseille geboren. Dort wuchs er mit seinen drei Brüdern Nordine, Farid († 13. Juli 2019)[1], Djamel und seiner Schwester Lila im Problemviertel La Castellane auf. Seine Eltern Smaïl und Malika wanderten 1953, unmittelbar vor Beginn des Algerienkrieges, von ihrem Dorf Aguemoune in die Kabylei aus. Von dort aus wanderten sie aus nach Paris. Sie lebten in den nördlichen Stadtteilen der französischen Hauptstadt. In den Problemvierteln Barbès und später Saint-Denis gab es sehr wenig Arbeit, weswegen die noch junge Familie nach Marseille auswanderte.[2] Sein Vater nahm in Marseille mehrere Jobs an, um die Familie zu versorgen und arbeitete als Lagerverwalter und Nachtwächter eines Kaufhaus. Malika kümmerte sich als Hausfrau um die Kinder. Zidanes Eltern erzogen ihn autoritär, was dieser später als "Leitlicht" in seiner Karriere bezeichnet.[3][4][5][6] Die ersten Berührungspunkte mit Fußball hatte Zidane im Alter von fünf Jahren. In dem Alter nahm er an Fußballspielen mit den Kindern aus seiner Nachbarschaft teil. Seine Vorbilder zu der Zeit waren ehemaligen Spieler von Olympique Marseille, wie zum Beispiel Blaž Slišković, Enzo Francescoli und Jean-Pierre Papin, wie dieser im Jahre 2011 verlauten ließ.[7][8]
Über seine algerischen Wurzeln sagte Zidane:
Ich habe eine Affinität zur arabischen Welt. Ich habe es über meine Eltern im Blut. Ich bin sehr stolz darauf, Franzose zu sein, aber auch sehr stolz darauf, diese Wurzeln und diese Vielfalt zu haben.[9]
Sein erster Club war US Saint-Henri, ein Nachbarschaftsverein; sein zweiter, von 1983 bis 1987, Sports Olympiques Septèmes-les-Vallons am äußersten nördlichen Stadtrand von Marseille. Zidane, großer Anhänger von Olympique Marseille, wurde mit 14 Jahren von Jean Varraud entdeckt und in das Fußballinternat der AS Cannes aufgenommen.
Auf Wunsch der Eltern wurde er zunächst bei einer Gastfamilie untergebracht, den Ellineaus. Mit 15 Jahren wohnte er in einem Zimmer des regionalen Internats für Berufsschüler, wo er seine heutige Frau Véronique Fernández, eine ehemalige Berufstänzerin, kennenlernte. Mit ihr hat er vier Söhne: Enzo (* 1995), Luca (* 1998), Theo (* 2002) und Elyaz (* 2005). Alle spielen oder spielten in Jugendmannschaften von Real Madrid. Luca gewann als Torwart mit der französischen U-17-Mannschaft 2015 die Europameisterschaft und nahm an der U-17-Fußball-Weltmeisterschaft 2015 teil, bei der Frankreich im Achtelfinale ausschied.
Vereinsspieler
Anfänge
Im Alter von zehn Jahren erhielt Zidane seine erste Spielerlizenz. Er nahm zuvor an ein Probetraining der US Saint-Henri, einem regionalen Verein aus seinem Heimatort, teil. Nach anderthalb Jahren wechselte er zu SO Septèmes-les-Vallons. Als er 14. Jahre alt war zog er im Rahmen eines dreitägigen Trainingslagers seines Verein SO Septèmes-les-Vallons mit nach Aix-en-Provence. Im dortigen Fußballinstitut des französischen Fußballverbandes schaffte es Zidane, auf sich aufmerksam zu machen. Der Scout der AS Cannes, Jean Varraud, entdeckte den jungen Franzosen.[10]
AS Cannes
Mit 16 Jahren, am 20. Mai 1989, wurde Zidane zum ersten Mal in einer Erstligabegegnung der Mannschaft der AS Cannes eingesetzt: Trainer Jean Fernandez wechselte ihn in der 78. Minute des Auswärtsspiels beim FC Nantes ein. Im Spiel gegen Nantes am 12. Februar 1991 erzielte er sein erstes Erstliga-Tor. Auch seine ersten Spiele im Europapokal absolvierte er für Cannes: Am 11. September 1991 im UEFA-Pokal beim portugiesischen Vertreter SC Salgueiros.
Girondins Bordeaux
Nach dem Abstieg mit Cannes wechselte Zidane 1992 zu Girondins Bordeaux, wo er von seinem Trainer Rolland Courbis den Spitznamen „Zizou“ bekam.[11] Dort spielte er zusammen mit den späteren Nationalmannschaftskollegen Bixente Lizarazu und Christophe Dugarry sowie dem niederländischen Nationalspieler Richard Witschge. Den Höhepunkt von Zidanes Zeit in Bordeaux bildete 1996 das Erreichen der UEFA-Pokal-Finalspiele, nachdem Bordeaux sich erst über den UEFA Intertoto Cup für diesen Wettbewerb qualifiziert hatte. Auf dem Weg zum Finale hatte Bordeaux auch u. a. die favorisierte Mannschaft des AC Mailand besiegt. Die Finalspiele gingen gegen den FC Bayern München verloren.
Juventus Turin
Zur Saison 1996/97 wechselte Zidane zum italienischen Spitzenverein Juventus Turin. Mit Turin gewann er unter Marcello Lippi das Weltpokalfinale 1996 in Tokio gegen CA River Plate, zweimal die italienische Meisterschaft und stand zweimal im Champions-League-Finale, das er aber beide Male verlor.
Real Madrid
Im Jahre 2001 wechselte Zidane für die damalige Rekordsumme in Höhe von rund 77,5 Mio. Euro (die Ablöse wurde von Turin mit 150 Mrd. Italienische Lira angegeben[12]) zu Real Madrid. Bei Real gewann der Franzose zum ersten Mal die Champions League: Durch sein Tor im Finale in Glasgow im Jahr 2002 gegen Bayer Leverkusen gewannen die Madrilenen das Spiel mit 2:1. Im Jahr 2003 gewann Zidane mit Real Madrid die spanische Meisterschaft. Im gleichen Jahr wurde er zum dritten Mal zum FIFA-Weltfußballer des Jahres gewählt.
Obwohl sein Vertrag ursprünglich bis 2007 lief, bestritt Zidane am 7. Mai 2006 gegen den FC Sevilla sein letztes Spiel für Real. Anschließend beendete er seine Karriere im Vereinsfußball.
Nationalspieler
1994–2000: Weltmeister und Europameister
Zidane gab am 17. August 1994 gegen Tschechien sein Länderspieldebüt in der Équipe Tricolore und erzielte dabei gleich zwei Tore. Bei der EM 1996 gehörte er zur Stammelf und war in allen fünf Partien Frankreichs im Einsatz.
Beim Titelgewinn der französischen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land war Zidane 1998 trotz einer Rotsperre, die ihm die Teilnahme am dritten Gruppenspiel und am Achtelfinale verwehrte, der Kopf der französischen Mannschaft. Im Endspiel gegen Brasilien sorgte Zidane mit zwei Kopfballtoren für die 2:0-Halbzeitführung. Das Spiel wurde schließlich mit 3:0 gewonnen und Frankreich somit erstmals Weltmeister.
Nach einer durchwachsenen Qualifikation führte der Spielmacher die Équipe Tricolore zwei Jahre später auch zum europäischen Titel. Im Viertelfinale (2:1 gegen Spanien) und im Halbfinale (2:1 n. V. gegen Portugal) traf Zidane jeweils einmal. Gegen Portugal gelang ihm durch einen Handelfmeter das Golden Goal. Anschließend gewann Zidane wie bereits 1998 die Wahl zum FIFA-Weltfußballer des Jahres.
2000–2006: WM in Japan und Südkorea, EM in Portugal sowie Rücktritt vom Rücktritt
In den folgenden Turnieren konnte Zidane dieses hohe Niveau nicht halten. Kurz vor der WM 2002 in Japan und Südkorea zog sich Zidane einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel zu und saß die beiden ersten Vorrundenspiele auf der Bank. Frankreich schied als Weltmeister in der Vorrunde aus. Bei der EM 2004 schied er mit der französischen Nationalmannschaft im Viertelfinale gegen den späteren Europameister Griechenland aus. Am 12. August 2004 erklärte Zidane seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft. Ein Jahr später kehrte er zurück und spielte in der Endphase der WM-Qualifikation wieder für Frankreich. Er habe sich für seine Rückkehr entschieden, nachdem er sich nachts mit seinem Bruder unterhalten hatte.
Rote Karte, MVP und Karriereende bei der WM 2006 in Deutschland
Bereits vor der WM 2006 stand Zidanes Entschluss, nach dem Turnier seine Karriere zu beenden. Nach zwei Unentschieden und einer Gelbsperre konnte er mit dem Team doch noch die Gruppe überstehen und schoss im Achtelfinale gegen Spanien ein Tor zum 3:1-Endstand. Im Viertelfinale bereitete er beim 1:0-Sieg gegen Brasilien das entscheidende Tor vor und wurde nach dem Spiel zum Player of the match gewählt. Im Halbfinale gegen Portugal traf Zidane per Elfmeter zum 1:0 Endstand.
Im Endspiel gegen Italien traf Zidane erneut per Elfmeter zum frühen 1:0, womit er nach Vavá, Pelé und Paul Breitner der vierte Spieler ist, der in zwei WM-Finals einen Treffer erzielen konnte. In der 109. Minute seines letzten Spiels wurde er nach einem Kopfstoß gegen Marco Materazzi mit der Roten Karte des Feldes verwiesen. Dies war die 15. Rote Karte seiner Karriere. Auslöser für diesen Vorfall waren Beschimpfungen von Materazzi gegen Zidane, die Materazzi anfangs bestritt, aber einige Tage später zugab. Der Gazzetta dello Sport gegenüber sagte Materazzi, er habe Zidane nur kurz am Trikot festgehalten. Darauf habe ihn der Franzose herablassend gemustert und gesagt, wenn er wolle, könne er das Trikot nach dem Spiel haben. Materazzi habe daraufhin erwidert, Zidanes Schwester sei ihm lieber. Im italienischen Fernsehen gab Materazzi am 18. August 2007 zu, er habe auf Zidanes Angebot, ihm sein Trikot zu geben, wörtlich erwidert: „Preferisco la puttana di tua sorella“ (zu deutsch etwa: „Ich bevorzuge deine Schwester, die Nutte“).[13]
Aufgrund des Kopfstoßes wurde Zidane von der FIFA für drei Spiele gesperrt, zudem wurde ihm eine Geldstrafe in Höhe von 7500 Schweizer Franken auferlegt. Die Sperre war für den Franzosen jedoch unbedeutend, da er nach der Weltmeisterschaft 2006 ohnehin seine Karriere beendete. Stattdessen stellte er sich drei Tage lang für soziale Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zur Verfügung. Auch Marco Materazzi wurde bestraft.
Zidane wurde zum wertvollsten Spieler des Turniers gewählt. Die Wahl hatte jedoch bereits vor dem Finale stattgefunden, das Italien mit 5:3 nach Elfmeterschießen gewann.
In insgesamt 108 Länderspielen erzielte Zidane 31 Tore für die Equipe Tricolore. Nach Abschluss seiner Karriere erreichte er bei der Wahl zum Weltfußballer des Jahres 2006 noch einmal den zweiten Platz.
Funktionär
Im Dezember 2008 kaufte Zidane mit seinen ehemaligen Teamkameraden von Girondins Bordeaux, Bixente Lizarazu und Alain Boghossian, den damaligen Drittligisten Olympique Croix de Savoie 74, der von 2011 bis 2015 in der Ligue 1 spielte.
Im Mai 2011 trat er die Stelle als Sportdirektor bei Real Madrid an. Diese Funktion gab er im Juli 2012 auf eigenen Wunsch hin auf. Im Oktober des Jahres 2011 nahm er einen Diplomlehrgang am Centre de droit et d’économie du sport (CDES, „Zentrum für Recht und Wirtschaft im Sport“) der Universität Limoges auf, um seine praktische Tätigkeit auf eine fundiertere Basis zu stellen.[14]
Im Herbst 2012 erwarb er, wie auch Olivier Dacourt, ein Aktienpaket des Viertligisten AF Rodez; in Rodez besitzt Zidane ein Haus im Grünen.[15]
Trainer
Anfänge als Berater und Co-Trainer von Real Madrid
Im November 2010 wurde Zidane auf Wunsch des damaligen Trainers José Mourinho zum Berater von Real Madrid ernannt. Er begleitete die Mannschaft und nahm an Versammlungen und Trainingseinheiten teil. Zur Saison 2013/14 wurde Zidane neben Paul Clement Co-Trainer von Carlo Ancelotti bei Real Madrid. Im April 2014 gewann man nach einem 2:1-Sieg gegen den FC Barcelona die Copa del Rey und im Mai nach einem 4:1-Sieg gegen Atlético Madrid auch die Champions League.
Der Weg zur Lizenz mit der B-Mannschaft von Real Madrid Castilla
Zur Saison 2014/15 übernahm Zidane die in die drittklassige Segunda División B abgestiegene zweite Mannschaft von Real Madrid als Cheftrainer.[16] Im August 2014 wurde Zidane, der nicht die erforderliche Trainerlizenz hatte, um die Mannschaft zu trainieren, von der spanischen Trainervereinigung CENAFE beim Verband angezeigt.[17] Aufgrund dessen wurde im ersten Spiel der Saison Santiago Sánchez als Cheftrainer und Zidane als sein Assistent angegeben. In den folgenden Spielen wurde wieder Zidane als Trainer angeführt. Im Oktober wurde vom spanischen Fußballverband zunächst eine dreimonatige Sperre verhängt,[18] die wenige Tage später vorübergehend wieder ausgesetzt wurde.[17] Im Frühjahr 2015 erhielt er die UEFA-Pro-Trainerlizenz und war fortan offiziell Trainer von Real Madrid Castilla.
Drei Champions-League-Gewinne mit Real Madrid
Am 4. Januar 2016 übernahm Zidane die auf dem dritten Tabellenplatz stehende erste Mannschaft des zuvor freigestellten Trainers Rafael Benítez.[19] Zidane führte die Mannschaft bis in das Finale der UEFA Champions League in Mailand, welches am 28. Mai 2016 gegen Atlético Madrid im Elfmeterschießen gewonnen wurde.
Im Jahr darauf wiederholte er diesen Triumph am 3. Juni 2017 durch einen 4:1-Sieg gegen Juventus Turin in Cardiff und wurde somit zum ersten Trainer, der den Titel erfolgreich verteidigen konnte.[20] Zwei Wochen zuvor hatte er durch einen 2:0-Sieg beim FC Málaga die spanische Meisterschaft mit seinem Team gewonnen.[21] Im Zeitraum vom 6. April 2016 bis zum 13. Januar 2017 kassierte Real Madrid in 40 Pflichtspielen unter Zidane keine einzige Niederlage. Damit überbot der Coach die vorherige Bestmarke des FC Barcelona unter Luis Enrique als Rekordhalter in Spanien.[22]
Am 26. Mai 2018 verteidigte er durch einen 3:1-Sieg gegen den FC Liverpool in Kiew den Champions-League-Titel aus dem Jahr 2016 ein zweites Mal erfolgreich.[23] Es war Zidanes siebtes Champions-League-Finale. Am 31. Mai 2018 trat Zidane überraschend als Trainer zurück. Er erklärte, dass die Mannschaft „einen Wechsel benötigt, um weiter siegreich zu bleiben. Die Mannschaft benötigt eine neue Ansprache, eine andere methodische Arbeit. Deshalb habe ich die Entscheidung so getroffen.“[24]
Rückkehr zu Real Madrid
Am 12. März 2019 kehrte Zidane zu Real Madrid zurück. Zu diesem Zeitpunkt stand der Verein in der Liga nach 27 Spieltagen auf dem dritten Tabellenplatz und war in der Champions League mit 1:4 gegen Ajax Amsterdam bereits im Achtelfinale sowie im Pokalhalbfinale gegen den FC Barcelona ausgeschieden. Er unterschrieb einen Vertrag mit einer Laufzeit bis zum 30. Juni 2022.[25] Die Saison 2018/19 schloss der Verein auf dem dritten Platz mit 19 Punkten Rückstand auf den Meister FC Barcelona ab.
In der Saison 2019/20, die aufgrund der COVID-19-Pandemie vom 10. März 2020 bis 11. Juni 2020 unterbrochen wurde, gewann Real Madrid unter Zidane die spanische Meisterschaft. In der Champions League schied man im Achtelfinale gegen Manchester City aus und in der Copa del Rey war im Viertelfinale gegen Real Sociedad San Sebastián Schluss.
In der Saison 2020/21 spielte Real bis zum letzten Spieltag um die Meisterschaft, musste als Vizemeister aber dem Stadtrivalen Atlético Madrid den Vortritt lassen. In der Champions League schied die Mannschaft im Halbfinale gegen den FC Chelsea aus. In der Copa del Rey blamierte sich Real in der 3. Runde durch ein Ausscheiden gegen den Drittligisten CD Alcoyano. Nach der Saison verließ Zidane erneut den Verein.[26]
Titel und Erfolge als Spieler
Verein
- UEFA Champions League (1): 2001/02
- Weltpokal (2): 1996, 2002
- Italienische Meisterschaft (2): 1996/97, 1997/98
- Spanische Meisterschaft (1): 2002/03
- UEFA Super Cup (2): 1996, 2002
- UEFA Intertoto Cup (2): 1995, 1999
- Italienischer Supercup (1): 1997
- Spanischer Supercup (2): 2001, 2003
Nationalmannschaft
- Weltmeister (1): 1998
- Europameister (1): 2000
Auszeichnungen
Einzel-Auszeichnungen
- FIFA-Weltfußballer des Jahres (3): 1998, 2000, 2003
- Ballon d’Or („Europas Fußballer des Jahres“): 1998
- Europas Fußballer des halben Jahrhunderts: 2004[27]
- Bester UEFA-Champions-League-Spieler aller Zeiten: 2011[28]
- Fußballer des Jahrzehnts (ESPN): 2000er[29]
- Fußballer des Jahrzehnts (Sports Illustrated): 2000er[30]
- Fußballer des Jahrzehnts (Don Balón): 2000er[31]
- Fußballer des Jahrzehnts (Fox Sports): 2000er[32]
- Weltsportler des Jahres (1): 1998
- Onze d’or (3): 1998, 2000, 2001
- World-Soccer-Spieler des Jahres (1): 1998
- UEFA-Spieler des Jahres (1): 2002
- Weltspielmacher des Jahres (1): 2006
- UEFA-Mittelfeldspieler des Jahres (1): 1998
- Frankreichs Sportler des Jahres (1): 1998
- Frankreichs Fußballer des Jahres (2): 1998, 2002
- Ligue-1-Spieler des Jahres (1): 1996
- Bester Spieler in der Serie A (1): 2001
- Bester ausländischer Spieler in der Serie A (2): 1997, 2001
- Bester ausländischer Spieler in der Primera División (1): 2002
- Goldener Ball der Weltmeisterschaft 2006
- Bester Spieler der Europameisterschaft 2000
- Bester Nachwuchsspieler der Ligue 1 (1): 1994
Mannschafts-Auszeichnungen
- 2. Platz bei der Wahl des Ballon d’Or Dream Teams (Offensives Mittelfeld)
- World Soccer Dream Team: 2013[33]
- FIFA World Cup Dream Team: 2002
- All-Time EURO 11: 2016[34]
- Mannschaft des Jahrzehnts (ESPN): 2000er[35]
- Mannschaft des Jahrzehnts (Sports Illustrated): 2000er[36]
- Mannschaft des Jahrzehnts (Don Balón): 2000er
- FIFPro World XI (2): 2005, 2006
- UEFA Team of the Year (3): 2001, 2002, 2003
- ESM-Team des Jahres (4): 1998, 2002, 2003, 2004
- All-Star-Team der Weltmeisterschaft (2): 1998, 2006
- All-Star-Team der Europameisterschaft (2): 2000, 2004
Ehrungen
- Officier de la Légion d’Honneur: 2009
- Legende des Fußballs: 2008
- Aufnahme in die FIFA 100: 2004
- Laureus World Sports Awards für sein Lebenswerk: 2011
- Marca Leyenda für sein Lebenswerk: 2008[37]
Titel und Erfolge als Trainer
Verein
- FIFA-Klub-Weltmeisterschaft (2): 2016, 2017
- UEFA Champions League (4): 2013/14Co, 2015/16, 2016/17, 2017/18
- UEFA Super Cup (2): 2016, 2017
- Spanische Meisterschaft (2): 2016/17, 2019/20
- Spanischer Pokal (1): 2013/14Co
- Spanischer Supercup (2): 2017, 2019
Auszeichnungen
- FIFA-Welttrainer des Jahres (1): 2017
- IFFHS-Welt-Klubtrainer des Jahres (2): 2017, 2018
- Französischer Trainer des Jahres (2): 2016, 2017
- Onze d’or (2): 2017, 2018
- Globe Soccer Award (Bester Trainer) (1): 2017
- World-Soccer-Trainer des Jahres (1): 2017
- Miguel-Muñoz-Trophäe: 2019/20
Bemerkungen: Co als Co-Trainer
Karrierestatistik
Verein | Liga | Saison | Liga | Nat. Pokal | Europapokal | Gesamt | ||||
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Spiele | Tore | Spiele | Tore | Spiele | Tore | Spiele | Tore | |||
AS Cannes | Division 1 | 1988/89 | 2 | 0 | - | - | - | - | 2 | 0 |
1989/90 | 0 | 0 | - | - | - | - | 0 | 0 | ||
1990/91 | 28 | 1 | 3 | 0 | - | - | 31 | 1 | ||
1991/92 | 31 | 5 | 3 | 0 | 4 | 0 | 38 | 5 | ||
Gesamt | 61 | 6 | 6 | 0 | 4 | 0 | 71 | 6 | ||
Girondins Bordeaux | Division 1 | 1992/93 | 35 | 10 | 4 | 1 | - | - | 39 | 11 |
1993/94 | 34 | 6 | 3 | 0 | 6 | 2 | 43 | 8 | ||
1994/95 | 37 | 6 | 4 | 1 | 4 | 1 | 45 | 8 | ||
1995/96 | 33 | 6 | 1 | 0 | 15 | 6 | 49 | 12 | ||
Gesamt | 139 | 28 | 12 | 2 | 25 | 9 | 176 | 39 | ||
Juventus Turin | Serie A | 1996/97 | 29 | 5 | 2 | 0 | 10 | 2 | 41 | 7 |
1997/98 | 32 | 7 | 5 | 1 | 11 | 3 | 48 | 11 | ||
1998/99 | 25 | 2 | 5 | 0 | 10 | 0 | 40 | 2 | ||
1999/00 | 32 | 4 | 3 | 1 | 6 | 0 | 41 | 5 | ||
2000/01 | 33 | 6 | 2 | 0 | 4 | 0 | 39 | 6 | ||
Gesamt | 151 | 24 | 17 | 2 | 41 | 5 | 209 | 31 | ||
Real Madrid | Primera División | 2001/02 | 31 | 7 | 9 | 2 | 9 | 3 | 49 | 12 |
2002/03 | 33 | 9 | 1 | 0 | 14 | 3 | 48 | 12 | ||
2003/04 | 33 | 6 | 7 | 1 | 10 | 3 | 50 | 10 | ||
2004/05 | 29 | 6 | 1 | 0 | 10 | 0 | 40 | 6 | ||
2005/06 | 29 | 9 | 5 | 0 | 4 | 0 | 38 | 9 | ||
Gesamt | 155 | 37 | 23 | 3 | 47 | 9 | 225 | 49 | ||
Karriere Gesamt[38] | 506 | 95 | 58 | 7 | 117 | 23 | 681 | 125 |
Sonstiges
Im September 2012 wurde vor dem Centre Pompidou in Paris eine vom algerischen Künstler Adel Abdessemed geschaffene Bronzestatue von Zidane und Materazzi enthüllt, die die Kopfstoß-Szene darstellt.[39]
Soziales Engagement
Zidane ist ein „UN-Botschafter des guten Willens“ (Goodwill-Botschafter für den Kampf gegen die Armut) und Schirmherr der Organisation ELA (Association Européenne contre les Leucodystrophies – Europäischer Verein gegen Leukodystrophie). Zu Jahresbeginn 2009 wurde er zum Offizier der Ehrenlegion befördert.[40] Seit 2003 richtet Zidane gemeinsam mit Brasiliens Ronaldo für das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) das Match Against Poverty aus.
Rolle im italienischen Dopingskandal
Im Rahmen eines Gerichtsprozesses wurde gegen Verantwortliche des italienischen Clubs Juventus Turin wegen systematischen Dopings des gesamten Teams in den Jahren 1994–1998 eingeleitet. Dieser endete mit einer rechtskräftigen Verurteilung des Teamarztes. Zidane wurde dabei wie auch andere damalige Juventus-Spieler am 26. Februar 2004 als Zeuge vernommen. Die Spieler hatten keine rechtlichen Konsequenzen zu befürchten, da das italienische Anti-Doping-Gesetz, das auch die Einnahme der Stoffe unter Strafe stellte, erst im Jahr 2000 erlassen wurde. Zidane gab die systematische Einnahme von Kreatin und Schmerzmitteln zu und auch, dass er in der Kabine Infusionen erhalten habe. Diese seien als Vitamine ausgegeben worden. Er bestätigte außerdem die Einnahme von Esafosfina (Fructose-1,6-bisphosphat), ein Mittel zur Steigerung der Durchblutung des Gehirns und der Muskeln.[41]
Literatur und Filme
- Klaus Theweleit: Tor zur Welt: Fußball als Realitätsmodell. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2004, ISBN 3-462-03393-X.
- Zinédine Zidane, Dan Franck: Der mit dem Ball tanzt. Aus dem Französischen von Monika Rauch, Bombus Media 2005 ISBN 3-936261-33-4.
- Philippe Parreno, Douglas Gordon: Zidane, un portrait du XXIème siècle. 2006.
- René Letzgus Sénario: Une équipe de rêve (Premiere auf den Filmfestspielen in Cannes 2006).
- Jean-Philippe Toussaint: La Mélancolie de Zidane. Minuit 2006, ISBN 2-7073-1999-6.
- Zinedine Zidane, in: Internationales Sportarchiv 50/2007 vom 15. Dezember 2007, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar).
- In der Realverfilmung des Asterix-Comics Asterix bei den Olympischen Spielen, unter Regie von Thomas Langmann, aus dem Jahr 2008 hat er einen kurzen Auftritt.[42]
Weblinks
- Literatur von und über Zinédine Zidane im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Website von Zinédine Zidane
- Porträt Zidanes auf fussballportal.de
- Nikola Tietze: Zinedine Zidane oder das Spiel mit den Zugehörigkeiten (Soziologische Betrachtungen zur Rolle von Zinedine Zidane als Identifikationsfigur). Mittelweg 36, 4/2006 bei www.eurozine.com
- „Zinedine Zidane in glänzender Verfassung. „Zizou“ – das lachende Herz der Blauen“ (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive), WDR, WM 2006, 2. Juli 2006
Einzelnachweise
- Zidane-Bruder Farid verstorben, abgerufen am 13. Juli 2019
- Fort; Philippe. Zidane: Die Biographie
- https://www.esquireme.com/culture/zinedine-zidane
- Soccer: Zidane, the political footballer. Abgerufen am 6. Februar 2021 (en-NZ).
- https://www.independent.co.uk/sport/football/news-and-comment/john-lichfield-why-france-still-loves-zidane-407511.html
- Interview: Zinedine Zidane. 3. April 2004, abgerufen am 6. Februar 2021 (englisch).
- Zidane: Slišković mi je bio idol, uživao sam gledati ga. Abgerufen am 6. Februar 2021 (kroatisch).
- https://www.independent.co.uk/news/world/europe/in-the-footsteps-of-zidane-652076.html
- https://www.esquireme.com/culture/zinedine-zidane
- https://www.fifa.com/fifa-tournaments/players-coaches/people=163331/profile.html
- Courbis gab ihm diesen Namen aufgrund der Ähnlichkeit, die er zwischen Zidane und Joseph Bonnel, der um 1970 gleichfalls „Zizou“ genannt wurde, konstatierte; vgl. Alain Pécheral: La grande histoire de l'OM. Des origines à nos jours. Éd. Prolongations, o. O. 2007 ISBN 978-2-916400-07-5, S. 193
- Zidane al Real (Memento vom 9. Juli 2001 im Internet Archive)
- Hans-Martin Gauger: Das Feuchte und das Schmutzige. Kleine Linguistik der vulgären Sprache. C.H. Beck, München 2012, S. 10.
- CDES de Limoges – Promo Zizou. In: France Football, 10. Januar 2012, S. 38/39
- France Football vom 12. März 2013, S. 15
- Zidane to manage Castilla in the 2014/2015 season. In: realmadrid.com, 25. Juni 2014
- DER SPIEGEL: Real Madrid: Zinedine Zidane darf weiter als Trainer arbeiten. Abgerufen am 17. August 2021.
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- Außer Kontrolle. Doping im Fußball. (Memento vom 16. August 2010 im Internet Archive)
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Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Vincent Guérin | Ligue-1-Spieler des Jahres 1996 | Sonny Anderson |